[0001] Die Erfindung betrifft eine Siebmaschine mit einer Vielzahl zur Siebguttransportrichtung
quer angeordneter, zueinander paralleler Querträger, auf oder zwischen denen ein biegsamer
Siebbelag befestigt ist, wobei die gegeneinander beweglichen Querträger mindestens
zweier Bewegunassysteme derart angetrieben sind, daß einander benachbarte Querträger
sich abwechselnd nähern und voneinander we
g bewegen.
[0002] Derartige, nach dem Spannwellenprinzip arbeitende Siebmaschinen sind bekannt (DE-PS
24 25 953). Bei diesen bekannten Siebmaschinen sind die Querträger beider Bewegungssysteme
jeweils zwischen zwei Wangen befestigt, die beide durch einen Exzenterantrieb in ihre
Längsrichtung bewegt werden, so daß die Bewegungsebenen aller Träger parallel zur
Längsrichtung der Wangen und damit zur Förderrichtung des zu siebenden Gutes. Diese
Bewegung der Querträger innerhalb der Ebene in der sie sich befinden erzielt eine
Bewegung des Siebgutes quer zur Siebebene nur insoweit wie der Siebbelag durch wechselndes
Beugen und Anspannen das Siebgut beaufschlagt. Ein gezieltes Beschleunigen oder Bremsen
des Siebgutes ist nicht möglich. Vielmehr wird das Siebgut allein entsprechend der
Neigung der Siebmaschine gefördert.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Siebmaschine der eingangs genannten Art derart
zu verbessern, daß eine Beschleunigung oder Verringerung der Transportgeschwindigkeit
des zu siebenden Gutes unabhängig von der Neigung der Siebmaschine bzw. der Siebebene
erzielbar ist. Darüberhinaus ist es Aufgabe der Erfindung eine Siebmaschine der eingangs
genannten Art zu schaffen, auf der oberhalb des Siebes ein zweites Sieb befestigbar
ist, das von einem der beiden Bewegungssysteme ohne zusätzliche Konstruktionsmaßnahmen
direkt antreibbar ist und das erste Sieb nicht nur schützt sondern auch eine klassierende
Arbeit wahrnehmen kann.
[0004] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Querträger sich in
getrennten, zueinander parallelen Ebenen bewegen, die schräg zu den Ebenen sind, in
denen die Querträger jeweils eines Bewegungssystems liegen.
[0005] Bei einer solchen Siebmaschine bewegen sich die zueinander benachbart liegenden Querträger
nicht mehr auf dem kürzesten Weg direkt aufeinander zu und voneinander weg sondern
sie bewegen sich prallel zueinander in schrägen Ebenen, wobei sie weiterhin eine Stellung
größter Näherung und eine Stellung größter Entfernung einnehmen und in der ersten
Stellung das Sieb gebogen durchhängt und in der zweiten Stellung straff gespannt ist.
In einer dazwischenliegenden mittleren Stellung liegen alle Querträger in einer einzigen
zur Siebmaschine parallelen Ebene.
[0006] Diese schräg verlaufenden Bewegungen der Querträger erzeugen eine Beschleunigung
des Siebgutes in dieser Schrägrichtung, so daß das Siebgut auch dann gefördert wird,
wenn die Siebmaschine waagerecht steht und bei einer Schrägstellung der Siebmaschine
eine zusätzliche Beschleunigung erfährt. Diese durch die Mattenbewegung erzeugte Beschleunigung
des Siebgutes kann aber auch entgegen der Transportrichtung eingesetzt werden, so
daß die Transportgeschwindigkeit des Siebgutes verringert wird und damit das Gut länger
auf dem Sieb verweilt und intensiver ausgesiebt wird. Auch wird bei einfachster Bauweise
eine bessere Reinigung des Siebbelages erzielt.
[0007] Vorzugsweise wird vorgeschlagen, daß die Bewegungsebenen der Querträger mit den Ebenen
der Trägerlagen Winkel von 10 bis 80
0, insbesondere von 30 bis 60° bilden.
[0008] Von besonderem Vorteil ist es, wenn oberhalb des Siebbelags ein zweites Sieb an einem
der Bewegungssysteme befestigt ist. Das zweite Sieb bedarf keiner zusätzlichen Betätigungseinrichtungen,
sondern es wird durch die schräg verlaufende Schüttelbewegung eines der beiden Systeme
in der Weise bewegt, daß das zu siebende Gut von dem Siebbelag hochgehoben wird und
damit das zweite Sieb nicht nur das erste schont und schützt sondern auch selber klassiert.
Ferner kann das zweite Sieb durch diese Bewegung sich selber reinigen und damit auch
kleine und präzisere Sieböffnungen aufweisen.
[0009] Vorzusgweise wird vorgeschlagen, daß die Querträger jedes Bewegungssystems jeweils
zwischen zwei Wangen oder in einem Rahmen befestigt sind. Ferner kann das zweite Sieb
an einer der Wangen oder Rahmen befestigt sein.
[0010] Eine sichere, konstruktiv einfache und von schädlichen Schwingungen freie Betätigung
wird dadurch erzielt, daß mindestens eines der Bewegungssysteme insbesondere dessen
Wangen oder Rahmen über mindestens eine Schubstange angetrieben ist, deren Kraftrichtung
durch den Schwerpunkt des Bewegungssystems verläuft. Auch wird ermöglicht, daß die
Massenkräfte vollständig von der Schubstange aufgenommen werden. Ein zusätzliches
Federelement zwischen dem betätigten Bewegungssystem und dem Antrieb ist nicht erforderlich.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung teilweise schematisch
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht der Siebmaschine,
Fig. 2 einen Schnitt nach A-A in Fig. 1 im Ausschnitt und
Fig. 3 eine Darstellung der Bewegung der Querträger mit daran befestigtem Siebbelag.
[0012] Das erste innere Bewegungssystem I weist zwei Wangen 1 aus U-förmigen Profilen auf
zwischen denen Querträger 2 in regelmäßigen Abständen zueinander parallel befestigt
sind. Außerhalb zu den Wangen 1 liegen Wangen 3 parallel zu den inneren Wangen 1 und
tragen Querträger 4, die mittig zwischen den Querträgern 2 in derselben Höhe angeordnet
sind. Die Querträger 2, 4 wechseln damit einander ab und tragen auf ihrer Oberseite
einen Siebbelag 13, der linienförmig an den Querträgern befestigt ist.
[0013] Während die Wangen 1 über Federelemente 6 auf dem Fundament gelagert sind, sind die
Wangen 3 über Lenkerfedernpaare 7 oder über Stäbe, die beidseitig Gelenke aufweisen
an der jeweilig benachbarten Wange 1 befestigt. Hierzu können außen an der Wange 1
Rohrträger 8 vorstehen, die als Lager für die Federn 7 dienen. Die Stäbe oder Federn
7 sind schräg insbesondere in einem Winkel von 45° zur Siebebene, bzw. zu den Ebenen
angeordnet in denen die Querträger liegen.
[0014] Am äußeren System II und damit an den Wangen 3 ist eine Antriebswelle 9 mit Exzenter
10 befestigt, wobei der Exzenter eine Schubstange 11 betätigt, deren dem Exzenter
gegenüberliegendes Ende über einen vorkragenden Arm 12 an der Wange 1 und damit am
inneren Bewegungssystem I befestigt ist. Die aus einer oder mehreren Blattfedern bestehende
Schubstange 11 verläuft schräg insbesondere um 45° geneigt zue Ebene des Siebbelags
13 bzw. zu den Ebenen 14, 14', 14'' in denen sich die Querträger jeweils befinden.
Dabei steht die Schubstange 11 rechtwinklig zu den Stäben oder Federn 7.
[0015] Eine Bewegung der Systeme I, II durch den Exzenter 10 und die Schubstange 11 relativ
zueinander führt zu einer Bewegung der Querträger 2, 4 in Ebenen 15, die parallel
zur Schubstange 11 liegen. Die Schubstangen nehmen damit abwechselnd die in Fig. 3
dargestellten Stellungen A, B und C ein, so daß der Siebbelag 13 abwechselnd zusammengeschoben
und gespannt wird.
[0016] Auf einem oder beiden der Systeme, im Ausführungsbeispiel auf der Wange 1 ist insbesondere
als Schondeck ein Sieb 17 befestigt, das zwischen zwei Wangen 18 liegt. Die Wangen
18 sind direkt oben auf den Wangen 1 befestigt und machen die Bewegungen der Wange
1 mit. Im Gegensatz zum
Siebbelag 13 wird der Belag des Siebes 17 nicht abwechselnd gestaucht und gespannt
sondern nur entsprechend der Bewegung des Systems I in schräger Richtung gerüttelt.
1. Siebmaschine mit einer Vielzahl zur Siebguttransportrichtung quer angeordneter,
zueinander paralleler Querträger (2, 4), auf oder zwischen denen ein biegsamer Siebbelag (13) befestigt ist, wobei die gegeneinander beweglichen Querträger mindestens zweier
Bewegungssysteme (I, II) derart angetrieben sind, daß einander benachbarte Querträger
sich abwechselnd nähern und voneinander weg bewegen, dadurch gekennzeichnet , daß
die Querträger (2, 4) sich in getrennten, zueinander parallelen Ebenen (15) bewegen,
die schräg zu den Ebenen (14) sind, in denen die Querträger jeweils eines Bewegungssystems
liegen.
2. Siebmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Bewegungsebenen
(15) der Querträger mit den Ebenen (14) der Trägerlagen Winkel (α) von 10 bis 80 Grad
bilden.
3. Siebmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Bewegungsebenen
(15) der Querträger mit den Ebenen (14) der Trägerlagen Winkel (α) von 30 bis 60 Grad
bilden.
4. Siebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß oberhalb
des Siebbelags (13) ein zweites Sieb (17) an einem der Bewegungssysteme (I) befestigt
ist.
5. Siebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Querträger (2, 4) jedes Bewegungssystems (I, II) jeweils zwischen zwei Wangen (1,
3) oder jeweils in einem Rahmen befestigt sind.
6. Siebmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet , daß das zweite Sieb
(17) an einer der Wangen (1) oder Rahmen befestigt ist.
7. Siebmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß mindestens
eines der Bewegungssysteme (I, II),insbesondere dessen Wangen oder Rahmen, über mindestens
eine Schubstange (11) angetrieben ist, deren Kraftrichtung durch den Schwerpunkt des
Bewegungssystems verläuft.