[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Schloß für eine Tür, ein Fenster od. dgl., mit
einem schlüsselbetätigbaren Getriebe mit Profil- oder Schließzylinder zum Betätigen
von zumindest einem Riegel und/oder einer Schloßfalle, wobei der Schließzylinder in
ein radial geschlitztes, ringförmiges Getrieberad abnehmbar eingeschoben ist. Derartige
Schlösser werden in bevorzugter Weise in Außentüren eingebaut und aufgrund der Verwendung
eines Profil- oder Schließzylinders als Sicherheitsschloß bezeichnet.
[0002] Mit dem Schlüssel des Schließzylinders kann man in bekannter Weise einen Riegel betätigen
und meist auch die Schloßfalle. Von innen kann man die Schloßfalle beispielsweise
auch noch zusätzlich durch eine Türklinke betätigen, jedoch ist im Falle einer Außentür
das Zurückziehen der Schloßfalle durch eine äußere Türklinke nicht vorgesehen. Das
Ein- und Ausriegeln des oder der Riegel erfolgt jedoch in beiden Fällen über den Schlüssel
und Schließzylinder. Moderne Schlösser haben außer dem unmittelbar beim Schloß angeordneten,
horizontal ein- und ausriegelbaren Riegel auch noch vertikal verschiebbare, zusätzliche
Riegelglieder, so daß die Tür, das Fenster od. dgl. an mehr als einer Stelle mit dem
Blendrahmen od. dgl. verriegelt werden kann.
[0003] Um die Schließzylinder vor Beschädigung und Verschmutzung zu schützen und den Schlüssel
nur dem Berechtigten aushändi
gen zu müssen, wird der Schließzylinder nicht zugleich mit dem Schloß, sondern in der
Regel wesentlich später montiert. Andererseits muß aber der Schlosser die Funktionsfähigkeit
des Schlosses überprüfen. Hierzu verwendet er normalerweise jedoch keinen Schließzylinder
mit Schlüssel, sondern einen sogenannten Bauzylinder. Um diesen einsetzen zu können,
muß er die vom Beschlaghersteller eingebaute Sicherung entfernen, welche ein Drehen
des Getriebes verhindert und dadurch das sofortige, mühelose Einschieben entweder
eines Schließzylinders oder des erwähnten Bauzylinders ermöglicht. Letzterer dient
auch zur Betätigung des Schlosses während der Bauphase. Bei Schließanlagen em
- pfiehlt es sich ohnehin, die Schließzylinder möglichst spät einzusetzen.
[0004] Die Erfahrung hat nun gezeigt, daß nach dem Verwenden eines Bauz
ylinders die Drehsicherung für das Getriebe nicht mehr eingesetzt wird, und durch Erschütterungen
beim Transport der Türe od. dgl. kann es dann zu einem Drehen des nicht selbsthemmend
ausgebildeten Getriebes kommen. Wenn nun der Schlosser den Schließzylinder einsetzen
will und sich das Getriebe aufgrund der erwähnten Erschütterungen etwas verstellt
hat, so kann er die Montage nicht mehr ohne weiteres vornehmen, vielmehr muß er versuchen,
das Getriebe durch irgendwelche Manipulationen wieder in die "Nullsteilung" zurückzudrehen.
Dies ist zeitraubend sowie umständlich und schließt Beschädigungen nicht aus.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin, ein Schloß der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, daß es weiterhin die Benutzung eines Bauzylinders ermöglicht,
andererseits aber nach dem Abnehmen des Bauzylinders od. dgl. die erwähnte "Nullstellung"
des Getriebes und damit vor allen Dingen des geschlitzten, ringförmigen Getrieberades
sicher gewährleistet.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindunasaemäß vorgeschlagen, daß das Schloß gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs
ausgebildet ist.
