[0001] Insbesondere auch im Hinblick auf die Vergrösserung der Geschwindigkeit von Eisenbahnzügen
sowie der Last pro Achse, hat sich in neuester Zeit das Bedürfnis gezeigt, eine Reihe
von Angaben über den Zustand und die Zusammensetzung des Gleisunterbaues zu erhalten,
wobei unter Gleisunterbau nicht nur der unmittelbar unter den Schienen liegende Schotter,
sondern ebenfalls der Untergrund, d.h. die Auflagefläche dieses Schotters, verstanden
werden soll.
[0002] Nur im Sinne von Beispielsangaben interessiert aus den eingangs genannten Gründen
hinsichtlich des Schotters u.a. die Kornzusammensetzung und der Verschmutzungsgrad,
während im Zusammenhang mit dem Untergrund u.a. das Traglastverhalten, der Feuchtigkeitsgehalt
und die Kornzusammensetzung der betr. Erdschichten im Vordergrund stehen.
[0003] Da eventuell notwendige Sanierungsmassnahmen, sei es hinsichtlich des Schotters oder
des Untergrundes, mit erheblichen Umtrieben und Aufwendungen verbunden ist, besteht
ein eminentes Interesse, über die bereits erwähnten Kriterien und gegebenenfalls noch
weitere möglichst genaue Aufschlüsse zu erhalten.
[0004] Das Bedürfnis, durch geeignete Untersuchungen nähere Angaben in bezug auf die wesentlichsten
Kriterien zu erhalten, ist an sich nicht neu. Bekannt sind vor allem zwei Verfahren.
Das eine besteht darin, den Schotter zwischen zwei benachbarten Schwellen von Hand
oder mechanisch auszuräumen, um sich dann sowohl hinsichtlich des Schotters als auch
des Untergrundes von Auge ein sehr ungefähres Urteil über den Zustand des Unterbaues
zu machen. Es ist klar, dass diese Methode sehr arbeitsaufwendig ist, und dies insbesondere
auch darum, weil der ausgeräumte Schotter wieder eingefüllt werden muss. Des weiteren
können die Beobachtungsresultate durch Witterungseinflüsse (z.B. Regen) völlig verfälscht
werden. Schliesslich kann bei der üblichen Methode nach dem Wiedereinfüllen des Schotters
eine Beeinträchtigung der Lagestabilität nicht ausgeschlossen werden. Entscheidend
ist aber, dass keine Möglichkeit bestand, mit diesem bis anhin verwendeten Verfahren
genügend genaue Aufschlüsse über die Beschaffenheit des Schotterbettes und des Untergrundes
zu erhalten, die als solche gestattet hätten, gezielte und wirksame Sanierungsmassnahmen
zu treffen.
[0005] Eine zweite vorbekannte Methode besteht darin, einen Schürfschlitz im Schotterbett
herzustellen und in den Untergrund mit vorbestimmter Geschwindigkeit einen Dorn einzutreiben.
Aufgrund der für diesen Eintrieb notwendigen Kraft kann dann im Hinblick auf gewisse
mathematische Zusammenhänge auf das Traglastverhalten des Untergrundes geschlossen
werden. Diese Methode besitzt den entscheidenden Nachteil, dass nur gerade das Traglastverhalten,
und auch dieses nur mit angenäherter Genauigkeit, festgestellt werden kann, während
in bezug auf alle anderen Kriterien, wie z.B. die Kornzusammensetzung und der Verschmutzungsgrad
des Schotters sowie die Kornzusammensetzung der Erdschichten und deren Feuchtigkeitsgehalt,
keine weiteren Angaben erhältlich sind.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein witterungsunabhängiges
Verfahren und eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Einrichtung zu schaffen,
welches Verfahren zur Gewinnung von Bodenproben im Bereiche von Bahngleisen zum Zwecke
der Ermittlung von bodenmechanischen Kennwerten geeignet ist und gegenüber den vorbekannten
Verfahren den entscheidenden Vorteil besitzt, dass es weniger arbeitsaufwendig ist,
auch bei eingleisigen Anlagen den durchgehenden Zugsverkehr nicht behindert und vor
allem wesentlich mehr Angaben über die Beschaffenheit des Schotters und des Untergrundes
liefert, d.h. beispielsweise Angaben über die Kornzusammensetzung und den Verschmutzungsgrad
des Schotters, das Traglastverhalten des Unterbaues, die Kornzusammensetzung der Erdschichten
und den Feuchtigkeitsgehalt, um für den Bau bzw. die Sanierung relevante Daten betreffend
die Art und den Umfang der zu ergreifenen Massnahmen zu gewinnen.
[0007] Diese Aufgaben werden durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, welches
dadurch gekennzeichnet ist, dass mittels eines Bohrgerätes im Bereiche von Gleisanlagen
Erdbohrungen vorgenommen und Bohrkerne gewonnen werden, welche letzten dann als Prüflinge
für labortechnische Untersuchungen dienen können.
[0008] Zur Durchführung dieses Verfahrens besonders geeignet ist eine Einrichtung, welche
dadurch gekennzeichnet ist, dass das Bohrgerät auf einem Eisenbahnwagen montiert ist.
[0009] In der folgenden Beschreibung ist eine beispielsweise Ausführungsart des betreffenden
Verfahrens erläutert, und in der Zeichnung sind zwei beispielsweise Ausführungsformen
sowie gewisse konstruktive Einzelheiten z.T. schematisch dargestellt.
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer in einen Eisenbahnwagen eingebauten ersten
Ausführungsform unter Weglassung eines Zylinder-Kolben-Aggregates,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht einer zweiten, auf einem Eisenbahnwagen aufgebauten
Ausführungsform,
Fig. 4 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles A in Fig. 3,
Fig. 5 eine Draufsicht.
Fig. 6 und 7 sind schematische Darstellungen verschiedener Arbeitsstellungen des Bohraggregates.
Fig. 8 zeigt das Mitnehmerende des Bohrrohres samt Mitnehmer in perspektivischer Darstellung
bei teilweise weggelassener Deckplatte,
Fig. 9 einen Axialschnitt durch eine besondere Ausführungsform des Bohrzylinders und
Fig. 10 einen Schnitt nach der Linie X-X in Fig. 9.
[0010] Beim Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 und 2 sind zwei generell mit 1 bezeichnete
Erdbohraggregate vorgesehen, deren wesentliche Teile ein Antriebsmotor 2, eine Uebertragungswelle
3 und ein vom Motor her über die Welle 3 angetriebenes Bohrrohr 4 sind. Auf noch zu
beschreibende Weise sind beim dargestellten Ausführungebeispiel gemäss Fig. 1 und
2 zwei identische Erdbohraggregate 1 vorgesehen, wobei aber durchaus auch die Möglichkeit
bestünde, sich mit einem einzigen solchen Aggregat zu begnügen.
[0011] Die beiden in Fig. 1 und 2 dargestellten Zwillingsaggregate 1 sind auf noch zu beschreibende
Weise in einem Teil eines Eisenbahnwagens 5, der vermittels Rädern 6 auf Schienen
7 fahrbar ist, rechtwinklig zur Gleisachse verschiebbar angeordnet. Die übrigen Teile
des Eisenbahnwagens 5 können auf beliebige Weise ausgestaltet sein. So wäre es möglich,
einen Aufenthaltsraum für die Bedienungsmannschaft, einen Materialraum sowie ein Abteil
für die Bohrkerne vorzusehen.
[0012] Der Einfachheit halber bezieht sich die folgende Beschreibung auf eines der beiden
Zwillingserdbohraggregate 1, da diese beiden Aggregate in identischer Weise aufgebaut
und eingebaut sind. Jedes der betr. Aggregate ist auf je einem Schlitten 8 befestigt,
der in entsprechenden Führungen 9 einer Schwenkplatte 10 läuft. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel ist nur der Motor 2 mit dem Schlitten 8 fest verbunden, während
das Bohrrohr 4 innerhalb des ebenfalls auf der Schwenkplatte 10 befestigten Klobens
11 gleitbar gelagert ist. Es würde aber auch die Möglichkeit bestehen, dem Bohrrohr
4 einen Schlitten zuzuordnen. Oben am Schlitten 8 ist die Betätigungsplatte 12 vorgesehen,
an welcher die Zylinder-Kolben-Aggregate 13 angreifen, vermittels welcher der Schlitten
8 samt dem Erdbohraggregat 1 längs der Schwenkplatte 10 (in der dargestellten Ausgangslage
rechtwinklig zur Gleisebene) bewegt werden kann.
[0013] Mit der Schwenkplatte 10 fest verbunden ist die eine Rasterplatte 14, welche zusammen
mit der Schwenkplatte 10 und dem Bohraggregat 1 um die geometrische Achse 15 schwenkbar
ist. Mit der Rasterplatte 14 arbeitet die Rasterplatte 16 zusammen, welche ihrerseits
fest mit dem Rahmenteil 17 verbunden ist, der zusammen mit dem weiteren Rahmenteil
18 sowie dem Querbalken 19 den Rahmen 20 bildet.
[0014] Um die Zeichnung nicht zu überlasten, sind die Einzelheiten der beiden Rasterplatten
14 und 16 in der Zeichnung nicht dargestellt. So besitzt von den beiden Rasterplatten
die eine federnd vorstehende Teile, welche in entsprechende Ausnehmungen der andern
Rasterplatte eintreten können. Des weiteren sind an der Schwenkplatte 10 befestigte,
nicht dargestellte Bedienungsteile vorgesehen, mit welchen die Schwenkplatte samt
dem Bohraggregat um die Achse 15 entsprechend der Rasterteilung der beiden Rastscheiben
14 und 16 verschwenkt werden kann.
[0015] Zwischen den beiden Rahmenteilen 17 und 18 und einem festen Teil des Eisenbahnwagens
ist je ein Zylinder-Kolben-Aggregat 21 angeordnet. Des weiteren besitzt jeder Rahmenteil
17 und 18 einen seitlich abstehenden Zapfen 22, welche Zapfen in entsprechende Laschen
23 der einen Säule 24 (die andere ist mit 25 bezeichnet) eines Hauptrahmens 26 eintreten,
so dass die Schwenkplatte 10 mittels der beiden Zylinder-Kolben-Aggregate 21 um die
geometrische Achse der Lagerzapfen 22 verschwenkt werden kann.
[0016] Der Hauptrahmen 26 ist am Verschieberahmen 27 aufgehängt, der im wesentlichen aus
zwei Längsholmen 28 (in der Zeichnung ist nur einer sichtbar) und zwei Querholmen
29 besteht. Beide Längsholme 28 laufen in je einer mit Wälzrollen 30 ausgerüsteten
und quer zur Gleisachse angeordneten U-Schienen 3, so dass der Verschieberahmen 27
samt allen daran befestigten Teilen, wie beispielsweise den beiden Zwillingserdbohraggregaten
1, rechtwinklig zur Gleisachse hin und her verschoben werden kann.
[0017] Wenn, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel, die beiden Zwillingserdbohraggregate
1 innerhalb der beiden Schienen 7 angeordnet sind, so gestattet die beschriebene Verschiebungsmöglichkeit,
den Verschieberahmen 27 so zu bewegen, dass sich ein Erdbohraggregat 1 ungefähr in
der Mitte zwischen den beiden Schienen 7 befindet, während das andere ausserhalb des
Eisenbahnwagenprofiles und damit auch ausserhalb des Gleises zu liegen kommt, so dass
simultan sowohl zwischen den beiden Schienen 7 als auch ausserhalb des Gleises Bohrungen
vorgenommen werden können.
[0018] Die Bohrkerne können dann entweder im Eisenbahnwagen selber labortechnisch untersucht,
oder aber an eine geeignete Stelle transportiert werden. Wie bereits erwähnt, dienen
dann diese Bohrkerne zur Gewinnung von bodenmechanischen Erkenntnissen.
[0019] In den Fig. 3-7 ist schematisch eine weitere Aus-. führungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, wobei insbesondere hinsichtlich der Mittel zur Bewegung (Verdrehung und
Verschwenkung) des Erdbohraggregates 1 auf die in den Fig. 1 und 2 dargestellte konstruktive
Möglichkeit verwiesen wird.
