(19)
(11) EP 0 096 171 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.12.1983  Patentblatt  1983/51

(21) Anmeldenummer: 83102554.9

(22) Anmeldetag:  15.03.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04C 2/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 03.06.1982 DE 3220944

(71) Anmelder: Josef Gartner & Co.
D-89421 Gundelfingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Gartner, Fritz, Dr.
    D-8883 Gundelfingen (DE)

(74) Vertreter: Müller-Boré & Partner Patentanwälte 
Grafinger Strasse 2
81671 München
81671 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Paneel


    (57) Bei diesem aus einer Außenschale (121, einer lnnenschale (14), einem Paneelkern (16) und einem Randeinleimer (18) aufgebauten Paneel sind die nach außen gerichteten Kanten des Randeinleimers mit Ausnehmungen (22) versehen, die in Zusammenspiel mit den Schalen Fugen ergeben. Diese Fugen (20) sind mit einem dauerelastischen Dichtmaterial (22) ausgefüllt. Die Paneelschalen können beispielsweise aus Aluminium, der Paneelkern aus einem PU-Schaum und der Randeinleimer (18) aus einem PU-Schaum, aus gepreßtem Sand ("Thermax") oder aus finnischer Birke bestehen. Das Dichtungsmaterial dichtet in der Fuge vollständig ab, so daß kein Wasser zwischen Paneelschalen und Randeinleimer ins Innere der Paneele wandern kann.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Paneel bestehend aus einer Außenschale, einer Innenschale, einem Paneelkern und zwischen den Schalen ein-geklebtem Randeinleimer (Rundumstützsteg).

    [0002] Derartige Paneele werden eingesetzt für Fassadenkonstruktionen und erfüllen insbesondere die Funktionen der Wärmedämmung, des Schallschutzes, des Brandschutzes und der Beschußsicherheit. Die Paneele werden an den Rändern an der Außenwandkonstruktion der Fassade angeschraubt. Um den erforderlichen Druck der Schrauben bzw. Fugenabdeckbleche aufnehmen zu können, sind die Paneele dazu an den Rändern mit Randeinleimern (Rundumstützstegen) versehen. Derartige Randeinleimer können aus einem Polyurethanschaum (PU-Schaum), aus gepreßtem Sand (z.B. "Ther- max") oder aus finnischer Birke bestehen. Der Paneelkern kann aus PU-Schaum, aus Mineralfaserplatten, aus Schaumglas (Foamglas) oder aus Wabenzellen bestehen, die mit Pirschaurn ausgefüllt sind.

    [0003] Als Außen- bzw. Innenschale können Aluminiumbleche, Stahlbleche oder u.U. auch Einscheiben-Sicherheitsglas verwendet werden. Die Innen- und Außenschalen sind im allgemeinen/ihrer Innenseite mit einer Klebeschicht ausgebildet,an der der Paneelkern und der Randeinleimer anhaften.

    [0004] Insbesondere die Randgebiete derartiger Paneele, d.h. also die Verbindung zwischen der Innen- und der Außenschale über den Randeinleimer sind sowohl bezüglich der Festigkeit als auch hinsichtlich des Wärmedurchgangs des Gesamtpaneels sehr kritisch. Die beiden großflächigen Aluminiumbleche übernehmen mit ihrer hohen Wärmeleitfähigkeit den Effekt des Randbereichs. Problematisch ist außerdem die Abdichtung der Randbereiche, so daß kein Regenwasser oder eine andere Feuchtigkeit durch den Randbereich ins Paneelinnere eintritt. Im Inneren der Paneele sich ansammelndes oder kondensiertes Wasser wird in Verbindung mit dem Paneelkern stark basisch oder stark sauer und führt zu einer starken Korrosion des Aluminiums von innen heraus.

    [0005] Es ist bekannt, über den Randbereich der Paneele eine dünne Aluminiumfolie in U-Form überzuziehen und an der umgeknickten Stelle mit dem Aluminiumblech zu verkleben. Ferner ist bekannt, eine Kunststoffolie mit einer durch eine Schutzfolie geschützten Klebschicht zu verwenden , von der unmittelbar vor Benutzung die Schutzfolie abgezogen wird, um die Folie dann in der U-Form über den Randbereich der Paneel zu kleben. Außerdem werden dann zum Einbau der Paneele noch Dichtgummistreifen über den Randbereich gelegt. Es hat sich aber gezeigt, daß selbst bei sorgfältigstem Arbeiten solche Abdeckfolien oder Aluminiumstreifen sich in kürzester Zeit von dem Randbereich der Paneele ablösen, wonach dann Wasser durch den Randbereich ins Innere der Paneele eintreten kann.

