(19)
(11) EP 0 096 335 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.12.1983  Patentblatt  1983/51

(21) Anmeldenummer: 83105368.1

(22) Anmeldetag:  31.05.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B31B 27/60, B42C 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB NL

(30) Priorität: 01.06.1982 DE 3220629

(71) Anmelder:
  • Ehret, Bernhard
    D-79111 Freiburg (DE)
  • Ferroni, Stephan
    D-7835 Teningen (DE)

(72) Erfinder:
  • Ehret, Bernhard
    D-79111 Freiburg (DE)
  • Ferroni, Stephan
    D-7835 Teningen (DE)

(74) Vertreter: Jeser, Jean-Pierre 
Lerchenstrasse 56
74074 Heilbronn
74074 Heilbronn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Steuervorrichtung zum Verleimen von Endlossätzen


    (57) Es wird eine Steuervorrichtung für die Leimdüsen (13) einer Maschine zum gegenseitigen Verleimen mindestens zweier mit sich wiederholenden Formatmustern versehener Papierbahnen (11) von Endlossätzen angegeben. Die Steuervorrichtung weist mindestens einen Meßwertgeber (17) und mindestens eine Leimdüse (13) auf, die beide mit einem Rechner (16) in Verbindung stehen. Mit dem Rechner ist auch ein Weggeber (18) zum Feststellen der Position eines jeweiligen Formatanfangs in bezug auf eine jeweilige Leimdüse (13) vorhanden.
    Von einem speziell bearbeiteten Einleseformat werden zunächst in einer Betriebsstellung "Einlesen" Werte von den Meßwertgebern (17) abgenommen und im Rechner (16) gespeichert, In einer zweiten Betriebsstellung "Leimen" steuert der Rechner (16) die Leimdüsen (13) genau dann an, wenn vom Weggeber (18) eine Adresse angegeben wird, für die beim Einlesen ein Befehl zum Leimen gespeichert worden ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für die Leimdüsen einer Maschine. zum gegenseitigen Verleimen mindestens zweier mit sich wiederholenden Formatmustern versehener Papierbahnen von Endlossätzen. Eine solche Steuervorrichtung kann auch zum Ansteuern anderer Vorrichtungen zum gegenseitigen Befestigen mehrerer Papierbahnen von Endlossätzen verwendet werden, falls ausnahmsweise einmal eine andere Befestigungsart als Verleimen gewählt werden sollte. Eine solche mögliche andere Befestigungsart ist z. B. die, ein Klebeband durch die zu beiden Seiten der Papierbahnen befindlichen, für den Transport der Bahnen erforderlichen Lochungen durchzuziehen.

    [0002] Endlossätze weisen häufig mehrere Lagen, z. B. für Durchschreiberechnungen, auf. Jede Lage besteht dabei aus einer Papierbahn mit sich wiederholenden Formatmustern. Die Bahnen müssen genau aufeinander ausgerichtet werden, so daß zugehörige Formatmuster jeweils deckungsgleich übereinander liegen, um so ein Durchschreiben zu ermöglichen. Die genau aufeinander ausgerichteten Papierbahnen werden untereinander befestigt, in der Regel verleimt und dann durch einen Querperforationsyzlinder mit einer Querperforation versehen.

    [0003] In der Mehrzahl der herzustellenden Endlossätze ist es nicht zulässig, eine durchgehende Leimung in Form von Längsstreifen vorzunehmen. Es ist vielmehr in aller Regel erforderlich, die Leimstreifen abzusetzen, wobei es auch erforderlich sein kann, zwischen unterschiedlichen Papierbahnen unterschiedliche Lagen und Längen der Leimstreifen anzubringen. Die den Leim aufbringenden Leimdüsen müssen also genau in Abhängigkeit der Position eines Formats in bezug auf die Leimdüse ein- und ausgeschaltet werden. Dazu ist eine Steuervorrichtung erforderlich.

    [0004] Als Steuervorrichtung ist es z. B. bekannt, eine Positionsgeberscheibe zu verwenden, die mit der Achse des Querperforationszylinders verbunden ist. Die Positionsgeberscheibe weist auf ihrer Fläche kreissegmentförmig angebrachte Aluminiumstreifen auf. Diese Aluminiumstreifen werden während ihrer Drehung durch Induktionsgeber abgetastet. Jeder Induktionsgeber steht mit einer Steuerschaltung in Verbindung, über die die Endstufe . für eine zugehörige Leimdüse angesteuert wird. Die Länge und Lage der Aluminiumstreifen ist so gewählt, daß ein Formatmuster durch die vom Induktionsgeber angesteuerte Leimdüse genau an der richtigen Stelle geleimt wird. Die Länge und die Lage eines jeden Aluminiumstreifens ist empirisch zu ermitteln.

    [0005] Eine derartige bekannte Steuervorrichtung ist in ihrem Gebrauch für wechselnde Formatmuster sehr arbeitsaufwendig. Zum einen ist es erforderlich, für jede Düse eine Positionsgeberscheibe zu betreiben. Für unterschiedliche Muster sind unterschiedliche Positionsgeberscheiben zu verwenden. Dies führt zu einer großen Anzahl von auf Lager zu haltenden Positionsgeberscheiben und zu einem großen Umrüstungsaufwand. Bei Umstellung von einem Format von z. B. 8 Zoll auf eines von z. B. 12 Zoll müssen die Positionsgeberscheiben in ihrer relativen Lage zum Querperforationszylinder verdreht werden, selbst wenn die relativen Abmessungen des Klebemusters konstant bleiben. Dies rührt daher, daß die Leimdüsen an einer Leimmaschine fest angebracht sind, daß sich aber die Formatanfänge in bezug auf die Leimdüsen bei geänderten Formatlängen verschieben. Diese Verschiebung muß durch ein Verdrehen der Positionsgeberscheiben um die Achse des Querperforationszylinders ausgeglichen werden.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine bekannte Steuervorrichtung so auszubilden, daß ein Ändern von Formatlängen und von Lagen und Längen von Leimstreifen ohne erhebliche Umrüstarbeit ermöglicht ist.

    [0007] Die erfindungsgemäße Lösung ist zusammenfassend im Hauptanspruch angegeben. Vorteilhafte Weiterbildungen sind durch Unteransprüche gekennzeichnet.

    [0008] Bei einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung ist die Steuerschaltung als Rechner ausgebildet. In diesem Rechner wird der zwischen einer Leimdüse und einem Formatanfang zurückgelegte Weg eingespeichert. Hierzu ist es nicht unbedingt erforderlich, daß der Formatanfang jeweils mit dem Wegwert Null gekennzeichnet ist, sondern es ist vielmehr ausreichend, daß für jeden Formatanfang jeweils ein immer wieder wiederholter Wegwert gegeben ist. Dieser Wert wird von einem herkömmlichen digitalen oder analogen Weggeber erhalten.

    [0009] Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung weist weiterhin einen Meßwertgeber zum Feststellen der zu beleimenden Stellen eines Formats auf. Die zu beleimenden Stellen eines Formats werden zunächst auf einem Einleseformat gekennzeichnet, z. B. durch Metallstreifen. Dieses Einleseformat wird zu Beginn eines Arbeitsgangs formatdeckend auf die oberste der miteinander zu verleimenden Papierbahnen aufgelegt und dann mit der transportierten Papierbahn an den Meßwertgebernvorbeigeführt. Die Meßwertgeber stellen dann, z. B. durch induktive Messung, fest, ob in Abhängigkeit vom durch den Weggeber ermittelten Weg ein Aluminiumstreifen vorhanden ist oder nicht. Dieses Vorhandensein oder Fehlen des Aluminiumstreifens wird zu Beginn des Arbeitsgangs in einem Einlesevorgang im Rechner gespeichert. Dann wird der Rechner auf den Arbeitsgang "Leimen" umgestellt. In Abhängigkeit von dem dann von den zu verleimenden Formaten zurückgelegten Weg gibt der Rechner über die Endstufen den Leimdüsen das Signal zum Leim/oder zum Nichtleimen. Dieses Signal erfolgt abhängig davon, ob beim ersten Arbeitsschritt "Einlesen" an entsprechender Stelle ein Aluminiumstreifen vorhanden war oder nicht.

    [0010] Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß es mit einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung auf einfachste Art und Weise möglich ist, Formate und die Lage und Länge von Leimstreifen zu ändern. Es müssen nur auf einem Einleseformat an den zu beleimenden Stellen Aluminiumstreifen aufgebracht werden. Es genügt somit, für jedes herzustellende Format ein Einleseformat auf Lager zu halten. Beim Wechseln von Formaten, der Größe oder ihres Musters nach, ist damit keinerlei Umrüstarbeit erforderlich, vielmehr ist nur ein Einleseformat durch die Maschine zu senden und der Rechner der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung auf den Arbeitszustand "Lesen" zu stellen. Die Kennzeichnung der zu beleimenden Stellen kann auf dem Einleseformat statt durch Alu- miniumstreifen auch auf andere Art und Weise, z. B. durch stark und wenig reflektierende Stellen, durch Leuchtstoffe oder durch mechanisch abzutastende Gebiete erfolgen. Zu jeder Kennzeichnungsart ist ein entsprechender Meßwertgeber, der die jeweilige Kennzeichnung erfassen kann, zu verwenden.

    [0011] Die erfindungsgemäße Steuervorrichtung hat jedoch nicht nur den Vorteil, daß Umrüstarbeiten fast völlig ausgeschlossen sind, sondern gegenüber bisher bekannten Steuervorrichtungen ist es auch noch auf einfachste Art und Weise möglich, Totzeiten der Leimdüsen auszugleichen. Dabei können fest vorgegebene Totzeiten dadurch ausgeglichen werden, daß zu dem vom Weggeber ermittelten Wegwert jeweils ein Wert hinzugezählt wird, der dem während der festen Totzeit von den Papierbahnen zurückgelegten Weg entspricht. Durch diese Maßnahme wird jede Leimdüse um die Totzeit vor ihrer eigentlichen Einschaltzeit bzw. Ausschaltzeit angesteuert.

    [0012] Es besteht jedoch das Problem, daß die Leimdüsen um so früher eingeschaltet bzw. ausgeschaltet werden müssen, je schneller die Papierbahnen durchlaufen. Auch dieses Problem kann mit einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung auf einfache Art und Weise gelöst werden. Dazu wird von einem Totzeitadreßgeber ermittelt, wieviel Weg von einer Papierbahn während einer vorgegebenen Totzeit zurückgelegt wird. Dieser Weg wird dann zu dem von der Papierbahn tatsächlich zurückgelegten Weg addiert. Läuft die Papierbahn schneller, ist der während der Totzeit zurückgelegte Weg größer, läuft sie langsamer, ist der Weg kürzer. Dadurch wird eine Leimdüse bei schnellaufender Papierbahn früher eingeschaltet bzw. ausgeschaltet als bei langsamlaufender. Ein ähnliches Steuersystem für totzeitbehaftete Stellglieder an Druckmaschinen ist z. B. aus der DE-OS 27 07 011 und der DE-OS 27 07 012 bekannt.

    [0013] Weiterhin besteht das Problem, daß die Einschalttotzeit von Leimdüsen in aller Regel kürzer ist als deren Ausschalttotzeit. Auch derartige unterschiedliche Totzeiten lassen sich mit einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung auf einfache Art und Weise ausgleichen. Dazu wird ermittelt, welcher Weg während der Einschalttotzeit und welcher Weg während der Ausschalttotzeit von einer Papierbahn bzw. einem Format zurückgelegt wird. Diese Werte werden jeweils zu dem tatsächlich zurückgelegten Wert hinzuaddiert. Dann wird ermittelt, ob für die beiden Additionswegwerte im Rechner ein Wert gespeichert ist, der "Leimen" oder der "Nichtleimen" anzeigt. Nur wenn für beide Additionswegwerte der Wert "Leimen" angezeigt wird, werden die Leimdüsen über die Endstufen angesteuert. Diese Maßnahme gewährleistet es, unterschiedliche Einschalt- und Ausschalttotzeiten von Leimdüsen unabhängig von langsam oder schnell laufenden Papierbahnen auszugleichen.

    [0014] Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung sowie Verfahren unter Verwendung solcher Steuervorrichtungen werden im folgenden anhand von Figuren näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Leimmaschine mit Steuervorrichtung;

    Fig. 2 eine perspektivische Seitenansicht der Leimstation einer Leimmaschine mit Leimdüuen und Meßwertgebern;

    Fig. 3 eine schematische perspektivische Ansicht eines Perforationszylinders mit mit diesem zusammenwirkendem Weggeber;

    Fig. 4 ein Blockschaltbild einer Steuereinrichtung ohne Totzeitkompensation, jedoch gestrichelt eingezeichnet mit Festwerttotzeitkompensation;

    Fig. 5 eine schematische Ansicht von in Speicheradressen gespeicherten Werten für eine Steuereinrichtung ohne Totzeitkompensation;

    Fig. 6 eine Ansicht gemäß Fig. 5, jedoch mit Festwerttotzeitkompensation;

    Fig. 7 ein Blockschaltbild einer Steuervorrichtung zum Ausgleich ungleicher Einschalt- und Ausschalttotzeiten von Leimdüsen;

    Fig. 8 eine Darstellung gemäß Fig. 5, jedoch mit Ausgleich unterschiedlicher Einschalt- und Ausschalttotzeiten;

    Fig. 9 eine Tabelle von in einem Speicher gespeicherten und an eine Endstufe abgegebenen Werten abhängig von den Zählwerten verschiedener Zähler.



    [0015] Die in Fig. 1 dargestellte Leimmaschine mit Steuervorrichtung weist unter anderem drei Papierrollen 10 mit bedruckten Papierbahnen auf. Die drei Papierbahnen 11.1 bis 11.3 werden über Umlenkrollen 12 so geführt, daß sie schließlich aufeinander zu liegen kommen. Vor dem Aufeinanderliegen werden die Papierbahnen jedoch streckenweise über Leimdüsen 13.1 und 13.2 beleimt. Die Papierbahnen sind so zueinander ausgerichtet, daß zugehörige Formatmuster genau deckungsgleich zueinander liegen. Die so zusammengeleimten Formatmuster werden dann durch einen Querperforationszylinder 14 mit Messern 15 durch Querperforationen in die einzelnen Formate des Endlossatzes unterteilt. Der Endlossatz wird dann gefalzt, was jedoch in Fig. 1 nicht mehr dargestellt ist. In Fig. 1 ist außerdem die Transportvorrichtung für die Papierbahnen nicht dargestellt. Der Transport erfolgt im üblichen über Lochungen in den Längsrändern der Papierbahnen.

    [0016] Die in Fig. 1 weiterhin dargestellte Steuereinrichtung weist einen Rechner 16, zwei Meßwertgeber 17.1 und 17.2 sowie einen eine Zahnscheibe 18 aufweisenden Weggeber auf (Fig. 3).

    [0017] Der Umfang des Querperforationszylinders 14 entspricht einem ganzzahligen Vielfachen einer Formatlänge. In den Beispielen der Fig. 1 und 3 ist der Querperforationszylinder 14 mit vier Messern 15 versehen, was einer Umfangslänge von vier Formaten entspricht. Auf der Achse 19 des Querperforationszylinders ist die Zahnscheibe 18 befestigt. Diese feste Zuordnung zwischen Zahnscheibe und Querperforationszylinder und andererseits der feste Zusammenhang zwischen dem Umfang des Querperforationszylinders und einer Formatlänge führt dazu, daß auch ein fester Zusammenhang zwischen der an einem festen Punkt vorbeigedrehten Zähnezahl und der Längsposition eines Formats in bezug auf einen festen Punkt in Papierlaufrichtung 20 gesehen besteht.

    [0018] Der feste Punkt, von dem aus die vorbeigedrehte Zähnezahl ermittelt wird, wird, wie in Fig. 3 näher dargestellt, durch einen besonders tiefen Schlitz 21 in der Zahnscheibe 18 bestimmt. Die Zählschlitze 22 der Zahnscheibe sind weniger tief ausgeführt als der Schlitz 21. Auf der einen Seite der Zahnscheibe 18 sind zwei Lichtquellen 23.1 und 23.2 so angeordnet, daß die eine, 23.1, nur durch den tiefen Schlitz 21 durchscheinen kann, während die zweite Lichtquelle 23.2 alle Schlitze durchscheinen kann. Von den Lichtquellen aus gesehen hinter der Zahnscheibe 18 sind zwei lichtempfindliche Elemente 24.1 und 24.2 angeordnet. Dabei empfängt das lichtempfindliche Elemente 24.1 das durch den tiefen Schlitz 21 hindurchgetretene Licht aus der Lichtquelle 23.1. Das lichtempfindliche Element 24.2 empfängt das durch die Schlitze 21 und 22 hindurchgetretene Licht von der Lichtquelle 23.2. Das lichtempfindliche Element 24.1 ist mit einer Nulleitung 25 und das lichtempfindliche Elemente 24.2 mit einer Inkrementleitung 26 mit dem Rechner 16 verbunden.

    [0019] Anhand der Fig. 2 wird nun die Bedeutung der Meßwertgeber 17.1 und 17.2 erläutert. Der Meßwertgeber 17.1 befindet sich, wie durch die gestrichelte Linie 27.1 angedeutet ist, in Papierlaufrichtung 20 gesehen, in gleicher Höhe wie die Leimdüse 13.1. Entsprechend befindet sich der Meßwertgeber 17.2 in gleicher Höhe wie die Leimdüse 13.2.

    [0020] Auf die oberste Papierbahn 11.1 ist ein schraffiert dargestelltes Einleseformat 28 genau formatdeckend aufgelegt. Dieses Einleseformat 28 weist genau über die Länge, über die die Leimdüse 13.1 leimen soll, einen Aluminiumstreifen 29.1 auf. Werden die Papierbahnen 11.1 bis 11.3 in Papierlaufrichtung 20 bewegt, so läuft das Einleseformat 28 und mit ihm der Aluminiumstreifen 29.1 unter dem Meßwertgeber 17.1 durch. Der Meßwertgeber 17.1 ist als Induktionsgeber ausgebildet und ermittelt somit, ob unter ihm gerade der Aluminiumstreifen 29.1 durchläuft oder nicht. Diese Information gibt er über die Geberleitung 30.1 an den Rechner 16. Der Rechner 16 erhält gleichzeitig, wie schon beschrieben, über die Inkrementleitung 26 eine Information, welchen Weg ein Format zurückgelegt hat. Durch Verkoppelung der Daten von der Geberleitung und der Inkrementleitung wird im Rechner festgelegt, an welchen Stellen ein Format zu leimen ist und an welchen nicht. Eine entsprechende Information wird über den zweiten Meßwertgeber 17.2 durch Abtasten eines zweiten Aluminiumstreifens 29.2 auf dem Einleseformat 28 für die Leimdüse 13.2 gewonnen. Die Meßwerte des Meßwertgebers 17.2 werden über eine Geberleitung 13.2 ebenfalls zum Rechner 16 geleitet.

    [0021] Wie schon anhand der Fig. 1 und 3 erläutert, wird die am lichtempfindlichen Element 24.2 vorbeigedrehte Zähnezahl der Zahnscheibe 18 von Null ausgehend hochgezählt, wobei der Nullwert durch den tiefen Schlitz 21 festgelegt ist. Während es bei Weggebern an bisher bekannten Steuereinrichtungen erforderlich war, daß der Formatanfang 31 eines zu leimenden Formats, der in Fig. 2 mit dem Formatanfang des Einleseformats 28 identisch ist, dann an der ersten Leimdüse 13.1 anstehen mußte, wenn der Weggeber den Wert Null zeigte, ist dies im vorliegenden Fall nicht mehr erforderlich. Sind z. B. bereits zehn Zähne gezählt, wenn der Formatanfang 31 über der Leimdüse 13.1 steht und zeigt der Meßwertgeber 17.1 z. B. an, daß ab dem 35. Zahn zu leimen ist, so bleibt dieser Wert für alle weiteren durchlaufenden Formate im Rechner gespeichert. Ein Ausrichten der Zahnscheibe 18 durch Verdrehen um die Achse 19 zum Anpassen an den Formatanfang 31 ist daher nicht mehr erforderlich. Die Zahnscheibe 18 gemäß Fig. 3 weist z. B. 480 Zähne auf. Bei vier Formaten pro Umdrehung des Querperforationszylinders 14 und damit der Zahnscheibe 18 stehen somit 120 Zähne pro Formatlänge zur Verfügung. Für größere oder geringere Weggenauigkeiten kann eine entsprechende höhere oder geringere Zähnezahl verwendet werden. Bei diesem und dem im vorigen Absatz genannten Beispiel ist bei einem ersten Format ab dem 35. Zahn, beim darauffolgenden Format ab dem 155. Zahn, beim dritten Format ab dem 275. Zahn und bei einem vierten Format ab dem 395: Zahn zu leimen. Beim dann folgenden Format ist wieder ab dem 35. Zahn zu leimen.

    [0022] Wie aus dem Vorstehenden schon ersichtlich ist, weist die Steuervorrichtung in Fig. 1 zwei Arbeitsschritte auf. Der erste Arbeitsschritt ist "Einlesen", der zweite Arbeitsschritt ist "Leimen". Ist die Steuervorrichtung auf "Einlesen" gestellt, so ermitteln die Meßwertgeber 17.1 und 17.2 später zu beleimende Stellen und geben ihre Meßwerte über die Geberleitungen 30.1 und 30.2 in den Rechner. Im zweiten Arbeitsschritt "Leimen" gibt der Rechner 16 über Ansteuerleitungen 32.l und 32.2 Ansteuersignale an die Leimdüse 13.1 bzw. 13.2, und zwar genau über die Wegabschnitte, die zuvor beim Einlesen als auf dem Einleseformat 28 mit Aluminiumstreifen 29.1 bzw. 29.2 versehen ermittelt worden waren.

    [0023] In den Fig. 4 und 7 sind Steuervorrichtungen 33 näher dargestellt. Als zentrale Einrichtung weist die Steuervorrichtung den Rechner 16 auf. Die bereits beschriebene Nulleitung 25 und die Inkrementleitung 26 sind mit einer Steuerlogik 34 im Rechner verbunden, mit der auch ein Bedienfeld 35 über eine Bedienleitung 36 in Verbindung steht. Über das Bedienfeld 35 kann der Befehl "Einlesen" oder "Leimen" gegeben werden. Bei der Ausführungsform nach Fig. 7 können über das Bedienfeld 35 auch Totzeiten eingegeben werden. Wie ebenfalls schon angegeben, steht mindestens ein Geber 17 über eine Geberleitung 30 mit dem Rechner 16 in Verbindung. Wie in den Fig. 4 und 7 näher dargestellt ist, führt die Geberleitung 30 zu einem RAM-Speicher 37. Ausgänge des Rechners 16 führen zu einer Endstufe 38, die über die Ansteuerleitung 32 die Leimdüse 13 ansteuert.

    [0024] Im folgenden werden anhand der Fig., 4 bis 9 Ausführungsformen und Funktionsweisen von Rechnern 16 näher beschrieben. Der Rechner 16 gemäß Fig. 4 weist in seiner einfachsten Ausführungsform neben der Steuerlogik 34 und dem Speicher 37 noch einen Inkrementzähler I auf, der ebenfalls an die Inkrementleitung 26 angeschlossen ist und mit der Steuerlogik 34 über eine RESET-Leitung 39 verbunden ist. Der Zähler I steht über eine Adreßleitung 40 mit dem Speicher 37 in Verbindung. Der Speicher ist mit der Steuerlogik 34 über eine Schreib-Lese-Leitung 41 verbunden. Der Datenausgang des Speichers 37 führt über eine Ausgangsleitung 42 zur .Endstufe 38.

    [0025] Es wird nun die Funktionsweise dieses Aufbaus erläutert. Am Bedienfeld 35 sei zunächst der Befehl "Einlesen" gegeben. Die Steuerlogik 34 setzt dann über die RESET-Leitung 39 den Zähler I auf Null, wenn von der Nulleitung 25 ein Signal erhalten wird. Danach werden im Zähler I die von der Inkrementleitung 26 erhaltenen Inkremente gezählt. Die ermittelte Zahl wird über die Adreßleitung 40 als Adresse an den Speicher 37 gegeben. Dieser Speicher erhält über die Geberleitung 30 Signale, wenn der Geber 17 eine später zu beleimende Stelle, die von einem Einleseformat 28, wie in Fig. 2 dargestellt, abgelesen wird, erhält. Der Speicher 37 wird außerdem über die Schreib-Lese-Leitung 41 von der Steuerlogik 34 angewiesen, die vom Geber 17 erhaltenen Werte in den über die Adreßleitung 40 erhaltenen Adressen abzulegen. Ist das Einleseformat 28 ganz durchgelesen, ist im Speicher 37 genau gespeichert, an welchen Stellen später geleimt werden soll und an welchen nicht.

    [0026] Anschließend wird am Bedienfeld 35 der Befehl "Leimen" eingestellt. Dadurch erhält der Speicher 37 von der Steuerlogik 34 über die Schreib-Lese-Leitung 41 das Schreib-, d.h. das Ausgabesignal. Über die Inkrementleitung'26 und den Zähler I und die Adreßleitung 40 werden wieder die Adressen im Speicher 37 hochgezählt. In Adressen, für die der Geber 17 beim Einlesevorgang kein Signal ermittelt hat, steht der logische Wert "0", während in Adressen, für die ein Signal erhalten wurde, der logische Wert "1" steht. Diese Werte werden über die Ausgangsleitung 42 an die Endstufe 38 gegeben, die dann über die Ansteuerleitung 32 die Leimdüse 13 ansteuert.

    [0027] In Fig. 4 ist gestrichelt eine verbesserte Ausführungsform der vorstehend beschriebenen Schaltung eingezeichnet. Dabei weist der Rechner 16 zusätzlich einen Festwertspeicher 43 und einen Addierer 44 auf. Die Adreßleitung 40 zwischen dem Zähler I und dem Speicher 37 ist nun nicht mehr vorhanden. Statt dessen besteht eine Adreßleitung 40.1 zwischen dem Addierer 44 und dem Speicher 37. Der Addierer 44 ist über eine Freigabeleitung 45.1 mit der Steuerlogik 34 und über eine Zählleitung 46 mit dem Zähler I verbunden. Der Festwertspeicher 43 ist mit der Steuerlogik 34 über eine Freigabeleitung 45.2 und mit dem Addierer über eine Festwertleitung 47 verbunden.

    [0028] Die Funktion dieser Schaltung ist wie folgt. Im Bedienzustand "Einlesen" funktioniert die Schaltung im wesentlichen wie die vorhergehend beschriebene. Der Unterschied besteht nur darin, daß der Zählwert des Zählers I nicht direkt über die nun nicht mehr vorhandene Adreßleitung 40, sondern über die Zählleitung 46 und die Adreßleitung 40.1 vom Addierer 44 an den Speicher 37 gegeben wird. Der Addierer 44 erhält über die Freigabeleitung 45.1 das Signal, keine Additionen durchzuführen, sondern den Zählwert vom Zähler I direkt an den Speicher 37 weiterzugeben.

    [0029] Im Bedienzustand "Leimen" sind jedoch der Festwertspei- cher 43 und der Addierer 44 freigegeben. Im Festwertspeicher 43 ist eine Inkrementzahl fest gespeichert, die einem Weg entspricht, den ein Format während einer mittleren Einschalt- und Ausschalttotzeit einer Leimdüse zurücklegt. Dieser feste Wert wird im Addierer 44 zum Zählwert vom Zähler I addiert, so daß an den Speicher 37 ein Wert mit Totzeitausgleich gegeben wird, der höher ist als der Zählwert vom Zähler I. Dadurch wird die Leimdüse 13 schon angesteuert, bevor ein über die Leimdüse gezogenes Format mit einer Stelle, die beleimt werden soll, die Leimdüse erreicht hat. Wegen der Verzögerungszeit zwischen erfolgter AnsteuerunR und tatsächlichem Leimen oder Beendigen des Leimvorgangs, befindet sich jedoch die zu beleimende Stelle des Formats genau über der Düse, wenn diese tatsächlich nach Ablauf der Totzeit leimt bzw. nach ihrem Abschalten nach Verzögerung nicht mehr leimt.

    [0030] Die im Vorstehenden allgemein angegebenen Adreßwerte sind in den Fig. 5 und 6 in Beispielen veranschaulicht. Ausgegangen ist von dem Aluminiumstreifen 29.1 in Fig. 2. Dieser ist so auf dem Einleseformat 28 angebracht, daß etwa das erste Viertel des Formats nicht zu beleimen ist, die mittlere Hälfte zu beleimen ist und das letzte Viertel wieder von Leim frei bleibt. Bei insgesamt 100 Inkrementen über die ganze Formatlänge soll somit vom 25. bis einschließlich des 75. Inkrements geleimt werden. In den Adressen 0 bis 24 im Speicher 37 ist also der logische Wert "0", in den Adressen 25 bis 75 der logische Wert "1" und in den Adressen 76 bis 100 der logische Wert "0" gespeichert. Dies ist in Fig. 5 dargestellt. Wird nun ein Totzeitausgleich vorgenommen, so werden zu jedem vom Zähler I hochgezählten Inkrement grundsätzlich z. B. fünf Inkremente hinzugezählt. Hat damit der Zähler I 20 Inkremente gezählt, so steht am Speicher 37 schon die Adresse "25" an. Für diese ist aber der logische Wert "1" gespeichert. Damit wird die Leimdüse 13 schon angesteuert, wenn der Zähler I erst 20 Inkremente gezählt hat. Hat der Zähler I dagegen z. B. 71 Inkremente gezählt, so wird an den Speicher 37 über den Addierer 44 bereits die Adresse "76" gegeben. Für diese Adresse ist aber im Speicher 37 der logische Wert "0" gespeichert. Damit wird also die Leimdüse 13 bereits ab dem Inkrementwert "71" nicht mehr angesteuert.

    [0031] Mit der anhand von Fig. 4 beschriebenen Steuervorrichtung 33 ist zwar bereits eine Totzeitkompensation möglich, jedoch nur mit einem festen Wert, der nicht berücksichtigt, ob die zu beleimenden Formate schnell oder langsam an der Leimdüse durchlaufen. Eine solche Berücksichtigung ist mit der Schaltung gemäß Fig. 7 möglich. Dabei wird nun nur das Innere des Rechners 16 beschrieben, da die anderen Bestandteile der Steuervorrichtung 33 bereits gemeinsam mit Fig. 4 beschrieben wurden. Der Rechner 16 weist wiederum die Steuerlogik 34, den Zähler I und den Speicher 37 auf. Es sind nun zwei weitere Zähler vorhanden, und zwar ein Zähler E, der mit einem Ein-Totzeittor 48 zusammenwirkt, und ein Zähler A, der mit einem Aus-Totzeittor 49 zusammenwirkt. Weiterhin sind ein Multiplexer 50 und ein Addierer 44 vorhanden.

    [0032] Jeweils ein Totzeittor und der zugehörige Zähler wirken wie folgt zusammen. Vom Totzeittor wird eine über das Bedienfeld 35 eingegebene Totzeit vorgegeben, während der der zugehörige Zähler zählt. Es wird damit eine geschwindigkeitsabhängige Inkrementzahl ermittelt. Läuft die Maschine nämlich langsam, so liefert die Zählscheibe 18 während der Totzeit nur wenig Inkremente, während sie bei schnellem Lauf viele Inkremente liefert. Geht man nun in Fig. 4 zurück und ersetzt den Festwertspeicher 43 durch ein Totzeittor und einen zugehörigen Zähler, so ist es nun möglich, nicht mehr nur eine feste Inkrementzahl jeweils zur Inkrementzahl des Zählers I zum Ausgleich von Totzeiten hinzuzuzählen, sondern es ist möglich, einen geschwindigkeitsabhängigen Ausgleich vorzunehmen. Die Schaltung gemäß Fig. 7 ist aber darüber hinaus in der Lage, nicht nur unterschiedliche Geschwindigkeiten zu berücksichtigen, sondern sie berücksichtigt auch unterschiedliche Totzeiten für das Ein- und Ausschalten der Leimdüsen 13.

    [0033] Die Ein-Totzeit einer Leimdüse 13 beträgt z. B. etwa 11 ms, während die Aus-Totzeit etwa 23 ms, also in etwa das Doppelte, beträgt. Es sei angenommen, daß der Zähler E während der Einschalttotzeit, die ihm vom Ein-Totzeittor 48 mitgeteilt wird, fünf Inkremente zählt, während der Zähler A während der Aus-Totzeit, die ihm vom Aus-Totzeittor mitgeteilt wird, zehn Inkremente zählt. Diese Inkremente werden nun abwechselnd über den Multiplexer 50 an den Addierer 44 gegeben. Über den Addierer 44 gelangen jeweils drei zugehörige Inkrementwerte an den Speicher 37, und zwar ein vom Zähler I ermittelter Inkrementwert, der die Ausgangsadresse bildet, ein zweiter Inkrementwert, der aus der Ausgangsadresse zusätzlich dem vom Zähler E ermittelten Wert besteht und ein dritter Wert, der aus der Ausgangsadresse und dem vom Zähler A ermittelten Wert besteht. Für jede dieser drei unterschiedlichen Adressen ist im Speicher 37 ein bestimmter logischer Wert gespeichert.

    [0034] Für solche unterschiedlichen Adressen sind in Fig. 9 die gespeicherten Werte dargestellt. Der Zähler I liefert z.B. die Adresse "10", dann wird durch Hinzuzählen des Werts vom Zähler E die Adresse "15" gewonnen. Für diese Adresse ist im Speicher 37 der logische Wert "0" gespeichert. Wird zur Adresse vom Zähler I der Inkrementwert "10" des Zählers A hinzugezählt, so wird die Adresse,"20" erhalten. Für diese ist im Speicher 37 der logische Wert "0" gespeichert. Die Endstufe wird dann nicht angesteuert. Gibt der Zähler I danach die Adresse "15" an, so sind die beiden anderen Adressenwerte "20" und "25". Für den ersten dieser beiden Werte ist im Speicher 37 der logische Wert "0", für den zweiten der logische Wert "1" gespeichert. Da einer der Werte nach wie vor "0" ist, wird die Endstufe noch nicht angesteuert. Gibt danach der Zähler I die Adresse "20" an, so sind die beiden weiteren Adressen "25" und "30". Für beide Adreßwerte ist im Speicher jeweils der Wert "1" gespeichert. Nun wird die Endstufe angesteuert. Dies ist auch erwünscht, da wegen der Einschalttotzeit von 11 ms gemäß dem Beispiel schon fünf Inkremente vor der vom Zähler I ohne Totzeit beim Einlesen ermittelten Adressenzahl die Leimdüse 13 eingeschaltet werden soll. Bewegen sich danach die Formate weiter, und erreicht der Zähler I den Adressenstand "65", so sind die beiden anderen Adressen "70" und "75". Für beide Adressenwerte ist im Speicher der logische Wert "1" gespeichert. Die Endstufe steuert daher die Leimdüse 13 nach wie vor an. Erreicht dann der Zähler I die Adresse "66", so sind die beiden anderen Adreßwerte "71" und "76". Für diese Adreßwerte ist im Speicher 37 der logische Wert "1" bzw. "0" gespeichert. Da nun nicht mehr beide logischen Werte "1" sind, steuert die Endstufe die Leimdüse 13 nicht mehr an. Damit wird die Leimdüse bereits zehn Inkremente vor der Inkrementzahl nicht mehr angesteuert, die der Zähler I beim Einlesen für das nicht mehr Ansteuern der Leimdüse 13 ermittelt hat. Dieser Effekt ist aber genau erwünscht, da ja gemäß dem Beispiel die Totzeit von 23 ms für den Ausschaltvorgang einer vorzuhaltenden Inkrementzahl "10" entspricht. Dieser Ablauf ist auch noch- mals in Fig. 8 dargestellt. Für die Ausgangs-Adressen "0" bis "19" gibt die Endstufe den logischen Wert "0" ab, für die Adressen "20" bis "65" den logischen Wert "1" und für die Adressenwerte "66" bis "100" wieder den logischen Wert "0".

    [0035] Die erwähnte Ermittlung der Speicherinhalte für die jeweiligen Adressen und der Vergleich, ob die Speicherinhalte beide "1" sind, findet in einer Vergleichsschaltung 51 statt, die Teil der Steuerlogik 34 ist. Diese Vergleichsschaltung 51 steht über eine Ausgangsleitung 42 mit der Endstufe 38 in Verbindung und steuert diese nur dann an, wenn die Adressenwerte, die aus der Summe der Zähler I und E bzw. I und A ermittelt sind, beide zu einem Adresseninhalt des logischen Werts "1" geführt haben.

    [0036] Bei den Steuervorrichtungen 33 gemäß den Fig. 4 und 7 ist jeweils nur ein Geber 17 und eine Leimdüse 13 eingezeichnet. Ein Geber und eine Leimdüse sind dann erforderlich, wenn nur zwei Papierbahnen miteinander verklebt werden sollen. Häufig sind jedoch fünf oder sechs Papierbahnen miteinander zu verkleben. Dann sind entsprechend viele Geber und entsprechend viele Leimdüsen mit zugehörigen parallel Endstufen erforderlich. Dann geben die verschiedenen Geber oder im Multiplexbetrieb ihre Meßwerte für eine jeweilige Adresse an den Speicher 37 ab, der dann für jede Adresse für jeden Geber den zugehörigen Wert speichert und entsprechend beim Leimen für jede zugehörige Adresse eine zugehörige Endstufe im Multiplexbetrieb ansteuert oder nicht.

    [0037] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 wurden zwei Totzeittore und zwei mit diesen zusammenwirkende Zähler zum Totzeitausgleich für das Ein- und für das Ausschalten verwendet. Es kann jedoch auch nur ein Tor und ein Zähler verwendet werden, die dann aber im Multiplexbetrieb zu betreiben sind.Für die Schaltung, die festlegt, wann in Abhängigkeit der Vorhalte für Einschalt- und Ausschalttotzeiten geleimt werden soll und wann nicht, kann auch eine andere Logik als die beschriebene verwendet werden, die Speicherinhalte für verschiedene Adressen daraufhin vergleicht, ob beide Speicherinhalte den logischen Wert "1" aufweisen oder nicht. Der beschriebene Weg ist jedoch besonders vorteilhaft.

    [0038] Anhand der Fig. 1 und 3 wurde beschrieben, daß der Weggeber aus einer Zahnscheibe 18 sowie Lichtquellen 23 und lichtempfindlichen Elementen 24 bestehen soll. Es können jedoch auch andere Weggeber, z. B. induktive oder mechanische digitale Weggeber verwendet werden. Es ist auch möglich, analoge Weggeber zu verwenden, deren Werte dann aber vor dem Eingeben in den Rechner 16 mittels eines Wandlers zu digitalisieren sind.

    [0039] Im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 3 wurde weiterhin angegeben, daß der Weggeber mit dem Querperforationszylinder 14 verdrehfest verbunden sein soll. Der Weggeber kann jedoch mit jeder beliebigen Welle der Leimmaschine verbunden sein, die einen festen Zusammenhang zwischen der Umdrehung der Welle und dem zurückgelegten Weg eines Formats gibt.

    [0040] Im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2 wurde angegeben, daß das Einleseformat 28 mit Aluminiumstreifen 29 an den später zu beleimenden Formatstellen versehen sein soll. Streifen für verschiedene Geber sollen nebeneinander angeordnet sein und die Geber sollen im Papierlaufrichtung 20 in gleicher Höhe wie die Leimdüsen 13 angeordnet sein. Alle diese Bedingungen können auch variiert werden. So können z. B. Streifen verschiedener Leuchtstoffe übereinandergelegt werden, die dann von lichtempfindlichen Elementen mit unterschiedlicher Empfindlichkeit beim Durchlauf an der jeweiligen Meßwertstelle betrachtet werden. Ist es nicht möglich, die Meßwertgeber in gleicher Höhe wie die Leimdüsen anzubringen, so sind diesbezügliche Wegunterschiede durch entsprechende Inkrementzahlen im Rechner zu berücksichtigen. Zur Meßwertaufnahme ist es auf jeden Fall von Vorteil, relativ totzeitlose Geber zu verwenden.

    [0041] Während bei Steuervorrichtungen gemäß dem Stand der Technik Weggeber vorliegen, die den Weg eines Formats ermitteln und zugleich angeben, ob geleimt werden soll oder nicht, liegt bei einer erfindungsgemäßen Steuervorrichtung ein Weggeber vor,der direkt oder nach einer Analog/Digital-Unsetzung lediglich Inkremente abgibt. Beim Stand der Technik dient die Schaltung zwischen Weggeber und Leimdüsen lediglich zum Weiterleiten der vom Weggeber empfangenen Signale. Bei der erfindungsgemäßen Steuereinrichtung dagegen dient die als Rechner ausgebildete Schaltung dazu, zunächst von zusätzlich vorhandenen Meßwertgebern empfangene Signale über zu beleinende Streifen zu speichern und danach die gespeicherten Werte immer wieder beim Auftreten bestimmter Inkrementzahlen an die Endstufen für die Leimdüsen zu geben.


    Ansprüche

    1. Steuervorrichtung (33) für die Leimdüsen (13) einer Maschine zum gegenseitigen Verleimen mindestens zweier mit sich wiederholenden Formatmustern versehener Papierbahnen (11) von Endlossätzen,

    - mit einem Weggeber zum Feststellen der Position eines jeweiligen Formatanfangs (31) in bezug auf eine jeweilige Leimdüse,

    - einer Endstufe (38) zum Ein- und Ausschalten der Leimdüsen,

    - und einer Steuerschaltung zwischen Weggeber und Endstufe,
    dadurch gekennzeichnet , daß

    - der Weggeber als Inkrementgeber(18,23,24) ausgestaltet ist,

    - die Steuerschaltung als Rechner (16) ausgebildet ist,

    - und daß mindestens ein Meßwertgeber (17) zum Feststellen der zu beleimenden Stellen eines Formats vorhanden ist.


     
    2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Meßwertgeber (17) ein induktiver Geber ist.
     
    3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Weggeber eine zwischen einer Lichtquelle (23) und einem photoempfindlichen Element (24) angeordnete Zahnscheibe (18) aufweist, die bei Drehung den Lichtweg abwechselnd sperrt und wieder freigibt.
     
    4. Steuervorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß der Rechner (16) einen Speicher (37) aufweist, der mit den Werten des Weggebers (24) und des Meßwertgebers (17) angesteuert wird, wobei der Wert des Weggebers eine Ausgangsadresse und der jeweils zugehörige Wert des Meßwertgebers den jeweiligen Adresseninhalt festlegt.
     
    5. Steuervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Rechner (16) zusätzlich einen Festwertspeicher (43) aufweist, der jede aus dem Wert des Weggebers ermittelte Ausgangsadresse jeweils um einen festen Wert zum Angleichen der Totzeit einer Leimdüse (13) erhöht.
     
    6. Steuervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Rechner (16) zusätzlich mindestens einen Totzeitadreßgeber (48, E) aufweist, der in Abhängigkeit der vom Weggeber festgestellten Formatgeschwindigkeit jede aus dem Wert des Weggebers ermittelte Ausgangsadresse jeweils um einen geschwindigkeitsabhängigen Wert zum Ausgleich der Totzeit einer Leimdüse (13) erhöht.
     
    7. Steuervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß jeder Totzeitadreßgeber ein Totzeittor (48, 49) und einen Zähler (E, A) aufweist, der zählt, wieviele Inkremente vom Weggeber innerhalb der vom Totzeittor. vorgegebenen Zeit anfallen.
     
    8. Steuervorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet , daß der Recbner (16) zwei Totzeitadreßgeber aufweist, und zwar einen Ein-Totzeitadreßgeber (48, E) zum Ausgleich der Einschalttotzeit einer Leimdüse (13) und einen Aus-Totzeitadreßgeber (49, A) zum Ausgleich der Aussc,halttotzeit einer Leimdüse.
     
    9. Steuervorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß der Rechner (16) eine Vergleichsschaltung (51) aufweist, die nur dann den Wert logisch "1" liefert, wenn sowohl der Adreßinhalt für die mit dem Wert des Ein-Totzeitgebers (48, E) kompensierte Ausgangsadresse als auch der Adreßinhalt für die mit dem Wert des Aus-Totzeitgebers (49, A) kompensierte Ausgangsadresse beide logisch "1" sind.
     
    10. Steuervorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß sie als mit denMeßwertgebern (17) zusammenwirkendes Teil ein Einleseformat (28) aufweist, auf dem die zu beleimenden Stellen eines Formatmusters in von den Weggebern ermittelbarer Weise als Einlesestreifen (29) bearbeitet sind.
     
    11. Steuervorrichtung nach Anspruch 2 und Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß die Einlesestreifen (29) Metallstreifen sind.
     
    12. Verfahren unter Verwendung einer Steuervorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß

    - in einem ersten Arbeitsschritt "Einlesen" die zu beleimenden Stellen eines Formats durch die Meßwertgeber (17) in Abhängigkeit vom Weg zwischen Leimdüse (13) und Formatanfang (31) adreßmäßig festgestellt und in einen Speicher (37) des Rechners eingeschrieben werden,

    - und daß in einem zweiten Arbeitsschritt "Leimen" vom Rechner jeweils die Endstufen (38) angesteuert werden, wenn der Weggeber eine Adresse angibt, für die im ersten Arbeitsschritt eine zu beleimende Stelle festgestellt worden ist.


     




    Zeichnung