[0001] Die Erfindung betrifft eine Stahlkappe für Sicherheitsschuhwerk, wobei diese am Mündungsrand
eine über dessen gesamte Länge sich erstreckende Leiste aus nachgiebigem, stoßdämpfendem
Werkstoff trägt, die über den Mündungsrand vorstehend und zur Kappenwand mindestens
annähernd gleichgerichtet abstrebend ausgebildet ist, ferner sich im Profil vom Mündungsrand
der Stahlkappe aus in Richtung zum freien Leisten-Rand hin etwa keilförmig verjüngt
und einen den Mündungsrand der Stahlkappe untergreifenden und in die Ebene der Stahlkappenunterseite
stufenlos übergehenden Flansch aufweist, zudem die Oberseite der Leiste . mit der
Oberseite der Stahlkappe bündig abschließend angeordnet ist und außerdem in der Leiste
mehrere, über deren Länge verteilt angeordnete, quer zur Leisten-Längserstreckung
gerichtete und zum freien Längsrand der Leiste hin offene Schlitze vorgesehen sind,
wobei die Leiste an der Stahlkappe insbesondere mittels Kleber befestigt ist.
[0002] Eine Stahlkappe dieser Art, von der die Erfindung ausgeht, wobei der biegsame Streifen
die vom Kappenrand ausübbaren Kräfte auf eine relativ große Fußoberfläche verteilt
und zugleich auch gegen von außen auf den Schuh wirksame Kräfte schützt, und wobei
die Kappe auch aus anderem formfestem Material als Stahl bestehen kann, ist aus der
DE-OS 28 22 872 bekannt.
[0003] Gemäß diesem Stand der Technik werden die Streifen aus Bandmaterial geschnitten,
so daß unterschiedliche Größen mit dem gleichen Ausgangsmaterial bestückt werden können.
Es hat sich herausgestellt, daß eine relativ breite Streifenausbildung zwar für einen
sanften Übergang von Stahlkappe zum Streifenende hin für den Benutzer der damit ausgerüsteten
Schuhe vorteilhaft ist, daß dadurch aber das Abknicken im Mittelfußbereich erschwert
wird, weil der Streifen dort einen unerwünschten Widerstand entgegenstellt. Andererseits
ist bei schmaler Streifenausbildung der Übergang nicht ausreichend sanft, so daß der
damit ausgerüstete Schuh unbequem ist.
[0004] Aus der CH-PS 571 834 ist ein weiterer Stand der Technik bekannt, bei dem allerdings
die gleiche Problematik auftritt.
[0005] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Stahlkappe eingangs
bezeichneter Art zu schaffen, die einerseits im seitlichen Fußbereich einen sanften
Übergang vom Stahlkappenrand zum Streifenende ermöglicht, andererseits aber das Abknicken
des Fußes im vorderen Mittelfußbereich beim Gehen nicht behindert.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß der über den Mündungsrand
der Stahlkappe vorstehende Teil der Leiste im oberen Stahlkappenbereich eine geringere
Breite als in den seitlichen, nach unten abgebogenen Bereichen der Stahlkappe hat
und daß die vorgenannte Breite zu den seitlichen nach unten zielenden Bereichen hin
zunehmend ausgebildet ist.
[0007] Jene Ausgestaltung erlaubt auch bei Anwendung der Kappe bei Schuhen relativ kleiner
Größe eine bequeme Beugung des Mittelfußes, ohne die Schutzwirkung gegen seitliche
und schräg von oben auf den Schuh einwirkende Fremdkräfte zu mindern, wobei der sanfte
Übergang im seitlichen Fußbereich dennoch gewährleistet ist.
[0008] Zudem ist es in geringem Maße möglich, diesen biegsamen Streifen unter Kürzung der
seitlich abgebogenen Endteile für einen variablen Schuhgrößenbereich zu verwenden,
woraus sich auch günstige Herstellungs- und Lagerhaltungsmöglichkeiten ergeben.
[0009] Die Leiste wird insbesondere als Kunststoff-Formteil gefertigt. Dies ist erforderlich,
um den sanften Übergang ausgehend von der Stahlkappe bis zum Auslauf des Streifens
zu ermöglichen. Falls der erfindungsgemäß schmal ausgebildete Mittelbereich aus dem
Streifen herausgeschnitten würde, so würde ein scharfer Übergang an der Schnittkante
entstehen, weil dort die Streifendicke entsprechend der Schnittkantenentfernung vom
ursprünglichen Streifenauslauf erheblich wäre.
[0010] Zur weiteren Erhöhung der Bequemlichkeit ist es vorteilhaft, wenn die Breite des
über den Mündungsrand der Stahlkappe vorstehenden Teiles der Leiste vom mittleren
oberen Bereich aus zu den seitlichen, nach unten zielenden Bereichen hin stufenlos
zunimmt.
[0011] Eine bevorzugte, im Sinne der Aufgabenstellung förderliche Ausgestaltung des vorbeschriebenen
Gegenstandes ist in den Ansprüchen 3 bis 5 offenbart.
[0012] Eine besondere Problematik ergibt sich noch bezüglich der Anordnung der Schlitze
in der Leiste, weil einerseits die Schlitzanordnung für die Bequemlichkeit des Schuhes
erforderlich ist, andererseits aber insbesondere bei Schuhen mit dünnem Lederobermaterial
oder dergleichen die Gefahr besteht, daß die Schlitzkanten sich durch das Obermaterial
des Schuhes bei eingebauter Stahlkappe abmalen, wenn sie nicht außerhalb der seitlichen
Krümmung des Schuhvorderteiles angeordnet sind.
[0013] Sofern der erfindungsgemäße Streifen nun auch für Schuhe bzw. Stahlkappen erheblich
unterschiedlicher Größen verwendet werden soll, tritt das Problem auf, daß die äußeren
Schlitze in die Krümmungszone verschoben werden, wenn die Leiste einfach durch Verkürzen
ihrer seitlichen Enden angepaßt werden sollte. Die Schlitze würden dann einerseits
nicht mehr wirksam und andererseits ein Abmalen durch das Schuhobermaterial bewirken.
[0014] Zur Lösung dieser Problematik schlägt die Erfindung vor, daß die Schlitze der als
Kunststoff-Formteil ausgebildeten Leiste in der oberen, nicht abgewinkelten Zone des
vorstehenden Teiles angeordnet sind, wobei zwei Schlitze beidseitig mit Abstand von
der Mittellinie der Leiste etwa parallel zur Mittellinie verlaufend ausgenommen sind
und zwei weitere Schlitze jeweils nahe der Abwinklung der Leiste angeordnet sind,
die etwa parallel gerichtet zu den seitlichen Stahlkappenrandteilen verlaufen und
außerhalb der in die Abwinklung übergehenden Krümmung der Leiste liegen, daß ferner
zwischen den Schlitzen symmetrisch zur Mittellinie eine Dehnzone bzw. Trennzone in
der Leiste ausgebildet ist, die über die gesamte Breite der Leiste verläuft.
[0015] Durch die Anordnung einer Dehnzone oder Trennzone in der Leistenmitte ist es möglich,
die Leiste entsprechend der kleinsten Kappengröße rationell zu fertigen und zu lagern
und dennoch dieselbe Leiste auch für die größtmögliche Stahlkappe zu verwenden, indem
dann der Streifen in der mittigen Dehnzone bis auf das erforderliche Maß gedehnt wird.
[0016] Da-im Mittelbereich ohnehin die geringste Gefahr besteht, daß sich der Rand der Stahlkappe
und/oder des Streifens durch das Obermaterial des fertigen, damit ausgestatteten Schuhs
abmalt, weil dort die geringste Spannung im Obermaterial vorliegt, schadet das Dehnen
weder der Funktion noch dem Aussehen des Schuhes. Andererseits ist aber sichergestellt,
daß die äußeren Schlitze sowohl bei kleinen als auch bei großen Stahlkappen zwar nahe
der seitlichen Krümmungszone liegen, aber nicht in diese Zone verlegt sind. Anstelle
eines Dehnens kann auch ein Durchtrennen der Leiste in ihrer Mitte erfolgen, wobei
dann zwar ein geringer Spalt entsteht, der jedoch optisch nicht auffällt und funktionell
kaum Nachteile bringt.
