[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzschaltung insbesondere für elektrische Geräte,
die bei Uberstrombelastung mittels eines bis zum Durchschmelzen erwärmbaren Schmelzelementes
einer Sicherung abschaltbar sind, sowie ein elektrisches Bauelement für diese Schutzschaltung.
[0002] Mit einem abschmelzbaren Schmelzelement versehene elektrische Sicherungen haben eine
vorgegebene Charakteristik in Form einer von der Strombelastung und von der Zeitdauer
der Einwirkung der Strombelastung abhängigen Abschaltkurve. Diese ist für den Anwender,
nämlich für den Hersteller elektrischer Maschinen und Geräte wichtig, damit er für
die jeweils erforderliche Schutzfunktion einen geeigneten Sicherungstyp auswählen
kann.
[0003] Bedingt durch Fertigungstoleranzen und Einsatzbedingungen unterliegen die Abschaltpunkte,
aus denen sich die Abschaltkurve zusammensetzt, jedoch gewissen Streuungen, so daß
die Abschaltkurve nicht als Kennlinie, sondern nur als Toleranzbereich angegeben werden
kann, der von einer unteren und einer oberen Hüllkurve begrenzt wird. Im Bereich unterhalb
der unteren Hüllkurve erfolgt im Belastungsfall keine Abschaltung, im Toleranzbereich
wird zuverlässig abgeschaltet, und Betriebspunkte oberhalb der oberen Hüllkurve sind
wegen bereits erfolgter Abschaltung garantiert ausgeschlossen. Je nach Strombelastung
läßt sich der Bereich unterhalb der unteren Hüllkurve, in Richtung zunehmender Strombelastung
gesehen, in einen Uberlastbereich, einen übergangsbereich und einen Kurzschlußbereich
unterteilen. Da das durch die beiden Hüllkurven gebildete Toleranzband oberhalb des
Uberlastbereichs gewöhnlich einen sehr steilen Verlauf zeigt, verursachen hier bereits
kleinste Änderungen in der Strombelastung große Änderungen der Zeitdauer bis zum Abschmelzen
des Schmelzelementes .
[0004] Zur Überwindung der durch den Toleranzbereich der Abschaltkurve bedingten Schwierigkeiten,
die sich beispielsweise bei der Auslegung der Belastbarkeit elektrischer Geräte ergeben,
werden häufig elektronische Sicherungen eingesetzt, in denen Halbleiterschaltungen
die Momentanstrombelastung kontinuierlich messen und den Leistungskreis über entsprechende
Relais abschalten, wenn die Strombelastung beispielsweise die untere Hüllkurve des
Toleranzbandes erreicht. Die Verwendung kostspieliger elektronischer Sicherungen in
Verbindung mit entsprechenden Abschaltvorrichtungen bedingt jedoch einen zusätzlichen
Bauaufwand mit entsprechender Zunahme der Herstellungskosten der Geräte.
[0005] Es besteht daher die Aufgabe, eine einfache Schutzschaltung für elektrische Geräte
und Systeme zu schaffen, mit der der Leistungskreis der Geräte bzw. Systeme im Kurzschlußbereich
sicher von der Stromzufuhr getrennt wird und mit der im Überlast- und Übergangsbereich
in Abhängigkeit von der jeweiligen Strombelastung vorbestimmte Schutzschaltfunktionen
ausführbar sind.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß das Schmelzelement in einem Primärkreis,
der dem zu schützenden Leistungskreis entspricht, angeordnet und mit einem hiervon
galvanisch getrennten, temperaturabhängigen Widerstand eines Sekundärkreises thermisch
derart gekoppelt ist, daß der als Steuerkreis ausgebildete Sekundärkreis bei Erreichen
bestimmter Momentanwerte des temperaturabhängigen Widerstands den Primärkreis abschaltet
oder eine anderweitige Schutzfunktion ausübt.
[0007] Diese Schutzschaltung läßt in einfacher Weise eine Regelung des Leistungskreises
elektrischer Geräte im Überlast-und Übergangsbereich unter Beibehaltung des vollen
Kurzschlußschutzes zu, so daß die bisher nur mit relativ kostenintensiven Maßnahmen
beherrschbaren Probleme im Uberstrombereich der Sicherung vermieden werden. Dabei
sind Primär- und Sekundärkreis galvanisch voneinander getrennt. Der mit dem Schmelzelement
thermisch gekoppelte temperaturabhängige Widerstand, dessen Widerstandsänderung proportional
zum Betriebsstrom des Leistungskreises ist, läßt die Einstellung von Schaltpunkten
im Sekundärkreis zu, der als Steuerkreis bei Erreichen der vorbestimmten Schaltpunkte
den Primärkreis vorübergehend abschalten oder dessen Strombelastung reduzieren kann.
Die Proportionalität zwischen der Erwärmung des Schmelzelementes und der Widerstandsänderung
des thermisch mit dem Schmelzelement gekoppelten temperaturabhängigen Widerstands
ermöglicht somit eine permanente Überwachung des gesamten Arbeitsbereichs des Schmelzelementes
insbesondere im Uberstrombereich. Dabei bleibt die Charakteristik der eigentlichen
Kurzschlußsicherung in Folge der nur thermisch bedingten Kopplung unbeeinflußt.
