[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur elektrostatischen Ableitung bei Kugelhähnen
mittels eines Kontaktelementes zwischen der Kugel und der Spindel und eines Kontaktelementes
zwi'schen der Spindel und der Stopfbuchse oder -mutter.
[0002] Aufgrund strenger Sicherheitsvorschriften muß bei in der chemischen Industrie verwendeten
Kugelhähnen die Kugel über die Spindel geerdet sein. Dies ist erforderlich, da sich
die Kugel elektrostatisch aufladen kann und bei Verwendung explosiver oder sonstiger
gefährlicher Medien Explosionen stattfinden können.
[0003] Durch diese Sicherheitsvorschriften wurde es notwendig, eine metallische Verbindung
zwischen der Kugel und der Spindel und zwischen der Spindel und dem geerdeten Gehäuse
herzustellen. Dazu werden gemäß dem Stand der Technik zwischen der Kugel und Spindel
Federn, Federplättchen oder angefederte Kugeln angebracht. Eine Ableitung der Spindel
wird dadurch zu erreichen versucht, daß an der Stopfbuchse bzw. -mutter Schleifringe
oder Federn angeschraubt werden, die eine ständige Berührung der Spindel gewährleisten
sollen. Gemäß der DE-OS 23 28 955 ist bekannt, zur elektrostatisch leitenden Verbindung
zwischen Kugel und geerdetem Gehäuse eine Feder oder eine kleine Kugel zwischen diesen
Bauteilen anzuordnen.
[0004] Diese Anordnungen können die geforderten Sicherheitsbestimmungen jedoch nur teilweise
erfüllen. Bei den verwendeten Kontaktelementen zwischen Kugel und Spindel tritt immer
wieder das Problem auf, daß die Federanordnung aggressiven Medien voll ausgesetzt
ist und somit schon nach kurzer Betriebsdauer unvorhergesehen schnell Beschädigungen
auftreten, die ein permanentes Anliegen des Kontaktelementes sowohl an der Spindel
als auch an der Kugel nicht mehr gewährleisten. Bei Wartungsarbeiten, bei denen die
Spindel herausgenommen wird, ist die Feder bzw die Anordnung der angefederten Kugel
jeder Art von Beschädigungen ausgesetzt; bei Demontage der Spindel wird somit sehr
häufig gleich die Kontaktfeder mit ersetzt, um nicht Gefahr zu laufen, eine beschädigte
Feder oder angefederte Kugel wieder einzubauen.
[0005] Bei der bisher üblichen Ableitung zwischen Spindel und Stopfbuchse bzw. -mutter verlieren
die verwendeten Schleifringe sehr schnell an Spannung, so daß ein, wenn auch nur sehr
geringes Abheben von der Spindel festgestellt wird. Auch bei Wartungsarbeiten am Gehäuse
der Kugelhähne kann die Kontaktfeder unbemerkt beschädigt werden, so daß diese in
ihrer Funktionsfähigkeit eingeschränkt ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Kugelhahn der eingangs genannten Art kostengünstige
Vorrichtungen zur elektrostatischen Ableitung zu schaffen, die äußeren Einflüssen
und Einflüssen der verwendeten Medien nicht mehr ausgesetzt sind. Dabei müssen die
Vorrichtungen leicht eingebaut werden können und bei Wartungsarbeiten vor Be schädigungen
geschützt sein.
[0007] Gelöst wird die Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs ,1 genannten
Merkmale. Bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Die verwendeten Kontaktstiftesind gegenüber den üblichen Federanordnungen um ca.
90 % billiger. Der Grund dafür ist, daß die Kontaktstifte für die Uhrenindustrie in
sehr grossen Stückzahlen hergestellt werden. Verwendung finden diese als Haltestifte
für Armbänder an Armbanduhren.
[0009] Die Kontaktstifte sind sehr leicht zu handhaben und werden zwischen Kugel und Spindel
verwendet. Dabei müssen bei Wartungsarbeiten nicht mehr leicht beschädigbare Teile
mitgeführt werden, sondern nur noch die unempfindlichen Stifte.
[0010] Durch die Ummantelung der Stifte ist die Feder den oft sehr aggressiven Medien, wie
sie in der chemischen Industrie angetroffen werden, nicht mehr ausgesetzt. Auch bei
Wartungsarbeiten können Beschädigungen an den Kontaktstiften nicht mehr auftreten.
[0011] Die Stifte als auch die Hülsen können aus rostfreiem Edelstahl bestehen und eignen
sich somit bestens bei Verwendung von aggressiven Medien. Auch hat sich gezeigt, daß
die Zeitvorgabe für das Anbringen der Kontaktstifte erheblich geringer ist als bei
Verwendung der bisher üblichen Kontaktanordnungen. Zu dem Vorteil des billigeren Anschaffungspreises
tritt nun auch die Zeitersparnis bei der Montage.
[0012] Bei der angefederten Kugel handelt es sich ebenfalls um ein Teil, das in der Industrie
sehr häufig angetroffen wird und somit sehr kostengünstig auf dem Markt erhältlich
ist. Von Vorteil hat sich dabei herausgestellt, daß die Hülse außen ein Gewinde zum
Einschrauben in das die Spindel umgebende Teil aufweist. Im der Kontaktkugel entgegengesetzten
Ende der Hülse ist ein Schlitz zum Eingreifen eines Schraubenziehers angebracht. Dabei
kann die Hülse aus rostfreiem Edelstahl bestehen.
[0013] Anstelle der angefederten Kugel zwischen der Spindel und Stopfbuchse bzw. -mutter
kann auch der oben erwähnte Stift angebracht werden. Durch die elektrostatische Ableitung
mittels zweier Metallstifte oder eines Metallstiftes und einer angefederten Kugel
ist beim er-'i.ndungsge.mäßen Kugelhahn somit in beiden Fällen die Lösung der zugrundeliegenden
Aufgabe zuverlässig gewährleistet. Die mit einem Stift und einer Kugel arbeitende
Ausführungsform stellt dabei unter Beibehaltung sicherer Kontaktgabe eine leichtgängige
und zuverlässig verschleißfreie Betätigung sicher.
[0014] In den Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt des oberen Teils eines Kugelhahns;
Fig. 2 zeigt einen Vertikalschnitt des Kontaktstiftes;
Fig. 3 zeigt einen Vertikalschnitt der angefederten Kontaktkugel.
[0015] Im Gehäuse 1 des Kugelhahnes befindet sich auf der oberen Seite mittig eine runde
Öffnung. Durch diese Öffnung führt eine Spindel 3, die von einer Stopfbuchse bzw.
-mutter 4 umgeben wird. Innerhalb des Gehäuses befindet sich eine Kugel 2. Diese hat
einen geringeren Durchmesser als die jeweilige Ausnehmung im Gehäuse und wird in dieser
Ausnehmung mittig durch einen Dichtungsring 10 gehalten. Die Kugel hat im oberen Teil
eine quadratische Ausnehmung, in die ein Zapfen 21 eingreift. Dieser Zapfen befindet
sich am unteren Ende der Spindel. In diesem Zapfen ist mittg eine Bohrung vorgesehen,
die den Kontaktstift 5 aufnimmt.
[0016] Der Kontaktstift besteht aus einer Hülse 14 vorzugsweise aus Metall, zwei Metallstiften
12, 13 und einer Feder 15. Die Hülse weist auf beiden Seiten einen nach innen gerichteten
Bördelrand 18, 19 auf. Zwischen den beiden Metallstiften ist eine Feder angeordnet,
die das Bestreben hat, die beiden Metallstifte voneinander wegzudrücken. Die beiden
Metallstifte besitzen an ihren inneren Enden jeweils eine Schulter 16, 17. Somit können
die beiden Metallstifte durch die Federkraft nicht aus der Hülse herausgedrückt werden.
[0017] Die Spindel 3 wird von einer Stopfbuchse bzw. -mutter 4 umgeben. Diese Stopfbuchse
bzw. -mutter wird fest mit dem Gehäuse verbunden. Dadurch wird die Spindel in der
Öffnung des Gehäuses fest geführt.
[0018] In der Stopfbuchse bzw. -mutter ist eine Bohrung vorgesehen, die ein Gewinde aufweist
und den gleichen Durchmesser hat wie die Bohrung, die den Kontaktstift 5 aufnimmt.
Diese Bohrung in der Stopfbuchse bzw. -mutter nimmt die angefederte Kugel 6 auf.
[0019] Die angefederte Kugel 6 sitzt in einer Hülse 21 vorzugsweise aus Metall, die an dem
einen Ende geschlossen ist, am anderen Ende eine Öffnung aufweist, die einen nach
innen gerichteten Bördelrand 22 hat. In dieser Hülse befindet sich eine Kugel 20 und
eine Feder 23, wobei die Feder 23 sich am einen Ende gegen die geschlossene Hülse
abstützt, mit dem anderen Ende die Kugel 20 nach außen drückt. Die Kugel 20 weist
einen größeren Durchmesser auf als die Öffnung, die vom Bördelrand 22 gebildet wird.
Somit kann die Kugel 20 durch die Federkraft nicht aus der Hülse 21 herausgedrückt
werden. Es kann jedoch auch ein Stift wie in Fig. 2 dargestellt zwischen Spindel und
Stopfbuchse bzw. -mutter verwendet werden.
1. Vorrichtung zur elektrostatischen Ableitung bei Kugelhähnen mittels eines Kontaktelementes
zwischen der Ventilkugel (2) und der Spindel (3) und eines Kontaktelementes zwischen
der Spindel (3) und der Stopfbuchse oder -mutter (4), ,dadurch gekennzeichnet , daß
wenigstens das Kontaktelement (5) zwischen der Kugel (2) und der Spindel (3) aus zwei
Metallstiften (12, 13) besteht, die in einer Hülse (14) geführt sind und mit einer
Feder (15) in Anlage mit Kugel (2) und Spindel (3) gedrückt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß auch das Kontaktelement
(6) in.ider Stopfbuchse oder -mutter (4) aus zwei Metallstiften (12, 13) besteht,
die in einer Hülse (14) geführt sind und mit einer Feder (15) nach außen gedrückt
werden.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Metallstifte (12, 13) an ihren jeweils inneren Enden eine Schulter (16, 17)
aufweisen und durch einen an beiden Enden der Hülse (14) befindlichen, nach innen
gerichteten Bördelrand (18, 19) in der Hülse (14) gehalten sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das sich in der Stopfbuchse
oder -mutter (4) befindende Kontaktelement (6) aus einer Kontaktkugel (20) besteht,
die in einer Hülse (21) geführt und mit einer Feder (23) nach außen gedrückt wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Kontaktkugel (20)
einen größeren Durchmesser aufweist als die durch einen Bördelrand (22) ausgebildete
Öffnung der Hülse (21), durch den die Kontaktkugel (20) in der Hülse (21) gehalten
wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die
Hülse (14) aus Metall besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
(21) aus Metall besteht.