[0001] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, dem Papierhersteller leicht
zugängliche und auf einfache Art erhältliche Leimungsmittel zur Verfügung zu stellen,
die unter Mitverwendung von herkömmlichen, kationischen Retentionsmitteln geeignet
sind, eine gute Leimung bei der Papierherstellung aus Faserstoffsuspensionen zu bewirken.
[0002] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss so gelöst, dass bei der Papierherstellung unter
Mitverwendung von polymeren, kationischen Retentionsmitteln, Leimungsmittel eingesetzt
werden, die mindestens zwei langkettige, hydrophobe Substituenten und mindestens eine
anionische oder acide (saure), gegebenenfalls als Salz vorliegende Gruppe aufweisen.
[0003] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zum Leimen von Papier
oder Karton, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man zu wässrigen, gegebenenfalls
füllmittelhaltigen Faserstoffsuspensionen mindestens
(A) ein Leimungsmittel, welches mindestens eine anionische oder acide, gegebenenfalls
in Salzform vorliegende Gruppe und mindestens zwei hydrophobe Substituenten mit jeweils
mindestens 5 Kohlenstoffatomen enthält, wobei mindestens einer der hydrophoben Substituenten
mindestens 8.Kohlenstoffatome oder vorzugsweise alle hydrophoben Gruppen jeweils mindestens
8 Kohlenstoffatome aufweisen, und mindestens zwei der nächst benachbarten hydrophoben
Substituenten miteinander über ein Verbindungsglied verknüpft sind, das mindestens
2 Heteroatome und vorzugsweise mindestens 1 Kohlenstoffatom, und
(B) ein polymeres, kationisches Retentionsmittel in beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig
hinzugibt.
[0004] Weitere Erfindungsgegenstände bilden
die wässrigen Zusammensetzungen zur Durchführung des Papierleimungsverfahrens, die,
sofern das Leimungsmittel (A) und das Retentionsmittel (B) in beliebiger Reihenfolge
zur Faserstoffsuspension separat gegeben werden, neben fakultativen üblichen Zusätzen
das - Leimungsmittel (A) allein, das mindestens teilweise in Form von Salzen vorliegt,
oder, sofern das Leimungsmittel (A) und das Retentionsmittel (B) zur Faserstoffsuspension
gleichzeitig gegeben werden, sowohl das Leimungsmittel (A), das gegebenenfalls mindestens
teilweise in Salzform vorliegt, als auch das Retentionsmittel (B) neben fakultativen,
üblichen Zusätzen enthalten,
- das (der) nach dem erfindungsgemässen Verfahren geleimte Papier oder Karton und
- die Verwendung des Leimungsmittels (A) der angegebenen Art zum Leimen von Papier
oder Karton.
[0005] Vertreter der angegebenen Leimungsmittel (A) sind zum Teil bekannte Verbindungen,
zum Teil neue Verbindungen. Die Verwendung der an sich bekannten Verbindungen ist
neu. Sofern die Leimungsmittel neue Verbindungen darstellen, bilden sie zusammen mit
dem Verfahren zu deren Herstellung ebenfalls weitere Gegenstände der vorliegenden
Erfindung.
[0006] Als wesentliches Merkmal weisen die erfindungsgemäss verwendeten Leimungsmittel (A)
1 bis 6, vor allem 1 bis 4, vorzugsweise 1 oder 2, insbesondere eine anionische oder
acide Gruppe auf, die in der Regel je eine oder zwei negative Ladungen enthalten.
Beispielsweise weisen saure Phosphate

als acide Gruppen 2 negative Ladungen auf, während saure Sulfate -SO
3⊖ bzw. -S0
3H oder Carboxylgruppen -CO0
ebzw. COOH nur eine
ne- g
ati
ve Ladung besitzen. In einer weiteren Ausführungsform weisen die
Leimungsmittel (A) vorzugsweise 1 oder 2 potentiell anionische,
acide Methylen oder Methingruppen auf. Die Fähigkeit der anionischen oder sauren Gruppen,
in wässrigem Medium Anionen aufzuweisen oder bilden zu können, ist ein weiteres, wesentliches
Kennzeichen des Leimungsmittels. Die Bildung von Anionen findet bei den üblicherweise
bei der Papierherstellung vorliegenden pH-Werten der Faserstoffsuspensionen statt.
Bei den genannten Bedingungen können die kationisehen Retentionsmittel (B) ebenfalls
Kationen bilden. Die Fähigkeit der Leimungsmittel und der Retentionsmittel, bei den
Bedingungen der Papierherstellung Anionen bzw. Kationen zu bilden, kann auch als anionaktiv
bzw. kationaktiv bezeichnet werden. Somit können die anionischen Leimungsmittel und
die kationischen Retentionsmittel auch anionaktive Leimungsmittel bzw. kationaktive
Retentionsmittel genannt werden.
[0007] Als weiteres kennzeichnendes Merkmal weisen die Leimungsmittel (A) 2 bis 10, vorzugsweise
2 bis 6, insbesondere 2 oder 3 hydrophobe, nur Kohlenstoff- und Wasserstoffatome enthaltende
Substituenten mit mindestens 5, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatome
auf, z.B. C
5-C
12-Cycloalkyl-, C
6-C
10 Aryl-, ferner -Alkaryl- oder -Aralkylreste auf. Bevorzugte Substituenten sind indessen
offenkettige Alkyl- oder Alkenylreste, welche sich in der Regel von ungesättigten
oder vor allem gesättigten Fettalkoholen, Fettaminen oder Fettsäuren mit 8 bis 22
Kohlenstoffatomen ableiten. Die Verknüpfungsart, mit welcher diese hydrophoben Substituenten
miteinander verbunden sind, bildet ein weiteres Kennzeichen der Leimungsmittel (A).
Die Verbindungsglieder, über welche mindestens zwei der hydrophoben Substituenten
verbunden sind, weisen nämlich in einer besonderen Ausführungsform der Leimungsmittel
(A) vorzugsweise 4 bis 15 Kohlenstoffatome und mindestens 2 Heteroatome, vorzugsweise
mindestens zwei Sauerstoff-und/oder Stickstoffatome auf.
[0008] Bei möglichen Carhoxyl- oder Amidresten

sind als Heteroatome beispielsweise ein Sauerstoff- oder ein Stickstoffatom Teil eines
Verbindungsgliedes.
[0009] Je nach Anzahl der hydrophoben Substituenten enthalten die Leimungsmittel 1 bis 5,
vorzugsweise 1 bis 3 Verbindungsglieder der angegebenen Art.
[0010] Bevorzugte Verbindungsglieder entsprechen im allgemeinen einer der Formeln

oder

worin n und m je 1 oder 2, A
1 einen zweiwertigen, aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest, A
2 einen zweiwertigen aromatischen Rest und Q
1 und Q2 voneinander verschieden oder vorzugsweise gleich sind und, sofern n und m
1 sind,

oder

oder, sofern n und m 2 sind, insbesondere

bedeuten, wobei n und m vorzugsweise für 2 stehen.
[0011] In Formel (1) bildet der Rest A
1 ein Teil eines aromatischen, vorzugsweise aliphatischen oder cycloaliphatischen Brückengliedes,
welches vorzugsweise 1 oder 2, insbesondere eine anionische oder acide Gruppe und
gegebenenfalls 1 bis 5, vorzugsweise 1, 2 oder 3 Stickstoffatome aufweist. Als Beispiele
seien Brückenglieder der Formeln

oder

erwähnt, worin t 1 oder 2, q eine ganze Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3, A
3 und A
4 je Propylen, Isopropylen oder Aethylen, A
5 gegebenenfalls verzweigtes Alkylen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, X eine anionische
oder acide Gruppe und

bedeuten. Von besonderer Bedeutung als Leimungsmittel (A) sind solche, die durch chemische
Umsetzung von
(a) einem aliphatischen Alkohol mit 3 bis 26 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6, vorzugsweise
2 bis 4 Hydroxyl- oder Hydroxy-C1-C4-alkylgruppen, der gegebenenfalls 1 bis 5, vorzugsweise 1, 2 oder 3 Stickstoffatome
und bei Anwesenheit von 2 Hydroxylgruppen gege- benenfalls einen C6-C22-, vorzugsweise C8-C22-, insbesondere C16-C20-Fettaminrest aufweist, einem heterocyclischen Alkohol oder Glycid'mit vorzugsweise
3 Stickstoffatomen im Heteroring und 3 Hydroxy-CI-C4-alkyl- oder Glycidgruppen, einem Alkandioldiglycid mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
im Alkanrest oder einem Di- oder Triphenol oder einem Dihydroxynaphthalin, mit
(b) einer gegebenenfalls ungesättigten Fettsäure oder deren Halogeniden oder einem
primären oder sekundären Fettamin mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere
16 bis 20 Kohlenstoffatomen im Fettrest und
(c) einer mehrbasischen anorganischen oder organischen Säure mit2 bis 18, vorzugsweise
4 bis 9 Kohlenstoffatomen oder deren Anhydriden erhältlich sind.
[0012] Als Beispiele von spezifischen Vertretern der Komponente (a), aus welcher das Leimungsmittel
(A) erhältlich ist, seien als Dihydroxynaphthaline und Di- oder Triphenole 1,5-, 1,8-,
2,3- und 2,7-Dihydronaphthalin, Pyrogallol, Hydioxyhydrochinon, Phloroglucin, Hydrochinon
und vor allem Brenzcatechin und.Resorcin,als heterocyclische Alkohole oder Glycide
vor allem Tris(hydroxyäthyl)-isocyanurat und Isocyanursäuretriglycid, als Alkandioldiglycide
vor allem Butan-1,4-diol- diglycid, als aliphatische Alkohole Sorbit, Sorbitan (d.h.
cyclische Anhydrosorbite, erhalten aus Sorbit unter Abspaltung von Wasser), vor allem
Butan-1,2,4,-triol, Glycerin, Pentaerythrit, Tris(hydroxymethyl)-amino-methan, Trialkanolamine
wie z.B. Triäthanolamin, C
8-C
22-Fettamin- dialkoxylate wie z.B. Laurylamindiäthoxylat und Polyhydroxyalkyl-polyalkylen-polyamine
wie z.B. N,N,N',N'-Tetrakis(2-hydroxypropyl)-äthylendiamin genannt.
[0013] Aliphatische Alkohole sind als Komponente (a) gegenüber den Dihydroxynaphthalinen,
den Di- oder Triphenolen, den heterocyclischen Alkoholen oder Glyciden oder den Alkandioldiglyciden
bevorzugt.
[0014] Leimungsmittel (A) mit einem Brückenglied der Formel (3) sind aus Butan-1,2,4-triol
oder Glycerin, mit einem Brückenglied der Formel (4) aus Pentaerythrit, mit einem
Brückenglied der Formel (5) aus Tris-(hydroxymethyl)-amino-methan, mit einem Brückenglied
der Formel (6) aus einem Fettamin-dialkoxylat oder Polyhydroxyalkyl-polyalkylen-polyamin,
mit einem Brückenglied der Formel (7) aus einem Trialkanolanin,mit einem Brückenglied
der Formel (8) aus einem Di- oder Triphenol, mit einem Brückenglied der Formel (9)
aus einem Dihydroxynaphthalin, mit einem Brückenglied der Formel (10) aus einem Tris-(hydroxyalkyl)-isocyanurat,
mit einem Brückenglied der Formel (11) oder (12) aus Isocyanursäuretriglycid und mit
einem Brückenglied der Formel (13) oder (14) aus einem Alkandioldiglycid als Komponente
(a) erhältlich.
[0015] Als Komponente (b), aus welcher das Leimungsmittel (A) erhältlich ist, kommen vor
allem gegebenenfalls ungesättigte Fettsäuren mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 22,
insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen, deren Halogenide oder, als sekundäre oder
vor allem primäre Fettamine, Mono-oder Dialkylamine oder Mono- oder Dialkenylamine
mit jeweils 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen
im Alkyl- oder Alkenylrest in Betracht. Bei den ungesättigten oder gesättigten C
6-C
22-, vorzugsweise C
8-C
22-
' insbesondere C16-C20-Fettsäuren als Komponente (b) handelt es sich z.B. um Capron-,
vorzugsweise Capryl-, Caprin- und Arachinsäure, insbesondere Laurin-, Myristin-, Palmitin-,
Stearin- und Behensäure oder Myristolein-, Palmitolein-, Elaeostearin-, Clupanodonsäure,
insbesondere Oel-, Elaidin-, Eruka
-, Linol- und Linolensäure. Hierbei kommt der Laurin-, Palmitin-, Stearin-, Oel- und
Behensäure eine besondere Bedeutung zu, wobei Stearinsäure im Vordergrund des Interesses
steht. Auch technische, gut zugängliche Gemische der soeben erwähnten Säuren kommen
in Betracht. Die ungesättigten oder vorzugsweise gesättigten Fettsäurehalogenide,
d.h. Alkyl- oder Alkenylhalogenide, die Mono- oder Dialkylamine oder Mono- oder Dialkenylamine,
leiten sich strukturell von den soeben erwähnten Fettsäuren ab. Als Alkyl- oder Alkenylhalogenide
kommen vor allem die Chloride oder insbesondere die Bromide in Betracht. Als spezifische
Vertreter von Mono-oder
Di
alky
lami
nen mit C
16-C
20-Alkylresten oder von Alkylhalogeniden seien ihrer guten Zugänglichkeit wegen Dioctadecylamin,
vor allem Octadecylamin und Octadecylbromid erwähnt. Auch technische Gemische der
Fettamine bzw. der Alkylhalogenide der angegebenen Art kommen in Betracht..
[0016] Als Beispiele spezifischer Vertreter der Komponente (c) seien vor allem Schwefeltrioxid,
Schwefelsäure, Phosphorsäure, Trimellithsäureanhydrid, Phthalsäureanhydrid, Glutarsäureanhydrid
und insbesondere Chlorsulfonsäure, Phosphorpentoxyd, Bernsteinsäureanhydrid und Maleinsäureanhydrid
erwähnt. Somit kommen für X in den Formeln (3) bis (14) vor allem die aciden Gruppen
-CO-C
6H
4-COOH, -CO-(CH
2)
2-COOH, -CO-CH=CH-COOH,

in Frage.
[0017] Die Umsetzungsprodukte aus den Komponenten (a) und (b) stellen Zwischenprodukte dar,
aus welchen die Leimungsmittel (A) unter Mitverwendung der Komponente (c) erhältlich
sind. Ob eine Fettsäure, ein Fettamin, ein Fettsäureanhydrid oder eine Alkyl- oder
Alkenylhalogenid als Komponente (b) eingesetzt werden muss, ergibt sich für den Fachmann
aus der Art der eingesetzten Komponente (a). Bei Verwendung eines Di- oder Triphenols
oder eines Dihydroxynaphthalins als Komponente (a) wird ein Alkyl- oder Alkenylhalogenid
als Komponente (b) eingesetzt, während bei Verwendung eines aliphatischen oder heterocyclischen
Alkohols als Komponente (a) in der Regel eine Fettsäure als Komponente (b) eingesetzt
wird. Hingegen ist bei Verwendung eines heterocyclischen Glycids oder eines Alkandioldiglycids
als Komponente (a) der Einsatz sowohl von Fettaminen als auch von Fettsäuren möglich.
[0018] Bei Verwendung eines Di- oder Triphenols oder eines Dihydroxynaphthalins als Komponente
(a) werden vorzugsweise [h] Mol Alkyl- oder Alkenylhalogenid als Komponente (b) pro
Mol Komponente (a) eingesetzt, wobei [h] die Anzahl Hydroxylgruppen der Komponente
(a) bedeutet. Somit sind in diesem Fall hydroxylgruppenfreie aromatische Di- oder
-triäther als Zwischenprodukte enthältlich, aus welchen durch Einsatz von 1 bis 2,
vorzugsweise 1 bis 1,5, insbesondere 1 Mol Komponente (c) pro Mol Ausgangskomponente
(a) die Leimungsmittel (A) erhältlich sind. Da die Umsetzung der Komponente (c) am
aromatischen Kern der Fettsäuredi-oder -triäther stattfindet, empfiehlt es sich, als
Komponente (c) Schwefelsäure, Schwefeltrioxyd oder insbesondere Chlorsulfonsäure einzusetzen.
Demgemäss sind Leimungsmittel (A) in einer ihrer bevorzugten Ausführungsformen durch
Umsetzung von mindestens
(a) 1 Mol eines Di- oder Triphenols oder eines Dihydroxynaphthalins mit
(b) [h] Mol eines Alkyl- oder Alkenylhalogenids mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 22,
insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen, wobei [h] die Anzahl Hydroxylgruppen der
Komponente (a) bedeutet und
(c) 1 bis 2, vorzugsweise 1 bis 1,5, insbesondere 1 Mol Chlorsulfonsäure
erhältlich, wobei die Komponente (c) zuletzt eingesetzt wird.
[0019] Bei Verwendung eines heterocyclischen Glycids oder eines Alkandioldiglycids als Komponente
(a) werden vorzugsweise [h'] Mol einer Fettsäure und/oder eines primären oder sekundären
Fettamins eingesetzt, wobei [h'] die Anzahl Glycidgruppen der Komponente (a) bedeutet.
Somit sind in diesem Fall heterocyclische Verbindungen oder Alkane als Zwischenprodukte
erhältlich, welche β-Hydroxy-γ-fettsäure-propylgruppen, primäre oder sekundäre β-Hydroxy-γ-fettamino-propylgruppen
oder β-Hydroxy-γ-bis(fettamino)-propylgruppen oder sekundäre β-Hiydro- xy-
Y-fettsäureamido-propylgruppen aufweisen. Heterocyclische Verbindungen weisen als Zwischenprodukte
vorzugsweise 3 solche Gruppen und Alkane als Zwischenprodukte 2 solche Gruppen auf,
welche z.B. in den Brückengliedern der Formel (11) bis (14) enthalten sind. Aus solchen
Zwischenprodukten sind Leimungsmittel (A) durch Einsatz von 1 bis 2, vorzugsweise
1 bis 1,5, insbesondere 1 Mol Komponente (c) pro Mol Ausgangskomponente (a) erhältlich,
wobei alle vorstehend erwähnten, spezifischen Vertreter der mehrbasischen, anorganischen
oder organischen Säuren mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen oder deren Anhydride in Frage
kommen.
[0020] Sofern das Zwischenprodukt aus der Komponente (a) mit einem primären Fettamin als
Komponente (b) erhältlich ist und deshalb primäre β-Hydro- xy-
Y-fettamino-propylgruppen aufweist, findet die Umsetzung der Kompo-
nente (c) im allgemeinen mit dem Wasserstoffatom des -NH-'Restes solcher Gruppen statt. Falls
hingegen das Zwischenprodukt aus der Komponente (a) mit einer Fettsäure oder einem
sekundären Fettamin, d.h. einem Dialkyl-oder Dialkenylamin mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
oder aus einem primären Fettamin, d.h. einem C
6-C
22-Alkyl- oder -Alkenylamin erhältlich ist, und sekundäre β-Hydroxy-γ-fettsäureester-propylgruppen,
ß-Hydroxy-y-bis(fettamino)-propylgruppen oder β-Hydroxy-γ-fettsäureamido-propylgruppen
aufweist, findet die Umsetzung der Komponente (c) im allgemeinen mit dem Wasserstoffatom
des β-Hydroxylrestes solcher Gruppen statt.
[0021] Leimungsmittel (A) in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind somit durch
Umsetzung von mindestens
(a) 1 Mol eines heterocyclischen Glycids mit vorzugsweise 3 Stickstoffatomen im Heteroring
und 3 Glycidgruppen, insbesondere Isocyanursäuretriglycid, oder eines Alkandioldiglycids
mit vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen im Alkanrest, insbesondere Butan-1,4- diol-diglycid,
mit
(b)[h'] Mol einer Fettsäure oder eines primären oder sekundären Fettamins mit je 6
bis 22, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen im Fettrest,
wobei [h']die Anzahl Glycidgruppen Komponente (a) bedeutet, und hierauf mit
(c) 1 bis 2, vorzugsweise 1 bis 1,5, insbesondere 1 Mol, einer mehrbasischen, anorganischen
oder organischen Säure mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen oder deren Anhydriden
erhältlich, wobei die Komponente (c) zuletzt eingesetzt wird.
[0022] Bei bevorzugter Verwendung eines heterocyclischen oder aliphatischen Alkohols als
Komponente (a) werden vorzugsweise [h -1] Mol einer Fettsäure eingesetzt, wobei[h]die
Anzahl Hydroxylgruppen der Komponente (
a) bedeutet. Wird beispielsweise ein aliphatischer Alkohol mit 2 Hydroxylgruppen und
einem Fettaminrest als Komponente (a) verwendet,
so wird 1 Mol Fettsäure als Komponente (b) pro Mol Komponente (a) eingesetzt. Wird
hingegen ein heterocyclischer Alkohol mit 3 Heteroatomen als Komponente (a) eingesetzt,
so werden 2 Mol Fettsäure als Komponente (b) pro Mol Komponente (a) eingesetzt. Bei
Verwendung von aliphatischen Alkoholen mit vorzugsweise 3 oder 4 Hydroxylgruppen als
Komponente (a), werden 2 oder 3 Mol Fettsäure als Komponente (b) pro Mol Komponente
(a) eingesetzt. Bei den aus den Komponenten (a) und (b) erhältlichen Zwischenprodukten
handelt es sich, sofern Alkohole der angegebenen Art als Komponente (a) eingesetzt
werden, um partiell veresterte Verbindungen, d.h. um partielle Ester, worin eine unveresterte
Hydroxylgruppe noch vorhanden ist. Aus diesen Produkten sind durch Einsatz von 1 bis
2 Mol, vorzugsweise 1 bis 1,5 Mol, insbesondere 1 Mol Komponente (c) pro Mol Ausgangskomponente
(a) die Leimungsmittel (A) erhältlich, wobei die Komponente (c) mit der Hydroxylgruppe
der Zwischenprodukte aus (a) und (b) saure Ester bildet und alle vorstehend erwähnten,
spezifischen Vertreter der mehrbasischen anorganischen oder organischen Säuren mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen oder deren Anhydride als Komponente (c) einsetzbar sind.
[0023] In ihrer besonders bevorzugten Ausführungsart sind somit Leimungsmittel (A) durch
Umsetzung von mindestens
(a) 1 Mol eines aliphatischen Alkohols, der 3 bis 26 Kohlenstoffatome, 2 bis 6, vorzugsweise
2 bis 4 Hydroxylgruppen und gegebenenfalls 1 bis 5, vorzugsweise 1, 2 oder 3 Stickstoffatome
und, bei Anwesen- heit von 2 Hydroxylgruppen, gegebenenfalls einen C6-C22-, vorzugsweise C8-C22-, insbesondere C16-C20-Fettaminrest aufweist, mit
(b) [h-1] Mol einer ungesättigten oder vorzugsweise gesättigten Fettsäure mit 6 bis
22, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen oder deren Gemischen,
wobei [h] die Anzahl Hydroxylgruppen der Komponente (a) bedeutet, und hierauf mit
(c) 1 bis 2, vorzugsweise 1 bis 1,5, insbesondere 1 Mol einer mehrbasi- schen, anorganischen oder organischen Säure mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen oder deren
Anhydriden,
erhältlich, wobei die mehrbasische Säure als Komponente (c) zuletzt eingesetzt wird
und mit den vorhandenen Hydroxylgruppen der Zwischenprodukte aus den Komponenten (a)
und (b) saure Ester bildet.
[0024] Den sauren Estern als Leimungsmittel (A), die durch Umsetzung von Zwischenprodukten
aus
[0025] 1 Mol Laurylamindiäthoxylat und 1 Mol Behensäure, aus 1 Mol Glycerin, Triäthanolamin
oder Tris(hydroxymethyl)-amino-methan und 2 Mol Stearinsäure oder einem äquimolaren
Gemisch aus Stearin- und Palmitinsäure oder aus 1 Mol Pentaerythrit oder N,N,N',N'-Tetrakis(2-hydroxypropyl)-äthylendiamin
und 3 Mol Stearinsäure mit je 1 bis 1,5 Mol Chlorsulfonsäure, Phosphorpentoxyd oder
Maleinsäureanhydrid erhältlich sind, kommen eine besondere Bedeutung zu.
[0026] Im Vordergrund des Interesses stehen Leimungsmittel (A), die durch Umsetzung von
(a) 1 Mol Triäthanolamin oder insbesondere 1 Mol Glycerin mit
(b) 2 Mol Stearinsäure und hierauf mit
(c) 1 Mol Phosphorpentoxyd
oder vor allem von
(a) 1 Mol Tris(hydroxy-methyl)-amino-methan mit
(b) 2 Mol Stearinsäure und hierauf mit
(c) 1 bis 1,5 Mol Maleinsäureanhydrid
erhältlich sind.
[0027] Weitere Leimungsmittel von Interesse sind durch Umesterung von Tensiden auf Basis
von Sulfobernsteinsäure, z.B. Sulfobernsteinsäureisooctylester, mit einem Fettalkohol
erhältlich.
[0028] Bevorzugte, aus den Komponenten (a), (b) und (c) oder aus Tensiden der angegebenen
Art erhältliche Leimungsmittel (A) weisen Molekulargewichte von etwa 400 bis etwa
3000, vorzugsweise von etwa 600 bis 1500 und eine Säurezahl (mg KOH/g Substanz) von
etwa 15 bis etwa 150, vorzugsweise etwa 35 bis etwa 125 auf.
[0029] Wie vorstehend erwähnt, sind die erfindungsgemäss als Leimungsmittel eingesetzten
Verbindungen sowie die Zwischenprodukte, aus welchen diese Leimungsmittel erhältlich
sind, zum Teil bekannt.
[0030] So offenbart z.B. die deutsche Patentschrift 733 689 Zwischenprodukte aus Triäthanolamin
und Stearinsäure, die noch mindestens eine freie Hydroxylgruppe aufweisen, wobei diese
Hydroxylgruppe gegebenenfalls mit Phthalsäureanhydrid verestert wird. Diese Druckschrift
offenbart jedoch keine Zwischenprodukte, die aus zwei voneinander verschiedenen Fettsäuren
hergestellt werden. Als mehrbasische Säuren oder deren Anhydride zur Herstellung der
sauren Ester werden neben aromatischen Säuren wie Phthalsäure, sowie deren Isomere
und Naphthalsäure nur Wein- und Bernsteinsäure erwähnt.
[0031] Weitere Zwischenprodukte aus Glycerin und Stearinsäure werden z.B. in der deutschen
Patentschrift 193 189 offenbart, die eine freie Hydroxylgruppe aufweisen, wobei diese
Hydroxylgruppe gegebenenfalls mit Phosphorpentoxyd verestert wird. Ausser Phosphorpentoxyd
zur Herstellung der sauren Ester werden in dieser Druckschrift keine weiteren mehrbasischen
Säuren oder deren Anhydride genannt.
[0032] Die beiden genannten deutschen Patentschriften enthalten im weiteren keinerlei Angaben
über die Verwendung der offenbarten Verbindungen als Papierleimungsmittel.
[0033] Zudem beschreibt die US-Patentschrift 2 504 951 2-Heptadecyl-bis(4- stearyloxymethyl)-2-oxazolin
aus 1 Mol Tris(hydroxymethyl)-amino- methan und 3 Mol Stearinsäure. Diese Patentschrift
macht jedoch weder Aussagen über 2-Heptadecyl-4-hydroxymethyl-4-stearoyloxymethyl-2-oxa-
zolin aus 1 Mol Tris(hydroxymethyl)-amino-methan und 2 Mol (statt 3 Mol) Stearinsäure
noch über den Verwendungszwck des beschriebenen Oxazolins als Papierleimungsmittel.
[0034] Schliesslich sei auf die US Patentschrift 2 067 960 hingewiesen, die C
12-C
14-Alkyldiäther des Hydrochinons, Resorcins oder Brenzcatechins offenbart, jedoch keine
Angaben über Umsetzungsprodukte solcher Aether mit mehrbasischen anorganischen oder
C
2-C
8 organischen Säuren oder deren Anhydriden und über deren Verwendung als Papierleimungsmittel
enthält.
[0035] Im weiteren offenbart die Deutsche Offenlegungsschrift 2 162 620 die aus Tensiden
auf Basis von Sulfobernsteinsäure erhältliche Endprodukte jedoch ohne über deren Verwendungszweck
als Leimungsmittel Angaben zu machen.
[0036] Gegenstand der Erfindung sind somit auch neue Zwischenprodukte, aus welchen die erfindungsgemäss
verwendbaren Leimungsmittel (A) erhältlich sind, welche einer der Formeln

oder

entsprechen, worin q eine ganze Zahl von 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3, insbesondere
1, t 1 oder 2, A
3 und A
4 je Propylen, Isopropylen oder Aethylen, A
5 gegebenenfalls verzweigtes Alkylen mit 1 bis 6 Kohlcnstoffatomen,

und R
1, R
2 und R
3 voneinander verschieden oder vorzugsweise gleich sind, und je Alkyl oder Alkenyl
mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen bedeuten
wobei in Formel (15) und (18) R
1 und R
2 voneinander verschieden sind, sofern q und t 1 sind.
[0037] Das Herstellungsverfahren der Zwischenprodukte der Formeln (15) bis (24) bildet einen
weiteren Gegenstand der Erfindung und ist dadurch gekennzeichnet, dass man
(a) 1 Mol Butan-1,2,4-Triol, Pentaerythrit, Tris(hydroxymethyl)-amino- methan oder
einer Verbindung der Formel

worin q, A3 und A4 die angegebenen Bedeutungen haben, insbesondere N,N,N',N'-Tetrakis(2-hydroxypropyl)-äthylendiamin
oder einer Verbindung der Formel

worin R1 und A3 die angegebenen Bedeutungen haben, insbesondere ein C8-C22 Fettamin-diäthoaylat, oder eine Verbindung der Formel

worin A3 die angegebenen Bedeutungen hat, insbesondere Tris(hydroxyethyl)-isocyanurat, mit
(b) [h -1] Mol einer ungesättigten oder vorzugsweise gesättigten Fettsäure der Formel
(28) R1 - COOH,
(29) R2 - COOH und/oder
(30) R3 - COOH ,
worin R1, R2 und R3 die angegebenen Bedeutungen haben und[h] die Anzahl der Hydroxylgruppen der Komponente
(a) oder
(a) 1 Mol Pyrogallol, Hydroxyhydrochinon, Phloroglucin oder eines Dihydroxynaphthalins
mit
(b) [h -1] Mol eines Alkenyl- oder vorzugsweise Alkylhalogenids der Formel
(31) R1 - Z1,
(32) R2 - Z2 und/oder
(33) R3 - Z3,
worin R1, R2, R3 und h die angegebenen Bedeutungen haben und Z1, Z2 und Z3 je ein Halogen, vorzugsweise Chlor, insbesondere Brom, bedeuten, oder
(a) 1 Mol Isocyanursäure-triglycid oder 1 Mol der Verbindung der Formel

worin A5 die angegebenen Bedeutungen hat, insbesondere Butandioldiglycid mit
(b) [h'] Mol einer Fettsäure der Formel (26) eines primären Fettamins der Formel
(35) R1 - NH2
oder eines sekundären Fettamins der Formel

worin R1 und R2 die angegebenen Bedeutungen haben, oder [h'] Mol eines primären Fettamins der Formel
(33) und anschliessend [h'] Mol einer Fettsäure der Formel (26), worin[h'] die Anzahl
Glycidgruppen der Komponente (a) bedeutet,
miteinander umsetzt.
[0038] Gegenstand der Erfindung sind auch neue Verbindungen oder deren Salze, die aus den
neuen Zwischenprodukten aus den Komponenten (a) und (b) der Formeln (15) bis (24)
oder aus Dialkyläthern oder Dialkenyläthern des Hydrochinons, Resorcins oder Brenzcatechins
mit jeweils 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen
im Alkyl- oder Alkenylrest und aus einer mehrbasischen, anorganischen oder organischen
Säure mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen als, Komponente (c) erhältlich sind und welche
erfindungsgemäss als Leimungsmittel (A) verwendbar sind und einer der Formeln

oder

entsprechen, worin q eine ganze Zahl von 1 bis 5, t 1 oder 2, Q
5, Q
6 und Q
7 j
e

[0039] X den Rest einer mehrbasischen anorganischen oder organischen Säure mit 2 bis 18,
vorzugsweise 4 bis 9 Kohlenstoffatomen, X
1 die für X angegebenen Bedeutungen hat oder, sofern t 1 ist, -CO-C6H4-COOH, -CO-(CH
2)
2-COOH, -CO-CH=CH-COOH, oder SO
3H, X
2 die für X angegebenen Bedeutungen hat oder, sofern q 1 ist, -CO-CH=CH-COOH,

oder -S0
3H bedeuten, und A
3, A
4, A
5, R
1, R
2 und R
3 jeweils die angegebenen Bedeutungen haben.
[0040] Das Herstellungsverfahren der neuen Verbindungen einer der Formeln (
37) bis (48) oder deren Salze, bilden einen weiteren Erfindungsgegenstand. Dieses Verfahren
zeichnet sich dadurch aus, dass man 1 Mol eines Zwischenproduktes der Formeln (16),
(17), (19), (22),.(23), (24), oder 1 Mol des Zwischenproduktes der Formel (15), worin
t 2 ist, oder 1 Mol des Zwischenproduktes der Formel (18), worin q 2, 3, 4, oder 5
ist, mit
1 bis 2, vorzugsweise 1 bis 1,5, insbesondere 1 Mol, als Komponente (c), einer mehrbasischen
Säure der Formel

worin X die angegebenen Bedeutungen hat, oder
1 Mol des Zwischenproduktes der Formel (15), worin t 1 ist, mit 1 bis 2, vorzugsweise
1 bis 1,5, insbesondere 1 Mol, als Komponente (c), einer mehrbasischen Säure der Formel
worin X
1 -CO-C6H4-COOH, -CO-(CH
2)
2-COOH, -CO-CH
=CH-COOH oder -S0
3H bedeutet, oder
1 Mol des Zwischenproduktes der Formel (18), worin q 1 ist und R
1 und R
2 voneinander verschieden oder vorzugsweise gleich sind mit 1 bis 2, vorzugsweise 1
bis 1,5, insbesondere 1 Mol, als Komponente (c), einer mehrbasischen Säure der Formel

worin X
2 -CO-CH=CH-COOH,

oder -S0
3H bedeutet, oder 1 Mol eines Zwischenproduktes der Formel (20) oder (21) oder der
Verbindung der Formel

worin R
1 und R
2 jeweils die angegebene Bedeutungen haben, mit
1 bis 2 Mol, vorzugsweise 1 bis 1,5, insbesondere 1 Mol Chlorsulfonsäure als Komponente
(c) umsetzt, und die erhaltenen Umsetzungsprodukte gegebenenfalls in die entsprechenden
Salze überführt.
[0041] Bei der Umsetzung der aliphatischen oder heterocyclischen Verbindungen der Formel
(15) bis (19) oder (22) bis (24) als Zwischenprodukte mit den Säuren der Formel (49),
(50) oder (51) als Komponente (c) reagiert die freie Hydroxylgruppe der Verbindungen
(15) bis (19) oder (22) oder mindestens einer der vorhandenen freien Hydroxylgruppen
der Verbindungen der Formel (23) oder (24) mit der Verbindung der Formel (49), (50)
oder (51) so, dass saure Ester gebildet werden. Werden hingegen aromatische Verbindungen
der Formel (20) oder (21) als Zwischenprodukte oder Verbindungen der Formel (52) als
Ausgangsprodukte eingesetzt, so findet die Umsetzung mit Chlorsulfonsäure als Komponente
(c) am aromatischen Kern der genannten Zwischen-oder Ausgangsprodukte statt.
[0042] Bevorzugt werden die Verfahren zur Herstellung der Zwischenprodukte aus den Komponenten
(a) und (b) und der sauren Ester durch weitere Umsetzung mit der Komponente (c) in
Gegenwart von Lösungsmitteln durchgeführt, die sowohl jeder der Ausgangskomponenten
(a), (b) und (c) als auch jedem der Zwischen- und Endprodukte, d.h. den Umsetzungsprodukten
aus (a) und (b) und aus (a), (b) und (c) gegenüber inert sein müssen. Als Lösungsmittel
kommen vor allem gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoffe in Betracht, die einen
Siedepunkt von höchstens 140°C aufweisen. Bei der Umsetzung der Komponenten (a) und
(b) werden Kohlenwasserstoffe mit Siedepunkten zwischen etwa 110°C und etwa 140°C
wie beispielsweise Toluol, Chlorbenzol, o-, m- und p-Xylol, ein technisches Xylolgemisch
oder auch Gemische der erwähnten Kohlenwasserstoffe, bevorzugt. Bei der weiteren Umsetzung
der Zwischenprodukte aus den Komponenten (a) und (b) mit der Komponente (c) kommen
neben den Kohlenwasserstoffen der angegebenen Art auch tiefer siedende, z.B. bei etwa
40°C bis etwa 80°C siedende, vorzugsweise halogenierte Kohlenwasserstoffe, beispielsweise
Dichloräthan oder Tetrachlorkohlenstoff, in Betracht. Als erhöhte Temperaturen bei
der Umsetzung der Komponenten (a) und (b) eignen sich Temperaturen von 100°C bis 140°C
und bei der weiteren Umsetzung mit der Komponente (c) die Raumtemperatur (15 bis 25°C)
bis erhöhte Temperaturen von etwa 40 bis 80°C besonders gut.
[0043] Ferner ist es vorteilhaft, vor allem die Umsetzung der Komponenten (a) und (b) in
Gegenwart eines Katalysators durchzuführen, der nötigenfalls die Veresterungsreaktion
beschleunigt.
[0044] Als Katalysatoren kommen anorganische Säuren wie z.B. Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure,
vor allem organische Säuren wie z.B. organische Sulfonsäuren und insbesondere p-Toluolsulfonsäure
in Betracht. Zweckmässig werden z.B. 1 bis 4X dieser Katalysatoren pro Mol der Komponente
(a) eingesetzt.
[0045] Zur Verhinderung der Polymerisation bei der Herstellung saurer Ester mit reaktionsfähiger
C=C Doppelbindung kann die Veresterung mit der Komponente (c) vorteilhaft in inerter
Stickstoffatmosphäre vorgenommen werden. Dies trifft vor allem beim Einsatz besonders
reaktionsfähiger Komponenten, wie z.B. Maleinsäure, zu. In diesem Fall oder auch beim
Einsatz ungesättigter Komponenten (b), wie z.B. Oelsäure, ist es vorteilhaft, vor
allem bei höheren Temperaturen, einen Polymerisationsinhibitor einzusetzen. Als Beispiele
solcher Inhibitoren seien Methylenblau, Benzthiazin oder insbesondere Hydrochinon
genannt. Zweckmässig werden z.B. 0,1 bis 0,3% dieser Inhibitoren pro Mol der ungesättigten
Komponenten (b) oder (c) eingesetzt.
[0046] In einer anderen bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäss verwendeten
Leimungsmittel (A) neben z.B. sauren Phosphaten oder Sulfaten oder Carboxylgruppen
als änionische oder acide Gruppen und vorzugsweise 2 bis 5, insbesondere 2 hydrophoben
Substituenten der angegebenen Art zweiwertige Verbindungsglieder, über welche mindestens
zwei der nächst benachbarten hydrophoben Substituenten verknüpft sind, die vorzugsweise
1 bis 15, insbesondere 2 bis 4 Kohlenstoffatome und mindestens 2 Heteroatome, vorzugsweise
2 bis 6, insbesondere 2 Stickstoffatome aufweisen. Je nach Anzahl der hydrophoben
Substituenten enthalten solche Leimungsmittel 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3, insbesondere
1 Verbindungsglied der angegebenen Art.
[0047] Bevorzugte Verbindungsglieder entsprechen in ihrer einfachsten Ausführungsform der
Formel

worin Ai Aethylen, Propylen oder Butylen und Q
1' und Q2 je die direkte Bindung, -CO- oder -CO-NH- bedeuten.
[0048] Verbindungsglieder der Formel (53) sind Teile von Brückengliedern, welche mindestens
eine an einem Stickstoffatom gebundene, anionische oder acide Gruppe aufweisen, und
der Formel

entsprechen, worin A
1', A
2' und A3 je Aethylen, Propylen oder Butylen, mindestens einer der Reste Q
3', Q4 und Q
5' -X', mindestens zwei der Reste Q
3', Q4 und Q
5' -CO-, -CO-NH- oder die direkte Bindung, X' eine anionische oder acide Gruppe oder
einen, eine solche Gruppe tragenden Rest und y' eine ganze Zahl von 1 bis 5 bedeuten.
[0049] In Formel (54) sind 2 und vor allem 1 als Bedeutungen von y' bevorzugt. Zudem haben
A
1', A
2' und A3 vorzugsweise die gleiche Bedeutungen und stehen vor allem für Propylen und
insbesondere für Aethylen.
[0050] Brückenglieder, die im Vordergrund des Interesses stehen, entsprechen somit der Formel

worin A3 Aethylen oder Propylen sind und zwei der Q
6', Q
7' und Q
8' Reste für -CO- oder -CO-NH- und einer der Reste Q6, Q
7' und Q
8' für -X' stehen, wobei -X' die angegebene Bedeutungen hat.
[0051] Von besonderer Bedeutung als Leimungsmittel (A) sind solche, die durch chemische
Umsetzung von
(a') einem gegebenenfalls mit N-C6-C22-Alkyl oder -Alkenyl monosubstituierten Polylakylenpolyamin mit 3 bis 6 Stickstoffatomen
und 4 bis 40 Kohlenstoffatomen mit
(b')einer Fettsäure oder einem Fettalkohol, einem Alkyl- oder Alkenylhalogenid oder einem
Alkyl- oder Alkenylisocyanat mit mindestens 5, vorzugsweise 6 bis 22, vor allem 16 bis 20 Kohlenstoffatomen im Alkyl- oder Alkenylrest
und hierauf
(c')mit dem Anhydrid einer mehrbasischen, vorzugsweise dreibasischen, insbesondere
zweibasischen, anorganischen oder organischen Säure mit 2 bis 18, vorzugsweise 2 bis
8 Kohlenstoffatomen oder einer a- oder β-Halogencarbonsäure mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder einem Sulton erhältlich sind, wobei die Komponente (c') zuletzt eingesetzt wird.
[0052] Als Beispiele spezifischer Vetreter der Komponente (a'), aus welchen das Leimungsmittel
erhältlich ist, seien N,N'-Bis(3-aminopropyl)-1,4-diamino-butan, N-(3-Aminopropyl)-1,4-diamino-butan,
1,2-Bis(3-amino- propyl-amino)-äthan, Pentaäthylenhexamin, vor allem Tetraäthylenpentamin,
Triäthylentetramin und insbesondere Dipropylentriamin und Diäthylentriamin genannt,
wobei Diäthylentriamin im Vordergrund des Interesses steht.
[0053] Als Komponente (b'), aus welchem das Leimungsmittel (A) erhältich ist, kommen vor
allem gegebenenfalls ungesättigte Fettsäuren, Alkenyl- oder vor allem Alkylisocyanate
mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen im Alkyl-
oder Alkenylrest in Betracht. Bei den ungesättigten oder gesättigten C
6-C
22-, vorzugsweise C
8-C
22-, insbesondere C16-C20-Fettsäuren als Komponente (b) handelt es sich z.B. um Capron-,
vorzugsweise Capryl-, Caprin-, Laurin-, Myristin- und Arachinsäure, insbesondere Palmitin-,
Stearin- und Behensäure oder Myristolein-, Palmitolein-, Elaeostearin-, Clupanodonsäure,
insbesondere Oel-, Elaidin-, Eruka-, Linol- und Linolensäuren. Hierbei kommt der Palmitin-,
Stearin-, Oel-und Behensäure eine besondere Bedeutung zu, wobei Palmitin- und vor
allem Stearinsäure im Vordergrund des Interesses stehen. Auch technische, gut zugängliche
Gemische der soeben erwähnten Säuren kommen in Betracht. Als C
16-C
20-Alkylisocyanat sei seiner guten Zugänglichkeit wegen Octadecylisocyanat erwähnt.
[0054] Als Komponente (c') sind Anhydride organischer, mehrbasischer Säuren gegenüber denjenigen
anorganischer, mehrbasischer Säuren bevorzugt. Als Beispiele spezifischer Vertreter
der Anhydride anorganischer, mehrbasischer Säuren seien Schwefeltrioxyd, vor allem
Phosphorpentoxyd und insbesondere Chlorsulfonsäure erwähnt. Bei den organischen, mehrbasischen
Säureanhydriden handelt es sich beispielsweise um diejenigen der
Benzophenontetracarbonsäure, 1,8-Naphthalsäure, Tri- und Pyromellithsäure, Bicyclo-(2,2,1)-hept-5-en-2,3-dicarbonsäure
(auch Norbornendicarbonsäure oder "Nadic acid" genannt), Hexa- und Tetrahydrophthalsäure
sowie Phthalsäure, Bernstein-- und Glutarsäure, Dimethylmaleinsäure, Citracon- und
Itaconsäure und insbesondere um Maleinsäure.
[0055] Bei den Halogencarbonsäuren handelt es sich beispielsweise um 2-Chlorbuttersäure,
2- und 3-Chlorpropionsäure, Bromessigsäure oder Chloressigsäure und deren Alkalimetallsalze.
Als Sulton findet vor allem
Propansulton Verwendung. Im Vordergrund des Interesses stehen Glutar-und Bernsteinsäureanhydrid,
Natriumchloracetat, Citracon- und Itaconsäureanhydrid, Phthalsäure- und Pyromellithsäureanhydrid
und insbesondere Trimellithsäureanhydrid und Maleinsäureanhydrid, aus welchen besonders
wirksame Leimungsmittel erhältlich sind.
[0056] Die Umsetzungsprodukte der Komponenten (a') und (b') stellen Zwischenprodukte dar,
aus welchen die Leimungsmittel (A) durch weitere Umsetzung dieser Zwischenprodukte
mit der Komponente (
c') erhältlich sind.
[0057] Wie eingangs erwähnt, stellen die erfindungsgemäss verwendeten Leimungsmittel (A)
zum Teil an sich bekannte Verbindungen dar. Dies gilt auch für die Zwischenprodukte
aus den Komponenten (a') und (b'), aus welchen die Leimungsmittel (A) erhältlich sind.
[0058] So beschreibt u.a. die französische Patentschrift 1 388 523 Zwischenprodukte aus
Fettsäuren, z.B. Oelsäure oder Stearinsäure, und Polyalkylenpolyamine, z.B. Triäthylentetramin,
die mit mehrbasischen Säuren weiter umgesetzt werden. Ausdrücklich nennt jedoch diese
Patentschrift als mehrbasische Säuren nur Hexa- und Tetrahydrophthal-, Phthal-, Terephthal-,
Trimellith-, Bernstein-,Adipin- und Maleinsäure sowie die entsprechenden Anhydride.
[0059] Die US-Patehtschrift 4 332 737 beschreibt ebenfalls Zwischenprodukte aus Fettsäuren
und Polyalkylenpolyaminen, die mit mehrbasischen Säuren weiter umgesetzt werden, nennt
jedoch ausdrücklich als mehrbasische Säuren Naphthalin-Dicarbonsäuren, Phthal-, Terephthal-,
Malon-, Bernstein-, Glutar-, Malein- und Citraconsäure und entsprechende Anhydride.
[0060] Schliesslich offenbart die japanische Patentanmeldung 74/137 917 Zwischenprodukte
aus Fettsäuren und Polyalkylenpolyaminen, die ausschliesslich mit Chlornatriumacetat
als Säure weiter umgesetzt werden.
[0061] Zwischenprodukte aus Polyalkylenpolyaminen und Fettalkoholen oder Alkyl- oder Alkenylhalogeniden
sind bekannt und im Handel erhältlich. Hingegen sind Zwischenprodukte aus Polyalkylenpolyaminen
oder N-Alkyl-oder N-Alkenylpolyalkylenpolyaminen und Alkyl- oder Alkenylisocyanaten
neu. Dies gilt auch für die Umsetzungsprodukte solcher Zwischenprodukte mit beliebigen,
mehrbasischen Säuren. Ferner sind Umsetzungsprodukte aus Polyalkylenpolyaminen und
Fettsäuren, die mit mehrbasischen Säuren weiter umgesetzt sind, auch neu, sofern als
Anhydride mehrbasischer Säuren diejenigen der Pyromellithsäure, Norbornendicarbonsäure,
Dimethylmaleinsäure oder Citraconsäure eingesetzt werden. Desgleichen sind Umsetzungsprodukte,
die mit 2-Chlorbuttersäure, 2- oder 3-Chlorpropionsäure, Bromessigsäure oder Propansulton
weiter umgesetzt sind, neu.
[0062] Weitere Gegenstände der Erfindung sind demgemäss
- Zwischenprodukte, die durch Umsetzung von
(ai) 1 Mol eines gegebenenfalls mit C6-C22-Alkyl oder Alkenyl monosubstituierten Polyalkylenpolyamins mit 3 bis 6 Stockstoffatomen
und 4 bis 40 Kohlenstoffatomen mit
(b1') 1 bis [h"-1] Mol eines Alkenyl- oder vorzugsweise Alkylisocyantes mit mindestens
5, vorzugsweise 6 bis 22, vor allem 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen
in Alkyl- oder Alkenylrest, wobei [h"] die Anzahl Stickstoffatome der Komponente (a1') bedeutet.
- Verbindungen, die durch Umsetzung der Zwischenprodukte aus den Komponenten (ai)
und (bi) mit
(c1') 1 bis [h1"] Mol des Anhydrids einer mehrbasischen, vorzugsweise zweibasischen, anorganischen
oder insbesondere organischen Säure mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, eine 2- oder 3-Halogencarbonsäure
mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, oder einem Sulton
erhältlich sind,
wobei [h
1"] die Anzahl vorhandener, freier Stickstoffatome des Zwischenproduktes aus (a
1') und (b
1'), die mit der Komponente (b
1') nicht umgesetzt sind, bedeutet.
- Verbindungen, die durch Umsetzung von
(a1') 1 Mol eines Polyalkylenpolyamins mit 3 bis 6 Stickstoffatomen und 4 bis 20 Kohlenstoffatomen
mit
(b2') 1 bis [h"-1] Mol einer. ungesättigten oder vorzugsweise gesättigten Fettsäure mit mindestens
5, vorzugsweise 6 bis 22, vor allem 8 bis 22, insbesondere 17 bis 20 Kohlenstoffatomen,
wobei [h"] die angegebene Bedeutung hat, und hierauf mit
(c') 1 bis [h2"] Mol Pyromellithsäure-, Norbornendicarbonsäure-, Dimethylmaleinsäure- oder Citraconsäureanhydrid,
2-Chlorbuttersäure, 2- oder 3-Chlorpropionsäure, Bromessigsäure oder Propansulton,
wobei [h2"] die Anzahl vorhandener, freier Stickstoffatome des Zwischenproduktes aus (a1') und (b2'), die mit der Komponente (b2') nicht umgesetzt sind,
erhältlich sind.
[0063] Die Umsetzungen der Komponenten (a') und (b') werden im allgemeinen in der Schmelze
bei etwa 120 bis etwa 250°C, vorzugsweise bis 200°C durchgeführt. Bei Anwendung von
hohen Temperaturen von etwa 200 bis 250°C können nötigenfalls die erhaltenen Produkte
mit Aktivkohle gereinigt werden Vor
`a1lem bei Einsatz von Alkenyl- oder Alkylisocyanaten als Komponente (b') oder bei
der Umsetzung mit der Komponente (c') ist es jedoch auch möglich, die Reaktionen in
Gegenwart mindestens eines Lösungsmittels, das gegenüber jeder der Ausgangs-, Zwischen-
und Endprodukte inert sein muss, vorzunehmen. Bei Einsatz solcher Lösungsmittel können
die Umsetzungen auch bei tieferen Temperaturen, z.B. 30 bis 120°C, durchgeführt werden.
Als Beispiele möglicher Lösungsmittel seien Aceton, Dioxan oder gegebenenfalls halogenierte
Kohlenwasserstoffe wie etwa Dichloräthan, Tetrachlorkohlenstoff, Benzol, Toluol, Chlorbenzol,
o-, m- und p-Xylol, ein technisches Xylolgemisch oder auch Gemische der erwähnten
Kohlenwasserstoffe erwähnt. Falls halogenierte Carbonsäuren, z.B. Chloressigsäure,
als Komponente (c') umgesetzt wird, empfiehlt es sich, zur Verhinderung der Bildung
von Nebenprodukten eine etwa äquimolare Menge (bezogen auf die halogenierte Säure)
einer schwachen, stickstoffhaltigen Base, z.B. Pyridin, Isochinolin, Chinolin oder
vorzugsweise Triäthylamin, als Säureempfänger mitzuverwenden. Sofern ungesättigte
Komponenten (c') oder vor allem (b') eingesetzt werden, ist es zudem vorteilhaft,
die Umsetzung in inerter Stickstoffatmosphäre und/oder vor allem bei höheren Temperaturen,
in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors, z.B. Methylenblau, Benzthiazin oder
vorzugsweise Hydrochinon, durchzuführen.
[0064] Bevorzugte Leimungsmittel (A) der angegebenen Art aus den Komponenten (a'), (b')
und (c') weisenMolekulargewichte von etwa 400bis etwa 3 000, vorzugsweise etwa 500
bis etwa 3 000, insbesondere etwa 600 bis etwa 1 500 und infolge ihrer Gehalte an
mindestens einer aciden Gruppe, z.B. einer Gruppe -S0
3H oder -COOH, eine Säurezahl (mg KOH/g Substanz) von etwa 15 bis etwa 150, vorzugsweise
etwa 50 bis etwa 120 auf.
[0065] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfin- d
ungsgemäss verwendeten Leimungsmittel (A) neben 1 oder 2 potentiell anionischen, aciden
Methylen oder Methingruppen und 2 oder 3 hydrophoben Substituenten der angegebenen
Art, zweiwertige Verbindungsglieder, über welche mindestens zwei der nächst benachbarten
hydrophoben Substituenten verknüpft sind, die 1 bis 15, vorzugsweise 3 bis 8 Kohlenstoffatome
und mindestens je 2 Heteroatome, vorzugsweise 2 bis 4 Stickstoff-und/oder Sauerstoffatome
oder insbesondere 4 Stickstoffatome oder 2 Sauerstoffatome aufweisen. Verbindungsglieder
mit jeweils 3 bis 5 Kohlenstoff- und zwei Sauerstoffatomen sind besonders bevorzugt.
Je nach Anzahl der hydrophoben Substituenten enthalten solche Leimungsmittel vorzugsweise
1 oder 2 Verbindungsglieder der angegebenen Art.
[0066] Bevorzugte Verbindungsglieder entsprechen im allgemeinen einer der Formeln

oder

worin n und m" je 1 oder 2 und A
1" verzweigtes oder vor allem geradkettiges Alkylen mit 4 bis 12, insbesondere 6 bis
10 Kohlenstoffatomen, . Cycloalkylen mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen oder Arylen mit
6 bis 14, insbesondere 6 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeuten. Sofern m" in Formel (56)
1 ist, weist das Verbindungsglied an der entsprechenden Stelle eine Methingruppe auf.
Falls aber m" 2 ist,so weist das Verbindungsglied an der entsprechenden Stelle eine
Methylengruppe auf.
[0067] In den Verbindungsgliedern der Formeln (56) oder (57) sind die Methy-
len oder Methingruppen Teil eines zwei- bzw. dreiwertigen Restes -CO-CH
2-CO- oder -CO-CH-CO-, wobei die direkte Verknüpfung der Methylengruppe jeweils zwischen
zwei CO-Gruppen oder der Methingruppe zwischen 3 CO-Gruppen oder 2 CO-Gruppen und
einer CN-Gruppe die aciden Eigenschaften dieser Methylen- oder Methingruppen bedingen.
[0068] Sofern n in Formel (56) für 2 steht, so bedeutet n" in der Regel 2. 1 als Bedeutung
von m" gilt in der Regel nur insofern n" auch 1 ist. Besonders bevorzugt ist jedoch
das Verbindungsglied der Formel (56), worin n" für 1 und m" für 2 stehen.
[0069] Von besonderer Bedeutung als Leimungsmittel (A) sind vor allem solche, die durch
chemische Umsetzung von
(a") Malonsäure, einem Malonsäuredihalogenid, Acetondicarbonsäure oder einem CI-C4-Alkylester der Malonsäure, Acetondicarbonsäure oder Methantricarbonsäure mit
(b1") einem Fettalkohol
oder von
(a") Cyanessigsäure oder deren C1-C4-Alkylester mit
(b2) einem Fettamin und hierauf mit
(c") einem C4-C12-Alkylen-, C6-C14-Cycloalkylen- oder C6-C14-Arylendiisocyanat
erhältlich sind.
[0070] Als Komponente (a
1"), aus welcher das Leimungsmittel (A) erhältlich ist, kommen vor allem die Dihalogenide,
z.B. das Dibromid und insbesondere das Dichlorid der Malonsäure sowie deren Methyl-
oder insbesondere Aethylester in Frage. Wegen seiner grossen Reaktionsfähigkeit ist
Malonsäuredichlorid besonders bevorzugt. Ferner kommen ihrer guten Zugänglichkeit
wegen auch der Dimethyl- und vor allem der Diäthylester der Acetondicarbonsäure oder
der Trimethyl- und vor allem Triäthylester der Methantricarbonsäure in Betracht.
[0071] Bei der Komponente (a") handelt es sich vor allem um Cyanessigsäure-methylester und
insbesondere um Cyanessigsäureäthylester.
[0072] Als Komponenten (a") und (a") stehen Malonsäuredichlorid und Cyanessigsäureäthylester
im Vordergrund des Interesses.
[0073] Als Komponente (b
1'), aus welcher das Leimungsmittel (A) erhältlich ist, kommen vor allem gegebenenfalls
ungesättigte, aliphatische Alkohole mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere
16 bis 20 Kohlenstoffatomen und als Komponente (b
2") vor allem Mono- oder Dialkylamine oder Mono- oder Dialkenylamine mit jeweils 6
bis 22, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen im Alkyl-oder
Alkenylrest in Betracht. Die gesättigten Fettalkohole und die Alkyl- oder Dialkylamine
sind gegenüber den ungesättigten Fettalkoholen und den Alkenyl- oder Dialkenylaminen
bevorzugt. Primäre Amine sind gegenüber sekundären Aminen ebenfalls bevorzugt. Als
spezifische Vertreter von C16-C20 Fettalkohlen und von Mono- oder Dialkylaminen mit
C
16-C
20 Alkylresten seien ihrer guten Zugänglichkeit wegen Hexadecanol, Octadecanol, Oleylalkohol,
Octadecylamin und Dioctadecylamin erwähnt. Auch technische Gemische der Fettalkohole
bzw. der Fettamine der angegebenen Art kommen in Betracht.
[0074] Bei den aliphatischenDiisocyanaten als Komponente (c") handelt es sich um solche,
die verzweigte oder vorzugsweise geradkettige Alkylenreste mit etwa 4 bis 12, insbesondere
6 bis 10 Kohlenstoffatome aufweisen.
[0075] Als spezifische Vertreter solcher Diisocyanate seien Butylendiisocyanat, Dodecylendiisocyanat,
vor allem Decylen-1,10-Diisocyanat und insbesondere Hexylen-1,6-Diisocyanat genannt.
Bei den cycloaliphatischen Diisocyanaten handelt es sich um solche, die im allgemeinen
6 bis 14 Kohlenstoffatomen im Cycloalkylenrest aufweisen. Als Beispiele seien Cyclohexyl-
oder Dicyclohexyl-diisocyanat genannt.
[0076] Die aromatischen Diisocyanateweisen im allgemeinen 6 bis 14, vorzugsweise 6 bis 8
Kohlenstoffatome im Arylenrest auf. Als Beispiele spezifischer Vertreter seien Naphthylen-1,5-diisocyanat,
Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat, Phenylen-1,4-diisocyanat und Toluylen-2,4-und -2,6-diisocyanat
genannt. Ihrer guten Zugänglichkeit wegen seien Hexan-1,6-diisocyanatund Toluylen-2,4-
oder -2,6-diisocyanat oder vor allem technische Gemische von Toluylen-2,4- und -2,6-diisocyanat
genannt.
[0077] Im allgemeinen wird etwa 1 Mol Fettalkohol als Komponente (b
1") pro funktionelle Gruppe der verwendeten Komponente (a
1") eingesetzt. So werden in der Regel etwa 2 Mol Fettalkohol pro Mol Komponente (a
1") eingesetzt, sofern die Komponente (a
1") Malonsäure oder Acetondicarbonsäure oder deren Halogenide oder Ester ist, und etwa
3 Mol Fettalkohol pro Mol Komponente (a") eingesetzt, sofern die Komponente (a") Methantricarbonsäuremethyl-
oder äthylester ist.
[0078] Falls die Komponenten (a2) und (b
2") eingesetzt werden, so werden sie miteinander im allgemeinen in etwa äquimolaren
Verhältnissen umgesetzt. Das erhaltene Cyanessigsäurefettamid stellt ein Zwischenprodukt
dar, das mit der Komponents (c") weiter umgesetzt wird, wobei etwa 0,5 Mol Alkylen-,
Cycloalkylen- oder Arylendiisocyanat der angegebenen Art als Komponente (c") pro Mol
Zwischenprodukt aus etwa äquimolaren Mengen der Komponenten (a2) und b
2") eingesetzt werden.
[0079] Bevorzugt eingesetze Leimungsmittel (A) der angegebenen Art aus den Komponenten (a
1") und (b
1") oder aus den Komponenten (a
2"), (b
2") und (c") weisen Molekulargewichte von etwa 400 bis etwa 3 000, vorzugsweise von
etwa 600 bis etwa 1 500 auf.
[0080] Die Umsetzungen der vorstehend angegebenen Komponenten (a
1"), (a
2"), (b
1"),(b
2") und (c") werden im allgemeinen nach an sich bekannten Methoden durchgeführt. So
werden z.B. die Umsetzungen der Komponenten (a
1") mit (b
1") oder (a
2") mit (b
2") gegebenenfalls in Schmelze bei etwa 30 bis etwa 250°C, vorzugsweise etwa 40 bis
140°C durchgeführt. Bei Anwendung von hohen Temperaturen von etwa 200 bis 250°C können
nötigenfalls die erhaltenen Produkte mit Aktivkohle gereinigt werden. Vor allem bei
Einsatz von Säurehalogeniden als Komponente (a
1") und im allgemeinen bei Umsetzen der Zwischenprodukte aus den Komponenten (a") und
(b") mit der Komponente (c") ist es jedoch vorteilhaft, die Umsetzungen in Gegenwart
mindestens eines Lösungsmittels, das gegenüber jedem der Ausgangs-, Zwischen- und
Endprodukte inert sein muss, vorzunehmen. Bei Einsatz solcher Lösungsmittel können
die Umsetzungen auch bei tieferen Temperaturen, z.B. 30 bis 120°C, vorzugsweise 30
bis 50°C durchgeführt werden. Als Beispiele möglicher Lösungsmittel seien Aceton,
Dioxan oder gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoffe wie etwa Dichloräthan,
Tetrachlorkohlenstoff, Benzol, Toluol, Chlorbenzol, o-, m- und p-Xylol, ein technisches
Xylolgemisch oder auch Gemische der erwähnten Kohlenwasserstoffe erwähnt, die sich
besonders gut dazu eignen, als Reaktionsmedium zum Umsetzen von Säurehalogeniden als
Komponente (a") mit Fettalkoholen als Komponente (b
1") eingesetzt zu werden. Bei Umsetzen von Zwischenprodukten aus (a
2") und (b2) mit der Komponente (c") eignet sich als weiteres Lösungsmittel vor allem
Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxyd besonders gut. Beim Umsetzen von freien Säuren
als. Komponenten (a
1") oder (a
2") mit Fettalkoholen oder Fettaminen als Komponenten (b") oder (b
2") kann der Einsatz eines Katalysators, z.B. Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure
oder organischen Sulfonsäuren, vorzugsweise p-Toluolsulfonsäure, um nötigenfalls die
Veresterungs-oder Umesterungsreaktionen zu beschleunigen, vorteilhaft sein. Sofern
ungesättigte Komponenten (b
1") und (b
2") eingesetzt werden ist es zudem vorteilhaft, die Umsetzung in inerter Stickstoffatmosphäre
und/oder, vor allem bei hohen Temperaturen z.B. über 90°C, in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors,
z.B. Methylenblau, Benzthiazin oder vorzugsweise Hydrochinon, durchzuführen.
[0081] Wie eingangs erwähnt, stellt ein Teil der Leimungsmittel (A) an sich bekannte Verbindungen
dar. So beschreibt z.B. der Artikel von Staudinger et al. in der Zeitschrift Makromolekulare
Chemie, Band 3,
[0082] Seiten 251 bis 280 (1949) Fettalkyl-diester der Malonsäure, d.h. Verbindungen, die
ein Verbindungsglied der Formel (56) aufweisen, worin n für 1 und m für 2 stehen.
Der Artikel von Staudinger et al. macht jedoch keine Angaben über den Verwendungszweck
der offenbarten Verbindungen. Ferner offenbart z.B. die britische Patentschrift 737
528 Fettalkyl-diester der Acetondicarbonsäure, d.h. Verbindungen, die ein Verbindungsglied
der Formel (56) aufweisen, worin m und n für 2 stehen. Diese Patentschrift macht jedoch
keine Aussagen über die Verwendung der offenbarten Verbindungen als Papierleimungsmittel.
[0083] Hingegen stellen Verbindungen, die ein Verbindungsglied der Formel (56), worin n
und m für 1 stehen oder ein Verbindungsglied der Formel (57 aufweisen, neue Verbindungen
dar. Auch die Zwischenprodukte aus den Komponenten (a2) und (b2) sind neu.
[0084] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung bilden somit die als Zwischenprodukte verwendbare
Verbindungen der Formel

oder deren Salze, worin p" 2 oder vorzugsweise 1 ist, R
1" und R" voneinander verschieden oder vorzugsweise gleich sind und je Alkenyl oder
vorzugsweise Alkyl mit 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatome
bedeuten.
[0085] Erfindungsgegenstand ist auch das Herstellungsverfahren der Verbindung der Formel
(58), das sich dadurch auszeichnet, dass man 1 Mol Cyanessigsäure oder deren C
1-C
4-Alkylester, mit etwa 1 Mol eines sekundären oder primären Amins der Formel

miteinander umsetzt.
[0086] Neue Verbindungen als Erfindungsgegenstand, die als Leimungsmittel (A) verwendbar
sind, entsprechen der Formel

oder

worin p" und q" voneinander veschieden oder vorzugsweise gleich sind und je für 2
oder vorzugsweise für 1 stehen, R
1", R
2", R" und R
4" voneinander verschieden oder vorzugsweise gleich sind und je Alkenyl, oder vorzugsweise
Alkyl mit 6 bis 22. vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen
und A
1" Cycloalkylen mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen, vor allem Alkylen mit 4 bis 12, vorzugsweise
6 bis 10 Kohlenstoffatomen oder Arylen mit 6 bis 14, vorzugsweise 6 bis 8 Kohlenstoffatomen
bedeuten.
[0087] Das Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel (60) oder (61) zeichnet
sich dadurch aus, dass man
1 Mol Methantricarbonsäure-C1-C4-alkylester, insbesondere Methantricarbonsäure-äthylester mit etwa 3 Mol eines Fettalkohols
einer der Formeln



worin R1", R" und R3" die angegebenen Bedeutungen haben, oder
1 Mol Diisocyanat der Formel
(65) 0 = C = N - A1" - N = C = 0 ,
worin A" die angegebenen Bedeutungen hat,
mit etwa 2 Mol des Zwischenproduktes der Formel (58) oder der Formel

worin R3, R4" und q" die angegebenen Bedeutungen haben, miteinander umsetzt.
[0088] In einer anderweitigen, ebenfalls bevorzugten Ausführungsart enthalten die erfindungsgemäss
verwendeten Leimungsmittel (A) neben 1 bis 6, vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1
oder 2 -COO ⊖ oder -COOH-Gruppen als anionische oder acide Gruppen und 2 bis 10, vorzugsweise
2 bis 6 hydrophoben Substituenten der angegebenen Art zweiwertige Verbindungsglieder,
über welche mindestens zwei der nächst benachbarten hydrophoben Substituenten verknüpft
sind, die vor allem 4 bis 15 Kohlenstoffatome und mindestens je 2 Heteroatome, vorzugsweise
ein Stickstoff- und ein Sauerstoffatom oder insbesondere 2 Stickstoffatome oder 2
Sauerstoffatome aufweisen. Verbindungsglieder mit jeweils 4 bis 10 Kohlenstoff- und
zwei Sauerstoffatomen sind besonders bevorzugt. Je nach Anzahl der hydrophoben Substituenten
enthalten solche Leimungsmittel 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3 Verbindungsglieder der
angegebenen Art.
[0089] Bevorzugte Verbindungsglieder entsprechen im allgemeinen einer der Formeln

oder

worin A"' und A
2"' je einen zweiwertigen, aliphatischen oder aromatischen Rest, Q
1"' und Q2' voneinander verschieden oder vorzugsweise gleich sind und -0-, -NH- oder
-N. bedeuten.
[0090] In Formeln (67) und (68) bilden die Reste A
1"' und A
2"' ein Teil eines aliphatischen oder aromatischen Brückengliedes, welches 1 bis 6,
vorzugsweise 1 bis 4, insbesondere 1 oder 2 anionische oder acide Gruppen und gegebenenfalls
1 Stickstoffatom aufweist.
[0092] Z"' Wasserstoff, Methyl oder vorzugsweise Hydroxyl, n"' und m"' je 1 oder 2, p"' eine
ganze Zahl von 1 bis 4 und q"' und q"" je 1, 2 oder 3 bedeuten.
[0093] Von besonderer Bedeutung als Leimungsmittel (A) sind vor allem solche, die durch
chemische Umsetzung von mindestens
(a"') einer aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure mit mindestens 3 Carboxylgruppen,
einer Polyalkylenpolyamino-Polyessigsäure mit 4 bis 6 Carboxylgruppen oder einer aliphatischen
Monocarbonsäure oder Aminocarbonsäure mit 2 Hydroxylgruppen mit
(b"') einem Fettalkohol und/oder einem Fettamin oder einer Fettsäure erhältlich sind,
wobei Fettalkohole und/oder Fettamine als Komponente (b"') bei Verwendung von den
Carbonsäuren mit mindestens 3, bzw. 4 bis 6 Carboxylgruppen als Komponente (a"') und
Fettsäuren als Komponente (b"') bei Verwendung von Monocarbonsäuren als Komponente
(a"') eingesetzt werden.
[0094] In der Regel stellen die so erhältlichen Leimungsmittel aliphatische oder aromatische
Fettsäureester oder Fettsäureamide dar. Bevorzugte Ester oder Amide dieser Art weisen
Brückenglieder einer der Formeln (69) bis (73) auf, worin Q
1"' und Q2' gleich sind. Weitere Leimungsmittel liegen jedoch auch als Amidester vor,
die sowohl aus Fettalkoholen als auch aus Fettaminen und aus aliphatischen oder aromatischen
Säuren mit mindestens 3 Carboxylgruppen, bzw. 4 bis 6 Carboxylgruppen, erhältlich
sind. Bevorzugte Amidester dieser Art weisen Brückenglieder einer der Formeln (69)
bis (73) auf, worin Q
1"' und Q2' voneinander verschieden sind. Sofern Monocarbonsäuren mit 2 Hydroxylgruppen
als Komponente (a"') eingesetzt werden, kommen nur Fettsäuren als Komponente (b"')
in Frage, wobei Fettsäureester erhältlich sind, die in ihrer bevorzugten Ausführungsform
Brückenglieder einer der Formeln (74) bis (77) aufweisen.
[0095] Bevorzugt eingesetzte Leimungsmittel (A) der angegebenen Art aus den Komponenten
(a"') und (b"') weisenMolekulargewichte von etwa 400 bis etwa 3 000, vorzugsweise
von etwa 600 bis etwa 1 500 auf. Leimungsmittel mit einem Brückenglied einer der Formeln
(69) oder (71) sind besonders bevorzugt.
[0096] Insbesondere sind Leimungsmittel, die im Vordergrund des Interesses stehen, durch
Umsetzung von mindestens
(a"') einer aromatischen Säure, die 9 bis 20 Kohlenstoffatome und 3 bis 6 Carboxylgruppen
aufweist, einer aliphatischen Säure, die 3 Carboxylgruppen und gegebenenfalls ein
Stickstoffatom aufweist, einer Polyalkylenpolyamino-Polyessigsäure die 4 bis 6 Carboxylgruppen
und 2 bis 4 Stickstoffatome aufweist, einer aliphatischen Dihydroxymonocarbonsäure
oder Bis(hydroxylalkyl)-amino-monocarbonsäure, die 3 bis 6 Kohlenstoffatome aufweist,
oder deren Halogeniden oder Anhydriden, mit
(b"') einem Fettalkohol und/oder einem primären oder sekundären Fettamin oder sofern
eine Monocarbonsäure der angegebenen Art als Komponente (a"') eingesetzt wird, aus
einer Fettsäure, wobei die Fettreste der Fettalkohole, Fettamine und Fettsäuren ungesättigt
oder vorzugsweise gesättigt sind und 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere
16 bis 20 Kohlenstoffatome aufweisen, erhältlich.
[0097] Damit wie eingangs erwähnt, die Leimungsmittel mindestens eine -COO ⊖ oder -COOH
Gruppe als anionische oder acide Substituenten aufweisen und das Verbindungsglied,
über welches die hydrophoben Substituenten miteinander direkt verknüpft sind, mindestens
2 Heteroatome enthält, sind die Leimungsmittel in ihrer bevorzugten Ausführungsart
aus 1 Mol der Komponente (a"') und 2 bis (h"'-1) Mol der Komponente (b"') erhältlich;
wobei h"' die Anzahl Carboxylgruppen der Komponente (a"') bedeutet, sofern als Komponente
(a"') Carbonsäuren mit mindestens 3, bzw. 4 bis 6 Carboxylgruppen und als Kompo-
nente (b"') Fettalkohole und/oder Fettamine eingesetzt werden. Beim Einsatz von 1 Mol
Monocarbonsäure mit 2 Hydroxylgruppen als Komponente (a"') werden hingegen in der
Regel 2 Mol Fettsäure eingesetzt.
[0098] Infolge der Gegenwart mindesters einer -COO ⊖ oder -COOH Gruppe in den Leimungsmitteln,
weisen letztere eine Säurezahl (mg KOH/g Substanz) von etwa 15 bis etwa 150, vorzugsweise
von etwa 40 bis etwa 100 auf.
[0099] Als Carbonsäuren mit mindestens 3 Carboxylgruppen für die Komponente (a"'), aus welcher
das Leimungsmittel (A) erhältlich ist, kommen vor allem aromatische einkernige Polycarbonsäuren,
z.B. Hemimellith-, Trimellith-, Trimesin-, Prehnit-, Mellophan-, Pyromellith- oder
Mellithsäure, Benzolpentacarbonsäure, aromatische zweikernige Polycarbonsäuren, z.B.
Benzophenontri- bis -hexacarbonsäure oder Anhydride der genannten aromatischen Carbonsäuren,
aliphatische Tricarbonsäuren, z.B. Tricarballyl-, Aconit- oder Citronensäure, aliphatische
Tricarbonsäuren, die ein Stickstoffatom aufweisen, z.B. Bis(2-carboxyäthyl)-carboxymethyl-amin,
Nitrilotripropionsäure und Nitrilotriessigsäure, und Polyalkylenamino-polyessigsäuren,
z.B. Triäthylen tetramin-hexaessigsäure, Diäthylentriaminpentaessigsäure, Dipropylentriamin-pentaessigsäure,
Aethylendiamin-tetraessigsäure, N,N'-Bis(2-carboxyäthyl)-N,N'-bis-(carboxymethyl)-äthylendiamin,
Tris[2-bis(carboxymethyl-amino)-ethyl]-amin, Bis[2-bis(carboxymethylamino)-ethyl]-methylamin
oder N,N'-Bis[2- bis(carboxymethyl-amino)-äthyl]-N,N'-dimethyl-äthylendiamin in Betracht..
Wegen ihrer leichten Zugänglichkeit sind hierbei Trimellithsäureanhydrid, Pyromellithsäuredianhydrid,
Hemimellithsäure, Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid, Tricarballylsäure, trans-Aconitsäure,
Citronensäure oder Nitrilotriessigsäure besonders bevorzugt. Als aliphatische Monocarbonsäuren
für die Komponente (a"') kommen z.B. Glycerinsäure, 1,2-Dihydroxybuttersäure, 1,3-
und 2,3-Dihydroxyvaleriansäure, 2,2-Bis-(hydroxymethyl)-propionsäure, N,N-Bis(hydroxyäthyl)-ß-alanin
und N,N-Bis(hydroxyäthyl)-glycin in Frage, wobei 2,2-Bis(hydroxymethyl)-propionsäure
und N,N-Bis(hydroxyäthyl)-glycin bevorzugt sind. Im Vordergrund des Interesses stehen
Trimellithsäureanhydrid, Pyromellithsäuredianhydrid und Citronensäure.
[0100] Sofern Polyalkylenpolyamino-polyessigsäuren als Komponente (a"') ein-gesetzt werden,
sind daraus oligomere Leimungsmittel erhältlich. Beim Einsatz der übrigen Säuren als
Komponente (a"') sind hingegen monomere Leimungsmittel erhältlich, welche gegenüber
den oligomeren Leimungsmitteln auch bevorzugt sind.
[0101] Leimungsmittel (A) mit einem Brückenglied der Formel (69) sind z.B. aus den genannten
aromatischen einkernigen Polycarbonsäuren, mit einem Brückenglied der Formel (70)
aus einer Benzophenontri-bis-hexacarbonsäure, mit einem Brückenglied der Formel (71)
aus der Tricarballyl- oder Citronensäure, mit einem Brückenglied der Formel (72) aus
der Aconitsäure mit einem Brückenglied der Formel (73) aus aliphatischen Tricarbonsäuren,
die ein Stickstoffatom aufweisen, mit einem Brückenglied der Formel (74) aus der 2,2-Bis(hydroxymethyl)-propionsäure,
mit einem Brückenglied der Formel (75) aus der Glycerinsäure, mit einem Brückenglied
der Formel (76) aus der 1,3-Dihydroxyvaleriansäure oder der 1,2- Dihydroxybuttersäure
und mit einem Brückenglied der Formel (77) aus N,N-Bis(hydroxyäthyl)-glycin oder N,N-Bis(hydroxyäthyl)-ß-alanin
als Komponente (a"') erhältlich.
[0102] Als Komponente (b"'), aus welchen das Leimungsmittel (A) erhältlich ist, kommen vor
allem gegebenenfalls ungesättigte, aliphatische Fettsäuren und Alkohole mit 6 bis
22, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen oder Mono- oder
Dialkylamine oder Mono- oder Dialkenylamine mit jeweils 6 bis 22, vorzugsweise 8 bis
22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatomen im Alkyl- oder Alkenylrest in Betracht.
Bei den ungesättigten oder gesättigten C
6-C
22-,vorzugsweise C
8-C
22-, insbesondere C16-C20 Fettsäuren als Komponente (b"') handelt es sich z.B. um Capron-,
vorzugsweise Capryl-, Caprin-, Laurin-, Myristin- und Arachinsäure, insbesondere Palmitin-,
Stearin- und Behensäure oder Myristolein-, Palmitolein-,
Elaeosteari
n-,
Clup
anodonsä
ure, inbesondere Oel-, Elaidin-, Eruka-,
Linol- und Linolensäuren. Hierbei kommt der Palmitin-, Stearin-, Oel-und
Behensäure eine besondere Bedeutung zu, wobei Palmitin- und vor allem Stearinsäure
im Vordergrund des Interesses stehen. Auch technische, gut zugängliche Gemische der
soeben erwähnten Säuren kommen in Betracht. Die ungesättigten oder gesättigten Fettalkohole
und die ungesättigten oder vorzugsweise gesättigten Mono- oder Dialkylamine oder Mono-
oder Dialkenylamine leiten sich strukturell von den soeben erwähnten Fettsäuren ab.
Als spezifische Vertreter von C
16-C
20 Fettalkohlen und von Mono- oder Dialkylaminen mit C
16-C
20 Alkylresten seien ihrer guten Zugänglichkeit wegen Hexadecanol, Octadecanol, Oleylalkohol,
Octadecylamin und Dioctadecylamin erwähnt. Auch technische Gemische der Fettalkohole
bzw. der Fettamine der angegebenen Art kommen in Betracht.
[0103] Die folgenden Verbindungen, die als Komponente (A) des erfindungsgemässen Verfahrens
als Leimungsmittel verwendet werden, sowie ihre Herstellung aus den Komponenten (a"')
und (b"') sind an sich bekannt:
Diester und Diamide aus aromatischen Carbonsäuren mit mindestens 3 Carboxylgruppen,
die Brückenglieder der Formel (69), worin Q1'" und Q2'" gleich sind, welche z.B. in der deutschen Offenlegungsschrift 2 417 556, in der
britischen Patentschrift 1 025 433 und in der US Patentschrift 3 981 838 beschrieben
sind.
- Diamide aus aromatischen Carbonsäuren mit mindestens 3 Carboxylgruppen, die Brückenglieder
der Formel (70) aufweisen, worin Qi" und Q2'" gleich sind und -NH- oder -N bedeuten, welche z.B. in der US Patentschrift 3 275
651 beschrieben sind.
Diester und Diamide aus aliphatischen Carbonsäuren mit 3 Carboxylgruppen, die Brückenglieder
der Formel (71) aufweisen, worin Q1'" und Q2'" gleich sind und -0-, -NH- oder -N und Z"' -OH bedeuten, welche z.B. in den US Patentschriften
3 929 712 und 4 021 377 beschrieben sind.
- Diester aus 2,2-Bis(hydroxymethyl)-propionsäure, die Brückenglieder der Formel (74)
aufweisen, die z.B. in der britischen Patentschrift 1 257 928 und in der US Patentschrift
3 441 953 beschrieben sind.
[0104] Hingegen entsprechen neue Verbindungen, die erfindungsgemäss als Leimungsmittel verwendbar
sind, der Formel

oder

worin m'" und n"' je 1 oder 2, Q
3'" und Q
4'" je -0- oder -NH- oder, sofern n"' und/oder m"' 2 sind, Q
3'" und/oder Q4" -N und R
1", R
1'", R
2"' und R
2"" je Alkyl oder Alkenyl mit mindestens 5 Kohlenstoffatomen bedeuten, wobei mindestens
einer der Reste R
1'", R
1"", R
2'" und R
2"" mindestens 8, vorzugsweise 8 bis 22, insbesondere 16 bis 20 Kohlenstoffatome aufweist,
A
1'" für einen zweiwertigen Rest einer der Formeln

oder

oder, sofern Q
3'" und Q4" in Formel (78) voneinander verschieden sind, einer der Formeln

oder

oder, sofern Q
3'" und Q
4'" in Formel (78) gleich sind und -0- bedeuten oder Q
3'" und Q
4'" voneinander verschieden sind, der Formel .

und A
2'" für einen zweiwertigen Rest einer der Formeln

oder

stehen, worin X"'-COOH oder -COO ⊖

p"' eine Zahl von 1 bis 4, q"' und q"" je 1, 2 oder 3 und m"', n"', s'" und t"', je
1 oder 2 bedeuten und Q
3'", R
1'" und R
1"" die angegebenen.Bedeutungen haben.
[0105] Bevorzugte neue, als Leimungsmittel einsetzbare Verbindungen entsprechen einer der
Formeln

oder

worin n"' und s"' 1 oder 2, Q
5"' -0- oder, sofern n"' 2 ist,

X"'-COOH oder -COO ∪ und R
3'" Alkenyl oder vorzugsweise Alkyl mit 16 bis 20 Kohlenstoffatomen bedeuten.
[0106] In der Regel wird bei der Herstellung der neuen Verbindungen so verfahren, dass man
1 Mol einer Polycarbonsäure der Formel

mit 2 bis (h"'-1) Mol eines Fettalkohols der Formel

oder

und/oder mit 2 bis (h"'-1) Mol eines primären oder sekundären Fettamins der Formel

oder 1 Mol eines Diols der Formel

mit 2 Mol einer Fettsäure der Formel

oder

nach an sich bekannten Methoden umsetzt, wobei A
1"', A
2"', R
1"', R
1"", R
2'", R2"" und n'" die angegebenen Bedeutungen und h"' die Anzahl der Carboxylgruppen
der Carbonsäure der Formel (95) bedeutet.
[0107] Die Umsetzungen werden im allgemeinen in Schmelze bei etwa 120 bis etwa 250°C, vorzugsweise
bis 200°C durchgeführt. Bei Anwendung von hohen Temperaturen von etwa 200 bis 250°C
können nötigenfalls die erhaltenen Produkte mit Aktivkohle gereinigt werden. Vor allem
bei Einsatz von Säureanhydriden ist es jedoch auch möglich, die Umsetzungen in Gegenwart
mindestens eines Lösungsmittels, das gegenüber jedem der Ausgangs- und Endprodukte
inert sein muss, vorzunehmen. Bei Einsatz solcher Lösungsmittel können die Umsetzungen
auch bei tieferen Temperaturen, z.B. 30 bis 120°C, durchgeführt werden. Als Beispiele
möglicher Lösungsmittel seien Aceton, Dioxan oder gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoffe
wie etwa Dichloräthan, Tetrachlorkohlenstoff, Benzol, Toluol, Chlorbenzol, o-, m-
und p-Xylol, ein technisches Xylolgemisch oder auch Gemische der erwähnten Kohl'enwasserstoffe
erwähnt. Beim Umsetzen von beispielsweise Diolen der Formel (100) mit Fettsäuren der
Formeln (101) oder (102) kann der Einsatz eines Katalysators, z.B. Salzsäure, Schwefelsäure,
Phosphorsäure oder organischen Sulfonsäuren, vorzugsweise p-Toluolsulfonsäure, um
nötigenfalls die Veresterungsreaktionen zu beschleunigen, vorteilhaft sein. Falls
Polycarbonsäuren der Formel (95) mit primären Fettaminen der Formeln (98) oder (99),
worin n'" 1 ist, umgesetzt werden, empfiehlt es sich, zur Verhinderung der Bildung
von Nebenprodukten eine etwa äquimolare Menge (bezogen auf das primäre Fettamin) einer
schwachen, stickstoffhaltigen Base, z.B. Pyridin, Triäthylamin, Isochinolin oder vorzugsweise
Chinolin mitzuverwenden. Sofern R
1'", R
1"", R
2'" und R
2"" in Formeln (96) bis (99), (101) und (102) für einen Alkylenrest der angegebenen
Art steht, oder Ai" in Formel (95) für die Formel (82) steht, ist es zudem vorteilhaft,
die Umsetzung in inerter Stickstoffatmosphäre und/oder in Gegenwart eines Polymerisationsinhibitors,
z.B. Methylenblau, Benzthiazin oder vorzugsweise Hydrochinon durchzuführen.
[0108] In der Regel werden die Umsetzungen einstufig durchgeführt. Es ist jedoch auch möglich,
beispielsweise die Polycarbonsäure der Formel (95) mit einem sekundären Fettamin der
Formel (95), worin n'" 2 ist, in einer ersten Stufe und anschliessend mit einem primären
Fettamin der Formel (99), worin n'" 1 ist, in einer zweiten Stufe umzusetzen.
[0109] Vor ihrem Einsatz als Komponente (A) in erfindungsgemässen Papierleimungsverfahren
brauchen die Leimungsmittel nach erfolgter Herstellung aus den Komponenten (a), (b)
und (c), aus den Komponenten (a'), (b') und (c'), aus den Komponenten (a
1") und (b
1"), aus den Komponenten (
a2), (
b2) und (c") oder aus den Komponenten (a"') und (b"') im allgemeinen nicht gereinigt
oder umkristallisiert zu werden und können somit in der Regel direkt verwendet werden.
Dies gilt auch für die Zwischenprodukte aus den Komponenten (a) und (b), (
a') und (b') oder (a") und (b
2"), die somit vor ihrer Weiterverarbeitung mit der Komponente (c), (c') oder (c")
zu den Leimungsmitteln (A) in der Regel ebenfalls nicht gereinigt oder umkristallisiert
werden.
[0110] Vor allem bei separater Zugabe (in beliebiger Reihenfolge) des Leimungsmittels (A)
und des Retentionsmittels (B) zur Faserstoffsuspension beim erfindungsgemässen Verfahren
zum Leimen von Papier oder Karton ist es zweckmässig, das Leimungsmittel mindestens
teilweise in Salzform einzusetzen. Solche Salze können bei Bedarf dadurch erhalten
werden, dass man nach beendeter Umsetzung der Komponenten (a), (b) und (c), (a'),
(b') und (c'), (a
1") und (b
1"), (a
2"),(b
2") und (c") oder (a") und (b"') die erhaltenen Umsetzungsprodukte durch Zugabe u.a.
eines Alkylamins oder Alkanolamins mit insgesamt höchstens 6 Kohlenstoffatomen, z.B.
Trimethylamin, Monoäthylamin, Diäthanolamin, vor allem durch Zugabe von Ammoniak oder
eines Alkalimetallhydroxydes, beispielsweise Kalium- oder vor allem Natriumhydroxyd,
in der Regel in wässrigem Medium bei Raumtemperatur (etwa 15 bis etwa 25°C) in die
entsprechenden Salze gegebenenfalls mindestens teilweise überführt. Zweckmässigerweise
wird ein Alkalimetallhydroxyd, z.B. Kalium-oder vor allem Natriumhydroxyd oder insbesondere
Ammoniak in der Regel in Form ihrer verdünnten, etwa 1 bis etwa 10 gewichtsprozentigen,
wässrigen Lösungen verwendet. Zweckmässig wird in der Regel höchstens 2 Mol, vor allem
höchstens 1 Mol, vorzugsweise 0,1 bis 0,9, insbesondere 0,2 bis 0,7 Mol Ammoniak oder
Alkalihydroxyd pro vorhandene Ladung des anionischen Leimungsmittels eingesetzt. Die
als Salze vorliegenden Leimungsmittel weisen somit z.B. acide

oder -COOH Gruppen auf, die mindestens teilweise in die Gruppen
⊖ M
⊕ , -SO
3 ⊖M
⊕ oder -COO
⊖M
⊕ überführt werden, worin M
⊕ die entsprechenden Amin-, Ammonium- oder AlkalimetallKationen bedeutet.
[0111] Teilweise als Salz vorliegende Verbindungen, die als Leimungsmittel (A) in Frage
kommen, sind z.B. solche, die durch Umsetzung von (a) 1 Mol Triäthanolamin oder Glycerin
mit (b) 2 Mol Stearinsäure, hierauf mit (c) 1 bis 1,5 Mol Chlorsulfonsäure oder Phosphorpentoxyd
und zuletzt mit
'0,1 bis 0,9 Aequivalenten einer wässrigen Kalium- oder Natriumhydroxydlösung, bezogen
auf die aciden Protonen der sauren Substituenten des Leimungsmittels, d.h. im vorliegenden
Fall des Gemisches saurer Ester, die aus (a), (b) und (c) erhältlich sind.
[0112] Im erfindungsgemässen Papierleimungsverfahren wird neben dem vorstehend beschriebenen
;monomeren bis oligomeren, anionischen Leimungsmittel (A) stets ein polymeres kationisches
Retentionsmittel (B) eingesetzt, welches in der Regel ein Molekulargewicht von mindestens
etwa 1 000, vorzugsweise etwa 2 000 bis etwa 2 000 000 aufweist.Retentionsmittel mit
Molekulargewichten im Bereich von 10 000 bis 100 000 sind besonders bevorzugt. Grundsätzlich
kann jedes handelsübliche Retentionsmittel im erfindungsgemässen Verfahren eingesetzt
werden. Als Beispiele herkömmlicher Retentionsmittel (B), die sich besonders gut dazu
eignen, zusammen mit dem Leimungsmittel (A) im erfindungsgemässen Papierleimungsverfahren
eingesetzt zu werden, seien Polyalkylenimine, Epihalogenhydrin-Addukte von Umsetzungsprodukten
aus Polyalkylenpolyaminen und aus aliphatischen Dicarbonsäuren oder von Umsetzungsprodukten
aus Polyalkylenpolyaminen, aus Dicyandiamid und gegebenenfalls aus unveresterten oder
mit Alkanolen veresterten organischen Dicarbonsäuren, Umsetzungsprodukte aus Dicyandiamid,aus
Formaldehyd, aus Ammoniumsalzen starker organischer Säuren und aus Alkylendiaminen
oder Polyalkylenpolyaminen, kationisch modifizierte Stärken oder Kohlenhydrate aus
Johannisbrot- oder Guarkernmehl, Copolymerisate auf Basis von Polyamid-Aminen und
Umsetzungsprodukte aus Epihalogenhydrinen und aus polymerisierten Diallylaminen erwähnt.
[0113] Bevorzugte Epichlorhydrin-Addukte von Umsetzungsprodukten aus Polyalkylenpolyaminen
und aliphatischen Dicarbonsäuren sind z.B. in der britischen Patentschrift 865 727,
Epichlorhydrin-Addukte aus Umsetzungsprodukten aus Diäthylentriamin und Dicyandiamid
z.B. in der deutschen Offenlegungsschrift 2 710 061 und in der britischen Patentschrift
1 125 486, Epichlorhydrin-Addukte von Umsetzungsprodukten aus Diäthylentriamin, Dicyandimid
undr-unveresterten oder vorzugsweise mit Niederalkanolen veresterten Dicarbonsäuren,
insbesondere Dimethyladipat, z.B. in der britischen Patentschrift 1 125 486 und Umsetzungsprodukte
aus Dicyandiamid, Formaldehyd, Ammoniumsalzen, starker anorganischer Säuren und aus
Aethylendiamin oder Triäthylentetramin z.B. in der US-Patentschrift 3 491 064 beschrieben.
Bevorzugte kationisrh modifizierte Stärken oder Kohlehydrate aus Johannisbrot-oder
Guarkernmehl sind Alkylenoxyd-Addukte dieser Stärken oder Kohlenhydrate, wobei das
eingesetzte Alkylenoxyd 2 oder 3 Kohlenstoffatome im Alkylenrest und quaternäre Ammoniumgruppen
aufweist. Copolymerisate auf Basis von Polyamid-Aminen weisen Molekulargewichte von
10 bis 10 , vorzugsweise 10
3 bis 10
4 auf und sind z.B. aus aliphatischen, gesättigten Dicarbonsäuren mit 2 bis 10, vorzugsweise
3 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere Adipinsäure, und Polyalkylenpolyaminen, z.B.
Polypropylen-und Polyäthylenpolyamin, insbesondere Dimethylamino-hydroxypropyl-diäthylentriamin,
erhältlich. Sie sind z.B. in CTFA Cosmetic Ingredient Dictionary, 3. Auflage 1982,
der Cosmetic, Toiletry and Fragrance Association beschrieben. Umsetzungsprodukte aus
Epihalogenhydrinen und polymerisierten Diallylaminen weisen bevorzugt Molekulargewichte
von 1 000 bis 2 000 auf und sind z.B. in den US-Patentschriften 3 700 623 und 4 279
794 beschrieben.
[0114] Als Retentionsmittel (B), die zur Verwendung zusammen mit den Leimungsmitteln (A)
im erfindungsgemässen Papierleimungsverfahren im Vordergrund des Interesses stehen,
sei eine mit einem quaternären Ammoniumgruppen enthaltenden 1,2-Propylenoxyd modifizierte
Mais- oder Kartoffelstärke, deren 25% ige Anschlämmung in destilliertem Wasser bei
20°C einen pH-Wert von 4,2 bis 4,6 aufweist, ein Polyäthylenimin, das ein Molekulargewicht
von 10 000 bis 100 000 aufweist, ein
Epi- chlorhydrin-Addukt eines Umsetzungsproduktes aus Triäthylentetrarin und Dicyandiamid,
ein Epichlorhydrin-Addukt eines Umsetzungsproduktes aus Diäthylentriamin, Dicyandiamid
und Dimethyladipat, ein Umsetzungsprodukt aus Dicyandiamid, Formaldehyd, Ammoniumchlorid
und Aethylendiamin, ein Epichlorhydrin-Addukt eines Poly-N-Methyldiallylamins und
ein Copolymerisat aus Adipinsäure und Dimethylamino-hydroxypropyl-diäthylentriamin
genannt.
[0115] Verfahrensgemäss werden in der Regel 0,02 bis 3, vorzugsweise 0,1 bis 3, insbesondere
0,2 bis 0,8 Gewichtsprozent des Leimungsmittels (A) und 0,02 bis 3, vorzugsweise 0,1
bis 3, insbesondere 0,2 bis 0,4 Gewichtsprozent des Retentionsmittels (B), bezogen
jeweils auf Trockensubstanz an (A) und an (B) und auf den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension,
eingesetzt. 0,02 bis weniger als 0,1 Gewichtsprozent des Leimungsmittels (A) und des
Retentionsmittels (B) reichen nur für das sogenannte "size press control", das mit
konventionellen Leimungstests nicht erfassbar ist (vgl. z.B. Artikel "Control and
understanding of size press pickup" von D.R. Dill in der Zeitschrift TAPPI (Proceedings
of the Technical Association of the Pülp and Paper Industry), Band 57, Nr. 1 vom Januar
1974, Seiten 97 bis 100).
[0116] Die Faserstoffsuspension, zu welcher die Leimungsmittel (A) und die Retentionsmittel
(B) gegeben werden, weist in der Regel einen Feststoffgehalt von 0,1 bis 5, vorzugsweise
0,3 bis 3, insbesondere 0,3 bis 1 Gewichtsprozent und einen Schopper-Riegler-Mahlgrad
von etwa 10° bis etwa 90°, vor allem 20° bis 60°, vorzugsweise 20° bis 45°, insbesondere
25° bis 35° auf. Sie enthält in der Regel Zellstoff, insbesondere solchen aus Nadelholz,
z.B. Kiefernholz, oder aus Hartholz, d.h. Laubholz, z.B. Buchenholz, der nach herkömmlichen
Verfahren, z.B. dem Sulfit- oder vor allem dem Sulfatverfahren hergestellt wird. Zudem
enthält die Faserstoffsuspension gegebenenfalls Holzschliff. Auch alaunhaltiges Altpapier
kann in der Faserstoffsuspension enthalten sein. Auch Zellstoffsuspensionen, die nach
dem sogenannten CMP- oder CTMP-Verfahren (Chemimechanical and chemithermomechanical
pulping processes, vgl. z. B. Artikel "Developments in refiner mechanical pulping"
von S.A. Collicutt und Mitarbeitern in TAPPI, Band 64, Nr. 6, vom Juni 1981, Seiten
57 bis 61) hergestellt werden, kommen in Betracht.
[0117] Die Faserstoffsuspension kann zudem organische oder mineralische Füllmittel enthalten.
Als organische Füllmittel kommen u.a. synthetische Pigmente, z.B. Polykondensationsprodukte
aus Harnstoff oder Melamin und Formaldehyd mit.grossen spezifischen Oberflächen, die
in hochdisperser Form vorliegen und u.a. in den britischen Patentschriften 1 043 437
und 1 318 244 beschrieben sind, und als mineralische Füllmittel kommen u.a. Montmorillonit,
Titandioxyd, Calciumsulfat und vor allem Talk, Kaolin und/oder Kreide (Calciumcarbonat)
in Betracht. In der Regel enthält die Faserstoffsuspension 0 bis 40, vorzugsweise
5 bis 25, insbesondere 15 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf den Feststoffgehalt
der Faserstoffsuspension, an Trockensubstanz der Füllmittel der angegebenen Art.
[0118] Der pH-Wert der Faserstoffsuspension kann in einem weiten Bereich liegen, wobei z.B.
Werte von etwa 3,5 bis etwa 10 vorliegen können.
[0119] Bei Zusatz von z.B. Calciumcarbonat werden alkalische Faserstoffsuspensionen mit
einem pH-Wert von etwa 7 bis etwa 9, vorzugsweise 7,5 bis 8,5 erhalten. Saure Faserstoffsuspensionen
mit einem pH-Wert von 3
',5 bis 7, vorzugsweise 5 bis 7, insbesondere 5 bis 6, können in Abwesenheit von Calciumcarbonat
durch Zugabe von Säuren, z.B. Schwefel-oder Ameisensäure oder vor allem von z.B. latent
sauren Sulfaten, wie Aluminiumsulfat (Alaun), erhalten werden.
[0120] Faserstoffsuspensionen, die kein Füllmittel enthalten können in einem breiten pH-Bereich
von z.B. 3,5 bis 10 vorliegen. Bevorzugt sind Faserstoffsuspensionen, die gegebenenfalls
durch Zusatz von Kreide einen pH-Wert von etwa 7 bis etwa 9 aufweisen und insofern
vorteilhaft sind, dass mögliche Korrosionserscheinungen anempfindlichen Papiermaschinen
ausgeschlossen werden.
[0121] Die Faserstoffsuspension kann auch Additive enthalten, wie z.B. Stärke oder ihre
Abbauprodukte, welche die Faser/Faser- oder Faser/Füllmittel-Bindung erhöhen.
[0122] Auch hochmolekulare Polymere der Acrylsäurereihe, z.B. Polyacrylamide, mit Molekulargewichten
über 1'000'000 können zu den Faserstoifsuspensionen als Hilfsmittel zum Zurückhalten
feinster Zellstoffaserteilchen gegeben werden, wobei minimale Einsatzmengen von etwa
0,005 bis 0,02 Gewichtsprozent, bezogen auf Trockensubstanz des Polymers und den Feststoffgehalt
der Faserstoffsupensionen, genügend sind.
[0123] Die Faserstoffsuspension wird im erfindungsgemässen Verfahren auf an sich bekannte
Weise auf Blattbildnern oder vorzugsweise kontinuierlich auf Papiermaschinen üblicher
Bauart zu Papier oder Karton weiterverarbeitet. Nach einer Trocknung bei etwa 100
bis 140°C während etwa 0,5 bis 10 Minuten können z.B. Papiere eines variablen Flächengewichtes
von z.B. 50 bis 200 g/m erhalten werden.
[0124] Wie eingangs erwähnt, enthält die wässrige Zusammensetzung zur Durchführung des erfindungsgemässen
Papierleimungsverfahrens das Leimungsmittel (A) neben fakultativen üblichen Zusätzen,
sofern das Leimungsmittel und das Retentionsmittel (B) separat zur Faserstoffsuspension
gegeben werden. In diesem Fall enthält die Zubereitung das Leimungsmittel in der Regel
teilweise in Form seiner Salze (erhalten unter Mitverwendung von z.B. Ammoniak, eines
Alkyl- oder Alkanolamins oder eines Alkalimetallhydroxydes der angegebenen Art in
den vorstehend angegebenen Verhältnissen). Im allgemeinen enthalten solche Zusammensetzungen
5 bis 30, vorzugsweise 5 bis 20 Gewichtsprozent an Trockensubstanz des teilweise in
Salzform vorliegenden Leimungsmittels bezogen auf das Gewicht der wässrigen Zusammensetzung.
[0125] Hingegen enthält die wässrige Zusammensetzung neben den fakultativen, üblichen Zusätzen,
sofern das Leimungsmittel (A) und das Retentionsmittel (B) gleichzeitig zur Faserstoffsuspension
gegeben werden,
(A) 2 bis 40, vorzugsweise 5 bis 30, insbesondere 5 bis 10 Gewichtsprozent Leimungsmittel
(berechnet als Trockensubstanz), bezogen auf das Gewicht der wässrigen Zusammensetzung,
wobei das Leimungsmittel gegebenenfalls in Salzform vorliegt,und
(B) 0,1 bis 20, vorzugsweise 0,5 bis 10, insbesondere 3 bis 8 Gewichtsprozent Retentionsmittel
(berechnet als Trockensubstanz), bezogen auf die wässrige Zusammensetzung.
[0126] Die wässrigen Zusammensetzungen der angegebenen Art enthalten gegebenenfalls als
übliche Zusätze oberflächenaktive Verbindungen, z.B. Dispergatoren oder ferner Emulgatoren
und/oder wasserlösliche, organische Lösungsmittel. Als Dispergatoren und Emulgatoren
kommen z.B. herkömmliche Ligninsulfonate, Aethylenoxydaddukte von Alkylphenolen, Fettaminen,
Fettalkoholen oder Fettsäuren, Fettsäureester mehrwertiger Alkohole, substituierte
Benzimidazole oder Kondensationsprodukte aus aromatischen Sulfonsäuren und Formaldehyd
in Betracht. Weitere oberflächenaktive Verbindungen sind vorzugsweise die anionischen
Tenside, insbesondere Sulfat-Tenside, z.B. Diäthanolaminlaurylsulfat oder äthoxylierte
Laurylsulfate. Mögliche wasserlösliche, organische Lösungsmittel sind aliphatische
Aether mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, z.B. Dioxan, Methylenglykol-n-butyläther oder
Diäthylenglykolmonobutyläther oder Alkohole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, z.B. Isopropanol,
Aethanol oder Methanol.
[0127] Die Zusammensetzungen werden auf übliche Weise hergestellt, indem man das Leimungsmittel
(A) zusammen mit dem Retentionsmittel (B) oder das Leimungsmittel (A) in der Regel
teilweise in Form seines Salzes für sich allein entweder in geschmolzenem Zustand
oder vorzugsweise in festem Zustand, insbesondere in pulverisierter Form, in der Regel
in Gegenwart von Glasperlen und nötigenfalls von Emulgatoren (bei Leimungsmittel in
geschmolzenem Zustand) oder Dispergatoren (bei Leimungsmittel in Pulverform) bei höchstens
90°C, vorzugsweise etwa 50 bis etwa 85°C bei Emulsionen, insbesondere bei etwa 15
bis etwa 25°C bei Dispersionen, verrührt, wobei lagerstabile, homogene, weiter verdünnbare
Emulsionen oder vorzugsweise Dispersionen erhalten werden. Da die Leimungsmittel zusammen
mit den Retentionsmitteln oder die teilweise als Salze vorliegenden Leimungsmittel
in der Regel selbstdispergierend oder selbst-emulgierend sind, ist der Einsatz von
Dispergatoren oder Emulgatoren im allgemeinen nicht unbedingt erforderlich. Dies gilt
auch für den fakultativen Zusatz von Lösungsmitteln und/oder Tensiden, die nur bei
ungenügender Lagerstabilität der Dispersionen oder Emulsionen eingesetzt werden.
[0128] Als Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens sei erwähnt, dass Faserstoffsuspensionen
der verschiedensten Art mit relativ kleinen Mengen an Leimungs- und Retentionsmittel
auf einfache Art und Weise zu Papier verarbeitet werden können, welches gute Leimungseigenschaften
(Tintenschwimmdauer und vor allem Wasseraufnahme nach Cobb) aufweist. Das verfahrensgemäss
geleimte Papier weist gute mechanische Eigenschaften, d.h. gute Festigkeiten, insbesondere
eine gute Reissfestigkeit auf. Eine gute Reproduzierbarkeit des Verfahrens ist gewährleistet.
Insbesondere können holzschliffhaltige oder altpapierhaltige Faserstoffsuspensionen
verarbeitet werden. Auch die Komptabilität des erfindungsgemäss verwendeten Leimungsmittels
mit den verschiedensten Füllmitteln, und auch deren Zusätze, wie z.B. Kaolin oder
Alaunen im sauren Bereich der Faserstoffsuspensionen, ist vorteilhaft. Die Leimungsmittel
weisen ebenfalls eine vorteilhafte Komptabilität mit optischen Aufhellern auf. Zudem
wird der Weissgrad des geleimten Papiers durch die Leimung nicht wesentlich beeinflusst
und kann sogar u.U. verbessert werden. Vor allem ist die in der Regel überraschend
hohe Lagerstabilität der Leimungsmitteldispersionen der angegebenen
Art von grossem Vorteil.
[0129] Die in den nachfolgenden Herstellungsvorschriften und Ausführungsbeispielen angegebenen
Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht.
Herstellungsvorschriften bekannter Verbindungen als Zwischenprodukte Vorschrift A:
[0130] 149 Teile Triäthanolamin (1 Mol), 568 Teile Stearinsäure (2 Mol) und 3,5-Teile p-Toluolsulfonsäure
als Katalysator werden in 510 Teilen p-Xylol gelöst. Diese Lösung wird auf die Rückflusstemperatur
von ca. 140°C aufgeheizt und so lange bei dieser Temperatur gehalten, bis die durch
die Veresterungsreaktion gebildete theoretische Menge Wasser (2 Mol) mittels eines
Wasserabscheiders azeotrop entfernt wird. Dann wird das Xylol abdestilliert. Als Rückstand
erhält man 680 Teile eines wachsartigen Estergemisches, das neben homologen Monoestern
und Triestern als Hauptbestandteil den Diester der Formel

enthält. Schmelzpunkt: 40-44°C.
Vorschrift B:
[0131] 22 Teile Brenzcatechin (0,2 Mol) werden in 200 Teilen Dimethylsulfoxyd gelöst und
anschliessend mit 44,8 Teilen einer 50% igen, wässrigen Kaliumhydroxydlösung (0,4
Mol) versetzt. Das Reaktionsgemisch wird 30 Minuten bei 20°C unter Rühren gehalten.
Dann werden zum Reaktionsgemisch 133,2 Teile Octadecylbromid (0,4 Mol) gegeben. Das
Reaktionsgemisch wird auf 50°C aufgeheizt und 6 Stunden bei dieser Temperatur gehalten,
hierauf mit 1000 Teilen Wasser verdünnt und mit einer wässrigen Essigsäurelösung auf
den pH-Wert von 4 bis 5 gestellt, wobei das Reaktionsprodukt ausfällt. Das Produkt
wird abfiltriert, mit Wasser nachgewaschen und aus Aceton umkristallisiert. Man erhält
98,6 Teile des Diäthers der Formel

[0132] Schmelzpunkt: 58-61°C.
Vorschrift C:
[0133] Man verfährt wie in Vorschrift B angegeben, setzt jedoch 22 Teile Resorcin (anstelle
von Brenzcatechin) ein.
Man erhält 97 Teile des Diäthers der Formel

[0134] Schmelzpunkt: 71-73°C.
[0135] Vorschrift D: 1136 Teile Stearinsäure (4,0 Mol) werden bei 100°C geschmolzen. Zu
dieser Schmelze werden 227 Teile Diäthylentriamin (2,2 Mol) innerhalb von 1 Stunde
gegeben, wobei sich die Temperatur des Reaktionsgemisches von selbst auf 110°C erhöht.
Das Reaktionsgemisch wird nun innerhalb von 2 Stunden auf 160°C aufgeheizt und 2 Stunden
bei dieser Temperatur gehalten, wobei unter schwachem Stickstoffstrom die durch die
Reaktion freigesetzte, theoretische Menge Wasser (4 Mol) mit dem überschüssigen Diäthylentriamin
aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert wird. Das Reaktionsgemisch wird dann auf Raumtemperatur
(15 bis 25°C) gekühlt. Man erhält 1232 Teile eines als gelbliches Wachs vorliegenden
Amidgemisches, welches als Hauptbestandteil das Diamid der Formel

enthält. Schmelzpunkt: 100-105°C
[0136] Vorschrift E: Man verfährt wie in Vorschrift D angegeben, setzt jedoch 287 Teile
Dipropylentriamin (2,2 Mol) (anstelle von 277 Teilen Diäthylentriamin) ein. Man erhält
1288 Teile eines als weissliches Wachs vorliegenden Amidgemisches, welches als Hauptbestandteil
das Diamid der Formel

enthält. Schmelzpunkt: 101-104°C.
[0137] Vorschrift F: Man verfährt wie in Vorschrift D angegeben, setzt jedoch 1128 Teile
Oelsäure (4,0 Mol) anstelle von 1136 Teilen Stearinsäure) und 1 Teil Hydrochinon als
Polymerisationsinhibitor ein, wobei das Reaktionsgemisch während 3 Stunden (statt
2 Stunden) bei 160°C gehalten wird. Man erhält 1225 Teile eines als bernsteinfarbenes
Oel vorliegenden Amidgemisches, welches als Hauptbestandteil das Diamid der Formel

enthält.
Herstellungsvorschriften bekannter Verbindungen als Leimungsmittel
Vorschrift G:
[0138] 624 Teile eines technischen Gemisches, das neben homologen Mono- und Triestern als
Hauptbestandteil 1,3- und 1,2-Glycerindistearat (1 Mol) enthält, werden in 2000 Teilen
Tetrachlorkohlenstoff gelöst. Andererseits werden 142 Teile Phosphorpentoxyd (1 Mol)
in 500 Teilen Tetrachlorkohlenstoff dispergiert. Nun wird die Lösung des Glycerindistearates
innerhalb von 20 Minuten zur Phosphorpentoxyddispersion gegeben. Hierauf wird das
Reaktionsgemisch auf die Rückflusstemperatur von ca. 76°C aufgeheizt und bei dieser
Temperatur während 12 Stunden gehalten. Die Reaktionslösung wird anschliessend von
Verunreinigungen geklärt. Nach dem Entfernen des Lösungsmittels wird das Rohprodukt
aus Methyläthylketon umkristallisiert. Man erhält 650 Teile eines Estergemisches als
beigefarbenes Pulver, welches als Hauptbestandteil den sauren Diester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 57-59°C. Säurezahl: 112.
[0139] Vorschrift H: 320 Teile des gemäss Vorschrift D erhaltenen Amidgemisches (0,5 Mol)
werden bei 20°C in 1500 Teilen Chloroform suspendiert. Zu dieser Suspension wird eine
Lösung von 74 Teilen Phthalsäureanhydrid (0,5 Mol) in 800 Teilen Aceton innerhalb
von 35 Minuten bei 20°C gegeben. Die Temperatur des Reaktionsgemisches erhöht sich
von selbst auf 25°C und wird 1 Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Anschliessend
wird das Reaktionsgemisch auf die Rückflusstemperatur von ca. 57°C aufgeheizt und
während einer Stunde bei dieser Temperatur gehalten, wobei eine klare Lösung entsteht.
Das Lösungsmittel wird unter vermin- d
ertem Druck aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert, Man erhält 390 Teile eines als
gelbliches Pulver vorliegenden Rohproduktes das aus Aceton umkristallisiert werden
kann und als Hauptbestandteil das Umsetzungsprodukt der Formel

enthält. Schmelzpunkt (umkristallisiertes Produkt): 77-78°C
Säurezahl (umkristallisiertes Produkt): 73
[0140] Vorschrift I: Man verfährt wie in Vorschrift
H angegeben, setzt jedoch 50 Teile Bernsteinsäureanhydrid (0,5 Mol) (anstelle von 74
Teilen Phthalsäureanhydrid) ein. Man erhält 366 Teile eines als ockerfarbenes Pulver
vorliegenden Rohproduktes, das aus Aethanol umkristallisiert werden kann und als Hauptbestandteil
das Umsetzungsprodukt der Formel

enthält.
Schmelzpunkt (umkristallisiertes Produkt): 108-112°C
Säurezahl (umkristallisiertes Produkt): 68
[0141] Vorschrift J: Man verfährt wie in Vorschrift H angegeben, setzt jedoch 77 Teile Hexahydrophthalsäureanhydrid
(0,5 Mol) ein. Man erhält 391 Teile eines als ockerfarbenes Pulver vorliegenden Rohproduktes,
das aus Aceton umkristallisiert werden kann und als Hauptbestandteil das Umsetzungsprodukt
der Formel

enthält.
Schmelzpunkt (umkristallisiertes Produkt): 66-69°C
Säurezahl (umkristallisiertes Produkt): 66
[0142] Vorschrift K: Man verfährt wie in Vorschrift H angegeben, setzt jedoch 49 Teile Maleinsäureanhydrid
(0,5 Mol) ein. Man erhält 350 Teile eines als gelbliches Pulver vorliegenden Rohprodukts,
das aus Aceton umkristallisiert werden kann und als Hauptbestandteil das Umsetzungsprodukt
der Formel

enthält.
Schmelzpunkt (umkristallisiertes Produkt): 82-87°C
Säurezahl (umkristallisiertes Produkt): 88
[0143] VorschriftL: Man verfährt wie in Vorschrift H angegeben, setzt jedoch 56 Teile Citraconsäureanhydrid
(0,5 Mol) ein. Man erhält 360 Teile eines als ockerfarbenes Pulver vorliegenden Rohproduktes,
das aus Aceton umkristallisiert werden kann und als Hauptbestandteil das Umsetzungsprodukt
der Formel

enthält.
Schmelzpunkt (umkristallisiertes Produkt): 71-75°C
Säurezahl (umkristallisiertes Produkt): 82
[0144] Vorschrift M: Man verfährt wie in Vorschrift H angegeben, setzt jedoch 232 Teile
des gemäss Vorschrift B erhaltenen Amidgemisches (0,5 Mol) und 49 Teile Maleinsäureanhydrid
(0,5 Mol) (anstelle von 320 Teilen des gemäss Vorschrift A erhaltenen Amidgemisches
und von 74 Teilen Phthalsäureanhydrid) ein. Man erhält 370 Teile eines als weissliches
Pulver vorliegenden Rohproduktes, das aus Aceton umkristallisiert werden kann und
als Hauptbestandteil das U
ms
et
zung
s- produkt der Formel

enthält.
Schmelzpunkt (umkristallisiertes Produkt): 89-100°C
Säurezahl (umkristalllisiertes Produkt): 72
[0145] Vorschrift N: Man verfährt wie in Vorschrift H angegeben, setzt jedoch 313 Teile
des gemäss Vorschrift C erhaltenen Amidgemisches (0,5 Mol) und 49 Teile Maleinsäureanhydrid
(0,5 Mol) ein. Man erhält 350 Teile eines braungefärbten Oels, das als Hauptbestandteil
das Umsetzungsprodukt der Formel

enthält. Säurezahl: 57
[0146] Vorschrift O: 320 Teile des gemäss Vorschrift D erhaltenen Anidgemisches (0,5 Mol)
werden geschmolzen und auf 110°C aufgeheizt. Zu dieser Schmelze werden 96 Teile Trimellithsäureanhydrid
(0,5 Mol) in frisch gepulverter Form gegeben. Das als Suspension vorliegende Reaktionsgemisch
wird auf 160°C aufgeheizt. Bei 120 bis 125°C tritt eine exotherme Reaktion ein, wobei
sich das suspendierte Trimellithsäureanhydrid löst. Das Reaktionsgemisch wird anschliessend
während 30 Minuten bei 160°C gehalten und dann auf Raumtemperatur (15-25°C) abgekühlt.
Man erhält 410 Teile eines hellbraun gefärbten Wachses, das als Hauptbestandteil das
Umsetzungsprodukt der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 67-70°C, Säurezahl: 115.
[0147] Vorschrift P: Man verfährt wie in Vorschrift 0 angegeben, setzt jedoch 48 Teile (anstelle
von 96 Teilen) Trimellithsäureanhydrid (0,25 Mol) ein. Man erhält 350 Teile eines
hellbraun gefärbten Wachses, das als Hauptbestandteil das Umsetzungsprodukt der Formel

enthält. Schmelzpunkt: 68-71°C, Säurezahl: 57.
[0148] Vorschrift Q: 635 Teile des gemäss Vorschrift D erhaltenen Amidge-
misches (1 Mol) werden in 150 Teilen Chloroform suspendiert. Zu dieser Suspension werden
116 Teile Natriumchloracetat (1 Mol) und 102 Teile Triäthylamin (1 Mol) als Salzsäureempfänger
gegeben. Das Reaktionsgemisch wird 1 Stunde bei Raumtemperatur (15-25°C) unter Rühren
gehalten, dann auf die Rückflusstemperatur von ca. 62°C aufgeheizt und während 1 Stunde
bei dieser Temperatur gehalten. Anschliessend wird das Lösungsmittel aus dem Reaktionsgemisch
abdestilliert. Zur Aufarbeitung wird der Destillationsrückstand in 500 Teilen Wasser
gelöst, während 15 Minuten unter Rühren gehalten und abfiltriert. Man erhält 670 Teile
eines als schwach gelbgefärbtes Pulver vorliegenden Rohproduktes, das aus Dioxan umkristallisiert
werden kann und als Hauptbestandteil das Umsetzungsprodukt der Formel

enthält.
Schmelzpunkt (umkristallisiertes Produkt): 103-107°C.
Vorschrift R:
[0149] 52,3 Teile eines technischen Gemisches aus 2/3 Hexadecanol und 1/3 Octadecanol (0,2
Mol) werden in 250 Teilen Toluol bei 35° C gelöst. Zu dieser Lösung werden 13,9 Teile
Malonsäuredichlorid (0,1 Mol) innerhalb von 30 Minuten gegeben, wobei die Temperatur
des Reaktionsgemisches sich von selbst auf 40°C erhöht und Salzsäuregas freigesetzt
wird. Anschliessend wird das Reaktionsgemisch auf 40°C aufgeheizt, während 24 Stunden
bei dieser Temperatur gehalten und dann auf 10° C abgekühlt, wobei das Reaktionsprodukt
ausfällt. Das abfiltrierte Rohprodukt wird aus Aceton umkristallisiert. Man erhält
49 Teile des als farblose Kristalle vorliegenden Umsetzungsproduktes der Formel

Vorschrift S:
[0150] 19 Teile Acetondicarbonsäure-diäthylester (0,1 Mol) und 54,1 Teile Octadecanol (0,2
Mol) werden auf 100° C aufgeheizt und 24 Stunden bei dieser Temperatur gehalten, wobei
die durch die Umesterungsreaktion freigesetzte, theoretische Menge Aethanol (0,2 Mol)
aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert wird. Das Reaktionsgemisch wird dann auf 20°
C abgekühlt und das Rohprodukt aus Aceton umkristallisiert. Man erhält 39 Teile eines
als farbloses Pulver vorliegenden Umsetzungsproduktes der Formel

Schmelzpunkt: 58 - 60°C.
Vorschrift T:
[0151] 192 Teile Trimellithsäureanhydrid (1 Mol) und 540 Teile Octadecanol (2 Mol) werden
auf 160°C aufgeheizt und während 60 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Nach Abkühlen
des Reaktionsgemisches auf 15 bis 25°C erhält man 690 Teile eines farblosen, wachsartigen
Estergemisches, das als Hauptbestandteil den Diester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 52-60°C
Säurezahl : 90
Vorschrift U:
[0152] Man verfährt wie in Vorschrift T angegeben, setzt jedoch 218 Teile Pyromellithsäuredianhydrid
(1 Mol) (an Stelle von 192 Teilen Trimellithsäureanhydrid) ein. Man erhält 748 Teile
eines ebenfalls farblosen, wachsartigen Estergemisches, das als Hauptbestandteil den
Diester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 81-90°C
Säurezahl : 135
Vorschrift V:
[0153] Man verfährt wie in Vorschrift T angegeben, setzt jedoch 218 Teile Pyromellithsäuredianhydrid
(1 Mol) und 484 Teile Hexadecanol (2 Mol) ein. Man erhält 683 Teile eines ebenfalls
farblosen, wachsartigen Estergemisches, das als Hauptbestandteil den Diester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 35-46°C
Säurezahl : 132
Vorschrift W:
[0154] Man verfährt wie in Vorschrift T angegeben, setzt jedoch 218 Teile Pyromellithsäuredianhydrid
(1 Mol) und 810 Teile (an Stelle von 540 Teilen) Octadecanol (3 Mol) ein. Man erhält
1011 Teile eines ebenfalls farblosen, wachsartigen Estergemisches, das als Hauptbestandteil
den Triester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 74-82°C
Säurezahl : 51
Vorschrift X:
[0155] 218 Teile Pyromellithsäuredianhydrid (1 Mol) und 536 Teile Oleylalkohol (2 Mol) werden
in Gegenwart von 2 Teilen Hydrochinon als Polymerisationsinhibitor in inerter Stickstoffatmosphäre
auf 160°C aufgeheizt und während einer Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Nach
Abkühlen des Reaktionsgemisches auf 15 bis 25°C erhält man 743 Teile eines hellbraunen,
flüssigen, cremigen Estergemisches, das als Hauptbestandteil den Diester der Formel

enthält.
Säurezahl: 145
Vorschrift Y:
[0156] 109 Teile Pyromellithsäuredianhydrid (0,5 Mol) und 521 Teile Dioctadecylamin (1 Mol)
werden auf 160°C aufgeheizt und während 5 Stunden bei dieser Temperatur gehalten.
Nach Abkühlen des Reaktionsgemisches auf 15 bis 25°C erhält man 627 Teile eines ockerfarbenen,
wachsartigen Amidgemisches, welches als Hauptbestandteil das Diamid der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 45-55°C
Säurezahl : 94
Vorschrift Z:
[0157] Zu einer Lösung von 53,8 Teilen Octadecylamin (0,2 Mol) und 25,8 Teilen Chinolin
(0,2 Mol) in 300 Teilen Aceton wird innerhalb von 30 Minuten eine Lösung von 21,8
Teilen Pyromellithsäuredianhydrid (0,1 Mol) in 300 Teilen Aceton gegeben, wobei die
Temperatur des Reaktionsgemisches von selbst auf 40 bis 50°C steigt, und ein weisser
Niederschlag aus dem Reaktionsgemisch ausfällt. Das Reaktionsgemisch wird anschliessend
während 3 Stunden unter Rühren gehalten, wobei die Temperatur von anfänglich 40 bis
50°C nach 3 Stunden auf 15 bis 35°C sinkt. Nach dieser Nachreaktionszeit werden dem
Reaktionsgemisch 35 Teile einer wässrigen, 38% igen Salzsäurelösung und 100 Teile
Wasser zugegeben, worauf das Reaktionsgemisch während 30 Minuten bei 15 bis 25°C gehalten
wird. Der ausgefallene, weisse Niederschlag wird abfiltriert und mit Wasser nachgewaschen,
bis das Waschwasser einen pH-Wert von 6,0 aufweist. Man erhält nach dem Trocknen des
[0158] Produktes bei 50°C unter vermindertem Druck 71 Teile eines als weisses Pulver vorliegenden
Amidgemisches, welches als Hauptbestandteil das Diamid der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 175-180°C
Säurezahl : 150
Vorschrift AA:
[0159] Man verfährt wie in Vorschrift Y angegeben, setzt jedoch 161 Teile Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid
(0,5 Mol) (an Stelle von 109 Teilen Pyromellithsäuredianhydrid) ein. Man erhält 664
Teile eines ebenfalls ockerfarbenen, halbfesten, wachsartigen Amidgemisches, welches
als Hauptbestandteil das Diamid der Formel

enthält.
Säurezahl: 88
Vorschrift BB:
[0160] Eine Lösung von 315 Teilen gemäss Vorschrift Y erhaltenen Amidgemisches (0,25 Mol)
und 46 Teilen Dodecylamin (0,25 Mol) in 1500
[0161] Teilen Toluol wird auf die Rückflusstemperatur von ca. 111°C aufgeheizt und bei dieser
Temperatur während 10 Stunden gehalten, wobei das durch die Reaktion freigesetzte
Wasser mit Hilfe eines Wasserabscheiders entfernt wird. Anschliessend wird das Toluol
unter vermindertem Druck abdestilliert und das als Rückstand erhaltene Produkt getrocknet.
Man erhält 343 Teile eines ockerfarbenen, wachsartigen Amidgemisches, welches als
Hauptbestandteil das Triamid der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 81-85°C
Säurezahl : 41
Vorschrift CC:
[0162] Man verfährt wie in Vorschrift Y angegeben, setzt jedoch 105 Teile Hemimellithsäure
(0,5 Mol) (an Stelle von 109 Teilen Pyromellithsäuredianhydrid) ein. Man erhält 58Q
Teile eines hellbraunen, wachsartigen Amidgemisches, das als Hauptbestandteil das
Diamid der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 46-50°C
Säurezahl : 44
Vorschrift DD:
[0163] Man verfährt wie in Vorschrift T angegeben, setzt jedoch 210 Teile
Citronensäuremonohydrat (1 Mol) (an Stelle von 192 Teilen Trimellithsäureanhydrid)
ein, wobei die Reaktionsdauer bei 160°C 90 Minuten (statt 60 Minuten) beträgt. Man
erhält 672 Teile eines farblosen, wachsartigen Estergemisches, das als Hauptbestandteil
den Diester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 48-50°C
Säurezahl : 83
Vorschrift EE:
[0164] Man verfährt wie in Vorschrift T angegeben, setzt jedoch 210 Teile Citronensäuremonohydrat
(1 Mol) (an Stelle von 192 Teile Trimellithsäureanhydrid) und 507 Teile eines technischen
Gemisches aus 2/3 Hexadecanol und 1/3 Octadecanol (2 Mol) (an Stelle von 540 Teilen
Octadecanol) ein, wobei die Reaktionsdauer bei 160°C 90 Minuten (statt 60 Minuten)
beträgt. Man erhält 635 Teile eines gelblichen, wachsartigen Estergemisches, das als
Hauptbestandteil den Diester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 44-46°C
Säurezahl : 87
Vorschrift FF:
[0165] Man verfährt wie in Vorschrift T angegeben, setzt jedoch 210 Teile
Citronensäuremonohydrat (1 Mol) (an Stelle von 192 Teilen Trimellithsäureanhydrid)
und 1042 Teile Dioctadecylamin (2 Mol) (an Stelle von 540 Teilen Octadecanol) ein,
wobei die Reaktionsdauer bei 160°C 70 Minuten (statt 60 Minuten) beträgt. Man erhält
1150 Teile eines gelblichen, wachsartigen Amidgemisches, das als Hauptbestandteil
das Diamid der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 49-56°C
Säurezahl : 45
Vorschrift GG:
[0166] 284 Teile Stearinsäure (1 Mol), 67 Teile 2,2-Bis(hydroxymethyl)-propionsäure (0,5
Mol) und 2,5 Teile p-Toluolsulfonsäure als Katalysator werden in 200 Teilen p-Xylol
gelöst. Diese Lösung wird auf die Rückflusstemperatur von ca. 140°C aufgeheizt und
so lang bei dieser Temperatur gehalten, bis die durch die Veresterungsreaktion gebildete,
theoretische Menge Wasser (1 Mol) mittels eines Wasserabscheiders azeotrop entfernt
wird. Anschliessend wird das p-Xylol unter vermindertem Druck abdestilliert und das
als Rückstand erhaltene Produkt getrocknet. Man erhält 306 Teile eines gelblichen,
wachsartigen Estergemisches, welches als Hauptbestandteil den Diester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 39-42°C
Säurezahl : 92.
Vorschrift HH:
[0167] 222,3 Teile (0,5 Mol) Sulfobernsteinsäure-bis-2-aethylhexylhexyl- ester-Natriumsalz
und 270 Teile (1,0 Mol) Stearylalkohol werden zusammen mit 2,2 Teilen (0,04 Mol) Natriummethylat
auf 165-170°C augeheizt. Die erhaltene Schmelze wird 3 Stunden bei dieser Temperatur
gehalten und auf 90°C abgekühlt. Der entstandene 2-Aethylhexylalkohol wird unter vermindertem
Druck abdestilliert.
[0168] Man erhält als Destillationsrückstand 360 Teile Sulfobernsteinsäurebis-octadecyl-ester-Natriumsalz
der Formel

als gelbes wachsartiges Produkt.
Herstellung.sbeispiele neuer Verbindungen als Zwischenprodukte
[0169] Beispiel 1: Man verfährt wie in Vorschrift A angegeben, setzt jedoch 284 Teile Stearinsäure
(1 Mol) und 256 Teile Palmitinsäure (1 Mol) (anstelle von 568 Teilen Stearinsäure)
ein. Man erhält 650 Teile eines wachsartigen Estergemisches, welches neben homologen
Mono- und Triestern als Hauptbestandteil das Diestergemisch der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 38-42°C.
[0170] Beispiel 2: Man verfährt wie in Vorschrift A angegeben, setzt jedoch 136 Teile Pentaerythrit
(1 Mol), 852 Teile Stearinsäure (3 Mol), 5 Teile p-Toluolsulfonsäure und 1000 Teile
p-Xylol ein, wobei 3 Mol Wasser azeotrop entfernt werden. Man erhält 930 Teile eines
wachsartigen Estergemisches, das neben homologen Mono-, Di- und Tetraestern als Hauptbestandteil
den Triester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 54-58°C.
[0171] Beispiel 3: Man verfährt wie in Vorschrift A angegeben, setzt jedoch 121 Teile Tris(hydroxymethyl)-amino-methan
(1 Mol), 568 Teile Stearinsäure (2 Mol), 3,4 Teile p-Toluolsulfonsäure und 600 Teile
p-Xylol ein, wobei die durch die Veresterungsreaktion unter Ringschluss gebildete,
theoretische Menge von 3 Mol Wasser azeotrop entfernt wird. Man erhält 630 Teile eines
wachsartigen Gemisches, das neben homologen, ringförmigen Mono- und Triestern als
Hauptbestandteil den Diester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 75-78°C.
[0172] Beispiel 4: Man verfährt wie in Vorschrift A angegeben, setzt jedoch 273 Teile Laurylamindiäthoxylat
(1 Mol) (hergestellt aus 1 Mol Laurylamin und 2 Mol Aethylenoxyd), 340 Teile Behensäure
(1 Mol), 2,3 Teile p-Toluolsulfonsäure und 625 Teile p-Xylol ein, wobei 1 Mol Wasser
azeotrop entfernt wird. Man erhält 593 Teile eines hellgelben, wachsartigen Estergemisches,
das neben dem homologen Diester als Hauptbestandteil den Monoester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 35-37°C.
[0173] Beispiel 5: Man verfährt wie in Vorschrift A angegeben, setzt jedoch 292 Teile N,N,N',N'-Tetrakis(2-hydroxypropyl)-äthylendiamin
(1 Mol), 852 Teile Stearinsäure (3 Mol), 6 Teile p-Toluolsulfonsäure und 933 Teile
p-Xylol ein, wobei 3 Mol Wasser azeotrop entfernt werden. Man erhält 1085 Teile eines
wachsartigen Estergemisches, das neben homologen Mono-, Di- und Tetraestern als Hauptbestandteil
den Triester der Formel [CH ] [O]

enthält.
Schmelzpunkt: 35-40°C.
[0174] Beispiel 6: Man verfährt wie in Vorschrift A angegeben, setzt jedoch 42, 4 Teile
1,2,4-Butantriol (0,4 Mol), 227,2 Teile Stearinsäure (0,8 Mol), 1,3 Teile p-Toluolsulfonsäure
und 270 Teile p-Xylol ein, wobei 0,8 Mol Wasser azeotrop entfernt wird. Man erhält
240 Teile eines wachsartigen Estergemisches, das als Hauptbestandteil den Diester
der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 46-48°C.
[0175] Beispiel 7: Man verfährt wie in Vorschrift A angegeben, setzt jedoch 65,25 Teile
Tris(hydroxyäthyl)-isocyanurat (0,25 Mol), 142 Teile Stearinsäure (0,5 Mol), 1,2 Teile
p-Toluolsulfonsäure und 170 Teile p-Xylol ein, wobei 0,5 Mol Wasser azeotrop entfernt
werden und kristallisiert das erhaltene Rohprodukt aus Aceton um. Man erhält als weisses
Pulver 150 Teile eines Estergemisches, das als Hauptbestandteil den Diester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 67-69°C.
[0176] Beispiel 8: 201,8 Teile Stearylamin (0,75 Mol) werden bei 50°C in 700 Teilen Isopropanol
gelöst. In diese Lösung werden 74,3 Teile Isocyanursäure-triglycid (0,25 Mol) (hergestellt
aus 1 Mol Isocyanursäure und 3 Mol Epichlorhydrin) eingetragen. Das Reaktionsgemisch
wird auf 80°C aufgeheizt und 5 Stunden bei dieser Temperatur unter Rühren gehalten,
wobei eine schwach trübe Lösung entsteht. Bei 80°C wird diese Lösung filtriert. Beim
Abkühlen des Filtrats fällt das Reaktionsprodukt aus. Das Produkt wird abfiltriert,
mit 200 Teilen Isopropanol portionsweise gewaschen und bei 35°C unter verminder-
tem Druck getrocknet. Man erhält 223 Teile einer Verbindung der Formel

[0177] Schmelzpunkt: 78-83°C.
[0178] Beispiel 9: 167 Teile Isocyanursäure-triglycid (0,5 Mol), 427 Teile Stearinsäure
(1,5 Mol) und 1,5 Teile Stearinsäurenatriumsalz als Katalysator werden auf 135°C aufgeheizt.
Bei dieser Temperatur wird das Heizbad entfernt. Die Temperatur des Reaktionsgemisches
steigt alsdann von selbst auf 160°C. Nach Abklingen der exothermen Reaktion wird das
Reaktionsgemisch bei 150°C während 3 Stunden unter Rühren gehalten. Dann lässt man
die Schmelze abkühlen und erstarren. Man erhält 594 Teile der Verbindung der Formel

die als hellbeige gefärbtes Rohprodukt vorliegt. Eine Probe des Rohproduktes wird
aus Methanol umkristallisiert. Das umkristallisierte Produkt ist farblos.
Schmelzpunkt: 58-62°C.
[0179] Beispiel 10: 139 Teile Stearylamin (0,5 Mol) werden bei 75°C in 400 Teilen Isopropanol
gelöst. In diese Lösung werden 50,5 Teile (0,25 Mol) Butandiol-diglycid (hergestellt
aus 1 Mol 1,4-Butandiol und 2 Mol Epichlorhydrin) zugegeben. Die Reaktionslösung wird
auf 80°C aufgeheizt und 4 Stunden bei 80°C unter Rühren gehalten. Aus der klaren Lösung
wird das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert.
[0180] Der Destillationsrückstand wird aus Methanol umkristallisiert. Ma
n erhält 163 Teile der Verbindung der Formel

[0181] Schmelzpunkt: 85-88°C
[0182] Beispiel 11: 76,02 Teile der gemäss Beispiel 10 erhaltenen Verbindung der Formel
(146) (0,1 Mol) werden in 200 Teilen o-Xylol bei 60°C gelöst. In diese Lösung werden
56,9 Teile Stearinsäure (0,2 Mol) eingetragen. Diese Lösung wird auf die Rückflusstemperatur
von ca. 145°C aufgeheizt und während ca. 8 Stunden bei dieser Temperatur gehalten,
bis die durch die Veresterungsreaktion gebildete theoretische Menge Wasser (0,2 Mol)
mittels eines Wasserabscheiders azeotrop entfernt wird. Aus der klaren Lösung wird
das Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert. Man erhält als Destillationsrückstand
128 Teile der Verbindung der Formel

[0183] Schmelzpunkt: 82-84°C.
[0184] Beispiel 12: Zu einer Lösung von 10,4 Teilen Diäthylentrianiin (0,1 Mol) in 80 Teilen
Toluol wird eine Lösung von 59 Teilen Octadecylisocyanat (0,2 Mol) in 240 Teilen Toluol
bei Raumtemperatur (15 bis 25°C) innerhalb von 20 Minuten gegeben. Die Temperatur
des Reaktionsgemisches steigt von selbst auf 50°C. Hierauf wird das Reaktionsgemisch
auf die Rückflusstemperatur von ca. 111°C aufgeheizt, während 15 Minuten bei dieser
Temperatur gehalten, dann auf 60°C abgekühlt und in zwei gleiche Teile halbiert. Aus
der Hälfte des Reaktionsgemisches wird das Toluol bei 60°C unter vermindertem Druck
abdestilliert. Man erhält als
[0185] Destillationsrückstand 34 Teile eines als beige gefärbtes Pulver vorliegenden Amidgemisches,
welches als Hauptbestandteil das Umsetzungsprodukt der Formel

[0186] enthält. Schmelzpunkt: 138-141°C.
[0187] Beispiel 13: 106,7 Teile eines technischen, im Handel erhältlichen Gemisches, das
als Hauptbestandteil N
1-Stearyl-diäthylentetramin (
0,3 Mol) enthält, werden bei Raumtemperatur (15-25°C) in 300 Teilen Toluol gelöst.
Zu dieser Lösung wird eine Lösung von 88,8 Teilen
Octadecy
li
socy
anat (0,3 Mol) in 200 Teilen Toluol gegeben, wobei das Reaktionsgemisch auf 25°C gekühlt
werden muss und während 6 Stunden bei dieser Temperatur gehalten wird. Hierauf wird
das Reaktionsgemisch auf 50°C aufgeheizt und 2 Stunden bei dieser Temperatur gehalten.
Das Toluol wird dann aus dem Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck bei 50°C abdestilliert
und der Reaktionsrückstand aus Methanol umkristallisiert. Man erhält 163 Teile eines
als farbloses Pulver vorliegenden Produktgemisches, das als Hauptbestandteil das Umsetzungsprodukt
der Formel

enthält. Schmelzpunkt 86-92°C.
[0188] Beispiel 14: 177,9 Teile des im Beispiel 13 eingesetzten Gemisches, das als Hauptbestandteil
N
1-Stearyl-diäthylentetramin (0,5 Mol) enthält, werden zusammen mit 199,3 Teilen Stearinsäuremethylester
(0,5 Mol) bei 60°C geschmolzen. Diese Schmelze wird auf 190°C aufgeheizt und solange
bei dieser Temperatur gehalten, bis die durch die Reaktion freigesetzte theoretische
Menge Methanol (0,5 Mol) aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert wird. Das erhaltene
Rohprodukt wird aus Essigsäureäthylester umkristallisiert. Man erhält 296 Teile eines
als hellgelbes Wachs vorliegenden Produktgemisches, das als Hauptbestanateil das Umsetzungsprodukt
der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 66-70°C.
[0189] Beispiel 15: 53 Teile Octadecylamin (0,2 Mol werden bei 35°C geschmolzen. Zu dieser
Schmelze werden 22,6 Teile Cyanessigsäureäthylester (0,2 Mol) bei 40° C gegeben. Das
Reaktionsgemisch wird anschliessend während 2 Stunden bei 40°C gehalten und dann auf
Raumtemperatur (15 - 25° C) abgekühlt, wobei das Reaktionsprodukt ausfällt. Das Rohprodukt
wird abfiltriert, mit Aethanol nachgewaschen und aus Toluol umkristallisiert. Man
erhält 65 Teile eines als weisses Pulver vorliegenden Umsetzungsproduktes der Formel

[0190] Schmelzpunkt : 79 - 80°C.
Herstellungsbeispiele neuer Verbindungen als Leimungsmittel
[0191] Beispiel 16: 681 Teile des gemäss Vorschrift A hergestellten Esterge-
misches (1 Mol) werden in 1000 Teilen Dichlormethan gelöst. In diese Lösung werden
innerhalb von 45 Minuten 128 Teile Chlorsulfonsäure (
1,1 Mol) gegeben, wobei die Temperatur durch Kühlen zwischen 25° und 35°C gehalten
und das entweichende Salzsäuregas mit Stickstoff ausgetrieben wird. Nach beendeter
Chlorsulfonsäurezugabe wird das Reaktionsgemisch während einer Stunde bei 35°C gehalten.
Dann wird das Dichlormethan abdestilliert. Das als Rückstand erhaltene Rohprodukt
wird aus Methyläthylketon umkristallisiert. Man erhält 620 Teile eines Estergemisches
als weisses Pulver, welches als Hauptbestandteil den sauren Ester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 80-83°C, Säurezahl: 122.
[0192] Beispiel 17: Man verfährt wie in Beispiel 16 angegeben, setzt jedoch anstelle von
681 Teilen des gemäss Vorschrift A hergestellten Estergemisches (1 Mol) 653 Teile
des gemäss Beispiel 1 hergestellten Estergemisches (1 Mol) ein. Man erhält 613 Teile
eines ebenfalls aus Methyläthylketon umkristallisierten, als weisses Pulver vorliegenden
Gemisches, das als Hauptbestandteil den sauren Ester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 70-75°C, Säurezahl 105.
[0193] Beispiel 18: Man verfährt wie in Vorschrift D angegeben, setzt jedoch anstelle von
624 Teilen des Estergemisches, das Glycerindistearat als Hauptbestandteil (1 Mol)
enthält, 681 Teile des gemäss Vorschrift A hergestellten Estergemisches (1 Mol) ein
und kristallisiert das Rohprodukt aus Methyläthylketon um. Man erhält 600 Teile eines
Estergemisches als weisses Pulver, welches als Hauptbestandteil den sauren Ester der
Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 78-83°C, Säurezahl: 95.
[0194] Beispiel 19: 681 Teile des gemäss Vorschrift A hergestellten Estergemisches (1 Mol),
147 Teile Maleinsäureanhydrid (1,5 Mol), 4 Teile p-Toluolsulfonsäure als Katalysator
und 0,33 Teile Hydrochinon als Polymerisationsinhibitor werden in 1000 Teilen Toluol
gelöst. Diese Lösung wird auf die Rückflusstemperatur von ca. 110°C geheizt und während
12 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Die Reaktionslösung wird anschliessend
von Verunreinigungen geklärt. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels wird das
Rohprodukt aus Aceton umkristallisiert. Man erhält 662 Teile eines Estergemisches
als weisses Pulver, welches als Hauptbestandteil den sauren Ester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 53-55°C, Säurezahl 69.
[0195] Beispiel 20: Man verfährt wie in Beispiel 16 angegeben, setzt jedoch 934 Teile des
gemäss Beispiel 2 hergestellten Estergemisches (1 Mol), 126,8 Teile Chlorsulfonsäure
(1,088 Mol) und 1555 Teile Dichlormethan ein, gibt die Chlorsulfonsäure innerhalb
von 30 Minuten zu und hält das Reaktionsgemisch anschliessend während 4 Stunden bei
der Rückflusstemperatur von 35°C. Man erhält 867 Teile eines ebenfalls aus Methyläthylketon
umkristallisierten Estergemisches als hellbeiges Pulver, welches als Hauptbestandteil
der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 60-64°C, Säurezahl: 49,5.
[0196] Beispiel 21: Man verfährt wie in Beispiel 16 angegeben, setzt jedoch 635 Teile des
gemäss Beispiel 3 hergestellten Estergemisches (1 Mol), 128 Teile Chlorsulfonsäure
(1,1 Mol) und 1500 Teile Dichlormethan ein, gibt die Chlorsulfonsäure innerhalb von
30 Minuten zu und kristallisiert das Rohprodukt aus Aceton um. Man erhält 622 Teile
eines Estergemisches als weisses Pulver, welches als Hauptbestandteil den sauren Ester
der Formel

[0197] Schmelzpunkt: 66-71°C, Säurezahl: 75.
[0198] Beispiel 22: Man verfährt wie in Beispiel 19 angegeben, setzt jedoch 635 Teile des
gemäss Beispiel 3 hergestellten Estergemisches (1 Mol), 98 Teile Maleinsäureanhydrid
(1 Mol), 18 Teile p-Toluolsulfonsäure, 1 Teil Hydrochinon und 1500 Teile p-Xylol ein
und hält das Reaktionsgemisch während 8 Stunden bei 110°C. Man erhält 681 Teile eines
ebenfalls aus Aceton umkristallisierten Estergemisches, welches als Hauptbestandteil
den sauren Ester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 53-55°C, Säurezahl: 53.
[0199] Beispiel 23: Man verfährt wie in Beispiel 16 angegeben, setzt jedoch 624 Teile des
in Vorschrift D verwendeten Gemisches aus 1,3- und 1,2-Glycerindistearat (1 Mol),
128 Teile Chlorsulfonsäure (1,1 Mol) und 666 Teile Dichlormethan ein, gibt die Chlorsulfonsäure
innerhalb von 30 Minuten zu und kristallisiert das Rohprodukt aus Aceton um. Man erhält
616 Teile eines Estergemisches, das als Hauptbestandteil den sauren Ester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 54-56°C, Säurezahl: 71.
[0200] Beispiel 24: Man verfährt wie in Beispiel 16 angegeben, setzt jedoch 595 Teile des
gemäss Beispiel 4 hergestellten Estergemisches (1 Mol), 128 Teile Chlorsulfonsäure
(1,1 Mol) und 800 Teile Dichlormethan ein, gibt die Chlorsulfonsäure innerhalb von
30 Minuten zu und kristallisiert das Rohprodukt aus Aceton um. Man erhält als weisses
Pulver 618 Teile eines Estergemisches, das als Hauptbestandteil den sauren Ester der
Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 65-70°C, Säurezahl: 79.
[0201] Beispiel 25: Man verfährt wie in Beispiel 19 angegeben, setzt jedoch 1090 Teile des
gemäss Beispiel 5 hergestellten Estergemisches (1 Mol), 98 Teile Maleinsäureanhydrid
(1 Mol), 20 Teile p-Toluolsulfonsäure und 2,2 Teile Hydrochinon in 3333 Teilen Toluol
ein. Man erhält 1027 Teile eines ebenfalls aus Aceton umkristallisierten, wachsartigen
Esterge- misches, welche als Hauptbestandteil den sauren Ester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 37-38°C, Säurezahl: 35,6.
[0202] Beispiel 26: Man verfährt wie in Beispiel 16 angegeben, setzt jedoch 1090 Teile des
gemäss Beispiel 5 hergestellten Estergemisches (1 Mol), 116 Teile Chlorsulfonsäure
(1 Mol) und 2500 Teile Dichlormethan ein und kristallisiert das Rohprodukt aus Aceton
um. Man erhält 1006 Teile eines Estergemisches als weisses Pulver, welches als Hauptbestandteil
den sauren Ester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 65-70°C, Säurezahl: 55.
[0203] Beispiel 27: Man verfährt wie in Beispiel 16 angegeben, setzt jedoch 92,1 Teile des
gemäss Vorschrift B erhaltenen Diäthers (0,15 Mol), 17, 5 Teile Chlorsulfonsäure (0,15
Mol) und 350 Teile Dichlormethan ein und kristallisiert das Rohprodukt aus Essigsäure-äthylester
um. Man erhält 85,3 Teile einer sulfonierten Verbindung der Formel

[0204] Schmelzpunkt: 78-82°C, Säurezahl: 90.
[0205] Beispiel 28: Man verfährt wie in Beispiel 16 angegeben, setzt jedoch 61,4 Teile des
gemäss Vorschrift C erhaltenen Diäthers (0,1 Mol), 11,56 Teile Chlorsulfonsäure (0,1
Mol) und 300 Teile Dichlormethan ein und kristallisiert das Rohprodukt aus Essigsäure-äthylester
um. Man erhält 61,8 Teile einer sulfonierten Verbindung der Formel

[0206] Schmelzpunkt: 71-73°C, Säurezahl: 106.
[0207] Beispiel 29: 95,9 Teile des gemäss Beispiel 6 erhaltenen Estergemisches (0,15 Mol)
und 21,3 Teile Phosphorpentoxyd (0,15 Mol) werden in 380 Teilen Toluol gelöst. Diese
Lösung wird auf 85°C aufgeheizt und 6 Stunden bei dieser Temperatur unter Rühren gehalten.
Anschliessend wird die trübe Reaktionslösung filtriert. Aus dem Filtrat wird das Lösungsmittel
unter vermindertem Druck abdestilliert. Das als Destillationsrückstand vorliegende
Rohprodukt wird aus Aceton umkristallisiert. Man erhält 103 Teile eines als beigefarbenes
Pulver vorliegenden Estergemisches, das als Hauptbestandteil den sauren Ester der
Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 48-50°C, Säurezahl: 65.
[0208] Beispiel 30: Man verfährt wie in Beispiel 19 angegeben, setzt jedoch 158,6 Teile
des gemäss Beispiel 7 hergestellten Estergemisches (0,2 Mol), 19,6 Teile Maleinsäureanhydrid
(0,2 Mol), 1,5 Teile p-Toluolsulfonsäure und 0,5 Teile Hydrochinon in 150 Teilen p-Xylol
ein. Man erhält 109 Teile eines ebenfalls aus Aceton umkristallisierten, als weisses
Pulver vorliegenden Estergemisches, das als Hauptbestandteil den sauren Diester der
Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 65-67°C, Säurezahl: 53.
[0209] Beispiel 31: 332 Teile der gemäss Beispiel 8 erhaltenen Verbindung der Formel (144)
(0,3 Mol) werden in 1000 Teilen Isopropanol bei 60°C gelöst. Zu dieser Lösung wird
eine Lösung von 29,4 Teilen Maleinsäureanhydrid (0,3 Mol) in 500 Teilen Methyläthylketon
gegeben, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches bei 60°C gehalten wird. Das Reaktionsgemisch
wird dann während 3 Stunden bei dieser Temperatur gehalten und dann auf 15°C abgekühlt,
wobei das Reaktionsprodukt ausfällt. Das Produkt wird abgenutscht und unter Vakuum
bei 35°C getrocknet. Man erhält 319 Teile eines farblosen Estergemisches, das als
Hauptbestandteil den sauren Ester der Formel

[0210] Schmelzpunkt: 62-65°C, Säurezahl: 47.
[0211] Beispiel 3
2: Man verfährt wie in Vorschrift D angegeben, setzt jedoch 229,5 Teile der gemäss
Beispiel 9 erhaltenen Verbindung der Formel (145) (0,2 Mol) gelöst in 1800 Teilen
Tetrachlorkohlenstoff und eine Suspension von 19 Teilen Phosphorpentoxyd (0,13 Mol)
in 500 Teilen Tetrachlorkohlenstoff ein und führt die Reaktion während 3 Stunden bei
50°C durch. Man erhält 179 Teile eines ebenfalls aus Methyläthylketon auskristallisierten,
hellbeigefarbenen Estergemisches, das als Hauptbestandteil den sauren Ester der Formel

[0212] Schmelzpunkt: 48-55°C, Säurezahl: 91.
[0213] Beispiel 33 : 153,8 Teile der gemäss Beispiel 11 erhaltenen Verbindung der Formel
(147) (0,1 Mol) werden mit 10 Teilen Bernsteinsäureanhydrid (0,1 Mol) vermischt, bei
180°C geschmolzen und während 6 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Das erhaltene
Rohprodukt wird aus Essigsäure-äthylester umkristallisiert und bei 45°C unter vermindertem
Druck getrocknet. Man erhält 121,1 Teile eines farblosen Estergemisches, das als Hauptbestandteil
den sauren Ester der Formel

[0214] Schmelzpunkt: 62-65°C, Säurezahl: 41.
[0215] Beispiel 34: Man verfährt wie in Vorschrift H angegeben, setzt jedoch 63 Teile Dimethylmaleinsäureanhydrid
(0,5 Mol) ein. Man erhält 360 Teile eines als weissliches Pulver vorliegenden Rohproduktes,
das aus Essigsäureäthylester umkristallisiert werden kann und als Hauptbestandteil
das saure Amid der Formel

enthält.
Schmelzpunkt (umkristallisiertes Produkt): 66-72°C
Säurezahl (umkristallisiertes Produkt): 67
[0216] Beispiel 35: Man verfährt wie in Vorschrift H angegeben, setzt jedoch 56 Teile Itaconsäureanhydrid
(0,5 Mol) ein. Man erhält 360 Teile eines als cremefarbenes Pulver vorliegenden Rohproduktes,
das aus Aceton umkristallisiert werden kann und als Hauptbestandteil das Umsetzungsprodukt
der Formel

enthält.
Schmelzpunkt (umkristallisiertes Produkt): 79-83°C
Säurezahl (umkristallisiertes Produkt): 87
[0217] Beispiel 36: Man verfährt wie in Vorschrift H angegeben, setzt jedoch 55 Teile Pyromellithsäureanhydrid
(0,25 Mol) ein. Man erhält 360 Teile eines als weisses Pulver vorliegenden Rohproduktes,
das aus Essigsäure- äthylester umkristallisiert werden kann und als Hauptbestandteil
das Umsetzungsprodukt der Formel

enthält.
Schmelzpunkt (umkristallisiertes Produkt):124-130°C
Säurezahl (umkristalllisiertes Produkt): 80
[0218] Beispiel 37 : Man verfährt wie in Vorschrift H angegeben, setzt jedoch 41 Teile Propansulton
(0,5 Mol) ein. Man erhält 260 Teile eines als ockerfarbenes Pulver vorliegenden Rohproduktes,
das aus Aethanol umkristallisiert werden kann und als Hauptbestandteil das Umsetzungsprodukt
der Formel

enthält.
Schmelzpunkt (umkristallisiertes Produkt): 96-99°C
Säurezahl (umkristallisiertes Produkt): 49
[0219] Beispiel 3P: 320 Teile des gemäss Vorschrift
D erhaltenen Amidgemisches (0,5 Mol) werden bei 100°C geschmolzen. In diese Schmelze
werden 82 Teile Bicyclo(2,2,1)-hept-5-en-2,3-dicarbonsäureanhydrid (0,5 Mol) gegeben.
Das Reaktionsgemisch wird unter Rühren gehalten, wobei sich nach 2 bis 3 Minuten das
Anhydrid löst und die Temperatur des Reaktionsgemisches sich innerhalb von ca. 10
Minuten von selbst auf 115 bis 120°C erhöht. Das Reaktionsgemisch wird während 30
Minuten bei 120°C gehalten und dann auf Raumtemperatur (15-25°C) abgekühlt. Man erhält
380 Teile eines hellbraun gefärbten Wachses, das als Hauptbestandteil das Umsetzungsprodukt
der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 63-64°C, Säurezahl 61.
[0220] Beispiel 39:Zu 347 Teilen des gemäss Beispiel 12 erhaltenen Umsetzungsproduktes (0,5
Mol), das als Lösung in 160 Teilen Toluol bei 60°C vorliegt, wird eine Lösung von
49 Teilen Maleinsäureanhydrid (0,5 Mol) in 40 Teilen Toluol innerhalb von 15 Minuten
gegeben, wobei sich die Temperatur des Reaktionsgemisches von selbst auf 70°C erhöht.
Anschliessend wird das Reaktionsgemisch auf die Rückflusstemperatur von ca. 111°C
aufgeheizt, während 2 Stunden bei dieser Temperatur gehalten und dann auf 60°C abgekühlt.
Das Lösungsmittel wird hierauf aus dem Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck abdestilliert.
Als Destillationsrückstand erhält man 384 Teile eines als beigefarbenes Pulver vorliegenden
Rohproduktes, das aus Dioxan umkristallisiert werden kann und als Hauptbestandteil
das saure Amid der Formel

enthält.
Schmelzpunkt (umkristallisiertes Produkt): 112-130°C
Säurezahl (umkristallisiertes Produkt): 64
[0221] Beispiel 40: 195 Teile des gemäss Beispiel 13 erhaltenen Produktgemisches (0,3 Mol)
werden in 900 Teilen Toluol gelöst. Zu dieser Lösung wird eine Lösung von 30 Teilen
(0,3 Mol) Bernsteinsäureanhydrid in 300 Teilen Methyläthylketon bei 50°C gegeben.
Das Reaktionsgemisch wird anschliessend auf 65°C aufgeheizt und während 3 Stunden
bei dieser Temperatur gehalten. Dann wird das Lösungsmittel aus dem Reaktionsgemisch
unter vermindertem Druck abdestilliert. Das als Destillationsrückstand vorliegende
Rohprodukt wird aus Essigsäureäthylester umkristallisiert. Man erhält 175 Teile eines
als beige gefärbtes Pulver vorliegenden Amidgemisches, das als Hauptbestandteil das
Umsetzungsprodukt der Formel

enthält. Schmelzpunkt 55-5S°C, Säurezahl: 74.
[0222] Beispiel 41: Man verfährt wie in Beispiel 4
0 angegeben, setzt jedoch 444 Teile Phthalsäureanhydrid (0,3 Mol)(anstelle von 30 Teilen
Bernsteinsäureanhydrid) ein. Man erhält 192 Teile eines als beige gefärbtes Pulver
vorliegenden Amidgemisches, das als Hauptbestandteil das Umsetzungsprodukt der Formel
[0223]

enthält. Schmelzpunkt 65-70°, Säurezahl: 70.
[0224] Beispiel 42: Man verfährt wie in Beispiel 40 angegeben, setzt jedoch 34,2 Teile Glutarsäureanhydrid
(0,3 Mol) ein. Man erhält 166 Teile eines als beige gefärbtes Pulver vorliegenden
Amidgemisches, das als Hauptbestandteil das Umsetzungsprodukt der Formel

enthält. Schmelzpunkt: 53-56°C, Säurezahl: 73.
[0225] Beispiel 43: Man verfährt wie in Beispiel 40 angegeben, setzt jedoch 186,6 Teile
des gemäss Beispiel 3 erhaltenen Produktgemisches (0,3 Mol) und 29,4 Teile Maleinsäureanhydrid
(0,3 Mol) ein, wobei das Maleinsäureanhydrid in 300 Teilen Toluol (statt Methyläthylketon)
gelöst wird. Man erhält 182 Teile eines als beige gefärbtes Pulver vorliegenden Amidgemisches,
das als Hauptbestandteil das Umsetzungsprodukt der Formel - - -

enthält. Schmelzpunkt: 62-67°C. Säurezahl: 78.
[0226] Beispiel 44: 116 Teile Methantricarbonsäure-Triäthylester (0,5 Mol) und 406 Teile
Octadecanol (1,5 Mol) werden auf 140° C aufgeheizt und 17 Stunden bei dieser Temperatur
gehalten, wobei die durch die Umesterungsreaktion freigesetzte, theoretische Menge
Aethanol (1,5 Mol) aus dem Reaktionsgemisch abdestilliert wird. Das Reaktionsgemisch
wird dann auf 20° C abgekühlt und das Rohprodukt aus Aceton umkristallisiert. Man
erhält 300 Teile eines als farbloses Pulver vorliegenden Umsetzungsproduktes der Formel

[0227] Schmelzpunkt: 50 - 54° C.
[0228] Beispiel 45: 67,2 Teile des gemäss Beispieli5 erhaltenen Zwischenproduktes (0,2 Mol)
werden in 300 Teilen Dimethylformamid bei Raumtemperatur (15 - 25°C) gelöst und mit
16 Teilen einer 50 %igen Natriumhydroxydlösung (0,2 Mol) versetzt, wobei eine Lösung
des entsprechenden Natriumsalzes entsteht. Nun werden zu dieser Lösung 16,8 Teile
1,6-n-Hexan-diisocyanat (0,1 Mol) innerhalb von 15 Minuten bei 30° C gegeben. Anschliessend
wird das Reaktionsgemisch während 4 Stunden bei 30° C gehalten, mit 1000 Teilen Wasser
verdünnt und mit einer wässerigen Essigsäurelösung auf den pH-Wert von 4,5 gestellt,
wobei das Reaktionsprodukt als freie Säure ausfällt. Das Rohprodukt wird abfiltriert
und aus Essigsäureäthylester umkristallisiert. Man erhält 61,3 Teile eines als weisses
Pulver vorliegenden Umsetzungsproduktes der Formel

[0229] Schmelzpunkt: 116 - 120°C.
[0230] Beispiel 46: Man verfährt wie in Beispiel
45 angegeben, löst jedoch das gemäss Beispiel 15 erhaltene Zwischenprodukt in 200 Teilen
Dimethylsulfoxyd (an Stelle von 300 Teilen Dimethylformamid) und setzt 17,4 Teile
Toluylen-diisocyanat (0,1 Mol) als technisches Gemisch aus etwa 80 % 1-Toluylen-2,4-diisocyanat
und etwa 20 % 1-Toluylen-2,6-diisocyanat(an Stelle von 16,8 Teilen 1,6-n-Hexan-diisocyanat)
ein. Man erhält 68 Teile eines als hellgelbes Pulver vorliegenden Umsetzungsproduktgemisches,
das etwa 80 % des Umsetzungsproduktes der Formel

und etwa 20 % des Umsetzungsproduktes der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 116 - 120° C.
Beispiel 47:
[0231] Man verfährt wie in Vorschrift T angegeben, setzt jedoch 322 Teile Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid
(1 Mol) (an Stelle von 192 Teilen Trimellithsäureanhydrid) ein. Man erhält 823 Teile
eines ebenfalls farblosen, wachsartigen Estergemisches, das als Hauptbestandteil den
Diester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 46-47°C
Säurezahl : 110
Beispiel 48:
[0232] Man verfährt wie in Vorschrift T angegeben, setzt jedoch 176 Teile Tricarballylsäure
(1 Mol) (an Stelle von 192 Teilen Trimellithsäureanhydrid) ein. Man erhält 650 Teile
eines farblosen, wachsartigen Estergemisches, das als Hauptbestandteil den Diester
der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 43-45°C
Säurezahl : 85
Beispiel 49:
[0233] Man verfährt wie in Vorschrift T angegeben, setzt jedoch 210 Teile Citronensäuremonohydrat
(1 Mol) (an Stelle von 192 Teilen Trimellithsäureanhydrid), 270 Teile Octadecanol
(1 Mol) und 521 Teile
Dioctadecylamin (1 Mol) (an Stelle von 540 Teilen Octadecanol) ein. Man erhält 909
Teile eines gelblichen, wachsartigen Amid- und Estergemisches, das als Hauptbestandteil
den Amidester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 54-67°C
Säurezahl : 63
Beispiel 50:
[0234] Man verfährt wie in Vorschrift T angegeben, setzt jedoch 174 Teile trans-Aconitsäure
(1 Mol) (an Stelle von 192 Teilen Trimellithsäureanhydrid) ein und führt die Reaktion
in Gegenwart von 1 Teil Hydrochinon als Polymerisationsinhibitor durch, wobei die
Reaktionsdauer bei 160°C 30 Minuten (anstatt 60 Minuten) beträgt. Man erhält 650 Teile
eines farblosen, wachsartigen Estergemisches, das als Hauptbestandteil den Diester
der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 42-43°C
Säurezahl : 83
Beispiel 51:
[0235] Man verfährt wie in Vorschrift T angegeben, setzt jedoch 87 Teile trans-Aconitsäure
(0,5 Mol) (an Stelle von 192 Teilen Trimellithsäureanhydrid) und 521 Teile Dioctadecylamin
(1 Mol) (an Stelle von 540 Teilen Octadecanol) ein und führt die Reaktion in Gegenwart
von 1 Teil Hydrochinon als Polymerisationsinhibitor durch. Man erhält 560 Teile (98
% der Tneorie) eines gelblichen, wachsartigen Amidgemisches, das als Hauptbestandteil
das Diamid der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 52-57°C
Säurezahl : 47
Beispiel 52:
[0236] Man verfährt wie in Vorschrift GG angegeben, setzt jedoch 170,4 Teile (an Stelle
von 284 Teilen) Stearinsäure (0,6 Mol), 48,9 Teile N,N-Bis(2-hydroxyäthyl)-glycin
(0,3 Mol) (an Stelle von 67 Teilen 2,2-Bis(hydroxymethyl)-propionsäure), 1,2 Teile
(an Stelle von 2,5 Teilen) p-Toluolsulfonsäure und 170 Teile (an Stelle von 200 Teilen)
p-Xylol ein, wobei 0,6 Mol (anstatt 1 Mol) Wasser azeotrop entfernt wird. Man erhält
208 Teile eines gelblichen, wachsartigen Estergemisches, welches als Hauptbestandteil
den Diester der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 64-68°C
Säurezahl : 106
Beispiel 53:
[0237] 95,6 Teile Nitrilotriessigsäure (0,5 Mol) und 522 Teile Dioctadecylamin (1 Mol) werden
auf 160°C aufgeheizt und 6 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Nach Abkühlen des
Reaktionsgemisches auf 15 bis 25°C erhält man 565 Teile eines ockerfarbenen, wachsartigen
Amidgemisches, dass als Hauptbestandteil das Diamid der Formel

enthält.
Schmelzpunkt: 44-51°C
Säurezahl : 49
Applikationsbeispiele:
[0238] Beispiele 54 bis 75 : Eine Faserstoffsuspension aus gebleichtem Birkensulfatzellstoff
und Kiefernsulfatzellstoff im Gewichtsverhältnis 1:1 in Wasser von 10° dH (deutsche
Härtegrade), die ein Schopper-Riegler Mahlgrad von 35° und einen Feststoffgehalt von
0,5% aufweist, wird gegebenenfalls mit 20% des in der nachfolgenden Tabelle I angegebenen
Füllmittels und hierauf mit 0,01% PERCOL 292® (kationisches, hochmolekulares (MG>1·10
7) Polyacrylamid) als Hilfsmittel zum Zurückhalten feinster Zellstoffaserteilchen versetzt,
wobei sich der ebenfalls in der Tabelle I angegebene pH-Wert der Faserstoffsuspension
einstellt. Die Prozentangaben beziehen sich auf Trockensubstanz an Hilfs- und Füllmittel,
bezogen auf den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension.
[0239] Die ebenfalls in der nachfolgenden Tabelle I angegebenen Formulierungen des Leimungsmittels
werden hergestellt, indem die angegebenen Leimungsmittel in Pulverform oder auch als
Reaktionsgemische, wie sie bei der Herstellung anfallen, mit jeweils dem nachstehend
beschriebenen Retentionsmitteln in Gegenwart von entionisiertem Wasser und von Glasperlen
mit einem Durchmesser von 2 mm bei Raumtemperatur (
15 bis 25°C) verrührt werden. Die erhaltenen Dispersionen sind giess- b
ar, homogen und lagerstabil. Die Prozentangaben in den Formulierungen beziehen sich
auf die Trockensubstanz an Leimungs- und Retentionsmittel, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Formulierung. Retentionsmittel Nr. 1 ist POLYMIN P® (Polyäthylenimin eines Molekulargewichts
von 10 000 bis 100 000). Retentionsmittel Nr. 2 ist CATO 110® (katiohisch modifizierte
Stärke, die mit einem quaternären Ammoniumgruppen enthaltenden Propylenoxyd modifiziert
ist und deren pH-Wert der 25%- igen Anschlämmung in destilliertem Wasser bei 20°C
4,2 bis 4,6 beträgt). Retentionsmittel Nr. 3 ist ein Kondensationsprodukt aus Dicyandiamid
und Triäthylentetramin, das mit Epichlorhydrin weiter umgesetzt und gemäss Beispiel
2 der deutschen Offenlegungschrift 2 710 061 hergestellt wird.
[0240] Nun wird die wässrige Formulierung des Leimungsmittels und des Retentionsmittels
zur Faserstoffsuspension so gegeben, dass eine Einsatzmenge von 0,5% an Trockensubstanz
des Leimungsmittels, bezogen auf den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension, entsteht.
Anschliessend wird die Faserstoffsuspension in einem Labor-Blattbildner "Formette
Dynamique" der Fa. Allimand, Grenoble, Frankreich, zu Papierblättern verarbeitet,
die nach einer ersten Trocknung bei 130°C während 3 Minuten ein Flächengewicht von
80 g/m aufweisen. Das so erhaltene Papierblatt wird einer zusätzlichen Wärmebehandlung
bei 140°C während 3 Minuten unterworfen.
[0241] Beide Oberflächen der erhaltenen Papierblätter, d.h. die auf der Siebseite des Blattbildners
erhaltene Oberfläche und die Gegen- oder Oberseite werden auf ihre Leimungseigenschaften
geprüft. Zu diesem Zweck wird die Wasseraufnahme nach Cobb bei 30 Sekunden Einwirkungsdauer
(WA Cobb
30) gemäss DIN 53 132 gemessen. Die Ergebnisse der WA Cobb30-Messungen in g/m
2 der Siebseite (SS) und Oberseite (OS) vor und nach der Wärmebehandlung bei 140°C und
vor und nach einer Lagerung von einem Tag bei 20°C sind in der nachfolgenden Tabelle
I angegeben. Je geringer die Wasseraufnahme, desto besser ist die Leimung des Papiers.
WA Cobb
30-Werte über 100 entsprechen einer völlig unbefriedigenden Leimung des Papiers.

Beispiele 76 bis 79:
[0242] Man verfährt wie in Beispielen 54 bis 75 angegeben, setzt jedoch eine Formulierung
aus 7% Leimungsmittel gemäss Vorschrift G und 3,5% Retentionsmittel Nr. 1 ein. Zudem
wird neben der holzschlifffreien Faserstoffsuspension auch eine Faserstoffsuspension
eingesetzt, die gebleichten Birkensulfatzellstoff: gebleichten Kiefernsulfatzellstoff:
gebleichter Holzschliff im Gewichtsverhältnis 1:1:2 enthält. Die Leimungsergebnisse
sind in der nachfolgenden Tabelle II zusammengestellt.

Beispiele 80 bis 83:
[0243] Man verfährt wie in Beispielen 54 bis 75 angegeben, setzt jedoch nur
0,3 statt 0,5% an Trockensubstanz des Leimungsmittels, bezogen auf den Feststoffgehalt
der Faserstoffsuspension ein. Die Leimungsergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle
III zusammengestellt.

Beispiele 84 und 85
[0244] Man verfährt wie in Beispielen 54 bis 75 angegeben, setzt jedoch die nachfolgenden
Formulierungen des Leimungsmittels, das in Gegenwart von Wasser jeweils in geschmolzenem
Zustand bei 80°C emulgiert wird:
[0245] In Beispiel 84 angesetzte Formulierung:
7 % Leimungsmittel gemäss Beispiel 16
3,5 Z Retentionsmittel Nr. 1
0,7 % Sorbitan-Monostearat (Oel-in-Wasser Emulgator)
0,7 % eines Adduktes aus Aethylenoxyd und Sorbitan-monostearat (Wasser-in-Oel Emulgator).
[0246] In Beispiel 85 eingesetzte Formulierung:
30 % Leimungsmittel gemäss Beispiel 23
15 % Retentionsmittel Nr. 1
[0247] Beide Formulierungen sind homogen und lagerstabil.
[0248] Die Leimungsergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle IV zusammengestellt.

Beispiele 86 bis 93 :
[0249] Man verfährt wie in Beispielen 54 bis 75 angegeben, gibt jedoch das Leimungsmittel
und das Retentionsmittel separat zur Faserstoffsuspension, wobei das Leimungsmittel
in Pulverform mit einer wässrigen, 5%-igen Natrium- oder Kaliumhydroxydlösung in Gegenwart
von Wasser und Glasperlen verrührt wird und selbstemulgierende, ebenfalls homogene
und lagerstabile, in der nachfolgenden Tabelle V angegebene Formulierungen des Leimungsmittels
entstehen. Die angegebenen Val % bedeuten die Anzahl Aequivalente an Natrium- oder
Kaliumhydroxyd für 100 Aequivalente, bezogen auf die Anzahl negative Ladungen von
sauren Gruppen der als Leimungsmittel jeweils eingesetzten sauren Ester. 10 Sekunden
vor oder nach der Zugabe des Leimungsmittels wird die Fasersuspension mit jeweils
0,25 % an Trockensubstanz des Retentionsmittels Nr. 1, bezogen auf den Feststoffgehalt
der Faserstoffsuspension, versetzt. Die Leimungsergebnisse sind ebenfalls aus der
Tabelle V zu entnehmen.
[0250] Beispiele 94 bis 111: Man verfährt wie in Beispielen 54 bis 75 angegeben, gibt jedoch
das Leimungsmittel und das Retentionsmittel separat zur Faserstoffsuspension, wobei
sofern ein Füllmittel eingesetzt wird, das Leimungsmittel 10 Sekunden nach der Füllmittelzugabe
zugesetzt wird. Die Retentionsmittelzugabe erfolgt 10 Sekunden nach der Leimungsmittelzugabe
und die Zugabe an PERCOL 292® 10 Sekunden nach der Retentionsmittelzugabe. Die eingesetzte
Faserstoffsuspension enthält 0,3% Alaun (als trockenes A1
2(S0
4)
3 berechnet) bezogen auf den Feststoffgehalt der Suspension und 1,5 g Natriumsulfat
pro Liter Suspension. Zudem wird neben den holzschlifffreien Suspensionen auch eine
Faserstoffsupsension eingesetzt, die gebleichten Birkensulfatzellstoff: gebleichten
Kiefernsulfatzellstoff: gebleichter Holzschliff im Gewichtsverhältnis 1:1:2 enthält.
Einem Teil dieser Faserstoffsuspensionen wird die in den nachfolgenden Tabellen VI
und VII angegebenen Mengen Schwefelsäure oder Natriumhydroxyd (als Reinsubstanz bezogen
auf Suspensionsfeststoffgehalt) versetzt, wobei die Schwefelsäure und das Natriumhydroxyd
in Form verdünnter, wässriger Lösungen eingesetzt werden. Eingesetzt wird als Leimungsmittel
eine 15,3%-ige weiterverdünnbare, homogene und stabile Formulierung des gemäss Beispiel
22 erhaltenen Estergemisches in Pulverform, das mit 65 Val 2 Ammoniak in Gegenwart
von Wasser und Glasperlen dispergiert wird. Bezogen auf den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension
werden 0,5% des angegebenen Leimungsmittels (berechnet als Trockensubstanz) und 0,25%
Retentionsmittel Nr. 1 (ebenfalls als Trockensubstanz berechnet) eingesetzt. Die Leimungsergebnisse
sind aus den Tabellen VI und VII zu entnehmen.

Beispiele 112 bis 116: Man verfährt wie in Beispielen 54 bis 75 angegeben, gibt
jedoch das Leimungsmittel und das Retentionsmittel separat zur Faserstoffsuspension
und setzt eine Faserstoffsuspension ein, die Kiefernsulfatzellstoff: gebleichtem Holzschliff
im Gewichtsverhältnis 1:4 enthält. 30% Kreide werden als Füllmittel zur Faserstoffsuspension
gegeben. Die Leimungsmittelzugabe erfolgt 10 Sekunden nach der Kreidezugabe, die Retentionsmittelzugabe
10 Sekunden nach der Leimungsmittelzugabe und die Zugabe an PERCOL 292® 10 Sekunden
nach der Retentionsmittelzugabe. Als Leimungsmittel wird eine 35X
-ige, weiterverdünnbare, homogene und stabile Formulierung des gemäss Beispiel 22 erhaltenen
Estergemisches in geschmolzener Form, das mit 18 Val % Natriumhydroxyd in Gegenwart
von Wasser bei 80°C emulgiert wird. Anstelle einer der Retentionsmittel Nr. 1 bis
3 wird das Retentionsmittel Nr. 4 oder Nr. 5 eingesetzt. Retentionsmittel Nr. 4 ist
ein Umsetzungsprodukt aus Dicyandiamid, Formaldehyd, Ammoniumchlorid und Aethylendiamin,
das gemäss Beispiel 1 der US-Patentschrift 3 491 064 hergestellt wird. Retentionsmittel
Nr. 5 ist RETAMINOL K® (Polyäthylenimin eines Molekulargewichtes von 20'000 bis 40'000).
Die in der nachfolgenden Tabelle VIII angegebenen Mengen an Leimungs- und Retentionsmitteln
werden eingesetzt, wobei diese Mengen und die Menge Füllmittel (30X Kreide) sich auf
Trockensubstanz an Leimungs-, Retentions- und Füllmittel und auf den Feststoffgehalt
der Faserstoffsuspension beziehen. Die Leimungsergebnisse sind ebenfalls aus der nachfolgenden
Tabelle VIII zu entnehmen.

Beispiele 117 bis 136: Man verfährt wie in Beispiele
54 bis 75 angegeben unter Zugabe von 20% Kreide als Füllmittel, setzt jedoch For-
mulierungen aus 7% der in der nachfolgenden Tabelle IX angegebenen Leimungsmittel und
3,5% Retentionsmittel Nr. 1 ein, wobei ebenfalls giessbare,homogene und lagerstabile
Dispersionen erhalten werden, die zur Faserstoffsuspension so gegeben werden,dass
eine Einsatzmenge von 0,5 oder 1,0% an Trockensubstanz des Leimungsmittels, bezogen
auf den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspensionen, entsteht. Die Leimungsergebnisse
sind aus der Tabelle IX zu entnehmen.

[0251] Beispiele 137 bis 141: Man verfährt wie in Beispiele 54 bis 75
ang
e- geben unter Zugabe von 20% Kreide als Füllmittel, setzt jedoch Formulierungen aus
7% der in der nachfolgenden Tabelle X angegebenen
Leimungsmittel und 3,5% Retentionsmittel Nr. 1 oder Nr. 2 ein, wobei ebenfalls giessbare,homogene
und lagerstabile Dispersionen erhalten werden, die zur Faserstoffsuspension so gegeben
werden,dass eine Einsatzmenge von 0,4 oder 0,5% an Trockensubstanz des Leimungsmittels,
bezogen auf den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension, entsteht. Die Leimungsergebnisse
sind aus der Tabelle X zu entnehmen.
[0252] Beispiele 142 bis 167: Man verfährt wie in Beispielen 54 bis 75 angegeben unter Zugabe
von 20% Kreide als Füllmittel, setzt jedoch Formulierungen aus 7% der in der nachfolgenden
Tabelle XI angegebenen Leimungsmittel und 3,5% Retentionsmittel Nr. ein, wobei ebenfalls
giessbare, homogene und lagerstabile Dispersionen erhalten werden, die zur Faserstoffsuspension
so gegeben werden, dass eine Einsatzmenge von 0,25, 0,35, 0,5 oder 1,0% an Trockensubstanz
des Leimungsmittels, bezogen auf den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension, entsteht.
Die Leimungsergebnisse sind aus der Tabelle XI zu entnehmen.

Beispiele 168 bis 172:
[0253] Man verfährt wie in Beispielen
54 bis 75 angegeben, gibt jedoch das Leimungsmittel und das Retentionsmittel separat
zur Faserstoffsuspension, wobei 7% Leimungsmittel in flüssigem oder geschmolzenem
Zustand bei 80°C mit einer wässrigen, 5%-igen Ammoniaklösung in Gegenwart von Wasser
zu einer selbstemulgierenden, ebenfalls giessbaren, homogenen und lagerstabilen Emulsion
verrührt wird und in der nachfolgenden Tabelle XII angegebenen Formulierungen des
Leimungsmittels entstehen. Die angegebenen Val % bedeuten die Anzahl Aequivalente
an Ammoniak für 100 Aequivalente, bezogen auf die Anzahl vorhandener -COOH Gruppen
der als Leimungsmittel jeweils eingesetzten Ester-oder Amidgemische. 10 Sekunden nach
der Zugabe von 0,5% oder 1% an Trockensubstanz des Leimungsmittels wird die Faserstoffsuspension
mit jeweils der halben Einsatzmenge, d.h. 0,25% oder 0,5% an Trockensubstanz des Retentionsmittels
Nr. 1 versetzt, wobei sich die Einsatzmengen an Leimungs- und Retentionsmittel auf
den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension beziehen. Die Leimungsergebnisse sind
ebenfalls aus der Tabelle XII zu entnehmen.

Beispiele 173 bis 180.:
[0254] Man verfährt wie in Beispielen 54 bis 75 angegeben, setzt jedoch die in der nachfolgenden
Tabelle XIII angegebenen Füllmittel ein und gibt das Leimungsmittel und das Retentionsmittel
separat zur Faserstoffsuspension, wobei 15% Leimungsmittel in Pulverform mit einer
wässrigen, 5%-igen Ammoniaklösung in Gegenwart von Wasser und Glasperlen verührt wird
und selbstemulgierende, ebenfalls homogene und lagerstabile, in der nachfolgenden
Tabelle XIII angegebene Formulierungen des Leimungsmittels entstehen. Die angegebenen
Val % bedeuten die Anzahl Aequivalente an Ammoniak für 100 Aequivalente, bezogen auf
die Anzahl vorhandener -COOH Gruppen der als Leimungsmittel jeweils eingesetzten Ester-
oder Amidgemische. 10 Sekunden nach der Zugabe von 0,4% an Trockensubstanz des Leimungsmittels
wird die Faserstoffsuspension mit jeweils 0,2% an Trockensubstanz des Retentionsmittels
Nr. 1 versetzt. Die Einsatzmenge an Füll-, Leimungs- und Retentionsmittel beziehen
sich auf den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension. Dies gilt auch für die Alaunmenge.
Die Leimungsergebnisse sind ebenfalls aus der Tabelle XIII zu entnehmen.
[0255] Beispiele 181 bis 184: Man verfährt wie in Beispielen 54 bis 75
angegeben, gibt jedoch das Leimungsmittel und das Retentionsmittel separat zur Faserstoffsuspension
und setzt kein PERCOL 292® als Hilfsmittel ein. Als Füllmittel werden 20% Kreide zur
Faserstoffsuspension gegeben. Die Leimungsmittelzugabe erfolgt 10 Sekunden nach der
Kreidezugabe und die Retentionsmittelzugabe 10 Sekunden nach der Leimungsmittelzugabe.
Als Leimungsmittel werden die in der nachfolgenden Tabelle XIV angegebenen Emulsionen
oder Dispersionen eingesetzt. Anstelle einer der Retentionsmittel Nr. 1 bis 3 wird
das Retentionsmittel Nr. 6 oder 7 eingesetzt. Retentionsmittel Nr. 6 ist ein Epichlorhydrin-Addukt
eines Umsetzungsproduktes aus Dicyandiamid, Diäthylentriamin und Dimethyladipat, das
gemäss Beispiel 7 der britischen Patentschrift 1 125 486 hergestellt wird. Retentionsmittel
Nr. 7 ist ein Copolymerisat aus Adipinsäure und Dimethylamino-hydroxypropyl-diäthylentriamin
eines Molekulargewichts von 1000 bis 10 000. Die in der nachfolgenden Tabelle XIV
angegebenen Mengen an Leimungs- und Retentionsmitteln werden eingesetzt, wobei diese
Mengen und die Menge Füllmittel (20% Kreide) sich auf Trockensubstanz an Leimungs-,
Retentions- und Füllmittel und auf den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension beziehen.
Die Leimungsergebnisse sind ebenfalls aus der nachfolgenden Tabelle
XIV zu entnehmen.
[0256] Beispiel 185 und Vergleichsversuch I: Man verfährt wie in Beispielen 54 bis 75 angegeben,
gibt jedoch das Leimungsmittel und das Retentionsmittel separat zur Faserstoffsuspension
und setzt kein PERCOL 292® als Hilfsmittel ein. Als Füllmittel werden 20 7 Kreide
zur Faserstoffsuspension gegeben. Die Leimungsmittelzugabe erfolgt 10 Sekunden nach
der Kreidezugabe und die Reten
Lionsmittelzugabe 10 Sekunden nach der Leimungsmittelzugabe. Als Leimungsmittel wird
eine 35 %ige, weiterverdünnbare, homogene und stabile Formulierung des gemäss Vorschrift
T erhaltenen Estergemisches in geschmolzener Form, das mit 58 Val.% Natriumhydroxyd
in Gegenwart von Wasser bei 80°C emulgiert wird. Anstelle einer der Retentionsmittel
Nr. 1 bis 3 wird das Retentionsmittel Nr. 8 eingesetzt. Retentionsmittel Nr. 8 ist
ein Epichlorhydrin-Addukt eines Poly-N-Methyldiallylamins, das gemäss Beispiel 1 der
US-Patentschrift 4 279 794 hergestellt wird. Die in der nachfolgenden Tabelle XV angegebenen
Mengen an Leimungs- und Retentionsmitteln werden eingesetzt, wobei diese Mengen und
die Menge Füllmittel (20 % Kreide) sich auf Trockensubstanz an Leimungs-, Retentions-
und Füllmittel und auf den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension beziehen. Die
Leimungsergebnisse sind aus der nachfolgenden Tabelle XV zu entnehmen.
[0257] Zur Bestimmung des Weissgrades werden zudem die Remissionswerte gemäss Standardtest
T 452 des TAPPI (Technical Association of the Pulp and Paper Industry) gemessen. Je
höher die Remissionswerte liegen, desto besser ist der Weissgrad des Papiers.
[0258] Beispiele 186 bis 188 und Vergleichsversuch II: Man verfährt wie in Beispielen 54
bis 75 angegeben, gibt jedoch das Leimungsmittel und das Retentionsmittel separat
zur Faserstoffsuspension und setzt zusätzlich als optische Aufheller 0,075 7 Diäthanolamin-Salz
des 4,4'-Bis[2-(di-ß- hydroxyäthylamino)-4-(p-sulfophenylamino)-1,3,5-triazin(6)-yl-amino]-stilben-2,2'-disulfonsäure
ein. Als Füllmittel werden 20 % Kreide zur Faserstoffsuspension gegeben. Die Kreidezugabe
erfolgt 1 Minute nach der Aufhellerzugabe, die Leimungsmittelzugabe 10 Sektunden nach
der Kreidezugabe, die Retentionsmittelzugabe 10 Sekunden nach der Leimungsmittelzugabe
und die Zugabe an PERCOL 292® 10 Sekunden nach der Retentionsmittelzugabe. Als Leimungsmittel
werden die in den nachfolgenden Tabelle XVI angegebenen Emulsionen oder Dispersionen
eingesetzt. Anstelle einer der Retentionsmittel Nr. 1 bis 3 wird das Retentionsmittel
Nr. 8 eingesetzt. Die in der nachfolgenden Tabelle XVI angegebenen Mengen an Leimungs-
und Retentionsmitteln werden eingesetzt, wobei diese Mengen,die Menge Aufheller (0,075
%) und die Menge Füllmittel (20 % Kreide) sich auf Trockensubstanz an Aufheller und
an Leimungs-, Retentions- und Füllmittel und auf den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension
beziehen. Die Leimungsergebnisse sind ebenfalls aus der nachfolgenden Tabelle XVI
zu entnehmen.
[0259] Zur Bestimmung des Weissgrades werden zudem die Remissionswerte gemäss Standardtest
T 452 der TAPPI gemessen.

Vergleichsversuche III bis V
[0260] Man verfährt wie in Beispielen 112 bis 116 angegeben, setzt jedoch im Versuch III
0,5 % Retentionsmittel Nr 5 ohne Leimungsmittel, im Versuch IV 0,5 % des angegebenen
Leimungsmittels ohne Retentionsmittel und im Versuch V weder Leimungsmittel noch Retentionsmittel
ein.
[0261] Nur eine schlechte Leimung des Papiers wird erhalten, wie aus den in der nachfolgenden
Tabelle XVII angegebenen WA Cobb-Werte über 100 ersichtlich ist.

1. Verfahren zum Leimen von Papier oder Karton, dadurch gekennzeichnet, dass man zu
wässrigen, cellulosehaltigen, gegebenenfalls füllmittelw haltigen Faserstoffsuspensionen
mindestens
(A) ein Leimungsmittel, welches mindestens eine anionische oder acide, gegebenenfalls
in Salzform vorliegende Gruppe und mindestens zwei hydrophobe Substituenten mit jeweils
mindestens 5 Kohlenstoffatomen enthält, wobei mindestens einer der hydrophoben Substituenten
mindestens 8 Kohlenstoffatome aufweist und mindestens zwei der nächst benachbarten
hydrophoben Substituenten miteinander über ein Verbindungsglied verknüpft sind, das
mindestens 1 Kohlenstoffatom und 2 Heteroatome aufweist, und
(B) ein polymeres, kationisches Retentionsmittel
in beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig hinzugibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A)
ein Leimungsmittel einsetzt, welches mindestens eine anionische oder acide, gegebenenfalls
in Salzform vorliegende Gruppe und mindestens zwei hydrophobe Substituenten mit jeweils
mindestens 8 Kohlenstoffatomen enthält, wobei mindestens zwei der nächst benachbarten
hydrophoben Substituenten miteinander über ein Verbindungsglied verknüpft sind, das
mindestens 2 Heteroatome aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A)
ein monomeres bis oligomeres Leimungsmittel einsetzt, welches mindestens eine anionische
oder acide, gegebenenfalls in Salzform vorliegende Gruppe und mindestens zwei hydrophobe
Substituenten mit jeweils mindestens 8 Kohlenstoffatomen aufweist, wobei mindestens
zwei der hydrophoben Substituenten miteinander über ein Verbindungsgliedverknüpft
sind, das mindestens 2 Heteroatome aufweist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man als
Komponente (A) ein Leimungsmittel einsetzt, dessen hydrophobe Substituenten jeweils
8 bis 22 Kohlenstoffe aufweisen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man als
Komponente (A) ein Leimungsmittel einsetzt, das 1 bis 6 anionische, je eine oder zwei
negative Ladungen aufweisende Gruppen und 2 bis 10 hydrophobe Substituenten enthält,
wobei mindestens zwei der nächst benachbarten hydrophoben Substituenten über 1 bis
5 Verbindungsglieder mit je 4 bis 15 Kohlenstoffatomen und mindestens zwei Sauerstoff-
und/oder Stickstoffatomen verknüpft sind.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A)
ein Leimungsmittel einsetzt, das durch Umsetzung von mindestens
(a) einem aliphatischen Alkohol mit 3 bis 26 Kohlenstoffatomen und 2 bis 6 Hydroxyl-
oder Hydroxy-C1-C4-alkylgruppen, der gegebenenfalls 1 bis 5 Stickstoffatome und bei Anwesenheit von
2 Hydroxylgruppen gegebenenfalls einen C6-C22-Fettaminrest aufweist, einem heterocyclischen Alkohol oder Glycid mit 3 Stickstoffatomen
im Heteroring und 3 Hydroxy-Cl-C4-alkyl- oder Glycidgruppen, einem Alkandioldiglycid mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
im Alkanrest oder einem Di-oder Triphenol oder einem Dihydroxynaphthalin, mit
(b) einer Fettsäure, deren Halogenide oder einem primären oder sekundären Fettamin
mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen im Fettrest und hierauf mit
(c) einer mehrbasischen anorganischen oder organischen Säure mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen
oder deren Anhydriden
erhältlich ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A)
ein Leimungsmittel einsetzt, das durch Umsetzung von mindestens
(a) 1,5-, 1,8-, 2,3- oder 2,7-Dihydroxynaphthalin, Hydroxyhydrochinon, Pyrogallol,
Phloroglucin,Hydrochinon, Brenzcatechin, Resorcin, Tris(hydroxyäthyl)-isocyanuart,
Butan-I,4-dioldiglycid, Glycerin, Butan-1,2,4- triol, Pentaerythrit, Sorbit, Sorbitan,
Triäthanolamin, ein C8-C22-Fettamin-diäthoxylat, N,N,N'N'-Tetrakis(2-hydroxypropyl)-äthylendiamin oder Tris(hydroxymethyl)-aminomethan,
mit
(b) mindestens einer Fettsäure mit 16 bis 20 Kohlenstoffatomen oder einem Alkyl- oder
Alkenylhalogenid oder einem Mono- oder Dialkylamin oder Mono- oder Dialkenylamin mit
je 16 bis 20 Kohlenstoffatomen im Alkyl- oder Alkenylrest und hierauf mit
(c) Schwefeltrioxyd, Schwefelsäure, Chlorsulfonsäure, Phosphorsäure, Phosphorpentoxyd,
Phthalsäureanhydrid, Bernsteinsäureanhydrid oder Maleinsäureanhydrid
erhältlich ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man als
Komponente (A) ein Leimungsmittel einsetzt, das 1 bis 4 anionische oder acide Gruppen
mit je einer oder zwei Ladungen und 2 bis 5 hydrophobe Substituenten enthält, wobei
mindestens zwei der nächst benachbarten hydrophoben Substituenten über 1 bis 5 Verbindungsglieder
mit je 1 bis 15 Kohlenstoffatomen und je 2 bis 6 Stickstoffatomen verknüpft ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A)
ein Leimungsmittel einsetzt, welches durch Umsetzung von mindestens
(al)einem gegebenenfalls mit N-C6-C22-Alkenyl- oder Alkyl monosubstituierten Polyalkylenpolyamin mit 3 bis 6 Stickstoffatomen
und 4 bis 40 Kohlenstoffatomen,.mit
(b')einer Fettsäure oder einem Alkyl- oder Alkenylisocyanat mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
und hierauf mit
(c')dem Anhydrid einer mehrbasischen, anorganischen oder organischen Säure mit 2 bis
18 Kohlenstoffatomen, einer Halogencarbonsäure oder einem Sulton
erhältlich ist.
1
0. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A) ein
Leimungsmittel einsetzt, das durch Umsetzung von mindestens
(a')N,N'-Bis(3-aminoporpyl)-1,4-diamino-butan, N-(3-aminopropyl)-1,4-diamino-butan,
1,2-Bis(3-aminopropyl-amino)-äthan, Pentaäthylenhexamin, Tetraäthylenpentamin, Triäthylentetramin,
Dipropylentriamin oder Diäthylentriamin, mit
(b')Palmitin-, Stearin-, Oel- oder Behensäure, oder Octadecylisocyanat, und hierauf
mit
(c')2-Chlorbuttersäure, 3- oder 2-Chlorpropionsäure, Bromessigsäure, Chloressigsäure
oder deren Alkalimetallsalze, Propansulton, Benzophenontetracarbonsäure, 1,8-Naphthalsäure,
Tri- oder Pyromellithsäure, Norbornendicarbonsäure, Hexa- oder Tetrahydrophthalsäure-,
Phthal-, Bernstein-, Glutar-, Malein-, Dimethylmalein-, Citracon- oder Itaconsäureanhydrid
erhältlich ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man als
Komponente (A) ein Leimungsmittel einsetzt, das 1 oder 2 potentiell anionisch, acide
Methylen- oder Methingruppen und 2 oder 3 hydrophobe Substituenten enthält, wobei
mindestens zwei der nächst benachbarten hydrophoben Substituenten über oder 2 Verbindungsglieder
mit je 1 bis 15 Kohlenstoffatomen und je 2 bis 4 Stickstoff- und/oder Sauerstoffatomenverknüpft
sind und die potentiell anionischen, aciden Methylen- oder Methingruppen als zwei-
oder dreiwertige Reste -CO-CH2-CO- oder -CO-CH-CO- vorliegen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A)
ein Leimungsmittel einsetzt, welches durch Umsetzung von
(al) Malonsäure, eines Malonsäuredihalogenids, Acetondicarbonsäure oder eines C1-C4-Alkylesters der Malonsäure, Acetondicarbonsäure oder Methantricarbonsäure,mit
(b") einem Fettalkohol 1
oder von
(a"2) Cyanessigsäure oder deren C1-C4-Alkylester,mit
(b"2) einem Fettamin und hierauf mit
(c") einem C4-C12-Alkylen-, C6-C14-Cycloalkylen- oder C6-C14-Arylendiisocyanat
erhältlich ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A)
ein Leimungsmittel einsetzt, das durch Umsetzung von
(a") Malonsäuredichlorid, den Dimethyl- oder Diäthylester der Malonsäure oder der
Acetondicarbonsäure oder den Trimethyl- oder Triäthylester der Methantricarbonsäure,mit
(b"1) mindestens einem gegebenenfalls ungesättigten, aliphatischen Alkohol mit 8 bis 22
Kohlenstoffatomen
erhältlich ist.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A)
ein Leimungsmittel einsetzt, das durch Umsetzung von
(a") Cyanessigsäure-methylester oder -äthylester, mit
(b2) einem Mono- oder Dialkylamin oder einem Mono- oder Dialkenylamin mit jeweils
8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkyl- oder Alkenylrest und hierauf mit
(c") Butylendiisocyanat, Dodecylendiisocyanat, Decylen-1,10-diisocyanat, Hexylen-1,6-diisocyanat,
Cyclohexyl- oder Dicyclohexyldiisocyanat, Naphthylen-1,5-diisocyanat, Diphenyl-methan-4,4'-diisocyanat,
Phenylen-1,4-diisocyanat oder Toluylen-2,4- oder -2,6-diisocyanat
erhältlich ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man als
Komponente (A) ein Leimungsmittel einsetzt, das 1 bis 6 Gruppen -COO⊖ oder -COOH als anionische oder acide Substituenten und 2 bis 10 hydrophobe Substituenten
enthält, wobei mindestens zwei der nächst benachbarten hydrophoben Substituenten über 1 bis 5 Verbindungsglieder mit je
4 bis 15 Kohlenstoffatomen und je 1 Sauerstoff- und 1 Stickstoffatom oder je 2 Sauerstoff-
oder Stickstoffatomen verknüpft sind.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A)
ein Leimungsmittel einsetzt, welches durch Umsetzung von mindestens
(a"') einer aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure mit mindestens 3 Carboxylgruppen,einer
Polyalkylenpolyamino-polyessigsäure mit 4 bis 6 Carboxylgruppen oder einer aliphatischen
Monocarbonsäure oder Aminomonocarbonsäure mit 2 Hydroxylgruppen, mit
(b"') Fettalkoholen und/oder Fettaminen, oder, sofern eine Monocarbonsäure eingesetzt
wird, Fettsäuren
erhältlich sind.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A)
ein Leimungsmittel einsetzt, das durch Umsetzung von mindestens
(a"') Hemimellith-, Trimellith-, Trimesin-, Prehnit-, Mellophan-, Pyromellith-, Mellithsäure,
Benzolpentacarbonsäure, Benzophenontri- bis -hexacarbonsäure oder deren Anhydride,
Tricarballyl-, Aconit- oder Citronensäure, Bis(2-carboxyäthyl)-carboxymethyl- amin,
Nitrilotripropionsäure oder Nitrilotriessigsäure, Glycerinsäure, 1,2-Dihydroxybuttersäure,
1,3- und 2,3-Dihydroxyvaleriansäure, 2,2-Bis(hydroxymethyl)-propionsäure, N,N-Bis-(hydroxyäthyl)-ß-alanin
oder N,N-Bis(hydroxyäthyl)-glycin, mit
(b"') mindestens einem gegebenenfalls ungesättigten, aliphatischen Alkohol mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder einem Mono- oder Dialkylamin oder einem Mono- oder Dialkenylamin
mit jeweil 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkyl- oder Alkenylrest oder, sofern eine
Monocarbonsäure als Komponente (a"')verwendet wird, einer Fettsäure mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen
erhältlich ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A) ein Leimungsmittel eines Molekulargewichtes von 400 bis 3000 einsetzt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass man als Komponente (A) ein Leimungsmittel einsetzt, das mindestens teilweise als
Salz vorliegt und durch zusätzliche Umsetzung mit einem Alkalimetallhydroxyd, Ammoniak
oder einem Alkyl- oder Alkanolamin mit höchstens 6 Kohlenstoffatomen, erhältlich ist.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass man
als Komponente (B) ein Retentionsmittel eines Molekulargewichtes von 1000 bis 2 000
000 einsetzt.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass man als Retentionsmittel
(B) ein Polyalkylenimin, Epihalogennydrin-Addukte von Umsetzungsprodukten aus Polyalkylenpolyaminen
und aus aliphatischen Dicarbonsäuren oder von Umsetzungsprodukten aus Polyalkylenpolyaminen,
aus Dicyandiamid und gegebenenfalls aus unveresterten oder mit Alkanolen veresterten
organischen Dicarbonsäuren, Umsetzungsprodukte aus Dicyandiamid, aus Formaldehyd,
aus Ammoniumsalzen starker organischen Säuren und aus Alkylendiaminen oder Polyalkylenpolyaminen,
kationisch modifizierte Stärken oder Kohlenhydrate aus Johannisbrot- oder Guarkernmehl,
Umsetzungsprodukte aus Epihalogenhydrinen und aus polymerisierten Diallylaminen oder
Copolymerisate auf Basis von Polyamid-Aminen einsetzt.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass man
0,02 bis 3 Gewichtsprozent als Leimungsmittel (A) und 0,02 bis 3 Gewichtsprozent des
Retentionsmittels (B), bezogen jeweils auf Trockensubstanz an (A) und an (B) und auf
den Feststoffgehalt der Faserstoffsuspension, einsetzt.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass man als fakultative Füllmittel Kondensationsprodukte aus Formalde- hyd und Harnstoff, Titandioxyd, Calciumsulfat, Talk, Kaolin, Montmorillonit oder Kreide einsetzt.
24. Wässrige Zusammensetzung zur Durchführung des Verfahrens gemäss einem der Ansprüche
1 bis 23, wobei das Leimungsmittel (A) und das. Retentionsmittel (B) in beliebiger
Reihenfolge separat zur Faserstoffsuspension gegeben werden, dadurch gekennzeichnet,
dass sie das als mindestens teilweise in Form von Salzen vorliegende Leimungsmittel
(A) und gegebenenfalls übliche Zusätze enthält.
25. Wässrige Zusammensetzung zur Durchführung des Verfahrens gemäss einem der Ansprüche
1 bis 23, wobei das Leimungsmittel (A) und das Retentionsmittel (B) gleichzeitig zur
Faserstoffsuspension gegeben werden, dadurch gekennzeichnet, dass sie
(A) 2 bis 40 Gewichtsprozent Leimungsmittel
(B) 0,1 bis 20 Gewichtsprozent Retentionsmittel, bezogen jeweils auf Trockensubstanz
von (A) und (B) und auf das Gewicht der wässrigen Zusammensetzung, und gegebenenfalls
übliche Zusätze enthält.
26. Nach dem Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 23 geleimtes Papier oder geleimter
Karton.
27. Verwendung der Komponente (A) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 19 zum Leimen von
Papier oder Karton.
28. Zwischenprodukte, aus welchen erfindungsgemäss verwendbare Leimungsmittel (A)
herstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass sie einer der Formeln

oder

entsprechen, worin q eine ganze Zahl von 1 bis 5, t 1 oder 2, A und A
4 je Propylen, Isopropylen oder Aethylen, A
5 geradkettiges oder verzweigtes Alkylen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,

je Alkyl oder Alkenyl mit
6 bis 22 Kohlenstoffatomen bedeuten, wobei R
1 und R
2 voneinander verschieden sind, sofern q oder t list.
29. Zwischenprodukte aus welchen erfindungsgemäss verwendbare Leimungsmittel (A) herstellbar
sind, dadurch gekennzeichnet, dass sie durch Umsetzung von
(a'1) 1 Mol eines gegebenenfalls mit N-C6-C22-Alkyl oder -Alkenyl monosubstituierten Polyalkylenpolyamins mit 3 bis 6 Stickstoffatomen
und 4 bis 40 Kohlenstoffatomen, mit
(b'1) 1 bis [h"-1]Mol eines Alkenyl- oder Alkylisocyanats mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen
erhältlich sind, wobei [h"]die Anzahl Stickstoffatome der Komponente (a'
1) bedeutet.
30. Zwischenprodukt oder dessen Salze aus welchem erfindungsgemäss verwendbare Leimungsmittel
(A) herstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass es der Formel

entspricht, worin p" 1 oder 2 und R" und R"
2 je Alkenyl oder Alkyl mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen bedeuten.
31. Verfahren zur Herstellung der Zwischenprodukte gemäss Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet,
dass man
(a) 1 Mol Butan-1,2,4-triol, Pentaerythrit, Tris(hydroxymethyl)-amino-methan oder
einer Verbindung einer der Formeln

oder

worin q, A3, A und R1 die in Anspruch 28 angegebenen Bedeutungen haben, mit
(b) [h-1] Mol einer ungesättigten oder gesättigten Fettsäure der Formel
R1-COOH,
R2-COOH und/oder
R3-COOH,
worin R
1, R
2 und R
3 die in Anspruch 28 angegebenen Bedeutungen haben und [h] die Anzahl Hydroxylgruppen
der Komponente (a) bedeuten oder
(a) 1 Mol Pyrogallol, Hydroxyhydrochinon, Phloroglucin oder 1 Mol eines Dihydronaphthalins
mit
(b) [h-1] Mol eines Alkyl- oder Alkenylhalogenids der Formel
R1-Z1,
R2-Z2 und/oder
R3-Z3
worin R
1, R
2 und R
3 die in Anspruch 28 angegebenen Bedeutung haben, [h] die Anzahl Hydroxylgruppen der
Komponente (a) und Z
1, Z
2 und Z
3 je Halogen bedeuten, oder
(a) 1 Mol Isocyanursäure-triglycid oder 1 Mol der Verbindung der Formel

worin A5 die in Anspruch 28 angegebenen Bedeutungen hat, mit
(b) [h']Mol einer Fettsäure der Formel
R1-COOH,
eines primären Fettamins der Formel
R1-NH2 und/oder eines sekundären Fettamins der Formel

worin R1 und R2 die in Anspruch 28 angegebenen Bedeutungen haben und [h'] die Anzahl Epoxygruppen
der Komponente (a) miteinander umsetzt.
32. Verfahren zur Herstellung des Zwischenproduktes gemäss Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet,
dass man
1 Mol Cyanessigsäure oder deren C1-C4-Alkylester mit
1 Mol eines sekundären oder primären Amins der Formel

worin R", R"2 und p" die im Anspruch 30 angegebenen Bedeutungen haben, umsetzt.
33. Verbindungen oder deren Salze als Leimungsmittel verwendbar, die aus den Zwischenprodukten
gemäss Anspruch 28 oder durch Umsetzung von Dialkyläthern oder Dialkenyläthern des
Hydrochinons, Resorcins oder Brenzatechinsmit jeweils 6 bis 22 Kohlenstoffatomen im
Alkyl oder Alkenylrest mit einer mehrbasischen, anorganischen oder organischen Säure
mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen herstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass sie
einer der Formeln

oder

entsprechen, worin q eine ganze Zahl von 1 bis 5, t 1 oder 2, Q
5, Q
6 und Q
7 je

und X den Rest eines mehrbasischen anorganischen oder organischen Säure mit 2 bis
18 Kohlenstoffatomen, X
1 die für X angegebene Bedeutung hat, oder, sofern t 1 ist,

X
2 die für X angegebene Bedeutung hat oder, sofern q 1 ist, -CO-CH=CH-COOH,

oder -SO
3H, bedeuten und A
3, A
4, A
5, R
1, R
2 und R
3 die in Anspruch 28 angegebenen Bedeutungen haben.
34. Verbindungen als Leimungsmittel verwendbar, dadurch gekennzeichnet, dass sie durch
Umsetzung des Zwischenproduktes aus (a'
1) und (b'
1) gemäss Anspruch 29 mit
(c') 1 bis [h"1] Mol des Anhydrids einer mehrbasischen, anorganischen oder organischen Säure mit
2 bis 18 Kohlenstoffatomen, einer 2-oder 3-Halogencarbonsäure mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
oder einem Sulton
erhältlich sind, wobei [h"1] die Anzahl vorhandener, freier Stickstoffatome des Zwischenproduktes aus (ai) und
(b'1), die mit der Komponente (bi) nicht umgesetzt sind, bedeutet.
35. Verbindungen als Leimungsmittel verwendbar, dadurch gekennzeichnet, dass sie durch
Umsetzung von
(a'1) 1 Mol eines Polyalkylenpolyamins mit 3 bis 6 Stickstoffatomen und 4 bis 20 Kohlenstoffatomen
mit
(b'2) 1 bis [h"-1] Mol einer Fettsäure mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, wobei [h"] die
Anzahl Stickstoffatome der Komponente (a') bedeutet
und hierauf mit
(cl) 1 bis [h"2] Mol Pyromellithsäure, Norbornendicarobnsäure, Dimethylmaleinsäure- oder Citraconsäureanhydrid,
2-Chlorbuttersäure,
2- oder 3-Chlorpropionsäure, Bromessigsäure oder Propansulton erhältlich sind, wobei
[h"2] die Anzahl vorhandener, freier Stickstoffatome des Zwischenproduktes aus (a'1) und (b'), die mit der Komponente (b'2) nicht umgesetzt sind, bedeutet.
36. Verbindungen als Leimungsmittel verwendbar, dadurch gekennzeichnet, dass sie der
Formel

oder

entsprechen, worin p" und q" je für 1 oder 2 stehen, R", R"
2, R"
3 und R" 1 4 je Alkyl oder Alkenyl mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und A"
1 Cycloalkylen mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen, Alkylen mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen
oder Arylen mit 6 bis 14 Kohlenstoffatomen bedeuten.
37. Verbindungen als Leimungsmittel verwendbar, dadurch gekennzeichnet, dass sie einer
der Formeln

oder

entsprechen, worin m"' und n"' je 1 oder 2, Q"'
1 und Q"'
2 je -0- oder -
NH oder, sofern m"' und/oder n"' für 2 stehen, Q" und/oder Q"'
2

sind, R"'
1, R""
1, R"'
2 und R""
2 je Alkyl oder Alkenyl mit mindestens 5 Kohlenstoffatomen bedeuten, wobei mindestens
einer der Reste R"'
1, R""
1, R'"
2 und R""
2 8 bis 22 Kohlenstoffatome aufweist, A"'
1 für einen zweiwertigen Rest einer der Formeln

oder

oder, sofern Q"'
3 und Q"4 voneinander verschieden sind, einer der Formeln

oder

oder, sofern Q"'
1 und Q"'
2 gleich sind und -0- bedeuten oder Q'"
1 und Q"'
2 voneinander verschieden sind, der Formel

und A"'
2 für einen zweiwertigen Rest einer der Formeln

oder

stehen,worin X"'-COOH oder -COO
⊖, Y"'
2

p"' eine ganze Zahl von 1 bis 4, q"' und q"" je 1, 2 oder 3 und m"', n"', s"' und
t"' je 1 oder 2 bedeuten und Q"'
1, R"'
1 und R""
1 die angegebenen Bedeutungen haben.
38. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäss Anspruch 33 oder deren Salze,
dadurch gekennzeichnet, dass man 1 Mol eines Zwischenproduktes der Formeln

oder

worin A
3, A
5, R
1, R
2, R
3 und Q
4 die in Anspruch 28 angegebenen Bedeutungen haben oder
1 Mol des Zwischenproduktes der Formel

worin q 2, 3, 4 oder 5 ist und A
3, R
1, R
2 und R
3 die in Anspruch 25 angegebenen Bedeutungen haben oder
1 Mol Butan-1,2,4-triol mit
1 bis 2 Mol einer mehrbasischen Säure der Formel

worin X die in Anspruch 33 angegebenen Bedeutungen hat, oder,
1 Mol Glyzerin mit
1 bis 2 Mol der mehrbasischen Säure der Formel

worin X
1 -CO-C
6H
4-COOH, -CO-(CH
2)
2-COOH, -CO-CH
=CH-COOH oder -SO
3H bedeutet, oder 1 Mol des Zwischenproduktes der Formel

worin A
3, R
1 und R
2 die in Anspruch 28 angegebenen Bedeutungen haben, mit
1 bis 2 Mol der mehrbasischen Säure der Formel

worin
X2

oder -SO
3H bedeutet, oder 1 Mol des Zwischenproduktes der Formel

oder

oder der Verbindung der Formel

worin R
1, R
2 und R
3 die in Anspruch 28 angegebenen Bedeutungen haben, mit
1 bis 2 Mol Chlorsulfonsäure umsetzt und die erhaltenen Umsetzungsprodukte gegebenenfalls
in die entsprechenden Salze überführt.
39. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäss Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet,
dass man
1 Mol Methantricarbonsäure-C1-C4-trialkylester mit
3 Mol eines Fettalkohols einer der Formeln

worin R"1, R"2 und R"3 die in Anspruch 36 angegebenen Bedeutungen haben, oder
1 Mol Diisocyanat der Formel

worin A"1 die in Anspruch 36 angegebenen Bedeutungen hat, mit 2 Mol des Zwischenproduktes der
Formel


worin R", R"2, R", R", p" und q" die in Anspruch 36 angegebenen Bedeu-1 3 4 tungen haben,
miteinander umsetzt.
40. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäss Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet,
dass man 1 Mol einer Polycarbonsäure der Formel

mit 2 bis (h"'-1) Mol eines Fettalkohols der Formel

oder

und/oder mit 2 bis (h"'-1) Mol eines primären oder sekundären Fettamins der Formel

oder

oder 1 Mol eines Diols der Formel

mit 2 Mol einer Fettsäure der Formel

worin A"'
1, A"'
2, R"'
1, R"'
2, R""
2 und n"' die in Anspruch 37 angegebenen Bedeutungen und h"' die Anzahl der Carboxylgruppen
der als AusgangsKomponente eingesetzten Polycarbonsäure bedeutet, umsetzt.