[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zur Überwachung eines Kampffahrzeuges,
insbesondere eines Kampfpanzers im Ausbildungseinsatz, von einer Leitstelle aus mit
mindestens einem Fernsehaufnahmegerät, das über eine optische Adaptionsvorrichtung
an ein Ziel- oder Beobachtungsgerät des Kampffahrzeuges angekoppelt ist und über eine
Bildfunkstrecke mit einem in der Leitstelle angeordneten Fernsehwiedergabegerät verbunden
ist.
[0002] Mit einer solchen Einrichtung ist es möglich, beispielsweise den Richtschützen und/oder
den Kommandanten in einem Kampfpanzer während des Ausbildungseinsatzes in der Weise
zu überwachen, daß auf dem Bildschirm des in der Leitstelle angeordneten Fernsehwiedergabegerätes
während des gesamten Einsatzes das Bild erscheint, das der Richtschütze beim Beobachten
durch sein Ziel- oder Beobachtungsgerät vor sich hat und so die Aktivitäten des Richtschützen
kontrolliert und korrigiert werden können. Ist auch das Beobachtungsgerät des Kommandanten
mit einem derartigen Fernsehaufnahmegerät gekoppelt, so ist es möglich, über eine
steuerbare Umschaltvorrichtung, die gemäß einem vorgegebenen Steuerprogramm angesteuert
werden kann, entweder das Bild des dem Richtschützen zugeordneten Fernsehaufnahmegerätes
oder das Bild des dem Kommandanten zugeordneten Fernsehaufnahmegerätes auf den Bildschirm
des in der Leitstelle angeordneten Fernsehwiedergabegerätes zu übertragen.
[0003] Eine solche Einrichtung ist bekannt und beispielsweise in der DE-05 30 23 516 beschrieben.
[0004] Es hat sich nun bei bestimmten Einsätzen als vorteilhaft erwiesen, wenn die Möglichkeit
gegeben ist, daß während des Ausbildungseinsatzes von der Leistelle aus nicht nur
der Richtschütze und/oder der Kommandant des Kampffahrzeuges bzw. die durch die Ziel-
und Beobachtungsgeräte am Kampffahrzeug übertragenen Bilder überwacht werden, sondern
wenn zusätzlich das Zielgebiet selbst beobachtet wird, damit die Lage der Treffer
beim Übungsschießen genau festgestellt werden kann.
[0005] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand darin, eine Einrichtung der eingangs
erwähnten Bauart so auszubilden, daß mit ihr innerhalb vorgegebener Zeitabschnitte
nach bestimmten vorgegebenen Kriterien wahl-und wechselweise sowohl eine oder mehrere
Bedienungspersonen des Kampffahrzeuges als auch das Zielgebiet überwacht werden können.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung wird also durch eine an einem vorgegebenen
Punkt im Gelände aufgestellte, auf das Zielgebiet ausrichtbare Fernsehkamera das Zielgebiet
direkt überwacht. Diese zusätzliche Fernsehkamera kann mit der Leitstelle entweder
über eine Kabelverbindung oder, wenn sie wenigstens zeitweise ortsbeweglich sein soll,
über eine zweite Bildfunkstrecke verbunden sein. Durch die in der Leitstelle angeordnete,
steuerbare Umschaltvorrichtung wird erreicht, daß bei Abgabe eines Schusses automatisch
auf dem Bildschirm des in der Leitstelle angeordneten Fernsehwiedergabegerätes anstelle
des von dem Ziel- oder Beobachtungsgerät des Kampffahrzeuges her übertragenen Bildes
das direkte Bild des Zielgebietes erscheint. Auf diese Weise ist es möglich, beim
Übungsschießen sowohl den Richtvorgang und die Vorbereitung des Abschusses als auch
nach erfolgtem Abschuß die Lage des Treffers genau zu überwachen.
[0008] Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0009] Weiterhin ist es möglich, die erfindungsgemäße Einrichtung außer mit der in DE-OS
30 23 516 beschriebenen Einrichtung auch mit weiter ausgebildeten Einrichtungen zur
Überwachung eines Kampffahrzeuges zu verbinden, mit denen es möglich ist, während
des Ausbildungseinsatzes außer den Aktivitäten des Richtschützen und/oder des Kommandanten
auch die Waffenstellung in Elevation und Azimut zu überwachen und/oder die augenblicklichen
Systemdaten des Waffensystems in das auf dem Bildschirm des Fernsehwiedergabegerätes
der Leitstelle erscheinende Bild einzublenden. Derartige Einrichtungen sind beispielsweise
in der DE-OS 30 23 518, der DE-OS 30 23 517 und der DE-05 30 23 553 beschrieben.
