[0001] Die Erfindung betrifft eine Schmiermittel-Ueberwachungsanordnung an einem Kolbenkompressor,
insbesondere zum Verdichten von Sauerstoff.
[0002] Bei Kolbenkompressoren zum Verdichten von brandverursachenden Gasen, z.B. Sauerstoff,
ist zwischen dem Kurbelgehäuse und dem die Zylinder enthaltenden Gehäuse ein laternenartiger,
Beobachtungsöffnungen aufweisender Gehäuseteil vorgesehen. Am Uebergang vom Kurbelgehäuse
zum Laternengehäuse ist eine Trennwand vorgesehen, die auch Schmiermittelabstreifringe
für die Kolbenstange aufweist. Am Uebergang vom Laternengehäuse zum Zylindergehäuse
ist eine Dichtung vorgesehen, die die Kolbenstange umschliesst und das Austreten von
Sauerstoff aus dem Zylinder in den Laternenraum verhindert. Zwischen den Schmiermittelabstreifringen
einerseits und der Dichtung andererseits ist auf der Kolbenstange ein Ring festgeklemmt,
der verhindert, dass der hauchdünne Schmiermittelfilm, der sich vom Kurbelgehäuse
her auf der Kolbenstange bildet, in den Bereich der Dichtung am Zylindergehäuse gelangt.
Solange die Schmiermittelabstreifringe intakt sind, bildet der hauchdünne Schmiermittelfilm
auf der Kolbenstange keinerlei Gefahr für das Entstehen eines Brandes, da sich der
Schmiermittelfilm nicht relativ zur Kolbenstange bewegt und den auf ihr befestigten
Ring nicht übersteigen kann. Sind dagegen die Schmiermittelabstreifringe nicht mehr
intakt oder abgenutzt, so kann aus dem Kurbelgehäuse Schmiermittel in solcher Menge
von der Kolbenstange mitgeschleppt werden, dass das Schmiermittel allmählich den festgeklemmten
Ring übersteigt und dann zur Dichtung am Zylindergehäuse gelangt, wo bei einer Berührung
zwischen Sauerstoff und Schmiermittel ein Brand entstehen könnte.
[0003] In manchen Ländern ist deshalb zum Schutze des Bedienungspersonals empfohlen worden,
im Bereich jedes Kompressors, der brandverursachende Gase verdichtet, Schutzwände,
z.B. aus Beton, aufzustellen. Solche Schutzwände behindern aber die Zugänglichkeit
zum Kompressor durch das Bedienungspersonal. Will dieses Personal den Kompressor von
ausserhalb der Schutzwand beobachten, so können dem Beobachter Einzelheiten entgehen,
besonders wenn die Schutzwand mit Rücksicht auf die für die Wartungs- und Reparaturarbeiten
notwendigen Platzverhältnisse einen grossen Abstand vom Kompressor hat.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schmiermittelüberwachungsanordnung
zu schaffen, die ein etwaiges Vordringen grösserer Schmiermittelmengen auf der Kolbenstange
feststellt und dann den Kolbenkompressor abstellen und/oder Alarm geben kann.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass an der Kolbenstange zwischen
einer Oelabstreiferpackung und einer Dichtung, die die Kolbenstange an deren Durchdringungsstelle
in den Kompressorzylinder umgibt, mindestens ein flüssiges Schmiermittel aufsaugender
Körper und in dessen Bereich eine Elektrode eines Messkondensators vor
ge-sehen sind, wobei der aufsaugende Körper als Dielektrikum des Messkondensators dient.
Beim Auftreten grösserer Schmiermittelmengen an der Kolbenstange ändert sich die Dielektrizitätskonstante
des aufsaugenden Körpers, was sich in einer Aenderung der Signale des Messkondensators
bemerkbar macht. Diese Signaländerung kann dann zum Abstellen des Kompressors und/oder
zum Auslösen eines Alarms verwendet werden. Damit erübrigt es sich, von ausserhalb
oder innerhalb etwaiger Schutzwände die Wirksamkeit der Oelabstreiferpackung durch
Beobachtung festzustellen oder eventuell Schutzwände und dgl. im Bereich des Kompressors
aufzustellen.
