[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Abtastvorrichtung zur Ermittlung von Warenbahnnähten
in Warenbahnen bearbeitenden Maschinen, z.B. Schermaschinen, auf deren Steuerung bei
Nahterkennung einzuwirken ist, mit mindestens zwei im Abstand voneinander die Warenbahn
abtastenden Detektoren, deren Abtastsignale einem Steuerstromkreis zugeführt werden,
der nur bei Koinzidenz der Abtastsignale wenigstens zweier Detektoren einen Steuerbefehl
an die Maschinensteuerung abgibt.
[0002] Zur maschinellen Bearbeitung von Warenbahnen wird aus Rationalisierungsgründen eine
Mehrzahl von Warenbahnabschnitten aneinander genäht oder geklebt, um so einen größeren
Warenbahnvorrat in einem Warendurchlauf erfassen zu können. In nahezu allen Fällen
der Bearbeitung einer solchen mit Nähten versehenen Warenbahn ist eine Nahterkennung
notwendig, z.B., um bei einer Schermaschine die Scherzeuge bei Nahtdurchgang von der
Warenbahn abzuheben und so eine Beschädigung der Schermesser auszuschließen.
[0003] Die Nahterkennung ist bereits in großem Umfange Gegenstand .zahlreicher Überlegungen
gewesen. So beschreibt z.B. die DE-PS 9 24 323 eine Vorrichtung zur Ermittlung einer
Warenverbindungsnaht, bei der einseitig oder beidseitig auf die Warenbahn ein elektrischer
Leiter, z.B. in Gestalt eines metallischen Fadens, aufgebracht wird, der bei der Berührung
zweier an einen Steuerstromkreis angeschlossenen Kontakten einen Steuerimpuls hervorruft.
Statt der Verwendung z.B. eines metalldurchwirkten oder oberflächlich metallisierten
Textilfadens schlägt die DE-PS 9 25 884 vor, die Ware an der zu berücksichtigenden
Stelle, also in der Regel an der Naht, mit einer leitfähigen Flüssigkeit, z.B. einer
Salzlösung oder einer schwachen Säure zu behandeln, um auf diese Weise den Steuerstromkreis
kurzzuschließen. Nach der DE-PS 9 30 442 wird als Nahtdetektor ein Geigerrohr verwendet,
wobei die Warenbahn im Nahtbereich mit einer radioaktiven Flüssigkeit benetzt wird.
Bei der Einrichtung zur Ermittlung einer Warenverbindungsnaht gemäß der DE-AS 12 68
557 wird in die Naht ein mit einer Fluoreszenzfarbe imprägnierter Faden mit eingenäht,
der von einer mehrere Detektoren umfassenden fotoelektrischen Einrichtung abgetastet
wird. Die DE-AS 24 28 112 behandelt einen Nahtwächter, bei dem ein Hochfrequenztastkopf
mit einer Sonde und mindestens einer Empfangseinrichtung vorgesehen ist, die auf einen
in die Naht eingearbeiteten elektrischen Leiter, z.B. einen Metall- oder Staniolstreifen
oder einen auf die Warenbahn aufgebrachten Leitfilm anspricht.
[0004] Der apparative Aufwand der bekannten Nahterfassungseinrichtungen sind - mit Ausnahme
derjenigen nach der DE-PS 9 24 323 - relativ hoch. Allen Nahterkennungsvorrichtungen
haftet ausnahmslos der wesentliche Nachteil an, daß die Nahtbereiche in der Warenbahn
in einer geeigneten Weise erst für das Ansprechen der Nahterkennungsvorrichtung vorbereitet
werden müssen. Diese Vorbereitungen sind zeitraubend und bedingen in jedem Falle einen
lästigen Mehraufwand.
[0005] Demgegenüber liegt der Erfindung, ausgehend von einer Abtastvorrichtung insbesondere
nach der DE-AS 12 68 557, bei deren Einrichtung die Koinzidenz wenigstens zweier Abtastsignale
zur Einwirkung auf die Maschinensteuerung vorgesehen ist, die Aufgabe zugrunde, eine
in ihrer konstruktiven Ausgestaltbarkeit sehr einfache Vorrichtung zu schaffen, mit
der Warenbahnnähte abgetastet werden können, die nicht zuvor eigens zu diesem Zweck
präpariert worden sind.
