[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer bivalent betreibbaren Absorptionspumpe,
wie es im Oberbegriff des Anspruches 1 beschrieben ist.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung eine bivalente Absorptionspumpe zur Durchführung dieses
Verfahrens mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 6.
[0003] Absorptionswärmepumpen können zu Heizungszwecken nur dann wirkungsvoll eingesetzt
werden, wenn die Lufttemperatur ei
- nen bestimmten Wert, beispielsweise +3
0C, nicht unterschreitet. Bei niedrigeren Temperaturen fällt die Leistungsziffer stark
ab, insbesondere durch die Vereisung des Verdampfers.
[0004] Es ist bereits bekannt, unter diesen ungünstigen Betriebsbedingungen die Absorptionswärmepumpe
so umzuschalten, daß sie im reinen Kesselbetrieb betrieben werden kann, d.h. mittels
des Kältemittels und/oder des Lösungsmittels wird die von einer Wärmequelle dem Kocher
zugeführte Wärme unmittelbar einer Wärmetauscherfläche zugeführt, über welche das
Heizungsmedium erwärmt wird (DE-OS 28 56 767; DE-OS 27 58 773).
[0005] Diese bekannten Absorptionswärmepumpen können dabei nur entweder im reinen Wärmepumpenbetrieb
oder im reinen Kesselbetrieb betrieben werden, wobei die Umschaltung von einer Betriebsart
auf die andere mit einem erheblichen Regel- und Steueraufwand verbunden ist und eine
geraume Zeit in Anspruch nimmt. Beim reinen Kesselbetrieb ergibt sich insgesamt eine
nicht vollständige Ausnutzung der Primärenergie, die auf Verluste im Kreislaufsystem
zurückzuführen ist. Schließlich muß bei diesem Betrieb eine Umschaltung vom reinen
Wärmepumpenbetrieb auf den reinen Kesselbetrieb bereits bei einer Temperatur erfolgen,
bei welcher über den Verdampfer durchaus noch der Umgebung Wärme entzogen werden könnte,
wenn auch nicht in voll ausreichendem Maße für einen reinen Wärmepumpenbetrieb. Wenn
bei den bekannten Anlagen bereits bei dieser Temperatur auf den reinen Kesselbetrieb
umgeschaltet wird, muß man auf die Zufuhr der am Verdampfer an sich noch verfügbaren
Wärme vollständig verzichten.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betrieb einer Absorptionswärmepumpe
derart zu verbessern, daß neben einem reinen Wärmepumpenbetrieb und einem reinen Kesselbetrieb
auch ein Mischbetrieb möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0008] Erfindungsgemäß wird zur Durchführung dieses Verfahrens eine Absorptionswärmepumpe
mit den Merkmalen des Anspruches 6 vorgeschlagen.
[0009] Gemäß der Erfindung werden also zu einem Mischbetrieb der Lösungsmittelstrom vom
Kocher zum Absorber und der den Verflüssiger verlassende Kältemittelstrom in jeweils
zwei Teilströme aufgespalten. Ein Teilstrom des Lösungsmittels und ein Teilstrom des
Kältemittels werden in der für den reinen Wärmepumpenbetrieb typischen Weise geführt,
während die jeweils anderen Teilströme in der für den reinen Kesselbetrieb typischen
Weise geführt werden. Um dies zu ermöglichen, wird der Absorber aufgeteilt in einen
Niederdruckabsorber, der dem reinen Wärmepumpenbetrieb dient, und einen Hochdruckabsorber,
der dem reinen Kesselbetrieb dient.
[0010] Der Wärmetausch mit dem Heizungssystem erfolgt im Verflüssiger sowie in beiden Absorbern.
Auf diese Weise ist es möglich, sowohl die Vorteile des reinen Wärmepumpenbetriebes
als auch die Vorteile des reinen Kesselbetriebes gemeinsam zu nutzen, wobei der Anteil
des reinen Wärmepumpenbetriebes relativ zum Anteil des reinen Kesselbetriebes entsprechend
dem Verhältnis der Aufspaltung der beiden Ströme in Teilströme stufenlos eingestellt
werden kann.
