(19)
(11) EP 0 096 186 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.12.1983  Patentblatt  1983/51

(21) Anmeldenummer: 83103567.0

(22) Anmeldetag:  13.04.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F42B 5/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 08.06.1982 CH 3515/82

(71) Anmelder: Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon-Bührle AG
CH-8050 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Moser, Franz
    D-8320 Fehraltorf (DE)
  • Steinemann, Max
    D-8408 Winterthur (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Patronenhülse


    (57) Beim Einführen von Patronen in eine Waffe besteht die Gefahr, dass dabei der Schulterkonus (14) der Patronenhülse (10) in unerwünschtem Masse deformiert wird. Zur Vermeidung dieses Nachteiles wird erfindungsgemäss die Wand des Schulterkonus' (14) dicker als die Wand des Hülsenkörpers (13) der Patronenhülse (10) ausgebildet. Zur Herstellung einer solchen Patronenhülse (10) wird ein Extrudierdorn (16) verwendet der im Bereich des Schulterkonus' (14) eine Aussparung (17) aufweist, zur Erzeugung einer Verdickung (18) in der Wand der Patronenhülse (10).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Patronenhülse bestehend aus einem Hülsenboden, einem Hülsenkörper, einem Schulterkonus und einem Hülsenhals, wobei die Wandstärke des Hülsenkörpers vom Hülsenboden gegen den Schulterkonus stetig abnimmt.

    [0002] Bei einer bekannten Patronenhülse (CH-PS503966) ist die Wandstärke des Schulterkonus' gleich wie oder kleiner als die Wandstärke des Hülsenkörpers. Bei der Zufuhr der Patrone mit einer solchen Patronenhülse zu einer Waffe ist die Beanspruchung des Schulterkonus am grössten wodurch dieser in unerwünschtem Masse gestaucht wird.

    [0003] Die Aufgabe, welche mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in der Schaffung einer Patronenhülse,die beim Zuführen der Patrone zur Waffe den auftretenden Kräften gewachsen ist, ohne dass unerwünschte Stauchungen des Schulterkonus entstehen.

    [0004] Die erfindungsgemässe Patronenhülse mit der diese Aufgabe gelöst wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Wand des Schulterkonus' dicker ist als die Wand des Hülsenkörpers an ihrer dünnsten Stelle.

    [0005] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Patronenhülse und der Vorrichtung zur Herstellung dieser Hülse ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine fertige Patronenhülse

    Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Patronenhülse in einem Zwischenstadium der Fertigung mit einem Extrudierdorn.



    [0006] Gemäss Fig. 1 besteht die Patronenhülse aus

    a) einem Hülsenboden 11, der eine Bohrung 12 zum Einsetzen einer nicht dargestellten Zündkapsel besitzt,

    b) einem Hülsenkörper 13, der vorzugsweise leicht konisch ausgebildet ist, z.B. 2,5% d.h. 0° 42' 58"

    c) einem Schulterkonus 14, der stärker konisch ausgebildet ist, z.B. 180 30' und

    d) einem Hülsenhals 15, der vorzugsweise zylindrisch ausgebildet ist.



    [0007] Die Wand des Hülsenkörpers 13 wird vom Hülsenboden 11 gegen den Schulterkonus 14 bis zur Stelle S2 stetig dünner und anschliessend bis zur Stelle S3 wieder stetig dicker. Die Wand des Schulterkonus' 14 wird entweder vom Hülsenkörper 13 gegen den Hülsenhals 15 stetig dünner oder ist überall gleich dick.

    [0008] Erfindungsgemäss ist die Wand des Schulterkonus' 14 dikker als die Wand des Hülsenkörpers 13 an der Stelle S2. Die Wandstärke des Hülsenkörpers 13 nimmt gemäss Fig. 1 stetig vom Wert Sl auf den Wert S 2 ab und steigt dann wieder stetig auf den Wert S3 an. Die Wand des Schulterkonus'14 hat überall die selbe Wandstärke mit dem Wert S3. Der Hülsenhals 15 hat überall dieselbe Wandstärke mit dem Wert S4.

    [0009] Die Verstärkung der Wand des Schulterkonus' 14 ist notwendig, da bei der Zufuhr der Patrone zur Waffe dieser Bereich der Patronenhülse 10 stärker beansprucht wird, insbesondere durch die Beschleunigungs- bzw. Verzögerungs kräfte.

    [0010] Gemäss Fig. 2 wird zur Herstellung der erfindungsgemässen Patronenhülse 10 ein Extrudierdorn 16 verwendet, der im Bereich des Schulterkonus' 14 an seinem Umfang eine Aussparung oder Umfangsnut 17 aufweist, derart, dass sich beim Extrudieren der Patronenhülse 10 eine Verdickung 18 in der Hülsenwand bildet. Beim Zurückziehen des Extrudier dornes 16 in Richtung des Pfeiles A aus der Patronenhülse 10 heraus, wird diese Verdickung 18 radial nach aussen gedrückt wie in Fig. 2 mit gestrichelter Linie angedeutet ist. Durch diese Aussparung 17 am Extrudierdorn 16 wird das Abstreifen der Patronenhülse 10 vom Extrudierdorn 16 erschwert, ohne dass eine spezielle Abstreifvorrichtung erforderlich ist. Auf diese Weise wird die notwendige Wandverdickung 18 im gewünschten Bereich und im gewünschten Ausmass erreicht.

    [0011] Beim Einziehen oder Formen des Hülsenhalses, d.h. bei der endgültigen Formgebung der Hülse wird die Wand an der gewünschten Stelle um den gewünschten Betrag verdickt und der Schulterkonus 14 damit verstärkt. Mit dieser Verdickung des Schulterkonus' 14 um den gewünschten Betrag werden die Einstauchverhältnisse der Hülse beim Zuführen in das Patronenlagerbeeinflusst und den Erfordernissen angepasst.

    Bezugsziffernliste



    [0012] 

    10 Patronenhülse

    11 Hülsenboden

    12 Bohrung

    13 Hülsenkörper

    14 Schulterkonus

    15 Hülsenhals

    16 Extrudierdorn

    17 Aussparung-Umfangsnut

    18 Verdickung




    Ansprüche

    1. Patronenhülse bestehend aus einem Hülsenboden (11), einem Hülsenkörper (13), einem Schulterkonus (14) und einem Hülsenhals (15), wobei die Wandstärke des Hülsenkörpers (13) vom Hülsenboden (11) gegen den Schulterkonus (14) stetig abnimmt, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand des Schulterkonus' (14) dicker ist als die Wand des Hülsenkörpers (13) an ihrer dünnsten Stelle (S2).
     
    2. Patronenhülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke des Schulterkonus'(14) überall gleich ist und den Wert S3 besitzt.
     
    3. Patronenhülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke des Hülsenkörpers (13) zuerst bis auf einen Wert S2 stetig abnimmt und anschliessend bis auf einen Wert S3 stetig zunimmt.
     
    4. Patronenhülse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand des Hülsenhalses (15) dünner ist als die Wand des Schulterkonus' (14).
     
    5. Vorrichtung zur Herstellung der Patronenhülse nach Anspruch 1 im Extrudierverfahren mit einem Extrudierdorn (16), dadurch gekennzeichnet, dass der Extrudierdorn (16) im Bereich des Schulterkonus (14)eine Aussparung (17) aufweist zur Erzeugung einer Verdickung (18) in der Wand der Patronenhülse (10).
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht