(19)
(11) EP 0 095 051 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.11.1983  Patentblatt  1983/48

(21) Anmeldenummer: 83104104.1

(22) Anmeldetag:  27.04.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01T 19/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 25.05.1982 DE 3219538

(71) Anmelder: SOFTAL electronic GmbH
D-22047 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Prinz, Eckhard
    D-2071 Rotenbek (DE)
  • Kluss, Bruno
    D-2050 Hamburg 80 (DE)

(74) Vertreter: von Raffay, Vincenz, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Raffay, Fleck & Partner Postfach 32 32 17
20117 Hamburg
20117 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Elektrischen Vorbehandlung von nichtleitenden Folien


    (57) Die Vorrichtung zur elektrischen Vorbehandlung von nichtleitenden Folien zur Erhöhung der Oberflächenspannung (Oberflächenenergie) besteht aus einer Wolzenelektrode (1), die die Gegenelektrode ist und über die die zu behandelnde Folie (2) geführt wird, und aus mindestens drei Messerelektroden (5), die parallel zueinander und senkrecht zur Bewegungsrichtung der Folie (2) angeordnet sind. Der Abstand der Entladungskanten (6) der Messerelektroden (5) zur Oberfläche der Walzenelektrode (1) ist konstant. Hierdurch wird ein sehr viel besseres Behandlungsergebnis erzeugt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

    [0002] Vorrichtungen dieser Art sind in der unterschiedlichsten Ausgestaltung bekannt. Anstelle der einen Messerelektrode kann auch eine im Querschnitt U-förmige Messerelektrode verwendet werden, so daß zwei Entladungskanten zur Verfügung stehen, die parallel zueinander und senkrecht zur Bewegungsrichtung der Folie verlaufen.

    [0003] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, durch die das Verhältnis der aufgewendeten spezifischen Energie zum erzeugten Behandlungsergebnis, d.h. der Oberflächenspannung erheblich verbessert wird.

    [0004] Diese Aufgabe wird grundsätzlich durch das Kennzeichen des Hauptanspruches gelöst.

    [0005] Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, die Entladungskanten,so wie in Anspruch 2 definiert, auszubilden und die Messerelektroden nach Anspruch 3 in einem gemeinsamen Gehäuse anzuordnen, das unter Unterdruck steht.

    [0006] Dadurch, daß mehrere Messerelektroden parallel zueinander und senkrecht zur Bewegungsrichtung der Folie vorgesehen sind, und der Abstand der Entladungskanten sämtlicher Elektroden zur Oberfläche der Walzenelektrode und damit zur Folie im wesentlichen konstant gehalten wird, konnten sehr viel bessere Ergebnisse erzielt werden. Dies gilt insbesondere in Kombination mit dem angelegten Unterdruck. Versuche haben gezeigt, daß das Behandlungsergebnis praktisch verdoppelt wurde. Bei bestimmten Folien konnten erstmals überhaupt Ergebnisse erzielt werden, die eine anschließende Weiterverarbeitung durch Bedrucken oder dergl. erlaubten.

    [0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 4 und 5.

    [0008] Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.

    [0009] In der einzigen Figur ist eine Ausführungsform nach der Erfindung schematisch im Querschnitt dargestellt. Auf die Darstelung einer Längsansicht wurde verzichtet, da sich diese für den Fachmann beim Betrachten des Querschnittes in Verbindung mit der Beschreibung ergibt.

    [0010] Derartige Vorrichtungen werden für die unterschiedlichsten Folien aus Kunststoff, Papier oder Metall oder aber auch aus entsprechenden Verbundfolien eingesetzt, um die Oberflächenenergie oder die Oberflächenspannung dieser Folien zu erhöhen, damit diese weiterverarbeitet werden können. Beispielsweise müssen diese Folien anschließend bedruckt, verklebt oder verschweißt werden. Dieses ist nur möglich, wenn die Oberfläche in entsprechender Weise elektrisch vorbehandelt wurde. Diese elektrische Vorbehandlung wird auch als Behandlung durch Coronaentladung bezeichnet.

    [0011] Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besteht aus einer Walzenelektrode 1, die die an Masse liegende Gegenelektrode bildet und mit einem Dielektrikum 12 überzogen ist. Über diese Walzenelektrode, die drehbar gelagert ist, wird die Folie 2 geführt.