[0007] Weil nunmehr die erwähnte "Nullstellung" oder "Montagedrehstellung" für den Schließzylinder
mittels einer ausrast- oder entsperrbaren Vorrichtung des Schlosses arretierbar ist,
läßt sich die Funktion des Schlosses, also das einwandfreie Verschieben des oder der
Riegel bzw. der Schloßfalle, mittels eines Pauzylinders oder einer ähnlichen Einrichtung
ohne weiteres überprüfen. Um jedoch den Bauzylinder od. dgl. wieder abnehmen zu können,
muß das Getriebe so verstellt werden, daß es wieder seine Montagedrehstellung einnimmt.
Wenn man nunmehr den Bauzylinder od. dgl. herausnimmt, so hält die ausrast- oder entsperrbare
Vorrichtung das geschlitzte ringförmige Getrieberad drehsicher fest, und damit ist
auch ein Verstellen der übrigen-Getrieberäder nicht möglich. Andererseits fluchtet
aber der Schlitz dieses Getrieberads genau mit den entsprechenden Durchbrüchen des
Schloßgehäuses, der Türrosetten u. dgl., so daß nach dem Überprüfen der Funktionen
des Schlosses der Schließzylinder sofort und mühelos eingeschoben werden kann.
[0008] An sich ist es ohne weiteres möglich, statt des geschlitzten ringförmigen Getrieberades
ein anderes Getrieberad in der Montagedrehstellung mittels der ausrast- oder entsperrbaren
Vorrichtung zu sichern, jedoch wird dem Zusammenwirken der Vorrichtung mit dem geschlitzten
ringförmigen Getrieberad der Vorzug gegeben. Einerseits bietet sich dieses Getrieberad
aus Platzgründen eher an als ein anderes Getrieberad, und zum zweiten ermöglicht das
eine besonders vorteilhafte, nachfolgend noch detailliert beschriebene Ausbildung
einer entsperrbaren Arretierungsvorrichtung. Im übrigen ist am geschlitzten ringförmigen
Getrieberad die kleinste Sperrkraft (geringstes Drehmoment) erforderlich.
[0009] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Arretiervorrichtung
ein gegen das Getrieberad federbelastetes, bewegbares Sperrglied aufweist, das mit
der Verzahnung des als Zahnrad ausgebildeten Getrieberades und/oder einer Rastaufnahme
des Getrieberades verrastbar ist. Bei Verwendung einer einzigen, speziellen Rastaufnahme
des Getrieberades ist auch nur eine einzige gesicherte Stellung des Getriebes, nämlich
die erwähnte rull- oder Montagedrehstellung möglich. Falls das Sperrglied mit der
Verzahnung des als Zahnrad ausgebildeten Getrieberades zusammenwirkt, gibt es natürlich
entsprechend der Zähnezahl mehrere mögliche Arretierungsstellungen, jedoch wird herstellerseits
die Arretierung so vorgenommen, daß sich das Getriebe in der Montagedrehstellung für
den Schließzylinder befindet. Wenn diese später beim Überprüfen der Funktionen des
Schlosses verlassen wird, so erfolgt trotzdem die Arretierung wiederum an genau derselben
Stelle des Zahnrads, weil sich erst in dieser Drehstellung des Getriebes der Bauzylinder
od. dgl. herausnehmen läßt. Es ist ohne Schwierigkeiten möglich, die Arretierungsvorrichtuna
so auszubilden, daß sie auch beim Herausnehmen des Schließzylinders automatisch in
Funktion tritt, sofern sie im Normalbetrieb bei eingesetztem Schließzylinder dauernd
entsperrt bleibt. Andererseits kann man aber auch eine ständig funktionsfähige ausrastbare
Sperrvorrichtung vorsehen, die auch durch das Einsetzen des Schließzylinders nicht
außer Wirkung gesetzt wird.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Sperrglied in der Art eines
Schneppers ausgebildet ist. Schnepper zeichnen sich durch eine einfache und preisgünstige
Konstruktion bei großer Robustheit aus.
[0011] Eine weitere Variante eines Schlosses mit einem Lagerbund am Getrieberad sieht vor,
daß sich die Rastaufnahme außen am
Laoerbund befindet und das Sperrglied in etwa radialer Richtung verrastbar ist. Sofern
man die Federwirkung des Schneppers beim Einsetzen oder Sichern des Schließzylinders
nicht außer Kraft setzt, rastet das Sperrglied beim Betätigen des Schlosses aus seiner
Rastaufnahme aus und tritt in diese nach einer 360
0- Drehung des Lagerbunds wieder ein.
[0012] Eine weitere Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß das Sperrglied eine topfförmige
Gestalt aufweist, wobei sich in seinem Innern die als Schraubendruckfeder ausgebildete
Belastungsfeder befindet und an seinem Topfboden außen ein balliges oder in ähnlicher
Weise geformtes Verrastelement angeformt ist. Aufgrund seiner balligen oder kegelförmigen
bzw. kegelstumpfförmigen Gestalt kann das erwähnte automatische Aus- und Einrasten
leicht erfolgen, wenn man die Raste dementsprechend formt, also beispielsweise eine
Ein- und Auslaufschräge vorsieht. Hierbei darf nicht übersehen werden, daß an sich
eine verhältnismäßig geringe Verrastkraft ausreicht, um dieses Getriebe in der Montaaedrehstellung
zu halten, weil bei eingebautem Schloß ein Verdrehen lediglich aufgrund von Erschütterungen
oder vergleichbaren Einwirkungen auf das Schloß zu erwarten ist.
[0013] Das Sperrglied ist in zweckmäßiger Weise quer zu seiner Längsachse in eine Aufnahme
eines Lagerteils für das Getrieberad eingesetzt und mittels eines stopfenartigen Verschlußglieds
darin gehalten oder zusätzlich gehalten. Auf diese Weise läßt es sich sehr einfach
ein- und gegebenenfalls auch wieder ausbauen. Das Einbauen erfolgt zunächst bei gespannter
Feder, und in der Montageendlage des Sperrglieds springt dann sein Verrastelement
automatisch in die Rastaufnahme des Getrieberads. Nach dem Anbringen des stopfenartigen
Verschlußglieds ist die Montage dieser Arretiervorrichtung beendet.
[0014] Eine andere Variante der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß das Sperrglied
eine sich quer zu seiner Verrastrichtung erstreckende Bohrung oder ein Fenster aufweist,
deren Mitte in der Verraststellung gegenüber der geometrischen Achse des Befestigungaewindes
im Schließzylinder für die Schließzylinder-Halteschraube zum Getrieberad hin etwas
versetzt ist, wobei jedoch die verlängerte geometrische Achse noch innerhalb der Bohrung
liegt. Wenn man nach dem Einsetzen des Schließzylinders in dieses Schloß die Schließzylinder-
Halteschraube einsteckt, so drückt ihr inneres, meist etwas angespitztes Ende, gegen
die vom Getrieberad abgewandte Kante des Fensters oder der Bohrung, und im Zusammenwirken
dieser beiden Schrägflächen erfolgt beim tieferen Eindrücken der Schließzylinder-Halteschraube
ein Verschieben des Sperrglieds in Entriegelun
gsrichtung. Wenn die Schließzylinder- Halteschraube vollständig durch das Fenster des
Sperrglieds hindurchgeschoben ist, so ist eine vollständige Freigabe des Getrieberads
durch das Sperrglied erreicht. Die Halteschraube wird nach dem Durchtritt durch das
Sperrglied bzw. das Sperrglied-Fenster noch so weit in das Schloß eingeschoben, bis
das Befestigungsgewinde des Schließzylinders erreicht ist bzw. nachfolgend der Schraubenkopf
an einem Stulp oder einer Deckschiene des Schlosses zur Anlage kommt. Soll der Schließzylinder
ausgewechselt werden, so muß man zunächst wieder die Halteschraube entfernen, und
das Sperrglied tritt nach dem Herausnehmen der Halteschraube automatisch wieder in
Funktion, wobei dann wegen des noch montierten Schließzylinders die Verrastung in
genau richtiger Stellung des Getrieberads erfolgt.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß das Sperrglied
in einem Lagerteil des Getrieberades verschiebbar geführt ist, das beidseits der Bohrung
oder des Fensters des Sperrglieds je eine Durchsteckbohrung für die Schließzylinder-Halteschraube
aufweist. Auf diese Weise gewinnt man zwei Widerlager für das Verschieben des Sperrglieds
gegen den Widerstand seiner Sperrfeder.
