[0001] Die Erfindung betrifft ein Bildempfangselement für die Herstellung farbfotografischer
Bilder nach dem Farbdiffusionsübertragungsverfahrem, wobei für die Erzeugung des Farbfildes
vorwiegend nachmetallisierbare diffusionsfähige Farbstoffe zur Anwendung gelangen.
Das Bildempfangselement weist erfindungsgemäß eine auf einem Schichtträger angeordnete
Schichtenkombination auf, bestehend aus einer durch diffusionsfähige organische Farbstoffe
anfärbbare Schicht und einer hierzu benachbarten hydrophilen Bindemittelschicht, die
ein Metallisierungsmittel in Form einer Dispersion eines wasserunlöslichen organischen
Kupfer(II)-oder Nickelkomplexes enthält.
[0002] In Bildempfangsschichten für das fotografische Farbdiffusionsübertragungsverfahren
ist die Verwendung von mehrwertigen, insbesondere komplexbildenden Metallkationen
von besonderem Interesse. Bekanntlich wird bei dem besonders für die Colorsofortbildfotografie
wichtigen Farbdiffusionsübertragungsverfahren ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial
mit mehreren Silberhalogenidemulsionsschichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit
und diesen zugeordneten farbgebenden Verbindungen verwendet. Als farbgebende Verbindungen
kommen beispielsweise sogenannte Farbstoffentwickler ("dye developer") in Frage, wobei
es sich um originär diffusionsfähige Verbindungen mit einem chromophoren Rest handelt
und einer Entwicklerfunktion, durch die die Verbindungen bei der Entwicklung bildmäßig
immobilisiert werden, oder auch nicht-diffundierende farbgebende.Verbindungen mit
einem chromophoren Rest, der bei Entwicklung bildmäßig als diffusionsfähiger Farbstoff
oder Farbstoffvorläufer in Freiheit gesetzt wird (Farbabspalter). Sofern der chromophore
Rest der Farbstoffentwickler oder der Farbabspalter besondere Substituenten enthält,
die als Liganden zur Komplexbildung mit mehrwertigen Metallkationen geeignet sind,
besteht die Möglichkeit, die Komplexbildung zur Verbesserung der Lichtstabilität,
zur Beeinflussung des Farbtones sowie zur Fixierung der in die Bildempfangsschicht
übertragenen Bildfarbstoffe auszunutzen. Zweckmäßigerweise wird die Komplexierung
erst nach erfolgtem Farbübertrag durchgeführt, wozu entweder das Bildempfangsmaterial
mit einer Lösung der komplexbildenden mehrwertigen Metallkationen, z.B. in Form einer
Lösung der entsprechenden Salze, behandelt wird oder dadurch, daß die mehrwertigen
Metallkationen in eine oder mehrere Schichten des Bildempfangsmaterials eingelagert
werden, so daß sie sofort während des Entwicklungsvorganges. mit den eindiffundierenden
Farbstoffen unter Komplexbildung reagieren können.
[0003] In Research Disclosure Nr. 18534 (September 1979) sind Polymere mit einem Gehalt
an komplex gebundenen mehrwertigen Metallkationen und deren Verwendung in Bildempfangsschichten
von farbfotografischen Materialien für das Farbdiffusionsübertragungsverfahren. beschrieben.
Die Aufnahmekapazität der dort erwähnten Polymerisate für mehrwertige Metallkationen
ist jedoch begrenzt.
[0004] Aus EP-A 0 009 411 ist es bekannt, daß als Metallisierungsmittel für nachkomplexierbare
Bildfarbstoffe die kationischen Nickel- oder Kupfer-(II)-Komplexe von Polyvinylpyridin
oder Polyvinylimidazol verwendet werden können. Diese Komplexe weisen zwar bei neutralem
pH nur wenig Eigenfärbung auf, sie nehmen aber beim pH-Wert eines alkalischen Verarbeitungsmediums
rasch eine dunkle Färbung an, die nur sehr langsam - wenn überhaupt - wieder abgebaut
wird und das Bild während dieser Zeit unansehnlich macht.
[0005] Aus der genannten europäischen Patentanmeldung ist weiterhin bekannt, daß als Metallisierungsmittel
Metallkomplexe von Polymeren mit Iminodiessigsäureeinheiten verwendet werden können.
Diese Metallisierungsmittel sind polymer-chemisch schwer zu handhaben und - insbesondere
im Fall von Latexpolymeren - agglomerationsanfällig.
[0006] In US-A 4 282 305 ist ein Bildempfangselement mit einer doppelschichtigen Struktur
beschrieben, bestehend aus einer Metallspenderschicht und einer darüber angeordneten
anfärbbaren Schicht. Als Metallisierungsmittel werden wäßrige Lösungen von Metallsalzen,
z.B. Nickelsulfat erwähnt. Die anfärbbare Schicht enthält ein polymeres Beizmittel
mit heterocyclischen tertiären Aminogruppen, z.B. Polyvinylimidazol. Selbst bei dieser
doppelschichtigen Anordnung treten durch Reaktion von Kupfer(II)- oder Nickelionen
mit Polyvinylimidazol bei der Herstellung gießtechnische Schwierigkeiten auf. Außerdem
ist ein solches Bildempfangselement unbrauchbar, wenn Kupfersalze als Metallisierungsmittel
verwendet werden, da dann schon Mengenanteile von 5 mmol/m
2 oder weniger eine unerwünschte prohibitive Anfärbung der Bildweißen bewirken.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Bildempfangselement für farbfotografische Bilder
nach dem Farbdiffusionsübertragungsverfahren anzugeben in dem Metallisierungsmittel
und polymere Beizmittel in getrennten aber benachbarten Schichten enthalten sind.
Die Metallisierungsmittel sollen auf besonders einfache Weise in eine Schicht des
Bildempfangselementes eingebracht werden können, und Nickel- oder Kupfer-(II)-Ionen
diffusionsfest gebunden enthalten, mit kationischen Beizmitteln nicht agglomerieren
und keinerlei Nachteile für das entstehende Bild, insbesondere keine störende Eigenfärbung
aufweisen.
[0008] Es wurde gefunden, daß ein doppelschichtiges Bildempfangselement, das den geschilderten
Ansprüchen genügt, hergestellt werden kann, wenn man als Metallisierungsmittel wasserunlösliche
organische Nickel- oder Kupfer-(II)-Komplexe verwendet und diese in Form wäßriger
Dispersionen, gegebenenfalls unter Mitverwendung von ölbildnern der Gießlösung für
die benachbarte hydrophile Bindemittelschicht zusetzt.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist ein Bildempfangselement für das Farbdiffusionsübertragungsverfahren,
mit einer auf einem Schichtträger angeordneten durch diffusionsfähige organische Farbstoffe
anfärbbaren Schicht und einer hierzu benachbarten ein Metallisierungsmittel für nachmetallisierbare
Farbstoffe enthaltenden hydrophilen Bindemittelschicht, dadurch gekennzeichnet, daß
die benachbarte hydrophile Bindemittelschicht das Metallisierungsmittel in Form einer
Dispersion eines wasserunlöslichen organischen Kupfer-(II)- oder Nickelkomplexes und
gegebenenfalls eines ölbildners enthält.
[0010] Beispiele geeigneter Metallisierungsmittel, die erfindungsgemäß verwendet werden
können, sind im folgenden aufgeführt.
[0011] Nickelkomplexe und Kupfer-(II)-Komplexe von Iminobismethylenphosphinsäuren oder -phosphonsäuren
(Formel I) oder von Iminodiessigsäuren (Formel II)
[0012]

Nickelkomplexe von 2,2'-Thiobisphenolen, 2,2'-Sulfinylbisphenolen oder 2,2'-Sulfonylbisphenolen
(Formeln III und IV)
[0014] In den Formeln I bis VI bedeuten:
R1 einen gegebenenfalls durch -0- unterbrochenen, Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 30
C-Atomen;
R2,R' Wasserstoff, Alkyl mit bis zu 5 C-Atomen, Cycloalkyl, Aralkyl oder Aryl mit 6
bis 10 C-Atomen,
R3,R3' Alkyl oder Alkoxy mit 1 bis 4 C-Atomen, Aralkyl oder OH;
x -s-,

oder -SO2-;
R4 einen Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 18 C-Atomen, der entweder direkt oder über
-0- angeknüpft ist, Halogen oder eine Gruppe R6;
R5 Wasserstoff, Halogen, Alkyl oder Alkoxy mit bis zu 18 C-Atomen, Alkenyl, einen Rest
zur Vervollständigung eines ankondensierten Benzolringes, oder eine Gruppe R6, falls nicht R4 eine Gruppe R6 bedeutet;
R6 -CO-O-R9,

-NH-CO-R11 oder -NH-SO2-R12 ;
R7,R7' Alkyl, Aryl oder eine heterocyclische Gruppe;
R8 Wasserstoff oder eine Gruppe R7 ; oder Rund R8 bedeuten zusammen einen Rest zur Vervollständigung eines carbocyclischen oder heterocyclischen
Ringes;
R9 Alkyl, Aralkyl oder Cycloalkyl mit bis zu 8 C-Atomen;
R10,R10' Reste wie R2 und R 2' oder beide zusammen einen Rest zur Vervollständigung einer 5-, 6- oder 7-gliedrigen
cyclischen Aminogruppe (Pyrrolidin, Piperidin, Perhydroazepin, Morpholin);
R11 Alkyl, Aralkyl, Aryl, -OR9 oder

R12 Alkyl, Aryl oder

[0015] Die in den Formeln I bis VI dargestellten Reste R
1 bis
R8 haben u.a. die Funktion von Ballastresten, d.h. die Gesamtheit der in einer Verbindung
vorliegenden Reste ist hinsichtlich der Größe derart beschaffen, daß eine diffusionsfeste
Einlagerung der aus den Verbindungen gebildeten Nickel- bzw. Kupfer-(II)-Komplexe
in fotografische Schichten gewährleistet ist.
[0016] Als Kohlenwasserstoffreste, die durch R
1 und
R4 dargestellt sind, kommen beispielsweise in Frage: Alkyl, Aralkyl, Cycloalkyl oder
Aryl. Besondere Beispiele sind Ethyl, n-Butyl, 2-Ethylhexyl, n-Dodecyl, n-Octadecyl,
Benzyl, Phenylethyl, Phenyl, 4-Dodecylphenyl, Cyclohexyl. Ein durch -0- unterbrochener
Kohlenwasserstoffrest ist beispielsweise ein Alkoxyalkylrest oder ein Aroxyalkylrest;
ein Beispiel hierfür wäre etwa eine 4-(2,4-Bis- tert.-amylphenoxy)-butylgruppe.
[0017] Eine durch R
2, R
3, R
5. R
7, R
9, R
11 oder R
12 dargestellte Alkylgruppe ist beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, Isobutyl
oder n-Heptadecyl.
[0018] Beispiele für durch R
2, R
7, R
11 oder R
12 dargestellte Arylgruppen sind Phenyl und Naphthyl, die gegebenenfalls weiter substituiert
sein können, z.B. durch Hydroxy, Methoxy, t-Butyl oder eine Gruppe mit Ballastcharakter,
etwa eine n-Dodecylthio- oder n-Hexadecyloxygruppe.
[0019] Ein durch R
7 und
R8 vervollständigter carbocyclischer Ring ist beispielsweise ein Cyclohexadienonring.
Beispiele für 1,3-Dicarbonylverbindungen, in denen R
7 und R
8 zusammen einen heterocyclischen Ring vervollständigen, sind etwa 4-Acylpyrazolinone
der folgenden Formel VII

worin
R13 für eine Gruppe R7 und R14 für Alkyl steht und
R7 und R7' die bereits angegebene Bedeutung haben.
[0021] Die zur Herstellung geeigneter Nickel- oder Kupfer-(II)-chelate verwendeten Iminobismethylenphosphonsäuren-
bzw. phosphinsäuren (Formel I) sind grundsätzlich bekannt. Ihre Herstellung ist beispielsweise
beschrieben in Houben-Weyl, Methoden der organischen Chemie, Band XII/1, Seiten 486-488
sowie in den Artikeln von Petrov Makljaev und Bliznjuk in Chem. Abstr. 54, 260 (1960)
und G.M. Kosolapoff in J. Amer. Chem. Soc. 67, 1180 (1945); des weiteren in US-A 2
470 190. Sie erfolgt auf günstigem Weg durch Umsetzung von 1 Mol primärem Amin mit
zwei Mol Carbonylverbindung, bevorzugt Formaldehyd oder Benzaldehyd und zwei Mol Phosphorigsäuredialkylester
oder Phosphonigsäuredialkylester. Der dabei gebildete N-substituierte Iminobismethylenphosphonsäurediester
oder.Iminobismethylenphosphinsäure- ester läßt sich mit Mineralsäuren, insbesondere
mit Bromwasserstoff- oder Jodwasserstoffsäure leicht verseifen.
[0022] Steht in Formel I R und R für einen Alkoxyrest, dann resultiert am Ende der Synthese
je nach den angewandten Hydrolysebedingungen entweder eine zweibasige Phosphonsäuregruppe
oder eine einbasige Phosphinsäuremonoestergruppe.
[0023] Die Ausgangsmaterialien für die erfindungsgemäßen Iminobismethylenphosphonsäuren
und Phosphinsäuren sind durchwegs bekannte und technisch bequem zugängliche Verbindungen.
So werden z.B. die Alkanphosphonigsäuremonoalkylester aus den bequem zugänglichen
-dialkylestern durch saure Verseifung auf einfache Weise und in hohen Ausbeuten hergestellt.
In diesem Zusammenhang ist auf den Artikel von K. Sasse in Houben-Weyl, Band XII/1
Seiten 294-331 zu verweisen. Detaillierte Angaben zu einzelnen Synthesen finden sich
bei M. Sander, Chem. Ber. 93, 1220 (1960) und K.A. Petrov, Zhnr. obszh. Khim. 31,
179 (1961).
[0024] Beispielhaft für die benutzten Syntheseverfahren ist nachstehend die Herstellung
der Verbindung 1 beschrieben.
Verbindung 1
a) N-Octadecyliminobismethylenphosphinsäurediisobutylester
[0025] Zu 134,5 g (0,5 mol) n-Octadecylamin und 122 g (1,0 mol) Methanphosphorigsäuremonoisobutylester
wurden bei 20°C unter Rühren 100 g 30 %ige Formaldehydlösung zugetropft. Es wurde
noch 2 h am Dampfbad nachgerührt und anschließend unter vermindertem Druck eingeengt.
Das Produkt fällt als schwach gelbliches öl an.
b) N-Octadecyliminobismethylenphosphinsäure (Verbindung 1)
[0026] Das Rohprodukt aus der vorher beschriebenen Umsetzung wurde in 600 ml Essigsäure
aufgenommen, auf 80°C erwärmt und mit 170 g 48 %iger Bromwasserstoffsäure versetzt.
Man hält noch 6 h unter Rückfluß und kühlte dann auf Raumtemperatur ab. Das Reaktionsgemisch
wurde zwischen 800 ml Dichlormethan und 300 ml Wasser verteilt. Die Dichlormethanphase
wurde abgetrennt und eingedampft. Beim Digerieren mit Acetonitril kristallisierte
die Masse durch. Ausbeute 162 g = 72 % der Theorie.
[0027] Die zur Herstellung geeigneter Nickel- oder Kupfer-(II)-chelate verwendeten Iminodicarbonsäuren
(Formel II) sind ebenfalls grundsätzlich bekannt. Ihre Herstellung ist beispielsweise
beschrieben in Houben-Weyl, Band XI/2 Seiten 404-416 sowie in dem Artikel von Stein,
Gregor und Spoerri in J. Amer. Chem. Soc. 77, 191 (1955).
[0028] Sie erfolgt auf günstigem Weg durch Umsetzung von 1 Mol primärem Amin mit 1 Mol eines
α-Chlorcarbonsäureesters. Der dabei gebildete N-substituierte Aminocarbonsäureester
läßt sich mit Natronlauge besonders leicht verseifen. Durch weitere Umsetzung mit
1 Mol oC-Chlorcarbonsäure-Natriumsalz erhält man das Dinatriumsalz einer Iminodicarbonsäure.
Als Beispiel für die benutzten Syntheseverfahren ist nachstehend die Herstellung der
Verbindung 3 beschrieben.
Verbindung 3
N-Octadecyliminodiessigsäure
[0029] 53,8 g (0,2 mol) n-Octadecylamin und 34,0 g (0,22 mol) Chloressigsäuremethylester
wurden in 400 ml Ethanol 3 h am Dampfbad erhitzt. Zu der Lösung wurden 25 g Natriumhydroxid
in 150 ml Wasser gegeben und es wurde weitere 2 h am Dampfbad gerührt. 35,7 g (0,22
Mol) Chloressigsaures Natrium und 10 g (0,25 mol) Natriumhydroxid in 200 ml Ethanol
und 200 ml Wasser wurden zugegeben und das Gemisch wurde weitere 4 h am Dampfbad erhitzt.
Nach Abkühlen wurde der Niederschlag abfiltriert und an der Luft getrocknet.
[0030] Ausbeute: 72,6 g, 87 % der Theorie; farbloses Kristallpulver.
[0031] Die Herstellung der 2,2'-Thiobisphenole (Formel III) ist grundsätzlich bekannt und
z.B. in der GB-A 858 890 sowie in der DE-A 29 37 294 beschrieben. Alle aufgeführten
2,2'-Thiobisphenole wurden nach dem dort angegebenen Verfahren durch Umsetzung des
entsprechenden Phenols mit der 0,5
-molaren Menge Schwefeldichlorid in Gegenwart von wenig ZnC1
2 hergestellt. Falls das eingesetzte Phenol zwei unsubstituierte o-Stellungen zur phenolischen
Hydroxylgruppe aufweist und Schwefeldichlorid im Überschuß eingesetzt wird, werden
Umsetzungsprodukte erhalten, die neben den Thiobisphenolen höhermolekulare Verbindungen
mit 2, 3 oder mehr Resten enthalten. Die Sulfoxide und Sulfone sind aus den Thiobisphenolen
durch milde Oxidation mit H
20
2 in Eisessig oder in Dimethylformamid bei Gegenwart von Wolframsäure herzustellen.
Sie sind in Methanol besser löslich als die Thiobisphenole.
[0032] 1,3-Diketone (Formel V) und α-Retoester (Formel VI) sind grundsätzlich bekannt und
z.B. in Houben-Weyl, Band VII/2d, Seite 525 ff., Band VIII, Seite 567 ff und Band
VI/ld, Seite 41 bis 45 und Seite 68 ff beschrieben. Ihre Herstellung erfolgt auf günstigem
Weg durch Umsetzung von 1 Mol Keton und 1 Mol Carbonsäureester bzw. Kohlensäureester
mit einer Base (z.B. NaH) in Toluol als Lösungsmittel. Beispielhaft für die benutzten
Syntheseverfahren ist nachstehend die Herstellung der Verbindung 6 beschrieben.
Verbindung 6
[0033] 96,0 g (0,3 mol) p-Dodecylthioacetophenon und 9,0 g (0,3 mol) 80 % NaH-Dispersion
in Weiß-öl wurden mit 54,0 g Ethylacetat in 400 ml Toluol zum Sieden gebracht. Es
wurde 2 h bei 120°C nachgerührt. Nach Abkühlen der Lösung wurde mit 120 ml Isopropanol,
dann mit 200 ml 2N Salzsäure versetzt. Die organische Phase wurde abgetrennt und eingeengt.
Der feste Rückstand wurde aus Acetonitril umkristallisiert. Ausbeute 97,6 g = 90 %
der Theorie; farblose Kristalle.
[0034] 4-Acylpyrazolone (Formel VII) sind ebenfalls grundsätzlich bekannt und z.B. in BE-A
817 382, DE-A 24 10 370 und US-A 4 146 540 beschrieben. Beispielhaft für die benutzten
Syntheseverfahren ist nachstehend die Herstellung der Verbindung 9 beschrieben.
Verbindung 9
[0035] 134,5 g (0,77 mol) 1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon, 50,0 g (0,89 Mol) Calciumoxid und
250 ml Dioxan wurden auf 75°C erhitzt. 228 g (0,77 mol) Octadecansäurechlorid wurden
über 45 min zugetropft. Nach der Zugabe wurde 1 h bei 80°C gerührt, dann auf Raumtemperatur
abgekühlt. 400 ml Methanol und 100 ml konzentrierte Salzsäure wurden zugegeben und
das Gemisch 30 min nachgerührt. Nach Stehen über Nacht wurde filtriert und aus Methanol
umkristallisiert. Ausbeute 71,6 g = 21 % der Theorie.
[0036] Die Herstellung der Nickel- und KupferII-Chelate wird nachstehend erläutert.
Chelat 1
(Cu-(II)-chelat von Verbindung 1)
[0037] 113 g der Verbindung 1 wurden mit 50 g Kupferacetathydrat in 800 ml absolutem Ethanol
6 h unter Rückfluß gehalten. Die Lösung wurde in ein Gemisch aus 500 ml Dichlormethan
und 500 ml Wasser eingetragen, die Dichlormethanphase wurde abgetrennt und in 1 1
Acetonitril eingerührt. Der grüne Niederschlag wurde abfiltriert und mit Acetonitril
gewaschen.
[0038] Ausbeute 80 g 60 % der Theorie
[0039]

Chelat 2
(Ni-chelat von Verbindung 1)
[0040] 45,5 g (0,1 mol) Verbindung 1 wurden mit 25 g (0,1 mol) Nickelacetat-tetrahydrat
und 15 g Ethyldiisopropylamin in 200 ml Ethanol aufgekocht und 4 h unter Rückfluß
gehalten. Nach dem Eindampfen unter vermindertem Druck wurdeder Rückstand zwischen
300 ml Dichlormethan und 200 ml Wasser verteilt, die Dichlormethanphase abgetrennt,
mit NaCl getrocknet und eingedampft.
[0041] Ausbeute: 50 g blaßgrünes Pulver.
[0042] Sowohl das Cu-(II)-chelat als auch das Ni-chelat sind in Ethylacetat gut löslich.
Chelat 1 entspricht vermutlich der Formel
[0043]

Chelat 2 entspricht vermutlich der Formel
[0044]

Chelat 3
(Ni-chelat von Verbindung 3)
[0045] 41,6 g (0,1 mol) Verbindung 3 wurden mit 25 g (0,1 mol) Nickelacetat-tetrahydrat
und 15 g Ethyldiisopropylamin nach der Vorschrift für Chelat 2 zur Umsetzung gebracht.
Ausbeute: 42 g blaß-grünes Pulver
Chelat 4
(Cu-(II)-chelat von Verbindung 3)
[0046] 41,6 g (0,1 Mol) Verbindung 3 wurden mit 20 g (0,1 Mol) Kupferacetat-hydrat analog
der Vorschrift für Chelat 1 zur Umsetzung gebracht.
[0047] Ausbeute: 40 g grünes Pulver
Chelat 3 entspricht vermutlich der Formel
[0048]

Chelat 4 entspricht vermutlich der Formel
[0049]

Die wasserunlöslichen Ni-chelate der 2,2'-Thiobisphenole, 2,2'-Sulfinylbisphenole
und 2,2'-Sulfonylbisphenole enthalten pro Mol Bisphenol (III, IV) 0,5-1,5 Mol Nickel;
sie entsprechen im Fall der Bisphenole III beispielsweise den allgemeinen Formeln
VIII, IX, X oder XI, worin die angegebenen Reste die oben beschriebene Bedeutung haben
und L, L' für nicht farbige neutrale (L) oder anionische (L') Fremdliganden stehen,
die bei der Herstellung der'Komplexe mit eingebracht werden.

[0050] Die Herstellung der wasserunlöslichen Nickelkomplexe von Verbindungen der Formeln
III und IV kann auf verschiedene Weise erfolgen. Bevorzugt werden jene Verfahren,
bei denen das Bisphenol sowie gegebenenfalls ein zusätzlicher Ligand in einem niedrigsiedenden,
mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel vorliegen und das Nickelsalz über eine wäßrige
oder zumindest teilweise wäßrige Phase eingebracht wird. Die Umsetzung wird dabei
im allgemeinen unter starken Rühren durchgeführt und so lange fortgesetzt, bis aus
der wäßrigen Phase kein Nickel mehr aufgenommen wird. Zur Beschleunigung der Umsetzung
kann das Gemisch erhitzt, bzw. ein Teil des Lösungsmittels abdestilliert werden. Nach
beendeter Umsetzung wird die wäßrige, gegebenenfalls überschüssiges Nickelsalz enthaltende
Phase abgetrennt.
[0051] Die Umsetzung erfolgt bevorzugt bei pH-Werten oberhalb 7, bezogen auf die wäßrige
Phase. Als Base kann ein Alkalihydroxid, ein Alkalialkoholat, ein Amin oder Amidin,
ein Alkaliphenolat, ein wasserlösliches Carbonat oder ein wasserlösliches Salz einer
Carbonsäure verwendet werden.
[0052] Als Fremdligand L, der gegebenenfalls in das Nickelchelat mit eingebaut wird, kommt
beispielsweise in Frage: ein bevorzugt tertiäres Mono- oder Diamin oder Amidin, z.B.
Ethyldiisopropylamin, Bis-2-hydroxyethyl- cyclohexylamin, Pyridin, Diazabicyclo[2,2,2]-octan,
1,8-Diazabicyclo [5,4,0]-undecen, 1,5-Diazabicyclo[4,3,0]-non-5-en, ein Di- oder Triester
der phosphorigen Säure, z.B. Tributylphosphit, ein aliphatischer, cycloaliphatischer
oder araliphatischer Alkohol, ein Glykolmonoether, bzw. das entsprechende Anion.
Chelat 5
(Ni-chelat von Verbindung 4)
[0053]

