[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Überwachung des Bogentransports
am Anleger von Druckmaschinen mit einer am Anlegetisch angeordneten lichtelektrischen
Meßeinrichtung.
[0002] Bei Druckmaschinen werden die zu bedruckenden Bogen von einem Bogenanleger, durch
den die Bogen von einem Stapel entnommen werden, über einen mit Transportbändern ausgerüsteten
Anlegetisch der Bogenanlage der Druckmaschine zugeführt. Einen einwandfreien Druck
erzielt man nur dann, wenn die Bogen auf dem Anlegetisch vor der Übernahme durch die
Greifer exakt an die Vordermarken und an den Anschlag der Seitenziehmarken zum Anliegen
kommen. Diese Bogenanlage wird von Kontrolleinrichtungen, die aus Strahlungsquellen
und auf die Strahlung ansprechenden Empfänger bestehen, überwacht (DD-PS 97 627).
Die zu bedruckenden Bogen werden unter eine Lampe geführt und reflektieren das von
dieser Lampe ausgesendete Licht zu einem lichtempfindlichen Empfänger. In diesem Fall
wird die Bogenanlage als gut gemeldet und die Druckmaschine läuft ohne Unterbrechung
weiter. Liegt jedoch ein Bogen nicht exakt an den Vordermarken oder Seitenziehmarken,
so wird der Lichtstrahl nicht reflektiert, der Empfänger meldet "nicht gut" und der
Bogenlauf wird unterbrochen. Ebenso wird durch diese Kontrolleinrichtungen ein Überschießen
der Bogen über die Vorder marken kontrolliert.
[0003] Außerdem ist die Empfindlichkeitseinstellung solcher lichtelektrischen Meßeinrichtungen
mit nachgeordneten Auswerteschaltungen stark vom Absorp
- tionsvermögen des zu verarbeitenden Materials abhängig. Bei dünnen Druckmaterialen,
bei denen das Absorptionsvermögen sehr gering ist, führt die Erhöhung der Empfindlichkeit
der lichtelektrischen Meßeinrichtungen mit nachgeordneten Auswerteschaltungen zu einer
verstärkten Störlichtempfindlichkeit, die dann Fehlmessungen verursacht.
[0004] Nachteilig ist bei diesen lichtelektrischen Meßeinrichtungen, daß jeweils eine Strahlungsquelle
und ein Empfänger benötigt werden, wobei entweder die Strahlungsquelle oder aber auch
der Empfänger sich in der Ebene des Anlegetisches befindet. Ferner wirkt sich die
nicht regelbare Empfindlichkeitseinstellung dieser lichtelektrischen Meßeinrichtungen
nachteilig auf den Fortlauf des Druckprozesses aus.
[0005] Die Erfindung bezweckt eine einfache Lösung für die Überwachung des Bogentransports
an jeder beliebigen Stelle des Anlegetisches.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Unregelmäßigkeiten in der Bogenzuführung
bei Druckmaschinen, z.B. Schrägbogen, Fehlbogen und umgeschlagene Ecken zu erkennen,
um beispielsweise eine Unterbrechung der Bogenzufuhr zu veranlassen und die Bogenübernahme
bei einer Fehlermeldung zu stoppen, um eine Beschädigung des Gummituches zu verhindern.
[0007] Erfindungsgemäß wird dies gelöst, indem auf der der Antriebsseite und der Bedienungsseite
zugewandten Seite mindestens je ein fotoelektrischer Sensor so angeordnet ist, daß
sowohl die Vorderkanten als auch die Ecken des Bogens kontrolliert werden.
[0008] Vorteilhafterweise ist die Anordnung der fotoelektrischen Sensoren über die Anlegetischbreite
stufenlos auf die Formatbreite des verwendeten Bedruckstoffes einstellbar, womit eine
einfache und schnelle Handhabung der Kontrolleinrichtung bei den erforderlichen Umrüstungen
der Druckmaschinen, die oft sehr schnell zu erfolgen haben, gewährleistet ist.
[0009] Eine Ausgestaltung der Erfindung bietet die Möglichkeit, die fotoelektrischen Sensoren
auf den Reflexionsgrad des verwendeten Bedruckstoffes einzustellen.
[0010] Die fotoelektrischen Sensoren sind ebenfalls vorteilhafterweise auf den Reflexionsgrad
der Oberfläche des Anlegetisches einstellbar, wodurch sich eine Aussparung des Anlegetisches
oder eine Veränderung der Oberfläche des Anlegetisches durch beispielsweise Reflexfolien
(Stolperkantenbildung, Abrieb) auch in Hinblick auf einen möglichen nachträglichen
Einbau der Überwachungsvorrichtung, erübrigt. Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
besteht darin, daß die fotoelektrischen Sensoren mit einer Steuereinrichtung derart
gekoppelt sind, daß mit Hilfe eines Abfrageschalters eventuell defekte oder verschmutzte
Sensoren erkannt werden, und zudem bei eventuell auftretenden Störungen die Maschinensteuerung
beeinflußt wird.
