[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Skibindung gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
1, einen zugeordneten Skischuh gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 6 sowie auf eine
Einheit aus Skibindung und Skischuh nach Patentanspruch 10.
[0002] Bei den heute üblichen Skibindungen wird der Skischuh mit Hilfe eines an der Schuhspitze
befindlichen Verlängerungsstückes an der Skibindung befestigt. Da die Skibindungen
in der sog. Nordic-Norm standardisiert sind, muß das als Verlängerung des Schuhes
dienende Stück von bestimmter Grße sein. Ein Nachteil dabei ist, daß dieses Befest
igungsstück verhältnismäßig groß bemessen werden muß, damit auch die Befestigung großer
Skischuhe in der Skibindung möglich ist. Damit wird das Befestigungsstück nach dieser
Norm an kleinen Schuhen jedoch im Verhältnis zum Schuh unverhältnismäßig groß. Die
Folge davon ist, daß sich die Spitze des Skischuhes so viel verlängert, daß das Gehen
mit diesem Schuh schwierig ist.
[0003] Traditionell sind Skibindungen derart gestaltet gewesen, daß in diese Winterschuhe
aller Art hineinpaßten. Als Bindung diente z.B. eine am Ski befestigte Riemenschlaufe,
d.h. ein sog. Skiriemen, in den die Schuhspitze hineingeschoben wird. Als Skischuhe
können dabei Stiefel oder ähnliche Winterschuhe beliebiger Art verwendet werden. Der
Skiriemen ist jedoch schlecht, da der Schuh leicht aus ihm herausrutscht. Ein kräftiges
Abstoßen ist mit dieser Skibindung überhaupt nicht durchführbar und auch der seitliche
Halt ist nicht sehr gut. Eine Schuhart, die speziell zur Befestigung im Skiriemen
diente, war bisher ein Stiefel mit hochgebogener Schnabelspitze, der jedoch die im
vorstehenden genannten Nachteile nicht nennenswert beseitigte.
[0004] Die im vorstehenden beschriebenen, bekannten Skibindungen eignen sich damit nicht
als Kinderskibindungen, von denen noch einige Sondereigenschaften vorausgesetzt werden.
Eine Kinderskibindung muß in ihrer Funktion einfach sein und auch unter Einsatz kleiner
Kräfte verwendungsfähig sein. Weiterhin soll sich die Skibindung an den Schuhen beider
Beine anbringen lassen. Auch soll sich die Skibindung bei falscher Behandlung nicht
leicht beschädigen lassen. Andererseits soll sich die Bindung jedoch in ausreichendem
Maße an die durch den Skilauf bedingten Bewegungen anpassen und in den verschiedenen
Zuständen des Skilaufens Halt geben, wie bei kräftigem Abstoßen, Grätenschritt, Wendungen
usw.
[0005] Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Skibindung zu schaffen, deren Haltevermögen
genauso gut ist wie bei bekannten modernen Bindungen, aber keine am Skischuh angebrachte
Schuhspitzenverlängerung voraussetzt, die das Gehen erschwert.
[0006] Diese Aufgabe ist hinsichtlich der Skibindung durch die gekennzeichneten Merkmale
des Patentanspruchs l,hinsichtlich des Skischuhs durch die gekennzeichneten Merkmale
des Patentanspruchs 6 und hinsichtlich der Einheit aus beiden durch die Merkmale des
Patentanspruchs 10 gelöst.
[0007] Die erfindungsgemäße Skibindung stützt bezüglich der für das Skilaufen erforderlichen
Bewegungen in der richtigen Weise, ist aber gleichzeitig elastisch. So z.B. hebt sich
der Schuhabsatz unbehindert ab. Dies geschieht bei einer für Kinder bestimmten sog.
Hinterbindung des Absatzes nicht. Die Knickstelle an der Spitze des Schuhes liegt
dank der elastischen oder gelenkig ausgeführten Querlasche an ihrem natürlichen Platz.
Die Funktion von Skibindung und Schuh entspricht auch völlig der Funktion von Vorderbindungen
für Erwachsene und erleichtert den Übergang auf letztgenannte. Die Details von Skibindung
und Schuh können großzügig bemessen werden, was die Handhabung der Skibindung erleichtert.
Ist doch bei Kindern die Koordination der Bewegungen so viel schlechter, daß das Einführen
des Fußes in die Bindung nicht immer gleich leicht erfolgt. Durch ihre Einfachheit
und die geringe Anzahl der Einzelteile ist die erfindungsgemäße Skibindung auch seitens
der Herstellung günstig. Die Querlasche kann sogar elastisch ausgeführt sein, wobei
die Skibindung nicht einmal eine Spannungsregulierung braucht. Andererseits macht
das einfache Schließen des Spannschlosses auch Kindern keine Schwierigkeiten.
[0008] Der bei der Handhabung der Skibindung erforderliche Kraftbedarf ist sehr klein. Aufgrund
der Gestaltung erfolgt das. Festschnallen selbstführend und der Schuh verbleibt sicher
in seiner richtigen Lage.
