[0001] Die Erfindung betrifft einen sterilen Behälter für medizinische Zwecke aus einem
Kunststoffmaterial, insbesondere Bottle-Pack-Flasche, für die dosierte Verabreichung
von Flüssigkeiten mit einem faltenbalgartigen, zusammendrückbaren Behälterkörper und
einem Ausgaberohr, das einen abnehmbaren Verschluß aufweist.
[0002] Sterile Behälter werden im Bereich der Medizin für steril zu haltende Flüssigkeiten,
insbesondere für Infusionslösungen eingesetzt. Sie bestehen regelmäßig aus einem polymeren
Material, beispielsweise Polyethylen, und werden, sofern sie als Bottle-Pack-Flaschen
eingesetzt werden, in einem Arbeitsgang sowohl geformt als auch mit der einzusetzenden
Flüssigkeit gefüllt und verschlossen. Dabei wird Kunststoffgranulat in eine entsprechende
Form eingefüllt und nach den üblichen Kunststoffverarbeitungstechniken in eine Flasche
geformt, die in einem weiteren Arbeitsgang mit der vorstehend erwähnten Flüssigkeit
gefüllt und am Ende mit einem Verschlußelement, beispielsweise einer aufgesetzten
Kappe, verschlossen wird.
[0003] Derartige flaschenförmig ausgebildete Behälter eignen sich zwar für den einmaligen
Gebrauch, wobei sie nach entsprechender Sterilisierung die gewünschte Flüssigkeit
abgeben können, können jedoch in aller Regel nicht für eine manuell dosierte Abgabe
der Flüssigkeit innerhalb eines kurzen Zeitraums eingesetzt werden, da derartige übliche
Flaschen mit glattem Bauch einerseits zu unhandlich sind und andererseits nur unvollständig
entleert werden können.
[0004] Infolgedessen werden für die dosierte manuelle Abgabe derartiger Flüssigkeiten regelmäßig
Spritzen eingesetzt, so beispielsweise bei der täglichen Pflege und Reinigung von
gelegten Blasenkathetern, die regelmäßig mit Spüllösungen gefüllt werden müssen. Hierzu
entnimmt man bisher sterile Spülflüssigkeit aus Flaschen über einen Katheter mit einer
Blasenspritze, um den gelegten Blasenkatheter am Patienten zu spülen. Eine derartige
Handhabung stellt natürlich eine wesentliche Gefahrenquelle bei der Sterilhaltung
der Spülflüssigkeit für die Wiederholung der Spülung dar, so daß die Spülflüssigkeit
durch Luftkeime im Patientenzimmer häufig bakteriell verunreinigt wird.
[0005] Überdies müssen derartige Spritzen nach dem Gebrauch sterilisiert werden, bevor sie
wieder eingesetzt werden können. Eine derartige Handhabung ist natürlich zeit- und
personalaufwendig.
[0006] Aus der DD-PS 47 995 ist ein steriler Behälter der eingangs erwähnten Art bekannt,
der eine faltenbalgartige Ausbildung des Flaschenbauchs aufweist, so daß dieser zusammengedrückt
werden kann. Diese Faltenbalgflasche ist mit einer abnehmbaren Verschlußkappe verschlossen,
die über das Ende des Auslaufrohrsgestülpt ist.
[0007] Zwar soll diese Kappe durch Preßsitz auf das Auslaufrohr aufgesetzt werden, kann
jedoch durch unsachgemäßen Gebrauch abgezogen werden, so daß die Sterilität des Behälters
häufig gefährdet wird.
[0008] Demzufolge muß ein derartiger Behälter in einer weiteren Verpackung untergebracht
werden, um ein unbeabsichtigtes Abziehen der Schutzkappe oder das Eindringen von Keimen
durch die zwischen der Kappe vorliegenden Schlitze sicher zu verhindern.
[0009] Weitere sterile Behälter sind aus der FR-PS 22 59 624 und der DE-OS 29 00 827 bekannt.
