[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Austragungsvorrichtung für einen Schachtofen,
bestehend aus einer mittels einer Forderleitung mit dem Schachtofen verbundenen Schleusenkammer,
in der ein das Ofengut aufnehmender, den Schleusenkammereinlaß vom Schleusenkammerauslaß
abschließender Rotor antreibbar gelagert ist.
[0002] Um eine unerwünschte Oxidation zu vermeiden und weitgehend frei von Staubbelästigungen
zu bleiben, wird der in einem Schachtofen reduzierte Eisenschwamm heiß ausgetragen
und brikettiert. Dabei ergibt sich allerdings die Schwierigkeit, den Austritt des
unter Druck stehenden Ofengases aus dem Ofen zu verhindern. Zu diesem Zweck ist es
bekannt, das Ofengut portionsweise mit Hilfe eines an die Austragsöffnung ansetzbaren
Behälters auszutragen,so daß die Austragsöffnung nach dem Gutaustrag wieder verschlossen
werden kann.
[0003] Bei anderen bekannten Austragungsvorrichtungen (DE-PSen 337 622, 338 413 und 345
027) sind über eine Förderleitung mit dem Schachtofen verbundene Schleusenkammern
vorgesehen, in denen ein aus einer Trommel bestehender Rotor drehbar gelagert ist.
Diese Trommel weist dabei in einem Umfangsbereich eine Durchtrittsöffnung zur Aufnahme
bzw. zur Abgabe des Ofengutes auf. Stimmt die Durchtrittsöffnung der Trommel mit dem
Schleusenkammereinlaß überein, so wird Gut aus dem Schachtofen in die Trommel eingebracht.
Bei einer Drehung der Trommel wird der Schleusenkammereinlaß durch den Trommelmantel
abgeschlossen und der Schleusenkammerauslaß geöffnet, wenn die Durchtrittsöffnung
im Trommelmantel in den Bereich des Schleusenkammerauslasses gelangt, wobei das Ofengut
aus der Trommel durch den Schleusenkammerauslaß abfallen kann. Nachteilig bei dieser
Anordnung einer Trommel ist vor allem, daß das Ofengut nicht kontinuierlich durch
die Schleusenkammer gefördert werden kann und daß keine Sicherheit vor einem unerwünschten
Austreten von Ofengas durch die Schleusenkammer gegeben ist. Dazu kommt noch, daß
mit der Drehung der Trommel keine Gutförderung zwischen dem Schleusenkammerein- und
-auslaß verbunden ist, weil das Ofengut entweder mit der Trommel mitgedreht wird oder
sich an der Trommelinnenwand abwälzt.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und eine
äustragungvorrichtung der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, daß ein kontinuierlicher
Gutaustrag mit einer vergleichsweise hohen Durchsatzleistung sichergestellt wird,
und zwar ohne Gefahr eines Austretens von Ofengas.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Rotor aus einem Zellenrad
mit sternförmig angeordneten Zellenwänden besteht, daß die Förderleitung an eine Sperrgas-Druckquelle
angeschlossen ist und daß die Schleusenkammer zwischen dem Schleusenkammereinlaß und
dem Schleusenkammerauslaß eine Abgasleitung im FÖrderbereich des Zellenrades aufweist.
[0006] Durch das Vorsehen eines Zellenrades wird eine einfach aufgebaute, kontinuierlich
arbeitende Druckschleuse erhalten, ohne einen Druckverlust im Ofen in Kauf nehmen
zu müssen. Das in die Förderleitung zwischen der Fördereinrichtung und der Schleusenkammer
eingeleitete Sperrgas, das zumindest einen dem Druck des Ofengases entsprechenden
Druck aufweisen muß, verhindert dabei, daß Ofengas bis zur Schleusenkammer vordringen
kann. Um zu verhindern, daß mit dem Ofengut größere Sperrgasmengen durch die Schleusenkammer
ausgetragen werden, ist die Schleusenkammer zwischen dem Schleusenkammereinlaß und
dem Schleusenkammerauslaß im Förderbereich des Zellenrades an eine Abgasleitung angeschlossen,
über die das in die Schleusenkammer eindringende Sperrgas abgeführt werden kann.