    [0012] Die an Spannung liegende Elektrode ist in einem Gehäuse 3 angeordnet. Sie wird bei der dargestellten Ausführungsform durch sieben Messerelektroden 5 gebildet, deren Entladungskanten 6 halbkreisförmig oder abgerundet sind und einen im wesentlichen konstanten Abstand zur Walzenelektrode 1 und damit zur Folie 2 aufweisen. Das Gehäuse 3 besteht aus Kunststoff, vorzugsweise aus GfK. Gleiches gilt für den Elektrodenhalter 7, von dem in Längsrichtung eine entsprechende Anzahl angeordnet sind, um die Elektroden sicher und fest zu halten. Zwischen den einzelnen Elektrodenhaltern 7 ist in Längsrichtung ein verhältnismäßig großer Abstand vorgesehen.

    [0013] Das Gehäuse 3 bildet mit seinen Seitenwänden 4, die bis in die Nähe der Walzenelektrode 1 verlaufen, eine Unterdruckkammer, in der die Messerelektroden 5 angeordnet sind. Der Innenraum dieser Unterdruckkammer ist mit 11. bezeichnet. Dieser Innenraum 11 ist über eine Verbindung 10 mit dem Innenraum eines Trägerrohres 9 verbunden, das parallel zur Walzenelektrode 1 angeordnet ist. Die Unterdruckquelle, die an den Innenraum des Trägerrohres 9 angeschlossen ist, ist nicht gezeigt. Das Trägerrohr 9 ist bei 8 dem Gehäuse 3 verbunden.

    [0014] Wesentlich für die Erfindung ist, daß eine Anzahl von Messerelektroden, vorzugsweise mit abgerundeten oder halbkreisförmigen Entladungskanten vorgesehen sind, die einen konstanten Abstand zur Walzenelektrode 1 und damit zur Folie 2 aufweisen. In Verbindung mit der Anlegung des Unterdrucks, der durch die heruntergezogenen Seitenwände stabilisiert wird, konnten hervorragende Behandlungsergebnisse erzielt werden. Bei Einsatz einer spezifischen Energie ( W . min ) von 12 wurde eine Oberflächen- m2 spannung (mN ) von 48 erzielt. Bei einer spezifischen Energie 16m lag die Oberflächenspannung ca. 54 und bei einer spezifischen Energie von 20 bei ca. 58. Diese Ergebnisse wurden mit einer abgelagerten Polyäthylen-Folie erzielt und bedeuten praktisch eine Verdoppelung im Verhältnis zu bekannten Vorrichtungen bei entsprechendem Einsatz gleicher spezifischer Energie.

    [0015] Es wurde mit einer Spannung zwischen 10 und 15 kV und in einem Frequenzbereich um 20 kHz gearbeitet. Bei einer anderen -'nicht gezeigten Ausführungsform - zur Behandlung von leitenden Folien, wie z.B. Aluminium, ist das Dielektrikum nicht auf der Walzenelektrode 1 vorgesehen, sondern die Messerelektroden 5 sind mit Dielektrikum überzogen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur elektrischen Vorbehandlung von Folien zur Erhöhung der Oberflächenspannung mit einer Walzenelektrode als Gegenelektrode, über die die zu behandelndeFolie geführt wird, und mit einer senkrecht zur Bewegungsrichtung der Folie über die Behandlungsbreite verlaufenden Messerelektrode, die einen Abstand zu der behandelnden Folie aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens drei Messerelektroden (5) in Bewegungsrichtung der Folie (2) parallel zueinander und in geringem Abstand angeordnet sind, und daß die Abstände der Entladungskanten (6) der Messerelektroden (5) zur Oberfläche der Walzenelektrode (1) konstant sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerelektroden (5) im Querschnitt abgerundete oder halbkreisförmige Entladungskanten (6) aufweisen.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Messerelektroden (5) in einem Gehäuse (3) angeordnet sind, dessen parallel zu den Messerelektroden verlaufenden Seitenwände (4) bis in die Nähe der Oberfläche der Walzenelektrode (1) reichen und dessen Innenraum (11) mit einer Unterdruckquelle verbunden ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (3) mit einem parallel zur Walzenelektrode (1) verlaufenden Trägerrohr (9) verbunden ist, das der Verbindung mit der Unterdruckquelle dient.
     
    5. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sieben parallel zueinander liegende Messerelektroden (5) vorgesehen sind, die in Bewegungsrichtung der Folie einen Abstand von ca. 7 mm haben, wobei der Durchmesser der halbkreisförmigen Entladungskanten (6) der Messerelektroden ca. 3 mm beträgt.
     
    6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnete daß die Messerelektroden (5) mit einem dielektrischen Material überzogen sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht