(19)
(11) EP 0 095 054 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.11.1983  Patentblatt  1983/48

(21) Anmeldenummer: 83104203.1

(22) Anmeldetag:  29.04.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E06B 3/58
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH FR GB LI NL

(30) Priorität: 21.05.1982 DE 3219193

(71) Anmelder: Eltreva AG
CH-4147 Aesch (CH)

(72) Erfinder:
  • Schmidlin, Hans
    CH-4147 Aesch (CH)

(74) Vertreter: Gramm, Werner, Prof. Dipl.-Ing. et al
GRAMM, LINS & PARTNER, Theodor-Heuss-Strasse 2
38122 Braunschweig
38122 Braunschweig (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Scheibenhalterung


    (57) Eine Scheibenhalterung für Fenster, Türen o. dgl., bestehend aus einem bandförmigen, im Querschnitt angenähert V-förmigen Spannprofil (5), das sich mit seinem ersten V-Schenkel (5a) an einer Glashalteleiste (2) abstützt, während der zweite V-Schenkel (5b) gegen die Glasscheibe (3) drückt und aus einem elastischen Dichtungsstreifen (6), der das Spannprofil (5) übergreift, an der Glasseibe (3) anliegt und mit einer Dichtungszunge (6a) auf der Glashaheleiste (2) aufliegt. Der erste V-Schenkel (5a) ist an seinem freien Ende hakenförmig ausgebildet und unter- und übergreift mit diesem hakenförmigen Abschnitt (5c) eine entsprechend ausgebildete Rippe (7) der Glashalteleiste (2) formschlüssig. Der Dichtungsstreifen (6) taucht zwischen die V-Schenkel (5a,5b) des Spannprofils (5) und hintergreift hier eine Nase (5e) des Spannprofils.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Scheibenhalterung für Fenster, Türen o. dgl., bestehend aus einem bandförmigen, im Querschnitt angenähert V-förmigen Spannprofil, das sich mit seinem ersten V-Schenkel an einer Glashalteleiste abstützt, während der zweite V-Schenkel gegen die Glasscheibe drückt und aus einem elastischen Dichtungsstreifen, der das Spannprofil übergreift, an der Glasscheibe anliegt und mit einer Dichtungszunge auf der Glashalteleiste aufliegt.

    [0002] Eine derartige Ausführungsform läßt der CH-PS 451 469 entnehmen. Hier ist die der Glasscheibe gegenüberliegende Innenseite der Glashalteleiste mit einer Zahnung versehen, in die der freie Rand des ersten V-Schenkels des Spannprofils eingreift. Dadurch liegt der genannte freie Rand des ersten V-.Schenkels etwas unterhalb vom oberen Längsrand der Glashalteleiste. Der zwischen dem zweiten V-Schenkel und der Glasscheibe angeordnete Dichtungsstreifen weist eine Dichtungszunge auf, die das Spannprofil abdeckt und übergreift und mit ihrem freien Rand auf dem oberen Längsrand der Glashalteleiste aufliegt. Die beiden V-Schenkel des Spannprofils sind im wesentlichen gerade ausgebildet, wobei der zweite V-Schenkel angenähert parallel zur Glasscheibenebene liegt. Das Spannprofil besteht vorzugsweise aus Chromstahl.

    [0003] Diese Konstruktion hat sich in der Praxis seit vielen Jahren gut bewährt. Nachteilig war jedoch, daß unter der Einwirkung bestimmter äußerer Kräfte das Spannprofil mit seinem spitzen Ende etwas in Richtung auf die Glasscheibenebene verschwenken konnte, wodurch der zweite V-Schenkel mit seinem oberen Randbereich zusammen mit dem Dichtungsstreifen etwas nach oben gedrückt wurden. Dies beeinträchtigte den optischen Gesamteindruck und konnte in Extremfällen auch zu Undichtigkeiten führen. Ein weiteres Problem ergab sich beim Ausglasen, da es kaum möglich war, das Spannprofil ohne Beschädigung der Glashalteleiste und/oder des Spannprofils selbst auszubauen. Als aufwendig erwies sich überdies das Zusammenschügen des Spannprofils mit dem elastischen Dichtungsstreifen.