[0010] Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnung ein Ausführungsbeispiel für eine
Einrichtung gemäß der Erfindung näher erläutert.
[0011] In der Zeichnung ist in einem Blockschaltbild die gesamte Einrichtung an einem Kampfpanzer,
einer Leitstelle sowie einer Zielbeobachtungsstelle dargestellt.
[0012] Bei der dargestellten Einrichtung ist ein mit "Kamera I" bezeichnetes Fernsehaufnahmegerät
1 mit einem nicht dargestellten, am Kampfpanzer angeordneten Zielgerät über eine optische
Adaptionsvorrichtung angekoppelt. Das Fernsehaufnahmegerät 1 ist mit einem am Kampfpanzer
angeordneten Telemetriesender 2 verbunden. Dieser ist über die Bildfunkstrecke 3 mit
einem in der Leitstelle angeordneten Telemetrieempfänger 4 verbunden.
[0013] Es kann am Kampfpanzer in nicht dargestellter Weise noch ein weiteres Fernsehaufnahmegerät
mit einem anderen Ziel- oder Beobachtungsgerät gekoppelt und über eine ebenfalls nicht
dargestellte Umschaltvorrichtung mit dem Telemetriesender 2 verbunden sein.
[0014] Der Telemetrieempfänger 4 ist über eine Vorrichtung zur Synchronabtrennung 5 und
eine Vorrichtung 6 zur Aufbereitung des Videosignals sowie eine ansteuerbare Umschaltvorrichtung
7 mit dem in der Leistelle angeordneten Fernsehwiedergabegerät 8 verbunden, das beispielsweise
ein Monitor mit großem Bildschirm sein kann.
[0015] Im Gelände ist in einer Zielbeobachtungsstelle eine mit einem Teleobjektiv ausgerüstete,
mit "Kamera II" bezeichnete Fernsehkamera 9 aufgestellt. Diese Fernsehkamera 9 ist
auf das Zielgebiet ausrichtbar. Hierzu ist sie mit einem an der Zielbeobachtungsstelle
angeordneten Beobachtungsmonitor 19 verbunden. Weiterhin ist sie über eine Kabelverbindung
und eine in der Leitstelle angeordnete Vorrichtung 10 zur Aufbereitung des Video-Signals
ebenfalls mit der ansteuerbaren Umschaltvorrichtung 7 verbunden. Grundsätzlich kann
beispielsweise, wenn die Fernsehkamera 9 ebenfalls auf einem im Gelände bewegbaren
Fahrzeug angeordnet ist, die Übertragung des Video-Signals von der im Gelände aufgestellten
Fernsehkamera 9 zur Leitstelle auch über eine eigene Bildfunkstrecke erfolgen.
[0016] Weiterhin kann in der Zielbeobachtungsstelle noch ein weiterer Beobachtungsmonitor
20 angeordnet sein, der über eine Kabelverbindung mit der Vorrichtung 6 zur Aufbereitung
des von dem Fernsehaufnahmegerät 1 gelieferten Bildsignals verbunden ist, so daß in
der Zielbeobachtungsstelle jeweils die von den beiden Fernsehaufnahmegeräten 1 und
9 gelieferten Bilder beobachtet und zur Justierung der Fernsehkamera 9 verwendet werden
können.
[0017] Die Ansteuerung der Umschaltvorrichtung 7 erfolgt vom Kampfpanzer bei Abgabe des
Schusses. Bei Betätigung des Abfeuertasters 11 wird ein von einem Oszillator 13 erzeugtes
Signal über eine Additionsstufe 12 und einen Modulator 14 dem Telemetriesender 2 zugeführt.
