[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehkippbeschlag für Fenster und/oder Türen, bestehend
aus einem Bedienungsgriff, aus einem im Flügel verdeckt angeordneten, mit einem Dreistellungsgetriebe
versehenen Gestänge mit Verschlußstangen, einer am Blendrahmen drehbar angeordneten
Kippschere, einem Ecklager und mindestens zwei an der
Drehachsseite angeordneten, aus einem am Gestänge befestigten Riegelglied und einem
am Blend- oder Stockrahmen befestigten Schließstück gebildeten Verschlüssen.
[0002] Derartige Drehkippbeschläge sind seit langem bekannt und werden in vielfältigen Formen
und Abwandlungen eingebaut. Nachteilig ist bei diesen bekannten Drehkippbeschlägen,
daß nur eine einzige Kippstellung, nämlich eine maximale Kippstellung, die durch die
Kippschere begrenzt wird, einstellbar ist. Außerdem ist bei den meisten derartigen
Beschlägen nachteilig, daß die Kippstellung nicht gesichert ist, so daß der Fenster-
oder Türflügel unbeabsichtigt zuschlagen kann. Durch die DE-OS 25 52 939 ist eine
Sperrvorrichtung für Fenster und Türen mit Drehkippflügel bekannt, bei der in völlig
gekippter Lage ein Sperrarm einklinkt, der verhindert, daß der Flügel beispielsweise
durch Winddruck zuschlagen kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Drehkipp- beschlag zu schaffen, bei dem zwischen geschlossener und völlig gekippter
Stellung des Flügels verschiedene Zwischenstellungen einstellbar sind.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß eine Kipparretierung
vorgesehen ist zum Arretieren des Flügels in verschiedenen Kippstellungen zwischen
völlig geschlossener und völlig gekippter Lage, wobei gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
die Kipparretierung an den Verschlußstangen am Flügelrahmen und an dem Blendrahmen
angeordnet ist.
[0005] Vorzugsweise kann dabei an mindestens einer Seite des Flügels an den verschiebbaren
Verschlußstangen ein gezahntes Segment befestigt sein, an mindestens einer Seite des
Stockrahmens ist dabei eine gezahnte Gegenklaue befestigt und mit dem Bedienungsgriff
ist ein gewisser Leerhub der Verschlußstangen ausführbar. Herkömmliche Drehkippbeschläge
sind beispielsweise mit einem Bedienungsgriff versehen, der aus einer nach unten gerichteten
Schließstellung in eine waagerecht gerichtete Kippstellung und anschließend in eine
nach oben gerichtete Drehstellung überführt werden kann. Es ist aber auch möglich,
aus der nach unten gerichteten Schließstellung über eine waagerecht gerichtete Drehstellung
in eine nach oben gerichtete Kippstellung zu drehen. Zur Betätigung der Arretiervorrichtung
wird dabei ein Leerhub der Verschlußstangen entweder zwischen der Schließstellung
und der Kippstellung oder der Drehstellung und der Kippstellung ausgenutzt. Durch
diesen Leerhub der Verschlußstangen ist es möglich, das an den Verschlußstangen vorgesehene
gezahnte Segment anzuheben bzw. abzusenken, so daß der Eingriff mit der an dem Stockrahmen
fest angeordneten gezahnten Gegenklaue gelöst werden kann. Damit ist es möglich, den
Flügel in eine beliebige Zwischenstellung zu kippen, um durch Betätigung des Bedienungsgriffs
mit verbundenem Verschieben der Verschlußstangen die zusammenwirkenden Arretierteile
miteinander in Eingriff zu bringen.
[0006] Vorzugsweise kann dabei vorgesehen sein, daß die Verzahnung des Segments griffseitig
nach oben und scharnierseitig nach unten gerichtet ist. Bei größeren Fenster- bzw.
Türflügeln empfiehlt es sich, beidseitig eine Arretiervorrichtung aus gezahntem Segment
und Gegenklaue vorzusehen. Da die gegenüberliegenden Verschlußstangen eine gegenläufige
Bewegung durchführen, ist entsprechend die Anordnung der Arretierteile gegensinnig.