[0010] Die in den vorstehenden Druckschriften beschriebenen Spritzenanordnungen mit Behälter
weisen jedoch wiederum nur auf die Kanüle aufgesteckte Schutzkappen auf, die allenfalls
mechanisch arretiert sind und somit, wie vorstehend erläutert, durch unsachgemäßen
Gebrauch abgezogen werden können. Weiterhin können durch evtl. vorhandene Schlitze
zwischen Schutzkappe und Kanüle Keime eindringen, so daß das Eindringen von Keimen
nicht sicher verhindert werden kann.
[0011] Die vorstehend erwähnten Behälter können daher nicht als sicher steril angesehen
werden, da die Schutzhülsen, ggf. nach Entfernung einer Sicherheitshülse, ohne weiteres
abgezogen werden können. Sofern die letztgenannte Sicherungshülse vorliegt, kann bei
unsachgemäßer Lagerung ebenfalls nicht verhindert werden, daß durch Staub oder dgl.
aufgewirbelte Keime durch Schlitze zum Kanülenkörper vordringen und somit die Sterilität
gefährden.
[0012] Insofern müssen derartige sterile Behälter in einer zweiten, nach außen hin hermetisch
abgeschlossenen Verpackung vorgesehen sein, um die Sterilität sicher zu gewährleisten.
[0013] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Behälter der eingangs erwähnten
Art zur Verfügung zu stellen, der frei ist von einer weiteren abgeschlossenen Verpackung,
dabei sicher steril ist und nur mit bestimmten Handgriffen geöffnet werden kann.
[0014] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Verschluß mit dem Ausgaberohr einstückig
verbunden ist und eine knebelförmige Handhabe aufweist.
[0015] Der erfindungsgemäße Behälter weist zunächst den Vorteil auf, daß er werksseitig
wie ein üblicher Behälter für Infusionslösungen hergestellt und mit den entsprechenden
Lösungen gefüllt werden kann. Gegenüber den üblichen sogen. Bottlepack-Behältern muß
lediglich die Blasform für den Behälterkörper abgewandelt werden, um die angestrebte
Form eines Faltenbalges zu erreichen. An diesen Faltenbalg schließt sich der Flaschenhals
an, dessen Auslauföffnung mit einem Knebelstück durch integrales Verschweißen verschlossen
ist.
[0016] Vorteilhafterweise ist die Schweißnaht zwischen dem Knebelstück und der Anschlußöffnung
materialmäßig so dünn gehalten, daß sie als Schwächungslinie dient, die durch Drehen
des Knebelstücks durchtrennt werden kann.
[0017] Während also die Herstellung des Behälters und sein Füllen mit sterilen Flüssigkeiten
sowie steriles Verschließen werksseitig erfolgen, wird der vorstehende Behälter ähnlich
wie eine Flasche des Standes der Technik bettseitig geöffnet und kann ohne weiteres
Umfüllen in eine großkalibrige Spritze direkt mit einem Katheterschlauch verbunden
werden. Infolge der faltenbalgartigen Ausgestaltung des Behältermantels kann dieser
wie eine Spritze zusammengedrückt werden, wobei der Flascheninhalt durch den steril
mit dem Behälter verbundenen Blasenkatheter in die Blase gefördert wird. Da sich die
Falten des Balges eng zusammenlegen können, erfolgt eine nahezu vollständige Entleerung
dieser Flasche in die Blase des Patienten.
[0018] Da der Faltenbalg im zusammengedrückten Zustand eine bestimmte Rückstellkraft besitzt,
erfolgt nach dem Loslassen des zusammengedrückten Faltenbalges in der Regel eine automatische
Aspiration der Spülflüssigkeit in die Flasche zurück. Diese Aspiration kann durch
gefühlvolles Zurückziehen des Faltenbalges unterstützt werden, das zugleich die Durchgängigkeit
eines blockierten Blasenkatheters wieder herstellen kann.