    [0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die eingangs erläuterte Scheibenhalterung so zu verbessern, daß sie sich einfacher montieren und im Bedarfsfall leichter ausbauen läßt.

    [0005] Diese Aufgabe wird gemäß derErfindung dadurch gelöst, daß der erste V-Schenkel an seinem freien Ende hakenförmig ausgebildet ist und mit diesem hakenförmigen Abschnitt eine entsprechend ausgebildete Rippe der Glashalteleiste formschlüssig unter-und übergreift, und daß der Dichtungsstreifen zwischen die V-Schenkel des Spannprofils eintaucht und hier eine Nase des Spannprofils hintergreift.

    [0006] Dabei kann der zweite V-Schenkel unmittelbar an der Glasscheibe anliegen, oder aber es kann zwischen dem zweiten V-Schenkel und der Glasscheibe eine Zwischenlage vorgesehen sein.

    [0007] Bei der neuen Ausführungsform werden somit Spannprofil und Dichtungsstreifen unabhängig voneinander montiert. Dem Spannprofil kommt nur noch eine Halte-, nicht aber eine Dichtungsfunktion zu, so daß auch einzelne, verhältnismäßig kurze, mit Abstand voneinander angeordnete Abschnitte des Spannprofils Verwendung finden können.

    [0008] Da das Spannprofil mit seinem hakenförmigen Abschnitt in eine Rippe derGlashalteleiste einrastet, ist ein den ersten V-Schenkel hinsichtlich seiner Höhenlage justierender Formschluß geschaffen. Der die Rippe der Glashalteleiste übergreifende hakenförmige Rand des V-Schenkels liegt oben auf dem Längsrand der Glashalteleiste auf und bildet so ein eine Verschwenkung des Spannprofils verhinderndes Widerlager. Zugleich ist aber nunmehr die Möglichkeit gegeben, z. B. mit einem Schraubenzieher gegen diesen freien hakenförmigen Rand des Spannprofils zu drücken, dadurch den zuvor erwähnten Formschluß zu lösen und so das gesamte Spannprofil in einfacher Weise auszubauen.

    [0009] Mann erhält dann optimale elastische Federeigenschaften des Spannprofils, wenn seine beiden V-Schenkel leicht nach außen gewölbt sind.

    [0010] Um den elastischen Dichtungsstreifen in seiner Lage zu sichern, ist es vorteilhaft, wenn der Dichtungsstreifen mit einer Sicherungswulst eine Nase des ersten V-Schenkels des Spannprofils untergreift. Zusätzlich kann der Dichtungsstreifen noch mit einer Haltelippe den abgebogenen Rand des zweiten V-Schenkels des Spannprofils untergreifen und dabei entweder unmittelbar gegen den abgebogenen Rand, oder aber gegen den hakenförmig ausgebildeten Rand der Zwischenlage anliegen.

    [0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Dichtungsstreifen drei, sternförmig von einem Mittelpunkt ausgehende Dichtungszungen auf, von denen sich eine an der Glasscheibe und die zweite an der Innenseite des zweiten V-Schenkels des Spannprofils abstützen. Zusammen mit der auf der Glashalteleiste aufliegenden Dichtungszunge ergibt sich so eine Dreipunkt-Lagerung. Isolierglas- und/oder Profiltoleranzen werden über das lichte Abstanzmaß zwischen der Innenseite der Glasscheibe und dem gegenüberliegenden Rand der Glashalteleiste aufgenommen. Demgegenüber bleibt der abdichtende Übergriff der auf der Glashalteleiste aufliegenden Dichtungszunge unverändert; Toleranzen wirken sich in diesem Uberdeckungsmaß nicht aus.