[0017] In Weiterbildung wird vorgeschlagen, daß eine thermische Dehnzone ausgebildet ist.
[0018] Durch gezielte thermische Erweichung des Leistenmaterials in der mittigen Dehnzone
wird die gewünschte Dehnung sehr einfach und genau erreicht.
[0019] Alternativ oder ergänzend wird vorgeschlagen, daß eine mechanische Dehnzone angeordnet
ist.
[0020] Die mechanische Dehnzone eignet sich ebenfalls gut zur Dehnung des Streifens.
[0021] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Dehnzone plastisch dehnbar ist.
[0022] Es ist zwar auch eine elastische Dehnzone brauchbar, wobei dann allerdings beim Ankleben
des Streifens an die Stahlkappe bis zur Aushärtung des Klebers eine die Dehnung haltende
Kraft aufgebracht werden muß. Bei plastischer Dehnung liegt der Streifen nach der
Dehnung tot und ist nachfolgend einfacher zu verkleben.
[0023] In Weiterbildung kann vorgesehen sein, daß die Dehnzone durch ziehharmonikaartig
geformte Bereiche der Leiste gebildet ist.
[0024] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
[0025] Es zeigen:
Fig. 1 eine Stahlkappe zur Einfügung in Sicherheitsschuhe von oben gesehen,
Fig. 2 desgleichen im Schnitt II-II.
[0026] Hierbei ist am Mündungsrand einer Stahlkappe 1 eine über die gesamte Länge des Mündungsrandes
sich erstreckende Leiste 2 aus nachgiebigem, stoßdämpfendem Werkstoff, insbesondere
als Formteil aus Kunststoff, befestigt. Die Leiste 2 hat einen den Mündungsrand der
Stahlkappe 1 untergreifenden Flansch 3, der in seiner Dicke allmählich abnimmt und
in die Ebene der Stahlkappeninnenseite stufenlos übergeht. Ferner ist die Oberseite
der Leiste 2 mit der Außenseite der Stahlkappe 1 bündig abschließend ausgebildet.
Die Leiste 2 ist an der Stahlkappe 1 angeklebt. Außerdem verjüngt sich die Leiste
2 zu ihrem freien Rand hin etwa keilförmig. Während der Flansch 3 über seine gesamte
Länge gleich breit ausgebildet ist, hat der über dem Mündungsrand der Stahlkappe 1
vorstehende Teil der Leiste 2 im oberen Stahlkappenbereich eine geringere Breite als
in den seitlich nach unten zielenden Bereichen. Dabei nimmt die Breite der Leiste
2 von dem mittleren Bereich zu den seitlichen nach unten abgebogenen Bereichen stufenlos
zu, wobei die größte Breite der Leiste 2 bereits vor den nach unten zielenden seitlichen
Bereichen erreicht wird. Die seitlichen abgewinkelten Bereiche der Leiste 2 haben
über ihre gesamte Länge gleiche Breiten.
[0027] Der freie Rand 5 des über den Mündungsrand der Stahlkappe 1 vorstehenden Teiles 4
der Leiste 2 verläuft etwa korbbogenförmig und geht über konvexe Bögen in die seitlichen
nach unten gerichteten Endteile der Leisten 2 über. Lediglich im oberen Bereich der
Leiste 2 sind noch mehrere über deren Länge verteilt angeordnete, etwa quer zur Leistenlängsersteckung
gerichtete und zum freien Rand 5 der Leiste 2 hin offene Schlitze 6', 6" vorgesehen,
die mit gleichem Abstand vom Flansch 3 beginnen und deren Länge mit der Breite des
Teiles 4 zunehmen. Die inneren Schlitze 6' sind zur Schuhlängserstreckung parallel
gerichtet, während die äußeren Schlitze 6" schräg nach außen gerichtet sind. Letztere
haben einen ausreichenden Abstand von der Krümmung der Leiste 2 zur Bildung ihrer
Abwinklungen.