[0008] Darüber hinaus stehen die im Steuerstromkreis in Folge der dort registrierten Widerstandsänderung
des temperaturabhängigen Widerstands erzeugbaren Schaltimpulse auch zu anderen Zwecken
als dem Abschalten des Leistungskreises zur Verfügung. Dadurch hat der Anwender die
Möglichkeit, auch andere Funktionen durch den Steuerstromkreis in Abhängigkeit von
der Belastung des Leistungskreises ausführen zu lassen.
[0009] Eine wesentliche Weiterbildung der Erfindung ist gemäß Anspruch 2 gekennzeichnet
durch eine größtmögliche Konzentration des vom Schmelzelement zu dem temperaturabhängigen
Widerstand verlaufenden Wärmeflusses auf den Bereich einer Engstelle des Schmelzelementes
und des dieser Engstelle unmittelbar gegenüberliegenden temperaturabhängigen Widerstands,
indem das Temperaturprofil längs des Schmelzelementes an der Engstelle eine stark
ausgeprägte Spitze zeigt und im übrigen außerhalb des vorgenannten Bereichs stark
abfällt. Hierdurch wird eine enge, sehr spontane Wärmekopplung zwischen dem Schmelzelement
und dem temperaturabhängigen Widerstand sowie eine hohe Schaltgenauigkeit erreicht.
Im Kurzschlußbereich wird ein noch schnelleres Abschalten der Sicherung erreicht,
und die im Schmelzelement erzeugte Stromwärme bleibt auf einen winzigen lokalen Bereich
beschränkt, so daß sich keine Wärmepropleme ergeben, wenn die Schutzschaltung beispielsweise
in Chipform ausgeführt ist. Auch thermische Fremdeinflüsse, beispielsweise eine relativ
tiefe oder hohe Umgebungstemperatur, können bei derart enger Wärmekopplung das Ergebnis
nicht beeinflussen, so daß die Notwendigkeit der Schaffung einer Referenztemperatur
entfällt.
[0010] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein elektrisches Bauelement, das in einer erfindungsgemäßen
Schutzschaltung Verwendung finden soll- und dadurch gekennzeichnet ist, daß das Schmelzelement
und der Widerstand galvanisch getrennt gemeinsam an einem wärmedurchlässigen Träger
aus Isoliermaterial angeordnet und mit elektrischen Anschlüssen oder Steckkontakten
versehen sind. Mit diesem in sich geschlossenen Bauelement mit den entsprechenden
Anschlüssen für den Primär- bzw. Sekundärkreis wird eine wesentliche Voraussetzung
für die erfindungsgemäße Schutzschaltung in sehr einfacher Weise erreicht.
[0011] Vorzugsweise sind das Schmelzelement und der Widerstand des elektrischen Bauelementes
an gegenüberliegenden Oberflächen des Trägers aus plattenförmigem Isoliermaterial
angeordnete und der Wärmefluß verläuft von der Engstelle des Schmelzelementes zum
Widerstand in Dickenrichtung des Trägers. Hierbei verleiht der Träger dem elektrischen
Bauelement eine ausreichende Festigkeit, und er dient gleichzeitig als Mittel der
galvanischen Trennung sowie der Wärmekopplung, und die einzelnen Funktionen wie auch
der Wärmefluß vom Schmelzelement zum Widerstand sind bei dieser Anordnung relativ
leicht vorherbestimmbar.
[0012] Hierzu gehört auch die "hot spot"-Geometrie, wofür in Weiterbildung der Erfindung
vorgesehen ist, daß das Schmelzelement für ein Temperaturprofil mit ausgeprägter Spitze
an der Engstelle im Querschnitt mehrfach abgestuft ist, nämlich zwischen zum Kontaktieren
bestimmte Leiterbahnen und die Engstelle jeweils verjüngte Teile eingefügt sind. Diese
Ausbildung findet später noch einmal eine genauere Erläuterung.
[0013] Kleinstmögliche Abmessungen für ein solches Bauelement beispielsweise in Chipform
sind erreichbar, wenn das Schmelzelement und/oder eine den temperaturabhängigen Widerstand
enthaltende Sensorbahn in Windungen an dem Träger verlaufen.
[0014] Wenn eine äußerst spontane, also praktisch verzögerungsfreie Wärmekopplung erforderlich
ist, muß man, wenn es bei einer einfachen Herstellung bleiben soll, die Funktionen
des vorerwähnten Trägers aufteilen. Vorzugsweise weist ein solches Bauelement eine
engstmögliche thermische Kopplung zwischen dem Schmelzelement und dem temperaturabhängigen
Widerstand durch Trennung der beiden Teile mittels einer hauchdünnen, wärmeleitenden
Isolierschicht und durch Befestigung dieser Anordnung an einem Träger aus Isoliermaterial
auf.
[0015] Geringstmögliche Abmessungen sowie eine sehr einfache Herstellung im Siebdruckverfahren
werden durch einen Schichtaufbau aus Träger, Widerstand, Isolierschicht und Schmelzelement
ermöglicht. In welcher Reihenfolge die Elemente über- bzw. nebeneinander angeordnet
werden, hängt von den Bedürfnissen des Einzelfalls ab. Der Träger läßt sich auch beidseitig
jeweils mit einem Schichtaufbau versehen, wenn eine Mehrfachsicherung mit entsprechender
Wärmekopplung gewünscht wird.
[0016] Es kann auch vorteilhaft sein, daß ein Schmelzelement eine Wärmekopplung zu mehr
als einem temperaturabhängigen Widerstand aufweist, beispielsweise auf beiden Seiten
des Schmelzelementes ein temperaturabhängiger Widerstand, durch ein Dielektrikum getrennt,
angeordnet ist, wobei die Charakteristik der Widerstände verschieden sein kann. In
Anwendung auf einen Träger mit doppelseitigem Schichtaufbau kann man so ein Bauelement
mit zwei Sicherungen und vier hiervon abhängigen Widerständen erhalten.
[0017] Grundsätzlich sollen einzelne oder alle Schmelzelemente und/oder Widerstände und
sonstige Schichten möglichst im Siebdruckverfahren auf den Träger und/oder aufeinander
aufgebracht werden. Die Dickfilmtechnik läßt insofern eine einfache Verwirklichung
der Erfindung zu.
[0018] Beispiele der Erfindung werden nachfolgend mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein elektrisches Bauteil mit Träger, Schmelzelement und
temperaturabhängigem Widerstand;
Fig. 2 eine Seitenansicht zu Fig. 1;
Fig. 2a eine ähnliche Ansicht wie in Fig. 1, jedoch mit Darstellung des Temperaturprofils
längs des Schmelzelementes;
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Bauelementes in Chipform;
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines Bauelementes
mit Anordnung mehrerer Schichten übereinander auf einem Träger;
Fig. 5 eine Ansicht zu Fig. 4 in Richtung des Pfeils A von Fig. 4;
Fig. 6 ein Diagramm zur Verdeutlichung der Zeitdauer t bis zum Abschalten des Schmelzelementes
in Abhängigkeit vom jeweiligen I/IN-Verhältnis im Primärkreis;
Fig. 7 ein der Fig. 6 ähnliches Diagramm zur Darstellung der Zeitdauer t in Abhängigkeit
vom I/IN-Verhältnis im Primärkreis beim Erreichen von drei Widerstandswerten eines temperaturabhängigen
Widerstands im Sekundärkreis;
Fig. 8 ein Diagramm zur Darstellung der Änderung des Widerstands R im Sekundärkreis
in Abhängigkeit von der Zeit t für vier verschiedene Strombelastungsverhältnisse im
Primärkreis;
Fig. 9 ein Diagramm mit zwei Kurven zur Darstellung der Änderung des Widerstands im
Sekundärkreis in Abhängigkeit vom Momentan-Stromwert I im Primärkreis bei stationären
Verhältnissen für zwei verschiedene Typen elektrischer Bauelemente;
Fig. 10 eine Testschaltung zur Darstellung der Beeinflussung eines Primärkreises durch
einen hiermit über ein erfindungsgemäßes Bauelement thermisch gekoppelten Sekundärkreis;
Fig. 11 eine Folgeschaltung mit mehreren die Funktion der Wärmekopplung übernehmenden
elektrischen Bauelementen;
Fig. 12 eine Prinzipschaltung eines HF-Leistungsmeßgerätes;
Fig. 13 ein Diagramm zur Darstellung des von Hüllkurven begrenzten Toleranzbereichs
der Abschaltkurve oder Strom- Zeit-Kennlinie eines flinken Schmelzelementes;
Fig. 14 ein ähnliches Diagramm wie in Fig. 7 und 13, jedoch mit Darstellung des Toleranzbandes
etc. eines Schmelzelementes mit superflinker Charakteristik für den Überlastbereich.
[0019] Ein für Schutzschaltungen bestimmtes elektrisches Bauelement gemäß Fig. 1 und 2 besteht
aus einem Träger 1, hergestellt aus handelsüblichem 0,36 mm Keramik-Plattenmaterial
aus Aluminiumoxid mit einem Reinheitsgrad von 96%. Es weist auf der Oberseite ein
allgemein mit 2 bezeichnetes Schmelzelement auf, das aus zwei Leiterbahnen 4, im Querschnitt
verjüngten Teilen 4' sowie einer mittigen Engstelle 3 in der dargestellten Weise gebildet
ist und mit Lot 5 an den Enden befestigte Anschlüsse 6 aufweist. An der entgegengesetzten
Seite des Trägers 1 ist, der Engstelle 3 mittig exakt gegenüberliegend, ein als NTC-Sensor
ausgebildeter temperaturabhängiger Widerstand 7 angeordnet, der beidseitig Leiterbahnen
8 sowie mit Lot befestigte Anschlüsse 10 aufweist.
[0020] Die vorgenannten Schichten sind im Siebdurckverfahren auf den Träger 1 aufgebracht
und in Dickfilmtechnik in üblicher Weise verfestigt worden. Das Schmelzelement 2 besteht
aus handelsüblicher Schmelzleiterpaste und ist für einen Nennstrom IN von 2,5 A ausgelegt.
Der temperaturabhängige Widerstand 7 ist aus einer handelsüblichen Paste einer Schichtdicke
von ca. 25 µ gebildet und für einen Kaltwiderstand von 105 Ohm ausgelegt und genauso
wie das Schmelzelement 2 durch Anwendung bekannter Dickfilmtechnik auf dem Träger
1 verfestigt worden.
[0021] Dieses Ausführungsbeispiel liegt den Versuchen zur Ermittlung der Meßwerte für die
Diagramme gemäß Fig. 6 - 9 zugrunde.
