[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abtastung von Druckplatten mittels einer
Anzahl von längs der Druckplatte und in einem Winkel dazu angeordneter optisch-elektrischer
Wandler, die das von der Druckplatte remittierte Licht einer längs dieser Wandler
angeordneten Lichtquelle aufnehmen und bei Bewegung quer zur Druckplatte diese in
allen Teilflächen abtasten.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Gattung ist durch die DE-PS 3 029 273 bekannt.
[0003] Zur automatisch, rechnergesteuerten Voreinstellung von Druckmaschinen ist es unter
anderem erforderlich zu wissen, welches Verhältnis die "druckende" zur "nicht druckenden"Fläche
in druckmaschinenabhängigen, streifenförmigen Zonen bilden. Zur Anpassung an unterschiedliche
Plattentypen, wie Aluminiumplatten und Chrom-Kupferplatten und variable Plattenformate,
wie verschiedene Druckmaschinen mit unterschiedlichen Zonenbreiten, ist es erforderlich,
die Druckplatten in einer Abtasteinrichtung mit einem hinreichend feinen Flächenraster
zu messen. Ein typischer Wert für das Verhältnis von Druckplatten fläche zur Messfläche
ist 1:50000.
[0004] Die Anwendung eines derart feinen Flächenrasters erfordert aber die Möglichkeit der
meßtechnischen Erfassung des vorbestimmten Teilfeldes der Druckplatte, d.h. es muß
sichergestellt sein, daß von außerhalb der Meßfläche, also des vorbestimmten Teilfeldes
abgestrahltes Licht einschließlich gebeugten Lichtes, ausgeblendet wird. Die Messung
des einzelnen Teilfeldes darf außerdem durch Abstandsänderungen der Druckplatte, also
der Meßfläche gegenüber der Meßapparatur nicht verfälscht werden. Eine Druckplatte
kann aber in der Praxis durchaus Verformungen aufweisen, die 10mm Abstandsänderungen
verursachen. Ein Festsaugen der Druckplatte auf ihrer Unterlage ist aufwendig und
beseitigt nicht immer das Problem.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Abtastung
von Druckplatten oben beschriebener Gattung so zu verbessern, daß die Ausmessung eng
bemessener, scharf begrenzter Teilflächen möglich ist und negative Auswirkungen aufgrund
von Abstandsänderungen von der Meßfläche vermieden sind.
[0006] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die im Kennzeichen des Hauptanspruchs beschriebenen
Merkmale. Die aufeinanderfolgende Ausmessung von Teilflächen der Druckplatte verringert
den elektronischen Aufwand erheblich; durch die Anordnung von mit Blenden versehenen
Kammern vor dem Wandler ist eine entsprechende Auflösung der Meßflächen erst möglich.
Damit können auch alle gängigen Plattenarten abgetastet werden. Die Anordnung der
Blenden vom Meßfeld aus gesehen in immer größeren Abständen bewirkt eine ganz scharfe
Abgrenzung.
[0007] Die wahlweise Zuordnung einer Lichtquelle je nach Plattenart mit kurzwelligem oder
langwelligem spektralen Maximum verbessert weiterhin die Messung unterschiedlicher
Druckplatten.
[0008] Weiterhin sind die Meßergebnisse dadurch zu verbessern, daß bezogen auf die Erstreckung
der Druckplatte und der darauf errichteten Normalen für die Winkellage der Lichtquelle
und der optisch-elektrischen Wandler entsprechend ein gemeinsamer Quadrant gewählt
wird. Die Anordnung ist dabei so zu wählen, daß negative Einflüsse aufgrund der Oberflächenstruktur,
die unvoraussehbare Reflexionen bewirken, und Abbildungsfehler und Verzerrungen aufgrund
eines zu großen Winkels gegenüber der Plattennormen vermieden sind. Als normal günstiger
Winkel für die Wandler hat sich ein Winkel von zwischen 60° bis 45
0'gegenüber der Plattennormalen erwiesen, dieser Winkelbereich ist bezüglich der oben
beschriebenen negativen Einflüsse als optimal anzusehen.
[0009] Eine günstige Ausgestaltung im Sinne der Problemstellung Verhindern von Meßwertabweichungen
bei Veränderung des Abstands Druckplatte/Meßapparatur besteht darin, zur normalen
Lichtquelle mindestens einen Reflektor anzuordnen, der einen zusätzlichen Beleuchtungsweg
darstellt derart, daß die Intensitätsänderungen aufgrund von Abstandsänderungen kompensiert
werden.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anschließend anhand einer schematischen
Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigt im einzelnen
Fig. 1 eine Ansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht der Vorrichtung nach Fig. 1 mit abgehobener Abdeckhaube und
Fig. 3 einen optisch-elektrischen Wandler in vergrößertem Maßstab mit abgenommener
Vorderwand.
[0011] Die Druckplatte 1 ist auf einem Wagen 2 befestigt und wird zum Abtasten unterhalb
einer Abtastvorrichtung 3 verfahren. Die Abtastvorrichtung besteht aus einem optisch-elektrischen
Wandler 4 mit entsprechendem Sensor 5, zwei Lichtquellen 6, 7 und einer Abdeckhaube
8. Die Längserstreckung der Druckplatte 1, d.h. die Richtung, in der der Druckvorgang
abläuft, entspricht dem Pfeil 9 in Fig. 2; in dieser Richtung ist eine Mehrzahl von
optisch-elektrischen Wandlern 4, 4' etc. angeordnet, die Bewegung des Wagens 2 erfolgt
also quer zu dieser Reihe von Wandlern 4 bzw. quer zur Druckplatte 1.