[0016] Des weiteren ist es sehr von Vorteil, daß die verrastrichtung des Sperrglieds etwa
senkrecht zur Achse der Schließzylinder-Halteschraube und etwa parallel zur Längsmittelebene
des Schließzylinders verläuft, jedoch gegenüber der Längsmit ebene seitlich versetzt
ist, wobei das freie Fnde des Sperrglieds in der Verraststelluna in eine Zahnlücke
eingreift und eine Auflaufschräge besitzt, an der einer der die Zahnlücke bildenden
Zähne anliegt. Aufgrund dieser Auflaufschräge ist ein Überprüfen des Schlosses mit
Hilfe eines Bauzylinders ohne weiteres möglich, weil dessen der Antriebsnase des Schließzylinders
entsprechendes Glied etwa auf derselben Bahn umläuft wie die Zähne des geschlitzten
ringförmgen Zahnrads. Die Zähne und auch dieses Glied des Bauzylinders gleiten auf
der Schräge des Sperralieds beim Drehen des Getriebes mit Hilfe des Pauzylinders auf.
Beim Zurückdrehen wirken die Zähne auf das freie Ende des Sperrglieds ein und drücken
es so weit in Entsperrichtung, wie es für das Vorbeibewegen des betreffenden Zahns
notwendig ist. Beim Abnehmen des Bauzylinders befindet sich aber das Getriebe wieder
genau in seiner richtigen Drehstellung. Die Auflaufschräge des Sperrglieds liegt in
zweckmäßiger Weise im Drehbereich der Antriebsnase des Schließzylinders.
[0017] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine Seitenansicht des Schlosses mit einer Schnittdarstellung im Bereich der
Arretiervorrichtung,
Figur ? in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt aus Fig. l,
Figur 3 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung bei eingesetztem und gesichertem
Schließzylinder,
Figur 4 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform, .
Figur 5 eine vergrößerte Darstellung eines Ausschnitts aus Fig. 4 mit einer Schnittdarstellung
im Bereich der Arretiervorrichtung,
Figur 6 einen Schnitt gemäß der Linie VI-VI der Fig. 4.
[0018] Im Gehäuse 1 des Schlosses befindet sich ein Getriebe 2, das vorzugsweise als Zahnradgetriebe
ausgebildet ist und zum Betätigen einer Falle 3 sowie eines Riegels 4 mit Hilfe eines
Schlüssels dient, der in das Schlüsselloch 5 eines Schließzylinders 6 eingesteckt
wird. Bei letzterem handelt es sich um einen herkömmlichen Profilzylinder. Dieser
wird in der Regel erst dann in das Schloß eingesetzt, wenn das Fenster oder die Tür,
in welche dieses Schloß eingebaut wird, fertig montiert ist und keine Gefahr der Beschädigung
und Verschmutzung des Schließzylinders mehr zu befürchten ist. Der Schließzylinder
wird in bekannter Weise mittels einer Halteschraube 7 gegen Verschieben, aber auch
gegen unbefugtes Herausnehmen gesichert, wobei der Schraubenkopf in bekannter Weise
bei geschlossener Tür od. d
gl. unzugänglich ist. Im übrigen können über das Getriebe 2 auch noch Treibstangen
8 und 9 verschoben werden, die weniastens je noch ein Riegelglied tragen, das mit
einem entsprechenden Schließblech am Plendrahmen od. dgl. zusammenwirkt, so daP die
Tür od. dql. an mehr als einer Stelle verriegelt werden kann. Dies dient einerseits
zum Schutz gegen Verziehen und andererseits erhöht es auch die Einbruchsicherheit.