[0006] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Elektrode des Messkondensators mit
einer weiteren Elektrode verbunden, die zusammen mit einer unter Freilassung eines
Luftspaltes ruhend angeordneten Elektrode einen Kopplungskondensator bildet, an dem
ein Kapazitätsmessgerät angeschlossen ist. Damit wird vermieden, die Anschlüsse des
nicht bewegten Kapazitätsmessgerätes mit der bewegten Elektrode zu verbinden oder
dieses Messgerät mit der Kolbenstange zu bewegen.
[0007] Um auch etwaige thermische Einflüsse, die die Kapazitätsmessung ungünstig beeinflussen
könnten, fernzuhalten, ist nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung an der Kolbenstange
zwischen dem schmiermittelaufsaugenden Körper und der Dichtung zusätzlich zu der Elektrode
des Messkondensators eine zweite Elektrode gleicher Abmessung und Formgebung wie die
Elektrode des Messkondensators vorgesehen, die zusammen mit einem Luftraum, der als
Dielektrikum sich zwischen der zweiten Elektrode und der Kolbenstange befindet, einen
Vergleichskondensator bildet. Damit unterliegen der Vergleichskondensator und der
Messkondensator etwa den gleichen Wärmebeeinflussungen, die während des Betriebes
des Kompressors auftreten können. Da bei jedem Hub der Kolbenstange sowohl die Kapazität
des Messkondensators wie die des Vergleichskondensators erfasst werden, werden somit
durch Wärmeeinflüsse bedingte Kapazitätsänderungen kompensiert.
[0008] Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der folgenden Beschreibung anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. l einen Axialschnitt durch einen Kompressor im Bereich des Laternengehäuses,
Fig. 2 die Anordnung eines Messkondensators an der Kolbenstange,
Fig. 3 die Anordnung von zwei Kondensatoren an der Kolbenstange,
Fig. 4 ein Blockschaltschema einer elektronischen Schaltung zur Anordnung nach Fig.
3 für einen Kompressor mit mehreren Kolbenstangen,
Fig. 5 ein Schaltschema der elektronischen Auswerteeinheit in Fig. 4 und
Fig. 6 ein Zeitdiagramm mit dem Kurvenverlauf verschiedener im Blockschaltschema nach
Fig. 4 auftretender Grössen.
[0009] Gemäss Fig. 1 weist der Kolbenkompressor ein Zylindergehäuse 1 und ein Kurbelgehäuse
2 auf, das über ein laternenartiges Gehäuseteil 3 mit dem Zylindergehäuse 1 verbunden
ist. Im Laternengehäuseteil 3 sind, einander gegenüberliegend, zwei Beobachtungsöffnungen
4 vorgesehen. Vom Kurbelgehäuse 2 her erstreckt sich durch das laternenartige Gehäuse
3 eine Kolbenstange 5, die in das Zylindergehäuse 1 hinein verlängert ist und an ihrem
in Fig. l oberen Ende in nicht näher dargestellter Weise einen Kolben trägt. An der
Stelle, an der die Kolbenstange 5 das Zylindergehäuse 1 durchdringt, ist eine Dichtung
6 bekannter Bauart vorgesehen. In einer Trennwand 7 zwischen dem Kurbelgehäuse 2 und
dem laternenartigen Gehäuseteil 3 ist ein Kolbenstangenführungslager 8 bekannter Bauart
mit drei Oelabstreifringen 9 vorgesehen. Die Oelabstreifringe 9 sorgen dafür, dass
Schmieröl aus dem Kurbelgehäuse 2 höchstens als hauchdünner Film sich auf der vertikalen
Kolbenstange 5 ausbreiten kann, und zwar höchstens bis zu einer Oelfangvorrichtung
10, die auf der Kolbenstange 5 festgeklemmt ist. Auf dem in Fig. l oberen Ende des
Führungslagers 8 ist eine Schmierölüberwachungseinrichtung 11 angeordnet, zu der auch
Teile der Oelfangvorrichtung 10 gehören und die in Fig. 2 näher dargestellt ist.
[0010] Die Oelfangvorrichtung 10 setzt.sich aus einem Ring 12 aus Watte oder Filz, einer
axial geteilten Muffe 13 aus Isolierwerkstoff, z.B. Delrin (eingetragenes Warenzeichen)
und einem O-Dichtring 14 zusammen. Die zweiteilige Muffe 13 wird durch nicht dargestellte
Schrauben auf der Kolbenstange 5 festgehalten. Um ein axiales Verrutschen der Vorrichtung
auf der Kolbenstange 5 zu vermeiden, ist diese mit einer schwachen Einschnürung 16
versehen, die von der Muffe 13 ausgefüllt wird und an der auch der O-Dichtring 14
anliegt. Der Ring 12, der Schmieröl aufsaugen kann, bildet das Dielektrikum eines
Messkondensators CM, dessen Elektroden von der Kolbenstange 5 und einem in der Muffe
13 angebrachten, ringförmigen Metallbelag 15 bestehen. Der ringförmige Metallbelag
15, der z.B. aus einer aufgalvanisierten Kupferschicht besteht, ist über einen radialen
Leiter 17 mit einem ringförmigen Metallbelag 18 verbunden, der auf der Aussenfläche
der Muffe 13 angeordnet ist und sich über die gleiche Höhe wie der Belag 15 erstreckt.
Auch der Metallbelag 18 besteht zweckmässigerweise aus einer aufgalvanisierten Kupferschicht.
[0011] Der ringförmige Belag 18 bildet eine Elektrode eines Kopplungskondensators CK, dessen
zweite Elektrode von einem ringförmigen Metallbelag 19 gebildet wird, der z.B. in
Form einer aufgalvanisierten Kupferschicht auf der inneren Umfangsfläche eines ringförmigen
Isolierkörpers 20 vorgesehen ist. Der Isolierkörper 20 kann ebenfalls aus Delrin bestehen
und ist in einem ringförmigen Elektrodenhalter 21 gefasst, der auf dem Gehäuse des
Kolbenstangenführungslagers 8 befestigt ist. Die Elektrode 19 des Kopplungskondensators
ist also feststehend und relativ zur Elektrode 18 so angeordnet, dass diese im unteren
Totpunkt (UTP) der Kolbenstange der Elektrode 19 gegenübersteht. Diese Stellung entspricht
der in Fig. 2 dargestellten Lage. Die Elektrode 19 ist in hier nicht näher dargestellter
Weise mit einem Kapazitätsmessgerät verbunden.
[0012] Mit dem Aufsaugen von Schmieröl durch den saugfähigen Ring 12 ändert sich dessen
Dielektrizitätskonstante E von einem Wert ca. 1 auf den Wert ca. 2. Damit ändert sich
die Kapazität des Messkondensators CM, ale die Kapazität des Kopplungskondensators
CK beeinflusst. Während der Verweilzeit der Kolbenstange im UTP wird eine resultierende
Kapazität C gemessen, die sich aus der Serieschaltung der beiden Kondensatoren nach
der Formel ergibt:

[0013] Diese resultierende Kapazität wird von dem erwähnten Kapazitätsmessgerät erfasst
und gibt dem Bedienungspersonal einen Anhalt dafür, wieviel Oel schon aus dem Kurbelgehäuse
in die Oelfangvorrichtung 10 vorgedrungen ist. Das Messgerät kann mit einem Alarmgeber
verbunden sein oder direkt den Antrieb des Kompressors abschalten.
[0014] Gegenüber dieser sehr einfachen Ausführungsform der Schmiermittelüberwachung zeigt
Fig. 3 eine weiterentwickelte Ausführungsform, bei der ein etwaiger Temperatureinfluss
auf die Kapazitätsmessung kompensiert wird. Gemäss Fig. 3 ist in der Oelfangvorrichtung
10' ausser dem Messkondensator CM und dem Kopplungskondensator CK ein Vergleichskondensator
CV vorgesehen. Der Vergleichskondensator CV besteht aus einem Luftraum 22, dessen
Abmessungen und Formgebung gleich den Abmessungen bzw. der Formgebung des den Watte-
oder Filzring 12 aufnehmenden Raumes des Messkondensators CM sind. Entsprechend der
Grösse und der Form der Elektrode 15 des Messkondensators weist auch der Vergleichskondensator
eine gleich grosse und gleich geformte Elektrode 25 auf, die als ringförmiger Metallbelag
auf der zylindrischen Begrenzungsfläche des Raumes 22 in der Muffe 13 ausgebildet
ist. Die Elektrode 25 ist über einen radialen Leiter 27 mit einem ringförmigen Metallbelag
28 verbunden, der - wie die Elektrode 18 - auf der Aussenfläche der Muffe 13 angebracht
ist. Die feststehende Elektrode 19 des Kopplungskondensators CK ist gleich ausgebildet,
wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2. Der Vergleichskondensator CV ist auf der Kolbenstange
5 derart angeordnet, dass er im UTP der Kolbenstange der Elektrode 19 des Kopplungskondensators
gegenübersteht. Der Messkondensator CM ist also im Vergleich zur Anordnung nach Fig.
2 an einer tiefer liegenden Stelle der Kolbenstange angebracht, sodass bei der Abwärtsbewegung
der Kolbenstange 5 sich zuerst der Messkondensator an der Elektrode 19 vorbeibewegt.
[0015] Gemäss Fig. 4 weist der feststehende Teil des Kopplungskondensators CK ausser der
Elektrode 19 eine Potentialsteuerelektrode 29 auf, die in den Isolierwerkstoff 20
eingebettet ist, wobei das Ganze in das Gehäuse des Elektrodenhalters 21 auf Leichtmetall
eingebaut ist. Der radiale Abstand zwischen den beweglichen Elektroden 18 und 28 einerseits
und der feststehenden Elektrode 19 andererseits wird so klein wie möglich gehalten.
Zwischen diesen Elektroden ist die Kapazität des Kopplungskondensators für die beiden
beweglichen Elektroden 18 und 28 ungefähr gleich. Unter der Annahme, dass sich die
Oelfangvorrichtung 10' durch Temperatureinflüsse gleichmässig ausdehnt, erfährt also
die Kapazität des Kopplungskondensators CK für beide Elektroden 18 und 28 dieselbe
Aenderung. Die Kapazität des
Kopplungskondensators CK ist mit den Kapazitäten des Messkondensators CM bzw. des Vergleichskondensators
CV in Serie geschaltet; am Anschluss der Elektrode 19 erfasst man also die zwei Kapazitätswerte

[0016] Die Elektroden 19 und 29 sind über ein Triax-Kabel 30 mit einer Elektronik-Einheit
31 verbunden. Da angenommen wird, dass der Kompressor vier Zylinder hat, sind dementsprechend
vier Kolbenstangen und vier gleiche Kondensator-Anordnungen mit vier Triax-Kabelanschlüssen
I bis IV vorhanden.
[0017] Die Elektronik-Einheit 31 verbindet in einem regelmässigen Zyklus einen der vier
Kopplungskondensatoren über den jeweiligen Anschluss I bis IV mit einem nicht dargestellten
Hochfrequenzoszillator in der Einheit 31. Ueber einen Spannungsfolger wird das HF-Potential
des ersten Schirmes des Kabels 30 und damit auch der Steuerelektrode 29 genau dem
Potential der Kabelseele und der feststehenden Elektrode 19 nachgeführt, so dass die
Totkapazität neutrali-. siert ist. Die von der Elektrode 19 erfassten Kapazitäten
CM
* und CV
* bilden einen Teil der Kapazität des Schwingkreises des Oszillators, dessen Frequenz
also durch die Aenderungen dieser Werte verändert wird.
[0018] Das HF-Signal des Oszillators wird über ein Koaxialkabel 32 auf eine Einheit 33 geführt,
die eine Diskriminatorschaltung enthält, die die Frequenzänderungen in Spannungsänderungen
umwandelt. Ausserdem enthält die Einheit 33 einen zyklischen Taktgeber, der über ein
Kabel 34 die Umschaltung der vier Kopplungskondensatoren bewirkt. An den Ausgang der
Einheit 33 schliesst sich der Eingang einer Auswerteeinheit 35 an, die über eine Leitung
36 ein Spannungssignal empfängt. Dieses Signal enthält eine Information über die durch
das Oel verursachte Vergrösserung der Kapazität des Messkondensators CM gegenüber
der Kapazität des trocken bleibenden Vergleichskondensators CV, und zwar in zyklischer
Folge für jede der vier Kolbenstangen.
[0019] Die Auswerteeinheit 35 bildet aus diesen Aenderungen ein der angesammelten Oelmenge
proportionales Messignal, das von einem Messgerät 37 angezeigt wird und zum Betätigen
einer Alarmvorrichtung 38 dienen kann. Vier Lampen 39 zeigen den Umschaltzyklus der
vier Kopplungskondensatoren an, die in Abständen von ca. 15 sek. wechseln.
[0020] Fig. 6,a zeigt den zeitlichen Verlauf des über die Leitung 36 der Auswerteeinheit
35 zugeführten Spannungssignals u
D (t), das mit einem an dieser Einheit angeschlossenen, hier nicht dargestellten Oszilloskop
angezeigt werden kann. Der Kurvenpunkt 51 entspricht der Lage der Oelfangvorrichtung
10' weit oberhalb des UTP. Hier hat die Elektrode 19 eine sehr kleine Kapazität gegen
die Kolbenstange 5; die Frequenz des Oszillators in der Einheit 31 liegt hoch und
die Spannung am Ausgang des Diskriminators in der Einheit 33 bei seiner negativen
Sättigung.
[0021] Bei der Abwärtsbewegung der Kolbenstange 5 taucht zunächst die Elektrode 18 des Messkondensators
CM in den Kopplungskondensator CK. Die Spannung steigt rasch positiv bis zum Scheitelpunkt
53 an, der umso höher liegt, je mehr Oel sich im Ring 12 angesammelt hat. Die Talsohle
54 ergibt sich, wenn sich die Elektrode 19 zwischen den Elektroden 18 und 28 befindet.
Im UTP kommt die Elektrode 28 vor die Elektrode 19 zu stehen; damit ergibt sich der
der Kapazität des Vergleichskondensators CV entsprechende Scheitel 55, der in erster
Näherung auf konstanter Höhe bleibt. Wenn die Kolbenstange 5 sich wieder nach oben
bewegt, ergibt sich die spiegelbildliche Fortsetzung der Kurve mit den Punkten 56,
57, 59.
[0022] Gemäss Fig. 5 liegt die Diskriminatorspannung u
D zunächst am Eingang eines Komparators Kl an. Sobald diese Spannung entsprechend dem
Punkt 52 der Kurve in Fig. 6a etwas über den negativen Sättigungswert 51 angestiegen
ist, kippt der Komparator Kl in positive Richtung (Fig. 6b). Dadurch wird ein Monoflop
MFl getriggert. Der dabei erzeugte kurze Impuls Ll löscht in einem Spitzenwertdetektor
PD den vom vorhergehenden Kolbenhub her gespeicherten CM-Spannungswert. Steigt die
Signalspannung u bis zum Scheitel 53 an, bleibt dieser neue Wert im Spitzenwertdetektor
PD gespeichert; dieser Wert ist mit û
DM bezeichnet.
[0023] Im UTP (Punkt 55) steht die Elektrode 28 des Vergleichskondensators CV vor der Elektrode
19. Hier erreicht das Signal den tieferen Scheitelwert û
DV. Dieser Wert wird ebenfalls erfasst und für die Dauer des nächsten Hubes gespeichert.
Zu diesem Zweck ist gemäss Fig. 5 eine Differenzierstufe Q vorgesehen, in der das
Signal u
D(t) elektronisch differenziert wird. Die Ausgangsspannung der Differenzierstufe Q geht
bei jedem Scheitel (Punkt 5?, 55, 57) oder Tal (Punkt 54, 56) von u
D durch Null (Fig. 6e). Wie diese Fig. zeigt, wechselt die Ausgangsspannung das Vorzeichen
von Minus auf Plus bei den Scheiteln (Punkte 53, 55, 57) und von Plus auf Minus bei
den Tälern (Punkte 54, 56). Mit diesen Wechseln wird ein Komparator F2 (Fig.5) gesteuert.
Die diesem Komparator folgende Schaltungslogik sorgt dafür, dass eine Sample-and-Hold-Schaltung
SH einen Sample-Befehl nur im UTP (Punkt 55 in Fig. 6a) erhält, womit der Wert ü
DV erfasst und gespeichert bleibt. Die Schaltungslogik enthält drei Monoflops MF2, MF3
und MF4, die zunächst vom Komparator Kl aktiviert werden, sobald dessen Ausgangssignal
am Punkt 52 grösser wird (Fig. 6g,i,l). Damit können diese Monoflops nur während der
Messphase wirken, die sich von den Punkten 51 bis 59 erstreckt, entsprechend der Bewegung
der Oelfangvorrichtung 10' im Bereich des UTP.
[0024] Beim ersten Scheitel von u
D (Punkt 53) steigt zunächst das Ausgangssignal des Komparators K2 (Fig. 6f) und triggert
die Monoflops MF2 und MF4 (Fig. 6g,1) wobei der Monoflop MF2 mit einem kurzen Impuls
den Flip-Flop FF1 setzt (Fig. 6h) .
[0025] Beim ersten Tal von u
D (Punkt 54) sinkt das Ausgangssignal des Komparators K2 (Fig. 6f) und triggert den
Monoflop MF3 (Fig. 6i), der seinerseits mit einem kurzen Impuls den Flip-Flop FF2
(Fig. 6k) setzt; dieser Flip-Flop sperrt dabei den Monoflop MF2 gegen eine weitere
Triggerung. Beim zweiten Scheitel von u (Punkt 55) steigt das Ausgangssignal des Komparators
K2 (Fig. 6f) wieder und triggert den Monoflop MF4 erneut (Fig. 61). Der kurze Impuls
des Monoflop MF 4 gelangt nun über das von den Flip-Flops FF1 und FF2 geöffnete AND-Tor
A auf die Sample-and-Hold-Schaltung SH (Fig. 5) und bewirkt ein Erfassen des Scheitelwertes
û
DV, der dann gespeichert bleibt.
[0026] Beim zweiten Tal von u (Punkt 56) sinkt das Ausgangssignal des Komparators K2 (Fig.
6f) wieder, triggert erneut den Monoflop MF3 (Fig. 6i), der den Flip-Flop FF2 wieder
zurücksetzt (Fig. 6k). Dadurch wird das AND-Tor A geschlossen und die Sample-and-Hold-Schaltung
SH vor dem folgenden Impuls des Monoflops MF4 geschützt, der beim erneuten Erreichen
des Scheitels von ü
DM (Punkt 57) ausgelöst wird. Das Zurücksetzen des Flip-Flops FF2 bewirkt ferner die
Freigabe des Monoflops MF2, so dass beim zweiten Scheitel von u
D (Punkt 57) das Ausgangssignal des Komparators K2 (Fig. 6f) steigt, der den Monoflop
MF 2 triggert (Fig. 6g) und damit ein Zurücksetzen des Flip-Flops FF1 bewirkt (Fig.
6h).
[0027] Bei der weiteren Aufwärtsbewegung der Kolbenstange 5 sinkt u
D wieder auf den negativen Sättigungspegel (Punkt 59).
[0028] Beim Durchlaufen der Schwelle des Komparators Kl (Punkt 58 entsprechend Punkt 52)
sinkt dessen Ausgangssignal wieder und sperrt wieder die Monoflops MF2, MF3 und MF4.