[0020] Beim betreffenden Ausführungsbeispiel ist am einen Ende eines Eisenbahnwagens 5 eine
Grundplatte 32 vorgesehen, welche fest mit einem Zahnrad 33 verbunden ist. Dieses
Zahnrad 33 kann vermittels eines mit ihm kämmenden Ritzels 34 in Umlauf versetzt werden,
wobei das betreffende Ritzel mit irgendwelchen Bedienungsmitteln versehen ist. An
ihrem dem Wagenende zugewendeten Rand besitzt die Grundplatte 32 zwei Laschen, durch
welche, wie ebenfalls durch solche (39) der Schwenkplatte 37, die Schwenkachse 36
durchtritt. Dabei ist die Lage der Schwenkachse 36 so gewählt, dass, wenn die um diese
Achse drehbare Schwenkplatte 37 rechtwinklig zur Gleisebene aufgestellt ist, das auf
dieser Schwenkplatte 37 verschiebbar gelagerte Erdbohraggregat 1 über das Wagenende
hinauskragt.
[0021] Zwischen der Grundplatte 32 und der Schwenkplatte 37 sind seitlich der Schwenkplatte
37 zwei Zylinder-Kolben-Aggregate 38 vorgesehen, mittels welchen die Schwenkplatte
37 und damit das Erdbohraggregat 1 gegenüber der durch die Grundplatte 32 gegebenen
Ebene verschwenkt werden kann.
[0022] Die Schwenkplatte 37 ist, wie beim ersten Ausführungsbeispiel, über zwei Rastscheiben
mit dem Rahmen 39 verbunden, welcher letzte mittels des Zylinder-Kolben-Aggregates
38 um die Achse 36 verschwenkt werden kann.
[0023] Von den Rastplatten 40 und 41 ist, entsprechend der konstruktiven Lösung beim ersten
Ausführungsbeispiel, die eine (40) mit der Schwenkplatte 37 und die andere (41) mit
dem Rahmen 39 fest verbunden. Von diesen Platten 40 und 41 weist wie üblich die eine
nicht dargestellte federnde, vorstehende Rastmittel auf, welche dazu bestimmt und
geeignet sind, in entsprechende Ausnehmungen der andern Rastplatte einzugreifen.
[0024] Wie beim Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 und 2 besitzt die Schwenkplatte 37 auf
ihrer Aussenseite eine Führung für einen Schlitten 42, auf welchem letzten das Erdbohraggregat
1 befestigt ist. Dieser Schlitten, der dank der erwähnten Führungen parallel zur Achse
der Schwenkplatte 37 auf dieser letzten verschiebbar angeordnet ist, besitzt einen
Betätigungsfortsatz 43, an welchem seitlich je ein nicht dargestelltes Zylinder-Kolben-Aggregat
angreift, vermittels dessen das Erdbohraggregat 1 längs der Führung von der in Fig.
3 dargestellten Stellung rechtwinklig zur Gleisebene in eine Entnahmestellung parallel
zu dieser Ebene gebracht werden kann.
[0025] Dank der Rastplatten 40 und 41 besteht weiterhin die Möglichkeit, das Erdbohraggregat
gegenüber der Senkrechten zur Gleisebene in eine frei wählbare Zwischenstellung zu
bringen, so dass grundsätzlich Bohrproben nicht nur in schräger Richtung ausserhalb
des Gleises, sondern auch von der Auflage ummittelbar unter den Schwellen 44 entnommen
werden können. Diese Belange sind schematisch in den Fig. 6 und 7 dargestellt.
[0026] Vom ersten Ausführungsbeispiel unterscheidet sich das in den Figuren 3-7 dargestellte
vor allem dadurch, dass das Zwillingserdbohraggregat gemäss dem ersten Ausführungsbeispiel
durch ein einzelnes Erdbohraggregat ersetzt ist, und dass anstelle der beim ersten
Ausführungsbeispiel vorgesehenen Verschiebbarkeit der Zwillingserdbohraggregate ein
einzelnes solches Aggregat am Ende eines Eisenbahnwagens auf einer verdrehbaren Platte
32 angeordnet ist.
[0027] Wie bereits erwähnt, geht es bei der betreffenden Einrichtung darum, an gewissen
Stellen im Bereiche eines Eisenbahngleises Bohrproben zu entnehmen, die dann einer
labortechnischen Untersuchung unterworfen werden können. Bei einer zweckmässigen Ausführungsform
dieser Einrichtung ist darauf Bedacht genommen, dass die Bohrkerne auf möglichst einfache
Art und Weise dem Bohrrohr entnommen werden können.
[0028] Biezu dient bereits die bei beiden Ausführungsbeispielen vorgesehene Möglichkeit
der Verschwenkung des Bohrrohres in eine horizontale Ebene, was im Hinblick auf eine
weitere beispielsweise Ausführungsform des Bohrrohres die Entnahme der Bohrkerne entscheidend
vereinfacht.
[0029] So besitzt das Bohrrohr ein sich über die Länge eines normalen Bohrkernes erstreckendes
und über den halben Umfang reichendes Fenster 45, welches bei verschwenktem Bohrrohr
nach oben gedreht und geöffnet wird, so dass der Bohrkern ohne weiteres entnommen
werden kann. In Fig. 8 ist eine beispielsweise Ausführungsform eines solchen Bohrrohres
dargestellt. Dabei ist mit 46 der vom Motor angetriebene Mitnehmer bezeichnet, der
in entsprechende T-förmige Nuten 47 des Bohrrohres 4 eintritt. Diese Ausgestaltung
des Mitnehmers 46 und des Bohrrohroberteils gestattet nicht nur Drehbewegungen, sondern
auch die Uebertragung einer axialen Kraft, wie sie beispielsweise beim Herausziehen
des Bohrrohres aus dem Bohrloch aufgewendet werden muss.
[0030] Aus Fig. 8 ergibt sich weiter die Grösse des Fensters, dessen Anordnung in Richtung
der geometrischen Achse des Bohrrohres 4 der Länge eines üblichen Bohrkernes entspricht,
und welches sich über den halben Bohrrohrumfang erstreckt. Während des Bohrvorganges
ist das Fenster 45 durch die Platte 48 überdeckt, welche in Fig. 8 zur Erleichterung
des Verständnisses teilweise weggelassen ist. Der seitliche Fensterrand sowie der
mit ihm zusammenarbeitende Plattenrand besitzen entsprechende Absetzungen, während
längs des Unterrandes der Plattenrand mit einer vorstehenden Rippe 49 den Fensterrand
untergreift. Der Oberrand der Platte ist mittels auf der Zeichnung nicht ersichtlichen,
versenkten Schrauben mit einem Verstärkungsring 50 verbunden, so dass die Platte 48
während des Bohrvorganges einen Abschluss des Fensters 45 bildet, ohne dass durch
radial vorstehende Teile einer Drehbewegung ein zusätzlicher Widerstand entgegengesetzt
würde.
[0031] Eine weitere Möglichkeit der Ausbildung des Bohrrohres 4 ist in den Fig. 9 und 10
dargestellt und besteht darin, dass der Mantel des Bohrrohres 4 geschlitzt ist. Durch
den Schlitz 51 kann demzufolge eine Grobbeurteilung der verschiedenen Zonen vorgenommen
werden, wobei dieser Schlitz 51 noch zusätzlich gestattet, seitlich kleinere Bohrrohre
52 einzuführen, um an bestimmten Stellen dem Bohrkern Bodenproben entnehmen zu können.
[0032] Auf diese Weise gelingt es, Bodenproben im Bereiche von Bahngleisen zum Zwecke der
Ermittlung von bodenmechanischen Kennwerten zu entnehmen, welche eine Vielzahl von
wesentlichen Angaben vermitteln, ohne dass die Nachteile der bisher bekannten Verfahren
in Kauf genommen werden müssten.
[0033] Des weiteren gestattet die ebenfalls Gegenstand der Erfindung bildende Einrichtung,
auf einfache und arbeitssparende Art und Weise diese Bodenproben zu gewinnen.
1. Verfahren zur Gewinnung von Bodenproben im Bereiche von Bahngleisen zum Zwecke
der Ermittlung von bodenmechanischen Kennwerten, dadurch gekennzeichnet, dass mittels
eines Bohrgerätes im Bereiche von Gleisanlagen Erdbohrungen vorgenommen und Bohrkerne
gewonnen werden, welche letzten dann als Prüflinge für labortechnische Untersuchungen
dienen können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zwischen der
geometrischen Achse des Bohrgerätes und einer Senkrechten auf die Gleisebene veränderbar
ist.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Bohrgerät auf einem Eisenbahnwagen montiert ist.
4. Einrichtung gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bohrgerät um eine
horizontale Achse schwenkbar ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die horizontale
Achse in Richtung der Schienen oder senkrecht dazu erstreckt.
6. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bohrgerät ein mit
einem verschliessbaren Fenster versehenes Bohrrohr aufweist.