[0001] Die Erfindung betrifft eine Rakelvorrichtung entsprechend dem Gattungsbegriff des
Anspruches 1. Es ist bereits eine Rakelvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1 bekannt, und zwar durch die DE-OS 23 65 622. Diese bekannte Vorrichtung weist zwischen
dem Zuführungsteil für das Auftragsmedium und dem eigentlichen Rakelteil ein Druckpolster
auf, um den Rakelteil gegen eine Schabloneninnenwand anzupressen und dabei abzudichten.
[0002] Dabei muß die Farbe vom Farbrohr aus, also vom Zuführungsteil des Auftragsmediums
her, z.B. über eine Unzahl von Schläuchen, um das Druckpolster herumgeführt werden,
um das Rakelteil zu erreichen. Nur über diese Schläuche kann in das Rakelteil Farbe
eingebracht werden, da der Weg des Druckpolsters durch die Farbzuführungsschläuche
ausgeglichen werden muß. Ferner ist durch die genannte DE-OS bekannt das Rakelteil
entweder überhaupt nicht besonders zu führen, was eine labile Aufhängung des Rakelteiles
verursacht, oder über ein seitlich angeordnetes Parallelogramm zu haltern und zu führen.
Dieses Parallelogramm bewegt aber das Rakelteil jeweils aus der optimalen Stellung,
beispielsweise im Inneren einer Zylinderschablone, wodurch insbesondere bei empfindlichen
Drucken Nachteile im Druckauftrag in Kauf genommen werden müssen.
[0003] Diese bekannte Vorrichtung ermöglicht jedoch nicht, den Bereich der Medienzuführung
und der Aufrakelung bei Veränderung des Rakelandruckes an die Schablone unverändert
zu lassen.
[0004] Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zu schaffen, die konstruktiv einfacher ist, als die bekannte aufgebaut ist.
[0005] Die Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 aufgeführten Merkmale
gelöst.
[0006] Mit der Rakelvorrichtung nach der Erfindung ist es nun möglich, mit einfachen Mitteln
die exakte Andrückung des Rakelteiles an die Auftragsfläche bei kürzestem Weg des
Auftragsmediums zu gewährleisten ohne Veränderung irgend welcher Teil im Fluß des
Auftragsmediums, beispielsweise der Farbe. Dabei soll die Möglichkeit geschaffen werden,
die Zuführung des Auftragsmediums zum Rakelteil bei Veränderung des Rakelandruckes
an die Schablone völlig unverändert zu lassen. Dieser Bereich soll getrennt von der
Regelung des Andruckes erhalten bleiben.
[0007] Zweckmäßige Weiterbildungen des Gegenstandes nach Anspruch 1 sind in den Unteransprüchen
beschrieben. Bei Ausgestaltung der Vorrichtung nach Anspruch 2 wird erreicht, daß
das Rakelteil und Trägerteil zwecks besserer Handhabung der Gesamtvorrichtung und
evtl. Auswechselung des Rakelteiles vom Trägerteil gelöst werden kann. Damit können
die unterschiedlichsten Rakeln und Zufuhrteile möglichst als Einheit mit wenigen Handgriffen
ausgewechselt werden, um die Vorrichtung den unterschiedlichsten Auftragsmedien und
den unterschiedlichsten Verhaltensweisen des Substrates anpassen zu können.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen einer Rakelvorrichtung sind durch die Unteransprüche
gekennzeichnet.
[0009] Weitere Kennzeichen und Merkmale ergeben sich aus den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen.
[0010] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Fig. 1 bis 7 erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Vorrichtung, eingebaut in eine Siebdruckmaschine, in Seitenansicht,
Fig. 2 eine Stirnansicht auf eine Lagerung der Vorrichtung an einem Seitenlagerkopf
einer Auftragsvorrichtung
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Vorrichtung, etwas schematisiert,
Fig. 4-7 unter schiedliche Ausführungsbeispiele der Erfindung mit unterschiedlichen
Rakelformen,
Fig. 8+9 weitere Beispiele.
[0011] In Fig. 1 ist eine Rakelvorrichtung 1, eingebaut in eine Zylinderschablone 2, gezeigt,
die Seitenlagerköpfe 20, 21 aufweist, an denen die Rakelvorrichtung 1 höheneinstellbar
befestigt ist.
