[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tiefdruckplatte mit einer auf einem dimensionsstabilen,
biegsamen Träger haftfest aufgebrachten polymeren Druckschicht, die zum Aufspannen
auf einen Tiefdruck-Spannzylinder geeignet ist. Die Erfindung betrifft des weiteren
Verfahren zur Herstellung einer solchen Tiefdruckplatte.
[0002] Zur Herstellung von Tiefdruckplatten mit Kunststoff-Druckschichten kann man entweder
eine Kunststoffschicht auf einen geeigneten Druckschicht-Träger aufbringen und die
farbaufnehmenden Vertiefungen (Näpfchen) in der Kunststoffschicht durch mechanische
Gravur ausbilden (vgl. z.B. DE-OS 27 52 500) oder man geht von einem lichtempfindlichen
Aufzeichnungsmaterial mit einer auf einem dimensionsstabilen Träger aufgebrachten
photopolymerisierbaren Schicht aus, die man z.B. durch ein Raster- oder Strich-Positiv
oder ein Halbton-Positiv mit Führungsraster-Vorlage bildmäßig mit aktinischem Licht
belichtet und wobei man anschließend die nicht belichteten Anteile der Schicht unter
Ausbildung der Näpfchen- und Rasterstruktur mit Hilfe einer Entwickler-Flüssigkeit
auswäscht (vgl. z.B. DE-OS 20 54 833, DE-OS 20 61 287, JA-PS 41361/72, DE-OS 31 28
949 und DE-OS 31 28 951).
[0003] Für den Rotations-Tiefdruck werden solche Tiefdruckplatten im allgemeinen mittels
einer geeigneten Spannvorrichtung auf einen Zylinder-Grundkörper aufgespannt. Entsprechende
Spannzylinder mit einem Zylinderkanal mit Mitteln zum Befestigen und Spannen der Druckplatten
sind bekannt und ebenfalls in der Literatur beschrieben (vgl. z.B.
[0004] Ein Problem hierbei ist der Spalt, der sich beim Aufspannen an den Stoßstellen der
Druckplatte ausbildet. Um beim Druck ein Eindrücken der parallel zur Zylinderachse
ausgerichteten Rakel in den Spalt und ein Springen der Rakel und damit eine Beschädigung
von Rakel und Druckschicht zu vermeiden, wurde bereits vorgeschlagen, die Druckplatte
so auf den Zylinder aufzuspannen, daß der Spalt leicht schräg zur Zylinderachse verläuft.
Auch wenn somit das Eindrücken der Rakel in diesen Spalt und ein Springen der Rakel
vermieden wird, füllt sich dieser Spalt beim Druck doch mit Farbe, die nicht abgerakelt
werden kann, so daß sich der Spalt auf dem Druck abzeichnet.
[0005] Auch wenn bereits viele Versuche unternommen worden sind, Druckformen zu schaffen,
die keine Stoßstellen aufweisen und dennoch leicht und einfach auf dem Zylinder-Grundkörper
zu befestigen sind, ist es bis heute nicht gelungen, durch Aufspannen einer Tiefdruckplatte
auf einen Spannzylinder eine spaltfreie Druckform zu erhalten. Vielmehr muß bis jetzt
immer noch zur Vermeidung des Abdruckes der Spalt nachträglich, beispielsweise durch
einen gesonderten Kunststoffstreifen, verschlossen werden.
[0006] Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, in einfacher Weise eine Tiefdruckplatte
mit Kunststoff-Druckschicht herzustellen, die sich leicht und problemlos auf Tiefdruck-Spannzylinder
ohne Bildung eines störenden Spaltes aufspannen läßt.
[0007] Es wurde nun überraschend gefunden, daß sich solche Tiefdruckplatten einfach herstellen
lassen, wenn man bei einer Tiefdruckplatte die polymere Druckschicht, die haftfest
auf einem dimensionsstabilen, biegsamen Träger aufgebracht ist, in den Bereichen der
Tiefdruckplatte vom Träger
, entfernt, die zum Befestigen der Platte auf dem Spannzylinder dienen und hierzu umgekantet
werden müssen.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist demzufolge ein Verfahren zur Herstellung von Tiefdruckplatten
mit einer auf einem dimensionsstabilen, biegsamen Träger aufgebrachten polymeren Druckschicht
zum Aufspannen auf einen Tiefdruck--Spannzylinder, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man die polymere Druckschicht auf den zum Aufspannen umzukantenden Bereichen
des Trägers entfernt.
[0009] Gegenstand der Erfindung sind weiterhin die so hergestellten, zum Aufspannen auf
einen Spannzylinder geeigneten Tiefdruckplatten, bei welchen der Träger in den zum
Aufspannen umzukantenden Bereichen frei von der polymeren Druckschicht ist. Gegenstand
der Erfindung sind weiterhin spezielle Ausgestaltungsformen des Verfahrens und der
Tiefdruckplatten gemäß der nachfolgenden Beschreibung.
[0010] Die erfindungsgemäßen Tiefdruckplatten lassen sich leicht und problemlos auf den
gebräuchlichen Tiefdruck-Spannzylindern befestigen. Durch das erfindungsgemäße Entfernen
der polymeren Druckschicht vom Träger in den Bereichen der Druckplatte, die zur Befestigung
der Druckplatte im Spannzylinder umgekantet werden, erstreckt sich bei diesen Tiefdruckplatten
die polymere Druckschicht nur über die tatsächliche, dem Zylinderumfang entsprechende
eigentliche Druckfläche. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Tiefdruckplatten, bei denen
sich die polymere Druckschicht über die gesamte Länge der Druckplatte erstreckt und
dementsprechend beim Aufspannen auf einen Spannzylinder mit umgekantet und in den
Zylinderspalt eingeführt wird, wobei sich an der Stoßstelle stets ein Spalt in der
druckenden Oberfläche ausbildet, werden beim Aufspannen der erfindungsgemäßen Druckplatten
die Kanten der polymeren Druckschicht fest und bündig gegeneinander gestoßen und gepreßt,
so daß eine nahezu stoßstellenfreie Oberfläche ohne störenden Spalt, der sich beim
Druck abbildet, entsteht.
[0011] Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, wenn bei den erfindungsgemäßen Tiefdruckplatten
die polymere Druckschicht eine Schichtdicke im Bereich von etwa 100 bis 500
/um besitzt, da dann ein besonders guter Spaltverschluß erzielt wird. Bei den erfindungsgemäßen
Tiefdruckplatten kann die über die Breite der Druckplatte verlaufende Umkantungslinie
zwar senkrecht zu den Längsseiten der Druckplatte und somit nach dem Aufspannen parallel
zu der Zylinderachse verlaufen; in einer besonderen Ausgestaltungsform verlaufen diese
Umkantungslinien, bis zu denen die polymere Druckschicht vom Träger entfernt wird,
jedoch etwas schräg zur Zylinderachse, d.h. nicht genau senkrecht zu den Längsseiten
der Druckplatte.
[0012] Als Träger für die erfindungsgemäßen Tiefdruckplatten können die an sich üblichen
und bekannten dimensionsstabilen und biegsamen Trägermaterialien dienen, insbesondere
plattenförmige Stahl- oder Aluminiumbleche, aber gegebenenfalls auch geeignete Kunststoffolien.
Die polymere Druckschicht, die haftfest beispielsweise mittels eines geeigneten Haftvermittlers
auf dem Träger aufgebracht ist, kann eine einfache Kunststoffschicht sein, wie sie
z.B. in der DE-OS 27 52 500 beschrieben ist, in die die farbaufnehmenden Vertiefungen
mechanisch eingraviert sind. Bevorzugt ist diese Druckschicht jedoch eine photopolymere
Schicht, die durch bildmäßiges Belichten und Entwickeln einer photopolymerisierbaren
Schicht einer Mischung von einem polymeren Bindemittel, damit verträglichen photopolymerisierbaren,
ethylenisch ungesättigten Monomeren und/oder Oligomeren und einem Photoinitiator erzeugt
worden ist (vgl. DE-OS 20 54 833, DE-OS 20 61 287, DE-OS 3 128 949 und DE-OS 31 28
951).
[0013] Das Entfernen der polymeren Druckschicht von den zum Befestigen auf dem Spannzylinder
umzukantenden Bereichen des Trägers wird vorteilhaft vor dem eigentlichen Umkanten
vorgenommen und kann beispielsweise mechanisch durch Spänen, Fräsen oder Gravieren
erfolgen.
[0014] Besonders leicht und einfach, insbesondere mit der erforderlichen Genauigkeit und
Präzision, können die erfindungsgemäßen Tiefdruckplatten hergestellt werden, wenn
man von einem lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterial mit einer auf einem dimensionsstabilen,
biegsamen Träger haftfest aufgebrachten photopolymerisierbaren Schicht der oben erwähnten
und beschriebenen Art ausgeht. Als sehr vorteilhaft haben sich dabei die lichtempfindlichen
Aufzeichnungsmaterialien erwiesen, wie sie in der DE-OS 31 28 949 beschrieben sind,
auf die wegen Einzelheiten zur Zusammensetzung dieser Aufzeichnungsmaterialien sowie
zur Herstellung von Tiefdruckformen hieraus verwiesen wird.
[0015] Die erfindungsgemäßen Tiefdruckplatten werden mittels dieser lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
hergestellt, indem in an sich bekannter Weise die photopolymerisierbare Schicht zur
Erzeugung der Druckschicht durch eine geeignete Vorlage, z.B. durch ein Raster- oder
Strich--Positiv oder ein Halbton-Positiv mit einer Führungsraster--Vorlage, bildmäßig
mit aktinischem Licht belichtet wird und unter Ausbildung der Raster- und Näpfchenstruktur
die unbelichteten Anteile der Schicht mit Hilfe einer geeigneten Entwickler-Flüssigkeit,
in der die unbelichteten Anteile, nicht aber die belichteten Anteile der Schicht löslich
sind, ausgewaschen und entfernt werden. In einer bevorzugten, weil sehr einfachen
Ausführungsform dieses Verfahrens wird die Belichtung der photopolymerisierbaren Schicht
so durchgeführt, daß die photopolymerisierbare Schicht in den später zum Aufspannen
der Druckplatte umzukantenden Bereichen unbelichtet bleibt, so daß die photopolymere
Schicht in diesen Bereichen beim Auswaschen mit der Entwickler-Flüssigkeit gleichzeitig
mit den übrigen unbelichteten Anteilen dieser Schicht mit entfernt wird. Um die erforderliche
Präzision und Paßgenauigkeit zu gewährleisten, wird in dieser Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens die Belichtung der photopolymerisierbaren Schicht vorzugsweise
über ein Register vorgenommen. Man erhält so direkt eine erfindungsgemäße Tiefdruckplatte,
bei der die zum Aufspannen auf den Spannzylinder umzukantenden Bereiche des Trägers
frei von der polymeren Druckschicht sind.
1. Verfahren zur Herstellung von Tiefdruckplatten mit einer auf einem dimensionsstabilen
und biegsamen Träger aufgebrachten polymeren Druckschicht zum Aufspannen auf einen
Tiefdruck-Spannzylinder, dadurch gekennzeichnet, daß man die polymere Druckschicht
auf den zum Aufspannen umzukantenden Bereichen des Trägers entfernt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die polymere Druckschicht
auf den umzukantenden Bereichen des Trägers vor dem Umkanten entfernt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die über die Breite
der Druckplatte verlaufende Umkantungslinie schräg zu den Längsseiten der Druckplatte
verläuft.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die polymere Druckschicht
etwa 100 bis 500/um dick ist.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man von einem lichtempfindlichen
Aufzeichnungsmaterial mit einer auf einem dimensionsstabilen, biegsamen Träger aufgebrachten
photopolymerisierbaren Schicht ausgeht, wobei man die photopolymerisierbare Schicht
zur Erzeugung der Druckschicht durch eine geeignete Positiv-Vorlage bildmäßig mit
aktinischem Licht belichtet, anschließend die nicht-belichteten Anteile der Schicht
mit Hilfe einer Entwickler-Flüssigkeit, in der die nicht--belichteten Anteile, nicht
aber die belichteten Anteile der Schicht löslich sind, auswäscht und die Schicht in
den Bereichen, die zum Aufspannen auf den Spannzylinder umgekantet werden müssen,
bis auf den Träger entfernt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die photopolymerisierbare
Schicht derart belichtet, daß sie in den umzukantenden Bereichen unbelichtet bleibt
und diese Bereiche gleichzeitig beim Auswaschen mit der Entwickler-Flüssigkeit mit
entfernt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Belichtung der photopolymerisierbaren
Schicht über ein Register vorgenommen wird.
8. Tiefdruckplatte zum Aufspannen auf einen Tiefdruck--Spannzylinder mit einer auf
einem dimensionsstabilen, biegsamen Träger aufgebrachten polymeren Druckschicht, dadurch
gekennzeichnet, daß in den zum Aufspannen auf den Spannzylinder umzukantenden Bereichen
der Träger frei von der polymeren Druckschicht ist.
9. Tiefdruckplatte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die polymere Druckschicht
eine Schichtdicke im Bereich von etwa 100 bis 500/um besitzt.
10. Tiefdruckplatte nach Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die über
die Breite der Druckplatte verlaufende Umkantungslinie, bis zu der der Träger frei
von der polymeren Druckschicht ist, schräg zu den Längsseiten der Druckplatte verläuft.