[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Sortieren von Metallteilen, insbesondere
Schrottstücken, im Durchlauf über eine Transporteinrichtung.
[0002] In der Technik werden Metallteile unterschiedlichster chemischer Zusammensetzung
erzeugt. Andererseits fallen Schrotte in erheblichen Mengen an, wie z.B. Schredderschrotte,
die Stücke unterschiedlichster chemischer Zusammensetzung enthalten. Eine Rückgewinnung
zu gebrauchsfähigen Metallen ist kaum möglich, da eine Schmelze aus Schrotten nur
selten in ihrer chemischen Zusammensetzung und in ihren Gebrauchseigenschaften einer
Gebrauchslegierung genügt. Weiterverarbeitungen mit aufwendigen metallurgischen Verfahren
sind unwirtschaftlich.
[0003] Im Falle der Produktionsüberwachung nach chemischer Zusammensetzung mußte man sich
bisher mit Strichprobenkontrollen zufrieden geben. Bei Schrotten ist ein Sortieren
selbst im Handklaubeverfahren kaum möglich, da dies unsicher und langwierig ist. Andere
bekannte Verfahren versuchen eine Trennung nach dem spezifischen Gewicht der Metalle,
z.B. in Schwimm-, Rüttel-, Zentrifugierverfahren oder nach elektromagnetischen Eigenschaften.
Die Verfahren führen zu keinem sicheren Erfolg und lassen auch keine Trennung nach
Legierungen innerhalb der Legierungsreihen bei gleichen Grundmetallen zu.
[0004] Übliche Analysemethoden sind wegen ihres Zeitaufwandes unpraktikabel. Sie erfordern
aufwendige Probenahme, Probenvorbereitung und Analysen an kleinen Stücken.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sortieren von
Metallteilen im Durchlauf über eine Transporteinrichtung zu schaffen, bei dom bzw.
der mit einfachsten konstruktiven Mitteln eine kontinuierliche Sortierung nicht nur
nach unterschiedlichen Metallen, sondern auch nach unterschiedlichen Legierungen erreicht
wird. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, Verfahren und Vorrichtung derart
zu verbessern, daß die Metallteile nicht in kleine Stücke zerkleinert werden müssen,
sondern auch große Teile und Stücke sortiert werden.
[0006] Diese Ausgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die auf die laufende Transporteinrichtung
gegebenen Metallteile innerhalb eines kurzen Bewegungsbereichs Röntgon- oder Isctopenstrahlen
durchwandern und die von den Metallteilen abgegebenen Strahlen, insbesondere Röntgenspektren,
Röntgenfluoreszenz, von mindestens einem Detektor aufgefangen und von einem Rechner
analysiert werden, der nachgeordnete Sortiergeräte steuert.
[0007] Hierdurch werden ein einfaches Verfahren und eine einfache Vorrichtung ermöglicht,
durch die im Durchlaufverfahren Metallteile und Stücke unterschiedlicher Größe nach
ihrer chemischen Zusammensetzung bzw. ihrer Legierung exakt sortierbar sind. Verfahren
und Vorrichtung sind wirtschaftlich und von hoher Genauigkeit. Es können auch große
Metallteile und Metallstücke analysiert und sortiert werden, so daß Zerkleinerungskosten
und Verschlackungsverluste beim Wiedereinschmelzen vermieden werden.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn Röntgengenerator und Detektor unterhalb der Transporteinrichtung
angeordnet sind. Hierdurch wird ein stets gleichbleibender Abstand von Generator und
Detektor zu den Metallteilen gewährleistet, so daß eine stets gleichbleibend gute
(brauchbare) Analyse erreichbar ist. Hierzu wird ferner vorgeschlagen, daß die Transporteinrichtung
ein Förderband aufweist und die vom Generator ausgehenden und die den Detektor erreichenden
Strahlen das Förderband durchdringen.
[0009] Dabei kann das Förderband quer zur Längsrichtung rinnenförmig gewölbt sein, so daß
die Metallteile stets nahe dem Generator und dem Detektor liegen.
[0010] Exakte Analysewerte werden auch dadurch erreicht, daß der nahe der Bandunterseite
angeordnete Strahlengenerator und Detektor sich in einer Querebene zur
Bandlängsachse befinden. Hierzu wird ferner vorgeschlagen, daß Strahlengenerator und
Detektor etwa radial zur Bandwölbung angeordnet sind und insbesondere in dieser Richtung
Strahlen abgeben bzw. empfangen.
[0011] Von Vorteil ist es auch, wenn das Förderband ein Strahlen wenig absorbierendes Material,
insbesondere Kunststoff oder Gummi aufweist. Alternativ kann auch das Förderband kleine
Durchbrüche oder öffnungen aufweisen..
[0012] Eine konstruktiv einfache und sicher arbeitende Vorrichtung wird dadurch erreicht,
daß die nachgeordneten Sortiergeräte zur Beförderung der Metallteile vom Band mechanische
Auswurfeinrichtungen und/oder Luftdüsen aufweisen.
[0013] Ein Ausführunnsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung und
Fig. 2 einen Schnitt nach II-II in Fig. 1.
[0014] Metallteile 1, insbesondere kleinere und größere Schrottstücke, werden durch eine
Aufgabevorrichtung 2, insbesondere durch eine schräge Schüttelebene, auf ein Förderband
3 einzeln hintereinander aufgegeben. Das Material des Förderbandes ist weitestgehend
für Röntgenstrahlen durchlässig und besteht hierzu aus Kunststoff oder Gummi. Alternativ
kann das Förderband auch öffnungen, Durchbrüche regelmäßig aufweisen oder weitmaschig
ausgebildet sein. Ferner ist das Förderband derart im Querschnitt gewölbt, daß die
Längsränder höher liegen als der zwischenliegende mittlere Bereich.
[0015] Das umlaufende Förderband 3 führt die Metallteile unter eine Strahlenschutzhaube
4, die das Band übergreift. Im Bereich dieser Haube sind unterhalb des Bandes nahe
der Bandunterseite ein Strahlengenerator 5 und beispielsweise ein Detektor mit Dewar-Gefäß
6 quer zur Bandrichtung nebeneinander radial zur Bandwölbung befestigt, wenn das energiedisperse
System verwendet wird. Der Generator 5 erzeugt Röntgen-, Gamma- oder Isotopenstrahlen,
die von einer Röntgenröhre oder Isotopen erzeugt werden und radial zur Bandwölbung
auf die Metallteile 1 gerichtet sind. Die von den Metallteilen entsprechend deren
Metallart und deren Legierungsart abgegebenen charakteristischen Strahlen, insbesondere
(Röntgen-)Strahlenspektren (Röntgenfluoreszenzstrahlung), werden von dem neben dem
Generator angeordneten Detektor 6 aufgefangen und in elektrische Impulse umgewandelt.
Zur Kühlung des Detektors wird bei Verwendung einer energiedispersen Methode flüssiger
Stickstoff verwendet. Da Strahlengenerator 5 und Detektor 6 unter dem Förderband angeordnet
sind, besteht für alle Metallteile ein weitgehend gleicher Abstand zu diesen, so daß
die den Detektor erreichenden Strahlen nicht zu stark schwanken.
[0016] Die vom Detektor erzeugten elektrischen Signale werden einem Rechner mit einer Sortierprozeßsteuerung
zugeführt, der die Meßsignale des Detektors mit schon gespeicherten Signalen, insbesondere
Röntgenfluoreszenzmustern analysierter Metalle bzw. Legierungen vergleicht und danach
entsprechend am Förderband befindliche Sortierer steuert.
[0017] Für eine jeweilige Metall- oder Legierungsart bzw. Metall- oder Legierungsgruppe
sind Sortiervorrichtungen 7 neben oder über dem Förderband 3 vorgesehen, die die Metallteile
entsprechend den vom Rechner gegebenen.Steuerungssignalen in neben dem Band und hinter
dem Band angeordnete Behälter 8 werfen. Das Aussortieren kann durch mechanische Weichen
oder durch Luftdüsen erfolgen, die die zu separierenden Metallstücke vom Band herunterblasen.
[0018] Wenn es die Geometrie der zu untersuchenden Teile zuläßt, können Strahlengenerator
und Detektor seitlich oder oberhalb der Metallteile angebracht sein. Für viele Fälle
eignet sich ein radioaktiver Stoff als Strahlenquelle.
1. Verfahren zum Sortieren von Metallteilen, insbesondere Schrottstücken, im Durchlauf
über eine Transporteinrichtung, dadurch gekennzeichnet , daß die auf die laufende
Transporteinrichtung (3) gegebenen Metallteile (1) innerhalb eines kurzen Bewegungsbereichs
Röntgen- oder Isotopenstrahlen durchwandern und die von den Metallteilen (11) abgegebenen
Strahlen,insbesondere Röntgenspektren, Röntgenfluoreszenz, von mindestens einem Detektor
(6) aufgefangen und von einem Rechner analysiert werden, der nachgeordnete Sortiergeräte
(7) steuert.
2. Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß Strahlengenerator (5) und Detektor (6) unterhalb der Transporteinrichtung (3)
angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Transporteinrichtung
ein Förderband (3) aufweist und die vom 34 343 EU HC/Be Generator (5) ausgehenden
und die den Detektor (6) erreichenden Strahlen das Förderband (3) durchdringen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Förderband (3) quer
zur Längsrichtung rinnenförmig gewölbt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß der nahe der Bandunterseite
angeordnete Strahlengenerator (5) und Detektor (6) sich in einer Querebene zur Bandlängsachse
befinden.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß Strahlengenerator
(5) und Detektor (6) etwa radial zur Bandwölbung angeordnet sind und insbesondere
in dieser Richtung Strahlen abgeben bzw. empfangen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3', dadurch gekennzeichnet , daß das Förderband (3) ein
Strahlen wenig absorbierendes Material, insbesondere Kunststoff oder Gummi aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Förderband (3) kleine
Durchbrüche oder Öffnungen aufweist.
9. Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß der Strahlengenerator und Detektor seitlich oder oberhalb des Transportbandes
angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Strahlengenerator
und Detektor in Richtung der Längsachse des Transportbandes angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet , daß die
nachgeordneten Sortiergeräte (7) zur Beförderung der Metallteile (1) vom Band (3)
mechanische Auswurfeinrichtungen und/oder Luftdüsen aufweisen.