[0006] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß praktisch jede Naht - sei es eine
geklebte Papiernaht oder sei es eine genähte Textilnaht - sich stets durch eine lokale
Dickenänderung in der Warenbahn bemerkbar macht und schlägt zur Lösung der vorbezeichneten
Aufgabe vor, daß jeder Detektor aus einem mit seiner Widerstandsbahn maschinenfest,
jedoch quer zur Warenbahnebene justierbar angeordneten Potentiometer und einem auf
die Warenbahnoberfläche auflegbaren Tastkopf besteht, der spielarm an einem Koppelglied
angeordnet ist, welches starr mit dem Schiebekontakt des Potentiometers verbunden
ist.
[0007] Aufgrund der spielarmen Anordnung des Tastkopfes an dem starr und somit absolut spielfrei
mit dem Schleifkontakt des maschinenfest verbundenen Koppelgliedes wird bei der heutigen
Präzision verfügbarer Potentiometer selbst eine Dickenänderung der Warenbahn der Größenordnung
von etwa nur 0,05 mm registrierbar. Der sich aufgrund der Verschiebung des Schleifkontaktes
des Potentiometers ändernde Widerstand kann in dem Steuerstromkreis zur entsprechenden
Auswertung herangezogen werden. Vorausgesetzt ist jedoch, daß diese Verwertung nur
bei der Koinzidenz der Abtastsignale wenigstens zweier Detektoren erfolgt, so daß
nicht schon eine lokal begrenzte Unebenheit in der Warenbahnoberfläche (Vorderseite
oder Rückseite) als Naht suggeriert wird.
[0008] Bezüglich der Anordnung der Detektoren sind verschiedene Ausgestaltungen mit speziellen
Vorzügen möglich. Eine solche, an sich bekannte Anordnung sieht vor, daß zwei Detektoren
im Abstand voneinander quer zur Warenbahnlaufrichtung vorgesehen sind. Diese in ihrer
Ausführung einfachste Anordnung eignet sich beispielsweise zur Erkennung von geradlinigen
Quernähten in insbesondere Papierbahnen, wobei bei Nahtdurchgang die Tastköpfe gleichzeitig
ausgelenkt werden.
[0009] Eine gesteigerte Meßgenauigkeit ergibt sich dadurch, daß zwei Detektoren im Abstand
quer zur Warenbahnlaufrichtung und im Abstand in Warenbahnlaufrichtung voneinander
angeordnet sind. Auch diese beiden Detektoren können nicht von derselben, lokal eng
begrenzten Unebenheit gleichzeitig erregt werden, sondern es ist Voraussetzung, daß
die Unebenheiten in dem dem Abstand der Detektoren quer zur Warenbahnlaufrichtung
entsprechenden Abstand voneinander auftreten müssen. Die Koinzidenz der Erregung der
Detektoren ergibt sich bei vorgegebener Warenbahnlaufgeschwindigkeit aus der Wegstrecke
zwischen den Detektoren oder aus der bei dieser Geschwindigkeit benötigten Zeitdifferenz
zwischen der Erregung des in Warenbahnlaufrichtung hinten liegenden und zuerst angesprochenen
Detektors und dem in Warenbahnlaufrichtung vorn gelegen und an zweiter Stelle erregten
Detektors.
[0010] Eine universelle und daher im Rahmen der Erfindung besonders vorteilhafte Abtastvorrichtung,
mit der nicht nur Schrägnähte, sondern nahezu sämtliche vorkommenden Nahtformen mit
überragender Genauigkeit abgetastet werden können, besteht quasi in einer Kombination
der zuvor geschilderten alternativen Anordnungen je zweier Detektoren dadurch, daß
zwei Gruppen von je zwei Detektoren quer zur Warenbahnlaufrichtung nebeneinander derart
angeordnet sind, daß jeweils die beiden Detektoren einer Gruppe im Abstand quer zur
Warenbahnlaufrichtung und im Abstand in Warenbahnlaufrichtung angeordnet sind, wobei
es ferner vorteilhaft ist, wenn die jeweils auf einer quer zur Warenbahnlaufrichtung
liegenden Geraden angeordneten Detektoren beider Gruppen jeweils den gleichen Abstand
voneinander aufweisen. Um einen Maschinensteuerimpuls auszulösen, ist es grundsätzlich
erforderlich, daß jeder der vier Detektoren erregt werden muß. Dem Steuerstromkreis
fällt dabei im wesentlichen die Aufgabe zu, zu erkennen, ob alle Detektoren innerhalb
einer zulässigen Zeit-und/oder Wegtoleranz erregt werden. Nur wenn dies der Fall ist,
wird zutreffend auf Naht erkannt.