[0022] Für die Funktion dieses Bauelementes ist eine Konzentration der im Schmelzelement
2 erzeugten Wärme auf die Engstelle 3 sehr erwünscht, und ein hierfür geeignetes Temperaturprofil
ist als Diagramm in Abhängigkeit von der Schmelzleiterlänge L und der Temperatur t
über dem elektrischen Bauelement in Fig. 2a dargestellt. Ein solches Profil stellt
sich bei sehr enger Wärmekopplung zwischen dem Schmelzelement 2 und dem temperaturab
- hängigen Widerstand 7 unter Strombelastung ein. Hierfür nehmen die Querschnitte des
Schmelzelementes 2 jeweils von außen nach innen abgestuft entsprechend ab. Den Teilen
4' beiderseits der Engstelle 3 kommt bei der Ausbildung dieses Temperaturprofils besondere
Bedeutung zu. Sie müssen nämlich deutlich schmaler sein als die zum Kontaktieren bestimmten
Leiterbahnen 4, andernfalls würde zuviel Wärme von der Engstelle 3 auf die benachbarten
Teile 4' übergehen, und es könnte sich keine ausgeprägte Spitze im Temperaturprofil
an der Engstelle ausbilden. Eine ausgeprägte Temperaturspitze wird für einen spontanen
Wärmestoß zur blitzschnellen Aufheizung des temperaturabhängigen Widerstands 7, unabhängig
von Fremdeinflüssen, gebraucht. Andererseits dürfen die Teile 4' auch nicht zu schmal
werden, weil sie sich sonst selbst zu stark erhitzen und dadurch eine wesentlich größere
Fläche der Umgebung der Engstelle 3 aufheizen. Die Folge wäre bei länger anhaltenden
Überströmen ein unerwünschtes Heißwerden des Chips, wenn das Bauelement in Chipform
hergestellt ist.
[0023] Die gleiche Konzentration in der Wärmeaufnahme am temperaturabhängigen Widerstand
7 ergibt sich bei etwa an gleicher Stelle zur Mitte, nämlich zum Widerstand 7 hin,
abnehmenden Querschnitten.
[0024] Wenn das elektrische Bauelement über die Anschlüsse 6 bzw. 10 in einem Primärkreis
und einem hiervon galvanisch getrennten Sekundärkreis liegt, geht die bei Strombelastung
im Primärkreis an der Engstelle 3 entstehende Wärme in Dickenrichtung des Trägers
1 auf den temperaturabhängigen Widerstand 7 über, so daß sich dessen Widerstandswert
proportional zur Strombelastung reduziert. Bei Verwendung eines PTC-Sensors würde
sich eine entsprechende Widerstandserhöhung ergeben. Auf diese Weise lassen sich im
Sekundärkreis bei Erreichen vorbestimmter Widerstandswerte Schaltimpule erzeugen und
zur Ausführung von Schutzfunktionen auf den Primärkreis anwenden, beispielsweise zu
dessen vorübergehender Abschaltung, wie später noch an Beispielen näher erläutert
wird.
[0025] In Fig. 3 ist ein in Chipform mit Steckkontakten 6 ' 'bzw. 10 ' ' hergestelltes Bauelement
dargestellt, bei dem das Schmelzelement 2 in Windungen verläuft und auch die Sensorbahnen
bzw. Leiterbahnen 8 platzsparend auf dem Träger 1 aufgebracht sind, um zu einer möglichst
geringen Chipgröße zu gelangen. Die jeweils an die Enden des Schmelzelementes 2 bzw.
der Leiterbahnen 4 angelöteten Kontaktstifte 6" bzw. 10 ' ' stehen in paralleler Anordnung
von einer Chipseite vor, und das mit einem Tauchmantel versehene Chip weist Abmessungen
von höchstens 5 x 10 x 0,6 mm auf.
[0026] In dem in Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind der temperaturabhängige
Widerstand 7 mit seinen Leiterbahnen 8' und Anschlüssen 10' sowie eine beispielsweise
aus Porzellan bestehende hauchdünne Isolierschicht 11 und darauf das Schmelzelement
2 mit seinen Leiterbahnen 4' sowie den Anschlüssen 6' schichtweise übereinander auf
dem Träger 1' im Siebdruckverfahren aufgebracht. Da das Dielektrikum in Gestalt der
Isolierschicht 11 sehr viel dünner ausgebildet sein kann als die Träger 1 in den vorhergehenden
Beispielen, ergibt sich bei diesem Ausführungsbeispiel eine äußerst spontane Wärmekopplung
zwischen der Engstelle 3und dem temperaturabhängigen Widerstand 7. Die Isolierschicht
11 wird dabei ebenfalls aus einer hierfür geeigneten handelsüblichen Paste mit einer
Schichtdicke von beispielsweise 25 µ hergestellt.
[0027] In den Diagrammen von Fig. 6 - 9 sind die Ergebnisse von Versuchen mit einem Bauelement
gemäß Fig. 1 und 2 ausgelegt für I
N = 2,5 (A), dargestellt. Das im Primär- bzw. Leistungskreis angeordnete Schmelzelement
des Bauelements wurde verschiedenen Strombelastungen, vor allem mit 1,1 I
N , 1,2 IN
' 1,3 IN und 1,4 IN , ausgesetzt. An dem im Sekundärkreis angeordneten und mit dem
Schmelzelement thermisch gekoppelten sowie als NTC-Sensor (Kaltwiderstand = 10
5 Ohm) ausgebildeten Widerstand ergaben sich den wechselnden Strombelastungen entsprechende
Widerstandsänderungen in Abhängigkeit von der Einwirkdauer. Die registrierten Widerstandswerte
sind für den praktischen Einsatz zur Festlegung der jeweiligen Arbeits- bzw. Schaltpunkte
des Sekundärkreises zur Ausführung der jeweils gewünschten Schutzschaltfunktion wesentlich.
[0028] Fig. 6 zeigt schematisch, und zwar ohne Toleranzbereich, in einfach logarithmischem
Maßstab die Strom-Zeit-Charakteristik des Schmelzelementes, wobei der hier besonders
interessierende Dauerbelastungsbereich mit S bezeichnet ist. Zu jedem Strombelastungswert
I/I
N läßt sich hier die Dauer der Abschaltzeit des Schmelzelementes (an der Engstelle
3) ablesen. Meßergebnisse aus dem Sekundärkreis sind hier nicht eingetragen.
[0029] Fig. 7 zeigt auf den Bereich S beschränkt mit gestrichelt eingezeichneter Abschaltkurve
und mit gespreiztem Maßstab der Abzisse und Ordinate, nochmals das Verhältnis zwischen
Strombelastung und Abschaltdauer des Schmelzelementes, und zusätzlich sind die Kurven
der Widerstandswerte 5 sowie 10 und 25 kiloohm eingetragen, die sich in Abhängigkeit
bestimmter Strombelastungen I/I
N nach entsprechender Zeitdauer ergeben. Insofern zeigt Fig. 7 die Spontanität der
Wärmekopplung zwischen dem Schmelzelement und dem NTC-Sensor. Für bestimmte Strombelastungen
I/I
N läßt sich aus den Kurven ablesen, nach welcher Einwirkdauer sich am NTC-Sensor Widerstandswerte
von 5 bzw. 10 oder 25 kiloohm ergeben. Durch verschiedene Symbole (Dreieck, Kreis,
Viereck) eingezeichnet sind die Meßpunkte mit 1,4 sowie 1,2 und 1,1 I/I
N. Bei 1,4,I/I
N ergibt sich z.B. nach einer Zeitdauer von ca. 5 s ein Widerstandswert von 25 kiloohm,
nach 10 s sind es 10 kiloohm, und nach ca. 13 s sind es etwa 5 kiloohm, womit allerdings
gleichzeitig das Schmelzelement seine Abschaltkurve erreicht. Bei nur 1,2 I/I
N werden dagegen nach 10 s erst 25 kiloohm erreicht.
[0030] Die deutlich höhere Annahme des Widerstandswertes am Widerstand 7 ist Fig. 8 zu entnehmen,
wo die Widerstandsänderungen in Kurvenform über der Zeitachse für die Strombelastungen
1,1 sowie 1,2 und 1,3 sowie 1,4 I/I
N dargestellt sind. Bei sehr enger Wärmekopplung, etwa für das Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 4, könnte sich die gestrichelt eingezogene Linie ergeben.
[0031] Fig. 9 zeigt die abfallenden Kurven von 2 verschiedenen Typen des elektrischen Bauelements
zur Verdeutlichung der Abhängigkeit der Änderung der Widerstandswerte im Sekundärkreis
von der jeweiligen Strombelastung im Primärkreis im stationären Zustand, der dem Kurvenauslauf
von Fig. 8 für die dort angegebenen Strombelastungen entspricht.
[0032] Je nach Verwendungszweck läßt sich der temperaturabhängige Widerstand, der mit dem
Schmelzelement thermisch gekoppelt ist, durch ein temperaturabhängiges Dielektrikum
ersetzen, beispielsweise durch einen Kondensator oder durch einen magnetischen Sensor
mit temperaturabhängigen Permeabilitätsänderungen. Auch der Träger selbst kann ein
Temperatursensor sein, wenn für den Träger ein Substrat mit ausgeprägtem piezoelektrischem
Effekt benutzt wird.
[0033] In der Testschaltung gemäß Fig. 10 wurde ein elektrisches Bauelement PR (benannt
nach seinem Handelsnamen PROTENSOR) mit folgenden Kennwerten verwendet:
Im Primärkreis CPI: IN = 1 A superflink; R = 250 m Ohm +/- 10%
im Sekundärkreis CSI: R20 = 100 KOhm +/- 10% Temperaturkoeffizient: TKR20-125 Grad C : -0,87%/K (Kelvin)
[0034] Obwohl die primärseitige Sicherung (Schmelzelement) des Schutzbauelements PR für
eine Nennspannung von 220 V ausgelegt ist, wurde die Testschaltung aus Sicherheitsgründen
mit 6,3 V betrieben. Die Stromquelle von 220 V ist durch einen Hauptschalter S
1 abschaltbar, primärseitig vom Tranformator T befindet sich eine Sicherung Si T 0,1
A. Der vom Trafo T sekundärseitige Primärkreis CPI enthält den zweiten Haupteinschalter
S
2, einen vom Relais K des Sekundärkreises CSI schaltbaren Kontakt K
S, ein Potentiometer P
2, das bereits genannte Schutzbauteil PR, einen Widerstand R
1 zur Maximalwertbegrenzung und einen Schalter S
3 als Kurzschlußsimulator.
[0035] Der mit dem Primärkreis CPI thermisch gekoppelte Sekundärkreis CSI ist als Basisspannungsteiler
ausgebildet und weist ein Potentiometer P
1 zur Einstellung des Schaltpunktes des Sekundärkreises CSI, ein Schaltrelais K
R und einen Transistor T
1 vom Typ BC 107 auf, und die Speisegleichspannung beträgt 15 V.
[0036] Mit zunehmender Strombelastung des Schmelzelementes im Schutzbauteil PR reduziert
sich der Spannungsabfall am temperaturabhängigen Widerstand R
20 des Sekundärkreises CSI proportional zur Abnahme des Widerstandswertes, und entsprechend
steigt der Spannungsabfall am Potentiometer P
1. Wenn mit weiter zunehmender Strombelastung im Primärkreis CPI der Widerstand R
20 auf einen vorbestimmten Wert reduziert ist, schaltet der Transistor T
1 durch, das Relais K
R zieht an und öffnet den Kontakt K
S im Primärkreis CPI, so daß der Primärkreis CPI stromlos wird. Es handelt sich jedoch,
und dies ist für die Erfindung wichtig, um eine reversible Abschaltung. Denn sobald
die Temperatur des Schmelzelementes und des Widerstands R
20 im Schutzbauteil PR durch die Strompause entsprechend zurückgegangen ist, hat der
Wert des Widerstands R
20 wieder entsprechend zugenommen, so daß das Relais K
R wieder stromlos wird und der Kontakt K
S den Primärkreis CPI wieder schließt. Wenn dagegen der Schalter S
3 geschlossen wird, schaltet das Schmelzelement des Schutzbauteils PR den Primärkreis
CPI durch Abschmelzen irreversibel ab.
[0037] Statt einer selbständigen Wiedereinschaltung'nach Abkühlen des NTC-Sensors bzw. Widerstands
R
20 kommt in der Schaltung gemäß Figur 10 auch ein gezieltes Wiedereinschalten mit einer
Rückstelltaste in Frage. Auch eine einfache Rückstellung, z. B. durch ein Relais mit
Selbsthaltung oder mit einem Thyristor anstelle des Transistors ist möglich. Für welche
Möglichkeit der Rückstellung und für welche Schaltung insgesamt sich der Anwender
entscheidet, hängt im wesentlichen vom jeweiligen Einsatzfall ab.
[0038] Figur 11 zeigt in einer Prinzipschaltung, wie mehrere Schutzbauteile PR 1, PR 2 und
PR 3 als Folgeschalter in mehreren voneinander abhängigen Primär- und Sekundärkreisen
eingesetzt werden können. Drei Primärkreise, gekennzeichnet durch Leitungen L1, L
2 und L
3, weisen mit drei Sekundärkreisep,jeweils über eines der Schutzbauteile PR 1, PR 2
und PR 3 thermisch gekoppelte Sekundärkreise auf. Im Sekundärkreis CSII
1 liegt ein Widerstand R
3 und ein Thyristor Thy1, im Sekundärkreis CSII
2 liegen ein Widerstand R
4 und ein Thyristor Thy2, und im Sekundärkreis CSII
33 liegen ein Widerstand R5, ein Transistor TR sowie eine Relaisspule RS.
[0039] Wenn durch die Leitung
L1 ein vorgegebener Strom fließt, wird über das Schmelzelement im Schutzbauteil PR1
der Wert des temperaturabhängigen Widerstands geändert, und zwar bis zu einem Wert,
bei dem der Thyristor Thy1 durchschaltet und Strom im zweiten Primärkreis entsprechend
der Ieitung L
2 fließt, mit der Folge, daß wiederum der Thyristor Thy2 zum Durchschalten gebracht
wird, wenn in der Leitung L
2 der vorgegebene Mindeststrom fließt. Das Schutzbauteil PR3 schaltet den Transistor
TR und damit das Relais RS, mit dem ein bestimmter Schaltvorgang vorgenommen wird,
der jedoch aus Sicherheitsgründen zur Voraussetzung hat, daß zuerst in den Leitungen
1 und 2 der Strom fließt und zuletzt in der Leitung
L3.
[0040] Solche Schaltungen eignen sich besonders gut für Sicherheitsverriegelungen, z. B.
wenn eine Lampe erst dann eingeschaltet werden darf, wenn ein Ventilator läuft, wie
es für Projektionsgeräte, je nach Leistung, notwendig ist.
[0041] Da das Schmelzelement und der temperaturabhängige Widerstand jedes der Schutzbauteile
elektrisch voneinander isoliert sind, kann jede Stufe, wenn gewünscht, elektrisch
unabhängig von der anderen eingesetzt werden. Wesentlich ist ferner, daß jedes der
Schutzbauteile seine Sicherungsfunktion für den Fall, daß überströme auftreten, beibehält.
Denn ein Durchschmelzen des Schmelzelementes in einem der Schutzbauteile löst auch
eine Unterbrechung des Stromes in den Folgekreisen aus. Ebenso wird der Folgekreis
unterbrochen, wenn in einem Kreis aus anderen Gründen kein Strom mehr fließt bzw.
der Strom unter einen vorgegebenen Wert fällt.
[0042] Anstelle der Thyristoren lassen sich auch transistorgesteuerte Relais verwenden.
In jedem Falle behalten die Schutzbauteile PR1, PR2 und PR3 ihre Doppelfunktion als
Sicherung gegen Überstrom bzw. Kurzschlußstrom und als Sensor für Schalt- bzw. Regelaufgaben.