Die Herstellung erfolgt nach den Angaben der DE-A 1 768 258 durch Kochen der Ausgangsverbindungen
(Verbindung 4 und Nickelacetat im Molverhältnis 1:2) in Methanol in Gegenwart der
berechneten Menge Namethylat. Der Komplex ist blaßgrün gefärbt und in Toluol oder
Ethylacetat glatt löslich.
Chelat 6
(Ni-chelat von Verbindung 4)
[0054] 11,8 g (26 mmol) Verbindung 4 (hergestellt nach den Angaben in GB-A 858 890, Fp:
134-135°C), 18,4 ml (108 mmol) Ethyldiisopropylamin, 80 ml Toluol und eine Lösung
von 12,4 g (54 mmol) Nickelchlorid in 20 ml Wasser wurden nach Zugabe von 2,4 g NaOH
in 10 ml Wasser 24 h am Dampfbad gerührt. tie organische Phase (Toluol) wurde von
der Wasserphase abdekantiert und eingedampft. Ausbeute 11,1 g (80 % der Theorie)
[0055]

Chelat 7
(Ni-chelat von Verbindung 4)
[0056] Zu einer Suspension des in Beispiel 1 der DE-A 2 042 652 beschriebenen [2,2'-Thiobis(4-t-octylphenolat)]-aquo-
nickel(II)-chelates (hergestellt aus 11,8 g Verbindung 1 und 6,2 g Nickelchlorid)
in 120 ml Toluol wurden 1,5 g Diazabicyclo[2,2,2]octan eingetragen. Nach 2 h Erhitzen
unter Rückfluß wurde die gebildete klare Lösung unter vermindertem Druck eingedampft.
Es wurden 12,7 g (95 % der Theorie) blaßgrüne, in Ethylacetat vollständig lösliche
Kristalle erhalten.

Chelat 8
(Cu-(II)-chelat von Verbindung 6)
[0057] 36,2 g (0,1 mol) der Verbindung 6 wurden mit 5,5 g Kupferacetathydrat in 300 ml absolutem
Ethanol 6 h unter Rückfluß gehalten. Die Lösung wurde in ein Gemisch aus 400 ml Dichlormethan
und 500 ml Wasser eingetragen, die Dichlormethanphase wurde abgetrennt und eingeengt.
Der feste Rückstand wurde aus Methanol umkristallisiert. Ausbeute 25,0 g, 64 % der
Theorie; Blaß-grünes Pulver.
Chelat 9
(Ni-chelat von Verbindung 6)
[0058] 36,2 g (0,1 mol) der Verbindung 6 wurden mit 6,6 g Nickelacetattetrahydrat in 300
ml absolutem Ethanol analog Chelat 8 versetzt.
[0059] Ausbeute 25,9 g, 66 % der Theorie; Blaß-grünes Pulver.
Chelat 8 entspricht vermutlich der Formel
[0060]

Chelat 9 entspricht vermutlich der Formel
[0061]

Chelat 10
(Nickelchelat von Verbindung 9)
[0062] 22,1 g (0,05 mol) Verbindung 9 und 6,25 g (0,025 mol) Nickelacetat-tetrahydrat wurden
in 200 ml absolutem Methanol 2 h am Dampfbad erhitzt. Nach Abkühlen wurde filtriert
und mit kaltem Methanol gewaschen.
[0063] Ausbeute 14,5 g = 62 % der Theorie; Blaß-grünes Pulver.
Chelat 11
(Kupfer-(II)-chelat von Verbindung 9)
[0064] 22,1 g (0,05 mol) Verbindung 9 und 5,0 g (0,025 mol) Kupferacetat-hydrat wurden in
300 ml absolutem Methanol analog Chelat 10 umgesetzt.
[0065] Ausbeute 15,7 g = 68 % der Theorie; Blaß gelb-grünes Pulver.
Chelat 10 hat vermutlich die Struktur
[0066]

Chelat 11 hat vermutlich die Struktur
[0067]

Bei den nach der vorliegenden Erfindung benutzten Metallisierungsmitteln handelt es
sich im Gegensatz zu der gemäß US-A 4 282 305 verwendeten wasserlöslichen Metallsalzen
um mehr oder weniger wasserunlösliche Verbindungen, die der jeweiligen Schicht in
dispergierter Form zugegeben werden, in der sie dann aufgrund ihrer Wasserunlöslichkeit
eine separate Phase ausbilden. Die Einarbeitung in eine hydrophile Bindemittelschicht
erfolgt meist in der Weise, daß die wasserunlöslichen Cu-(II)- bzw. Ni-Komplexe als
Lösung in einem niedrigsiedenden Lösungsmittel wie Diethylcarbonat oder Ethylacetat
in der Gießzusammensetzung für eine hydrophile Bindemittelschicht dispergiert werden,
zweckmäßigerweise unter gleichzeitiger Verwendung eines ölbildners.
[0068] Bei den ölbildnern handelt es sich um Substanzen, die im allgemeinen über 180°C sieden
und für die zu dispergierenden wasserunlöslichen organischen Kupfer-(II)- bzw. Nickelkomplexe
ein gutes Lösungsvermögen haben. Hierunter werden die Ester von Glutarsäure, Adipinsäure,
Phthalsäure, Sebacinsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Isophthalsäure,
Terephthalsäure und Phosphorsäure oder die Ester von Glycerin, sowie Paraffin und
fluoriertes Paraffin bevorzugt verwendet, weil diese Verbindungen chemisch beständig
und sehr leicht zugänglich sind, sehr leicht gehandhabt werden können und bei Verwendung
der Dispersionen für fotografische Zwecke keinen nachteiligen Einfluß auf die lichtempfindlichen
Materialien haben. Als ölbildner werden erfindungsgemäß besonders bevorzugt die folgenden
verwendet: Trikresylphosphat, Triphenylphosphat, Dibutylphthalat, Di-n-octylphthalat,
Di-2-ethylhexylphthalat, Glycerintributyrat, Glycerintripropionat, Dioctylsebacat,
Paraffin und fluoriertes Paraffin. Als geeignete ölbildner haben sich des weiteren
Monoester langkettig alkylierter Bernsteinsäuren erwiesen. Derartige Verbindungen
sind in US-A 3 689 271 beschrieben.
[0069] Der Gehalt an ölbildner liegt bevorzugt zwischen 10 und 200 %, bezogen auf die Gewichtsmenge
des eingesetzten Cu-(II)- bzw. Ni-Chelates.
[0070] Erfindungsgemäß werden die wasserunlöslichen Cu-(II)-bzw. Ni-Komplexe als Metallisierungsmittel
in eine hydrophile Bindemittelschicht eines Bildempfangselementes eingearbeitet, die
zu einer durch diffusionsfähige Farbstoffe anfärbbaren hydrophilen Bindemittelschicht
benachbart ist. Hierdurch ist eine räumliche Beziehung angesprochen, durch die gewährleistet
ist, daß die Metallisierungsmittel nicht zu irgendwelchen Störungen in der anfärbbaren
Schicht Anlaß geben, z.B. in Form einer unerwünschten Anfärbung, aber andererseits
mit einer gewissen Verzögerung eine Diffusion der entsprechenden Metallionen in die
anfärbbare Schicht ermöglichen, so daß dort eine Komplexierung des Bildfarbstoffes
stattfinden kann, falls letzterer chelatisierbare Gruppen enthält. Zweckmäßigerweise
ist das Metallisierungsmittel in einer Schicht des Bildempfangselementes enthalten,
die auf der dem lichtempfindlichen Element abgekehrten Seite der anfärbbaren Schicht
angeordnet ist, d.h. zwischen dem Schichtträger des Bildempfangselementes und der
anfärbbaren Schicht.
[0071] Die anfärbbare Schicht des erfindungsgemäßen Bildempfangselementes enthält als Beizmittel
für die diffusionsfähigen Bildfarbstoffe bevorzugt ein Polymer mit Struktureinheiten,
die eine heterocyclische Aminofunktion vorzugsweise in quaternierter oder protonierter
Form aufweisen. Unter einer heterocyclischen Aminofunktion wird dabei ein Stickstoffatom
verstanden, das Ringglied eines heterocyclischen Ringes ist und (in Form der tertiären
Base) ausschließlich mit solchen Kohlenstoff- oder Heteroatomen verbunden ist, die
ebenfalls Ringglied eines heterocyclischen Ringes, insbesondere des selben heterocyclischen
Ringes sind.
[0072] Die Struktureinheiten mit einer quaternierten oder protonierten heterocyclischen
Aminofunktion, die ein Merkmal der erfindungsgemäß bevorzugt verwendeten Beizmittel
darstellen, lassen sich etwa durch folgende allgemeine Formel XII darstellen

