(19)
(11) EP 0 097 236 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.01.1984  Patentblatt  1984/01

(21) Anmeldenummer: 83104416.9

(22) Anmeldetag:  05.05.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65D 88/72
(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT SE

(30) Priorität: 23.06.1982 DE 3223406

(71) Anmelder: VSR Engineering GmbH Fördertechnik
D-45472 Mülheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Rappen, Albert, Dipl.-Ing.
    D-4330 Mülheim/Ruhr (DE)

(74) Vertreter: Honke, Manfred, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Partner, Postfach 10 02 54
D-45002 Essen
D-45002 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Blasvorrichtung zum Beseitigen von Aufstauungen in Lagersilos für Schüttgut


    (57) Es handelt sich um eine Blasvorrichtung zum Beseitigen von Aufstauungen in Lagersilos (1) für Schüttgut (2), mit einem Druckluft-Speicherbehälter (4), einem in den Druckluft-Speicherbehälter eintauchenden Druckluft-Ausblasrohr (5), mit einem an ein Druckluftnetz (7) anschließbaren Druckluft-Eintrittsstutzen (6), wobei in dem Druckluft-Speicherbehälter (4) ein druckluftbeaufschlagbarer Ventilschließkörper (10) zwischen Offenstellung und Schließstellung geführt ist. Der Ventilschließkörper (10) ist in Schließrichtung von einer Druckfeder (12) beaufschalgt und dadurch auch bei unbeladenem Druckluft-Speicherbehälter (4) in Schließstellung gehalten, so daß Fremdgase oder Schüttgut selbst bei unbeladenem Druckluft-Speicherbehälter nicht aus dem betreffenden Lagersilo in diesen Druckluft-Speicherbehälter und sein Ventilsystem einfließen kann. Folglich wird jede Verschmutzung verhindert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Blasvorrichtung zum Beseitigen von Aufstauungen in Lagersilos für Schüttgut durch Luftstöße, mit einem Druckluft-Speicherbehälter, mit einem in den Druckluft-Speicherbehälter eintauchenden Druckluft-Ausblasrohr, mit einem an ein Druckluftnetz anschließbaren Druckluft-Eintrittsstutzen für den Druckluft-Speicherbehälter mit einem Schnellauslaßventil und einem dem Schnellauslaßventil vorgeordneten Mehrwegeventil, wobei in dem Druckluft-Speicherbehälter ein druckluftbeaufschlagbarer Ventilschließkörper zwischen Offenstellung und Schließstellung geführt ist und in Schließstellung gegen das als Ventilsitz ausgebildete Eintauchende des Druckluft-Ausblasrohres gedrückt ist. - Eine derartige Blasvorrichtung ist auch als Luftkanone bekannt und läßt ein gespeichertes Druckluftvolumen durch das einen verhältnismäßig großflächigen Rohrquerschnitt aufweisende Druckluft-Ausblasrohr in Bruchteilen von Sekunden in die kritischen Silozonen ausströmen, in denen sich das Schüttgut festsetzt bzw. festgesetzt hat. Aus der plötzlich freiwerdenden Druckluft resultiert ein Luftstoß, welcher die Haftreibung des festgesetzten Schüttgutes überwindet, so daß dann bei geringer Gleitreibung das aufgestaute Schüttgut im normalen Schwerkraftfluß abfließt Aufstauungen meint im Rahmen der Erfindung Brückenbildung, Trichterbildung, Kaminbildung, Anbackungen od. dgl. von Schüttgut.

    [0002] Es ist eine Blasvorrichtung der eingangs beschriebenen Art bekannt, bei welcher der zwischen der Mündung des Druckluft-Eintrittsstutzens in dem Druckluft-Speicherbehälter und dem Eintauchende des Druckluft-Ausblasrohres geführte Ventilschließkörper sich bei unbeladenem Druckluft-Speicherbehälter in Offenstellung auf der Mündung des Druckluft-Eintrittsstutzens befindet und erst im Zuge des Beladens des Druckluft-Speicherbehälters gegen das Eintauchende des Druckluft-Ausblasrohres in Schließstellung gedrückt wird, so daß die Druckluft zwar in den Druckluft-Speicherbehälter eintreten, nicht dagegen aus dem Druckluft-Ausblasrohr austreten kann. In Offenstellung ist also das Eintauchende des Druckluft-Ausblasrohres unverschlossen. Daraus resultiert eine erhebliche Verschmutzungsgefahr. Denn es ist nicht ausgeschlossen, daß Fremdgase und/oder Schüttgut durch das Druckluft-Ausblasrohr in den Druckluft-Speicherbehälter gelangen. Diese Nachteile will die Erfindung vermeiden.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Blasvorrichtung zum Beseitigen von Aufstauungen in Lagersilos für Schüttgutbehälter der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei welcher eine Verschmutzung des Druckluft-Speicherbehälters und des zugeordneten.Ventilsystems durch Fremdgase und/oder Schüttgut aus dem betreffenden Lagersilos mit Sicherheit verhindert wird.

