(19)
(11) EP 0 096 202 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.12.1983  Patentblatt  1983/51

(21) Anmeldenummer: 83103953.2

(22) Anmeldetag:  22.04.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A47G 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 01.06.1982 DE 3220508

(71) Anmelder: Kolckmann, Claus
D-7071 Alfdorf 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Kolckmann, Claus
    D-7071 Alfdorf 1 (DE)

(74) Vertreter: Schroeter, Helmut et al
Schroeter & Lehmann Patentanwälte Postfach 71 03 50
D-81453 München
D-81453 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tischdeckenunterlage


    (57) Tischdeckenunterlage, die an der Tischfläche und der Tischdecke gut haftet und ein ansprechendes Aussehen hat, so daß sie selbst als Tischdecke oder als zum Teil sichtbare Unterlage für kleinere Decken verwendbar ist. Eine flächenhafte Grundware aus geschäumten, rutschhemmendem Kunststoff wird an ihrer einen Fläche mit einem Wirrflock versehen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tischdeckenunterlage mit den im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Merkmalen.

    [0002] Durch die DE-OS 21 30 117 ist eine Tischdeckenunterlage mit den im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Merkmalen bekanntgeworden, die eine rutschhemmende Wirkung hat und wasserdicht ist.

    [0003] Durch die vorliegende Erfindung soll die Tischdeckenunterlage nicht nur an der Tischfläche gegen Verrutschen gesichert sein, sondern soll darüberhinaus die Tischdecke an der Unterlagen gegen Verrutschen besonders gut sichern und auch bei längerem Gebrauch glatt anliegend halten. Die Tischdecke soll weder Wellen bilden, noch auf der Unterlage wandern. Die Haftwirkung soll so groß sein, daß eine auf der Unterlage liegende und mit einigen Gegenständen, z.B. Geschirrteilen beschwerte Decke von einem Kleinkind nicht vom Tisch gezogen werden kann. Die Tischdeckenunterlage wirkt somit auch als Unfallschutz. Schließlich soll die Unterlage selbst als Tischdecke zu verwenden sein, also ein ansprechendes Aussehen haben und auch dann noch gut aussehen, wenn sie nur teilweise abgedeckt wird, z.B. durch Sets oder eine Tischdecke, die kleiner ist als die Tischfläche.

    [0004] All dies zugleich wird durch die Erfindung nach Anspruch 1 erreicht.

    [0005] Während man beim elektrostatischen Beflocken von Kunststoffgrundwaren mit einigem Aufwand dafür sorgt, daß die Flockfasern parallel zueinander und senkrecht stehend eingeschossen werden, wird hier das genaue Gegenteil gemacht, nämlich die elektrostatische Einschußvorrichtung so eingestellt, daß die Fasern auf der Grundware unter verschiedenen Neigungen verankert werden, und zwar ohne eine Vorzugsrichtung. Es ergibt sich damit eine wirre Anordnung der Flockfasern, der Wirrflock.

    [0006] Besonders gute Ergebnisse werden nach Anspruch 2 dann erzielt, wenn die Flockfasern mit der Grundfaser Winkel von mindestens 300 einschließen, da dann praktisch alle Fasern an der Verankerung beteiligt sind, während flacheieingeschossene Fasern hierzu kaum noch in der Lage wären.

    [0007] Nach Anspruch 3 läßt sich die Haftwirkung des Wirrflocks bedeutend erhöhen. Schneidet man Fasern mit einem stumpfen Messer, so ergeben sich Quervorsprünge. Dies wird normalerweise vermieden, hier aber bewußt hervorgerufen.

    [0008] Im folgenden wird die Erfindung mit weiteren Merkmalen anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert.

    [0009] 

    Figur 1 zeigt im Querschnitt ein Stück einer Tischdeckenunterlage nach der Erfindung, wobei die Dicke in etwa sechsfacher Vergrößerung dargestellt ist.

    Figur 2 zeigt in Seitenansicht und in sehr starker Vergrößerung das eine Ende einer Flockfaser.

    Figur 3 ist in ebenfalls sehr starker Vergrößerung eine Draufsicht auf das eine Ende dieser Flockfaser.

    Figur 4 zeigt eine entsprechende Draufsicht auf das eine Ende einer trilobalen Flockfaser.



    [0010] Die Tischdeckenunterlage nach Figur 1 hat eine untere Lage 1 aus geschäumtem, vorzugsweise geschlossenporigem Kunststoff, insbesondere PVC, und eine obere Lage 2 aus dem gleichen Material. Dazwischen befindet sich eine Armierung 3 aus textilem Material. Die obere Lage 2 trägt oben eine Klebstoffschicht 4, in die die Flockfasern unter verschiedenen Orientierungen eingeschossen sind, so daß sich ein Wirrflock 6 ergibt.

    [0011] Die Winkel, die die einzelnen Flockfasern mit der Klebstoffschicht 4 einschließen, betragen mindestens 30°.

    [0012] Die Lage 1 wird durch Aufschäumung und durch eine weiche Einstellung des Kunststoffmaterials mit Hilfe von Weichmachern rutschhemmend gemacht. Diese Wirkung kann noch durch eine Profilierung 7 der Lage 1 erhöht werden.

    [0013] Die Flockfasern haben eine Länge von etwa 2 mm und eine Feinheit von 3 - 4 dtex. Die Flockfasern können einen runden (Fig.3), einen trilobalen (Fig.4) oder einen andersartigen Querschnitt haben.

    [0014] Wesentlich ist, daB sie mit einem stumpfen Messer geschnitten werden, so daß sie beim Schneiden gequetscht werden. Dann ergeben sich an den Faserenden Quervorsprünge 6 in Figur 2 bis 4. Die Quervorsprünge steigern ganz erheblich die Haftwirkung des Wirrflocks an einer Tischdecke.

    [0015] Beim elektrostatischen EinschieBen wird die noch ungeschäumte Grundware, d.h. die Lagen 1 und 2 mit Armierung 3 mit einer Klebstoffschicht 4 versehen, und dann werden die Flockfasern eingeschossen. Hierbei haben sich folgende Maßnahmen bzw. Werte als geeignet erwiesen:

    - Es wird schon bei Beginn des Beflockungsvorganges eine große Menge Fasern zugeführt.

    - Der Abstand von einer Dosiervorrichtung und der Klebstoffschicht 4, d.h. die Flugstrecke der Flockfasern, wird relativ klein gemacht und beträgt z.B. 12 cm.

    - Es wird eine hohe Spannung von z.B. 80 kV gewählt.

    - Es wird besonders stark gerüttelt.



    [0016] Im Anschluß an das elektrostatische EinschieBen wird die Grundware geschäumt.


    Ansprüche

    1. Tischdeckenunterlage mit folgenden Merkmalen:

    a) Eine flächenhafte Grundware aus geschäumtem, rutschhemmendem Kunststoff;

    b) die eine Fläche der Grundware ist glatt oder insbesondere profilierts

    c) insbesondere enthält die Grundware eine Armierung aus Textilmaterial,

    dadurch gekennzeichnet , daß die andere Fläche der Grundware mit einem Wirrflock (6) versehen ist.
     
    2. Tischdeckenunterlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Fasern des Wirrflocks Winkel von mindestens 30 mit der Grundware einschließen.
     
    3. Tischdeckenunterlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Flockfasern an ihren Enden Quervorsprünge (8) haben.
     
    4. Tischdeckenunterlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die Flockfasern eine Länge von etwa 2 mm und eine Feinheit von 3 bis 4 dtex haben.
     
    5. Tischdeckenunterlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daB die Flockfasern einen trilobalen Querschnitt haben.
     
    6. Verfahren zur Herstellung einer Tischdeckenunterlage, wobei die Flockfasern in eine auf die Grundware aufgetragene Klebstoffschicht elektrostatisch eingeschossen werden, dadurch gekennzeichnet , daB mindestens eine der folgenden Maßnahmen ergriffen wird, wobei die Angaben im Vergleich zur Herstellung eines normalen Velours mit parallelen Fasern zu verstehen sind:

    a) Die Flugstrecke für die Fasern ist kleins

    b) die EinschuBspannung ist hoch;

    c) schon zu Beginn des Beflockungsvoranges wird eine große Menge Flockfasern zugeführt;

    d) die Ware wird. beim Beflocken stark gerüttelts

    in jedem Falle wird nach dem EinschieBen der Flockfasern die Grundware geschäumt.


     
    7. Verfahren zur Herstellung einer Tischdeckenunterlage nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Flockfasern unter Quetschen geschnitten werden.
     




    Zeichnung