[0012] Die Rakelvorrichtung 1 besteht aus einem Trägerteil 10, durch den der Zuführungsteil
11 und der Rakelteil 12 gehaltert wird und mindestens einem elastischen Element 15
zur Erzielung der Bewegbarkeit der Einheit 11, 12. Dargestellt ist, daß der Trägerteil
10 an den Seitenlagerköpfen 20, 21 befestigt ist, damit ist die Gewähr gegeben, daß,
wenn diese verstellt werden zur Rapporteinstellung der Zylinderschablone, sich die
gesamte Rakelvorrichtung mit verstellt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die
gesamte Rakelvorrichtung auf dem Maschinengestell 3 anzuordnen. Die Lagerung des Trägerteiles
10 sollte in jedem Fall höhenverstellbar sein. Es muß sich aber um eine feste Lagerung
handeln, da der Trägerteil als Gegendruckbalken dienen muß, es sei denn, er soll den
Anpreßdruck bewirken. Fig. 1 zeigt die aktive Anpressung über ein Druckpolster.
[0013] Die Zuführung des Mediums kann über Zuführungsrohre 4 erfolgen, die auf der Länge
des Zuführungsteiles 12 verteilt seitlich dem Zuführungsteil 11 zugeordnet sind. Der
Zuführungsteil 11 besteht im allgemeinen aus einem Rohr, das in seinem unteren Bereich
den Rakelteil 12 trägt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, den rohrartigen Zuführungsteil
11 direkt stirnseitig zu speisen. Je flüssiger das Medium ist, das aufgetragen werden
soll, umso weniger braucht schon bei Zubringung des Mediums in den Zuführungsteil
11 technischer Aufwand getrieben werden.
[0014] In Fig. 1 ist die Vorrichtung dargestellt eingesetzt in eine Zylinderschablone, die
angetrieben ist über Antriebsräder 120 und 121.
[0015] Fig. 2 zeigt die Möglichkeit der Lagerung des aus einem Rechteckprofil bestehenden
Trägerteiles 10 in einem mit kräfteauffangenden Dreieckstützen versehenen Lagerteil.
Dieser Lagerteil ist auf einer Quertraverse 22 gelagert, die ihrerseits auf seitlichen
Lagern 23 ruht. Diese Lager 23 können entweder an den Seitenlagerköpfen 20, 21 befestigt
sein oder direkt auf dem Maschinengestell. Die Schrauben 24 ermöglichen die Höhenverstellung
der Quertraverse 22 und damit des Trägerteiles 10. Um den Lagerteil 110 zu schließen,
ist ein festschraubbarer Verschluß 13 vorgesehen. Dieser ist in den angegebenen Pfeilrichtungen
schwenkbar. Bei Verschluß fixiert er den Trägerteil 10 in seiner Lage. Soll Druck
durch den Trägerteil 10 ausgeübt werden, werden die Quertraversen 22 niedriger gestellt
durch Anziehen der Schrauben 24.
[0016] In Fig. 3 ist eine Draufsicht auf eine Rakelvorrichtung 1 gezeigt. Der Trägerteil
10 ist verkürzt dargestellt und weist an seiner Unterseite hinterschnittene Führungen
210 auf, in denen achsverschiebbar ein Haltestück 14 gleitend angeordnet ist und in
den angegebenen Pfeilrichtungen bewegbar ist. Dieses Haltestück 14 liegt in Form eines
Schwalbenschwanzes oder in T-Form in den Führungen 210 und ist an seiner Unterseite
an einer Membrane 15 od.dgl. befestigt, die einen Druckraum 115 abschließt, der in
Fig. 3 nicht zu sehen ist. Die Membrane wird durch einen Rahmen 215 gehalten und kann
sich mittig hochwölben. Das Haltestück 14 ist demzufolge kürzer ausgebildet,als die
Länge der Membrane 15 bzw. ein anderes elastisches Element beträgt. Statt einer Membrane
kann z.B. auch ein Druckpolster eingesetzt werden.
[0017] Das endseitig geschlossene Zuführungsteil 11 ist nur unsichtbar in der Zeichnung
gezeichnet und das darunter angeordnete Rakelteil 12 ist ebenfalls nur angedeutet.
Die Zuführungsrohre für das Zuführungsteil 11 sind fortgelassen um einer besseren
Klarheit willen. Weiterhin ist die Druckleitung 315 für die Zuführung des Druckmediums
zur Erzielung eines Druckpolsters nur angedeutet mit Kontrollvorrichtung 415, z.B.
einem Manometer und Einstellvorrichtung 515, beispielsweise einem einstellbaren Ventil.
[0018] Die Größenverhältnisse können unterschiedlich gewählt werden. Es besteht durchaus
die Möglichkeit, nicht nur das Trägerteil 10, sondern auch der Zuführungsteil für
die Zuführung des Auftragsmediums aus der Schablone herausragen zu lassen, wobei dann
der Rahmen 215, die Membrane 15 mit dem Zuführungsteil 11 entsprechend lang ausgebildet
sein muß. In diesem Fall ist dann nur der Rakelteil 12 so kurz wie der Auftragsbereich
ausgelegt ist. im allgemeinen ist aber die gesamte, durch die Druckkammer 115 verschiebbare
Einheit nur über die Arbeitsbreite gezogen. Die Membrane dient mit dem Druckpolster
115 als elastisches Element 15. Sie kann ein beliebiges Flächengebilde sein, ausgebildet
als Hartgummi-, Kunststoff-, Stahlblech- oder Federblechplatte.
[0019] In den Fig. 4 bis 7 sind Einzelheiten von Ausgestaltungen der Rakelvorrichtung näher
dargestellt.
[0020] Bei allen Ausführungsbeispielen ist als Trägerteil 10 ein Vierkantrohr gezeigt. Es
kann auf seiner Gesamtlänge oder auch nur in einigen Bereichen kräftauffangende Dreieckstützen
310 tragen. Im unteren Bereich dieses Trägerteiles 10 sind entweder mit U-Profil versehene
Strangprofile befestigt oder, wie gezeigt, eine Leistenanordnung 410 zur Bildung von
Führungen 210, in die der T-förmige Kopf des Führungsstückes 14 eingreift und in denen
er längsverschiebbar über die Gesamtlänge des Trägerteiles verlagerbar und somit beliebig
stationärbar ist. Das Haltestück 14 ist mit der Membrane 15 über eine Dichtungsplatte
114 verbunden, wobei die Dichtungsplatte 114 und das Haltestück 14 zusammengeschraubt
sind, um eine dichte Verbindung zu gewährleisten. Als elastisches Element 15 können
andere federnde Teile Verwendung finden, um die Einheit 11, 12 anzudrücken.
[0021] Die Membrane ist in einen Doppelrahmen 215 eingespannt, der am Zuführungsteil 11
befestigt ist. Das Zuführungsteil 11 ist beim Ausführungsbeispiel der Fig.4 und 5
ein Vierkantrohr, wobei die Zuführung des Mediums beliebig erfolgen kann. In Fig.
4 ist die Zuführung über Zuführungsrohre 4 gezeigt, die seitlich angesetzt sind und
auf der Gesamtlänge des Vierkantrohres des Zuführungsteiles 11 verteilt sein können,
während in Fig. 5 eine endseitige Mittenzuführung als Möglichkeit angedeutet ist.
Diese Zuführungsrohre 4 bringen das Auftragsmedium in den Innenraum 111 des rohrartigen
Zuführungsteiles. Der Transport des Mediums kann über steuer- und regelbare Pumpen,
steuer-und regelbare Ventile, einen Schaumgenerator erfolgen.
[0022] Der Farbaustritt erfolgt aus einer Anzahl oberer Öffnungen 411 im rohrartigen Zuführungsteil
11 in Pfeilrichtung A, wobei die Öffnungen mit einer Spritzleiste 511 abgedeckt sind.
Diese Spritzleiste erzwingt einen gleichmäßigen Zufluß des Arbeitsmediums zum Auftragsbereich.
Dieses gelangt beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 5 in einen Farb- oder Medientümpel
5, beispielsweise im Inneren einer zylindrischen Rotationsschablone 2 vor eine Rollrakel
112 des Rakelteiles 12. Die Rollrakel ist eingebettet in eine evtl. käfigartige Führung
212, die sie über 180° hinaus umgreift, die stabilisierend wirkt und die sich durchgehend
oder partiell um die vorzugsweise angetriebene Rollrakel 112 legt. Damit ist eine
Bewegungseinheit geschaffen, bestehend aus einem die Membrane 15 halternden Doppelrahmen
215, Zuführungsteil 11 und Rakelteil 12 mit Rollrakel 112 und den am Zuführungsteil
11 befestigten Führungsteil 212. Die Membrane 15 steht als Beispiel für elastische
Federelemente 15 beliebiger Art.
[0023] Der Raum zwischen der Mambran 15 und der obeen Wand 211 des Zuführungsteiles 11 wird
zunächst bestimmt durch die Dicke der unteren Rahmenleisten 215'. Wird beispielsweise
Druckluft oder ein anderes Druckmedium über die Druckleitung 315 in den Druckraum
115 gegeben über entsprechende Öffnungen 615 in der unteren Rahmenleiste 215', wölbt
sich die Membran nach oben bzw. will sich die Membran nach oben wölben. Dies kann
ihr nicht gelingen, da der Trägerteil 10 fest gelagert ist und nicht nach oben ausweichen
kann. Er wirkt als Gegendruckbalken und auch gleichzeitig als Rakelbefestigungsträger.
Demzufolge wird die Wand 211 durch den Druck verschoben und die gesamte Einheit mit
dem Rakelteil gegen die Auftragslinie und somit beim dargestellten Ausführungsbeispiel
gegen die Innenmantelfläche der Schablone und damit gegen die Ware 7 gepreßt. Da der
Druck steuerbar und vorzugsweise regelbar ist, ist somit der Andruck im Bereich der
Auftragslinie variabel. Er kann sich an das unterschiedliche Material der Ware 7 anpassen
und auch während der Arbeit verstellt werden.
[0024] In Fig. 5 ist eine sehr ähnliche Vorrichtung dargestellt wie in Fig. 4. Lediglich
die Zuführung des Auftragsmediums ist etwas anders gewählt, um ein anderes Ausführungsbeispiel
zu zeigen. Bei dieser Vorrichtung ist der Rakelteil 12 mit einer elastischen Streichrakel
ausgerüstet. Dies ist nur symbolisch zu verstehen; hier kann jede beliebige anders
ausgebildete, auch aus anderem Material bestehende Streichrakel eingesetzt werden.
Vorteilhaft ist zwar das T-förmige Lippensystem, das in eine Halterung 312' einschiebbar
ist. Ein Befestigungsteil 412 gibt die nötige Distanz zum Zuführungsteil 11. Das Druckmedium
liegt in einem Farbtümpel 5 vor der Streichrakel. Hier ist wieder eine mit Rotationsantrieb
versehene zylindrische Siebschablone 2 gezeigt als Anwendungsbeispiel.
[0025] Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 6 und 7 sind Schlitzrakelausbildungen gezeigt.
Der Oberbau, bestehend aus Trägerteil 10, Rahmen 215 mit Membran 15, Haltestück 14
und Dichtungsplatte 114 ist der gleiche, wie er wie er ausführlich im Verhältnis zu
den Fig. 4 und 5 beschrieben wurde.
[0026] Der untere Bereich besteht aus dem Zuführungsteil 11 mit Zuführungsrohren 4, wobei
der Zuführungsteil 11 beim Ausführungsbeispiel der Fig. 6 mit divergierend zueinanderstehenden
Seitenwänden versehen ist und beim Ausführungs, beispiel der Fig. 7 aus einem runden
Rohr besteht.
[0027] Beide münden in einen fußartigen. der Auftragsfläche angepaßten Rakelteil 12, der
als Schlitzrakel ausgebildet ist mit einem Auftragsschlitz 512, der endseitig begrenzt
ist, aber sich vorzugsweise über die Gesamtlänge der Vorrichtung erstreckt. Es besteht
aber auch die Möglichkeit, beispielsweise beim Ausführungsbeispiel der Fig. 7, im
unteren Bereich keinen Auftragsschlitz 512 vorzusehen, sondern eine beliebige Anzahl
von Auftragsöffnungen 512', die beispielsweise dicht an dicht gesetzt sind. Diese
können in Art von Bohrungen ausgebildet sein.
[0028] Der Rakelteil 12 schließt sich der Form der zylindrischen Schablone 2 an, liegt somit
dichtend auf, und zwar.über die gesamte Arbeitsbreite hinweg.
[0029] Endständige Begrenzungswände schließen jeweils die Innenräume 111 ab und sind in
der Zeichnung mit 8 bezeichnet. Sie können gleichzeitig als Stabilisierungsmittel
für die Gesamtkonstruktion dienen.
[0030] Diese Vorrichtungen, wie sie in Fig. 6 und 7 dargestellt sind, sind vorteilhaft für
den Einsatz verschäumter Medien, da ein großer Zuführungsteil 11 vorhanden ist, der
auch gleichzeitig als Speicher dient, so daß immer genügend aufgeschäumtes Material
für den Auftrag zur Verfügung steht. Dabei sind auch die Zuführungsrohre 4 schräg
nach oben abgeschnitten, um den Gesamtraum gleichmäßig mit verschäumtem Medium zu
füllen. Sie ragen in die rohrartigen Zuführungsteile 11 hinein.
[0031] Besonders vorteilhaft für die Zuführung von Schaum ist auch das Ausführungsbeispiel
der Fig. 6, wobei die Seitenwände 311 glatt sind, sich über die Gesamtarbeitsbreite
erstrecken, divergierend zueinander stehen und in den ebenfalls in seinen Seitenwänden
divergierenden Auftragsspalt 512 einlaufen, ohnedaß Kanten, Ecken od.dgl. dem Schaum
ein Hindernis entgegenstellen.
[0032] Das Arbeitsprinzip auch dieser Vorrichtungen, dargestellt in den Fig. 6 und 7, ist
dasselbe, wie es zur Fig. 4 beschrieben ist.
[0033] Wesentlich ist die Festlegung des Tragteiles, entweder auf dem Maschinengestell oder
an den Seitenlagerköpfen, die auch als Druckköpfe bezeichnet werden und die Möglichkeit
über Druckgabe in den Druckraum 115 die erwähnte Einheit, bestehend aus Zuführungsteil
und Rakelteil in Richtung auf den Auftrag zu verschieben bzw. gegen den in gewählter
Lagerhöhe angeordneten Trägerteil 10 federn zu lassen.
[0034] Fig. 8 und 9 zeigen derartige Anordnungen.
[0035] Der Trägerteil 10 und auch das Haltestück 14 mit seiner Führung am Trägerteil 10
sind bei beiden Ausführungsbeispielen genauso ausgebildet wie bei den vorerwähnten
Beispielen. Lediglich das elastische Element ist bei diesen Ausführungsbeispielen
nicht als Druckraum 115 mit Membrane 15 ausgebildet, sindern als passive Federn.
[0036] Zu diesem Zweck ist am Haltestück 14 eine brückenartige Halterung 9 befestigt, die
an ihren beiden Enden jeweils ein Federbein trägt, das durch ein jeweils zugehöriges
Gegenlager 611 geführt ist, das außen am Zuführungsteil 11 befestigt ist. Die Federn
715 stützen sich auf höheneinstellbaren Hülsen 90 ab. Madenschrauben 91 sichern die
Höheneinstellung der Hülsen 90. Die federbeinartigen Stützen 92 liegen jeweils paarweise
einander gegenüber. In Richtung auf die Arbeitslänge kann eine Anzahl derartiger federbeinartigen
Stützen 92 angeordnet sein.
[0037] Die Ausbildung des Zuführungsteiles und des Rakelteiles 12, die Ausbildung der Zuführungsrohre
4 sind nur in dieser Form als Beispiel angegeben und können veränderbar sein, wie
es die übrigen Ausführungsbeispiele zeigen. Der Rakelteil 12 paßt sich bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel einer Zylinderschablone 2 an, was auch nur als Ausführungsbeispiel
gedacht ist. Bei Anordnung eines umlaufenden Siebbandes wird der Rakelteil 2, der
auch als Rakelschuh bezeichnet werden kann, eine andere Formgebung haben als dargestellt.
[0038] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 9 ist die Halterung 9 wiederum am Haltestück 14
befestigt und liegt brückenartig über dem rohrartigen Zuführungsteil 11.
[0039] Konsolen dienen wiederum als Gegenlager 611 und die elastischen Federelemente 15
sind als federnde Platten, bestehend aus gummielastischem Material,aus Kunststoff
oder Stahl ausgebildet. Die Halterung 9 oder der Träger ist U-förmig ausgebildet und
greift in Gegenlager, die ebenfalls U-förmig ausgebildet sind, in denen die elastischen
oder federnden Elemente 15 eingespannt sind. Es besteht die Möglichkeit, in diesem
Bereich auch normale Druckfedern, Gummipuffer od.dgl. einzusetzen.
