[0001] Die Erfindung betrifft eine Nachdosiereinrichtung in einer mit einem Fotosatzgerät
in Verbindung stehenden fotografischen Entwicklungsmaschine, mit mindestens einer
Dosierpumpe und einer diese betätigenden Steuereinrichtung, in welcher die Nachdosiermenge
in Abhängigkeit von Länge und Breite des verarbeiteten Schichtträgermaterials festgelegt
wird.
[0002] Bei Entwicklungsmaschinen ist es wichtig, daß die einzelnen chemischen Bäder laufend
regeneriert werden. Dies geschieht im allgemeinen in Abhängigkeit von prozeßtypischen
Eigenschaften des jeweiligen Schichtträgermaterials im jeweiligen Behandlungsbad sowie
nach der Fläche des verarbeiteten Materials. Für grafische Zwecke ist eine Regenerierung
nach den genannten Parametern jedoch nicht ausreichend, da die Veränderung der Badkonzentration
auch abhängig ist von der Schwärzung des Schichtträgermaterials.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Nachdosiereinrichtung der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, daß mit einfachen Mitteln eine exakte, verbrauchsproportionale
und prozeßtypische Nachdosierung möglich wird.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 aufgeführten Mittel gelöst.
[0005] Mit der Erfindung wird erreicht, daß Meßeinrichtungen in der Entwicklungsmaschine
entfallen können, welche die Dichte des entwickelten Schichtträgermaterials ausmessen,
wie dies beispielsweise in der US-PS 3,787,689 beschrieben ist. Danach wird der Film
zwischen einer Lichtquelle und einer Reihe von Fotozellen durchgeführt, welche die
Filmdichte ausmessen. Dieses bekannte System arbeitet verhältnismäßig ungenau, da
nur diejenigen Streifen ausgemessen werden, an welchen sich eine Fotozelle befindet.
Soll die ganze Breite abgetastet werden, so werden viele Fotozellen benötigt, wobei
dann die Abgrenzung der einzelnen Bereiche problematisch ist. Mit der Erfindung erfolgt
dagegen die Steuerung der Nachdosierung in der Entwicklungsmaschine direkt von dem
Fotosatzgerät aus.
[0006] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
im Zusammenhang mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles, das anhand von Figuren
eingehend erläutert wird. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung; und
Fig. 2 ein Blockschaltbild der wichtigsten in Fig. 1 dargestellten Schaltungsteile.
[0007] In Fig. 1 ist mit 1 ein Fotosatzgerät und mit 2 eine Entwicklungsmaschine bezeichnet.
Zwischen Fotosatzgerät 1 und Entwicklungsmaschine 2 befindet sich ein Adapter 3, in
welchem eine Schneideinrichtung 4 und ein Transportrollenpaar 5 untergebracht sind.
Der Adapter 3 hat die Aufgabe, die unterschiedlichen Geschwindigkeiten von Fotosatzgerät
und der Entwicklungsmaschine zu kompensieren, das heißt, ein in die Entwicklungsmaschine
eingegebenes Schichtträgermaterial bei mangelnder Nachförderung aus dem Satzgerät
an einer vorgeschriebenen Stelle abzutrennen.
[0008] Die Entwicklungsmaschine 2 kann beispielsweise ein Entwicklerbad 2a, ein Fixierbad
2b, ein Wässerungsbad 2c und einen Trockner 2d aufweisen. In das Entwicklerbad 2a
mündet eine Dosierpumpe 6, welche mit einer Steuereinrichtung 7 in Verbindung steht.
In das Fixierbad 2b mündet eine Dosierpumpe 8, welche mit einer Steuereinrichtung
9 in Verbindung steht. Dieser Aufbau der Entwicklungsmaschine ist rein beispielhaft.
Es kann auch eine andere Kombination von Bädern mit einer entsprechenden Anzahl von
Dosierpumpen vorgesehen werden.
[0009] In dem Fotosatzgerät 1 befindet sich eine CRT-Röhre 10, welche mit einer Satzsteuerung
11 in Verbindung steht. Statt einer CRT-Röhre könnte auch ein Laser-Schreiber verwendet
werden. Die Röhre 10 ist auf eine Bühne 12 mit einem Ausschnitt 12a für das Schichtträgermaterial
13 gerichtet. Das Schichtträgermaterial wird aus einer Kassette 14 gezogen, welche
mit einem Rückspulantrieb 15 in Verbindung steht. Der Transport des Schichtträgermaterials
wird durch Rollenpaare 16 und 17 bewirkt, wobei letzteres in Transportrichtung gesehen
nach dem Bühnenausschnitt 12a angeordnet ist und mit einem Antrieb 18 in Verbindung
steht. Die Kassette 14 steht außerdem mit einem Code-Abtaster 19 in Verbindung, dessen
Ausgang zu einem Rechner 20 führt. Die Satzsteuerung 11 ist außerdem mit einer Meßeinrichtung
21 verbunden, welche ebenfalls zum Rechner 20 führt und die erfindungsgemäß die Strahlungsintensität
der Lichtschreibeinheit feststellt bzw. an den Rechner 20 überträgt. Der Ausgang des
Rechners 20 ist mit Schalteinheiten 7 und 9 der Dosierpumpen 6 und 8 verbunden. Außerdem
führen von den Antrieben 15 und 18 Leitungen zu dem Rechner 20.
[0010] Im Betrieb wirkt die beschriebene Anordnung nun folgendermaßen:
Von dem Code-Abtaster 19 wird an den Rechner ein Signal geliefert, das eine Aussage
über die Schichtträgerart und dessen Breite gibt. Von dem Antrieb 18 wird ein Signal
an den Rechner gegeben, das die Aussage über die Transportgeschwindigkeit und damit
über die Schichtträgerlänge liefert. Mit diesen Signalen kann in dem Rechner ein erster
Dosierwert errechnet werden, der die Aussage über Schichtträgerfläche und Schichtträgerart
beinhaltet. Bei der Schichtträgerart handelt es sich um die Aussage Film oder Papier,
Hersteller, Entwicklungsprozeß etc., wofür in dem Rechner bereits bestimmte Grundwerte
für die richtige Nachdosierung abgespeichert sind.
[0011] Die Verminderung der jeweiligen Badkonzentration ist, wie bereits gesagt, auch von
dem Schwärzungsgrad der einzelnen Abbildungen auf dem Schichtträger abhängig. Aus
diesem Grunde wird von der Meßeinrichtung 21 der Hell/Dunkel-Strom aufgenommen, welcher
die Helligkeit der CRT-Röhre 10 steuert. Damit wird ein Maß für die Dichte auf dem
Schichtträger erstellt, das im wesentlichen zu der Konzentrationsverminderung proportional
ist. Dieses Maß wird in dem Rechner 20 zu dem ersten Dosierwert als zweiter Dosierwert
addiert und der Rechner 20 steuert demnach die Schalteinheiten 7 und 9 der Dosierpumpen
6 bzw. 8 an, womit eine Nachdosierung entsprechend der Konzentrationsverminderung
durch Fläche und Schwärzung erfolgt.
[0012] Statt der direkten Abnahme des Steuersignals für die CRT-Röhre 10 könnte auch eine
andere Meßeinrichtung Anwendung finden, die beispielsweise die aus der Röhre 10 austretende
Helligkeit mittels einer Fotozelle aufnimmt und an den Rechner 20 meldet.
[0013] In Fig. 2 ist eine schaltungsmäßige Abweichung zu Fig. 1 dargestellt, wobei gleiche
Teile gleiche Bezugszeichen aufweisen. Die Meßeinrichtung wird durch einen Integrator
21' gebildet, in welchem der Steuerstrom aus der Satzsteuerung 11 für die Bildröhre
10 zeitlich aufintegriert wird, wobei die Größe des periodisch abgegebenen Signals
ein Maß für die mittlere an das Schichtträgermaterial abgegebene Belichtungsenergie
ist und damit bei bekannter Materialcharakteristik die mittlere Graudichte der Belichtung
darstellt. Das abgehende Signal wird über einen Analog/Digital-Wandler an den Rechner
20 gegeben, in welchem zusammen mit der Flächenberechnung der jeweilige Dosierimpuls
gemäß dem Beispiel nach Fig. 1 erstellt wird.