Die Schaltungslogik ist damit wieder in den Ausgangszustand versetzt.
[0029] Nach obiger Beschreibung sind im UTP die neuen Spitzenwerte von u
D' die den Kapazitäten des Messkondensators CM bzw. des Vergleichskondensators CV entsprechen,
im Spitzenwertdetektor PD bzw. in der Sample-and-Hold-Schaltung SH gespeichert. Ein
Differenzverstärker DV (Fig. 5) bildet deren Differenz u
B. Diese Differenz wird bei jeder Erneuerung des Filzringes 12 in der Oelfangvorrichtung
10' für jede der vier Kolbenstangen mit Hilfe einer justierbaren Hilfsspannung u auf
Null abgeglichen. Die Umschaltung der einzelnen u
o-Werte erfolgt elektronisch durch denselben Taktgeber; der das Umschalten der vier
Kopplungskondensatoren besorgt.
[0030] In dem Masse, wie sich Oel in den Filzringen 12 ansammelt, wächst die Kapazität des
betreffenden Messkondensators CM, also auch û
DM, positiv an. Von einem Hub zum andern ändern sich û
DM und û
DV sehr wenig und damit auch die Differenzspannung u
B. Ein Tiefpassfilter TPF (Fig. 5) glättet die durch die Auffrischung der Spannungswerte
im Spitzenwertdetektor PD bzw. in der Sample-and-Hold-Schaltung SH bedingten Spannungssprünge.
Ueber einen an Tiefpassfilter TPF angeschlossenen Endverstärker EV wird das Signal
mit dem Instrument 36 angezeigt. Mit einem ebenfalls an den' Tiefpassfilter TPF angeschlossenen
Komparator K3 mit einstellbarer Schwelle kann bei Erreichen eines bestimmten Grenzwertes
von u
B über ein Relais R die Alarmvorrichtung 38 eingeschaltet werden.
[0031] Die mittlere Frequenz des in der Einheit 31 enthaltenen HF-Oszillators kann sich
über längere Zeit durch thermisch bedingte Aenderungen der Kapazitäten des Messkondensators
CM, des Vergleichskondensators CV und des Kopplungskondensators CK wie auch durch
Aenderungen der Elemente des Oszillators selbst verschieben. Obwohl die Schaltung
in der Auswerteeinheit 35 die Differenz der Kapazitäten des Mess-und des Vergleichskondensators
bildet, ist es zweckmässig, den Frequenzdiskriminator in der Einheit 33 der Drift
der Oszillatorfrequenz nachzuführen. Dazu wird die von der Sample-and-Hold-Schaltung
SH gebildete Spitzenspannung ü
DV über eine Leitung 40 (Fig. 4) auf die Einheit 33 zurückgeführt und zur Korrektur
des Grundpegels des Signals u
D(t) verwendet. Dieser Pegel wird also so korrigiert, dass der Spannungswert ü
DV auf konstanter Höhe bleibt.
[0032] Anstatt den Diskriminator in der Einheit 33 der Drift des Oszillators nachzuführen,
kann der Oszillator selbst korrigiert werden, indem die Spannung ü
DV über das Kabel 32 oder 34 auf die Einheit 31 zurückgeführt und zur Regelung der Frequenz,
z.B. mittels einer Kapazitätsdiode, verwendet wird.
[0033] Die beschriebene Schaltung hat den Vorteil, dass sie den Zeitpunkt erkennt, in dem
der Scheitelwert (Punkt 55 in Fig. 6a) auftritt, ohne den UTP mit anderen Mitteln
am Kompressor zu erfassen.
[0034] Abweichend von den beschriebenen Beispielen ist es auch möglich, die Ueberwachungsanordnung
bei Kompressoren anzuwenden, die kein Kolbenstangenführungslager aufweisen, sondern
nur ein Paket von Oelabstreifringen im Bereich der Trennwand 7; diese Ringe dichten
zugleich den Raum des Kurbelgehäuses gegen den Raum des Laternengehäuseteils ab. Die
beiden Hälften der axial geteilten Muffe 13 können auch statt durch Schrauben durch
um die Muffe gelegte, spannende Ringe zusammengehalten werden.