[0019] Mit dem Einsatz der vorstehend genannten Faltenbalgflasche entfällt somit der Einsatz
einer zusätzlichen Spritze und in Verbindung damit natürlich auch ein Be- und Entfüllen
dieser Spritze, was erhebliche Sterilitätsprobleme nach sich zog. Somit entfallen
zusätzliche Spritzen sowie deren Reinigung und Resterilisation. Außerdem werden Mehrdosisbehältnisse
eingespart, da die faltenbalgartige Einmal-Blasenspritze für den einmaligen Bedarf
völlig ausreicht und nach Gebrauch fortgeworfen wird.
[0020] Während in der ersten Ausführungsform der Katheterschlauch auf den rohrförmigen Anschluß
des Behälters aufgesteckt wird, was aus Kontaminationsgründen u.U. nicht unbedenklich
erscheint, so daß der Anschluß vor Gebrauch mit einem Desinfektionsmittel eingesprüht
werden sollte, kann gemäß einer zweiten Ausführungsform die sich an die Anschlußöffnung
anschließende Innenoberfläche des Anschlusses mit einem weiblichen Konus ausgerüstet
sein, in den der männliche Konus eines Konnektors dichtend eingeschoben werden kann.
Zur Sicherstellung dieses dichten Sitzes ist auf der Außenoberfläche des Anschlusses
eine entsprechende Verriegelungseinrichtung, beispielsweise ein Gewinde oder dgl.
vorgesehen, in die eine komplementäre Einrichtung des Konnektors eingreifen kann.
[0021] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform kann die Faltenbalgflasche
gemäß der ersten Ausführungsform mit einer dicht sitzenden Kappe versehen sein. Dieser
dichte Sitz wird dadurch erreicht, daß der zylindrische Flaschenhals, der zwischen
dem Faltenbalgbereich einerseits und dem Auslaufrohr andererseits angeordnet ist,
eine Dichtung in Form eines O-Rings aufweist, der mit der Innenoberfläche der aufgesetzten
Kappe dichtend zusammenwirkt. Diese Anordnung wird nach dem Befüllen der Bottle- pack-Flasche
durch Aufsetzen der Kappe hergestellt und anschließend im Autoklaven bei der entsprechenden
Temperatur und dem entsprechenden Druck sterilisiert. Hierdurch ist natürlich der
gesamte innerhalb dieser Kappe befindliche Raum steril, also auch die Außenoberfläche
des Auslaufrohres, wobei nicht besonders darauf verwiesen werden muß, daß der knebelförmige
Verschluß die Flasche selbst steril abschließt.
[0022] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung dieser zuletzt genannten Ausführungsform
ist die Innenoberfläche der Schutzkappe mit wenigstens einer radial nach innen gerichteten
Rippe derart versehen, daß diese beim Drehen mit dem knebelartigen Verschluß in Berührung
kommt. Vorteilhafterweise sind wenigstens zwei Rippen vorgesehen, die jeweils mit
den gegenüberliegenden Knebelteilen zusammenwirken, so daß beim Drehen der Verschlußkappe
der Knebel ohne Schwierigkeiten abgedreht werden kann. Dabei bleibt der Bereich innerhalb
der Schutzkappe infolge Abdichtung durch den O-Ring steril, so daß durch Abziehen
der Schutzkappe nach entsprechendem Abdrehen des Knebels ein Katheterschlauch auf
das Auslaufrohr gesteckt werden kann, das auf seiner Außenoberfläche bis unmittelbar
zum Einsatz steril ist.
[0023] Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen sterilen Behälter,
Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt durch den Anschluß des Behälters entlang der
Linie II - II,
Fig. 3 den Anschluß gemäß Fig. 2 im geöffneten Zustand mit aufgesetztem Konnektor,
Fig. 4 einen vergrößerten Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Anschlusses
in ähnlicher Darstellung wie in Fig. 3,
Fig. 5 eine Teilansicht einer weiteren Ausführungsform eines sterilen Behälters, wobei
der faltenbalgartige Bauchbereich weggeschnitten wurde und eine Schutzkappe gestrichelt
dargestellt ist, und
Fig. 6 eine Schnittansicht der Schutzkappe.
