[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und einen Uerbrennungsofen zur Verbrennung von
minderwertigem Brennmaterial, insbesondere Müllpellets, bei dem das Brennmaterial
in einer Retorte zumindest teilweise entgast, unmittelbar anschließend zusammen mit
dem in der Retorte entstehenden Pyrolysegas in einer Brennkammer verbrannt wird und
die Rauchgase unter anderem zur Beheizung der Retorte verwendet werden.
[0002] Bei einem nach diesem Verfahren arbeitenden Verbrennungsofen (DE-OS 25 14 589) ist
der Uerbrennungsofen mit einem, oben eine verschließbare Füllöffnung aufweisenden,
im wesentlichen lotrechten Füllschacht und einer an den Füllschacht unmittelbar angrenzenden
Brennkammer versehen.
[0003] Der Füllschacht dient hier hauptsächlich als Trockenraum. Dadurch, daß nur eine bzw.
zwei der im wesentlichen lotrechten Füllschachtwände an die Brennkammer angrenzen
und dadurch, daß der Verbrennungsofen eine verhältnismäßig geringe Bauhöhe und einen
großen Querschnitt aufweist, wird das Brennmaterial in dem Füllschacht nur entgast.
[0004] Die hierbei im Füllschacht entstehenden Schwelgase, die hauptsächlich Wasserdampf
und Kohlenstoffteilchen, aber auch etwas Pyrolysegas enthalten, werden über einen
oder mehrere an der Peripherie des Verbrennungsofens angeordnete, den oberen Teil
des Füllschachtes mit dem Aschenraum verbindende Kanäle in den Aschenraum geleitet
und dort mit Luft vermischt. Sie treten dann durch einen unterhalb des Füllschachtes
vorgesehenen Rost, auf dem das vorgetrocknete und teilweise entgaste Brennmaterial
verbrannt wird. In der Feuerglut werden die mitgeführten hohlenstoff-Teilchen und
das Pyrolysegas verbrannt. Bei der Verbrennung entstehen Rauchgase, welche in sich
wiederum unverbrannte Kohlenstoff-Teilchen mitführen. Zu deren Verbrennung sind in
der Brennkammer mit Löchern versehene Rohre angeordnet, die zur Zuführung von Sekundärluft
dienen. Durch die Sekundärluft soll eine Nachverbrennung erreicht werden.
[0005] Durch die massierte Zugabe von Frischluft in die Nachverbrennungszone muß mit hohem
Luftüberschuß gefahren werden. Dies bedeutet eine theoretisch unnötige Vervielfachung
der zu reinigenden Rauchgasmenge. Außerdem wird durch die Hindurchleitung des Schwelgases
durch die Feuerglut der Verbrennungsvorgang wegen dem Wasserdampf negativ belastet.
Wenn andererseits das Schwelgas größere Mengen an Pyrolysegas enthält, so führt das
Hindurchleiten des Schwelgases durch die Feuerglut nicht nur zu einer höheren Temperaturbelastung
des Rostes, sondern auch dazu, daß die Asche teilweise schmilzt, was zu Funktionsstörungen
beim Austrag der Asche führen kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verbrennung von minderwertigem
Brennmaterial, insbesondere Müllpellets, der eingangs erwähnten Art und einen Verbrennungsofen
zur Durchführung dieses Verfahrens anzugeben, bei welchem die Rauchgase weitgehend
von unverbrannten Kohlenstoff-Teilchen und kohlenstoffmonoxyd befreit sind und wenig
Schadstoffe enthalten, möglichst geringe Rauchgasmengen anfallen, und bei dem außerdem
der zur Durchführung des Verfahrens erforderliche Verbrennungsofen verhältnismäßig
einfach im Aufbau und wenig störanfällig ist.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das Brennmaterial
in der Retorte möglichst weitgehend entgast und das hierbei entstehende Pyrolysegas
aus der Retorte unmittelbar in die Brennkammer geleitet und dort unter Luftzufuhr
oberhalb des entgasten Brennmaterials verbrannt wird.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird also das Pyrolysegas nicht etwa durch den
Rost und das hierauf befindliche brennende Brennmaterial geleitet, sondern unmittelbar
aus der Retorte in einen Bereich der Brennkammer oberhalb des brennenden Brennmaterials.