[0040] Bei beiden Ausführungsbeispielen der Fig. 8 und 9 besteht die Möglichkeit , eine
Anzahl von Halterungen 9 Oder Trägern 9 vorzusehen und auch eine entsprechende Anzahl
von elastischen Federelementen 15 auf der Gesamtarbeitsbreite zu verteilen. Es sollten
gleichmäßige Andruckkräfte aufgefangen werden können. Die Veränderung des Andruckes
erfolgt durch die Höhenverstellung des Trägerteiles 10, was bereits beschrieben ist.
[0041] Sehr wichtig ist, daß ein geschlossenes System, bestehend aus rohrartigem Zuführungsteil
11 und an ihm angeordneten, als Schlitzrakel ausgebildeten Rakelteil 12 unter elastischem
Druck an die Auftragsfläche anstellbar ist.
[0042] Sehr wesentlich ist, daß der Trägerteil 10 und der Rakelteil 12 lösbar miteinander
verbunden sind. Das Haltestück 14 kann über die Gesamtlänge des Trägers 10 verfahren
werden und es besteht die Möglichkeit, die Gesamteinheit in wenigen Minuten auszuwechseln,
um beispielsweise von einer Rollrakel 112 auf eine Streichrakel 312 überzugehen oder
eine Schlitzrakel einzusetzen. Die einzelnen dargestellten Rakelformen der Fig. 4
bis 7 und auch weitere Rakelformen können bei jeder Maschine gelagert werden und wahlweise
eingesetzt werden ohne langwierige Montagearbeiten. Zur Montage wird lediglich das
Trägerteil 10 aus seinen Lagerteilen 110 herausgenommen, die in Fig. 2 dargestellt
sind, ggf. aber auch von den Lagern 23 der Seitenlagerköpfe mit den Traversen 22 gelöst
und die Gesamteinheit aus der Schablone herausgezogen.
[0043] Nachdem außerhalb der Schablone ein neues Rakelteil 12 lediglich durch Einschieben
des Haltestückes 14 am Trägerteil 10 befestigt ist, kann die Gesamtvorrichtung mit
wenigen Handgriffen exakt wieder eingesetzt werden und das Trägerteil 10 durch Verschluß
13 im Lagerteil 110 befestigt werden. Das Trägerteil muß ja die Gegenkräfte, z.B.
der Membran bzw. der Druckkammer 115 aufnehmen.
[0044] Die Gesamteinheit, die verschoben wird, liegt vorzugsweise im Bereich der Arbeitsbreite.
[0045] Die Membran 15 wird relativ dick ausgelegt, besteht z.B. aus elastischem Material
und sollte eine Stärke haben, die über 5 mm hinausreicht.
[0046] Statt einer T-förmigen Führung des Haltestückes 14 kann auch ein Schwalbenschwanz
oder eine andere Führung Verwendung finden.
[0047] Wie bereits erwähnt, kann die Rakelvorrichtung unterschiedlich ausgebildet sein.
Eine Rollrakel kann beispielsweise angetrieben oder nicht angetrieben sein, sie kann
in einem Käfig liegen oder in einer durchgehenden Führung 212.
[0048] Die Vorrichtung kann ein beliebiges Medium auftragen in flüssiger, pastöser oder
verschäumter Form mit unterschiedlichsten Chemikalien. Es ist im wesentlichen an den
Auftrag von Farbe gedacht oder an Farbstoffe bzw. Farbflotten. Es können aber auch
andere Medien aufgetragen werden, z.B. Ausrüstungschemikalien. Die Ware kann behandelt,
beschichtet, gefärbt, bedruckt werden.
[0049] Das Medium kann direkt auf die Ware aufgetragen werden oder durch eine Schablone
hindurch, durch ein Sieb od.dgl. Die Siebe oder Schablonen können gemustert oder ungemustert
sein.
[0050] Als Substrat kommen insbesondere Warenbahnen mit faseriger Struktur in Betracht,
wie Textilien aller Art, darunter auch Teppiche, Florware, wie Samte, Vliese oder
auch Filze, aber auch Papier, Kunststoff und auch jegliches andere Material, das beispielsweise
auch nichtaufsaugend arbeitet. Im wesentlichen ist an Warenbahnen gedacht, es können
aber auch Stückware, Platten, Bogen od.dgl. derart behandelt werden.
