[0001] Die Erfindung betrifft eine Patronenhülse bestehend aus einem Hülsenboden, einem
Hülsenkörper, einem Schulterkonus und einem Hülsenhals, wobei die Wandstärke des Hülsenkörpers
vom Hülsenboden gegen den Schulterkonus stetig abnimmt.
[0002] Bei einer bekannten Patronenhülse (CH-PS503966) ist die Wandstärke des Schulterkonus'
gleich wie oder kleiner als die Wandstärke des Hülsenkörpers. Bei der Zufuhr der Patrone
mit einer solchen Patronenhülse zu einer Waffe ist die Beanspruchung des Schulterkonus
am grössten wodurch dieser in unerwünschtem Masse gestaucht wird.
[0003] Die Aufgabe, welche mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in
der Schaffung einer Patronenhülse,die beim Zuführen der Patrone zur Waffe den auftretenden
Kräften gewachsen ist, ohne dass unerwünschte Stauchungen des Schulterkonus entstehen.
[0004] Die erfindungsgemässe Patronenhülse mit der diese Aufgabe gelöst wird, ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Wand des Schulterkonus' dicker ist als die Wand des Hülsenkörpers
an ihrer dünnsten Stelle.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Patronenhülse und der Vorrichtung
zur Herstellung dieser Hülse ist im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung ausführlich
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine fertige Patronenhülse
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Patronenhülse in einem Zwischenstadium der Fertigung
mit einem Extrudierdorn.
[0006] Gemäss Fig. 1 besteht die Patronenhülse aus
a) einem Hülsenboden 11, der eine Bohrung 12 zum Einsetzen einer nicht dargestellten
Zündkapsel besitzt,
b) einem Hülsenkörper 13, der vorzugsweise leicht konisch ausgebildet ist, z.B. 2,5%
d.h. 0° 42' 58"
c) einem Schulterkonus 14, der stärker konisch ausgebildet ist, z.B. 180 30' und
d) einem Hülsenhals 15, der vorzugsweise zylindrisch ausgebildet ist.
[0007] Die Wand des Hülsenkörpers 13 wird vom Hülsenboden 11 gegen den Schulterkonus 14
bis zur Stelle S2 stetig dünner und anschliessend bis zur Stelle S3 wieder stetig
dicker. Die Wand des Schulterkonus' 14 wird entweder vom Hülsenkörper 13 gegen den
Hülsenhals 15 stetig dünner oder ist überall gleich dick.
[0008] Erfindungsgemäss ist die Wand des Schulterkonus' 14 dikker als die Wand des Hülsenkörpers
13 an der Stelle S2. Die Wandstärke des Hülsenkörpers 13 nimmt gemäss Fig. 1 stetig
vom Wert Sl auf den Wert S 2 ab und steigt dann wieder stetig auf den Wert S3 an.
Die Wand des Schulterkonus'14 hat überall die selbe Wandstärke mit dem Wert S3. Der
Hülsenhals 15 hat überall dieselbe Wandstärke mit dem Wert S4.
[0009] Die Verstärkung der Wand des Schulterkonus' 14 ist notwendig, da bei der Zufuhr der
Patrone zur Waffe dieser Bereich der Patronenhülse 10 stärker beansprucht wird, insbesondere
durch die Beschleunigungs- bzw. Verzögerungs kräfte.
[0010] Gemäss Fig. 2 wird zur Herstellung der erfindungsgemässen Patronenhülse 10 ein Extrudierdorn
16 verwendet, der im Bereich des Schulterkonus' 14 an seinem Umfang eine Aussparung
oder Umfangsnut 17 aufweist, derart, dass sich beim Extrudieren der Patronenhülse
10 eine Verdickung 18 in der Hülsenwand bildet. Beim Zurückziehen des Extrudier dornes
16 in Richtung des Pfeiles A aus der Patronenhülse 10 heraus, wird diese Verdickung
18 radial nach aussen gedrückt wie in Fig. 2 mit gestrichelter Linie angedeutet ist.
Durch diese Aussparung 17 am Extrudierdorn 16 wird das Abstreifen der Patronenhülse
10 vom Extrudierdorn 16 erschwert, ohne dass eine spezielle Abstreifvorrichtung erforderlich
ist. Auf diese Weise wird die notwendige Wandverdickung 18 im gewünschten Bereich
und im gewünschten Ausmass erreicht.
[0011] Beim Einziehen oder Formen des Hülsenhalses, d.h. bei der endgültigen Formgebung
der Hülse wird die Wand an der gewünschten Stelle um den gewünschten Betrag verdickt
und der Schulterkonus 14 damit verstärkt. Mit dieser Verdickung des Schulterkonus'
14 um den gewünschten Betrag werden die Einstauchverhältnisse der Hülse beim Zuführen
in das Patronenlage
rbeeinflusst und den Erfordernissen angepasst.
Bezugsziffernliste
[0012]
10 Patronenhülse
11 Hülsenboden
12 Bohrung
13 Hülsenkörper
14 Schulterkonus
15 Hülsenhals
16 Extrudierdorn
17 Aussparung-Umfangsnut
18 Verdickung
1. Patronenhülse bestehend aus einem Hülsenboden (11), einem Hülsenkörper (13), einem
Schulterkonus (14) und einem Hülsenhals (15), wobei die Wandstärke des Hülsenkörpers
(13) vom Hülsenboden (11) gegen den Schulterkonus (14) stetig abnimmt, dadurch gekennzeichnet,
dass die Wand des Schulterkonus' (14) dicker ist als die Wand des Hülsenkörpers (13)
an ihrer dünnsten Stelle (S2).
2. Patronenhülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke des
Schulterkonus'(14) überall gleich ist und den Wert S3 besitzt.
3. Patronenhülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke des
Hülsenkörpers (13) zuerst bis auf einen Wert S2 stetig abnimmt und anschliessend bis
auf einen Wert S3 stetig zunimmt.
4. Patronenhülse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wand des Hülsenhalses
(15) dünner ist als die Wand des Schulterkonus' (14).
5. Vorrichtung zur Herstellung der Patronenhülse nach Anspruch 1 im Extrudierverfahren
mit einem Extrudierdorn (16), dadurch gekennzeichnet, dass der Extrudierdorn (16)
im Bereich des Schulterkonus (14)eine Aussparung (17) aufweist zur Erzeugung einer
Verdickung (18) in der Wand der Patronenhülse (10).