[0011] Wenngleich man als Potentiometer ein Drehpotentiometer verwenden könnte, bei dem
das Koppelglied als den Tastkopf tragender Schwenkhebel ausgebildet sein könnte, hat
es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn das Potentiometer einen geradlinig
bewegbaren Schleifkontakt aufweist und wenn das im wesentlichen stabförmig ausgebildete
Koppelglied sich in Bewegungsrichtung des Schleifkontaktes erstreckt. Die Auslenkung
des Tastkopfes führt dann zu einer linear proportionalen Verschiebung des Schleifkontaktes
und ermöglicht somit eine besonders genaue und einfachn Erfassung der Meßwerte. Außerdem
läßt sich bei einem solchen "Linearpotentiometer" auf besonders einfache Weise die
für die Meßgenauigkeit erstrebte Spielfreiheit am besten erreichen. Der Tastkopf ist
vorzugsweise als radialspielarm am Ende des Koppelgliedes wälzgelagerte Tastrolle
ausgebildet, wodurch sich gegen eine ansonsten auch mögliche Ausgestaltung des Tastkopfes
z.B. als Gleitkufe günstigere Reibungswerte und dadurch bedingt wiederumgenauere Meßwerte
erzielen lassen.
[0012] Die Erfindung sieht schließlich zum Zwecke einer besonders einfachen Justierbarkeit
der Abtastvorrichtung vor, daß je zwei Potentiometer mit entgegengesetzter Polung
an den Steuerstromkreis angeschlossen sind, derart, daß bei gleicher Auslenkung der
Tastköpfe dieser beiden Detektoren die Summen-Meßspannung gleich Null ist. Hierdurch
ist eine selbstjustierende Abtastvorrichtung geschaffen, die lediglich voraussetzt,
daß alle Detektoren in einer zur Warenbahnebene parallelen Ebene angeordnet sind.
Dies kann auf einfache Weise bereits dadurch erreicht werden, daß alle Potentiometer
mit gleichem Abstand zu einer Warenbahnauflage angeordnet werden.
[0013] Wenn, wie es gemäß einem weiteren vorteilhaften Merkmal vorgesehen ist, die Potentiometer
jeweils einer Gruppe oder alle Potentiometer gemeinsam in einem bezüglich der Warenbahnebene
verstellbaren Träger angeordnet sind, ist ein einfacher Abgleich z.B. durch Verstellen
des Trägers in der Weise möglich, daß die Meßspannung auf den Wert Null einzurichten
ist, was z.B. mit Hilfe eines einfachen Voltmeters ohne weiteres geschehen kann.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele
erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer einfachen Abtastvorrichtung,
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 1,
Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende schematische Ansicht einer universell verwendbaren
Abtastvorrichtung,
Fig. 4 eine Aufsicht auf die Vorrichtung nach Fig. 3 und
Fig. 5 ein Blockschaubild der elektrischen bzw. elektronischen Meßwerterfassung der
Einrichtung nach den Fig. 3 und 4.
[0015] An einem mit 10 bezeichneten Gestell einer Warenbahnen bearbeitenden Maschine, z.B.
einer Schermaschine, sind zwei Träger 11 für je einen Detektor 12 und 13 derart angeordnet,
daß sie jeweils sowohl höhenverstellbar (Doppelpfeil 14) als auch um eine Achse 15
schwenkverstellbar (Doppelpfeil 16) gehalten sind. Jeder Träger 11 befindet sich mit
dem zugehörigen Detektor 12 oder 13 oberhalb eines mit Warenauflage 17 versehenen
Tisches 18, über den eine Warenbahn 19 in Warenbahnlaufrichtung 20 herübergeführt
ist. Die Warenbahn 19 z&igt zwei Abschnitte 21 und 22, die mit einer Naht 23 verbunden
sind.
[0016] Die Detektoren 12 und 13 umfassen jeweils ein Linearpotentiometer 22 mit einer raumfest
im Gehäuse und somit fest am Träger 11 angeordneten, nicht dargestellten, Widerstandsbahn
und einem mit 25 angedeuteten Schleifkontakt. Dieser ist starr mit einem hier stabförmigeh
Koppelglied 26 verbunden, an dessen freiem Ende eine vorzugsweise wälzgelagerte Rolle
27 als Tastkopf 28 angeordnet ist. Jede Dickenänderung der Warenbahn 19, insbesondere
also die Naht 23 bewirkt eine Auslenkung des Tastkopfes 28 und damit verbunden eine
Verschiebung des Schleifkontaktes 25 nach oben. Die dadurch bedingte Widerstandsänderung
beeinflußt die elektrischen Werte des Steuerstromkreises, an den bei 29 der jeweilige
Detektor angeschlossen ist.
[0017] Wie Fig. 2 zeigt, sind im Abstand 30 quer zur Warenbahnlaufrichtung 20 zwei Detektoren
12 und 13 angeordnet. Der Steuerbefehl an die Maschinensteuerung wird bei Koinzidienz
der Abtastsignale dieser beider Detektoren 12 und 13 abgegeben, d.h. also dann, wenn
bei der gemäß Fig. 2 ausgeführten Anordnung beide Detektoren gleichzeitig von einer
Unebenheit der Warenbahn erregt werden. Diese sehr einfache Vorrichtung nach den Fig.
1 und 2 eignet sich sehr gut für die Nahterfassung an im wesentlichen glattflächigen
Warenbahnen mit senkrecht zur Warenbahnlaufrichtung 20 angeordneter Naht 23, namentlich
also z.B. für Papierbahnen bearbeitende Maschinen.
[0018] Die beschriebene Anordnung ist weniger geeignet für die Abtastung solcher Warenbahnen,
die regelgemäßige Musterungen, z.B. Querrillen oder Waffelmuster auf der Rückseite
(die in der Regel abgetastet wird) aufweisen. Geradlinige Nähte solcher Warenbahnen
könnte man aber beispielsweise dadurch abtasten, daß man einen der beiden Detektoren
12 oder 13 gegenüber dem anderen Detektor 13 oder 12 in Warenbahnlaufrichtung 20 versetzt
anordnet. Dies ist in Fig. 2 mit dem an die Stelle des Detektors 13 tretenden Detektors
13' veranschaulicht, der um den Abstand 31 in Warenbahnlaufrichtung 20 gegenüber dem
anderen Detektor 12 versetzt ist. Mit dieser Anordnung können Quernähte auch an gemusterten
oder profilierten Warenbahnen erfaßt werden, wobei lediglich Voraussetzung ist, daß
der Musterungsrapport ein vom Abstand 31 verschiedenes Maß aufweist. Die Elektronik
hat hier den von dem erstansprechenden Detektor 12 durch Widerstandsänderung erzeugten
Impuls solange festzuhalten, bis entsprechend der eingestellten Warenlaufgeschwindigkeit
die Zeitspanne vergangen ist, die eine Naht bis zum Erreichen des zweiten Detektors
13' mindestens benötigen würde. Spricht dann dieser zweite Detektor 13' an, wird auf
Naht erkannt; spricht er nicht an, wird kein Steuerimpuls an die Maschinensteuerung
weitergegeben. Auch mit einer solchen Einrichtung lassen sich daher in vielen Fällen
mit hinreichender Zuverlässigkeit Quernähte nach Art der Naht 23 erfassen.
[0019] Die zuvor beschriebenen Detektoranordnungen besitzen noch den Nachteil, daß Schräg-
oder Sondernähte nicht, jedenfalls nicht mit hinreichender Zuverlässigkeit feststellbar
sind. Dies ist jedoch mit der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Vorrichtung ohne weiteres
möglich. Hier sind zwei Gruppen 32 und 33 von je zwei Detektoren 34, 35 und 36, 37
derart angeordnet, daß in Warenbahnlaufrichtung 20 die Detektoren 34 und 35 sowie
die Detektoren 36 und 37 einen Abstand 38 voneinander aufweisen und in Richtung quer
zur Warenbahnlaufrichtung jeweils um den Abstand 39 versetzt sind. In der Nähe beider
Warenbahnkanten ist also jeweils eine Anordnung vorgesehen, wie sie der zuletzt anhand
von Fig. 2 beschriebenen entspricht.