worin bedeuten
Z die zur Vervollständigung eines stickstoffhaltigen heterocyclischen Ringes, insbesondere
eines Pyridin-oder Imidazolringes erforderlichen Atome;
L eine einfache chemische Bindung oder ein zweibindiges Bindeglied zwischen dem heterocyclischen
Ring und dem C-Atom, das den Rest RB trägt, z.B. -O-, Alkylen mit bis zu 6 C-Atomen, Arylen mit 6 bis 10 C-Atomen, Arylenalkylen
mit 7 bis 12 C-Atomen, -COORD- oder -CONHRD-;
RA H, -COORC oder -CONHRC;
RB H oder Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen, z.B. Methyl;
RC Wasserstoff, Alkyl, z.B. Methyl oder Hydroxyethyl, oder Aralkyl wie Benzyl;
RD Alkylen mit bis zu 6 C-Atomen, Arylen mit 6 bis 10 C-Atomen oder Arylenalkylen mit
7 bis 12 C-Atomen;
X⊖ ein ein- oder zweiwertiges Anion, z.B. Halogenid, Sulfat, Alkylsulfat, Acetat oder
Phosphat.
[0073] Der durch Z vervollständigte stickstoffhaltige heterocyclische Ring kann außer dem
in der Formel XII dargestellten Stickstoffatom mindestens ein weiteres Stickstoffatom
enthalten und dementsprechend mit der Polymerkette gegebenenfalls unter Einschaltung
eines Bindegliedes L entweder über ein Ring-C-Atom oder ein Ring-N-Atom verknüpft
sein. Der Ring kann darüber hinaus weiter substituiert sein, z.B. durch Alkyl, insbesondere
Methyl.
[0074] Das als Bindemittel verwendete Polymer kann außer den Struktureinheiten mit quaternierter
bzw. protonierter heterocyclischer Aminofunktion weitere Struktureinheiten enthalten,
insbesondere Struktureinheiten, die die erwähnte heterocyclische Aminofunktion, allerdings
weder in quaternierter noch in protonierter Form, sondern in Form der tertiären Base
enthalten, sowie gegebenenfalls Struktureinheiten, die sich von Comonomeren ohne die
erwähnte heterocyclische Aminofunktion ableiten, die mit den die erwähnte heterocyclische
Aminofunktion enthaltenden Monomeren copolymerisierbar sind.
[0076] Die Herstellung der (Misch-)Polymerisate kann nach dem Fachmann bekannten Verfahren
der Lösungs- oder FällungsPolymerisation erfolgen. Die Einführung der heterocyclischen
Aminofunktion kann entweder durch Verwendung entsprechender Monomerer oder durch polymeranaloge
Reaktionen erfolgen. Geeignete Monomere sind beispielsweise 4-Vinylpyridin, 2-Methyl-5-vinylpyridin,
N-Vinylimidazol, 2-Methyl-N-vinylimidazol, 1-Methacrolyloxyethylimidazol sowie deren
Quaternierungsprodukte mit Alkylierungsmitteln, wie z.B. beschrieben in J. Polymer
Science, Polymer Letters Ed., 16, 393-399 (1978); Polymer, 14, 639 (1973); J. Polymer
Science, Polymer Chemistry Ed., 13, 161-170 (1975).
[0077] Bei den polymer-analogen Reaktionen geht man aus von vorgegebenen reaktiven Polymeren,
die anschließend mit entsprechend substituierten Heterocyclen umgesetzt werden. Ein
Beispiel ist die Reaktion von polymeren Maleinsäureanhydriden mit Aminopropylimidazol.
[0078] Als Comonomere kommen α,β-ungesättigte Verbindungen in Frage wie z.B. Vinylaromaten
(Styrole), Vinylester, Vinylether, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, N-Vinylpyrrolidon,
Acrylsäureester, Methacrylsäureester, Acrylamide, Methacrylamide und Maleinsäurederivate.
[0079] Es ist bekannt, daß anionische Bildfarbstoffe bei der Festlegung auf kationischen
Beizmitteln eine beträchtliche Einbuße an Lichtechtheit erleiden können. Der Lichtechtheitsverlust
ist stark von der Struktur und der Einlagerungsform des kationischen Beizmittels abhängig
und hängt auch in schwer vorhersehrbarer Weise mit der Konstitution des festgelegten
Bildfarbstoffes zusammen.
[0080] Zur Verbesserung der Lichtechtheit von auf kationischen Beizmitteln festgelegten
Bildfarbstoffen wurde in DE-A 27 40 719 deren nachträgliche Metallisierung mit übergangsmetallionen
vorgeschlagen. Erfindungsgemäß wird die Metallisierung mittels Cu-(II)- bzw. Ni-Ionen
durchgeführt, die von der zu der anfärbbaren Schicht benachbarten sogenannten Metallspenderschicht
geliefert werden, in der diese Ionen in Form wasserunlöslicher organischer Komplexverbindungen
dispergiert vorliegen.
[0081] Die Verwendung von Nickelchelaten zur Stabilisierung von fotografischen Farbbildern
ist mehrfach beschrieben worden. So ist in der DE-A 28 53 826 die Verwendung von Nickelchelaten
aus Thioamiden der Picolinsäure- oder Chinaldinsäurereihe zur Stabilisierung von Farbstoffen
gegen Licht beschrieben. Die beträchtliche Eigenfärbung der dort beschriebenen Nickelchelate
würde schon bei Mengenanteilen von 5 mmol/m
2 Bildempfangsschicht zu einer prohibitiven Anfärbung der Bildweißen führen.
[0082] Zur Verwendung in Bildempfangselementen für das Farbdiffusionsübertragungsverfahren
sind nur solche Kupfer-oder Nickelkomplexe geeignet, die noch in Mengenanteilen von
50 mmol/m
2 nicht zu einer Anfärbung der anfärbbaren Schicht über Dichten von 0,07, gemessen
hinter Blau-, Grün- oder Rotfilter, führen.
[0083] Die erfindungsgemäß verwendeten Kupfer- oder Nickelkomplexe können in der verschiedenartigsten
Weise verwendet werden, um Kupfer-(II)- oder Nickelionen diffusionsfest in Schichten
einzulagern, ohne daß ihre Reaktivität gegenüber komplexbildenden Farbstoffen verloren
geht. So können die Komplexe mit Bindemitteln wie beispielsweise Gelatine, Polyvinylalkohol,
Cellulosederivaten, Polyacrylamiden vermischt werden und in Form dieser Mischungen
zur Herstellung transparenter Schichten verwendet werden.
[0084] Die beschriebenen Cu-(II)- oder Ni-Komplexe eignen sich ferner als Metallspender
für die Einlagerung in fotografische Schichten, in denen durch Reaktion der komplex
gebundenen Metallionen mit anderen organischen farblosen oder farbigen farbbildenden
Komplexbildnern eine gleichmäßige oder bildmäßige Anfärbung erzeugt werden soll. Die
Erzeugung einer gleichmäßigen Anfärbung dient beispielsweise dazu um nach der bildmäßigen
Belichtung ein bei der Entwicklung eines integralen Aufzeichnungsmaterials entstehendes
unerwünschtes Bild unsichtbar zu machen, z.B. ein in dem lichtempfindlichen Element
zurückgehaltenes negatives Farbbild, wenn in der Bildempfangsschicht ein positives
Farbbild erzeugt wird. Mit Vorteil werden die beschriebenen Komplexe nach der vorliegenden
Erfindung aber in einer sogenannten Metallspenderschicht ("metal source") verwendet,
die zusammen mit einer anfärbbaren Schicht und einem Schichtträger ein sogenanntes
Bildempfangselement darstellt. Ein solches Bildempfangselement kann ein integraler
Bestandteil eines mehrschichtigen lichtempfindlichen farbfotografischen Aufzeichnungsmaterials
sein, in welchem Fall es nach der Entwicklung entweder mit dem ursprünglich lichtempfindlichen
Element verbunden bleibt oder von jenem abgetrennt wird. Das Bildempfangselement kann
aber auch zunächst als separates nicht lichtempfindliches fotografisches Material
vorliegen, das erst während der Verarbeitung des lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterials
mit jenem in Kontakt gebracht und gegebenenfalls anschließend wieder abgetrennt wird.
[0085] Das Bildempfangselement gemäß der vorliegenden Erfindung zeichnet sich durch beträchtliche
Vorteile aus, vor allem im Hinblick auf das hohe Lichtechtheitsniveau und den klaren
Farbton der Farbübertrage insbesondere wenn Bildfarbstoffe mit chelatisierbaren Gruppen
zur Anwendung gelangen.
[0086] Die Bildempfangselemente können in üblicher Weise gehärtet werden, um ihre Kratzfestigkeit
zu verbessern, sowie um die Flüssigkeitsaufnahme während der Verarbeitung mit einem
alkalischen Medium zu begrenzen.
[0087] Die Stabilität der dispergiert eingelagerten Kupfer-(II)-bzw. Nickelchelate ist groß
genug um zu verhindern, daß während einer längeren Lagerung Cu-(II)- oder Ni-Ionen
in die hydrophile Bindemittelphase austreten und dort gegebenenfalls bis zum eingelagerten
Farbabspalter diffundieren, womit ein Verlust an Diffusionsfähigkeit sowie an fotografischer
Empfindlichkeit verbunden wäre.
[0088] Das erfindungsgemäße Bildempfangselement ist daher besonders geeignet zur Herstellung
von integralen Monoblatt- oder Einzelblattmaterialien, bei denen das Bildempfangselement
zusammen mit den Schichten des lichtempfindlichen Elementes in einem geschlossenen
Schichtverband vorliegt und von jenen gegebenenfalls ausschließlich durch eine der
optischen Trennung dienende opazifizierende Schicht getrennt ist.
[0089] Das erfindungsgemäße Bildempfangselement mit der die beschriebenen Chelate enthaltenden
hydrophilen Bindemittelschicht in Nachbarschaft zu der anfärbbaren Schicht ist als
Bildempfangsmaterial für jede Art von fotografischen Farbdiffusionsübertragungsverfahren
geeignet, bei denen diffundierende Bildfarbstoffe oder auch diffundierende Farbbildner
(Bildfarbstoffvorläufer) mit zur Chelatbildung befähigten Substituenten verwendet
bzw. bildmäßig freigesetzt und auf eine Bildempfangsschicht übertragen werden können.
Nach dem erfolgten übertrag weist demnach ein solches fotografisches Material in der
Bildempfangsschicht eine bildgemäße Verteilung eines oder mehrerer derartiger Farbstoffe
in Form der entsprechenden Farbstoff-Metall-Komplexe auf.
[0090] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann ein integrales fotografisches
Aufzeichnungsmaterial außer dem erfindungsgemäßen Bildempfangselement mit den beschriebenen
(hydrophoben) Kupfer-(II)- oder Nickelkomplexen ein schichtförmiges lichtempfindliches
Element aufweisen, das mindestens eine Schicht mit einem vorzugsweise sauren Farbstoff
oder einer entsprechenden Vorläuferverbindung sowie mindestens eine lichtempfindliche
Schicht, insbesondere eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht enthält.
Die erwähnten Farbstoffe bzw. Farbstoffvorläuferverbindungen werden nachfolgend zusammenfassend
als farbgebende.Verbindungen bezeichnet. In vorteilhafter Weise kann ein solches Aufzeichnungsmaterial
auch mehrere lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschichten unterschiedlicher
Spektralempfindlichkeit enthalten sowie weitere nicht lichtempfindliche Schichten
wie Zwischenschichten, Deckschichten und andere Schichten der verschiedensten Funktionen,
wie sie bei mehrschichtigen farbfotografischen Aufzeichnungsmaterialien üblich sind.
Fotografische Materialien, die ein Bildempfangselement mit erfindungsgemäßen Kupfer-(II)-
oder Nickelkomplexen aufweisen, d.h. die Bildempfangsmaterialien selbst und insbesondere
auch farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien, die als integralen Bestandteil ein
solches Bildempfangsmaterial enthalten, können darüber hinaus noch saure Schichten
und sogenannte Brems- oder Verzögerungsschichten enthalten, die zusammen ein sogenanntes
kombiniertes Neutralisationssystem bilden. Ein solches Neutralisationssystem kann
in bekannter Weise zwischen dem Schichtträger und der darauf angeordneten Bildempfangsschicht
angeordnet sein oder an einer anderen Stelle im Schichtverband, z.B. oberhalb der
lichtempfindlichen Schichten, d.h. jenseits dieser lichtempfindlichen Schichten, von
der Bildempfangsschicht aus betrachtet. Das Neutralisationssystem ist normalerweise
so orientiert, daß sich die Brems- oder Verzögerungsschicht zwischen der Säureschicht
und der Stelle befindet, an der die alkalische Entwicklungsflüssigkeit oder -paste
zur Einwirkung gebracht wird. Solche Säureschichten, Bremsschichten bzw. aus beiden
bestehende Neutralisationsschichten sind beispielsweise bekannt aus US-
A 2 584 030, US-A 2 983 606, US-A 3 362 819, US-A 3 362 821, DE-A 2 455 762, DE-A 26
01 653, DE-A 26 52 464, DE-A 27 16 505, DE-A 28 16 878. Ein solches Neutralisationssystem
kann in bekannter Weise auch zwei oder mehrere Bremsschichten enthalten.
[0091] Das fotografische Material kann in einer besonderen Ausgestaltung des weiteren eine
oder mehrere für wäßrige Flüssigkeiten durchlässige pigmenthaltige opake Schichten
enthalten. Diese können zwei Funktionen erfüllen. Einerseits kann hierdurch der unerwünschte
Zutritt von Licht zu lichtempfindlichen Schichten unterbunden werden und andererseits
kann eine solche Pigmentschicht insbesondere, wenn ein helles oder weißes Pigment,
z.B. Ti0
2, verwendet wurden, für das erzeugte Farbbild einen ästhetisch angenehmen Hintergrund
bilden. Integrale farbfotografische Aufzeichnungsmaterialien mit einer solchen Pigmentschicht
sind bekannt, z..B. aus US-A 2 543 181 und DE-A 1 924 430.
[0092] Anstelle einer vorgebildeten opaken Schicht können auch Mittel vorgesehen sein, um
eine solche Schicht erst im Verlauf des Entwicklungsverfahrens zu erzeugen. Entsprechend
den beiden erwähnten Funktionen können derartige Pigmentschichten aus zwei oder mehreren
Teilschichten aufgebaut sein, von denen eine beispielsweise ein weißes Pigment und
die andere beispielsweise ein dunkles, Licht absorbierendes Pigment, z.B. Ruß, enthält.
[0093] Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das fotografische
Material ein integrales farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial für die Durchführung
des Farbdiffusionsübertragungsverfahrens und weist beispielsweise folgende Schichtelemente
auf:
1) einen transparenten Schichtträger;
2) eine hydrophile Bindemittelschicht mit einer Dispersion wasserunlöslicher organischer
Ni- oder Cu-(II)-Komplexe;
3) eine anfärbbare Schicht;
4) eine lichtundurchlässige Schicht (Pigmentschicht);
5) ein lichtempfindliches Element mit mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
und mindestens einer dieser zugeordneten farbgebenden Verbindung;
6) eine Bremsschicht,
7) eine saure Polymerschicht;
8) einen transparenten Schichtträger.
[0094] Dieses Material kann dabei in der Weise zusammengesetzt werden, daß getrennt voneinander
zwei verschiedene Teile hergestellt werden, nämlich der lichtempfindliche Teil (Schichtelemente
1 bis 5) und das Abdeckblatt (Schichtelemente 6 bis 8), die dann schichtseitig aufeinander
gelegt und miteinander verbunden werden, gegebenenfalls unter Verwendung von Abstandsstreifen,
so daß zwischen den beiden Teilen ein Raum für die Aufnahme einer genau bemessenen
Menge einer Entwicklungsflüssigkeit gebildet wird. Die Schichtelemente 6 und 7, die
zusammen das Neutralisationssystem bilden, können auch, allerdings in vertauschter
Reihenfolge, zwischen dem Schichtträger und der Bildempfangsschicht des lichtempfindlichen
Teiles angeordnet sein.
[0095] Es können Mittel vorgesehen sein, um eine Entwicklungsflüssigkeit zwischen zwei benachbarte
Schichten des integralen Aufzeichnungsmaterials einzuführen, z.B. in Form eines seitlich
angeordneten, aufspaltbaren Behälters, der bei Einwirkung mechanischer Kräfte seinen
Inhalt zwischen zwei benachbarte Schichten des Aufzeichnungsmaterials, im vorliegenden
Fall zwischen den lichtempfindlichen Teil und das Ab
- deckblatt, ergießt.
[0096] Das lichtempfindliche Element enthält im Falle eines Einfarbstoffübertragungsverfahrens
eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht und dieser zugeordnet eine
farbgebende Verbindung. Dabei kann sich die farbgebende Verbindung in einer zu der
Silberhalogenidemulsionsschicht benachbarten Schicht oder in der Silberhalogenidemulsionsschicht
selbst befinden, wobei im letzteren Fall die Farbe des Bildfarbstoffes bevorzugt so
ausgewählt wird, daß der überwiegende Absorptionsbereich der farbgebenden Verbindung
nicht übereinstimmt mit dem überwiegenden Empfindlichkeitsbereich der Silberhalogenidemulsionsschicht.
Zur Herstellung mehrfarbiger Ubertragsbilder in naturgetreuen Farben enthält das lichtempfindliche
Element jedoch drei derartige Zuordnungen von farbgebender Verbindung und lichtempfindlicher
Silberhalogenidemulsionsschicht, wobei in der Regel der Absorptionsbereich des aus
der farbgebenden Verbindung resultierenden Bildfarbstoffes mit dem Bereich der spektralen
Empfindlichkeit der zugeordneten Silberhalogenidemulsionsschicht im wesentlichen übereinstimmen
wird. Günstig für die Erzielung einer möglichst hohen Empfindlichkeit ist es dann
jedoch, wenn jeweils die farbgebende Verbindung in einer separaten Bindemittelschicht
(gesehen in Richtung des bei der Belichtung einfallenden Lichtes) hinter der Silberhalogenidemulsionsschicht
angeordnet ist oder eine Absorption aufweist, die von derjenigen des Bildfarbstoffes
verschieden ist ("verschobene Bildfarbstoffe" - US-A 3 854 945). Eine Verschiebung
der Absorption ergibt sich in der Regel in der Bildempfangsschicht durch Komplexbildung
mit den darin vorliegenden Kupfer-(II)-oder Nickelionen, wenn Farbstoffe mit zur Chelatbildung
befähigten Substituenten verwendet werden.
[0097] Bei den farbgebenden Verbindungen kann es sich um farbige Verbindungen handeln, die
selbst diffusionsfähig sind und die bei der Behandlung der Schichten mit einer alkalischen
Arbeitsflüssigkeit anfangen, zu diffundieren und lediglich an den belichteten Stellen
durch die Entwicklung festgelegt werden. Die farbgebenden Verbindungen können aber
auch diffusionsfest sein und im Verlauf der Entwicklung einen diffu- sionsfähi
gen Farbstoff in Freiheit setzen.
[0098] Farbgebende Verbindungen, die a priori diffusionsfähig sind, sind beispielsweise
bekannt aus den deutschen Patentschriften 1 036 640, 1 111 936 und 1 196 075. Die
dort beschriebenen sogenannten Farbstoffentwickler ent-. halten im gleichen Molekül
einen Farbstoffrest und eine Gruppierung, die in der Lage ist, belichtetes Silberhalogenid
zu entwickeln.
[0099] Unter den bisher bekannt gewordenen Verfahren zur Herstellung farbfotografischer
Bilder nach dem Farbdiffusionsübertragungsverfahren gewinnen in jüngster Zeit zunehmend
solche an Bedeutung, die auf der Verwendung diffusionsfest eingelagerter farbgebender
Verbindungen beruhen, aus denen bei der Entwicklung diffusionsfähige Farbstoffe oder
Farbstoffvorläuferprodukte bildmäßig abgespalten und auf eine Bildempfangsschicht
übertragen werden. Derartige nicht diffundierende farbgebende Verbindungen (Farbabspalter)
sind beispielsweise in den folgenden Druckschriften beschrieben:

[0100] In den genannten Druckschriften werden sowohl solche Farbabspalter beschrieben, die
bei Verwendung üblicher negativer Silberhalogenidemulsionen negative Farbbilder erzeugen,
als auch solche, die bei Verwendung negativer Silberhalogenidemulsionen positive Farbbilder
erzeugen. Im ersteren Fall bedarf es, falls positive Farbbilder erwünscht sind, entweder
der Verwendung direkt positiver Silberhalogenidemulsionen oder, bei Verwendung von
negativen Emulsionen, der Anwendung eines der bekannten Umkehrverfahren, z.B. nach
dem Silbersalzdiffusionsverfahren (US-A 2 763 800) oder durch Verwendung von Verbindungen,
die als Folge der Entwicklung Entwicklungsinhibitoren in Freiheit setzen.
[0101] Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Bildempfangselemente werden bevorzugt Farbabspalter
verwendet, die im Farbstoffrest zur Komplexbildung befähigte Substituenten enthalten.
Hierunter sind besonders zu erwähnen Azofarbstoffe, die benachbart zur Azobindung
chelatbildende Substituenten wie -OH, -NHR oder auch Ringstickstoffatome aufweisen.
Farbgebende Verbindungen mit solchen Farbstoffresten sind beispielsweise beschrieben
in den Research Disclosure Publikationen Nr. 17334 (Sept. 1978) und Nr. 18022 (April
1979), sowie in US-A 3 081 167, DE-A 27 40 719,
DE-
A 31 07 540,
DE-
A 31 15 648 und DE-A 31 17 243.
[0102] Überraschenderweise wird jedoch ebenso eine stabilisierende Wirkung erzielt, wenn
Farbabspalter verwendet werden, die nicht nachkomplexierbare Farbstoffe liefern.
Beispiel 1
[0103] Bildempfangsblätter gemäß Erfindung und nicht erfindungsgemäße Bildempfangsblätter
wurden hergestellt, indem auf einen polyethylenkaschierten Papierträger nacheinander
die im folgenden angegebenen Schichten aufgetragen wurden (Mengenangaben pro m
2):
Bildempfangsblatt 1
Bildempfangsblatt 2
[0105] Es wurde wie bei Blatt 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, daß Schicht 1 folgende
Zusammensetzung hatte:

Bildempfangsblatt 3
[0106] Es wurde wie bei Blatt 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, daß Schicht 1 folgende
Zusammensetzung hatte:

Bildempfangsblatt 4
[0107] Es wurde wie bei Blatt 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, daß Schicht 1 folgende
Zusammensetzung hatte:

Bildempfangsblatt 5
[0108] Es wurde wie bei Blatt 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, daß Schicht 1 folgende
Zusammensetzung hatte:

[0109] Bildempfangsblatt 6 (nicht erfindungsgemäß)
[0110] Ein Bildempfangsblatt gemäß dem Stand der Technik (US-A 3 282 305) wurde hergestellt,
indem wie bei Blatt 1 verfahren wurde, jedoch mit dem Unterschied, daß Schicht 1 folgende
Zusammensetzung hatte:

[0111] Bei den Bildempfangsblättern 1 bis 6 erhält man in jedem Fall eine schwach grün gefärbte
Bildempfangsschicht mit glatter Oberfläche. Die optische Dichte ist jeweils nicht
größer als 0,05 gemessen hinter Rotfilter.
Bildempfangsblatt 7
[0112] Es wurde wie bei Blatt 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, daß Schicht 1 folgende
Zusammensetzung hatte:

Bildempfangsblatt 8
[0113] Es wurde wie bei Blatt 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, daß Schicht 1 folgende
Zusammensetzung hatte:

Bildempfangsblatt 9
[0114] Es wurde wie bei Blatt 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, daß Schicht 1 folgende
Zusammensetzung hatte:

Bildempfangsblatt 10
[0115] Es wurde wie bei Blatt 1 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, daß Schicht 1 folgende
Zusammensetzung hatte:

[0116] Bei den Bildempfangsblättern 7 bis 10 erhält man in jedem Fall eine Bildempfangschicht
mit glatter Oberfläche. Die 3ildempfangsschicht ist im Fall der Bildempfangsblätter
7 und 3 schwach blau und im Fall der Bildempfangsblätter 9 und 10 schwach gelb gefärbt.
Die hinter Rotfilter bzw. Blaufilter gemessene optische Dichte ist in jedem Fall kleiner
als 0,05.
Bildempfangsblatt 11 (nicht erfindungsgemäß)
[0117] Ein Bildempfangsblatt gemäß Stand der Technik (US 4 282 305) wurde hergestellt, indem
wie bei Blatt 1 verfahren wurde, jedoch mit dem Unterschied, daß Schicht 1 folgende
Zusammensetzung hatte:
[0118]

Man erhält eine blaugefärbte Bildempfangsschicht mit glatter Oberfläche. Die hinter
Rotfilter gemessene Dichte beträgt 0,25. Dieses Bildempfangsblatt ist für praktische
Zwecke unbrauchbar.
Bildempfangsblatt 12
[0119] Es wurde wie bei Blatt 3 verfahren (Chelat 5 - Ni), jedoch mit dem Unterschied, daß
Schicht 2 folgende Zusammmensetzung hatte:

Bildempfangsblatt 13
[0120] Es wurde wie bei Blatt 12 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, daß Schicht 1 folgende
Zusammensetzung hatte:

Bildempfangsblatt 14
[0121] Es wurde wie bei Blatt 3 verfahren (Chelat 5 - Ni), jedoch mit dem Unterschied, daß
Schicht 2 folgende Zusammensetzung hatte:

Bildempfangsblatt 15
[0122] Es wurde wie bei Blatt 14 verfahren, jedoch mit dem Unterschied, daß Schicht 1 folgende
Zusammensetzung hatte:

[0123] Es wurden Bildempfangsblätter 12 bis 15 mit glatter Oberfläche erhalten. Die Blätter
12 und 14 waren schwach grün und die Blätter 13 und 15 schwach blau gefärbt. Die hinter
Rotfilter gemessene optische Dichte war jeweils kleiner als 0,05.
Bildempfangsblatt 16 (nicht erfindungsgemäß)
[0124] Wie Bildempfangsblatt 1, jedoch ohne Schicht 1.
[0125] Je 1 Streifen der Bildempfangsblätter 1 bis 15 wurde 2 min in eine 4 %ige NaOH-Lösung
getaucht. Bildempfangsblätter 1-5, 7-10 und 12-15 erschienen danach bei Betrachtung
am Tageslicht schwachbeige bis schwachblau, Bildempfangsblatt 6 deutlich chamois und
Bildempfangsblatt 11 deutlich blau angefärbt.
[0126] Nach einem anschließenden Behandlungsbad mit einem auf pH = 6 eingestellten 3 %igem
Na-Succinatpuffer wurden die Bildempfangsblätter 1-5, 7-10 und 12-15 entfärbt. Bildempfangsblatt
6 behielt dagegen eine bräunliche, Bildempfangsblatt 11 eine bläuliche Anfärbung bei;
letztere waren für praktische Zwecke wenig geeignet.
Beispiel 2
[0127] Von folgenden nachkomplexierbaren Bildfarbstoffen wurden 0,03 molare Lösungen hergestellt
und mit 1 % NaOH alkalisch gestellt.
Farbstoff A
[0128]

Farbstoff B
[0129]

Farbstoff C
[0130]

Farbstoff D
[0131]

Farbstoff E
[0132]

Farbstoff F (Farbstoff 13 der DE-A 31 07 540)
[0133]

Farbstoff G (Farbstoff 13 der deutschen Patentanmeldung DE-A 31 15 648)
[0134]

[0135] In diese Lösungen wurde je 1 Streifen von jedem der Bildempfangsblätter 1-6, 12 und
14 eingetaucht, bis eine Dichte von 1,5, gemessen hinter komplementärfarbigem Filter,
erreicht war. Von Bildempfangsblatt 16 wurden die entsprechenden Streifen so lange
eingetaucht, bis eine 30 s dauernde Nachbehandlung mit 2 %iger Nickelacetatlösung
eine Dichte von 1,5 ergab.
[0136] Anschließend wurden die Streifen mit einer auf pH = 6 gestellten 2 %igen Natriumsuccinatlösung
1 min nachbehandelt und getrocknet.
[0137] Die Auswertung zeigt, daß die erwünschten Farbtöne bei den erfindungsgemäßen Bildempfangsblättern
im wesentlichen ohne Verzögerung gegenüber dem Stand der Technik erreicht werden und
daß die Nuancen der Bildempfangsblätter 1-5, 12 und 14 denen entsprechen, die mit
Bildempfangsblatt 16 bei Nachbehandlung mit Ni-acetat erhalten werden. Es treten keinerlei
bräunliche Verfärbungen auf. Die Komplexierung erfolgt augenblicklich, ein allmählicher
Farbumschlag ist nicht zu erkennen. Bei Bildempfangsblatt 6 sind die Nuancen etwas
trüb.
[0138] Zur Lichtechtheitsprüfung wurde je 1 Streifen mit Farbüberträgen der Farbstoffe A
bis G auf den Bildempfangsblättern 3,4 und 16 48 h einer Hochintensitätsbelichtung
im Xenotest-Gerät unterworfen. Die nach Einwirkung von 4,8.10
6 lxh festgestellten prozentalen Dichteverluste, bezogen auf die Ausgangsdichte 1,5,
sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengefaßt:

Beispiel 3
[0139] In die Farbstofflösungen wurde je 1 Streifen von jedem der Bildempfangsblätter 7-11,
13 und 15 eingetaucht, bis eine Dichte von 1,5, gemessen hinter komplementärfarbigem
Filter, erreicht war. Von Bildempfangsblatt 16 wurden die entsprechenden Streifen
so lange eingetaucht, bis eine 30 s dauernde Nachbehandlung mit 2 %iger Kupferacetatlösung
eine Dichte von 1,5 ergab.
[0140] Anschließend wurden die Streifen mit einer auf pH = 6 gestellten 2 %igen Natriumsuccinatlösung
1 min nachbehandelt und getrocknet.
[0141] Die Auswertung zeigt, daß die erwünschten Farbtöne im wesentlichen ohne Verzögerung
gegenüber dem Stand der Technik erreicht werden und daß die Nuancen der Bildempfangsblätter
7-10, 13 und 15 denen entsprechen, die mit Bildempfangsblatt 16 bei Nachbehandlung
mit Cu-acetat erhalten werden. Es treten keinerlei bräunliche Verfärbungen auf. Die
Komplexierung erfolgt augenblicklich, ein allmählicher Farbumschlag ist nicht zu erkennen.
Bei Bildempfangsblatt 11 sind die Nuancen trüb und etwas kürzer.
[0142] Zur Lichtechtheitsprüfung wurde je 1 Streifen mit Farbüberträgen der Farbstoffe A
bis G auf den Bildempfangsblättern 7, 9 und 16 48 h einer Hochintensitätsbelichtung
im Xenotest-Gerät unterworfen. Die nach Einwirkung von 4,8.10
8 lxh festgestellten prozentualen Dichteverluste, bezogen auf die Ausgangsdichte 1,5,
sind in der folgenden Tabelle 2 zusammenfaßt:

Beispiel 4
[0143] Es wurde verfahren wie in Anwendungsbeispiel 2, jedoch unter Verwendung folgender
nicht nachkomplexierbarer Bildfarbstoffe:
Farbstoff H:
[0144]

Farbstoff I:
[0145]

Farbstoff K:
[0146]

[0147] Zur Lichtechtheitsprüfung wurde je 1 Streifen mit
Farbüberträgen der Farbstoffe H bis K auf den Bildempfangsblättern 3, 4 und 16 48 h
einer Hochintensitätsbelichtung im Xenotest-Gerät unterworfen. Die nach Einwirkung
von 4,8.10
6 lxh festgestellten prozentalen Dichteverluste, bezogen auf die Ausgangsdichte 1,5,
sind in der folgenden Tabelle 3 zusammengefaßt:

[0148] Die Ergebnisse lassen den Schluß zu, daß die Lichtechtheiten von Farbüberträgen aus
nichtkomplexierbaren anionischen Bildfarbstoffen mit hydrophoben Nickelchelaten gemäß
der Erfindung ebenfalls verbessert werden können.