[0024] Aus Fig. 1 ist ein steriler Behälter 10 ersichtlich, dessen Behälterkörper 12 als
Faltenbalg 14 ausgebildet ist. Dieser Faltenbalg kann derart zusammengedrückt werden,
daß beispielsweise ein etwa 200 ml fassender Behälter zu praktisch 100 % durch Zusammendrücken
des Faltenbalges 14 entleert werden kann, sofern der Behälter 10 nicht vollständig
gefüllt ist.
[0025] Dieser Faltenbalg 14 ist mit dem Boden 16 und einem im wesentlichen zylinderförmigen
Flaschenhals 18 verbunden, der sich bei 19 verengt und in ein Ausgaberohr 20 übergeht,
das in vergrößerter Form aus Fig. 2 - 4 ersichtlich ist.
[0026] An seiner Spitze weist dieses Ausgaberohr 20 im geöffneten Zustand eine Öffnung 22
auf, durch die die sterile Flüssigkeit in einen mit dem Behälter 10 verbundenen Katheter
überführt werden kann.
[0027] Diese Öffnung 22 ist werksseitig mit Hilfe eines knebelartigen Verschlusses 22 verschlossen
worden, der integral mit dem Umfangsrand 26 der Öffnung 22 verschmolzen worden ist.
Im Bereich dieses Umfangsrandes 26 ist vorteilhafterweise eine ringförmig umlaufende
Schwächungslinie 28 zwischen dem Verschluß 24 und dem Umfangsrand 26 vorgesehen, die
durch Drehen des Verschlusses 24 bei gleichzeitigem Festhalten des Behälters 10 ohne
Mühe durchtrennt werden kann. Somit liegen einerseits der geöffnete Behälter 10, andererseits
der abgedrehte Verschluß 24 vor, so daß der Behälter 10 gebrauchsfertig ist und mit
einer entsprechenden Verbindungseinrichtung, beispielsweise einem Konnektor, einem
Schlauch oder Katheter, verbunden werden kann.
[0028] Ein Schlauch oder ein Katheter wird über das rohrförmige: Ausgaberohr 20 solange
geschoben, bis ein Kraftschluß erreicht wird. Das Ausgaberohr 20 ist natürlich vor
Abdrehen des Verschlusses 24 mit Hilfe einer Desinfektionslösung desinfiziert worden.
Weiterhin weist dieses Ausgaberohr 20 vorteilhafterweise eine sich in Richtung auf
den Umfangsrand 26 konusförmig verjüngende Form auf, so daß der gewünschte Kraftschluß
mit dem Schlauch ohne Schwierigkeiten erreicht werden kann.
[0029] In einer zweiten Ausführungsform, die in Fig. 2 und 3 gezeigt ist, kann die Innenoberfläche
des Ausgaberohrs 20 sich konzentrisch nach innen verjüngen und somit einen weiblichen
Innenkonus 32 bilden, der sich beginnend vom Umfangsrand 26 in Richtung auf den Behälterkörper
12 erstreckt. Vorzugsweise hat dieser Innenkonus 32 Normmaße und ist insbesondere
ein Luerkonus.
[0030] In diesen Innenkonus 32 kann, wie in Fig. 3 gezeigt, jeder übliche Konnektor 34 eingesetzt
werden, sofern dieser einen komplementären Außenkonus 36 aufweist. Ein derartiger
Konus ist beispielsweise in der DE-OS 29 07 832 beschrieben, auf deren Offenbarung
ausdrücklich Bezug genommen wird.
[0031] Ein derartiger Konnektor 34 besteht im wesentlichen aus einem rohrförmigen Teil 38,
auf das ein flanschförmiges Teil 40 aufgesetzt ist. Dabei ist das rohrförmige Teil
38 auf der einen Seite des flanschförmigen Teiles als Anschlußstutzen 42 ausgestaltet,
während es auf der anderen Seite den bereits vorstehend erwähnten Außenkonus 36 besitzt.
Dieser Außenkonus 36 ist konzentrisch von dem Rohrteil 44 umgeben, auf dessen Innenoberfläche
eine Befestigungseinrichtung, vorzugsweise ein Schraubengewinde 46, angeordnet ist.
[0032] Dabei entspricht der Innendurchmesser des Rohrteils 44 im wesentlichen dem Außendurchmesser
des Ausgaberohrs 20, das gemäß dieser Ausführungsform auf seiner Außenseite zylinderförmig
ausgestaltet ist.
[0033] Um den Konnektor 34 auf dem Ausgaberohr 20 fest anzuordnen, ist auf seiner Außenoberfläche
ein komplementäres Befestigungselement 48, vorzugsweise ein Schraubengewinde, vorgesehen,
in das das Schraubengewinde des Konnektors 34 eingreifen kann. Die Befestigungselemente
46 und 48 können natürlich auch anders ausgebildet sein. So ist beispielsweise auch
ein entsprechend ausgebildeter Bajonettverschluß einsetzbar. Gemäß dieser Ausführungsform
ist auf der Außenoberfläche des Ausgaberohrs 20 wenigstens ein Zapfen eines Bajonettverschlusses
vorgesehen, der in eine komplementäre Bajonettöffnung im Konnektor 34 eingreifen kann.
[0034] Gemäß der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform ist wenigstens die Innenoberfläche
50 des Anschlusses 20 zylinderförmig ausgebildet. In diesen Anschluß läßt sich ein
Konnektor 52 einsetzen, der wiederum ein zentrales Rohrteil 54 von zylinderförmiger
Struktur aufweist. An dieses zentrale Rohrteil 54 schließt sich ein flanschförmiger
Teil 56 an, an den sich der Umfangsrand 26 anlegt. Das zentrale Rohrteil weist wiederum
auf der einen Seite des Flansches 56 einen Anschlußstutzen 58 auf und bildet auf der
anderen Seite ein zylindrisches Anschlußrohr 60, dessen Außendurchmesser etwa dem
Innendurchmesser des Ausgaberohrs 20 entspricht.
[0035] Zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Verbindung zwischen dem Ausgaberohr 20
und dem Rohrteil-60 ist vorteilhafterweise auf dem Außenumfang des Rohrteils 60 eine
ringförmige Nut 62 vorgesehen, in die ein O-Ring 64 eingelegt ist. Dieser O-Ring 64
legt sich beim Einschieben des Rohrteils 60 in das Anschlußstück 20 dicht an die Innenoberfläche
50 an. Zur sicheren Halterung dieses Konnektors 52 weist die Außenoberfläche 66 des
Anschlusses 20 einen ringförmig umlaufenden Wulst 68 auf. Dieser Wulst 68 kann von
wenigstens einer Befestigungseinrichtung 70 des Konnektors 52 hintergriffen werden,
so daß ein gesicherter Sitz des Konnektors 52 erreicht werden kann.
[0036] Die gemäß Fig. 4 gezeigte Befestigungseinrichtung ist integral mit dem Außenumfang
des Flansches 50 verbunden und liegt in Form von zwei radial auseinanderdrückbaren
Armen 72 vor, deren eines Ende hakenförmig ausgebildet ist und deren anderes Ende
als Angriff-Fläche für die Finger dient. Da das Konnektormaterial aus Kunststoff besteht,
können diese Arme durch Zusammendrücken auf der einen Seite an der anderen Seite auseinanderbewegt
werden, so daß der Konnektor 52 vom Ausgaberohr 20 abgezogen werden kann.
[0037] Als Material für den Behälter 10 wird natürlich ein verformbares Kunststoffmaterial,
beispielsweise Polyethylen u.dgl. eingesetzt. Dieses Kunststoffmaterial wird in Form
eines Granulats in eine Blasmaschine eingesetzt und in die entsprechend gewünschte
Form überführt, anschließend mit der sterilen Flüssigkeit gefüllt und danach an der
Spitze des Ausgaberohrs 20 derart verschweißt, daß ein abbrechbarer knebelartiger
Verschluß 24 entsteht.
[0038] Es muß nicht hinzugefügt werden, daß ein derartiger Anschluß nicht nur bei dem Behälter
10 denkbar ist. So können natürlich auch Kunststoffbeutel mit einem knebelartigen
Verschluß an einem oder mehreren Anschlüssen vorgesehen sein.
[0039] Weiterhin kann oder können die Anschlüsse eines derartigen Beutels aus einem Kunststoffmaterial,
wie Polyethylen oder PVC, mit den in Fig. 2 - 4 gezeigten Anschlußvorrichtungen versehen
sein, beispielsweise mit dem in Fig. 2 und 3 gezeigten weiblichen Innennkonus oder
aber mit der in Fig. 4 gezeigten zylindrischen Form der Innenoberfläche des Anschlusses.
[0040] In Fig. 5 und 6 ist eine weitere, besonders bevorzugte Ausführungsform des Behälters
10 dargestellt.
[0041] Dieser Behälter 10 weist wiederum im Bauchbereich den Faltenbalg 14 auf, an den sich
der Flaschenhals 18 anschließt. Wie vorstehend erläutert, weist dieser Flaschenhals
18 einen im wesentlichen zylinderförmigen Bereich 18a auf, an den sich bei 19 ein
sich in Richtung auf die Behälteröffnung verjüngender Bereich 19a anschließt. Dieser
Bereich 19a geht dann in das Ausgaberohr 20 über, das wiederum mit dem knebelartigen
Verschluß 24 an seinem Ende verschlossen ist.
[0042] Insofern unterscheidet sich diese Ausführungsform nicht von der ersten Ausführungsform,
die in Fig. 1 und 2 gezeigt ist, so daß auf deren Beschreibung Bezug genommen wird.
[0043] Die in Fig. 5 gezeigte Ausführungsform weist jedoch vorteilhafterweise im zylinderförmigen
Bereich 18a eine ringförmig umlaufende Dichteinrichtung 80 mit erhabener Struktur
auf. Vorteilhafterweise wird diese Dichteinrichtung 80 durch eine Nut 82 und einen
in diese Nut eingelegten O-Ring 84 gebildet. Die Nut 82 wird bereits bei der Herstellung
der Flasche gebildet und durchzieht im wesentlichen ringförmig den zylinderförmigen
Bereich 18a benachbart der Stelle 19.
[0044] Unter O-Ring 84 wird dabei nicht nur ein üblicher O-Ring aus einem Kunststoffmaterial,
beispielsweise Polyethylen, verstanden, der in diese Nut nach dem Herausnehmen des
Behälters aus der Form eingelegt wird, sondern auch eine erhabene elastische Dichtanordnung
verstanden, die beispielsweise durch Einspritzen und Aushärten eines elastomeren Materials
gebildet wird.
[0045] Ggf. kann die erhabene, ringförmige Dichteinrichtung 80 auch unmittelbar beim Blasen
des Behälters 10 aus dem gleichen Behältermaterial in Form eines erhabenen Rings gebildet
werden.
[0046] Wie in Fig. 5 gezeigt, wird auf den Behälter 10 eine Schutzkappe 86 aufgesteckt,
die mit der Dichteinrichtung 80 elastisch dichtend zusammenwirkt. Die axiale Länge
der Schutzkappe 86 entspricht wenigstens dem Abstand der Dichteinrichtung 80 von der
äußersten Kante des Verschlusses 22, so daß ein dichter Sitz sichergestellt wird.
[0047] In Fig. 6 ist eine Schnittansicht durch die Schutzkappe 86 gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform gezeigt.
[0048] Die Schutzkappe 86 weist dabei zunächst einen im wesentlichen zylinderförmigen Hauptbereich
88 auf, an den sich vorteilhafterweise der zylinderförmige Öffnungsbereich 90 anschließt.
Der Innendurchmesser dieses zylinderförmigen Bereichs 90 entspricht etwa dem Durchmesser
der Dichteinrichtung 80, wobei beide Teile im wesentlichen eine kreisförmige Gestalt
aufweisen. Demzufolge kann dieser Öffnungsbereich 90 im wesentlichen ohne Druckausübung
über die Dichteinrichtung 80 geschoben werden.
[0049] Dagegen ist der Innendurchmesser des Hauptbereichs 88 etwas geringer als der Durchmesser
der Dichteinrichtung 80, so daß beim Aufschieben der Schutzkappe 86 im Bereich der
Stufe 92, also des Übergangs vom Öffnungsbereich 90 zum Hauptbereich 88,auf die Dichteinrichtung
80 Kraft aufgewandt werden muß, um die elastische Kraft der Dichteinrichtung 80 zu
überwinden.
[0050] Um ein unbeabsichtigtes Abziehen der Schutzkappe 86 von dem Behälter 10, also insbesondere
von der Dicheinrichtung 80 zu verhindern, ist vorteilhafterweise der zylinderförmige
Hauptbereich benachbart zur Stufe 92 auf seiner Innenoberfläche 94 mit einem ringförmig
umlaufenden Wulst 96 ausgerüstet, dessen Durchmesser natürlich geringer ist als der
Innendurchmesser des Hauptbereichs 88. Der Wulst 96 hat dabei einen solchen Abstand
von-der Kappenspitze 98, daß er sich gerade noch mit erheblicher Kraftanstrengung
über die Dichteinrichtung 80 schieben läßt und somit im aufgesteckten Zustand der
Schutzkappe 86 vorteilhafterweise noch mit seiner Oberfläche an der Dichteinrichtung
80 anliegt. Somit dichtet also nicht nur die Innenoberfläche des Hauptbereichs 88,
sondern auch vorteilhafterweise der umlaufende Wulst 96 gegenüber der Dichteinrichtung
80.
[0051] Die Schutzkappe 86 läßt sich vorteilhafterweise gegenüber der Dichteinrichtung 80
verdrehen, ohne daß die Dichtwirkung und somit die Sterilität des von der Schutzkappe
86 umschlossenen Raums aufgehoben würde.
[0052] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Innenoberfläche 94 des
Hauptbereichs 88 wenigstens eine radial nach innen gerichtete Rippe auf. In der Fig.
6 sind drei Rippen 100, 102 und 104 dargestellt, wobei in dieser Darstellung eine
weitere Rippe weggeschnitten worden ist. Üblicherweise reichen jedoch aber bereits
schon zwei Rippen aus, um den knebelförmigen Verschluß 24 durch Drehen der Schutzkappe
86 von dem Auslaufrohr 20 abzudrehen. Dabei kommen zwei der in Fig. 6 gezeigten Rippen
100, 102, 104 sowie die zur Rippe 104 komplementäre Rippe mit dem knebelförmigen Verschluß
24 in Eingriff und nehmen diesen beim weiteren Drehen der Schutzkappe 86 solange mit,
bis er abgedreht ist und in den von der Schutzkappe 86 eingeschlossenen Raum fällt.
Dabei bleibt die Sterilität innerhalb dieses Raums grundsätzlich aufrechterhalten.
Demzufolge ist also der Abstand von der Spitzenkante einer Rippe 100, 102, 104 bis
zur Längsachse der Schutzkappe 86 etwas geringer, als der Abstand.der Seitenkante
106 des knebelförmigen Verschlusses 24 von der Zentralachse des Behälters 10. Vorteilhafterweise
entspricht dabei der Durchmesser des knebelförmigen Verschlusses 24, also der Abstand
von den jeweiligen Seitenkanten 106, etwa dem Innendurchmesser des zylinderförmigen
Hauptbereichs 88.