    [0004] Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Blasvorrichtung dadurch, daß der Ventilschließkörper in Schließrichtung von einer Druckfeder beaufschlagt und dadurch auch bei unbeladenem Druckluft-Speicherbehälter in Schließstellung gehalten ist. Auf diese Weise wird ein Einströmen von Fremdgasen bzw. Einfließen von Schüttgut aus dem betreffenden Lagersilo in die erfindungsgemäße Blasvorrichtung selbst dann verhindert, wenn der Druckluft-Speicherbehälter nicht mit Druckluft beladen ist. Denn nunmehr wird der Ventilschließkörper nur noch dann - infolge Druckluftbeaufschlagung - zur Freigabe des Eintauchendes des Druckluft-Ausblasrohres in Offenstellung gedrückt, wenn die Druckluft durch das Druckluft-Ausblasrohr ins Freie strömt und folglich die Druckluft im Schüttgut expandiert, um die gewünschte Lockerung und damit das Fließen des Schüttgutes herbeizuführen. Anschließend drückt die Druckfeder den Ventilschließkörper in Schließstellung zurück, also auf das den Ventilsitz bildende Eintauchende des Druckluft-Ausblasrohres, gleichgültig, ob der Druckluft-Speicherbehälter erneut mit Druckluft gefüllt wird oder in unbeladenem Zustand verbleibt. - Erfindungsgemäß ist die Druckfeder koaxial zu der Eintrittsöffnung des Druckluft-Eintrittsstutzens und dem Druckluft-Ausblasrohr in einer Führungskammer für den Ventilschließkörper zwischen dem Kammerboden und dem Ventilschließkörper angeordnet. Bei der Druckfeder kann es sich um eine herkömmliche Schraubenfeder oder Tellerfeder handeln, während der Ventilschließkörper als Membran oder Kolben ausgebildet sein kann.

    [0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß eine Blasvorrichtung zum Beseitigen von Aufstauungen in Lagersilos für Schüttgut durch Luftstöße verwirklicht wird, bei welcher der pneumatisch in Schließstellung gedrückte Ventilschließkörper zusätzlich mit einer Druckfeder derart belastet ist, daß der Ventilschließkörper auch dann Schließstellung einnimmt, wenn der Druckluft-Speicherbehälter unbeladen ist, also eine pneumatische Wirkung auf den Ventilschließkörper gar nicht ausgeübt wird. Auf diese Weise verhindert der sich auch bei unbeladenem Druckluft-Speicherbehälter in Schließstellung befindliche Ventilschließkörper, daß Fremdgase und/oder Schüttgut aus dem betreffenden Lagersilo durch das Druckluft-Ausblasrohr in den Druckluft-Speicherbehälter bzw. das Ventilsystem gelangen kann, so daß nicht länger Verschmutzungsgefahr besteht. Folglich ist die erfindungsgemäße Blasvorrichtung praktisch wartungsfrei und zeichnet sich durch verbesserte Funktionstüchtigkeit sowie erhöhte Lebensdauer aus.

    [0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:

    Fig. 1 in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Blasvorrichtung zu Beginn einer Druckluftbeladung,

    Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1 nach erfolgter Druckluftbeladung, und

    Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 1 im Zuge der Druckluftentladung.