[0020] Die Wirkungsweise versteht sich mit Blick auf Fig. 5 wie folgt. Sobald die Schrägnaht
40 den Detektor 34 erregt und dieser infolge der Änderung des von seinem Potentiometer
eingestellten Widerstandes der Differenzlogik 41 einen Impuls zuführt, wird durch
den Weg/Impulsgeber 42 der vom Detektor 34 hervorgerufene Impuls mindestens solange
verwertbar gehalten, bis die Naht - sofern es sich um eine solche handelt - den Detektor
35 erreicht haben müßte. Das gleiche geschieht hinsichtlich der die Detektoren 36
und 37 aufweisenden Detektorgruppe 33, in deren Stromkreis ebenfalls eine Differenzlogik
43 geschaltet ist, die ebenfalls mit dem Weg/Impulsgeber 42 verknüpft ist.
[0021] Bei folgenden charakteristischen Bedingungen tritt das nachfolgend erläuterte ein:
1. Beispiel
[0022] An den mit 50 und 51 bezeichneten und in Linie mit den Detektoren 34 und 35 liegenden
Stellen besitzt die Warenbahn Unebenheiten, die bei der Einrichtung nach den Fig.
1 und 2, sofern in Linie mit den Detektoren 12 und 13 oder 13' liegend, das Erkennen
einer geraden Naht zum Ergebnis haben würden. Hier tritt nun der Fall ein, daß zunächst
der Detektor 34 und mit zeitlicher Verzögerung der Detektor 35 erregt werden. Die
an diese beiden Detektoren 34 und 35 angeschlossene Differenzlogik erkennt zunächst
auf Standardnaht. Da jedoch weder der Detektor 36 noch der Detektor 37 erregt werden,
kann die Differenzlogik 43, die an diese Detektoren angeschlossen ist, nicht auf Naht
erkennen. Die Verknüpfungslogik 44, die lediglich von der Differenzlogik 41 eine Nahterkennung
gemeldet bekommt, kann aufgrund der fehlenden Meldung von der Differenzlogik 43 nicht
mehr auf Naht erkennen und gibt keinen Steuerimpuls an die Maschinensteuerung 45.
2. Beispiel
[0023] Die in Fig. 4 dargestellte Sondernaht 40' durchläuft die Abtastvorrichtung. Dies
bedeutet, daß die Detektoren durch die Verdickungen 50 bis 53 in der Reihenfolge 34,
36, 35 und 37 erregt werden. Demnach stellt zunächst die Differenzlogik 41 eine Naht
fest, mit geringer zeitlicher Verzögerung ermittelt auch die Differenzlogik 43 eine
Naht. Da die Verknüpfungslogik 44 nun von beiden Differenzlogiken 41 und 43 eine Nahtmeldung
erhalten hat, erkennt sie gleichfalls auf Naht und spricht die Maschinensteuerung
45 an.
[0024] Es ist verständlich, daß natürlich auch Schrägnähte nach Art der Schrägnaht 40 mit
der Einrichtung nach den Fig. 3 und 4 erkannt werden können. Der Weg/Impulsgeber 42
hat lediglich dafür zu sorgen, daß zeitlich bzw. wegstreckenmäßig zu weit auseinanderliegende
Unebenheiten der Warenbahn, nicht mehr als Naht erkannt werden dürfen.
[0025] Die Verknüpfungslogik hat im wesentlichen die Aufgabe, eine von lediglich einer Detektorengruppe
32 oder 33 über die zugehörige Differenzlogik 41 oder 43 gemeldete Naht als solche
nicht zu akzeptieren, sofern nicht zu einem entsprechend der Einstellung des Weg/Impulsgebers
späteren Zeitpunkt auch die jeweils andere Differenzlogik eine Naht meldet. Andererseits
hat sie die Aufgabe, auf Naht zu erkennen, wenn die Differenzlogiken 41 und 43, sei
es zu gleichen Zeitpunkt oder zeitverzögert, eine Naht melden.
[0026] Die Detektoren 34 und 35 einerseits wie auch die Detektoren 36 und 37 andererseits
sind jeweils mit unterschiedlicher Polarität an den Steuerstromkreis angeschlossen.
Werden die Detektoren 35/35 und 26/37 einer Gruppe 32 oder 33 in gleicher Richtung
beaufschlagt, so soll hierdurch der Widerstand des einen Detektors verringert werden,
während sich der des anderen um das gleiche Maß erhöht. Ein Abgleich einer Detektorengruppe
32 oder 33 ist daher auf einfache Weise dadurch möglich, daß man die Summenmeßspannung
auf null einjustiert. Dies ist auf einfache Weise durch die eingangs beschriebene
Schwenkverstellanordnung der Träger 11 für die entsprechenden Detektoren möglich.
1. Abtastvorrichtung zur Ermittlung von Warenbahnnähten in Warenbahnen bearbeitenden
Maschinen, z.B. Schermaschinen, auf deren Steuerung bei Nahterkennung einzuwirken
ist, mit mindestens zwei im Abstand voneinander die Warenbahn abtastenden Detektoren,
deren Abtastsignale einem Steuerstromkreis zugeführt werden, der nur bei Koinzidenz
der Abtastsignale wenigstens zweier Detektoren einen Steuerbefehl an die Maschinensteuerung
abgibt, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Detektor (12, 13, 13', 34, 35, 36, 37) aus
einem mit seiner Widerstandsbahn maschinenfest, jedoch quer zur Warenbahnebene justierbar
angeordneten Potentiometer (24) und einem auf die Warenbahnoberfläche auflegbaren
Tastkopf (28) besteht, der spielarm an einem Koppelglied (26) angeordnet ist, welches
starr mit dem Schleifkontakt (25) des Potentiometers (24) verbunden ist.
2. Abtastvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß - in an sich bekannter
Anordnung - zwei Detektoren (12, 13) im Abstand (30) voneinander quer zur Warenbahnlaufrichtung
(20) vorgesehen sind.
3. Abtastvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Detektoren
(12, 13) im Abstand (30) quer zur Warenbahnlaufrichtung (20) und im Abstand (31) in
Warenbahnlaufrichtung (20) voneinander angeordnet sind.
4. Abtastvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Gruppen
(32; 33) . von je zwei Detektoren (34, 35; 36, 37) quer zur Warenbahnlaufrichtung
(20) nebeneinander derart angeordnet sind, daß jeweils die beiden Detektoren (24,
35; 36, 37) einer Gruppe (32, 33) im Abstand (39) quer zur Warenbahnlaufrichtung (20)
und im Abstand (38) in Warenbahnlaufrichtung (20) angeordnet sind.
5. Abtastvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils auf
einer quer zur Warenbahnlaufrichtung (20) liegenden Geraden angeordneten Detektoren
(34, 36; 35, 37) beider Gruppen (32; 33) jeweils den gleichen Abstand (46) voneinander
aufweisen.
6. Abtastvorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Potentiometer
(24) einen geradlinig bewegbaren Schleifkontakt (25) aufweist und daß das im wesentlichen
stabförmig ausgebildete Koppelglied (26) sich in Bewegungsrichtung des Schleifkontaktes
(25) erstreckt.
7. Abtastvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tastkopf (28)
als radialspielarm am Ende des Koppelgliedes (26) wälzgelagerte Tastrolle (27) ausgebildet
ist.
8. Abtastvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Potentiometer (24) je zweier Detektoren (34, 35; 35, 36) mit entgegengesetzter
Polung an den Steuerstromkreis (29) angeschlossen sind, derart, daß bei gleicher Auslenkung
der Tastköpfe (28) der beiden Detektoren (34, 35; 36, 37) die Summen-Meßspannung gleich
Null ist.
9. Abtastvorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Potentiometer (24) jeweils einer Gruppe (32; 33) oder alle Potentiometer (24)
gemeinsam in einem bezüglich der Warenbahnebene verstellbaren Träger (11) angeordnet
sind.