[0043] Figur 12 zeigt eine Prinzipschaltung eines HF-Leistungsmeßgerätes, womit unterstrichen
wird, daß das neue elektrische Bauelement bzw. Schutzbauteil sowohl bei Gleichstrom
als auch bis in den VHF-Bereich hinein gleich gut arbeitet und sich damit für viele
Anwendungen im Telekommunikationsbereich eignet. Denn es kann dem Schutz der Leistungsstufen
von Sendern, einer HF-Leistungsmessung, Messungen im Kurzwellenbereich (da keine Dioden
benötigt werden, entfällt bei Verwendung des erfindungsgemäßen Schutzbauteils bei
Leistungsmessungen im Kurzwellenbereich die Gefahr der Oberwelleneinstreuung in den
Antennenkreis) sowie dem Schutz von Meßsendern etc. dienen.
[0044] Das Meßgerät gemäß Figur 12 eignet sich für 50 Ohm Koaxialkabel und einen Leistungsmeßbereich
von 1 - 8 Watt. Der Meßbereich ist nahezu linear mit zunehmender Empfindlichkeit im
hohen Leistungsbereich im Gegensatz zu konventionellen Leistungsmeßgeräten, die hier
verringerte Emfindlichkeit zeigen.
[0045] Ein Leistungs- oder Primärkreis CPIII ist durch einen Schutzbauteil PR4 (0,4 A) mit
einem Sekundärkreis CSIII thermisch gekoppelt. Ein 2,5 A-Schutzbauteil wäre für Leistungsmeßgeräte
bis 300 Watt erforderlich. Im Sekundärkreis CSIII befinden sich in der aus Figur 12
ersichtlichen Schaltung ein Widerstand R7, eine 12V-Zenerdiode Z, Widerstände R8 und
R9 sowie Abgleichswiderstände VR1 und VR2 in der Brückenschaltung, ferner ein NTC-Widerstand
und ein Amperemeter AM.
[0046] Das Meßgerät kann mit Gleichstrom geeicht werden. Die Nulleinstellung wird am Abgleichswiderstand
VR1 vorgenommen, wenn kein Strom fließt. Der Endausschlag (8 Watt) wird am Abgleichswiderstand
VR2 bei maximalem Stromfluß durch den Primärkreis CPIII eingestellt.
[0047] Wegen der Thermokopplung sollte beim Eichen auf Temperaturgleichgewicht geachtet
werden.
[0048] Figur 13 zeigt die Abschaltkurve oder Strom-Zeit-Kennlinie eines genormten Geräte-Sicherungseinsatzes
(G-Sicherungseinsatz nach DIN 41661) als Toleranzband T, das von einer unteren Hüllkurve
H
U und einer oberen Hüllkurve H
0 begrenzt ist. Von den drei unterhalb der Hüllkurve H
U eingezeichneten Betriebsbereichen, nämlich dem Überlastbereich 1r,dem Ubergangsbereich2rund
dem Kurzschlußbereich
3r,ist der Überlastbereich 1r für den Anwender besonders problematisch, wie eingangs
im einzelnen dargelegt ist. Schon kleinste Änderungen von Fehlerströmen können innerhalb
der zulässigen Streuungen große Änderungen der Schmelzdauer bis zum Abschalten der
Schmelzsicherung zur Folge haben. Bei einem überstrom von 1,5 I/I
N muß eine genormte flinke Schmelzsicherung mit dem Nennstrom I
N = 1 A eine Schmelzdauer von mindestens 1 Stunde haben (Abschaltpunkt auf der Hüllkurve
H
U). Erhöht sich der Überstrom relativ geringfügig auf 1,8 I/I
N reduziert sich die Schmelzdauer auf ca. 500 m/sek., wenn die Abschmelzdauer des Schmelzeinsatzes
an der unteren Hüllkurve H liegt, sie kann aber wegen der großen Steilheit der Kurve
auch undefiniert lang sein, wenn der Schmelzeinsatz im oberen Teil des Toleranzbandes
nahe der oberen Hüllkurve H
0 liegt. Konventionelle G-Schmelzelemente werden deshalb vorzugsweise für die Bereiche
2rund 3rverwendet, und für den Betrieb im Bereich1r ergreifen Anwender häufig zusätzliche
Maßnahmen wie aufwendige elektronische Strombegrenzer bzw. elektronische Sicherungen.
[0049] Die Erfindung gestattet, wie bereits dargelegt, auch eine Regelung und Beeinflussung
eines durch ein Schmelzelement vor allem für den Kurzschlußbereich3r abgesicherten
Leistungskreises bei Betrieb im Überlastbereich1r sowie im Übergangsbereich2r. In
Figur 14 ist deshalb das Ergebnis von Messungen bei Verwendung einer erfindungsgemäßen
Schutzschaltung und eines erfindungsgemäßen elektrischen Bauelements im kritischen
Überlastbereich 1r dargestellt. Die Hüllkurven H
U und H
O begrenzen das Toleranzband der Strom-Zeit-Kennlinie eines superflinken primärseitigen
Schmelzelementes für IN = 1 A mit den weiteren bereits für Figur 10 genannten Kenndaten.
Die gestrichelten Linien sind eine Kennlinienschar des temperaturabhängigen Widerstands
des elektrischen Bauelements bzw. Schutzbauteils im Sekundärkreis. Sie geben an, in
welcher Zeit ein bestimmter Widerstandwert des temperaturabhängigen Widerstands im
Sekundärkreis bei gegebener Strombelastung des Schmelzelements im Primärkreis erreicht
wird.
[0050] Bei einer Strombelastung des Schmelzelements oberhalb von 1,2 I/I
N ist ein Schutz in herkömmlicher Weise durch Abschmelzen des superflinken Schmelzelementes
gegeben. In dem sonst nicht geschützten Bereich zwischen 0,8 und 1,2 I/I
N bietet die Auswertung der Widerstandsänderungen des NTC-Widerstands eine bisher nicht
vorhandene sowie reversible Schutzmöglichkeit. Diese kann ausgedehnt werden auf den
Bereich 1,2 bis etwa 1,6 I/I
N, soweit die Einstellzeiten des NTC-Widerstands kleiner sind als die Schmelzdauer
des Schmelzelements.
[0051] Gemäß Figur 14 ergibt sich keine Reaktion am Schmelzelement bei einem Überstrom von
1,2 I/I
N, jedoch fallen im Sekundärkreis differenzierte Widerstandsänderungen, die in Schaltimpulse
umsetzbar sind, an. Bei 1,4 I/I
N reduziert sich der Widerstandswert des NTC-Widerstandes nach 3 sec. auf 25 Kohm.
Nach weiteren 2 sec. schaltet das Schmelzelement irreversibel ab, es sei denn, die
Überlast wird in der verbleibenden Zeit durch die Schutzschaltung begrenzt oder vorübergehend
abgeschaltet.
1. Schutzschaltung insbesondere für elektrische Geräte, die bei überstrombelastung
mittels eines bis zum Durchschmelzen erwärmbaren Schmelzelementes einer Sicherung
abschaltbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmelzelement (2) in einem Primärkreis,
der dem zu schützenden Leistungskreis entspricht, angeordnet und mit einem hiervon
galvanisch getrennten, temperaturabhängigen Widerstand (7) eines Sekundärkreises thermisch
derart gekoppelt ist, daß der als Steuerkreis ausgebildete Sekundärkreis bei Erreichen
bestimmter Momentanwerte des temperaturabhängigen Widerstands (7) den Primärkreis
abschaltet oder eine anderweitige Schutzfunktion ausübt.
2. Schutzschaltung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine größtmögliche Konzentration
des durch die thermische Kopplung zwischen dem Schmelzelement (2) und dem temperaturabhängigen
Widerstand (7) verursachten Wärmeflusses auf den Bereich einer Engstelle (3) des Schmelzelementes
(2) und des dieser Engstelle (3) unmittelbar gegenüberliegenden temperaturabhängigen
Widerstands (7) durch Erzeugung eines Temperaturprofils längs des Schmelzelementes
(2) mit einer ausgeprägten Spitze an der Engstelle (3) sowie mit stark abfallendem
Verlauf außerhalb dieses Bereichs.
3. Elektrisches Bauelement für eine Schutzschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schmelzelement (2) und der Widerstand (7) galvanisch getrennt
gemeinsam an einem wärmedurchlässigen Träger (1) aus Isoliermaterial angeordnet und
mit elektrischen Anschlüssen (6 bzw. 10) oder Steckkontakten (6" bzw. 10 ' ') versehen
sind.
4. Elektrisches Bauelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmelzelement
(2) und der Widerstand (7) an gegenüberliegenden Oberflächen des Trägers (1) aus plattenförmigem
Isoliermaterial angeordnet sind und der Wärmefluß von der Engstelle (3) des Schmelzelementes
(2) zum Widerstand (7) in Dickenrichtung des Trägers (1) verläuft.
5. Elektrisches Bauelement nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schmelzelemet (2) für ein Temperaturprofil mit ausgeprägter Spitze an der Engstelle
(3) im Querschnitt mehrfach abgestuft ist, nämlich zwischen zum Kontaktieren bestimmte
Leiterbahnen (4) und die Engstelle (3) jeweils verjüngte Teile (4') eingefügt sind.
6. Elektrisches Bauelement nach einem der Ansprüche 3 - 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schmelzelement (2) und/oder eine den temperaturabhängigen Widerstand (7) enthaltende
Sensorbahn (7' ' ) in Windungen an dem Träger (1) verlaufen.
7. Elektrisches Bauelement nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine engstmögliche
thermische Kopplung zwischen dem Schmelzelement (2) und dem Widerstand (7) durch Trennung
mittels einer hauchdünnen, wärmeleitenden Isolierschicht (11) und durch Befestigung
dieser Anordnung an einem Träger (1')aus Isoliermaterial.
8. Elektrisches Bauelement nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen Schichtaufbau
aus dem Träger (1'), dem Widerstand (7), der Isolierschicht (11) und dem Schmelzelement
(2).
9. Elektrisches Bauelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Schmelzelement (2) eine Wärmekopplung zu mehr als
einem Widerstand (7) aufweist, beispielsweise auf beiden Seiten des Schmelzelementes
(2) ein Widerstand (7), getrennt durch ein Dielektrikum, angeordnet ist, wobei die
Charakteristik der Widerstände (7) verschieden sein kann.
10. Elektrisches Bauelement nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß einzelne oder alle Schmelzelemente (2) und/oder Widerstände
(7) sowie Leiterbahnen (8) im Siebdruckverfahren auf den Träger (1; 1') und/oder aufeinander
aufgebracht sind.