[0007] Um die Arretierung in einer Raststellung zu gewährleisten, kann vorgesehen sein,
daß die Verzahnung von Segment und Gegenklaue selbsthemmend ausgebildet ist. Die Arretiervorrichtungsteile
Segment und Gegenklaue können dabei bevorzugt aus verschleißfestem Material bestehen.
[0008] Gemäß einer bevorzugten weiteren Ausbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
die Kipparretierung an der Kippschere angeordnet ist, wobei an der Kippschere ein
Querlenker drehbar befestigt ist, dessen anderes Ende drehbar an einer hohlen Verschlußstange
angelenkt ist, in welche ein an einem Ende eines Torsionsstabs befestigtes Bremsteil
eingreift, wobei am anderen Ende des Torsionsstabs eine Steuerplatte mit einem kurvenförmigen
Langloch drehfest befestigt ist und in dem Langloch das Ende der scharnierseitig im
Rahmen geführten Verschlußstange geführt ist. Mit Hilfe dieser Arretiervorrichtung
ist es möglich, einen Fenster- oder Türflügel stufenlos in einer beliebigen Kippstellung
zu arretieren. Dabei wird die Stellung der Kippschere über einen zusätzlichen Querlenker
gesteuert. Die Arretierung des Querlenkers an dem Fensterflügel erfolgt dabei über
ein Bremsteil, das sich in der hohlen Verschlußstange verkantet und somit eine Relativbewegung
zwischen Bremsteil und Verschlußstange verhindert.
[0009] Um eine gute Reibwirkung an den inneren Wandungen der hohlen Verschlußstange zu erreichen,
ist das Bremsteil vorzugsweise mit Gummi überzogen. Die Torsionsstange kann vorzugsweise
durch einen in den Verschlußstangenkanal eingreifenden Bolzen in Längsrichtung unverschiebbar
gehalten sein. Die hohle Verschlußstange, an der der zusätzliche Querlenker angeordnet
ist, bewegt sich relativ über das Bremsteil, welches fest an der Torsionsstange angeordnet
ist. Diese ist deshalb durch den Bolzen in Längsrichtung gesichert.
[0010] Zur Steuerung des Torsionsstabs ist an dessen äußerem Ende die mit dem kurvenförmigen
Langloch versehene Steuerplatte drehfest angeordnet. In dieses Langloch greift das
Ende der scharnierseitigenVerschlußstange ein, welches vorzugsweise einen mit einer
Rolle ausgebildeten Bolzen aufweist, so daß die Rolle in dem Langloch reibungsarm
geführt ist. Bei Umkehrung der Bedienungsgriffsfunktionen ist es natürlich möglich,
griffseitige und scharnierseitige Verschlußstangen bzw. die entsprechenden Teile der
Arretiervorrichtung zu vertauschen.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, daß die hohle Verschlußstange,
an der der Querlenker angelenkt ist, im Querschnitt U-förmig mit zum Mittelschenkel
parallelen, nach außen weisenden Schenkelenden ausgebildet ist und mit den Schenkelenden
Hinterschneidungen des Verschlußstangenkanals, der an der Oberseite des Fensterflügelrahmens
angeordnet ist, hintergreift. Die hohle Verschlußstange weist dabei einen inneren
freien rechteckigen Querschnitt auf und das Bremsteil ist im Querschnitt ebenfalls
rechteckig ausgebildet.
[0012] Vorzugsweise ist es möglich, daß der freie Querschnitt der hohlen Verschlußstange
aus zwei Halbkreisen mit dazwischenliegendem, rechteckigem Mittelteil besteht und
daß das Bremsteil mit entsprechend abgerundeten Endflächen versehen ist. In diesem
Falle ist es möglich, daß das Bremsteil ohne Gummi ausgebildet ist, da das Bremsteil
innerhalb der hohlen Verschlußstange wie ein Exzenter wirkt. Um die Verschiebung des
Torsionsstabes in Längsrichtung zu verhindern, kann vorgesehen sein, daß an dem Bremsteil
ein nach unten abstehender, in der Wandung des Verschlußstangenkanals geführter Bol-'
zenansatz vorgesehen ist, wobei als Führung ein quer verlaufender Längsschlitz in
dem Verschlußstangenkanal ausgebildet sein kann.