[0028] Zwischen den inneren Schlitzen 6' ist exakt mittig eine Dehnzone 7 angeordnet, die
eine Anpassung des Streifens 2 an unterschiedliche Kappengrößen ermöglicht.
1. Stahlkappe für Sicherheitsschuhwerk, wobei diese am Mündungsrand eine über dessen
gesamte Länge sich erstreckende Leiste aus nachgiebigem, stoßdämpfendem Werkstoff
trägt, die über den Mündungsrand vorstehend und zur Kappenwand mindestens annähernd
gleichgerichtet abstrebend ausgebildet ist, ferner sich im Profil vom Mündungsrand
der Stahlkappe aus in Richtung zum freien Leisten-Rand hin etwa keilförmig verjüngt
und einen den Mündungsrand der Stahlkappe untergreifenden und in die Ebene der Stahlkappenunterseite
stufenlos übergehenden Flansch aufweist, zudem die Oberseite der Leiste mit der Oberseite
der Stahlkappe bündig abschließend angeordnet ist und außerdem in der Leiste mehrere,
über deren Länge verteilt angeordnete, quer zur Leisten-Längserstreckung gerichtete
und zum freien Längsrand der Leiste hin offene Schlitze vorgesehen sind, wobei die
Leiste an der Stahlkappe insbesondere mittels Kleber befestigt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der über den Mündungsrand der Stahlkappe (1) vorstehende Teil (4) der Leiste (2)
im oberen Stahlkappenbereich eine geringere Breite als in den seitlichen, nach unten
abgebogenen Bereichen der Stahlkappe (1) hat und daß die vorgenannte Breite zu den
seitlichen nach unten zielenden Bereichen hin zunehmend ausgebildet ist.
2. Stahlkappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des über den
Mündungsrand der Stahlkappe (1) vorstehenden Teiles (4) der Leiste (2) vom mittleren
oberen Bereich aus zu den seitlichen, nach unten zielenden Bereichen hin stufenlos
zunimmt.
3. Stahlkappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der über den Mündungsrand
der Stahlkappe (1) vorstehende Teil (4) der Leiste (2) bereits vor den nach unten
zielenden, seitlichen Bereichen seine größte Breite erreicht und in den nach unten
zielenden, seitlichen Bereichen eine gleichbleibende Breite aufweist.
4. Stahlkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge
der Schlitze (6) mit der Breite des über den Mündungsrand der Stahlkappe (1) vorstehenden
Teiles (4) der Leiste (2) zunehmend ausgebildet ist.
5. Stahlkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der freie
Rand (5) des über den Mündungsrand der Stahlkappe (1) vorstehenden Teiles (4) der
Leiste (2) von der Mitte des oberen Bereiches aus zu den seitlichen Bereichen hin
etwa korbbogenförmig ver- laufend ausgebildet ist und in die beidseitigen, breiten Bereiche jeweils konvex
abgerundet übergeht.
6. Stahlkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze
(6) der als Kunststoff-Formteil ausgebildeten Leiste (2) in der oberen, nicht abgewinkelten
Zone des vorstehenden Teiles (4) angeordnet sind, wobei zwei Schlitze (6') beidseitig
mit Abstand von der Mittellinie der Leiste (2) etwa parallel zur Mittellinie verlaufend
ausgenommen sind und zwei weitere Schlitze (6") jeweils nahe der Abwinklung der Leiste
(2) angeordnet sind, die etwa parallel gerichtet zu den seitlichen Stahlkappenrandteilen
verlaufen und außerhalb der in die Abwinklung übergehenden Krümmung der Leiste (2)
liegen, daß ferner zwischen den Schlitzen (6') symmetrisch zur Mittellinie eine Dehnzone
(7) bzw. Trennzone in der Leiste (2) ausgebildet ist, die über die gesamte Breite
der Leiste (2) verläuft.
7. Stahlkappe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine thermische Dehnzone
(7) ausgebildet ist.
8. Stahlkappe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine mechanische Dehnzone
(7) angeordnet ist.
9. Stahlkappe nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnzone
(7) plastisch dehnbar ist.
10. Stahlkappe nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnzone (7)
durch ziehharmonikaartig geformte Bereiche der Leiste (2) gebildet ist.