Dort vermischt sich das Pyrolysegas mit der über eine Sekundärluftzuführung zugeführte
Luft und verbrennt mit hoher Temperatur. Durch die mit hoher Temperatur brennende
Pyrolysegasflamme wird der im Rauchgas aus der Verbrennung des Brennmaterials enthaltene
Kohlenstoff vollständig verbrannt. Die den Verbrennungsofen verlassenden Rauchgase
sind hierdurch optimal sauber. Sie enthalten auch verhältnismäßig geringe Anteile
an sonstigen Schadstoffen. Wichtig bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es auch, daß das Brennmaterial in der Retorte möglichst weitgehend entgast wird,
da für die Verbrennung des hierbei entstehenden Pyrolysegases eine viel kleinere Luftmenge
erforderlich ist, und durch eine möglichst große Pyrolysegasflamme für eine vorzügliche
Ausbrennung der Rauchgase gesorgt wird. Die benötigte Luftmenge beträgt etwa nur 1/3
der bisher benötigten Luftmenge. Dies ist für die nachfolgende Rauchgasreinigung von
wesentlichem Vorteil, denn die Rauchgas-Reinigungsanlage kann bedeutend kleiner sein.
Weiterhin hat das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil, daß die Verbrennung in zwei
Temperaturzonen erfolgt. Bei der Verbrennung des entgasten Brenmaterials ist die Temperatur
verhältnismäßig niedrig und wird keinesfalls zu einem Schmelzen der Asche führen.
Störungen beim Austrag der Asche werden hierdurch vermieden und außerdem wird auch
die Lebensdauer des Rostes verlängert bzw. die Konstruktion des Rostes vereinfacht.
Bei der Verbrennung der großen Menge von Pyrolysegas, welches unmittelbar aus der
Retorte in die Brennkammer übertritt, wird dagegen ein sehr hoher Verbrennungstemperatis
erreicht, was für die Energiegewinnung von Vorteil ist. Außerdem ist ein zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlicher Verbrennungsofen verhältnismäßig einfach
im Aufbau und wenig störanfällig.
[0009] Ausgehend von einem bekannten Verbrennungsofen (DE-OS 25 14 589) mit mindestens einem
oben eine verschließbare Füllöffnung aufweisenden, im wesentlichen lotrechten Füllschacht,
einer an den Füllschacht unmittelbar angrenzenden Brennkammer, einem unterhalb des
Füllschachtes angeordneten Rost und mindestens einer oberhalb des Rostes in die Brennkammer
mündenden Sekundärluftzuführung, wobei die Füllschachtwände bis dicht über den im
Querschnitt größer als die untere Austragsöffnung des Füllschachtes ausgebildeten
Rost reichen, derart, daß sich auf dem Rost ein Schüttkegel von im Füllschacht zumindest
teilweise entgastem Brennmaterial bildet und dort verbrennt, ist der erfindungsgemäße
Verbrennungsofen dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammer sämtliche im wesentlichen
lbtrechte Füllschachtwände umgibt, daß der Querschnitt und die Höhe des Füllschachtes
so bemessen sind, daß das Brennmaterial im Füllschacht weitgehend entgast wird, und
daß der Füllschacht bis auf seine Austragsöffnung und seine Füllöffnung allseitig
geschlossen ist, derart, daß das im Füllschacht erzeugte Pyrolysegas nur unten aus
dem Füllschacht unmittelbar in die Brennkammer oberhalb des Schüttkegels entweichen
kann und dort unter Luftzufuhr verbrennt.