[0011] Vorteilhaft ist es, wenn man im Mischbetrieb die Drosselwirkung der beiden Drosseln
gegenüber dem reinen Wärmepumpenbetrieb erhöht, so daß man die Drosselwirkung dem
geringeren Mengenstromdurchsatz des Wärmepumpenkreislaufes anpassen kann.
[0012] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn man im Mischbetrieb den Teilstrom des Kältemittels
nur durch einen Teil des Verdampfers führt.
[0013] Vorzugsweise verringert man im Mischbetrieb den Gasdurchströmquerschnitt des Verdampfers
gegenüber dem reinen Wärmepumpenbetrieb. Durch die geringere aktive Fläche des Verdampfers
gelingt es länger, diesen eisfrei und wirksam zu halten, so daß der Wärmepumpenbetrieb
bis zu niedrigeren Temperaturen hin aufrechterhalten werden kann.
[0014] Es kann vorgesehen sein, daß man beim reinen Wärmepumpenbetrieb die arme Lösung und
das Kältemittel im Niederdruckabsorber vereinigt und die entstehende reiche Lösung
anschließend durch den Hochdruckabsorber leitet. In diesem Falle werden auch im reinen
Wärmepumpenbetrieb beide Absorber zum Wärmetausch herangezogen.
[0015] Um die Drosseln in der Kältemittelleitung und in der Lö- sungsmittelleitun
g in ihrer Drosselwirkung veränderbar auszugestalten, können diese als volumenstromvariable
Expansionsventile ausgebildet sein. Bei einem abgewandelten Ausführungsbeispiel kann
vorgesehen sein, daß die Drosseln mindestens zwei Parallelleitun
gen mit Drosselventilen umfassen, wobei die Parallelleitungen durch Schaltventile abwechselnd
oder gemeinsam geöffnet werden können. Durch geeignete Wahl der Drosselstärken in
den einzelnen Parallelleitungen, können durch Umschalten die Drosselwirkungen jeweils
einer Leitung oder auch die Drosselwirkung der parallel geschalteten Leitungen gemeinsam
ausgenutzt werden.
[0016] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Hochdruckabsorber
im reinen Wärmepumpenbetrieb zwischen Niederdruckabsorber und die erste Rückführleitung
einschaltbar ist.
[0017] Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im
Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Absorptionspumpe zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und
Fig. 2 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 mit einer anderen Ausgestaltung der Kältemitteldrossel
und der Lösungsmitteldrossel.
[0018] Die in der Zeichnung dargestellte Wärmepumpe umfaßt in der für Wärmepumpen üblichen
Weise einen Kocher oder Austreiber 1, in dem mittels einer in der Zeichnung nicht
dargestellten Heizquelle ein Kältemittel-Lösungsmittel-Gemisch aufgeheizt wird. Das
dabei verdampfende Kältemittel wird über eine Kältemittelleitung 2 durch einen Rücklaufkühler
3 einem Verflüssiger 4 zugeführt und gelangt von diesem im flüssigen Zustand durch
einen Wärmetauscher 5 über eine Kältemitteldrossel 6 zu einem Verdampfer 7. Das wieder
verdampfte Kältemittel, das nunmehr unter niedrigem Druck steht, wird im Gegenstrom
durch den Wärmetauscher 5 einem ersten Absorber 8 zugeführt, der im folgenden als
Niederdruckabsorber bezeichnet wird.
[0019] Aus dem Kocher 1 führt eine Lösungsmittelleitung 9 durch einen Temperaturwechsler
10 und über eine Lösungsmitteldrossel 11 ebenfalls zum ersten Absorber 8, in welchem
das über die Kältemittelleitung 2 zugeführte Kältemittel und das über die Lösungsmittelleitung
9 zugeführte Lösungsmittel vereinigt werden.
[0020] Vom Auslaß 12 des ersten Absorbers 8 führt eine erste Rückführleitung 13, in die
eine Förderpumpe 14 eingeschaltet ist, zu einer Verzweigung 15. Von dieser Verzweigung
führt eine erste Leitung 16 im Gegenstrom durch den Temperaturwechsler 10 zum Kocher
1, während eine zweite Leitung 17 durch den Rücklaufkühler 3 zum Kocher 1 geführt
ist.
[0021] Die bisher beschriebenen Teile der Absorptionswärmepumpe entsprechen dem üblichen
Aufbau mit verzweigter Rückführung der reichen Lösung. Gemäß der Erfindung ist neben
dem Niederdruckabsorber 8 ein zweiter Absorber 18 vorgesehen, der im folgenden als
Hochdruckabsorber bezeichnet wird. In diesen Hochdruckabsorber führt eine By-Pass-Leitung
19, die die Lösung aus dem Kocher 1 unter Umgehung des Temperaturwechslers 10 und
der Lösungsmitteldrossel 11 unmittelbar dem Hochdruckabsorber 18 zuführt.
[0022] Stromabwärts des Verflüssigers ist eine Verzweigung 20 in der Kältemittelleitung
2 vorgesehen; hier zweigt eine Umgehungsleitung 21 von der Kältemittelleitung 2 ab,
die entweder unmittelbar in den Kocher oder vorzugsweise entsprechend der gestrichelten
Darstellung in den Hochdruckabsorber 18 mündet. Am Auslaß 22 des Hochdruckabsorbers
18 schließt sich eine zweite Rückführleitung 23 an, in welche eine zweite Förderpumpe
24 eingeschaltet ist. Die zweite Rückführleitung 23 mündet unmittelbar in den Kocher
1.
[0023] In der Lösungsmittelleitung 9 befindet sich ein vollständig schließbares Dosierventil
25, ebenso ist in der By-Pass-Leitung 19 ein vollständig verschließbares Dosierventil
26 angeordnet. Ein weiteres vollständig verschließbares Dosierventil 27 ist in die
Umgehungsleitung 21 eingeschaltet. In der Kältemittelleitung befindet sich ein weiteres
vollständig verschließbares Dosierventil 28 stromabwärts der Verzweigung 20.
[0024] In den Rückführleitungen 13 bzw. 23 sind Schließventile 29 bzw. 30 angeordnet,und
der Auslaß 22 des Absorbers 18 ist mittels einer Verbindungsleitung 31, in der sich
ein Schließventil 32 befindet, stromabwärts des Schließventils 29 verbunden.
[0025] Von der By-Pass-Leitung 19 zweigt eine mit einem Schließventil 33 versehene Abzweigleitung
zum ersten Absorber 8 ab; stromabwärts dieser Abzweigung ist in der By-Pass-Leitung
ein weiteres Schließventil 35 angeordnet.
[0026] Eine weitere Verbindungsleitung 36, in der ein Schließventil 37 angeordnet ist, verbindet
den Auslaß 12 des ersten Absorbers 8 mit dem Einlaß des zweiten Absorbers 18.
[0027] Die beiden Drosseln 6 und 11 sind in ihrer Drosselwirkung verstellbar, dies ist in
der Zeichnung durch einen motorischen Stellantrieb angedeutet. Diese Drosseln können
auch als volumenstromvariable Expansionsventile ausgebildet sein.
[0028] Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Drosseln ergibt sich aus dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 2, welches sich nur durch die Ausgestaltung der Drosseln von dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 unterscheidet. Entsprechende Teile tragen daher auch gleiche Bezugszeichen.
[0029] Die Kältemitteldrossel 6 umfaßt bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 zwei parallele
Leitungen 38 und 39. In jede dieser Leitungen ist ein Schließventil 40 bzw. 41 mit
einem Drosselventil 42 bzw. 43 mit fester Drosselwirkung in Reihe geschaltet.
[0030] In gleicher Weise umfaßt die Lösungsmitteldrossel 11 zwei parallele Leitungen 44
und 45, in die jeweils ein Schließventil 46 bzw. 47 und ein Drosselventil 48 bzw.
49 mit fester Drosselwirkung eingeschaltet sind.
[0031] Die in der Zeichnung dargestellte Wärmepumpe kann auf drei verschiedene Arten betrieben
werden, die im folgenden erläutert sind.
[0032] Im reinen Wärmepumpenbetrieb sind die Ventile 26, 27, 30, 32, 33, 35 und 37 geschlossen,
während lediglich die Ventile 25, 28 und 29 geöffnet sind. Bei diesem Betrieb wird
das vom Kocher verdampfte Kältemittel durch die Kältemittelleitung 2 über den Verflüssiger,
die Kältemitteldrossel und den Verdampfer dem Niederdruckabsorber 8 zugeführt. Die
arme Lösung gelangt vom Kocher über die Lösungsmittelleitung 9 durch den Temperaturwechsler,
die Lösungsmitteldrossel 11 ebenfalls in den Niederdruckabsorber. Nach der Vereinigung
der beiden Bestandteile wird die reiche Lösung über die erste Rückführleitung 13 und
die beiden Leitungen 16 und 17 wieder dem Kocher zugeführt.
[0033] Bei der beschriebenen Leitungsführung durchsetzt die reiche Lösung lediglich den
Niederdruckabsorber 8, der Hochdruckabsorber 18 ist bei dieser Betriebsweise nicht
in den Kreislauf eingeschaltet.
[0034] Bei einer alternativen Betriebsweise des reinen Wärmepumpenbetriebes wird das Ventil
29 geschlossen, während die Ventile 32 und 37 geöffnet werden. Die reiche Lösung durchfließt
dann vor dem Eintritt in die erste Rückführleitung 13 auch den Hochdruckabsorber 18,
so daß auch in diesem Hochdruckabsorber ein Wärmetausch mit dem Heizungssystem erfolgen
kann.
[0035] Beim reinen Kesselbetrieb sind die Ventile 25, 28, 29, 32, 33 und 37 geschlossen,
während die Ventile 26, 27, 30 und 35 geöffnet sind. In diesem Falle gelangt das den
Kocher verlassende Kältemittel über die Umgehungsleitung 21 entweder unmittelbar in
den Kocher oder in den Hochdruckabsorber 18. Die Kältemitteldrossel und der Verdampfer
werden dabei wegen des geschlossenen Ventils 28 überbrückt.
[0036] Das Lösungsmittel gelangt über die By-Pass-Leitung 19 unmittelbar in den Hochdruckabsorber
18, wobei der Temperaturwechsler 10 und die Lösungsmitteldrossel 11 überbrückt werden.
Im Hochdruckabsorber erfolgt der Wärmeaustausch mit dem Heizungssystem, das abgekühlte
Lösungsmittel, dem gegebenenfalls das ebenfalls abgekühlte Kältemittel beigefügt ist,
gelangen daraufhin über die zweite Rückführleitung 23 in den Kocher. Da sowohl die
Kältemitteldrossel als auch die Lösungsmitteldrossel überbrückt sind, herrscht im
gesamten Kreislauf derselbe Druck wie im Kocher, also ein relativ hoher Druck. Die
Pumpe 24 ist daher als reine Umwälzpumpe ausgestaltet, während die Pumpe 14 in der
bei Absorptionswärmepumpen üblichen Weise als Druckpumpe ausgebildet ist, die gegen
den Druck im Kocher arbeiten muß.
[0037] Im erfindungsgemäßen Mischbetrieb, in dem sowohl eine Wärnepumpenwirkung als auch
eine Kesselwirkung erzielt werden, sind lediglich die Ventile 32, 33 und 37 geschlossen,
die übrigen Ventile 25, 26, 27, 28, 29, 30 und 35 sind hingegen geöffnet. Dadurch
erfolgt eine Aufteilung sowohl des Kältemittelstromes als auch des Lösungsmittelstromes.
Ein Teil des Kältemittelstromes gelangt über die Kältemittelleitung, die Kältemitteldrossel
6 und den Verdampfer 7 zum Niederdruckabsorber, der andere Teil des Kältemittels wird
über die Umgehungsleitung 21 entweder dem Kocher 1 oder dem Hochdruckabsorber 18 zugeführt.
[0038] Ein Teil des Lösungsmittels gelangt über die Lösungsmittelleitung 9, den Temperaturwechsler
10 und die Lösungsmitteldrossel 11 zum Niederdruckabsorber 8, der andere Teilstrom
fließt über die By-Pass-Leitung 19 unmittelbar dem Hochdruckabsorber 8 zu. Die aus
dem Niederdruckabsorber austretende arme Lösung wird über die erste Rückführleitung
13 von der Pumpe 14 wieder dem Kocher zugeführt, die aus dem Hochdruckabsorber 18
austretende Lösung, der gegebenenfalls Kältemittel beigemischt ist, gelangt über die
zweite Rückführleitung 23 mittels der Umwälzpumpe 24 zurück in den Kocher 1.
[0039] Wärmetausch mit dem Heizungssystem erfolgt im Verflüssiger sowie in beiden Absorbern.
Dabei wird dem Heizungssystem im Verflüssiger und im Hochdruckabsorber direkt Wärme
zugeführt, die von der Heizung des Kochers herrührt, während der Heizung im Niederdruckabsorber
Wärme zugeführt wird, die über den Verdampfer der Umgebung entnommen ist.
[0040] Das Verhältnis der beiden Kältemittelteilströme zueinander und das Verhältnis der
beiden Lösungsmittelteilströme zueinander kann durch geeignete Wahl der öffnung der
einander zugeordneten Ventile 27 und 28 bzw. 25 und 26 stufenlos vom reinen Wärmepumpenbetrieb
bis zum reinen Kesselbetrieb eingestellt werden. Dabei ist die Drosselwirkung der
Kältemitteldrossel 6 und der Lösungsmitteldrossel 11 entsprechend der Größe des durch
die Drosseln hindurchfließenden Teilstromes zu verändern, damit die für die Wärmepumpenwirkung
notwendige Entspannung eintritt.
[0041] Dies kann in der oben erwähnten Weise je nach Bauart der Drosseln verschieden erfolgen,
bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2 wird diese Drosselung durch entsprechende Öffnung
bzw. Schließung der Schließventile 40 und 41 bzw. 46 und 47 erreicht.
[0042] Um die beschriebene Wärmepumpe zwischen dem reinen Wärmepumpenbetrieb und dem reinen
Kesselbetrieb kontinuierlich steuern zu können, genügt es, den öffnungszustand der
Ventile 25 und 26 bzw. 27 und 28 kontinuierlich zu verändern sowie die Ventile 29,
30 und 35 zu öffnen bzw. zu schliessen. Ferner muß die Drosselwirkung der Drosseln
6 und 11 entsprechend dem öffnungszustand der Ventile 25, 26, 27 und 28 angepaßt werden.
Weitere Veränderungen sind nicht notwendig.
[0043] Da die Veränderung kontinuierlich zwischen beiden extremen Betriebszuständen erfolgen
kann, kann die gesamte Anlage optimal an die äußeren Gegebenheiten angepaßt werden,
insbesondere ist es jederzeit möglich, beim Mischbetrieb je nach den Anforderungen
einen größeren Wärmepumpen- und ei-. nen geringeren Kesselanteil zu wählen oder umgekehrt.
[0044] Beim reinen Kesselbetrieb wäre es auch möglich, das Lösungsmittel zusätzlich durch
den Niederdruckabsorber 8 hindurchzuführen, um auch in diesem einen Wärmetausch mit
dem Heizungssystem zu ermöglichen. In diesen Falle wird das Ventil 35 geschlossen,
während die Ventile 33 und 37 geöffnet werden.
[0045] Beim reinen Kesselbetrieb wird der Durchsatz sowohl des aus dem Kocher ausgetriebenen
Kältemittels als auch der aus dem Kocher zum Absorber fließenden armen Lösung nicht
in an sich bekannter Weise durch Regelventile mit veränderbarer Drosselwirkung gesteuert,
sondern durch eine unterschiedliche Pumpleistung der Umwälzpumpe bzw. der Umwälzpumpen
in den Rückführleitungen 13 und 23. Diese Pumpen können dazu vorteilhaft mehrstufig
oder volumstromvariabel ausgebildet sein. Dabei ergibt sich als wesentlicher Vorteil,
daß kein durch regelbare Drosselventile verursachter Druckabfall in der Leitung auftritt,
sondern das Druckniveau im gesamten Leitungssystem etwa gleich ist. Zur Umwälzung
der Lösung benötigt man daher nur geringe Pumpleistungen, die insgesamt wesentlich
geringer sind als die, die bei herkömmlichen Verfahren aufzubringen waren, bei denen
der Durchsatz durch unterschiedliche Drosselung der Ströme erzielt wurde.
[0046] Durch diese Maßnahme können auch komplizierte Regelarmaturen vermieden werden, die
zu Störungen Anlaß geben könnten. Die Steuerung der Umwälzpumpen läßt sich in einfachster
Weise bewerkstelligen und kann daher den jeweiligen Erfordernissen optimal angepaßt
werden.
1. Verfahren zum Betrieb einer bivalent betreibbaren Absorptionswärmepumpe, bei welchem
man im reinen Wärmepumpenbetrieb das im Kocher ausgetriebene Kältemittel über einen
Verflüssiger, eine Kältemitteldrossel und einen Verdampfer einem Absorber zuführt,
es dort mit einer vom Kocher dem Absorber über einen Temperaturwechsler und eine Lösungsmitteldrossel
zugeführten armen Lösung vereinigt und die entstehende reiche Lösung über den Temperaturwechsler
und gegebenenfalls über einen der Kühlung des vom Kocher austretenden Kältemittelstroms
dienenden Rücklaufkühler dem Kocher zuleitet, während man beim reinen Kesselbetrieb
das aus dem Kocher ausgetriebene Kältemittel nach dem Verflüssiger unmittelbar dem
Absorber zuleitet, die arme Lösung aus dem Kocher direkt zum Absorber führt und die
aus dem Absorber austretende reiche Lösung direkt dem Kocher zuführt,
dadurch gekennzeichnet , daß man
in einem Mischbetrieb den Kältemittelstrom nach dem Verflüssiger und den aus dem Kocher
austretendem Strom der armen Lösung aufteilt, wobei ein Teilstrom des Kältemittels
durch die Kältemitteldrossel und den Verdampfer einem Niederdruckabsorber zugeführt
wird, in welchen ein Teilstrom der armen Lösung über den Temperaturwechsler und die
Lösungsmitteldrossel eingeleitet wird, während der andere Teilstrom des Kältemittels
entweder unmittelbar dem Kocher oder einem Hochdruckabsorber zugeführt wird, dem in
beiden Fällen der andere Teilstrom der armen Lösung unmittelbar zugeleitet wird, und
daß man die reiche Lösung aus dem Niederdruckabsorber durch den Temperaturwechsler
und/oder den Rücklaufkühler, die Lösung aus dem Hochdruckabsorber dagegen unmittelbar
dem Kocher zuführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man im Mischbetrieb die
Drosselwirkung der beiden Drosseln gegenüber dem reinen Wärmepumpenbetrieb erhöht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man im Mischbetrieb
den Teilstrom des Kältemittels nur durch einen Teil des Verdampfers führt.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
man im Mischbetrieb den Gasdurchströmquerschnitt des Verdampfers gegenüber dem reinen
Wärmepumpenbetrieb verringert.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
man beim reinen Wärmepumpenbetrieb die arme Lösung und das Kältemittel im Niederdruckabsorber
vereinigt und die entstehende reiche Lösung anschließend durch den Hochdruckabsorber
leitet.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
man im reinen Kesselbetrieb den Durchsatz des aus dem Kocher ausgetriebenen Kältemittels
sowie den Durchsatz der aus dem Kocher zum Absorber fließenden armen Lösung nicht
mit Drosselventilen regelt, sondern diesen durch unterschiedliche Pumpleistung der
die aus dem Absorber austretende reiche Lösung fördernden Umwälzpumpe bzw. Umwälzpumpen
steuert.
7. Bivalente Absorbtionswärmepumpe zur Durchführung des Verfahrens der Ansprüche 1
bis 5 mit einer von einem Kocher zu einem Absorber führenden Kältemittelleitung, in
die hintereinander ein Verflüssiger, eine Kältemit- teldrossel und ein Verdampfer eingeschaltet sind, mit einer arme Lösung aus dem Kocher
dem Absorber über einen Temperaturwechsler und eine Lösungsmitteldrossel zuführenden
Lösungsmittelleitung, mit einer die reiche Lösung aus dem Absorber dem Kocher über
den Temperaturwechsler und/oder einen der Kühlung des aus dem Kocher ausgetriebenen
Kältemittels dienenden Rücklaufkühler zuführenden Rücklaufleitung, in die eine Förderpumpe
eingeschaltet ist, mit einer verschließbaren Umgehungsleitung, mit welcher das Kältemittel
vom Ausgang des Verflüssigers unter Umgehung der Kältemitteldrossel und des Verdampfers
direkt dem Kocher oder dem Absorber zuführbar ist, mit einer weiteren verschließbaren
By-Pass-Leitung, mit welcher die arme Lösung unter Umgehung des Temperaturwechslers
und der Lösungsmitteldrossel direkt dem Absorber zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Absorber in einen Niederdruckabsorber (8) und in einen Hochdruckabsorber (18)
unterteilt ist, daß die vom Verdampfer (7) kommende Kältemittelleitung (2) in den
Niderdruckabsorber (8) und die Umgehungsleitung (21) in den Kocher (1) oder in den
Hochdruckabsorber (18) einmündet, daß die Lösungsmittelleitung (9) in den Niederdruckabsorber
(8), die By-Pass-Leitung (19) dagegen in den Hochdruckabsorber (18) einmündet, daß
eine zweite unmittelbar zum Kocher (1) führende, eine zweite Förderpumpe (24) aufweisende
Rückführleitung (23) vorgesehen ist, die mit dem Auslaß (22) des Hochdruckabsorbers
(18) verbindbar ist, während die erste Rückführleitung (13) mit dem Niederdruckabsorber
(8) verbindbar ist, und daß in der Kältemittelleitung (2) nach der Abzweigung (20)
der Umgehungsleitung (21), in der Umgehungsleitung (21), in der Lösungsmittelleitung
(9) nach der Abzweigung der By-Pass-Leitung (19), in der By-Pass-Leitung (19) sowie
in beiden Rückführleitungen (13 bzw. 23) Schaltventile (25, 26, 27, 28, 30, 32) angeordnet
sind.
8. Wärmepumpe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosseln (6, 11) in
der Kältemittelleitung (2) und in der Lösungsmittelleitung (9) in ihrer Drosselwirkung
veränderbar sind.
9. Wärmepumpe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosseln (6, 11) volumenstromvariable
Expansionsventile sind.
10. Wärmepumpe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosseln (6, 11) mindestens
zwei Parallelleitungen (38, 39; 44, 45) mit Drosselventilen (42, 43; 48, 49) umfassen,
wobei die Parallelleitungen (38, 39; 44, 45) durch Schaltventile (40, 41; 46, 47)
abwechselnd oder gemeinsam geöffnet werden können.
11. Wärmepumpe nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hochdruckabsorber (18) im reinen Wärmepumpenbetrieb zwischen Niederdruckabsorber (8)
und die erste Rückführleitung (13) einschaltbar ist.
12. Wärmepumpe nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Förderpumpen (14, 24) mehrstufig oder volumenstromvariabel ausgebildet sind.