[0001] Die Erfindung betrifft eine Scheibenhalterung für Fenster, Türen o. dgl., bestehend
aus einem bandförmigen, im Querschnitt angenähert V-förmigen Spannprofil, das sich
mit seinem ersten V-Schenkel an einer Glashalteleiste abstützt, während der zweite
V-Schenkel gegen die Glasscheibe drückt und aus einem elastischen Dichtungsstreifen,
der das Spannprofil übergreift, an der Glasscheibe anliegt und mit einer Dichtungszunge
auf der Glashalteleiste aufliegt.
[0002] Eine derartige Ausführungsform läßt der CH-PS 451 469 entnehmen. Hier ist die der
Glasscheibe gegenüberliegende Innenseite der Glashalteleiste mit einer Zahnung versehen,
in die der freie Rand des ersten V-Schenkels des Spannprofils eingreift. Dadurch liegt
der genannte freie Rand des ersten V-.Schenkels etwas unterhalb vom oberen Längsrand
der Glashalteleiste. Der zwischen dem zweiten V-Schenkel und der Glasscheibe angeordnete
Dichtungsstreifen weist eine Dichtungszunge auf, die das Spannprofil abdeckt und übergreift
und mit ihrem freien Rand auf dem oberen Längsrand der Glashalteleiste aufliegt. Die
beiden V-Schenkel des Spannprofils sind im wesentlichen gerade ausgebildet, wobei
der zweite V-Schenkel angenähert parallel zur Glasscheibenebene liegt. Das Spannprofil
besteht vorzugsweise aus Chromstahl.
[0003] Diese Konstruktion hat sich in der Praxis seit vielen Jahren gut bewährt. Nachteilig
war jedoch, daß unter der Einwirkung bestimmter äußerer Kräfte das Spannprofil mit
seinem spitzen Ende etwas in Richtung auf die Glasscheibenebene verschwenken konnte,
wodurch der zweite V-Schenkel mit seinem oberen Randbereich zusammen mit dem Dichtungsstreifen
etwas nach oben gedrückt wurden. Dies beeinträchtigte den optischen Gesamteindruck
und konnte in Extremfällen auch zu Undichtigkeiten führen. Ein weiteres Problem ergab
sich beim Ausglasen, da es kaum möglich war, das Spannprofil ohne Beschädigung der
Glashalteleiste und/oder des Spannprofils selbst auszubauen. Als aufwendig erwies
sich überdies das Zusammenschügen des Spannprofils mit dem elastischen Dichtungsstreifen.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die eingangs erläuterte Scheibenhalterung
so zu verbessern, daß sie sich einfacher montieren und im Bedarfsfall leichter ausbauen
läßt.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß derErfindung dadurch gelöst, daß der erste V-Schenkel an
seinem freien Ende hakenförmig ausgebildet ist und mit diesem hakenförmigen Abschnitt
eine entsprechend ausgebildete Rippe der Glashalteleiste formschlüssig unter-und übergreift,
und daß der Dichtungsstreifen zwischen die V-Schenkel des Spannprofils eintaucht und
hier eine Nase des Spannprofils hintergreift.
[0006] Dabei kann der zweite V-Schenkel unmittelbar an der Glasscheibe anliegen, oder aber
es kann zwischen dem zweiten V-Schenkel und der Glasscheibe eine Zwischenlage vorgesehen
sein.
[0007] Bei der neuen Ausführungsform werden somit Spannprofil und Dichtungsstreifen unabhängig
voneinander montiert. Dem Spannprofil kommt nur noch eine Halte-, nicht aber eine
Dichtungsfunktion zu, so daß auch einzelne, verhältnismäßig kurze, mit Abstand voneinander
angeordnete Abschnitte des Spannprofils Verwendung finden können.
[0008] Da das Spannprofil mit seinem hakenförmigen Abschnitt in eine Rippe derGlashalteleiste
einrastet, ist ein den ersten V-Schenkel hinsichtlich seiner Höhenlage justierender
Formschluß geschaffen. Der die Rippe der Glashalteleiste übergreifende hakenförmige
Rand des V-Schenkels liegt oben auf dem Längsrand der Glashalteleiste auf und bildet
so ein eine Verschwenkung des Spannprofils verhinderndes Widerlager. Zugleich ist
aber nunmehr die Möglichkeit gegeben, z.
B. mit einem Schraubenzieher gegen diesen freien hakenförmigen Rand des Spannprofils
zu drücken, dadurch den zuvor erwähnten Formschluß zu lösen und so das gesamte Spannprofil
in einfacher Weise auszubauen.
[0009] Mann erhält dann optimale elastische Federeigenschaften des Spannprofils, wenn seine
beiden V-Schenkel leicht nach außen gewölbt sind.
[0010] Um den elastischen Dichtungsstreifen in seiner Lage zu sichern, ist es vorteilhaft,
wenn der Dichtungsstreifen mit einer Sicherungswulst eine Nase des ersten V-Schenkels
des Spannprofils untergreift. Zusätzlich kann der Dichtungsstreifen noch mit einer
Haltelippe den abgebogenen Rand des zweiten V-Schenkels des Spannprofils untergreifen
und dabei entweder unmittelbar gegen den abgebogenen Rand, oder aber gegen den hakenförmig
ausgebildeten Rand der Zwischenlage anliegen.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Dichtungsstreifen drei, sternförmig
von einem Mittelpunkt ausgehende Dichtungszungen auf, von denen sich eine an der Glasscheibe
und die zweite an der Innenseite des zweiten V-Schenkels des Spannprofils abstützen.
Zusammen mit der auf der Glashalteleiste aufliegenden Dichtungszunge ergibt sich so
eine Dreipunkt-Lagerung. Isolierglas- und/oder Profiltoleranzen werden über das lichte
Abstanzmaß zwischen der Innenseite der Glasscheibe und dem gegenüberliegenden Rand
der Glashalteleiste aufgenommen. Demgegenüber bleibt der abdichtende Übergriff der
auf der Glashalteleiste aufliegenden Dichtungszunge unverändert; Toleranzen wirken
sich in diesem Uberdeckungsmaß nicht aus.
[0012] Zur Lagesicherung des Spannprofils ist es vorteilhaft, wenn sich sein erster V-Schenkel
an einer zweiten Rippe der Glashalteleiste abstützt.
[0013] In der Zeichnung sind zwei als Beispiele dienende Ausführungsformen der Erfindung
im Querschnitt dargestellt.
[0014] Bei beiden Ausführungsformen handelt es sich um ein Metallfenster, dessen Aluminiumrahmen
wetterseitig einen vertikalen Schenkel 1 und raumseitig eine Glashalteleiste 2 aufweist,
die zwischen sich eine Nut zur Aufnahme eines Mehrscheibenisolierglases 3 bilden.
Letzteres liegt wetterseitig gegen eine Dichtungsleiste 4 an und wird rauminnenseitig
von einem Spannprofil 5 beaufschlagt. Dieses Spannprofil ist bandförmig und im Querschnitt
angenähert V-förmig ausgebildet und stützt sich mit seinem ersten V-Schenkel 5a an
der Glashalteleiste 2 ab, während der zweite V-Schenkel 5b gemäß Figur 1 unmittelbar
an der Glasscheibe anliegt. Die Scheibenhalterung weist ferner einen elastischen Dichtungsstreifen
6 auf, der das Spannprofil 5 übergreift, an der Glasscheibe anliegt und mit einer
Dichtungszunge 6a auf der Glashalteleiste 2 aufliegt.
[0015] Der erste V-Schenkel 5a des Spannprofils 5 ist an seinem freien Ende hakenförmig
ausgebildet und unter- bzw. übergreift mit diesem hakenförmigen Abschnitt 5c formschlüssig
eine entsprechend ausgebildete Rippe 7 der Glashalteleiste 2. Der Rand 5d des zweiten
V-Schenkels 5b ist hakenförmig zur Glashalteleiste 2 abgebogen und wird von einer
Haltelippe 6e des Dichtungsstreifens 6 untergriffen. Der erste V-Schenkel 5a des Spannprofils
5 weist ferner eine Nase 5e auf, die von einer Sicherungswulst 6d des Dichtungsstreifens
6 untergriffen wird.
[0016] Der Dichtungsstreifen 6 besteht im wesentlichen aus drei, sternförmig von einem Mittelpunkt
M ausgehenden Dichtungszungen 6a,6b,6c . Die Dichtungszunge 6a liegt, wie vorstehend
bereits erläutert, auf der Glashalteleiste 2 auf, während sich die Dichtungszunge
6b an der Glasscheibe 3 und die Dichtungszunge 6c an der Innenseite des zweiten V-Schenkels
5b des Spannprofils 5 abstützen. Der erste V-Schenkel 5a des Spannprofils 5 stützt
sich mit seiner der Glasscheibe abgewandten Seite an einer zweiten Rippe 8 der Glashalteleiste
2 ab.
[0017] In Figur 1 ist das glas- und rahmentoleranzenaufnehmende lichte Abstandsmaß zwischen
der Innenseite der Glasscheibe 3 und dem gegenüberliegenden Rand der ersten Rippe
7 der Glashalteleiste 2 mit A bezeichnet, während das Uberdeckungsmaß der auf der
Glashalteleiste 2 aufliegenden Dichtungszunge 6a mit B gekennzeichnet ist.
[0018] Die Konstruktion gemäß Figur 2 unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß Figur
1 lediglich darin, daß zwischen dem zweiten V-Schenkel 5b des Spannprofils 5 und der
Glasscheibe 3 eine vorzugsweise plastische Zwischenlage 9 vorgesehen ist, die mit
einem hakenförmig ausgebildeten Rand den Rand 5d des zweiten V-Schenkels 5b unter-
und übergreift.
[0019] Bei der Montage wird zuerst das Mehrscheibenisolierglas 3 eingesetzt; anschließend
werden das Spannprofil 5 bzw. die Spannprofilabschnitte in den durch den Buchstaben
A gekennzeichneten Spalt mit Hilfe eines schraubenzieherförmigen Werkzeugs eingedrückt,
bis das Spannprofil mit seinem hakenförmigen Abschnitt 5c an der Rippe 7 der Glashalteleiste
2 einrastet. Dann wird der elastische Dichtungsstreifen 6 eingedrückt, bis dessen
Sicherungswulst 6d die Nase 5e des ersten V-Schenkels 5a und die Haltelippe 6e den
abgebogenen Rand 5d des zweiten V-Schenkels 5b des Spannprofils 5 untergreifen. Dadurch
werden die Dichtungszunge 6a des Dichtungsstreifens 6 auf die Glashalteleiste 2, die
Dichtungszunge 6b gegen die Glasscheibe 3 und die Dichtungszunge 6c gegen die Innenseite
des zweiten V-Schenkels 5b gepreßt.
[0020] Der Rahmeneckstoß läßt sich in verschiedener Weise abdichten. So können beispielsweise
Formstücke in die Rahmenecken eingeschoben werden, während die elastischen Dichtungsstreifen
stumpf aneinanderstoßen.
1. Scheibenhalterung für Fenster, Türen o. dgl., bestehend aus einem bandförmigen,
im Querschnitt angenähert V-förmigen Spannprofil (5), das sich mit seinem ersten V-Schenkel
(5a) an einer Glashalteleiste (2) abstützt, während der zweite V-Schenkel (5b) gegen
die Glasscheibe (3) drückt und aus einem elastischen Dichtungsstreifen (6), der das
Spannprofil (5) übergreift, an der Glasscheibe (3) anliegt und mit einer Dichtungszunge
(6a) auf der Glashalteleiste (2) aufliegt, dadurch gekennzeichnet , d a ß der erste
V-Schenkel (5a) an seinem freien Ende hakenförmig ausgebildet ist und mit diesem hakenförmigen
Abschnitt (5c) eine entsprechend ausgebildete Rippe (7) der Glashalteleiste (2) formschlüssig
unter- und übergreift, und daß der Dichtungsstreifen (6) zwischen die V-Schenkel (5a,5b)
des Spannprofils (5) eintaucht und hier eine Nase (5e) des Spannprofils hintergreift.
2. Scheibenhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite V-Schenkel
(5b) unmittelbar an der Glasscheibe (3) anliegt.
3. Scheibenhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem zweiten
V-Schenkel (5b) und der Glasscheibe (3) eine Zwischenlage (9) vorgesehen ist.
4. Scheibenhalterung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (5d) des
zweiten V-Schenkels (5b) hakenförmig zur Glashalteleiste (2) abgebogen ist und von
einem entsprechend hakenförmig ausgebildeten Rand der Zwischenlage (9) unter- und
übergriffen wird.
5. Scheibenhalterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden V-Schenkel (5a,5b) des Spannprofils (5) leicht nach außen gewölbt sind.
6. Scheibenhalterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtungsstreifen (6) mit einer Sicherungswulst (6d) eine Nase (5e) des ersten
V-Schenkels (5a) des Spannprofils (5) untergreift.
7. Scheibenhalterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtungsstreifen (6) mit einer Haltelippe (6a) den abgebogenen Rand (5d)
des zweiten V-Schenkels (5b) des Spannprofils (5) untergreift.
8. Scheibenhalterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dichtungsstreifen (6) drei, sternförmig von einem Mittelpunkt (M) ausgehende
Dichtungszungen (6a,6b,6c) aufweist, von denen sich eine (6b) an der Glasscheibe (3)
und die zweite (6c) an der Innenseite des zweiten V-Schenkels (5b) des Spannprofils
(5) abstützen.
9. Scheibenhalterung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der erste V-Schenkel (5a) des Spannprofils (5) an einer zweiten Rippe (8)
der Glashalteleiste (2) abstützt.