[0019] Auf die Konstruktion des Getriebes 2 kommt es im nachfolgenden nicht an, vielmehr
kann das Getriebe auch anders ausgebildet sein als dasjenige des Ausführungsbeispiels.
Wichtig ist allerdings, daß es ein radial geschlitztes, ringförmiges Getrieberad 10
aufweist, in welches des Schließzylinder 6 von außen her, d.h. durch einen der Kontur
des Schließzylinders entsprechend geformten nurchbruch des Gehäuseblechs 11 und gegebenenfalls
auch einer Rosette der Tür eingeschoben werden kann. Die Demontage erfolgt in Gegenrichtung.
Die Antriebsnase 12 des Schließzylinders befindet sich in dessen Montageendstelluna
genau auf Höhe des Zahnkranzes 13 dieses als Zahnrad ausgebildeten
Ge-trieberads 10. Eine gegebenenfalls vorhandene Lücke zwischen den beiden einander
zugekehrten Zahnkranzenden und der Antriebsnase wird in bekannter Weise von einem
Überbrückungsglied geschlossen. Demnach bewirkt also ein Drehen des Schlüssels ein
Drehen des als geschlitzter Ring ausgebildeten Getrieberads, beispielsweise im Sinne
des Pfeils 14. Über die zwischengeschalteten weiteren Getriebeglieder und eine Kulissensteuerung
15 wird die Drehbewegung in eine Verschiebebewegung des Riegels 4 im Sinne des Pfeils
16 umgesetzt. Eine Drehbewegung entgegen dem Pfeil 14 bewirkt über das Getriebe 2
und die Schwinge 17 ein Zurückziehen der Falle 3 mit Hilfe des Schlüssels. Letzterer
dient selbstverständlich auch zum Verschieben der Treibstangen 8 und 9, die dann in
ihre Verriegelungsstellung gehen, wenn auch der Riegel 4 in sein rahmenseitiges Schließblech
eintritt.
[0020] Weil das Gehäuseblech 11 und gegebenenfalls ein weiteres Gehäusehlech 18 sowie Rosetten
an vorzugsweise beiden Seiten der Tür oder des Fensters einen dem Profil des Schließzylinders
6 entsprechenden Durchbruch aufweisen, läßt sich der Schließzylinder nur dann problemlos
in das fertig montierte Schloß einschieben, wenn das Getriebe die hierzu notwendige,
in Fig. 1 gezeigte Hontagedrehstellung einnimmt, bei welcher die Mittelachse des Schlitzes
im Getrieberad 10 genau in der Längsmittelebene des eingebauten Schließzylinders 6
liegt. Um dies zu gewährleisten, ist dieses Schloß mit einer Arretierungsvorrichtung
20 (Fig. 1 und 3) bzw. 21 (Fig. 4 und 5) ausgestattet. Es handelt sich bei beiden
Ausführungsbeispielen um eine ausrast- oder entsperrbare Vorrichtung, die eine Überprüfung
des Schlosses mit Hilfe eines sogenannten Bauzylinders gestattet, andererseits aber
nach dem Entnehmen des Bauzylinders, aber auch nach dem Entfernen des Schließzylinders
6 automatisch die Montagedrehstellung des Getrieberads 10 gewährleistet.