[0053] Die letztgenannte Ausführungsform wird dadurch hergestellt, daß zunächst der Behälter
10 in Form einer Bottle- pack-Flasche erzeugt und anschließend mit der entsprechenden
steril zu haltenden Flüssigkeit gefüllt wird. Anschließend wird der O-Ring 84 in die
Nut 82 eingelegt und auf diese Dichteinrichtung 80 die Schutzkappe 86 aufgeschoben,
die vorzugsweise den Wulst 96 und die Rippen 100 - 104 aufweist. Anzumerken ist noch,
daß bei der Anordnung von zwei oder mehr Rippen wenigstens zwei jeweils in einer durch
die Längsachse der Schutzkappe 86 gehenden Ebene liegen.
[0054] Hieran schließt sich die Sterilisierung dieser erhaltenen Anordnung in einem Autoklaven
bei Temperaturen von etwa 104 - 106° C an, wobei der auftretende Überdruck entsprechend
kompensiert wird, um ein Zerplatzen des Behälters 10 zu verhindern.
[0055] Die Faltenbalgflasche eignet sich zur internen und externen Anwendung, wie Perfusion
des extrakorporalen Systems bei der Hämodialyse, postoperative Blasenspulung bei allen
urologischen Eingriffen, Spülungen im Magen-Darm-Trakt und von Fisteln und Drainagen,
auch zur Wundbehandlung und zum Befeuchten von Tüchern und Verbänden.
1. Steriler Behälter für medizinische Zwecke aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere
Bottle-Pack-Flasche, für die dosierte Verabreichung von Flüssigkeiten mit einem faltenbalgartigen,
zusammendrückbaren Behälterkörper und einem Ausgaberohr, das einen abnehmbaren Verschluß
aufweist, dadurch gekennzeichnet , daß der Verschluß (24) mit dem Ausgaberohr (20)
einstückig verbunden ist und eine knebelförmige Handhabe aufweist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzenichnet, daß der Umfangsrand (26) des
Ausgaberohrs (20) über eine Schwächungslinie (28) mit dem Verschluß (24) verbunden
ist.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Außenumfang des
Ausgaberohrs (20) einen sich in Richtung auf die Öffnung (22) verjüngenden Konus aufweist.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Innenoberfläche
(30) des Ausgaberohrs (20) einen weiblichen Innenkonus (32) aufweist, der sich vom
Umfangsrand (26) erstreckt.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Außenoberfläche des
Ausgaberohrs (20) mit Befestigungselementen (48) versehen ist.
6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß das Befestigungselement
(48) ein Schraubengewinde ist.
7. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Innenoberfläche
(50) des Ausgaberohrs (20) zylinderförmig ausgebildet ist.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Außenoberfläche (66)
einen ringförmigen Wulst (68) aufweist, der von einer Befestigungseinrichtung eines
Konnektors hintergreifbar ist.
9. Behälter nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen
dem Faltenbalg (14) und dem Ausgaberohr (20) ein im wesentlichen zylinderförmiger
Bereich (18a) mit einer ringförmig umlaufenden Dichteinrichtung (80) mit erhabener
Struktur vorgesehen ist, die mit der Innenoberfläche einer Schutzkappe (86) dichtend
zusammenwirken kann.
10. Behälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die Dichteinrichtung (80)
eine Nut (82) und einen in diese Nut (82) eingelegten 0-Ring (84) aufweist.
11. Behälter nach Anspruch 9 oder 10, dadurch : gekennzeichnet , daß die Schutzkappe
(86) auf ihrer Innenoberfläche einen ringförmig umlaufenden Wulst (96) aufweist, der
bei aufgesteckter Schutzkappe (86) in unmittelbarer Nachbarschaft zur Dichteinrichtung
(80) zwischen dieser und dem Faltenbalg (14) angeordnet ist.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 9 - 11, dadurch gekennzeichnet , daß die Schutzkappe
(86) wenigstens eine radial nach innen gerichtete Rippe (100, 102, 104) aufweist,
mit der nach dem Aufstecken und Drehen der Schutzkappe (86) der knebelartige Verschluß
(24) abdrehbar ist.