1. Schmiermittel-Ueberwachungsanordnung an einem Kolbenkompressor, insbesondere zum
Verdichten von Sauerstoff, dadurch gekennzeichnet,dass an der Kolbenstange zwischen
einem Schmiermittelabstreiferpaket am Austritt der Kolbenstange aus dem Kurbelgehäuse
des Kompressors und einer Dichtung, die die Kolbenstange an deren Durchdringungsstelle
in den Kompressorzylinder umgibt, mindestens ein flüssiges Schmiermittel aufsaugender
Körper und in dessen Bereich eine Elektrode eines Messkondensators vorgesehen sind,
wobei der aufsaugende Körper als Dielektrikum des Messkondensators dient.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode des Messkondensators
mit einer weiteren Elektrode verbunden ist, die zusammen mit einer unter Freilassung
eines Luftspaltes ruhend angeordneten Elektrode einen Kopplungskondensator bildet,
der mit einem Kapazitätsmessgerät verbunden ist.
3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die feststehende
Elektrode des Kopplungskondensators in einer solchen Lage angeordnet ist, dass sie
bei im unteren Totpunkt befindlicher Kolbenstange der weiteren Elektrode gegenübersteht.
4. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Kolbenstange
zwischen dem schmiermittelaufsaugenden Körper und der Dichtung zusätzlich zu der Elektrode
des Messkondensators eine zweite Elektrode gleicher Abmessung und Formgebung wie die
Elektrode des Messkondensators vorgesehen ist, die zusammen mit einem Luftraum, der
sich als Dielektrikum zwischen der zweiten Elektrode und der Kolbenstange befindet,
einen Vergleichskondensator bildet.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode des Vergleichskondensators
mit einer weiteren Elektrode verbunden ist, die als bewegliche Elektrode mit der ruhend
angeordneten Elektrode des Kopplungskondensators zusammenwirkt.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die feststehende Elektrode
des Kopplungskondensators in einer solchen Lage angeordnet ist, dass sie bei im unteren
Totpunkt befindlicher.Kolbenstange der beweglichen Elektrode des Vergleichskondensators
gegenübersteht.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der aufsaugende
Körper die Kolbenstange ringförmig umschliesst und die genannten Elektroden als ringförmige,
die Kolbenstange umgebende Metallbeläge ausgebildet sind.
8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallbeläge in Form
aufgalvanisierter Kupferschichten auf einem auf der Kolbenstange befestigten Isolierstoffkörper
bzw. auf einem die Kolbenstange umgebenden, am Kurbelgehäuse des Kompressors abgestützten
Isolierstoffkörper angebracht sind.
9. Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der auf der Kolbenstange
befestigte Isolierstoffkörper die Form einer axial geteilten Muffe hat.
10. Anordnung nach den Ansprüchen 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine elektronische
Schaltung vorgesehen ist, die derart ausgebildet ist, dass sie die Grössen der Kapazitäten
des Mess- und des Vergleichskondensators im Bereich des unteren Totpunktes der Kolbenstange
erfasst, speichert und miteinander vergleicht und aus dem Anwachsen der Kapazität
des Messkondensators relativ zur Kapazität des Vergleichskondensators ein Differenzsignal
bildet, das der vom aufsaugenden Körper aufgenommenen Schmiermittelmenge entspricht.
11. Anordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Schaltung
einen Hochfrequenzoszillator aufweist und derart ausgebildet ist, dass die Grössen
der einzelnen Kapazitäten durch Frequenzmodulation des Hochfrequenzoszillators und
durch nachträgliche Demodulation gemessen werden.
12. Anordnung nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische
Schaltung eine Auswerteeinheit mit einem Spitzenwertdetektor und einer Sample-and-Hold-Schaltung
enthält.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass am
Ausgang der elektronischen Schaltung ein Alarmgeber und/oder Registriergerät angeschlossen
ist.