(19)
(11) EP 0 094 022 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.11.1983  Patentblatt  1983/46

(21) Anmeldenummer: 83104384.9

(22) Anmeldetag:  04.05.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D21D 5/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 12.05.1982 DE 3217824

(71) Anmelder: J.M. Voith GmbH
D-89522 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Musselmann, Walter
    D-7920 Heidenheim (DE)
  • Valdivia, Juan
    D-7928 Giengen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Rotor für Sortierapparate zur Reinigung von Fasersuspensionen, insbesondere solchen der Papierindustrie


    (57) Ein Rotor für Sortierapparate zur Reinigung von aus Altpapier hergestellten Fasersuspensionen, der mit der Rotationsachse im wesentlichen parallelen Sortierprofilen bestückt ist, die wie ein Tragflügel wirkend in einem spitzen Winkel gegen die Drehrichtung angestellt sind, weist zentral von zueinander und zu der Rotordrehachse koaxialen Wendelflächen gebildete Tragwände für die Sortierprofile auf. Dadurch wird ein Ansetzen von spinnenden Verunreinigungen vermieden. Die Verstopfungsgefahr des Siebes wird weiterhin durch die Förderwirkung der Wendelflächen herabgesetzt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Rotor für Sortierapparate entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein solcher Rotor bzw. Sortierapparat ist bekannt aus US-PS 2.835 173.

    [0002] In solchen Sortierapparaten wirken die mit Tragflügelprofilen ausgebildeten im wesentlichen parallel zur Rotationsachse des Rotors ausgerichteten Sortierprofile dahingehend, daß die Gefahr des Zusetzens der Löcher bzw. der Perforierung des Siebkorbes durch Verunreinigungen oder auch durch Fasern bzw. Stippen, die nicht klein genug sind, durch die von ihnen erzeugten Pulsationen vermieden oder auf ein unbedeutendes Maß heruntergesetzt wird. Eine wesentliche Behinderung der Strömung in dem Gehäuse des Sortierapparates und mithin auch der Sortierwirkung am Siebkorb tritt bei diesen Geräten jedoch durch die Tragarme für die Sortierprofile auf. An diesen Tragarmen können sich Gespinste ansetzen oder bilden, die zu Störungen des Sortiervorganges führen.

    [0003] Um der Gefahr zu begegnen, hat man bereits gemäß der GB-PS 1 081 546 die Tragarme für die Sortierprofile ebenfalls mindestens mit in Strömungsrichtung vorn gerundetem Profil ausgebildet.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Rotor zu schaffen, bei dem eine verspinnungsfreie unbehinderte Durchströmung des zwischen den Sortierprofilen gebildeten Siebraumes erfolgt.

    [0005] Diese Aufgabe wird bei einem Rotor der eingangs näher beschriebenen Art durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.

    [0006] Durch die Verbindung von als Tragwänden für die Sortierprofile dienenden Förderwendeln mit diesen tragflügelförmig im Profil ausgebildeten Sortierprofilen sind Ansatzpunkte für ein Verspinnen von Verunreinigungen der Fasersuspensionen völlig vermieden. Dadurch wird eine einwandfreie Wirkungsweise des Sortierapparates auch bei größerem Schmutzgehalt möglich.

    [0007] Es ist zwar durch die GB-PS 336 252 ein insbesondere für die Reinigung von Mehl konzipierter Sortierapparat bekanntgeworden, dessen Rotor mit einer Trommel versehen ist, wobei im unteren Teil der Trommel wendelförmige und im oberen Teil derselben wendelartig, aber unterbrochen ausgebildete Förderrippen oder -leisten vorgesehen sind. Dieser Apparat arbeitet aber wegen des vorzugsweisen Einsatzes für die Sortierung oder Reinigung von Mehl nach einem völlig anderen Prinzip, insbesondere ist die Freihaltung des Siebkorbes durch mit tragflügelförmigem Profil versehene Sortierleisten nicht in Erwägung gezogen.

    [0008] Dadurch ist das erfindungsgemäße Problem, einen verspinnungsfreien Rotor zu schaffen, auch nicht vorhanden und die entsprechende erfindungsgemäße Lösung durch diese Anordnung auch nicht irgendwie nahegelegt.

    [0009] 'Ein weiterer Vorteil dieses Rotors ist die Möglichkeit, durch Drehen der Flügel und durch Änderung der Drehrichtung die Sortiermaschine zentrifugal oder zentripetal zu betreiben.

    [0010] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert.

    [0011] Dabei stellt Figur 1 den erfindungsgemäßen Rotor in Ansicht und die Figuren 2 bis 4 Ansichten des erfindungsgemäßen Rotors in anderen Ausführungsformen dar.

    [0012] Der Rotor 1 besteht aus der Trommel 2, die an mindestens einem Ende zwecks Lagerung derselben einen Ansatz 6 mit einer zentralen inneren Bohrung 7 trägt. Die Trommel weist an ihrem oberen Ende dabei zwei wendelförmige Tragflächen 3 und 4 sowie an ihrem unteren Ende eine wendelförmige Tragfläche 8 zur Halterung der mit tragflügelformigem Querschnittsprofil ausgebildeten Sortierprofile 5 auf. Dabei sind zweckmäßig die in Drehrichtung vorn liegenden Kanten 10 der Wendelflächen abgerundet ausgeführt, so daß sie keinen Angriffspunkt für die Anlagerung von verspinnenden Verunreinigungen bilden. Somit sind die Flächen der Tragwendeln 3 und 4 bzw. 8 völlig glatt,und Ansatzpunkte für verspinnende Verunreinigungen sind nicht mehr vorhanden. Durch die Wendelflächen wird der Transport der Fasersuspension z.B. vom oberen Ende der Tragtrommel 2 entlang dem zwischen der Oberfläche der Trommel 2 und der radial äußeren Kante der Wendelflächen 3, 4 und 8 gebildeten Siebraum , welcher nach radial außen durch einen Siebkorb begrenzt zu denken ist, bewirkt. Es ist daher nicht mehr unbedingt nötig, daß die Sortierprofile 5 eine Neigung erhalten, um von ihnen eine Förderkomponente entlang dieses Siebraumes erzeugen zu lassen. Die Wendelfläche 8 am Ende des Siebraumes fördert in jedem Fall z.B. die mit Spuckstoff angereicherte Fraktion aus dem Siebraum heraus.