[0011] In vorteilhafter Weise wird der ordnungsgemäße Transport oder auch Störungen durch
ein Anzeigefeld angezeigt und bei eventuellen Störungen wird die Maschinensteuerung
beeinflußt.
[0012] Eine Ausführung der Erfindung wird anhand der Zeichnungen erläutert.
[0013] Es zeigen:
Figur 1:Einzelbogenanleger bei Druckmaschinen mit fotoelektrischen Sensoren,
Figur 2: Anordnung der Ecken- und Vorderkantenkontrolle auf dem Anlegetisch und Situation
des Bogens zum Zeitpunkt a,
Figur 3:Abfragescheibe in Stellung a,
Figur 4: Anordnung der Ecken- und Vorderkantenkontrolle auf dem Anlegetisch und Situation
des Bogens zum Zeitpunkt b,
Figur 5: Abfragescheibe in Stellung b,
Figur 6: Anzeigefeld.
[0014] Der in Figur 1 dargestellte Einzelbogenanleger weist einen Druckzylinder 1 und Greifer
3 und einen Gummituchzylinder 2 auf. Außerdem ist ein Anlegetisch 4 mit Zuführgreifern
7 und einem vom Zuführgreifer 7 erfaßten Bogen 5 dargestellt. Über dem Anlegetisch
4 sind zwei fotoelektrische Sensoren 9 an einer nicht näher dargestellten Traverse
befestigt. Zusätzlich gehören noch eine Saugstange 8 über dem Stapel 6 zu dem abgebildeten
Einzelbogenanleger.
[0015] In Figur 2 liegt ein Bogen 5 so auf dem Anlegetisch 4, daß er sich noch nicht im
Ansprechbereich der fotoelektrischen Sensoren 9 befindet. Die fotoelektrischen Sensoren
9 sind so angeordnet, daß sie beim Bogeneinlauf in der Lage sind, jeweils einen äußeren
seitlichen Rand des Bogens 5 abzutasten.
[0016] Zu diesem Zeitpunkt befindet sich die mit der Druckmaschine mechanisch gekoppelte
Abfragescheibe 10 in einer Stellung zum Abfrageschalter 11, die mit a gekennzeichnet
ist, wie in Figur 3 dargestellt.
[0017] In Figur 4 ist ebenfalls der Anlegetisch 4 mit den fotoelektrischen Sensoren 9 und
drei extrem dargestellten möglichen Lagen des Bogens 12, 13, 21 beim Bogeneinlauf.
Der ordnungsgemäß zugeführte Bogen 13 befindet sich bereits im Ansprechbereich der
fotoelektrischen Sensoren 9, und die Abfragescheibe 10 in einer Stellung zum Abfrageschalter
11, die mit b gekennzeichnet ist, wie in Figur 5 dargestellt.
[0018] In Figur 6 ist das Anzeigefeld 20 mit den einzelnen optischen Anzeigeelementen 14
bis 19 und die ihnen zugeordneten Leuchtsymbolen dargestellt, das für den Bediener
gut einsehbar an der Bedienungsseite der Druckmaschine angebracht ist.
[0019] Gemäß Figur 1 erfaßt beim Betrieb der Druckmaschine die Saugstange 8 den obersten
Bogen 5 an der Vorderkante, trennt ihn vom Stapel 6 und übergibt ihn an die Zuführgreifer
7. Die Zuführgreifer 7 transportieren den Bogen 5 über den Anlegetisch 4 in Richtung
der Greifer 3. Erst wenn die Hinterkante des Bogens 5 den Stapel 6 verlassen hat,
kann der nächste Bogen angesaugt werden. Die vom Zuführgreifer 7 geführten Bogen 5
werden von den Greifern 3 dem Druckzylinder 1 übergeben.
[0020] Bevor jedoch der Bogen 5 von den Greifern 3 übernommen wird, soll dessen richtige
Lage mit Hilfe der fotoelektrischen Sensoren 9 und einer Steuereinrichtung kontrolliert
werden. Der Bogen 5, wie in Figur 2 dargestellt, befindet sich, wenn die Abfragescheibe
10, die mit der Drehbewegung der Druckmaschine synchronisiert ist, Stellung a einnimmt,
noch nicht im Ansprechbereich der fotoelektrischen Sensoren 9.
[0021] Zu diesem Zeitpunkt wird geprüft, ob sich ein Bogen 5 im Ansprechbereich der fotoelektrischen
Sensoren 9 befindet. Wird dabei ein Bogen 5 an mindestens einem der fotoelektrischen
Sensoren 9 erkannt, dann leuchtet als Fehlermeldung "Früh-Bogen" das optische Anzeigeelement
14 auf, und es wird eine Übergabe des Bogens 5 an die Greifer 3 verhindert. Die gleiche
Fehlermeldung und die Verhinderung der Bogenübergabe erfolgt bei fehlerhafter Einstellung
der fotoelektrischen Sensoren 9 oder Verschmutzung derselben.
[0022] Während der Bogen 5 im Zuführgreifer 7 auf dem Anlegetisch 4 weitergeführt wurde,
erreicht die mit der Drehbewegung der Druckmaschine synchronisierte Abfragescheibe
10 die Stellung b, wie in Figur 5 dargestellt.
[0023] Zu diesem Zeitpunkt b wird geprüft, ob sich ein Bogen im Ansprechbereich der fotoelektrischen
Sensoren 9 befindet. Wird dabei erkannt, daß sich im Ansprechbereich eines fotoelektrischen
Sensors 9 kein Bogen 5 befindet, dann leuchtet als Fehlermeldung "Schrägbogen" das
optische Anzeigeelement 17 auf und eine Bogenübergabe findet nicht statt. Wird zum
Zeitpunkt b erkannt, daß sich kein Bogen im Ansprechbereich beider fotoelektrischen
Sensoren 9 befindet, leuchtet als Fehlermeldung"Fehlbogen" das optische Anzeigeelement
18 auf und eine Bogenübergabe wird verhindert.
[0024] Befindet sich jedoch zum Zeitpunkt a kein Bogen im Ansprechbereich eines fotoelektrischen
Sensors 9 und zum Zeitpunkt b im Ansprechbereich beider fotoelektrischen Sensoren
9 ein Bogen, dann leuchtet als Meldung "Gut-Bogen" die optischen Anzeigeelemente 15,
16 auf und eine Bogenübergabe wird gestattet.
[0025] Bei der oben beschriebenen Fehlermeldung "Früh-Bogen" 14 und "Schrägbogen" 17 kann
mit Hilfe der optischen Anzeigeelemente 15, 16 dem jeweiligen Rand des Bogens, bei
dem der Fehler aufgetreten ist, der Fehler zugeordnet werden. Jeweils das nicht leuchtende
Anzeigeelement weist auf die entsprechende Fehlerseite hin.
[0026] Das optische Anzeigeelement 19 des Anzeigefeldes 20 gibt den jeweiligen Signalzustand
des Abfrageschalters 11 an. Diese Anzeige dient zur Funktionskontrolle des Abfrageschalters
11 und zur synchronen Einstellung der Abfragezeitpunkte a bzw. b, bei denen jeweils
ein Signalzustandswechsel erfolgt.
[0027] Die Einstellung der fotoelektrischen Sensoren 9 wird dadurch vorgenommen, indem die
fotoelektrischen Sensoren 9 auf einer nicht abgebildeten Traverse parallel zur Vorderkante
des Papiers über dem Anlegetisch 4 in eine Position gebracht werden, bei der sich
der Abtastpunkt der fotoelektrischen Sensoren 9 ungefähr 1 cm innerhalb des Bogenformats
befindet. Die Abtastempfindlichkeit der fotoelektrischen Sensoren 9 wird durch Verändern
des Ansprechschwellwertes auf den Reflexionsgrad der Oberfläche des Anlegtisches 4
so eingestellt, daß der Anlegetisch 4 als Reflexfläche sicher erkannt wird. Jeder
in den Ansprechbereich des fotoelektrischen Sensors 9 geführte Bogen verändert den
Reflexionsgrad in der Weise, daß eine Unterschreitung des Ansprechschwellwertes ein
dementsprechendes logisches Signal zur Folge hat.
[0028] Diese erfindungsgemäße Vorrichtung gewährleistet eine Eckenvorderkantenkontrolle
nicht nur bei obenbeschriebenen Einzelbogenanlegern, sondern auch in Bereichen bei
Schuppenanlegern, an denen zumindest die Bogenvorderkante vereinzelt abgetastet werden
kann.
TEILELISTE
[0029]
1 Druckzylinder
2 Gummituchzylinder
3 Greifer
4 Anlegetisch
5 Bogen
6 Stapel
7 Zuführgreifer
8 Saugstange
9 fotoelektrischer Sensor
10 Abfragescheibe
11 Abfrageschalter
12 Schrägbogen
13 zugeführter Bogen
14
15
16
optische Anzeigeelemente
18
19
20 Anzeigefeld
21 Fehlbogen
1. Vorrichtung zur Überwachung des Bogentransports am Anleger von Druckmaschinen mit
einer am Anlegetisch angeordneten lichtelektrischen Meßeinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der der Antriebsseite und der Bedienungsseite zugewandten Seite mindestens
je ein fotoelektrischer Sensor (9) so angeordnet ist, daß sowohl die Vorderkanten
als auch die Ecken des Bogens kontrolliert werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung der fotoelektrischen Sensoren (9) über die Anlegetischbreite stufenlos
auf die Formatbreite des verwendeten Bedruckstoffes einstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die fotoelektrischen Sensoren (9) so ausgebildet sind, daß sie auf den Reflexionsgrad
der Oberfläche des Anlegetisches einstellbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die fotoelektrischen Sensoren (9) mit einer Steuereinrichtung derart gekoppelt
sind, daß mit Hilfe eines Abfrageschalters (11) eventuell defekte oder verschmutzte
Sensoren erkannt werden.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung derart ausgebildet ist, daß sie bei auftretenden Störungen
die Maschinensteuerung beeinflußt wird und durch ein Anzeigefeld (20) der ordnungsgemäße
Transport und/oder Störungen entsprechend angezeigt wird.