    [0006] Zur Erzielung einer Wasserundurchlässigkeit der Randeinleimer sind diese zumindest auf einer Seite mit Kunststoff kaschiert. Wenn unter dem Einfluß von Wasser die umgeklebte Kunststoff- oder Aluminiumfolie abgelöst , wird, tritt Wasser durch die Klebschicht zwischen dem Randeinleimer und der Außenschale bzw. Innenschale des Paneels hindurch.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Randbereich eines Paneels derart auszubilden, daß auch bei ungünstigsten Verhältnissen, d.h. also wenn beispielsweise Wasser auf dem Randbereich auftrifft bzw. sich dort ansammeln kann, der Randbereich der Paneele absolut dicht bleibt, so daß kein Wasser von außen in das Innere der Paneele eindringen kann.

    [0008] Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch erreicht, daß der Randeinleimer an den Kanten mit Ausnehmungen versehen ist und daß die Ausnehmungen mit einem dauerelastischen Dichtungsmaterial ausgefüllt sind. Die beispielsweise im Querschnitt rechteckig ausgebildeten Randeinleimer werden an den beiden außenliegenden Kanten ausgenommen und zwischen die beiden Paneelschalen eingeklebt, wonach dann die Ausnehmung, die sich als Fuge darstellt, mit dem Dichtungsmaterial ausgefüllt wird. Die Ausnehmungen können dabei im Querschnitt rechteckig oder auch dreieckig ausgebildet sein.

    [0009] Bevorzugterweise kann das Dichtungsmaterial ein Silikon sein, das eine gewisse Dehnung erfahren kann, so daß Bewegungen der Paneelteile in Form von Wärmeeinflüssen ausgeglichen werden können. Deshalb ist bevorzugterweise die Breite der Dehnungsfuge so auszulegen, daß die im sicheren Bereich liegenden Dehnungsmöglichkeiten des dauerelastischen Materials die zu erwartenden Bewegungen der Paneelteile voll aufnehmen können,ohne daß das Material von dem Randeinleimer oder von den Paneelschalen abgehoben wird.

    [0010] Da die Paneelschalen im allgemeinen an ihren Innenflächen mit einem Kleber versehen sind, der zur Anhaftung des Paneelkerns und des Randeinleimers dient, sollte das Dichtungsmaterial in der Lage sein, diese Klebschicht im Anlagebereich voll aufzunehmen, um völlig auf dem Material der Schalen zu haften. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß die Platten im Bereich der Ausnehmungen, die mit dem Dichtungsmaterial ausgefüllt werden, von der Klebschicht frei sind.

    [0011] Um auch eine völlige Dichtigkeit im Bereich der Stoßstellen der Randeinleimer zu erhalten, kann vorgesehen sein, daß die Stoßstellen mit dem Dichtungsmaterial ausgefüllt sind und daß Hohlkehlen im Inneren der Paneele mit dem Dichtungsmaterial versehen sind.

    [0012] Die Erfindung wird im folgenden anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 ein Paneel in Draufsicht,

    Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II von Fig. 1,

    Fig. 3 eine abgewandelte Ausführungsform eines Randbereichs,

    Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines Randbereichs,
    und

    Fig. 5 und 6 Ausbildungen von Stoßstellen der Randeinleimer.



    [0013] Fig. 1 zeigt ein Paneel 10, das aus einer Außenschale 12, und einer Innenschale 14 besteht, wobei zwischen der Außenschale und der Innenschale ein Paneelkern 16 eingeklebt ist. Das Paneel 10 ist umlaufend an dem Rand, an dem es beispielsweise an einer Fassade befestigt ist, verjüngt. Zwischen den Schalen 12 und 14 ist ein Randeinleimer 18 eingesetzt, der als Stützkörper dient.

    [0014] Die Außenschale 12 und die Innenschale 14 können beispielsweise aus einem Aluminiumblech bestehen. Der Paneelkern 16 kann aus mit Pirschaum ausgefüllten Wabenzellen, aus einem Polyurethanschaum, aus Mineralfaserplatten oder aus Schaumglas aufgebaut sein. Der Randeinleimer 18 kann aus einem Polyurethanschaum bestehen, er kann aus gepreßtem Sand ("Thermax") oder aus einer mehrschichtig verleimten Sperrholzplatte (finnische Birke) aufgebaut sein. Damit kein Wasser durch den Randeinleimer hindurchtreten kann, ist dieser zumindest auf einer Seite mit Kunststoff kaschiert.

    [0015] Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, ist der Randeinleimer 18 an seinen beiden nach außen zeigenden Kanten mit jeweils einer dreieckigen Ausnehmung 20 ausgebildet. Diese Ausnehmungen oder Abfasungen, die im Zusammenspiel mit den Paneelschalen Fugen ergeben, sind mit einem dauerelastischen Dichtungsmaterial 22 ausgefüllt. Die Breite der Ausnehmungen bzw. der sich dann ergebenden Fugen ist so gewählt, daß die Länge der Bewegung der Paneelteile infolge Wärmeausdehnung kleiner ist als die Ausdehnungsfähigkeit des Dichtungsmaterials. Damit ist gewährleistet, daß das dauerelastische Dichtungsmaterial die zu erwartenden Bewegungen der Paneelteile voll aufnehmen kann, ohne sich von dem Randeinleimer oder den Paneelschalen abzuheben. Da die Paneelschalen an der Innenseite mit einer Klebstoffschicht versehen sind, kann das Dichtungsmaterial direkt auf diese Schicht aufgetragen werden. Es ist aber auch möglich, die Paneelschalen im Bereich der auszufüllenden Fugen von dem Klebmaterial zu befreien.

    [0016] Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der Ausnehmungen bzw. Fugen 24 in einem Randeinleimer 26.

    [0017] In Fig. 4 ist zwischen den beiden Paneelschalen 12 und 14 ein im Querschnitt rechteckiger Randeinleimer 28 vorgesehen, der an seiner Außenseite über eine im wesentlichen konkav gekrümmte Schicht 30 des dauerelastischen Dichtungsmaterials abgedeckt ist.

    [0018] Die Fig. 5 und 6 zeigen Ausführungsformen von Stoßstellen in den Eckbereichen der Randeinleimer. Zwischen senkrecht aneinander stoßenden Randeinleimerabschnitten 32 und 34 ist eine sich nach außen hin erweiternde Fuge 36 vorgesehen, die durch das dauerelastische Dichtungsmaterial ausgefüllt ist. Außerdem ist eine im Inneren gebildete Hohlkehle mit dem Dichtungsmaterial 38 ausgefüllt.

    [0019] Fig. 6 zeigt aufeinanderstoßende Rundeinleimerabschnitte 40 und 42, zwischen denen eine Fuge parallel ausgebildet ist. Auch diese Fuge ist mit Dichtungsmaterial ausgefüllt und eine zusätzliche Hohlkehle 44 ist von innen her mit dem Dichtungsmaterial versiegelt.


    Ansprüche

    1. Paneel, bestehend aus einer Außenschale, einer Innenschale, einem Paneelkern und einem zwischen den Schalen eingeklebtem Randeinleimer (Rundum-Stützsteg), dadurch gekennzeichnet , daß der Randeinleimer (18,26)'an den Kanten mit Ausnehmungen (20,24) versehen ist und daß die Ausnehmungen mit einem dauerelastischen Dichtungsmaterial (22) ausgefüllt sind.
     
    2. Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (20,24) an den äußeren Kanten des Randeinleimers (18,26) ausgebildet sind.
     
    3. Paneel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (24) im Querschnitt rechteckig sind.
     
    4. Paneel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (20) im Querschnitt dreieckig sind.
     
    5. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsmaterial (22) ein Silikon ist.
     
    6. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenseiten der Schalen (12,14) mit einem Klebstoff versehen sind.
     
    7. Paneel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Ausnehmungen (20,24) der Randeinleimer (18,26) an den Schalen (12,14) kein Klebstoff vorgesehen ist.
     
    8. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Randeinleimer (32,34;40,42) im Bereich der Winkelstoßstellen mit einem dauerelastischen Dichtungsmaterial abgedichtet sind.
     
    9. Paneel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß an den Winkelstoßstellen Hohlkehlen (38,44) ausgebildet sind und daß die Hohlkehlen mit dem Dichtungsmaterial ausgefüllt sind.
     
    10. Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (20,24) der Randeinleimer (18,26) eine Breite aufweisen, so daß die Länge der Bewegung der Paneelteile infolge Wärmeausdehnung kleiner ist als die Ausdehnung des Dichtungsmaterials (22).
     




    Zeichnung