[0007] Der notwendige Druckabbau in der Schleusenkammer beruht darauf, daß die Zellenwände
an die Umfangwand der Schleusenkammer anschließen und einen Verschluß zwischen dem
Schleusenkammereinlaß und dem Schleusenkammerauslaß bilden. Da dieser Verschluß jedoch
wegen des notwendigen Spieles zwischen dem Zellenrad und der Schleusenkammer nicht
völlig gasdicht sein kann, wird das Sperrgas auch entgegen der Förderrichtung des
Zellen-. rades zwischen den Zellenwänden des Zellenrades und der Schleusenkammerwandung
in die Schleusenkammer eindringen. Um auch diesen Sperrgasanteil am Austritt aus der
Schleusenkammer zu hindern, kann an die Schleusenkammer zwischen dem Schleusenkammereinlaß
und dem Schleusenkammerauslaß im Rücklaufbereich des Zellenrades ebenfalls eine Abgasleitung
angeschlossen werden.
[0008] Damit in der Förderleitung zwischen der Fördereinrichtung und der Schleusenkammer
ein entsprechender Druck des Sperrgases mit geringem Aufwand aufgebaut werden kann,
muß eine unmittelbare Verbindung zwischen der Förderleitung und den Abgasleitungen
über eine Zellenkammer des Zellenrades verhindert werden. Zusätzlich muß eine unbehinderte
Strömungsverbindung zwischen den Abgasleitungen und dem Schleusenkammeraulaß unterbunden
werden, wenn ein Sperrgasaustritt aus der Schleusenkammer ausgeschlossen werden soll.
Wird der Winkelabstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zellenwänden des Zellenrades
kleiner als die Winkelabstände der Abgasleitungen einerseits vom Schleusenkammereinlaß
und anderseits vom Schleusenkammerauslaß gewählt, so befindet sich in jeder Drehlage
des Zellenrades zumindest eine Zellenwand zwiqxhen den Abgasleitungen und dem Schleusenkammereinlaß
bzw. dem SchleusenkammerauslaB, was die geforderten Unterbrechungen der sonst möglichen
Strömungswege sicherstellt.
[0009] Da vor allem darauf geachtet werden wird, daß nur das heiße Ofengut, kaum aber Sperrgas
die Schleusenkammer durchsetzen kann, kommt der Abdichtung der Schleusenkammer zwischen
dem Schleusenkammerauslaß und den Abgasleitungen eine besondere Bedeutung zu. Um bezüglich
der geforderten Abdichtung einen ausreichenden Abschluß der Schleusenkammer durch
das Zellenrad sicherzustellen, kann der Winkelabstand zwischen den Abgasleitungen
und dem Schleusenkammerauslaß größer als der doppelte Winkelabstand zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Zellenwänden gewählt werden, so daß sich zumindest zwei Zellenwände
zwischen den Abgasleitungen und dem Schleusenkammerauslaß in jeder Drehstellung des
Zellenrades befinden.
[0010] Da erfindungsgemäß das Zellenrad nicht zu Dosierzwecken, sondern zum möglichst gasdichten
Abschließen einer Schleusenkammer verwendet wird, müssen die Zellenwände des Zellenrades
nahe an die Schleusenkammerwandung herangeführt werden. Dabei sind die vergleichsweise
hohen Temperaturen des die Schleusenkammer durchsetzenden Ofengutes von beispielsweise
750
0C zu berücksichtigen. Wegen dieser hohen Guttemperaturen ist eine Wärmeabstrahlung
trotz guter Wärmeisolierungen nicht zu vermeiden, so daß damit gerechnet werden muß,
daß die Wände der Schleusenkammer eine niedrigere Temperatur aufweisen werden als
das in der Schleusenkammer gelagerte Zellenrad. Die damit verbundenen unterschiedlichen
Wärmedehnungen dürfen die Drehbarkeit des Zellenrades nicht in Frage stellen, so daß
zwischen dem Zellenrad und der Schleusenkammer ausreichende Dehnungsspiele vorgesehen
sein müssen, und zwar vor allem im Hinblick auf das Anfahren aus dem kalten Zustand
bis zur vollen Betriebstemperatur. Bei einem solchen Anfahren werden die größten Temperaturunterschiede
auftreten, die jedoch bestimmte Werte nicht übersteigen sollen, um nicht zu große
Dehnungsspiele in Kauf nehmen zu müssen. Das axiale Dehnungsspiel des Zellenrades
gegenüber der Schleusenkammer kann für den gasdichten Abschluß der Schleusenkammer
durch das Zellenrad unbeachtlich bleiben, wenn das Zellenrad aus zwei stirnseitigen
Scheiben besteht, zwischen denen die Zellenwände eingesetzt sind. Diese stirnseitigen
Scheiben schließen die Zellenkammern in axialer Richtung gasdicht ab, so daß auf ein
Anschließen der Zellenwände an die Stirnwände der Schleusenkammer keine Rücksicht
genommen werden muß. Die stirnseitigen Scheiben des Zellenrades können folglich mit
einem die Wärmeausdehnung des Zellenrades gegenüber der Schleusenkammer aufnehmenden
Abstand von den Stirnwänden der Schleusenkammer ohne Einbuße an der Dichtheit der
Schleuse angeordnet werden. Dieser axiale Abstand zwischen den stirnseitigen Scheiben
des Zellenrades und den Stirnwänden der Schleusenkammer ergibt jedoch einen möglichen
Strömungskanal für das zwischen den stirnseitigen Scheiben des Zellenrades und der
Umfangswand der Schleusenkammer durchtretende Sperrgas, das nicht mehr in den Bereich
der Abgasleitungen, sondern in den Bereich des Schleusenkammerauslasses gelangt. Um
einen solchen im wesentlichen unbehinderten Gasdurchtritt zum Schleusenkammerauslaß
zu verhindern,tragen die stirnseitigen Scheiben des Zellenrades in weiterer Ausbildung
der Erfindung wenigstens einen gegen die Stirnwand der Schleusenkammer vorragenden
Ringflansch, der einen Gegenflansch an der Stirnwand der Schleusenkammer unter Bildung
eines Dichtspaltes außen übergreift. Da der Ringflansch und der Gegenflansch konzentrisch
nebeneinander liegen, wird die axiale Dehnungsmöglichkeit des Zellenrades durch diesen
Abschluß des stirnseitigen Raumes zwischen dem Zellenrad und der Schleusenkammer nicht
eingeschränkt. Wegen der Anordnung des Ringflansches am Zellenrad außerhalb des Gegenflansches
der Schleusenkammer bleibt auch die radiale Dehnungsmöglichkeit des Zellenrades voll
erhalten, weil auf Grund der höheren Temperatur des Zellenrades sich das Zellenrad
stärker als die Schleusenkammer ausdehnen wird. Der sich beim Anfahren der Druckschleuse
mit dem Temperaturunterschied zwischen dem Zellenrad und der Schleusenkammer vergrößernde
Dichtspalt zwischen den Ringflanschen und den Gegenflanschen verkleinert sich beim
Erreichen der Betriebstemperatur wieder auf das gewünschte Maß, wenn die Temperaturdifferenz
zwischen dem Zellenrad und der Schleusenkammer kleiner wird. Die beim Anfahren auftretende
Vergrößerung des Dichtspaltes zwischen den Ringflanschen und den Gegenflanschen bedingt
jedoch keine störende Beeinträchtigung bezüglich der Dichtheit der Schleuse, weil
mit dem Größerwerden dieser Dichtspalte auf Grund der stärkeren radialen Ausdehnung
des Zellenrades die Radialspalte zwischen den Zellenwänden und den stirnseitigen Scheiben
des Zellenrades einerseits und der Umfangswand der Schleusenkammer anderseits kleiner
werden, so daß die Dichtwirkung in allen Betriebszuständen als angenähert konstant
angesehen werden kann.
[0011] Die hohe Temperatur des Ofengutes, das möglichst ohne Wärmeverlust durch die Schleusenkammer
gefördert werden soll, bedingt eine vergleichsweise hohe Wärmebelastung der Lager
für die Welle des Zellenrades. Zur Herabsetzung dieser Wärmebelastung kann zwischen
der Schleusenkammer und der Welle des Zellenrades auf der dem Zellenrad zugekehrten
Seite der Lager für die Welle des Zellenrades wenigstens ein Ringkanal für ein Kühlmittel
vorgesehen sein. Durch diese Maßnahme kann nicht nur die Lagertemperatur herabgesetzt,
sondern auch eine zusätzliche Sicherheit gegenüber einem Sperrgasaustritt über die
Wellenlager gewonnen werden. Besonders günstige Verhältnisse werden dabei geschaffen,
wenn jeweils zwei Ringkanäle axial hintereinander vorgesehen werden, um eine stufenweise
Kühlung zunächst mit einem kalten Inertgas und dann mit einer Kühlflüssigkeit, beispielsweise
Wasser, durchzuführen.
[0012] Schließt der Ringkanal jeweils an die stirnseitige Scheibe des Zellenrades an, wobei
die Schleusenkammer einen gegen die stirnseitige Scheibe axial vorragenden Ringflansch
trägt, der einen Gegenflansch an der stirnseitigen Scheibe unter Zwischenlage eines
dichtenden Gleitringes außen übergreift, so werden sehr einfache Konstruktionsverhältnisse
sichergestellt, ohne durch die notwendige Dehnungsmöglichkeit des Zellenrades gegenüber
der Schleusenkammer den dichten Abschluß des Ringkanales gegenüber der Schleusenkammer
zu gefährden. Die Dehnung des Zellenrades gegenüber der Schleusenkammer bewirkt bei
einer solchen Flanschanordnung ein Zusammendrücken des zwischen den Flanschen eingespannten
Gleitringes, der dementsprechend elastisch nachgeben muß. Durch die größere Preßkraft
auf den Gleitring wird der dichte Abschluß des Ringkanales sogar vergrößert.
[0013] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel vereinfacht
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine ein antreibbares Zellenrad aufnehmende Schleusenkammer einer erfindungsgemäßen
Austragungsvorrichtung in einem Querschnitt,
Fig. 2 diese Schleusenkammer in einem Axialschnitt in einem größeren Maßstab und
Fig. 3 den stirnseitigen Anschluß des Zellenrades an die Schleusenkammer, ausschnittsweise
im Axialschnitt in einem noch größeren Maßstab.