[0013] Der Torsionsstab kann vorzugsweise als Rohr ausgebildet und um etwa 10° verdrehbar
sein.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand mehrerer Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert.Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht auf einen Drehkippflügel eines Fensters bzw. einer Tür,
Fig. 2 eine schematische Ansicht auf eine erste Ausführungsform eines Flügels mit
durch : den Betätigungsgriff gesteuerter Kipparretierung, .
Fig. 3 eine schematische Ansicht auf eine zweite Ausführungsform eines Flügels mit
durch einen Betätigungsgriff gesteuerter Kipparretierung,
Fig. 4 eine erste Ausführungsform einer Kipparretierung,
Fig. 5 eine zweite Ausführungsform einer Kipparretierung,
Fig. 6 einen Schnitt gemäß der Linie VI-VI von Fig. 5,
Fig. 7 und 8 Ausführungsformen von Steuerplatten,
Fig. 9 einen Schnitt durch ein Bremsteil gemäß der Linie IX-IX von Fig. 6 und
Fig. 10 einen Schnitt durch eine andere Ausführungsform eines Bremsteils.
[0015] Fig. 1 zeigt einen Drehkippflügel eines Fensters, mit einem Rahmen 10, einem Blend-
oder Stockrahmen 12 und einem Bedienungsgriff 14. Im rechten oberen Bereich des Flügelrahmens
10 ist eine Kippschere 16 mit unterbrochenen Linien dargestellt. Im geschlossenen
Zustand des Flügels ist dieser durch Verrieglungspunkte 18 gesichert. An der rechten
unteren Ecke ist ein Spurlager 20 vorgesehen. Oberhalb des Griffs 14 ist eine Fehlbedienungssicherung
22 angeordnet, eine Aushebesicherung 24 verhindert, daß der Flügel in gekipptem Zustand
aus dem Rahmen gehoben werden kann. Der Betätigungsgriff 14 ist mit vollen Linien
in einer nach unten gerichteten Schließstellung dargestellt. Eine waagerechte Stellung
könnte die Kippstellung und die senkrecht nach oben gerichtete Stellung die Drehstellung
bedeuten.
[0016] Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung einen Fensterflügel, bei dem der Betätigungsgriff
26 in der nach unten gerichteten Stellung ebenfalls die Schließstellung darstellt,
in der waagerechten Stellung aber die Drehstellung. In der nach oben gerichteten Stellung
des Betätigungsgriffes wird die Kippstellung eingenommen. Durch den Pfeil 28 ist ein
Leerhub dargestellt, der mit dem Betätigungsgriff 26 in der Kippstellung ausgeführt
werden kann.
[0017] Fig. 3 zeigt einen ähnlichen Fensterflügel mit einem Betätigungsgriff .30, der aus
der nach unten gerichteten Schließstellung in die waagerechte Kippstellung und anschließend
in die nach oben gerichtete Drehstellung überführt werden kann. Zwischen Schließstellung
und Kippstellung ist dabei ein durch den Pfeil 32 gezeigter Leerhub bis zu 90° möglich.
Die in den Fig. 2 und 3 gezeigten Leerhübe sind zur Betätigung der Kipparretierung
erforderlich.
[0018] Fig. 4 zeigt eine erste Ausführungsform einer Kipparretierung, mit der ein Fenster
oder Türflügel in verschiedene definierte Kippstellungen überführt und darin arretiert
werden kann. Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt eines Stockrahmens 34, an dem eine Gegenklaue
36 starr befestigt ist. Ein Ausschnitt eines Flügelrahmens 38 ist in einer gekippten
Stellung gezeigt. Im Rahmen des Flügels ist eine Verschlußstange 40 verschiebbar geführt.
An dieser Verschlußstange 40 ist ein mit Zähnen 42 versehenes Segment 44 beispielsweise
durch Nieten oder Schrauben 46 starr befestigt. Das Segment 44 ist dabei zwischen
zwei Zähnen 42 mit der Gegenklaue 36 in Eingriff. Da zwischen zwei Stellungen, beispielsweise
zwischen der Schließstellung und der Kippstellung bzw. zwischen der Drehstellung und
der Kippstellung mit Hilfe des Betätigungsgriffes ein Leerhub der Verschlußstange
40 erfolgen kann, bei dem keine andere Stellung des Flügels eingenommen wird, ist
es möglich, die Verschlußstange 40 um einen kleinen Bereich nach unten zu verschieben,
so daß sich das an dieser Verschlußstange befestigte Segment 44 mit nach unten bewegt
und aus der Eingriffsstellung mit der Gegenklaue 36 gelangt. Jetzt kann der Fensterflügel
in eine Kippstellung gebracht werden, die von der im Ausführungsbeispiel gezeigten
abweicht. Nach anschließender gegenläufiger Betätigung des Betätigungsgriffes wird
die Verschlußstange wieder nach oben gezogen und die Gegenklaue 36 gelangt zwischen
zwei Zähnen 42 in Eingriff. Die Verzahnung zwischen der Gegenklaue und dem mit Zähnen
versehenen Segment weist dabei eine gewisse Selbsthemmung auf, so daß keine selbständige,
unbeabsichtigte Lösung dieser Teile erfolgen kann. Ausserdem können die Teile aus
verschleißfestem Material ausgebildet sein.
[0019] Bei Betätigungsgriffen, die eine genügende Hubreserve aufweisen, können in die Beschläge
mit herkömmlichen Griffbewegungen analog Fig. 2, bei welchen die waagerechte Mittelstellung
Drehen des Flügels bedeutet, ohne grosse Schwierigkeiten die Teile der Kipparretierung,
d.h. die Gegenklaue und das Segment eingebaut werden. Bei Handgriffen mit wenig oder
gar keiner Hubreserve ist es vorteilhaft, den Beschlag so zu konstruieren, daß die
Mittelstellung des Handgriffs Kippen bedeutet (Fig. 3). Somit kann dann ein 90°-Leerhub
zur Geschlossen-Stellung voll ausgenutzt werden.
[0020] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform einer Kipparretierung, bei der eine stufenlose
Einstellung eines gekippten Flügels möglich ist. Zwischen einem Fensterflügel 50 und
einem Stockrahmen 52 ist eine Kippschere 54 angeordnete Die Kippschere 54 ist an einem
Ende über ein Gelenk 56 unverangelenkt schieblich an dem Stockrahmen 52/und an ihrem
anderen Ende mit einem Bolzen 58 versehen, der in einem Langloch 60 im Verschlußkanal
des Flügelrahmens 50 geführt ist. Ein Querlenker 62 sichert die Lage der Kippschere
54 bei maximal gekipptem Flügel.
[0021] An der Kippschere 54 ist über einen Bolzen 64 ein zweiter Querlenker 66 drehbar befestigt.
An seinem anderen Ende ist der Querlenker 66 über einen Bolzen 68 an einer im Flügelfalz
70 laufenden hohlen Verschlußstange 72 drehbar befestigt. In diese hohle Verschlußstange
72 greift ein Ende eines runden Torsionsstabes 74. Der Torsionsstab 74 ist durch eine
Schelle 76 drehbar im Verschlußstangenkanal 78 des Flügels 50 gelagert. An dem in
die hohle Verschlußstange 72 hineinragende Ende des Torsionsstabes 74 ist ein Bremsteil
80 angeordnet, das durch einen Stift 82 an dem Torsionsstab 74 gehalten wird. Um den
Torsionsstab 74 ist ein Ring 84 mit einem in die Wandung des Verschlußstangenkanalgrundes
ragenden Bolzen 86 angeordnet, welcher eine Längsverschiebung des Torsionsstabes 74
in dem Verschlußstangenkanal verhindert. Am in der Figur gezeigten rechten Ende des
Torsionsstabes 74 ist über einen Stift 88 ein Bolzen 90 mit quadratischem Ansatz befestigt.Auf
diesem quadratischen Ansatz ist eine Platte 92 angenietet.
[0022] Fig: 6 zeigt einen Schnitt durch den Flügelrahmen. In dem Verschlußstangenkanal 78
ist der über die Schelle 76 gehaltene Torsionsstab 74 zu sehen. Der Torsionsstab 74
ist als Rohr ausgebildet und weist an seinem linken Ende das Bremsteil 80 auf, das
im Inneren der hohlen Verschlußstange 72 geführt ist. Um eine gute Reibwirkung an
den inneren Wandungen der hohlen Verschlußstange 72 zu erreichen, ist das Bremsteil
80 mit Gummi 94 überzogen. Die Toleranzen zwischen dem gummiummantelten Bremsteil
80 und der Hohlkammer der Verschlußstange 72 sind dabei so abgestimmt, daß sich die
hohle Verschlußstange 72 leicht über das Bremsteil hinweg verschieben läßt.
[0023] Aus Fig. 6 ist zu sehen, daß der Bolzen 86, der an dem Ring 84 angeordnet ist, im
Verschlußstangenkanalgrund geführt ist.
[0024] Die am anderen Ende des Torsionsstabes 74 angenietete Steuerplatte 92 verläuft senkrecht
zu dem Torsionsstab und ist nach unten seitlich parallel zum Flügelrahmen verlaufend
angeordnet. In der Steuerplatte 92 ist ein kurvenförmig ausgebildetes Langloch 96
vorgesehen, in dem ein mit einer Rolle 98 versehener Bolzen 100 geführt ist, der an
dem oberen Ende einer Verschlußstange 102 befestigt ist.
[0025] Fig. 7 und 8 zeigen zwei Ausführungsformen von Steuerplatten. Die in Fig. 7 gezeigte
Steuerplatte 104 ist für einen Drehkippbeschlag gedacht, bei der die Mittelstellung
des Betätigungsgriffes Kippen bedeutet. Die Steuerplatte 104 ist an ihrem oberen Ende
an dem quadratischen Ansatz 106 an dem Torsionsstab befestigt. Darüber ist angedeutet
eine Kippschere 108, in strichpunktierten Linien ein Verschlußstangenkanal 109. Im
unteren Bereich ist die Steuerplatte 104 mit einem Langloch 110 ausgebildet, das etwa
die Form eines Bumerangs aufweist. Mit 112, 114 und 116 sind mögliche Stellungen des
mit einem Bolzen und einer Rolle versehenen oberen Endes 118 einer Verschlußstange
dargestellt. Die untere Stellung 112 entspricht der Schließstellung des Flügels, die
Stellung 114 der Kippstellung und die Stellung 116 der Drehstellung. Zwischen der
Stellung 112 und der Stellung 114 wird der Bremshub bzw. Leerhub durch den Betätigungsgriff
ausgeführt. Wenn das Ende 118 in der Stellung 112 angeordnet ist, ist die Steuerplatte
104 verschwenkt, der Torsionsstab verdreht und damit das Bremsteil in der hohlen Verschlußstange
verklemmt. Während der Betätigung des Griffes aus der Schließstellung in die Kippstellung
wird die Steuerplatte 104 nach rechts verschoben, so daß der Torsionsstab in seine
unverdrehte Ausgangslage überführt wird. Nachdem das Ende 118 die Stellung 114 eingenommen
hat, kann der Flügel gekippt werden. Wird jetzt der Griff wieder in Richtung Schließstellung
bewegt, gleitet das Ende 118 in dem Langloch 110 nach unten, wodurch die Steuerplatte
104 wieder nach links verschwenkt wird. Das ist aber mit einem erneuten Verdrehen
des Torsionsstabes verbunden, so daß das Bremsteil wieder bremsend in der hohlen Verschlußstange
verkantet wird. Wenn eine andere Kippstellung eingenommen werden soll, muß der Betätigungsgriff
wieder in Richtung Kippstellung betätigt werden, wonach der Flügel in die gewünschte
Stellung gebracht wird, worauf anschließend der Betätigungsgriff wieder in die Schließstellung
verschwenkt wird. Beim Übergang von der Kipp- in die Drehstellung verläuft das Langloch
110 mit seinem oberen Bereich etwa senkrecht, so daß keine Verdrehung des Torsionsstabes
erfolgt.
[0026] Die in Fig. 8 gezeigte Steuerplatte 120 ist für einen Drehkippbeschlag gedacht, bei
dem die Mittelstellung des Betätigungsgriffes Drehen bedeutet (siehe Fig. 2). In diesem
Fall ist ein Langloch 122 in der Steuerplatte 120 ausgebildet, das einen längeren
oberen Bereich aufweist.
[0027] In der Schließstellung ist dabei das Ende 118 der Verschlußstange in einer oberen
Stellung 124, zum Drehen des Flügels in einer darunterliegenden Drehstellung 126 und
zum Kippen in einer Kippstellung 128. Um einen Flügel in irgendeiner gekippten Stellung
zu arretieren, wird der Betätigungsgriff so verschwenkt, daß die Verschlußstange mit
ihrem Ende 118 nach unten geführt wird, wodurch die Steuerplatte 120 nach links verschwenkt
wird, so daß der Torsionsstab verdreht wird und das Bremsteil in der hohlen Verschlußstange
verkantet. Diese Bremsstellung ist mit 130 am unteren Ende des Langlochs 122 definiert.
[0028] Der Arretiervorgang eines Flügels in der Kippstellung wird also dadurch erreicht,
daß der Flügel in eine Kippspaltlüftungsstellung gebracht wird, wonach am Betätigungsgriff
der Leerhub betätigt wird, so daß der Flügel vor Zu- oder Aufschlagen abgebremst wird.
Durch die Betätigung des Betätigungsgriffes im Leerhub wird über das Gestänge, den
Bolzen 118, dem kurvenartigen Langloch 110 bzw. 122, die Steuerplatte 104 bzw. 120
mit dem Torsionsstab 74 und dem Bremsteil 80 um ca. 10° gedreht, so daß sich das Bremsteil
im Hohlraum der Verschlußstange 72 verspannt. Wenn am Flügel gedrückt oder gezogen
wird, so hat die hohle Verschlußstange 72 das Bestreben, sich über die Kippschere
54 bzw. die Querlenker 66 zu verschieben. Das ist aber nicht möglich, da die Verschlußstange
72 durch das verspannte Bremsteil gehemmt wird.
[0029] Fig. 9 zeigt eine erste Ausführungsform einer Verschlußstange mit darinnen geführtem
Bremsteil. Die Verschlußstange 132 ist im Querschnitt U-förmig und mit zum Mittelschenkel
134 parallelen, nach außen gerichteten Schenkelenden 136 ausgebildet. Diese Schenkelenden
136 hintergreifen Hinterschneidungen 138, die an dem Verschlußstangenkanal 140 vorgesehen
sind. Im Inneren weist die Verschlußstange 132 einen freien rechteckigen Querschnitt
auf. An einer Torsionsstange 142 ist ein Bremsteil 144 befestigt, das im Querschnitt
rechteckig ist und mit einer im Querschnitt ebenfalls rechteckigen Gummiummantelung
146 versehen ist. Der äußere Querschnitt der Gummiummantelung 146 entspricht dem inneren
freien Querschnitt der Verschlußstange 132. Wenn die Torsionsstange 142 verdreht wird,
wird die Gummiummantelung 146 an die Innenwandung der hohlen Verschlußstange 132 gepreßt,
so daß eine Bremswirkung zwischen Bremsteil und Verschlußstange erfolgt.
[0030] Fig. 10 zeigt eine andere Ausführungsform eines Bremsteils. Eine hohle Verschlußstange
150 weist einen äußeren Querschnitt auf, der der hohlen Verschlußstange 132 entspricht.
Der innere freie Querschnitt der Verschlußstange 150 besteht aus zwei Halbkreisen,
zwischenjjdenen ein rechteckiger Mittelteil vorgesehen ist. An einer Torsionsstange
152 ist ein längliches Bremsteil 154 starr befestigt, dessen Endflächen in Form von
Kreisabschnitten ausgebildet sind, deren Radius dem Radius der Halbkreise des inneren
Querschnitts der Verschlußstange 150 entsprechen. Wenn der Torsionsstab 152 verdreht
wird, wird auch das Bremsteil 154 mitverdreht, das dann im Inneren der VerschluBstange
150 wie ein Exzenter wirkt und eine Verklemmung zwischen Bremsteil und Verschlußstange
hervorruft. An dem Bremsteil 154 ist ein nach unten abstehender, in der Wandung des
Verschlußstangenkanals 156 geführter Bolzenansatz 158 angeordnet, der eine Längsverschiebung
der Torsionsstange 154 in dem Verschlußstangenkanal verhindert. Der Bolzenänsatz 158
ist dabei in einem quer laufenden Langschlitz 160, welcher die Taumelbewegung des
Bolzenansatzes zuläßt, geführt.
1. Drehkippbeschlag für Fenster und/oder Türen, bestehend aus einem Bedienungsgriff,
aus einem im Flügel verdeckt angeordneten, mit einem Dreistellungsgetriebe versehenen
Gestänge mit Verschlußstangen, einer am Blendrahmen drehbar angeordneten Kippschere,
einem Ecklager und mindestens zwei an der Drehachsseite angeordneten, aus einem am
Gestänge befestigten Riegelglied und einem am Blend- oder Stockrahmen befestigten
Schließstück gebildeten, Verschlüssen, dadurch gekennzeichnet , daß 144 eine Kipparretierung
(36,44;132/150,154) vorgesehen ist zum Arretieren des Flügels in verschiedenen Kippstellungen.
2. Drehkippbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kipparretierung
an den Verschlußstangen (40) und am Stockrahmen angeordnet ist.
3. Drehkippbeschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einer
Seite des Flügels an den verschiebbaren Verschlußstangen (40) ein gezahntes Segment
(44) befestigt ist, daß mindestens an einer Seite des Stockrahmens (34) eine gezahnte
Gegenklaue (36) befestigt ist, daß mit dem Bedienungsgriff ein gewisser Leerhub der
Verschlußstangen (40) ausführbar ist, und daß die Verzahnung von Segment (44) und
Gegenklaue (36) selbsthemmend ausgebildet ist.
4. Drehkippbeschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzahnung (42)
des Segments griffseitig nach oben und scharnierseitig nach unten gerichtet ist, und
das Segment (44) und Gegenklaue (36) aus verschleißfestem Material bestehen.
5. Drehkippbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kipparretierung
an der Kippschere (54) angeordnet ist, daß an der Kippschere (54) ein Querlenker (66)
drehbar befestigt ist, daß das andere Ende des Querlenkers (66) drehbar an einer hohlen
Verschlußstange (72) angelenkt ist, daß in die Verschlußstange (72) ein an einem Ende
eines Torsionsstabs (74) befestigtes Bremsteil (80) eingreift, daß am anderen Ende
des Torsionsstabs (74) eine Steuerplatte (92) mit einem kurvenförmigen Langloch (96)
drehfest befestigt ist und daß in dem Langloch (96) das Ende (100) der scharnierseitig
im Rahmen geführten Verschlußstange (102) geführt ist.
6. - Drehkippbeschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsteil (80)
mit Gummi (94) überzogen ist.
7. Drehkippbeschlag nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Torsionsstab
(74) durch einen in den Verschlußstangenkanal (78) eingreifenden Bolzen (86) in Längsrichtung
unverschiebbar gehalten ist, daß an dem Ende der scharnierseitigen Verschlußstange
ein Bolzen (100) mit einer Rolle (98) vorgesehen ist und daß die Rolle im Langloch
(96) geführt ist.
8..Drehkippbeschlag nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die hohle Verschlußstange (132) im Querschnitt U-förmig mit zum Mittelschenkel parallelen,
nach außen gerichteten Schenkelenden (136) ausgebildet ist und mit den Schenkelenden
(136) Hinterschneidungen (138) des Verschlußstangenkanals (140) hintergreift, daß
die hohle Verschlußstange (132) einen inneren freien, rechteckigen Querschnitt aufweist
und daß das Bremsteil (144) im Querschnitt rechteckig ausgebildet ist.
9. Drehkippbeschlag nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der innere freie Querschnitt der hohlen Verschlußstange (150) aus zwei Halbkreisen
mit dazwischenliegendem rechteckigen Mittelteil besteht, daß das Bremsteil (154) mit
entsprechend abgerundeten Endflächen versehen ist, daß an dem Bremsteil (154) ein
nach unten abstehender, in der Wandung des Verschlußstangenkanals (156) geführter
Bolzenansatz (158) vorgesehen ist und daß als Führung ein querverlaufender Langschlitz
(160) im Verschlußstangenkanal (156) ausgebildet ist.
10. Drehkippbeschlag nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Torsionsstab ein Rohr und um etwa 10° verdrehbar ist.