[0021] In beiden Fällen findet ein federbelastetes, bewegbares, in der Art eines Schneppers
ausgebildetes Sperrglied 22 bzw. 23 Anwendung. Fig. 2 zeigt das Sperrglied 22 in vergrößertem
Maßstab und man erkennt dort auch das Eingreifen des Sperrglieds in die Zahnlücke
24, also zwischen die Zähne 25 und 26. Der Zahn 26 liegt dabei auf der quer zur Verschieberichtung
28 verlaufenden freien Endfläche 27 auf, während der Zahn 25 an der hierzu geneigt
stehenden Schrägfläche 29 anliegt, die im Drehbereich der Antriebsnase 12 liegt. Dreht
man nun das Getrieberad 10, beispielsweise mit Hilfe eines Bauzylinders, im Sinne
des Pfeils 14, so drückt der Zahn 25 das Sperrglied 22 im Sinne des Pfeils 28 gegen
den Widerstand der Belastungsfeder 30 nach unten, weil die durch die Flächen 27 und
29 gebildete Ecke etwas in den Bewequngsbereicli des Zahnkopfes hineinragt. Auf jeden
Fall ist aber ein Drehen des Getrieberads 10 sowohl in Richtung des Pfeils 14 als
auch in Gegenrichtung möglich, so daß man das Schloß ohne Zuhilfenahme des Schließzylinders
6 auf seine Funktion hin überprüfen kann. Andererseits befindet sich aber das Getrieberad
10 beim Abnehmen des Bauzylinders oder einer ähnlichen Hilfsvorrichtung für die Überprüfung
des Schlosses genau in der für die Montaae des Schließzylinders 6 erforderlichen Drehstellung,
und diese wird von der Arretierungsvorrichtung 20 bzw. 21 jeweils automatisch gesichert.
[0022] Das Sperrglied 22 besitzt ein sich quer zu seiner Verrastrichtung durchgängiges Fenster
31, das an seinem vom Getrieberad 10 entfernten Ende eine schräq verlaufende Kante
32 aufweist, die eine Auflaufschräge für das spitze Ende 33 der Halteschraube 7 bildet.
Weil die Mitte des linken Endes des Durchbruchs gegenüber der Achse 34 der Schraube
7 gegen das Getrieberad 10 hin etwas versetzt ist, wobei allerdings die verlängerte
geometrische Achse des Befestigungsgewindes im Schließzylinder noch innerhalb des
Fensters liegt, andererseits aber die in den beiden Durchsteckbohrungen 35 und 36
des Lagerteils 37 geführte Halteschraube 7 über die schräg verlaufende Kante 32 das
Sperrglied 22 im Sinne des Pfeils 28 gegen den Widerstand der Belastungsfeder 30 verschieben
kann, findet eine gesicherte Entsperrung der Arretierungsvorrichtung 20 statt, sobald
das Gewinde der Schraube zumindest die Purchsteckbohrung 36 erreicht hat. Während
der Benutzung des Schließzylinders ist diese Sperrvorrichtung ständig außer Kraft
gesetzt.
[0023] Das Sperrglied 23 der Arretierungsvorrichtung 21 greift in eine sich radial erstreckende
Rastaufnahme 38 des Getrieberads 10 ein. Sie befindet sich an einem seitlich der Zähne
angeordneten Lagerbund 39 des Getrieberads 10. Weil die Rastaufnahme 38 mit einer
Ein- und Auslaufschräge versehen ist, kann man das Getrieberad 10 mit Hilfe beispielsweise
eines Bauzylinders in beiden Richtungen drehen und dadurch das Funktionieren des Schlosses
überprüfen. Nach einer 360°- Drehung des Getrieberads 10 rastet das Verrastelement
40 des durch die innenliegende Feder 41 belasteten, topfförmigen Sperrglieds 23 mit
einem außen am Topfboden angeformten balligen Verrastelement erneut in seine Rastaufnahme
38 ein. Das Sperrglied 23 wird im Sinne des Pfeils 43 in eine Aufnahme 42 eines Lagerteils
44 eingeschoben und nachfolgend mittels eines stopfenartigen Verschlußglieds 45 gesichert.
Die Arretierungsvorrichtung 21 wird demnach während der Benutzung des Schlosses mit
einem Schließzylinder 6 nicht außer Kraft gesetzt, sondern jeweils nur aus- und eingerastet,
wenn die Montagedrehstellung verlassen bzw. wieder erreicht wird.
1. Schloß für eine Tür, ein Fenster od. dgl., mit einem schlüsselbetatigbaren Getriebe
mit Profil- oder Schließzylinder (6) zum Betätigen von zumindest einem Riegel (4)
und/oder einer Schloßfalle (3), wobei der Schließzylinder in ein radial geschlitztes,
ringförmiges Getrieberad (10) abnehmbar eingeschoben ist, dadurch qekennzeichnet,
daß dieses Getrieberad (10) wenigstens in seiner Montagedrehstellung für den Schließzylinder
(6) mittels einer ausrast- oder entsperrbaren Vorrichtung (20, 21) des Schlosses arretierbar
ist.
2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiervorrichtuna (20,
21) ein gegen das Getrieberad (10) federbelastetes (30, 41), bewegbares Sperrglied
(22, 23) aufweist, das mit der Verzahnung des als Zahnrad ausgebildeten Getrieberads
(10) unf/oder einer Rastaufnahme (38) des Getrieberads (10) verrastbar ist.
3. Schloß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (22, 23) in
der Art eines Schneppers ausgebildet ist.
4. Schloß nach Anspruch 3 mit einem Lagerbund (39) am Getrieberad (10), dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Rastaufnahme (42) außen am Lagerbund (39) befindet und das Sperrglied
(23) in etwa radialer Richtung verrastbar ist.
5. Schloß nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (23)
eine topfförmige Gestalt aufweist, wobei sich in seinem Innern die als Schraubendruckfeder
ausgebildete Belastungsfeder (41) befindet und an seinem Topfboden außen ein balliges
oder in ähnlicher Weise qeformtes Rastelement (40) angeformt ist.
6. Schloß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (23) quer zu
seiner Längsachse in eine Aufnahme (42) eines Lagerteils (44) für das Getrieberad
(10) eingesetzt und mittels eines stopfenartigen Verschlußglieds (45) darin gehalten
oder zusätzlich gehalten ist.
7. Schloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (22) eine sich
quer zu seiner Verrastrichtung erstreckende Bohrung oder ein Fenster (31) aufweist,
deren Mitte in der Verraststellung gegenüber der geometrischen Achse (34) des Befestigungsgewindes
im Schließzylinder (6) für die Schließzylinder-Halteschraube (7) zum Getrieberad (10)
hin etwas versetzt ist, wobei jedoch die verlängerte geometrische Achse (34) noch
innerhalb der Bohrung bzw. des Fensters (31) liegt.
8. Schloß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Sperrglied (22) in einem
Lagerteil (37) des Getrieberads (10) verschiebbar geführt ist, das beidseits der Bohrung
oder des Fensters (31) des Sperrglieds (22) je eine Durchsteckbohrung (35, 36) für
die Schließzylinder-Halteschraube (7) aufweist.
9. Schloß nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verrastrichtung
des Sperrglieds (22) etwa senkrecht zur Achse der Schließzylinder-Halteschraube (7)
und etwa parallel zur Längsmittelebene (19) des Schließzylinders (6) verläuft, jedoch
gegenüber der Längsmittelebene seitlich versetzt ist, wobei das freie Ende des Sperrglieds
(22) in der Verraststelluna in eine Zahnlücke (24) eingreift und eine Auflaufschräge
(29) besitzt, an der einer der die Zahnlücke bildenden Zähne (25) anliegt.
10. Schloß nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflaufschräge (29) des
Sperrglieds (22) im Drehbereich der Antriebsnase (12) des Schließzylinders (6) liegt.