    [0013] Der Gutstoff wird durch die Sortierprofile durch den Siebkorb hindurch sortiert, wobei die tragflügelförmige Ausbildung des Querschnittsprofils zu Druckpulsationen am Siebkorb führt, welche denselben von Verstopfungen freihalten. Mit diesem erfindungsgemäß ausgeführten Rotor ist also ein bestmöglicher Durchsatz der Fasersuspension durch das Siebsortiergerät ohne Verstopfungsgefahr gewährleistet.

    [0014] Mit Figur 2 wird verdeutlicht, daß die Erzeugende der Wendelflächen, hier 3', nicht genau senkrecht zur Rotationsachse des Rotors liegen muß, sondern daß sie auch um einen gewissen Winkel dazu geneigt sein kann. Hierdurch erzeugt auch die Wendelfläche 3' bereits Förderkomponenten in Richtung zum Siebkorb, d.h. hier radial nach außen.

    [0015] In Figur 3 ist erkennbar, daß die Wendelfläche 3" unterbrochen ist durch Ausnehmungen 9. Hierdurch wird insbesondere bei Drucksortierern ein schnellerer Durchsatz der Suspension entlang dem Siebraum ermöglicht.

    [0016] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 wird eine einzige, sich über die gesamte Trommellänge erstreckende Wendelfläche 3'" als Tragwand für die Sortierprofile 5 benutzt. Hierbei kann man die an sich im Verhältnis kürzeren Sortierprofile gegeneinander versetzt vorsehen, wie es aus der Figur ersichtlich wird.

    [0017] Befestigt man die Sortierprofile am Außenumfang der Wendeln, z.B. durch Anschweißen, kann ihre Länge unabhängig von deren Steigung vorgesehen werden.

    [0018] Günstig ist es, wie in den Figuren dargestellt, daß an beiden Trommelenden Wendelflächen für die Unterstützung der Sortierprofile 5 vorhanden sind. Man kann nun vorsehen, daß die Sortierprofile in ihrer Lage verstiftet und verschraubt sind, so daß man bei Bedarf durch Änderung der Verstiftung die Winkellage des Tragflügelprofils im Verhältnis zur Umfangsrichtung verändern kann. Man kann sogar eine positive Anstellung in eine negative und damit Überdruckpulsationen in Unterdruckpulsationen verwandeln.

    [0019] Denkt man sich den Durchmesser der Tragtrommel gegen Null gehend, so daß letztere also verschwindet, bleibt als Tragkörper für die Sortierprofile nur noch zentral die Förderschnecke, dann entweder durchgehend über die Siebkorblänge des Sortierers oder nur an dessen axialen Enden, von den Sortierprofilen verbunden, vorhanden. Der Rotor wird dann ebenfalls entsprechend Figur 1 über mindestens einen Ansatz 6 gelagert.


    Ansprüche

    1. Rotor für Sortierapparate zur Reinigung von insbesondere aus Altpapier hergestellten Fasersuspensionen, der mit zur Rotationsachse im wesentlichen parallelen Sortierprofilen bestückt ist, die wie ein Tragflügel wirkend in einem spitzen Winkel gegen die Drehrichtung des Rotors angestellt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (1) als zu diesem und zueinander koaxiale Wendelflächen ausgebildete Tragwände für die Sortierprofile (5) aufweist.
     
    2. Rotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (1) zentral einen Tragzylinder (2) aufweist, der seinerseits mindestens im Bereich einer seiner Stirnseiten die von ihm radial nach außen ausgehenden Tragwände (3, 4, 8, 9; 3', 4'; 3"; 3"') für die Sortierprofile (5) trägt.
     
    3. Rotor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragwände zumindest angenähert zumindest Teile von einer sich über im wesentlichen die Zylinderlänge erstreckenden'(_3") oder von mindestens je einer an den Trommelenden vorhandenen Wendel (3, 4, 8, 9; 3', 4') sind.
     
    4.,Rotor nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragwände (3') jeweils eine in regelmäßigen Abständen unterbrochene Wendel bilden.
     
    5. Rotor nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragwände (3") eine einzige, ununterbrochene Wendel bilden, die sich über einen erheblichen Bereich der Zylinderlänge erstreckt.
     
    6. Rotor nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragwände (3) mit einer weiteren Wendelfläche (4) nach Art einer mehrgängigen Wendel angeordnet sind.
     
    7. Rotor nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugende der Wendelfläche (3') unter einem kleinen spitzen Winkel gegen die Radiale auf die Zylinderoberfläche geneigt ist.
     
    8. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sortierprofile (5) an den Tragwänden mittels Schraubverbindung befestigt sind.
     
    9. Rotor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Querschnittsprofil der Sortierprofile (5) praktisch mit den radial äußeren Begrenzungsflächen der Tragwände bündig abschließt.
     




    Zeichnung