[0009] Die Profilierung kann im Vergleich zu den Stiften bekannter Ausführungen groß gewählt
werden, wodurch der entstehende Flächendruck klein bleibt. Dies hat zur Folge, daß
als Sohlenmaterial des Schuhes ein weiches und elastisches Material verwendet werden
kann, was bei bekannten Bindungstypen nicht möglich ist. Die Skibindung kann z.B.
ganz aus Kunststoff hergestellt werden, wodurch das Entfernen von Eis von der Skibindung
leicht ist. Eis setzt sich an Metallteilen erheblich leichter fest. Bei der Handhabung
von Kunststoff mit den Händen besteht auch nicht die Gefahr, daß die Skibindung an
den bloßen Fingern festfriert, wie dies bei der Handhabung von kalten Metallteilen
der Fall ist. Die am Schuh nötige Profilierung kann jedoch so klein gehalten werden,
daß sie an der Schuhsohle keine Erweiterungen oder ähnliche das Gehen beeinträchtigenden
Eigenschaften verursachen.
[0010] Der erfindungsgemäße Skischuh kann entweder ein Schuh mit kurzem Schaft oder ein
Winterstiefel mit hohem Schaft sein. Da an diesem Schuh keine Spitzenverlängerung
großen Ausmaßes oder ähnliche Erweiterung angearbeitet ist, eignet sich der erfindungsgemäße
Schuh besonders für den Winter als Gebrauchsschuh. Insbesondere bei Kinderschuhen
liegt ein großer Vorteil darin, daß mit ihnen ebenso Ski gelaufen werden kann und
sie auch sonst im Freien als Freizeitschuhe benutzt werden können, ohne daß die Schuhe
gewechselt werden müssen.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand zweier Ausführungsformen unter Hinweis auf
die beigefügten Zeichnungen ausführlich beschrieben.
[0012]
Fig. 1 zeigt schaubildlich den Teil eines Skis, an dem sich die erfindungsgemäße Skibindung
und der damit verbundene erfindungsgemäße Skischuh befindet.
Fig. 2 zeigt schaubildlich die Skibindung nach Fig. 1 bei geschlossenem Spannschloß.
Fig. 3 zeigt die Skibindung nach Fig. 2 bei geöffnetem Spannschloß.
Fig. 4 zeigt den in Längsrichtung des Skis gelegten Senkrechtschnitt von Fig. 1.
Fig. 5 entspricht Fig. 4 und zeigt eine zweite Ausführungsform.
[0013] In Fig. 1 sind am Ski 1 die Skibindung 2 und der Schuh 7 befestigt. Die Skibindung
besteht aus einer Standplatte 3 und einer mit Gelenken 4 daran befestigten Spanneinrichtung,
die eine Querlasche 5 mit Spannschloß 6 ist, mit dem sich die Skibindung öffnen und
am Schuh 7 verriegeln läßt. Bei verriegelter Skibindung bleibt die Querlasche 5 auf
dem Schuh 7 fest an ihrem Platz. Die Gelenke 4 bilden Scharnierstellen, so daß sich
der Absatz 8 des Schuhes 7 frei von der Oberfläche des Skis 1 beim Skilaufen abheben
kann. Dabei schwenkt die Querlasche 5 mit dem Schuh 7 um die Gelenke 4.
[0014] Gemäß Fig. 2 besitzt die Standplatte 3 Schraubenlöcher 9, über die sie z.B. mit Hilfsschrauben
am Ski befestigt werden kann. Gewöhnlich sind drei Befestigungsschrauben je Standplatte
vorgesehen. Zur festen Verriegelung des Schuhes an der Skibindung hat die Standplatte
3 eine Profilierung aus querliegenden Vorsprüngen 10, die in entsprechende Nuten 17
der Schuhsohle 16 als Gegenprofilierung (Fig. 4) passen. An der Vorderkante der Skibindung
befindet sich ein Anschlag 20, gegen den der Schuh gedrückt ist und so daß er fest
in der Skibindung sitzt. Der Anschlag 20 verhindert auch, daß beim Skilaufen Schnee
zwischen Schuh und Skibindung gerät. Die Vorsprünge 10 gewährleisten, daß der Skischuh
auch bei rückwärts gerichtetem Abstoßen in der Skibindung bleibt. Die Standplatte
3 besitzt ferner noch eine in Längsrichtung verlaufende Erhöhung 11, die dem Schuh
seitlichen Halt gibt und die sich auf die Querlasche 5 und deren Gelenke 4 auswirkenden
Seitenkräfte verringert.
[0015] Aus Fig. 4 erkennt man, wie die Profilierung der Standplatte und die Gegenprofilierung
der Schuhsohle formschlüssig ineinandergreifen, wenn mit Hilfe der Querlasche 5 die
Schuhspitze 12 gegen die Standplatte gespannt wird. Zur Sicherung der Querlasche 5
auf der Schuhspitze 12 ist eine Gegenhalterung in Form zweier im Abstand stehender
Vorsprünqe 13 und 14 vorgesehen, zwischen denen bei gespanntem Spannschloß 6 die Querlasche
5 in der gezeigten Weise formschlüssig aufgenommen wird.
[0016] Bei der Ausführung nach Fig. 5 haben Standplatte 3 und deren Profilierung 10 die
gleiche Ausgestaltung wie in Fig. 4. Der Unterschied liegt an der Querlasche 5, die
an ihrer Unterseite eine Nut 18 besitzt, in die ein an der Oberseite der Schuhspitze
12 angearbeileter Vorsprung 15 paßt.
[0017] Die Skibindung kann ganz aus Kunststoff hergestellt sein, wobei auch die Querlasche
5 verhältnismäßig steif ist. Der Querlasche kann jedoch auch aus Gummi gefertigt sein,
wodurch sich eine elastischere Befestigungskonstruktion ergibt. Dabei ist eine gesonderte
Spannungsregulierung bei der Verwendung von Schuhen verschiedener Größen in der Bindung
nicht erforderlich. Ahzahl, Anordnung und Form der Befestigungsvorsprünge und der
entsprechenden Vertiefungen oder Nuten können variieren; wesentlich für die Erfindung
ist eine Skibindung, bei der die besonders geformte Schuhspitze derart in der Skibindung
an seinen Platz gepreßt wird, daß sich sowohl an der Ober- als auch Unterseite der
Schuhspitze in der Skibindung verriegelnde Nut-Vorsprungpassungen befinden. Auch kann
der das Spannschloß 6 der Querlasche 5 von dem im Beispielsfall dargestellten abweichen.
[0018] Skibindung und Schuh der Erfindung sind aufgrund ihrer Einfachheit und Betriebssicherheit
z.B. gut für den militärischen Einsatz geeignet. Bei der Herstellung der an der Schuhspitze
erforderlichen Befestigungsprofile kann die Schuhspitze gleichzeitig auch derart verstärkt
werden, daß aus dem Schuh ein die Zehen schützender Sicherheitsschuh entsteht.
1. Skibindung aus einer profilierten Standplatte (3) für einen Schuh (7), dessen Sohle
(16) eine in die Profilierung (10) der Standplatte (3) eingreifende Gegenprofilierung
(17) besitzt und der auf seiner Vorderseite mit einem Gegenhalter (13, 14, 18) für
eine Spanneinrichtung (5) versehen ist, mit der die Schuhspitze am Ski (1) festspannbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanneinrichtung (5) eine an der Standplatte
(3) befestigte Querlasche mit Spannschloß (6) bildet, das über der Schuhspitze unter
eingreifen der Querlasche in die Gegenhalterung (13, 14, 18) verschließbar ist.
2. Skibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Profilierung der Standplatte
(3) wenigstens ein querliegender Vorsprung (10) vorgesehen ist, dessen zur Spitze
des Skis (1) gelegene Kante im wesentlichen senkrecht steht.
3. Skibindung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich an der Unterseite
der Querlasche (5) eine Nut (18) für den Eingriff eines Vorsprungs (15) befindet,
der als Gegenhalter an der Oberseite der Schuhspitze (12) vorgesehen ist.
4. Skibindung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Vorderkante
der Standplatte (3) ein querliegender Anschlag (20) angebracht ist, an dem sich der
Schuh (7) abstützt, wenn er nach dem Einschieben in die Bindung fest an seinem Platz
sitzt.
5. Skibindung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Standplatte
(3) eine in Längsrichtung des Skis (1) verlaufende Erhöhung (11) als seitlicher Halt
für den Schuh (7) ausgearbeitet ist.
6. Skischuh für eine Skibindung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
in die Sohle (16) des Schuhes (7) eine Gegenprofilierung für die formschlüssige Verzahnung
mit der Profilierung der Standplatte und in die Oberseite der Schuhspitze (12) eine
quer verlaufende Gegenhalterung (13, 14, 18) für die tagesicherung der Lasche (5)
eingearbeitet ist.
7. Skischuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenhalterung (13, 14)
von zwei Vorsprüngen gebildet ist, die im Abstand der Laschenbreite voneinander stehen.
8. Skischuh nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberseite der
Schuhspitze (12) ein Vorsprung (15) für den Eingriff einer in die Unterseite der Lasche
(5) eingearbeiteten Nut (18) ausgearbeitet ist.
9. Skischuh nach Ansrpuch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in die Sohle des Schuhes
(7) eine in dessen Längsrichtung verlaufende Nut für den Eingriff einer Erhöhung (17)
der Standplatte eingearbeitet ist.
10. Einheit aus einer Skibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und einem Schuh
nach einem der Ansprüche 6 bis 9, gekennzeichnet durch eine profilierte Standplatte
(3) für den Schuh (7), dessen Sohle (16) eine in die Profilierung (10) der Standplatte
(3) eingreifende Gegenprofilierung besitzt und auf der Vorderseite mit einem Gegenhalter
(13, 14, 18) für eine Spanneinrichtung (5) versehen ist, die eine an der Standplatte
(3) befestigte Querlasche (5) mit Spannschloß (6) bildet, das über der Schuhspitze
(7) unter Eingreifen der Querlasche in den Gegenhalter (13, 14, 18) verschließbar
ist.