[0014] Bei manchen Fotosatzarbeiten ist es notwendig, das Schichtträgermaterial nicht nur
in einer Richtung zu bewegen, sondern auch in der entgegengesetzten Richtung. Aus
diesem Grund ist ein Antrieb 15 für die Kassette 14 vorgesehen, mit welchem das Schichtträgermaterial
auch wieder zurückgezogen werden kann. Eine Rückwärtsbewegung würde aber die Berechnung
der Fläche stören. Aus diesem Grund ist bei dem Beispiel in Fig. 2 ein Vorwärts/Rückwärts-Zähler
23 vorgesehen, in welchem die Schritte in Transportrichtung positiv und diejenigen
gegen die Transportrichtung negativ gezählt werden. Von einer Start/Stopp-Einheit
24, welche die Antriebe 15 und 18 auslöst, werden die entsprechenden Start/Stopp-Signale
an den Vorwärts/Rückwärts-Zähler 23 gegeben. Von der Start/Stopp-Einheit 24 führt
auch eine Leitung zum Integrator 21', der über diese ein- und abgeschaltet wird, wenn
der Lichtstrahl der Röhre 10 arbeitet bzw. zu arbeiten aufhört. Die Start/Stopp-Einheit
24 ist zweckmäßigerweise mit der Satzsteuerung 11 gekoppelt, von welcher aus die Befehle
für einen Rückwärtstransport ausgehen.
[0015] In dem Analog/Digital-Wandler 22 wird das analoge Signal der mittleren Bildhelligkeit
digitalisiert und in dieser Form dem Rechner zugeleitet. Die im Rechner errechneten
Regenerierwerte werden in den Schalteinheiten 7, 9 und 9' verstärkt und in Form von
Zeitimpulsen auf die Pumpen 6, 8 und 8' gegeben, welche durch verschieden lange Laufzeiten
bei fest eingestellter Fördermenge unterschiedliche Regeneriermengen ergeben. Statt
der Dosierpumpen könnten auch Magnetventile Anwendung finden, an welchen die Nachdosierflüssigkeiten
unter einem gewissen Druck anliegen und die für die errechnete Zeit geöffnet werden
können.
[0016] Die Kombination der vom Fotosatzgerät ausgehenden, leicht aufzunehmenden Daten mit
den vorher bestimmten, konstanten Prozeßdaten erlaubt eine vollständige Regeneriersteuerung
der Entwicklungsmaschine ohne weitere Meßeinrichtung innerhalb der Entwicklungsmaschine.
[0017] Sollte über längere Zeit keine oder nur wenig Regenerierung erfolgen, da das Fotosatzgerät
nicht in Betrieb ist oder nur sehr wenig gesetzt wird, oxydiert der Aktivator in der
Entwicklungsmaschine. Für diesen Fall kann der Rechner je nach gewähltem Entwicklungsprozeß
bei Unterschreiten einer bestimmten Materialmenge oder nach Überschreiten einer bestimmten
satzfreien Zeit einen definierten Regenerierstoß geben, um im Aktivator die Oxydation
auszugleichen.
1. Nachdosiereinrichtung in einer mit einem Fotosatzgerät in Verbindung stehenden
fotografischen Entwicklungsmaschine, mit mindestens einer Dosierpumpe und einer diese
betätigenden Steuereinrichtung, in welcher die Nachdosiermenge in Abhängigkeit von
Länge und Breite des verarbeiteten Schichtträgermaterials festgelegt wird, gekennzeichnet
durch eine das Zeitintegral der Strahlungsintensität der Lichtschreibeinheit (10)
aus dem Fotosatzgerät (1) feststellende Meßeinrichtung (21; 21'), welche an die Steuereinrichtung
(20, 7, 9, 9') ein der geschriebenen Gesamtdichte proportionales Signal abgibt.
2. Nachdosiereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung
einen Rechner (20) und für jede Dosierpumpe (6, 8, 8') eine dem Rechner nachgeschaltete
Schalteinheit (7, 9, 9') aufweist und in dem Rechner der Ausgang der Meßeinrichtung
(21; 21') sowie Signale über den Antrieb (17) des Schichtträgermaterials (13) und
Signale einer Abtasteinheit (19) über Schichtträgerart und -breite münden.
3. Nachdosiereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung
ein Integrator (21') ist, der mit der Fotosatzsteuerung (11) verbunden und in gleicher
Weise wie die Lichtschreibeinheit (10) mit dem die Helligkeit der Lichtschreibeinheit
beeinflussenden Steuerstrom beaufschlagt ist.
4. Nachdosiereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung
ein Integrator (21') ist, dessen Ausgang über einen Analog/Digital-Wandler (22) an
dem Rechner (20) anliegt.
5. Nachdosiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Fotosatzgerät (1) für das Schichtträgermaterial (13) ein Rückwärtstransport
(15) vorgesehen ist, und daß zum Zwecke der Flächenberechnung die Informationen über
Vorwärts-und Rückwärtstransport bzw. Stopp über einen Vorwärts/Rückwärts-Zähler (23)
an dem Rechner (20) anliegen.