[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung auf einem Meß- und/oder Abmustertisch
mit einer Bogenauflage zur Beurteilung der Druckqualität von bedruckten Bogen, wobei
oberhalb des Meß- und/oder Abmustertisches ein Beleuchtungskörper angeordnet ist.
[0002] Bekannt sind Abmustertische und -pulte, die innerhalb des Betrachtungsfeldes parallel
zur Tisch- bzw. Pultvorderkante verlaufende blendende Bereiche ergeben. Die Lage und
Breite der Blendbereiche ist von der Größe eines Betrachters und dessen Stellung relativ
zum Pult sowie von der Neigung der Tischfläche und von der Anordnung des Beleuchtungskörpers
abhängig.
[0003] Als weitere Lösung ist bekannt, daß die beleuchtende Lampe konventioneller Bauart
schräg hinter dem Betrachter aufgehängt wird.
[0004] Ferner sind Farbabstimmkabinen, die durch eine konkave Form der Auflagenfläche weitestgehend
Reflex- und Blendfreiheit hervorrufen, bekannt (Deutscher Drucker Nr. 38/26-11-1981,
Seite XIX). Dadurch wird eine gleichmäßige Lichtdichte erzielt und Schattenwurf verhindert.
[0005] Die Herstellung dieser Variante ist sehr teuer und aufwendig. Die separate Aufhängung
der Lampe an der Gebäudedecke ist mit viel Aufwand verbunden. Ein Problem ist ferner,
daß das im Brennpunkt reflektierte Licht zur Blendung führen kann.
[0006] Die Handhabung von Handdensitometern ist bei der konkaven Tischform ein Problem,
da Handdensitometer eine ebene Standfläche erfordern.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, mit einfachen kostensparenden Mitteln Blend- und Reflexionsfreiheit
bei der Beurteilung der Druckqualität von bedruckten Bogen zu garantieren.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem die dem Bediener zugewandte vordere
Teilfläche der Bogenauflage in einem stumpfen Winkel nach oben geneigt zu der hinteren
Teilfläche der Bogenauflage ausgebildet ist, um Blendung und Reflexion zu verhindern.
[0009] Vorteilhafterweise ist die vordere Teilfläche entweder als Keil ausgebildet oder
sie gehört einem herausklappbaren Tischkeil.
[0010] In der Ausgestaltung der Erfindung kann die vordere Teilfläche mit einer insgesamt
oder teilweise auf der rechten und linken Seite in Form von Sichtfeldern durchleuchtbaren
Oberfläche zur Überprüfung der Lage von Passerkreuzen auf Bogenvorder-und Rückseite
ausgestattet sein. Dies bringt große Vorteile beim Schön- und Widerdruck.
[0011] Von Vorteil ist, daß der Keil aus leichtgewichtigem Material besteht und abnehmbar
angeordnet ist. Dadurch ist die gewünschte ebene Fläche zur Messung mit Handdensitometern
wieder gewährleistet.
[0012] In einer besonders bedienerfreundlichen Ausführung ist an der vorderen Teilfläche
ein Anschlagblech überstehend angebracht, um ein Abrutschen des Bogens zu verhindern.
Ferner kann die vordere Teilfläche in vorteilhafter Weise parabolförmig ausgebildet
sein.
[0013] Die erfindungsmäßige Vorrichtung ermöglicht eine einfache und billige Herstellung
von Abmustertischen. Zudem ist die durch die geneigte vordere Teilfläche gewährte
Reflexions- und Blendfreiheit zur visuellen Beurteilung von Farbgleichheit oder Farbverschiedenheit
vorteilhaft. Außerdem ist durch die Wegnahme des keilförmigen Aufsatzes wieder eine
ebene Bogenablagefläche herstellbar, die die Handhabung von Densitometern zur Farbdichtemessung
im gesamten Abmusterungsbereich gewährleistet. Die von innen her beleuchtbare Oberfläche
kommt dem Wunsch vieler Drucker sehr entgegen, da dadurch eine schnelle Kontrolle
der Registerungenauigkeit durchgeführt werden kann.
[0014] Eine Ausführung der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert.
Figur 1: Seitenansicht des Auflagetisches mit keilförmigem Aufsatz und Lampe,
Figur 2: Seitenansicht des keilförmigen Aufsatzes,
Figur 3: Draufsicht des keilförmigen Aufsatzes.