[0051] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung dieser Vorrichtung ist es möglich, mit ein
oder derselben Vorrichtung, beispielsweise im Siebdruck, mit unterschiedlichsten Materialien
zu arbeiten, wobei jeweils die genannte Einheit mit unterschiedlichen Rakelteilen
12 je nach aufzutragendem Medium und vorhandenem Substrat einfach ausgewechselt werden
kann.
[0052] Weiterhin ist die Möglichkeit gegeben, den Trägerteil 10 und den Rakelteil 12 derart
ineinander zu integrieren, daß praktisch nur ein Rohr, wie es beispielsweise in der
Fig. 7 dargestellt ist, mit seinem Austrittsquerschnitt 512' direkt auf der Ware liegt,
so daß der untere Teil des Rohres als Rakelteil dient. Dies ist mit der strichpunktiert
angedeuteten Schablone 2 in Fig. 7 dargestellt. Dieses Rohr braucht dann aber auch
nicht nur rund ausgebildet zu sein, obwohl dies besonders vorteilhaft ist. Es kann
auch einen anderen Querschnitt haben. Der untere, dem Auftragsbereich zugewandte Teil
des Zuführungsteiles 11 bzw. des Rohres ist dann Rakelteil und vorzugsweise geschlitzt.
[0053] Die offenbarten Merkmale, einzeln und in Kombination, werden, soweit sie gegenüber
dem Stand der Technik neu sind, als erfindungswesentlich angesehen.
1. Rakelvorrichtung für eine Einrichtung zum Bedrucken oder Färben von Warenbahnen,
bestehend aus einem kräfteaufnehmenden Trägerteil und einem Rakelteil, wobei der Rakelteil
gegenüber dem Trägerteil in Richtung auf die Arbeitsebene beweglich ausgebildet ist
und mindestens ein elastisches oder federndes Element vorgesehen ist, das sich vorzugsweise
über Lager- und Haltevorrichtungen gegen ein über die Vorrichtung erstreckendes Trägerteil
abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß durch das elastische bzw< federnde Element (15)
eine Einheit (11,12) bewegbar gelagert ist, bestehend aus einem Zuführungsteil (11)
für das Auftragsmedium und dem Rakelteil (12).
2. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerteil (10)
und die bewegbare Einheit (11,12) vorzugsweise über eine Halterung (9) bzw. ein Haltestück
(14) od.dgl. lösbar und auswechselbar miteinander verbunden sind.
3. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das elastische Element
(15) als Plattengebilde, wie Membran (15) ausgebildet ist und aus einer Hartgummiplatte,
Kunststoffplatte, Stahlblech, Federblech od.dgl. besteht und über Halterungen (9)
bzw. ein oder mehrere Haltestücke (14) mit dem Trägerteil (10) verbunden ist.
4. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als elastisches
Element (15) mindestens ein Druckpolster (115) angeordnet ist, das durch das elastische
Element (15) abgedeckt ist, das mit dem Trägerteil (10) evtl. über Halterungen (9)
bzw. Haltestücke (14) od.dgl. verbunden ist.
5. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1 und einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Unterseite des höhenverstellbar, jedoch stabil gelagerten
Trägerteiles (10) Führungen (210) vorgesehen sind, in denen das Haltestück (14) verschiebbar
gelagert ist und in dieses vorzugsweise unter Formschluß als T-förmiges oder schwalbenschwanzförmiges
Teil eingreift.
6.Rakelvorrichtung nach Anspruch 1 und einem der nachfolgenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rakelteil (12) und der Zuführungsteil (11) für das Auftragsmedium
fest miteinander verbunden sind.
7. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuführungsteil
(11) rohrartig, vorzugsweise Rundrohr, Vierkantrohr Dreieckrohr od.dgl. ausgebildet
ist und sich über die Gesamtarbeitsbreite der Vorrichtung erstreckt.
8. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1 und einem der nachfolgenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß oberhalb des Zuführungsteiles (11) die vorzugsweise unter steuerbarem
Druck stehende Druckkammer (115) angeordnet ist und einen Wandungsteil derselben bildet.
9. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rakelteil (12)
als Schlitzrakel ausgebildet ist.
10. Rakelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rakelteil (12)
mit einer Rollrakel (112) verbunden ist.