[0010] Dieser neue Verbrennungsofen ist verhältnismäßig einfach im Aufbau und auch wenig
störanfällig. Mit ihm kann eine optimale Verbrennung von minderwertigem Heizmaterial,
insbesondere Müllpellets durchgeführt werden, wobei der Kohlenstoff im Rauchgas durch
die überlagernde Verbrennung mittels des Pyrolysegases weitestgehend verbrannt ist
und der Schadstoffanteil im Rauchgas verhältnismäßig niedrig ist. Außerdem ist auch
die zur Verbrennung erforderliche Luftmenge verhältnismäßig gering, so daß die Rauchgasmenge
verringert wird und die Rauchgas-Reinigungsanlage kleine Abmessungen aufweisen kann.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Die Erfindung ist in folgendem, anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Vertikalschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Verbrennungsofens,
Figur 2 einen Vertikalschnitt eines zweiten Ausführungsbeispieles nach der Linie II-II
der Fig. 3,
Figur 3 einen Horizontalschnitt nach der Linie III-III der Fig. 2,
Figur 4
und 5 Horizontalschnitte durch zwei weitere Ausführungsbeispiele.
[0013] Der Ofen 1 weist einen zentralen, lotrechten Füllschacht 2 auf, der durch die Füllschachtwände
3 begrenzt wird. Oben ist der Füllschacht 2 mit einer Füllöffnung 4 versehen, die
durch einen Drehschieber 5 verschließbar ist. Unterhalb der unteren Austragsöffnung
6 des Füllschachtes 2 ist der Rost 7 angeordnet. Dieser Rost 7 weist einen horizontalen
Querschnitt auf, der größer ist als der Querschnitt der Austragsöffnung 6 des Füllschachtes
2, so daß sich auf dem Rost ein Schüttkegel 8 von entgastem Brennmaterial ausbilden
kann. Unterhalb des Rostes 8 sind eine Primärluftzuführung 9 und eine Ascheaustragsvorrichtung
10 vorgesehen.
[0014] Die Füllschachtwände 3 sind allseitig von einer Brennkammer 11 umgeben. Dies ist
eine erste wichtige Voraussetzung dafür, daß das im Füllschacht 2 enthaltene Brennmaterial
weitgehend entgast wird. Weiterhin sind der Querschnitt D und die Höhe H des Füllschachtes
2 ebenfalls so ausgebildet, daß das Brennmaterial 8a im Füllschacht 2 weitgehend entgast
wird. Zu diesem Zweck kann der zweckmäßig im Querschnitt kreisförmige Füllschacht
2 einen Durchmesser von etwa 400 - 600 mm und eine Höhe von 3 - 4 m oder mehr aufweisen.
Wichtig ist weiterhin, daß der Füllschacht bis auf die durch den Drehschieber 5 verschließbare
Füllöffnung 4 und die Austragsöffnung 6 allseitig geschlossen ist. Durch die in der
Brennkammer 11 außen an den Füllschachtwänden 3 entlangstreichenden heißen Rauchgase
wird das im Füllschacht befindliche Brennmaterial stark erhitzt und nahezu vollständig
entgast.
[0015] Als Brennmaterial werden vorzugsweise Müllpellets verwendet, die beispielsweise nach
dem Verfahren gemäß der DE-PS 25 10 465 hergestellt sind. Es können aber auch andere
minderwertige Brennmaterialien verbrannt werden, wie z.B. loser Hausmüll, Säge- und
Hobelspäne, Torf, gehexeltes Stroh, Nußschalen und gegebenenfalls auch Ölschiefer
oder Ölsand.
[0016] Da der Füllschacht 2 allseitig geschlossen ist, kann das bei der Entgasung entstehende
Pyrolysegas nur unten aus dem Füllschacht 2 in die Brennkammer 11 entweichen und zwar
in einem Bereich oberhalb des Schüttkegels 8. In diesem Bereich wird in die Brennkammer
11 über die Öffnungen 14 oder andere geeignete Sekundärluftzuführungen Sekundärluft
in die Brennkammer 11 eingeleitet. Das aus dem Füllschacht 2 unten entweichende Pyrolysegas
vermischt sich mit dieser Sekundärluft und verbrennt in Form eines Flammenkranzes
oberhalb des Schüttkegels B. Bei der Verbrennung des Pyrolysegases entstehen Temperaturen
von über 1100°C. Durch den Flammenkranz 12 werden die aus dem Schüttkegel 8 austretenden
Rauchgase, die noch brennbare Stoffe, insbesondere Kohlenstoff enthalten, nachverbrennt,
so daß die Rauchgase optimal sauber sind. Die hohe Temperatur, die durch die Verbrennung
des Pyrolysegases im Rauchgas erreicht wird, ist für die Energiegewinnung sehr günstig.
Die heißen Rauchgase werden dann durch einen nicht dargestellten Wärmetauscher in
üblicher Weise hindurchgeführt. Da die hohen Temperaturen erst in der Brennkammer
und nicht etwa im Schüttkegel 8 erreicht werden, wird auch ein Schmelzen der Asche
vermieden.
[0017] Wichtig ist es, daß der Füllschacht 2 allseitig von der Brennkammer 11 umgeben und
so bemessen ist, daß das in ihm enthaltene Brennmaterial 8a weitgehend entgast wird.
Zum Verbrennen des Pyrolysegases ist nämlich ein kleinerer Luftanteil erforderlich.
So braucht man für die Verbrennung von 1 kg Müll mit einem Heizwert von 1500 kcal
etwa 3 cbm Luft. Wird hingegen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren und mit dem erfindungsgemäßen
Verbrennungsofen das Brennmaterial weitgehend entgast, so entstehen aus einer heizwertgleichen
Menge Müllpellets etwa 0,5 cbm Pyrolysegas und etwa 0,5 kg entgastes Brennmaterial
(Pyrolysat). Zur Verbrennung dieser Mengen von Pyrolysegas und Porolysat sind jeweils
etwa 0,5 cbm Luft, zusammen also 1 cbm Luft erforderlich. Die geringere Luftmenge
hat den Vorteil, daß auch geringere Rauchgasmengen entstehen, was wiederum dann von
Vorteil ist, wenn das Rauchgas anschließend gereinigt werden muß. Die hierfür erforderlichen
Reinigungsanlagen können kleiner gehalten werden. Außerdem kann durch das Pyrolyseges
eine weit höhere Rauchgastemperatur erreicht werden als dies allein bei normaler Verbrennung
des minderwertigen Brennmaterials möglich wäre.
[0018] Der Abstand A des unteren Randes 3a der Füllschachtwände vom Rost 7 ist so bemessen,
daß das im Füllschacht 2 erzeugte Pyrolysegas unterhalb des unteren Randes 3a der
Füllschachtwände 3 in die Brennkammer 11 entweicht. Hierbei sollte dieser Abstand
so bemessen sein, daß das Pyrolysegas am unteren Rand 3a allseitig im wesentlichen
gleichmäßig entweicht, damit ein gleichmäßiger und geschlossener Flammenkranz 12 entsteht.
[0019] Damit das Pyrolysegas auch tatsächlich in der gewünschten Weise unten aus dem Füllschacht
2 entweicht, muß die Füllöffnung 4 durch eine Schleuse 5 beispielsweise in Form eines
Drehschiebers geschlossen sein. Über diesen Drehschieber kann Brennmaterial kontinuierlich
oder absatzweise nachgefördert werden.
[0020] Anstelle eines derartigen Drehschiebers 5 kann man gegebenenfalls auch wie es in
Fig. 2 - 5 dargestellt ist, Förderschnecken 13 vorsehen. Bei Verwendung derartiger
Förderschnecken 13 ist es vorteilhaft, in dem Füllschacht 2 Unterdruck zu erzeugen.
Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß der Brennkammer 11 ein nicht dargestelltes
Gebläse nachgeschaltet wird, durch welches die Rauchgase abgezogen werden. Durch den
im Füllschacht 2 erzeugten Unterdruck wird verhindert, daß Pyrolysegas durch die Füllöffnung
4 austritt.
[0021] Das in Fig. 2 und 3 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in
Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel im wesentlichen nur durch den Querschnitt
des Verbrennungsofens und durch die Ausgestaltung der Brennmaterialzufuhr. Während
bei dem in Fig. 1 dargestellten Verbrennungsofen der Füllschacht 2 und die ihm zugeordneten
Teile zylindrisch bzw. kreisförmig sind, sind bei dem in Fig. 2 und 3 dargestellten
Ausführungsbeispiel der Füllschacht 2 und die ihm zugeordneten Teile im Querschnitt
rechteckig ausgestaltet. Teile gleicher Funktion sind mit den gleichen Bezugszeichen
wie bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel bezeichnet. Zur Vermeidung
von Wiederholungen wird auf die obigen Ausführungen verwiesen. Auch bei dem in Fig.