[0014] Um beispielsweise ,Eisenschwamm aus einem Niederschachtofen kontinuierlich austragen
zu können, ohne Gefahr zu laufen, daß mit dem heißen Ofengut auch Ofengas austreten
kann, ist die Fördereinrichtung zum Austragen des heißen Ofengutes über eine Förderleitung
1 an eine Schleusenkammer 2 angeschlossen, in der ein Zellenrad 3 antreibbar gelagert
ist. Dieses Zellenrad 3 besteht aus zwei auf einer Welle 4 sitzenden, stirnseitigen
Scheiben 5, zwischen denen die Zellenwände 6 eingesetzt sind. Die Anordnung ist dabei
so getroffen, daß die stirnseitigen Scheiben 5 mit axialem Abstand von den Stirnwänden
7 der Schleusenkammer 2 vorgesehen sind, während der radiale Spalt 8 (siehe insbesondere
Fig. 3) zwischen dem Zellenrad 3 und der Umfangswand 9 unter Berücksichtigung der
möglichen radialen Ausdehnung des Zellenrades 3 gegenüber der Schleusenkammer 2 klein
gehalten ist, um einen weitgehend dichten Anschluß des Zellenrades 3 an die Schleusenkammer
2 sicherzustellen. Der sich zwischen den Stirnwänden 7 der Schleusenkammer 2 und den
stirnseitigen Scheiben 5 des Zellenrades 3 ergebende Ringraum 10 wird im Bereich des
Außenumfanges des Zellenrades 3 durch eine Spaltdichtung abgeschlossen, die aus zwei
mit radialem Abstand voneinander angeordneten Ringflanschen 11 an den stirnseitigen
Scheiben 5 des Zellenrades 3 und zwei entsprechenden Gegenflanschen 12 an den Stirnwänden
7 der Schleusenkammer 2 gebildet wird. Da jeweils die gegen die Stirnwände 7 axial
vorragenden Ringflansche 11 den zugehörigen Gegenflansch 12 außen übergreifen, kann
sich bei einer wärmebedingten Ausdehnung des Zellenrades 3 gegenüber der Schleusenkammer
2 keine die Drehung des Zellenrades 3 behindernde Berührung der Flansche 11 und 12
ergeben. Die axiale Dehnung bewirkt lediglich ein axiales Vorschieben der Ringflansche
11 gegen die Stirnwände 7, wobei für diese Relativbewegung ein ausreichendes Dehnungsspiel
vorhanden ist. Ein radiales Ausdehnen des Zellenrades 3 bedingt eine Vergrößerung
der Dichtspalte 13 zwischen den Ringflanschen 11 und den zugehörigen Gegenflanschen
12, weil sich der radiale Abstand der Ringflansche 11 von der Welle 4 vergrößert.
Gleichzeitig wird der radiale Spalt 8 im Ausmaß der Vergrößerung der Dichtspalte 13
verringert, so daß die Dichtwirkung trotz der zu erwartenden unterschiedlichen Ausdehnungen
von Zellenrad 3 und Schleusenkammer 2 erhalten bleibt.
[0015] Damit die Lager 14 für die Welle 4 des Zellenrades 3 vor einer übermäßigen Temperaturbeanspruchung
geschützt werden können, sind auf der dem Zellenrad 3 zugewandten Seite der Lager
14 zwischen der Schleusenkammer 2 und der Welle 4 je zwei Ringkanäle 15 und 16 vorgesehen,
in die ein Kühlmittel eingeführt werden kann. Zum dichten Abschluß der Ringkanäle
15 gegenüber der Schleusenkammer bildet die Schleusenkammer 2 jeweils einen gegen
die stirnseitige Scheibe 5 axial vorragenden Ringflansch 17, der einen Gegenflansch
18 an der stirnseitigen Scheibe 5 des Zellenrades 3 außen mit radialem Abstand übergreift,
wobei zwischen dem Ringflansch 17 und dem Gegenflansch 18 ein Gleitring 19 dichtend
eingesetzt ist, der beispielsweise aus einer Grafit-Asbestmischung besteht. Dehnt
sich der Gegenflansch 18 des Zellenrades 3 gegenüber dem Ringflansch 17 der Schleusenkammer
2 auf Grund unterschiedlicher Temperaturbelastungen stärker aus, so wird der Gleitring
19 zwischen den Flanschen 17 und 18 stärker zusammengedrückt, was die Dichtheit des
Ringkanales 15 gegenüber der Schleusenkammer 2 und dem Ringraum 10 erhöht, ohne die
Drehbarkeit des Zellenrades 3 störend zu beeinflussen, weil der Gleitring 19 elastisch
nachgeben kann.
[0016] Das aus einem kalten Inertgas bestehende,-über Leitungen 20 in den Ringraum 15 eingeleitete
Kühlmittel führt die aufgenommene Wärme über die Leitungen 21 wieder ab. Der Ringkanal
16, der von dem Ringkanal 15 getrennt ist, wird über die Zuleitungen 22 mit Kühlwasser
gefüllt, das über eine mit dem Ringkanal 16 durch Radialbohrungen 23 verbundene Axialbohrung
24 der Welle 4 abgeführt wird. Um die axiale Ausdehnung der Welle 4 zu berücksichtigen,
ist die Axialbohrung 24 durch ein verschiebbar in ein Anschlußstück 25 eingreifendes
Verlängerungsrohr 26 verlängert. Zum Abführen der Wärme steht somit ein abgestuftes
Kühlsystem zur Verfügung, das zulässige Betriebstemperaturen für die Lager 14 der
Welle 4 des Zellenrades 3 gewährleistet.
[0017] Um einen Austritt des unter Druck stehenden Ofengases aus dem Ofen über die Förderleitung
1 zu verhindern, wird die Förderleitung 1 mit Hilfe eines Rohranschlusses 27 an eine
Sperrgas-Druckquelle angeschlossen, so daß in der Förderleitung 1 ein Sperrgasdruck
größer als der Ofengasdruck aufgebaut werden kann. Der Sperrgasdruck muß jedoch innerhalb
der Schleusenkammer 2 abgebaut werden, um einen Austritt des Sperrgases aus der Schleusenkammer
2 weitgehend verhindern zu können. Dies wird mit Hilfe des Zellenrades 3 bewirkt,
wobei zwischen dem Schleusenkammereinlaß 28 und dem Schleusenkammerauslaß 29 sowohl
im Förderbereich des Zellenrades 3 als auch im gegenüberliegenden Rücklaufbereich
eine Abgasleitung 30 vorgesehen ist, die das in die Schleusenkammer 2 eindringende
Sperrgas in einen bestehenden Gaskreislauf abführt. Da das Sperrgas erhitzt werden
muß, um eine Abkühlung des Ofengutes zu vermeiden, ist eine Kreislaufführung des Sperrgases
von erheblicher, wirtschaftlicher Bedeutung.
[0018] Damit in der Förderleitung 1 ein entsprechender Sperrgasdurck mit wirtschaftlichen
Mitteln aufgebaut werden kann, sollte keine unmittelbare Verbindung zwischen der Förderleitung
1 und den Abgasleitungen 30 bestehen. Der Strömungsweg zwischen dem Schleusenkammereinlaß
28 und den Abgasleitungen 30 muß daher stets durch mindestens eine Zellenwand 6 unterbrochen
sein. Um diese Bedingung erfüllen zu können, ist der Winkelabstand Oc zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Zellenwänden 6 des Zellenrades 3 kleiner als die Winkelabstände
Γ der Abgasleitungen 30 vom Schleusenkammereinlaß 28 zu wählen. Die gleiche Bedingung
gilt für den Winkelabstand der Abgasleitungen 30 vom Schleusenkammerauslaß 29, um
einen Sperrgasdurchtritt zum Schleusenkammerauslaß 29 zu unterbinden. Befinden sich
zwei oder mehrere Zellenwände zwischen den Abgasleitungen 30 und dem Schleusenkammerauslaß
29, so wird die Sicherheit gegenüber einem unerwünschten Sperrgasaustritt erhöht.