    [0012] Zur Lagesicherung des Spannprofils ist es vorteilhaft, wenn sich sein erster V-Schenkel an einer zweiten Rippe der Glashalteleiste abstützt.

    [0013] In der Zeichnung sind zwei als Beispiele dienende Ausführungsformen der Erfindung im Querschnitt dargestellt.

    [0014] Bei beiden Ausführungsformen handelt es sich um ein Metallfenster, dessen Aluminiumrahmen wetterseitig einen vertikalen Schenkel 1 und raumseitig eine Glashalteleiste 2 aufweist, die zwischen sich eine Nut zur Aufnahme eines Mehrscheibenisolierglases 3 bilden. Letzteres liegt wetterseitig gegen eine Dichtungsleiste 4 an und wird rauminnenseitig von einem Spannprofil 5 beaufschlagt. Dieses Spannprofil ist bandförmig und im Querschnitt angenähert V-förmig ausgebildet und stützt sich mit seinem ersten V-Schenkel 5a an der Glashalteleiste 2 ab, während der zweite V-Schenkel 5b gemäß Figur 1 unmittelbar an der Glasscheibe anliegt. Die Scheibenhalterung weist ferner einen elastischen Dichtungsstreifen 6 auf, der das Spannprofil 5 übergreift, an der Glasscheibe anliegt und mit einer Dichtungszunge 6a auf der Glashalteleiste 2 aufliegt.

    [0015] Der erste V-Schenkel 5a des Spannprofils 5 ist an seinem freien Ende hakenförmig ausgebildet und unter- bzw. übergreift mit diesem hakenförmigen Abschnitt 5c formschlüssig eine entsprechend ausgebildete Rippe 7 der Glashalteleiste 2. Der Rand 5d des zweiten V-Schenkels 5b ist hakenförmig zur Glashalteleiste 2 abgebogen und wird von einer Haltelippe 6e des Dichtungsstreifens 6 untergriffen. Der erste V-Schenkel 5a des Spannprofils 5 weist ferner eine Nase 5e auf, die von einer Sicherungswulst 6d des Dichtungsstreifens 6 untergriffen wird.

    [0016] Der Dichtungsstreifen 6 besteht im wesentlichen aus drei, sternförmig von einem Mittelpunkt M ausgehenden Dichtungszungen 6a,6b,6c . Die Dichtungszunge 6a liegt, wie vorstehend bereits erläutert, auf der Glashalteleiste 2 auf, während sich die Dichtungszunge 6b an der Glasscheibe 3 und die Dichtungszunge 6c an der Innenseite des zweiten V-Schenkels 5b des Spannprofils 5 abstützen. Der erste V-Schenkel 5a des Spannprofils 5 stützt sich mit seiner der Glasscheibe abgewandten Seite an einer zweiten Rippe 8 der Glashalteleiste 2 ab.

    [0017] In Figur 1 ist das glas- und rahmentoleranzenaufnehmende lichte Abstandsmaß zwischen der Innenseite der Glasscheibe 3 und dem gegenüberliegenden Rand der ersten Rippe 7 der Glashalteleiste 2 mit A bezeichnet, während das Uberdeckungsmaß der auf der Glashalteleiste 2 aufliegenden Dichtungszunge 6a mit B gekennzeichnet ist.

    [0018] Die Konstruktion gemäß Figur 2 unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß Figur 1 lediglich darin, daß zwischen dem zweiten V-Schenkel 5b des Spannprofils 5 und der Glasscheibe 3 eine vorzugsweise plastische Zwischenlage 9 vorgesehen ist, die mit einem hakenförmig ausgebildeten Rand den Rand 5d des zweiten V-Schenkels 5b unter- und übergreift.