[0015] In Figur 1 ist ein in Seitenansicht dargestellter Auflagetisch 1 abgebildet. Dieser
Auflagetisch 1 ist mit einer Druckmaschine derart elektrisch gekoppelt, daß mit Hilfe
der Bedienungstastatur 3 die Einstellung der Farbzonenstellschrauben vorgenommen werden
kann. Die Bogenauflage 5 des Abmustertisches 1 besteht aus einer vorderen Teilfläche
18 und einer hinteren Teilfläche 19. Die vordere Teilfläche 18 ist als Teil eines
keilförmigen Aufsatzes 2 zur Verhinderung von Reflexion und Blendung vorgesehen. Oberhalb
des Auflagetisches 1 befindet sich eine an dem Auflagetisch montierte Lampe 4, die
eine gleichmäßige Beleuchtung bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen gewährleistet.
Das von der Lampe 4 ausgesendete Licht besteht, vereinfacht dargestellt, aus den einfallenden
Strahlen 6, die nach dem Gesetz Einfallswinkel = Ausfallswinkel vom Druckbogen auf
dem Abmusterungstisch reflektiert werden. Durch den keilförmigen Aufsatz 2 wird der
Einfallswinkel im vorderen Bereich der Bogenauflagefläche 5 so geändert, daß eine
Blendung durch die reflektierten Strahlen 7, die jetzt vom Betrachter wegweisen, verhindert
wird.
[0016] In Figur 2 ist der keilförmige Aufsatz 2 in Seitenansicht dargestellt. Die Bogenablagefläche
13 des keilförmigen Aufsatzes 2 entspricht der vorderen Teilfläche 18 und ist mit
durchleuchtbaren Sichtfeldern 11 auf der rechten und linken Seite, wie in Figur 3
abgebildet, versehen. Der Beleuchtungskörper 10 ist mit einer Halterung 12 unterhalb
des durchleuchtbaren Sichtfeldes 11 befestigt. Mit Hilfe des Schalters 9 kann der
Beleuchtungskörper 10 ein- und abgeschaltet werden. Die Spannungsversorgung erfolgt
über die elektrische Zuleitung 15 (Fig. 3). Das Anschlagblech 8 ist an dem keilförmigen
Aufsatz 2 so montiert, daß es über die Oberfläche 13 hinausragt, um ein Abrutschen
des Bogens zu verhindern.
[0017] In Figur 3 ist eine Draufsicht des keilförmigen Aufsatzes 2 dargestellt. Auf seiner
Oberfläche 13 liegt ein Bogen 16, dessen Passerkreuze 17 zur visuellen Beurteilung
von Passerungenauigkeiten durch die durchleuchtbaren Sichtfelder 11 gut unterscheidbar
sind.
[0018] Die Breite des keilförmigen Aufsatzes 2 kann so gewählt werden, daß handelsübliche
Densitometer verwendet werden können.
[0019] Bei der vorausgegangenen Beschreibung wurde die reale diffuse Beleuchtung vernachlässigt,
ihr Einfluß ist aber bei der Anpassung der Neigung des Meß-und/oder Abmustertisches
berücksichtigt.
TEILELISTE
[0020]
1 Auflagetisch
2 Keilförmiger Aufsatz
3 Bedienungstastatur
4 Lampe
5 Bogenauflagefläche
6 Einfallende Strahlen
7 Reflektierte Strahlen
8 Anschlagblech
9 Ein- und Ausschalter
10 Beleuchtungskörper
11 Durchleuchtbare Sichtfelder
12 Halterung
13 Bogenablagefläche
14 Auflagefläche des keilförmigen Aufsatzes auf die Bogenablagefläche
15 Elektrische Zuleitung
16 Bogen
17 Passerkreuze
18 Vordere Teilfläche
19 Hintere Teilfläche
1) Vorrichtung auf einem Meß- und/oder Abmustertisch mit einer Bogenauflage zur Beurteilung
der Druckqualität von bedruckten Bogen, wobei oberhalb des Meß- und/oder Abmustertisches
ein Beleuchtungskörper angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Bediener zugewandte vordere Teilfläche (18) der Bogenauflage (5) in einem
stumpfen Winkel nach oben geneigt zu deren hinteren Teilfläche (19) der Bogenauflage
(5) ausgebildet ist, um Blendung und Reflexion zu verhindern.
2) Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vordere Teilfläche (18) als Keil (2) ausgebildet ist.
3) Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vordere Teilfläche (18) einem herausklappbaren Tischkeil angehört.
4) Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenablagefläche (13) mit einer insgesamt oder teilweise auf der rechten
und linken Seite in Form von Sichtfeldern (11) durchleuchtbaren Oberfläche (13) zur
Überprüfung der Lage von Passerkreuzen (17) auf Bogenvorder- und Rückseite ausgestattet
ist.
5) Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet
daß der Keil (2) aus leichtgewichtigem Material besteht und abnehmbar angeordnet ist.
6) Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Anlegekante der vorderen Teilfläche (18) ein Anschlagblech (8) überstehend
angebracht ist, um ein Abrutschen des Bogens zu verhindern.
7) Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vordere Teilfläche (13) auch als parabolförmiges Teil ausgebildet sein kann.