[0012] Die auszumessenden Teilflächen bzw. Meßflächen 10 entsprechen den Öffnungen 11, 11',
11" der Blenden 12, 12', 12" (Fig. 3), die zwecks Absorption des in den Meßkanal 13b
eindringenden Fehllichtes in den Kammern 13a. Der Meßkanal 13b besteht aus reflexionsarmen
schwarzem Kunststoff. Die Wandler 4 sind in einem Winkel von ca. 45° oder mehr gegenüber
der Plattennormalen 14 angeordnet, die Lichtquellen 6 und 7 in dem gleichen Quadranten.
[0013] Je nach abzutastender Druckplatte, Kupfer./Chrom- oder Aluplatte, ist die Lichtquelle
umschaltbar, wobei die Lichtquelle 6 eine langwellige Glüh-Fadenlampe, die Lichtquelle
7 eine kurzwellige Gasentladungslampe ist. Eine Glüh-fadenlampe ist zur Abtastung
einer Kupfer/Chromplatte, die Gasentladungslampe zur Abtastung einer Aluplatte geeignet.
[0014] In Fig. 2 ist die ungefähre Dimensionierung der Meßfläche, bzw. Wandler im Verhältnis
zu der überlicherweise an der Druckmaschine vorgesehenen Farbdosierbreite, z.B. durch
mechanische Schieber 20 darstellt. Dort ist auch die geometrische Treppe 19 dargestellt,
durch welche die zeitliche Abfolge der Ausmessung der Meßflächen symbolisch erläutert
ist. Außerdem sind homogene Vorlagen 16 zur Abgleichung der Kennlinien der verschiedenen
Sensoren 5 sowie Teilflächen 17 zur Mitführung weiterer Informationen vorgesehen.
Eine Teilfläche 18 besitzt ein bestimmtes Verhältnis von druckender zu nicht druckender
Fläche und kann zur Normierung der Meßwerte dienen.
1.) Vorrichtung zur Abtastung von Druckplatten mittels einer Anzahl von längs der
Druckplatte und in einem Winkel dazu angeordneter optisch-elektrischer Wandler, die
das von der Druckplatte remittierte Licht einer längs dieser Wandler angeordneten
Lichtquelle aufnehmen und bei Bewegung quer zur Druckplatte diese in allen Teilflächen
abtasten, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (1) in allen Teilbereichen durch
die Wandler (4) entlang einer geometrischen Treppe (19) während ihrer Bewegung senkrecht
zur Anordnung der Wandler (4) durch deren Umschalten abtastbar und die selektive Messung
jeder Teilfläche (10) mit einer dem optisch-elektrischen Wandler (4) vorgesetzten
Anordnung von reflexionsarmen Kammern (13a) erreichbar ist, welche durch Blenden (11,
12) in Form der projizierten Teilflächen (10) voneinander getrennt sind.
2.) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand und die Anzahl
der Blenden (11, 12; 11', 12', 11", 12") zwischen den reflexionsarmen Kammern (13a)
und dem optisch-elektronischen Wandler (4) so festgelegt ist, daß die Intensität von
reflektiertem und gebeugtem Licht an den Blenden im Verhältnis zum empfangenen gesamten,
von der Druckplatte (1) reflektierten Lichtstrom einen Extremwert annimmt.
3.) Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beleuchtungsquellen
(6, 7) und/oder die optisch-elektronischen Wandler (4) so ausgebildet sind, daß wahlweise
in einem begrenzten optischen Spektrum die Abtastung vornehmbar ist.
4.) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lichtstrom gerichtet ist und unter einem Winkel zwischen der Plattennormalen (14)
und 45° zur Plattennormalen (14) einfällt.
5.) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hauptempfangsrichtung des optisch-elektronischen Wandlers (4) mit der Richtung des
einfallenden Lichtstromes zusammenfällt oder kleiner gegenüber der Plattennormalen
(14) ist als der einfallende Lichtstrom.
6.) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
optisch-elektrischen Wandler (4) keinerlei Abgleichelemente enthalten und ihre individuelle
Obertragungsfunktion durch parallele Abtastung von homogenen Vorlagen (16) mit der
Druckplatte (1) bestimmbar ist.
7.) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vorbestimmte
Teilflächen (18) der Druckplatte, die ein festes Verhältnis von druckender zu nicht
druckender Fläche besitzen, zur Normierung der Messwerte benutzbar sind.
8.) Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilflächen (17)
selbst und/oder in Kombination mit zusätzlichen Mustern in vorbestimmten Stellen der
Druckplatten das Mitführen von Informationen ermöglichen (Farbe, Maschinen-und Auftragsnummer
etwa).
9.) Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckplatte auf einer Unterlage (2) abgetastet wird, deren Reflektionsvermögen größer
oder vorzugsweise kleiner ist gegen alle vorkommenden Druckplatten und die automatische
Formatbestimmung ermöglicht, indem der Vorrat aller gespeicherter Messwerte mit dem
bekannten Wert der Unterlage verglichen wird.