2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Füllschacht 2 allseitig von einer
Brennkammer 11 umgeben und durch entsprechende Querschnittsbemessungen und Höhe des
Füllschachtes 2 ist dafür Sorge getragen, daß das Brennmaterial im Füllschacht möglichst
weitgehend entgast wird.
[0022] Um die Entgasung bei größeren Querschnitten des Füllschachtes ebenfalls zu gewährleisten,
kann gemäß dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel auch innerhalb des Füllschachtes
eine von den Füllschachtwänden 3' begrenzte zusätzliche Brennkammer 11' vorgesehen
sein.
[0023] Man kann auch, wie es in Fig. 5 dargestellt ist, in einem Verbrennungsofen mehrere
Füllschächte 2 anordnen und allseitig mit einer Brennkammer 11 umgeben, so daß auf
diese Weise der Querschnitt jedes einzelnen Füllschachtes 2 nur so groß ist, daß eine
möglichst weitgehende Entgasung des Brennmaterials im Füllschacht sichergestellt ist.
1. Verfahren zur Verbrennung von minderwertigem Brennmaterial, insbesondere Müllpellets,
bei dem das Brennmaterial in einer Retorte zumindest teilweise entgast, unmittelbar
anschließend zusammen mit dem in der Retorte entstehenden Pyrolysegas in einer Brennkammer
verbrannt wird und die Rauchgase unter anderem zur Beheizung der Retorte verwendet
werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Brennmaterial in der Retorte möglichst weitgehend
entgast und das hierbei entstehende Pyrolysegas aus der Retorte unmittelbar in die
Brennkammer geleitet und dort unter Luftzufuhr oberhalb des entgasten Brennmaterials
verbrannt wird.
2. Verbrennungsofen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit mindestens
einem oben eine verschließbare Füllöffnung aufweisenden, im wesentlichen lotrechten
Füllschacht, einer an den Füllschacht unmittelbar angrenzenden Brennkammer, einem
unterhalb des Füllschachtes angeordneten Rost und mindestens einer oberhalb des Rostes
in die Brennkammer mündenden Sekundärluftzuführung, wobei die Füllschachtwände bis
dicht über den im Querschnitt größer als die untere Austragsöffnung des Füllschachtes
ausgebildeten Rost reichen, derart, daß sich auf dem Rost ein Schüttkegel von im Füllschacht
zumindest teilweise entgastem Brennmaterial bildet und dort verbrennt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Brennkammer (11,11') sämtliche im wesentlichen lotrechte Füllschachtwände
(3,3') umgibt, daß der Querschnitt und die Höhe (H) des Füllschachtes (2) so bemessen
sind, daB das Brennmaterial (8a) im Füllschacht (2) weitgehend entgast wird, und daß
der Füllschacht (2) bis auf seine Austragsöffnung (6) und seine Füllöffnung (4) allseitig
geschlossen ist, derart, daB das im Füllschacht (2) erzeugte Pyrolysegas nur unten
aus dem Füllschacht (2) unmittelbar in die Brennkammer (11,11') oberhalb des Schüttkegels
(8) entweichen kann und dort unter Luftzufuhr verbrennt.
3. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (A) des unteren Randes
(3a) der Füllschachtwände (3) vom Rost (7) so bemessen ist, daB das im Füllschacht
(2) erzeugte Pyrolysegas durch die Austragsöffnung (6) unterhalb des unteren Randes
(3a) der Füllschachtwände (3) in die Brennkammer (11) entweicht.
4. Ofen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (A) des unteren Randes
(3a) der Füllschachtwände (3) vom Rost (7) so bemessen ist, daß das im Füllschacht
(2) erzeugte Pyrolysegas am unteren Rand (3a) des Füllschachtes (2) allseitig im wesentlichen
gleichmäßig entweicht.
5. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllöffnung (4) durch eine
Schleuse (5,13) verschließbar ist.
6. Ofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllöffnung (4) durch einen
Drehschieber (5) verschließbar ist.
7. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Füllschacht (4) durch
ein der Brennkammer (11) nachgeschaltetes Gebläse ein Unterdruck erzeugbar ist.