[0019] Das Zellenrad 3, das über ein Kettenrad 31 angetrieben werden kann, fördert das heiße
Ofengut durch die Schleusenkammer 2, wobei auf Grund des Abschlusses des freien Durchgangsweges
zwischen dem Schleusenkammereinlaß 28 und dem Schleusenkammerauslaß 29 durch das Zellenrad
3 ein bestimmter Sperrdruck im Bereich der Förderleitung 1 aufrecht erhalten werden
kann. Die das Zellenrad 3 aufnehmende Schleusenkammer 2 wirkt folglich als Druckschleuse,
die das heiße Ofengut durchläßt, so daß ein kontinuierlicher Ofenaustrag gewährleistet
werden kann, ohne einen Austrag des Ofengases befürchten zu müssen. Um Wärmeverluste
des Ofengutes so gering wie möglich zu halten, weist die Schleusenkammer 2 eine entsprechende
Wärmeisolierung 32 auf, die jedoch nicht verhindern kann, daß zwischen dem Zellenrad
3 und der Schleusenkammer 2 ein Temperaturunterschied auftritt, der sich insbesondere
beim Anfahren der Druckschleuse aus dem kalten Zustand bemerkbar macht, indem das
Zellenrad 3 einer stärkeren Wärmedehnung unterworfen wird. Diese stärkere Wärmedehnung
wird durch entsprechende Dehnungsausgleiche konstruktiv aufgefangen, ohne die Schleusenwirkung
zu gefährden.
1. Austragungsvorrichtung für einen Schachtofen, bestehend aus einer mittels einer
Förderleitung (1) mit dem Schachtofen verbundenen Schleusenkammer (2), in der ein
das Ofengut aufnehmender, den Schleusenkammereinlaß (28) vom Schleusenkammerauslaß
(29) abschließender Rotor antreibbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rotor aus einem Zellenrad (3) mit sternförmig angeordneten Zellenwänden (6) besteht,
daß die Förderleitung (1) an eine Sperrgas-Druckquelle angeschlossen ist und daß die
Schleusenkammer (2) zwischen dem Schleusenkammereinlaß (28) und dem Schleusenkammerauslaß
(29) eine Abgasleitung (30) im Förderbereich des Zellenrades (3) aufweist.
2. Austragungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an die Schleusenkammer
(2) zwischen dem Schleusenkammereinlaß (28) und dem Schleusenkammerauslaß (29) im
Rücklaufbereich des Zellenrades (3) ebenfalls eine Abgasleitung (30) angeschlossen
ist.
3. Austragungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Winkelabstand (α) zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zellenwänden (6) des Zellenrades
(3) kleiner als die Winkelabstände (ß ) der Abgasleitungen (30) einerseits vom Schleusenkammereinlaß
(28) und anderseits vom Schleusenkammerauslaß (29) ist.
4. Austragungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelabstand
zwischen den Abgasleitungen (30) und dem Schleusenkammerauslaß (29) größer als der
doppelte Winkelabstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zellenwänden (6) ist.
5. Austragungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zellenrad (3) aus zwei stirnseitigen Scheiben (5) besteht, zwischen denen
die Zellenwände (6) eingesetzt sind.
6. Austragungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die stirnseitigen
Scheiben (5) des Zellenrades (3) mit axialem Abstand von der zugehörigen Stirnwand
(7) der Schleusenkammer (2) angeordnet sind und wenigstens einen gegen die Stirnwand
(7) der Schleusenkammer (2) vorragenden Ringflansch (11) tragen, der einen Gegenflansch
(12) an der Stirnwand (7) der Schleusenkammer (2) unter Bildung eines Dichtspaltes
(13) außen übergreift.
7. Austragungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Schleusenkammer (2) und der Welle (4) des Zellenrades (3) auf der
dem Zellenrad (3) zugekehrten Seite der Lager (14) für die Welle (4) des Zellenrades
(3) wenigstens ein Ringkanal (15,16) für ein Kühlmittel vorgesehen ist.
8. Austragungsvorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Ringkanal (15) jeweils an die stirnseitige Scheibe (5)des Zellenrades (3) anschließt,
wobei die Schleusenkammer (2) einen gegen die stirnseitige Scheibe (5) axial vorragenden
Ringflansch (17) trägt, der einen Gegenflansch (18) an der stirnseitigen Scheibe (5)
unter Zwischenlage eines dichtenden Gleitringes (19) übergreift.