    [0019] Bei der Montage wird zuerst das Mehrscheibenisolierglas 3 eingesetzt; anschließend werden das Spannprofil 5 bzw. die Spannprofilabschnitte in den durch den Buchstaben A gekennzeichneten Spalt mit Hilfe eines schraubenzieherförmigen Werkzeugs eingedrückt, bis das Spannprofil mit seinem hakenförmigen Abschnitt 5c an der Rippe 7 der Glashalteleiste 2 einrastet. Dann wird der elastische Dichtungsstreifen 6 eingedrückt, bis dessen Sicherungswulst 6d die Nase 5e des ersten V-Schenkels 5a und die Haltelippe 6e den abgebogenen Rand 5d des zweiten V-Schenkels 5b des Spannprofils 5 untergreifen. Dadurch werden die Dichtungszunge 6a des Dichtungsstreifens 6 auf die Glashalteleiste 2, die Dichtungszunge 6b gegen die Glasscheibe 3 und die Dichtungszunge 6c gegen die Innenseite des zweiten V-Schenkels 5b gepreßt.

    [0020] Der Rahmeneckstoß läßt sich in verschiedener Weise abdichten. So können beispielsweise Formstücke in die Rahmenecken eingeschoben werden, während die elastischen Dichtungsstreifen stumpf aneinanderstoßen.


    Ansprüche

    1. Scheibenhalterung für Fenster, Türen o. dgl., bestehend aus einem bandförmigen, im Querschnitt angenähert V-förmigen Spannprofil (5), das sich mit seinem ersten V-Schenkel (5a) an einer Glashalteleiste (2) abstützt, während der zweite V-Schenkel (5b) gegen die Glasscheibe (3) drückt und aus einem elastischen Dichtungsstreifen (6), der das Spannprofil (5) übergreift, an der Glasscheibe (3) anliegt und mit einer Dichtungszunge (6a) auf der Glashalteleiste (2) aufliegt, dadurch gekennzeichnet , d a ß der erste V-Schenkel (5a) an seinem freien Ende hakenförmig ausgebildet ist und mit diesem hakenförmigen Abschnitt (5c) eine entsprechend ausgebildete Rippe (7) der Glashalteleiste (2) formschlüssig unter- und übergreift, und daß der Dichtungsstreifen (6) zwischen die V-Schenkel (5a,5b) des Spannprofils (5) eintaucht und hier eine Nase (5e) des Spannprofils hintergreift.
     
    2. Scheibenhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite V-Schenkel (5b) unmittelbar an der Glasscheibe (3) anliegt.
     
    3. Scheibenhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem zweiten V-Schenkel (5b) und der Glasscheibe (3) eine Zwischenlage (9) vorgesehen ist.
     
    4. Scheibenhalterung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (5d) des zweiten V-Schenkels (5b) hakenförmig zur Glashalteleiste (2) abgebogen ist und von einem entsprechend hakenförmig ausgebildeten Rand der Zwischenlage (9) unter- und übergriffen wird.
     
    5. Scheibenhalterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden V-Schenkel (5a,5b) des Spannprofils (5) leicht nach außen gewölbt sind.
     
    6. Scheibenhalterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsstreifen (6) mit einer Sicherungswulst (6d) eine Nase (5e) des ersten V-Schenkels (5a) des Spannprofils (5) untergreift.
     
    7. Scheibenhalterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsstreifen (6) mit einer Haltelippe (6a) den abgebogenen Rand (5d) des zweiten V-Schenkels (5b) des Spannprofils (5) untergreift.
     
    8. Scheibenhalterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsstreifen (6) drei, sternförmig von einem Mittelpunkt (M) ausgehende Dichtungszungen (6a,6b,6c) aufweist, von denen sich eine (6b) an der Glasscheibe (3) und die zweite (6c) an der Innenseite des zweiten V-Schenkels (5b) des Spannprofils (5) abstützen.
     
    9. Scheibenhalterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich der erste V-Schenkel (5a) des Spannprofils (5) an einer zweiten Rippe (8) der Glashalteleiste (2) abstützt.
     




    Zeichnung