Der in der Leitstelle angeordnete Telemetrieempfänger 4 ist über einen Demodulator
15, einen Impulsformer 16 und einen Verstärker 17 mit dem Steuereingang der Umschaltvorrichtung
7 verbunden. An einem ebenfalls mit der Umschaltvorrichtung 7 verbundenen Zeitglied
18 ist eine Zeitspanne von beispielsweise 2 bis 10 Sekunden vorgebbar. Wenn der Abfeuertaster
11 betätigt wird, erfolgt über die Bildfunkstrecke 3 die Übertragung eines Abfeuersignals
und durch die Umschaltvorrichtung 7 wird eine Umschaltung vorgenommen, aufgrund der
auf dem Bildschirm des Fernsehwiederqabegerätes 8 nicht mehr das von dem Fernsehaufnahmegerät
1 am Kampfpanzer-----------------gelieferte Bild, sondern daß von der Fernsehkamera
9 im Gelände gelieferte Bild erscheint, und zwar während der vorgewählten Zeitspanne
von 2 - 10 s. Nach Abauf dieser Zeitspanne wird zurückgeschaltet und es erscheint
auf dem Bildschirm des Fersehwiedergabegerätes 8 wiederum das vom Fernsehaufnahmegerät
1 am Kampfpanzer gelieferte Bild. Es ist auf diese Weise möglich, die Vorbereitung
und Abgabe des Schusses von der Leitstelle aus bis zuletzt zu überwachen und dann
aufgrund der automatischen Umschaltung die Lage des Treffers im Gelände zu beobachten.
[0018] Mittels eines Tasters 21 ist es weiterhin möglich, von der Leitstelle aus eine direkte
Ansteuerung der Umschaltvorrichtung 7 vorzunehmen, um die Einstellung der Fernsehkamera
9 auf das Zielgebiet zu überprüfen. Eine Signalleuchte 22 zeigt die erfolgte Umschaltung
an.
1. Einrichtung zur Überwachung eines Kampffahrzeuges, insbesondere eines Kampfpanzers
im Ausbildungseinsatz von einer Leitstelle aus mit mindestens einem Fernsehaufnahmegerät,
das über eine optische Adaptionsvorrichtung an ein Ziel- oder Beobachtungsgerät des
Kampffahrzeuges angekoppelt ist und über eine Bildfunkstrecke mit einem in der Leitstelle
angeordneten Fernsehwiedergabegerät verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß außerhalb
des Kampffahrzeuges eine auf das Zielgebiet ausrichtbare Fernsehkamera (9) im Gelände
fest aufgestellt ist, die über eine Kabelverbindung oder eine zweite Bildfunkstrecke
mit dem in der Leitstelle angeordneten Fernsehwiedergabeqerät (8) verbunden ist und
in der Leitstelle eine ansteuerbare Umschaltvorrichtung (7) angeordnet ist, durch
die entweder das vom Fernsehaufnahmegerät (1) des Kampffahrzeuges oder das von der
im Gelände fest aufgestellten Fernsehkamera (9) ausgehende Bildsignal auf das in der
Leitstelle angeordnete Fernsehwiedergabegerät (8) geschaltet wird, wobei die Umschaltvorrichtung
(7) durch ein über die Bildfunkstrecke (3) vom Kampffahrzeug her übertragenes Abfeuersignal
angesteuert wird, und im Kampffahrzeug Vorrichtungen (12, 13, 14) zur Aufbereitung
des elektrischen Abfeuerimpulses, zur Erzeugung des Abfeuersignals und zu dessen Übertragung
auf die Bildfunkstrecke (3) angeordnet sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Gelände fest aufgestellte
Fernsehkamera mit einem Teleobjektiv ausgerüstet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im Gelände
fest aufgestellte Fernsehkamera sowie ein mit ihr verbundener Beobachtungsmonitor
(19) in einer von der Leitstelle örtlich getrennten Zielbeobachtungsstelle angeordnet
sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zielbeobachtungsstelle
ein weiterer mit dem Fernsehaufnahmegerät (1) des Kampffahrzeuges verbundener Beobachtungsmonitor
(20) angeordnet ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umschaltvorrichtung
(7) mit einer Zeitschaltvorrichtung (18) verbunden ist, durch die nach einer aufgrund
eines Abfeuersignals erfolgten Schaltung des von der im Gelänge fest aufgestellten
Fernsehkamera (9) ausgehenden Bildsignals auf das Fernsehwiedergabegerät (8) nach
einer vorwählbaren Zeitspanne eine Rückschaltung des vom Fersehaufnahmegerät (1) des
Kampffahrzeuges ausgehenden Bildsignals auf das Fersehwiedergabegerät (8) bewirkt
wird.