[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Vorrichtungen dieser Art sind in der unterschiedlichsten Ausgestaltung bekannt. Anstelle
der einen Messerelektrode kann auch eine im Querschnitt U-förmige Messerelektrode
verwendet werden, so daß zwei Entladungskanten zur Verfügung stehen, die parallel
zueinander und senkrecht zur Bewegungsrichtung der Folie verlaufen.
[0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, durch die das Verhältnis der aufgewendeten spezifischen Energie zum
erzeugten Behandlungsergebnis, d.h. der Oberflächenspannung erheblich verbessert wird.
[0004] Diese Aufgabe wird grundsätzlich durch das Kennzeichen des Hauptanspruches gelöst.
[0005] Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, die Entladungskanten,so wie in
Anspruch 2 definiert, auszubilden und die Messerelektroden nach Anspruch 3 in einem
gemeinsamen Gehäuse anzuordnen, das unter Unterdruck steht.
[0006] Dadurch, daß mehrere Messerelektroden parallel zueinander und senkrecht zur Bewegungsrichtung
der Folie vorgesehen sind, und der Abstand der Entladungskanten sämtlicher Elektroden
zur Oberfläche der Walzenelektrode und damit zur Folie im wesentlichen konstant gehalten
wird, konnten sehr viel bessere Ergebnisse erzielt werden. Dies gilt insbesondere
in Kombination mit dem angelegten Unterdruck. Versuche haben gezeigt, daß das Behandlungsergebnis
praktisch verdoppelt wurde. Bei bestimmten Folien konnten erstmals überhaupt Ergebnisse
erzielt werden, die eine anschließende Weiterverarbeitung durch Bedrucken oder dergl.
erlaubten.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 4 und 5.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0009] In der einzigen Figur ist eine Ausführungsform nach der Erfindung schematisch im
Querschnitt dargestellt. Auf die Darstelung einer Längsansicht wurde verzichtet, da
sich diese für den Fachmann beim Betrachten des Querschnittes in Verbindung mit der
Beschreibung ergibt.
[0010] Derartige Vorrichtungen werden für die unterschiedlichsten Folien aus Kunststoff,
Papier oder Metall oder aber auch aus entsprechenden Verbundfolien eingesetzt, um
die Oberflächenenergie oder die Oberflächenspannung dieser Folien zu erhöhen, damit
diese weiterverarbeitet werden können. Beispielsweise müssen diese Folien anschließend
bedruckt, verklebt oder verschweißt werden. Dieses ist nur möglich, wenn die Oberfläche
in entsprechender Weise elektrisch vorbehandelt wurde. Diese elektrische Vorbehandlung
wird auch als Behandlung durch Coronaentladung bezeichnet.
[0011] Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besteht aus einer Walzenelektrode 1,
die die an Masse liegende Gegenelektrode bildet und mit einem Dielektrikum 12 überzogen
ist. Über diese Walzenelektrode, die drehbar gelagert ist, wird die Folie 2 geführt.
[0012] Die an Spannung liegende Elektrode ist in einem Gehäuse 3 angeordnet. Sie wird bei
der dargestellten Ausführungsform durch sieben Messerelektroden 5 gebildet, deren
Entladungskanten 6 halbkreisförmig oder abgerundet sind und einen im wesentlichen
konstanten Abstand zur Walzenelektrode 1 und damit zur Folie 2 aufweisen. Das Gehäuse
3 besteht aus Kunststoff, vorzugsweise aus GfK. Gleiches gilt für den Elektrodenhalter
7, von dem in Längsrichtung eine entsprechende Anzahl angeordnet sind, um die Elektroden
sicher und fest zu halten. Zwischen den einzelnen Elektrodenhaltern 7 ist in Längsrichtung
ein verhältnismäßig großer Abstand vorgesehen.
[0013] Das Gehäuse 3 bildet mit seinen Seitenwänden 4, die bis in die Nähe der Walzenelektrode
1 verlaufen, eine Unterdruckkammer, in der die Messerelektroden 5 angeordnet sind.
Der Innenraum dieser Unterdruckkammer ist mit 11. bezeichnet. Dieser Innenraum 11
ist über eine Verbindung 10 mit dem Innenraum eines Trägerrohres 9 verbunden, das
parallel zur Walzenelektrode 1 angeordnet ist. Die Unterdruckquelle, die an den Innenraum
des Trägerrohres 9 angeschlossen ist, ist nicht gezeigt. Das Trägerrohr 9 ist bei
8 dem Gehäuse 3 verbunden.
[0014] Wesentlich für die Erfindung ist, daß eine Anzahl von Messerelektroden, vorzugsweise
mit abgerundeten oder halbkreisförmigen Entladungskanten vorgesehen sind, die einen
konstanten Abstand zur Walzenelektrode 1 und damit zur Folie 2 aufweisen. In Verbindung
mit der Anlegung des Unterdrucks, der durch die heruntergezogenen Seitenwände stabilisiert
wird, konnten hervorragende Behandlungsergebnisse erzielt werden. Bei Einsatz einer
spezifischen Energie ( W . min ) von 12 wurde eine Oberflächen-
m2 spannung (mN ) von 48 erzielt. Bei einer spezifischen Energie 16
m lag die Oberflächenspannung ca. 54 und bei einer spezifischen Energie von 20 bei
ca. 58. Diese Ergebnisse wurden mit einer abgelagerten Polyäthylen-Folie erzielt und
bedeuten praktisch eine Verdoppelung im Verhältnis zu bekannten Vorrichtungen bei
entsprechendem Einsatz gleicher spezifischer Energie.
[0015] Es wurde mit einer Spannung zwischen 10 und 15 kV und in einem Frequenzbereich um
20 kHz gearbeitet. Bei einer anderen -'nicht gezeigten Ausführungsform - zur Behandlung
von leitenden Folien, wie z.B. Aluminium, ist das Dielektrikum nicht auf der Walzenelektrode
1 vorgesehen, sondern die Messerelektroden 5 sind mit Dielektrikum überzogen.
1. Vorrichtung zur elektrischen Vorbehandlung von Folien zur Erhöhung der Oberflächenspannung
mit einer Walzenelektrode als Gegenelektrode, über die die zu behandelndeFolie geführt
wird, und mit einer senkrecht zur Bewegungsrichtung der Folie über die Behandlungsbreite
verlaufenden Messerelektrode, die einen Abstand zu der behandelnden Folie aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens drei Messerelektroden (5) in Bewegungsrichtung
der Folie (2) parallel zueinander und in geringem Abstand angeordnet sind, und daß
die Abstände der Entladungskanten (6) der Messerelektroden (5) zur Oberfläche der
Walzenelektrode (1) konstant sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerelektroden (5)
im Querschnitt abgerundete oder halbkreisförmige Entladungskanten (6) aufweisen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerelektroden
(5) in einem Gehäuse (3) angeordnet sind, dessen parallel zu den Messerelektroden
verlaufenden Seitenwände (4) bis in die Nähe der Oberfläche der Walzenelektrode (1)
reichen und dessen Innenraum (11) mit einer Unterdruckquelle verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (3) mit einem
parallel zur Walzenelektrode (1) verlaufenden Trägerrohr (9) verbunden ist, das der
Verbindung mit der Unterdruckquelle dient.
5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sieben parallel zueinander liegende Messerelektroden (5) vorgesehen sind, die in Bewegungsrichtung
der Folie einen Abstand von ca. 7 mm haben, wobei der Durchmesser der halbkreisförmigen
Entladungskanten (6) der Messerelektroden ca. 3 mm beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnete daß
die Messerelektroden (5) mit einem dielektrischen Material überzogen sind.