    [0007] In den Figuren ist eine Blasvorrichtung zum Beseitigen von Aufstauungen in Lagersilos 1 für Schüttgut 2 durch Luftstöße 3 dargestellt. Diese Blasvorrichtung weist einen Druckluft-Speicherbehälter 4 mit einem in den Druckluft-Speicherbehälter eintauchenden Druckluft-Ausblasrohr 5 auf. Außerdem ist der Druckluft-Speicherbehälter mittels eines Druckluft-Eintrittsstutzens 6 an ein Druckluftnetz 7 angeschlossen. In dem Druckluft-Eintrittsstutzen 6 ist ein Schnellauslaßventil 8 angeordnet und diesem ein Mehrwegeventil 9, nämlich 3/2-Wegeventil, vorgeordnet. In dem Druckluft-Speicherbehälter ist ein druckluftbeaufschlagbarer Ventilschließkörper.10 - im Ausführungsbeispi ein Kolben, es kann sich aber auch um eine Membrane handeln - zwischen Offenstellung und Schließstellung geführt. In Schließstellung ist der Ventilschließkörper 10 gegen das als Ventilsitz ausgebildete Eintauchende 11 des Druckluft-Ausblasrohres 5 gedrückt. Der Ventilschließkörper 10 ist in Schließrichtung von einer Druckfeder 12 beaufschlagt und dadurch auch bei unbeladenem Druckluft-Speicherbehälter in Schließstellung gehalten. Die Druckfeder 12 - nach dem Ausführungsbeispiel eine Schraubenfeder, es kann sich aber auch um eine Tellerfeder od. dgl. handeln - ist koaxial zu der Eintrittsöffnung des Druckluft-Eintrittsstutzens 6 und dem Druckluft-Ausblasrohr 5 in einer Führungskammer 13 für den Ventilschließkörper 10 zwischen dem Kammerboden und dem Ventilschließkörper 10 angeordnet.

    [0008] Die Figuren lassen unmittelbar erkennen, daß zur Bela- ; dung des Druckluft-Speicherbehälters 4 das Mehrwegeventil 9 auf "Ein" gestellt und dadurch die Führungskammer 13 für den Ventilschließkörper 10 mit dem Druckluftnetz 7 über das Schnellauslaßventil 8 verbunden wird. Durch Überströmöffnungen 14 in der Führungskammer 13 für den Ventilschließkörper 10 wird der Druckluft-Speicherbehälte bis zum Druckausgleich mit Druckluft gefüllt, so daß dann die Blasvorrichtung betriebsbereit ist. Im Zuge der Entladung wird durch das Umstellen des Mehrwegeventils 9 auf "Entlüften" das Schnellauslaßventil 8 druckentlastet, welches nunmehr die Führungskammer 13 für den Ventilschließkörper 10 entlüftet. Infolge des in dem Druckluft-Speicherbehälter herrschenden Überdruckes wird der Ventil schließkörper 10 gegen die Wirkung der Druckfeder 12 in Offenstellung zurückgedrückt, so daß die Druckluft durch das Druckluft-Ausblasrohr 5 ins Freie strömen, dort expandieren und im festgebackenen Schüttgut 2 die gewünschte Lockerung herbeiführen kann. Nach dieser Entladung wird der Ventilschließkörper 10 durch die Druckfeder 12 erneut in Schließstellung gedrückt, so daß aus dem betreffenden Lagersilo 1 kein Fremdgas und/oder Schüttgut in den Druckluft-Speicherbehälter 4 und dessen Ventilsystem einfließen kann.


    Ansprüche

    1. Blasvorrichtung zum Beseitigen von Aufstauungen in Lagersilos für Schüttgut durch Luftstöße, mit einem Druckluft-Speicherbehälter, mit einem in den Druckluft-Speicherbehälter eintauchenden Druckluft-Ausblasrohr, mit einem an ein Druckluftnetz anschließbaren Druckluft-Eintrittsstutzen für den Druckluft-Speicherbehälter mit einem Schnellauslaßventil und einem dem Schnellauslaßventil vorgeordneten Mehrwegeventil, wobei in dem Druckluft-Speicherbehälter ein druckluftbeaufschlagbarer Ventilschließkörper zwischen Offenstellung und Schließstellung geführt ist und in Schließstellung gegen das als Ventilsitz ausgebildete Eintauchende des Druckluft-Ausblasrohres gedrückt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilschließkörper (10) in Schließstellung von einer Druckfeder (12) beaufschlagt und (auch) bei unbeladenem Druckluft-Speicherbehälter (4) in Schließstellung gehalten ist.
     
    2. Blasvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder (12) koaxial zu der Eintrittsöffnung des Druckluft-Eintrittsstutzens (6) und dem Druckluft-Ausblasrohr (5) in einer Führungskammer (13) für den Ventilschließkörper (10) zwischen dem Kammerboden und dem Ventilschließkörper (10) angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht