[0001] Die Erfindung betrifft eine Blasvorrichtung zum Beseitigen von Aufstauungen in Lagersilos
für Schüttgut durch Luftstöße, mit einem Druckluft-Speicherbehälter, mit einem in
den Druckluft-Speicherbehälter eintauchenden Druckluft-Ausblasrohr, mit einem an ein
Druckluftnetz anschließbaren Druckluft-Eintrittsstutzen für den Druckluft-Speicherbehälter
mit einem Schnellauslaßventil und einem dem Schnellauslaßventil vorgeordneten Mehrwegeventil,
wobei in dem Druckluft-Speicherbehälter ein druckluftbeaufschlagbarer Ventilschließkörper
zwischen Offenstellung und Schließstellung geführt ist und in Schließstellung gegen
das als Ventilsitz ausgebildete Eintauchende des Druckluft-Ausblasrohres gedrückt
ist. - Eine derartige Blasvorrichtung ist auch als Luftkanone bekannt und läßt ein
gespeichertes Druckluftvolumen durch das einen verhältnismäßig großflächigen Rohrquerschnitt
aufweisende Druckluft-Ausblasrohr in Bruchteilen von Sekunden in die kritischen Silozonen
ausströmen, in denen sich das Schüttgut festsetzt bzw. festgesetzt hat. Aus der plötzlich
freiwerdenden Druckluft resultiert ein Luftstoß, welcher die Haftreibung des festgesetzten
Schüttgutes überwindet, so daß dann bei geringer Gleitreibung das aufgestaute Schüttgut
im normalen Schwerkraftfluß abfließt Aufstauungen meint im Rahmen der Erfindung Brückenbildung,
Trichterbildung, Kaminbildung, Anbackungen od. dgl. von Schüttgut.
[0002] Es ist eine Blasvorrichtung der eingangs beschriebenen Art bekannt, bei welcher der
zwischen der Mündung des Druckluft-Eintrittsstutzens in dem Druckluft-Speicherbehälter
und dem Eintauchende des Druckluft-Ausblasrohres geführte Ventilschließkörper sich
bei unbeladenem Druckluft-Speicherbehälter in Offenstellung auf der Mündung des Druckluft-Eintrittsstutzens
befindet und erst im Zuge des Beladens des Druckluft-Speicherbehälters gegen das Eintauchende
des Druckluft-Ausblasrohres in Schließstellung gedrückt wird, so daß die Druckluft
zwar in den Druckluft-Speicherbehälter eintreten, nicht dagegen aus dem Druckluft-Ausblasrohr
austreten kann. In Offenstellung ist also das Eintauchende des Druckluft-Ausblasrohres
unverschlossen. Daraus resultiert eine erhebliche Verschmutzungsgefahr. Denn es ist
nicht ausgeschlossen, daß Fremdgase und/oder Schüttgut durch das Druckluft-Ausblasrohr
in den Druckluft-Speicherbehälter gelangen. Diese Nachteile will die Erfindung vermeiden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Blasvorrichtung zum Beseitigen von
Aufstauungen in Lagersilos für Schüttgutbehälter der eingangs beschriebenen Art zu
schaffen, bei welcher eine Verschmutzung des Druckluft-Speicherbehälters und des zugeordneten.Ventilsystems
durch Fremdgase und/oder Schüttgut aus dem betreffenden Lagersilos mit Sicherheit
verhindert wird.
[0004] Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer gattungsgemäßen Blasvorrichtung dadurch,
daß der Ventilschließkörper in Schließrichtung von einer Druckfeder beaufschlagt und
dadurch auch bei unbeladenem Druckluft-Speicherbehälter in Schließstellung gehalten
ist. Auf diese Weise wird ein Einströmen von Fremdgasen bzw. Einfließen von Schüttgut
aus dem betreffenden Lagersilo in die erfindungsgemäße Blasvorrichtung selbst dann
verhindert, wenn der Druckluft-Speicherbehälter nicht mit Druckluft beladen ist. Denn
nunmehr wird der Ventilschließkörper nur noch dann - infolge Druckluftbeaufschlagung
- zur Freigabe des Eintauchendes des Druckluft-Ausblasrohres in Offenstellung gedrückt,
wenn die Druckluft durch das Druckluft-Ausblasrohr ins Freie strömt und folglich die
Druckluft im Schüttgut expandiert, um die gewünschte Lockerung und damit das Fließen
des Schüttgutes herbeizuführen. Anschließend drückt die Druckfeder den Ventilschließkörper
in Schließstellung zurück, also auf das den Ventilsitz bildende Eintauchende des Druckluft-Ausblasrohres,
gleichgültig, ob der Druckluft-Speicherbehälter erneut mit Druckluft gefüllt wird
oder in unbeladenem Zustand verbleibt. - Erfindungsgemäß ist die Druckfeder koaxial
zu der Eintrittsöffnung des Druckluft-Eintrittsstutzens und dem Druckluft-Ausblasrohr
in einer Führungskammer für den Ventilschließkörper zwischen dem Kammerboden und dem
Ventilschließkörper angeordnet. Bei der Druckfeder kann es sich um eine herkömmliche
Schraubenfeder oder Tellerfeder handeln, während der Ventilschließkörper als Membran
oder Kolben ausgebildet sein kann.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß eine Blasvorrichtung zum Beseitigen von Aufstauungen in Lagersilos für Schüttgut
durch Luftstöße verwirklicht wird, bei welcher der pneumatisch in Schließstellung
gedrückte Ventilschließkörper zusätzlich mit einer Druckfeder derart belastet ist,
daß der Ventilschließkörper auch dann Schließstellung einnimmt, wenn der Druckluft-Speicherbehälter
unbeladen ist, also eine pneumatische Wirkung auf den Ventilschließkörper gar nicht
ausgeübt wird. Auf diese Weise verhindert der sich auch bei unbeladenem Druckluft-Speicherbehälter
in Schließstellung befindliche Ventilschließkörper, daß Fremdgase und/oder Schüttgut
aus dem betreffenden Lagersilo durch das Druckluft-Ausblasrohr in den Druckluft-Speicherbehälter
bzw. das Ventilsystem gelangen kann, so daß nicht länger Verschmutzungsgefahr besteht.
Folglich ist die erfindungsgemäße Blasvorrichtung praktisch wartungsfrei und zeichnet
sich durch verbesserte Funktionstüchtigkeit sowie erhöhte Lebensdauer aus.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Blasvorrichtung zu Beginn
einer Druckluftbeladung,
Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1 nach erfolgter Druckluftbeladung, und
Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 1 im Zuge der Druckluftentladung.
[0007] In den Figuren ist eine Blasvorrichtung zum Beseitigen von Aufstauungen in Lagersilos
1 für Schüttgut 2 durch Luftstöße 3 dargestellt. Diese Blasvorrichtung weist einen
Druckluft-Speicherbehälter 4 mit einem in den Druckluft-Speicherbehälter eintauchenden
Druckluft-Ausblasrohr 5 auf. Außerdem ist der Druckluft-Speicherbehälter mittels eines
Druckluft-Eintrittsstutzens 6 an ein Druckluftnetz 7 angeschlossen. In dem Druckluft-Eintrittsstutzen
6 ist ein Schnellauslaßventil 8 angeordnet und diesem ein Mehrwegeventil 9, nämlich
3/2-Wegeventil, vorgeordnet. In dem Druckluft-Speicherbehälter ist ein druckluftbeaufschlagbarer
Ventilschließkörper.10 - im Ausführungsbeispi ein Kolben, es kann sich aber auch um
eine Membrane handeln - zwischen Offenstellung und Schließstellung geführt. In Schließstellung
ist der Ventilschließkörper 10 gegen das als Ventilsitz ausgebildete Eintauchende
11 des Druckluft-Ausblasrohres 5 gedrückt. Der Ventilschließkörper 10 ist in Schließrichtung
von einer Druckfeder 12 beaufschlagt und dadurch auch bei unbeladenem Druckluft-Speicherbehälter
in Schließstellung gehalten. Die Druckfeder 12 - nach dem Ausführungsbeispiel eine
Schraubenfeder, es kann sich aber auch um eine Tellerfeder od. dgl. handeln - ist
koaxial zu der Eintrittsöffnung des Druckluft-Eintrittsstutzens 6 und dem Druckluft-Ausblasrohr
5 in einer Führungskammer 13 für den Ventilschließkörper 10 zwischen dem Kammerboden
und dem Ventilschließkörper 10 angeordnet.
[0008] Die Figuren lassen unmittelbar erkennen, daß zur Bela-
; dung des Druckluft-Speicherbehälters 4 das Mehrwegeventil 9 auf "Ein" gestellt und
dadurch die Führungskammer 13 für den Ventilschließkörper 10 mit dem Druckluftnetz
7 über das Schnellauslaßventil 8 verbunden wird. Durch Überströmöffnungen 14 in der
Führungskammer 13 für den Ventilschließkörper 10 wird der Druckluft-Speicherbehälte
bis zum Druckausgleich mit Druckluft gefüllt, so daß dann die Blasvorrichtung betriebsbereit
ist. Im Zuge der Entladung wird durch das Umstellen des Mehrwegeventils 9 auf "Entlüften"
das Schnellauslaßventil 8 druckentlastet, welches nunmehr die Führungskammer 13 für
den Ventilschließkörper 10 entlüftet. Infolge des in dem Druckluft-Speicherbehälter
herrschenden Überdruckes wird der Ventil schließkörper 10 gegen die Wirkung der Druckfeder
12 in Offenstellung zurückgedrückt, so daß die Druckluft durch das Druckluft-Ausblasrohr
5 ins Freie strömen, dort expandieren und im festgebackenen Schüttgut 2 die gewünschte
Lockerung herbeiführen kann. Nach dieser Entladung wird der Ventilschließkörper 10
durch die Druckfeder 12 erneut in Schließstellung gedrückt, so daß aus dem betreffenden
Lagersilo 1 kein Fremdgas und/oder Schüttgut in den Druckluft-Speicherbehälter 4 und
dessen Ventilsystem einfließen kann.
1. Blasvorrichtung zum Beseitigen von Aufstauungen in Lagersilos für Schüttgut durch
Luftstöße, mit einem Druckluft-Speicherbehälter, mit einem in den Druckluft-Speicherbehälter
eintauchenden Druckluft-Ausblasrohr, mit einem an ein Druckluftnetz anschließbaren Druckluft-Eintrittsstutzen für den Druckluft-Speicherbehälter
mit einem Schnellauslaßventil und einem dem Schnellauslaßventil vorgeordneten Mehrwegeventil,
wobei in dem Druckluft-Speicherbehälter ein druckluftbeaufschlagbarer Ventilschließkörper
zwischen Offenstellung und Schließstellung geführt ist und in Schließstellung gegen
das als Ventilsitz ausgebildete Eintauchende des Druckluft-Ausblasrohres gedrückt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilschließkörper (10) in Schließstellung von
einer Druckfeder (12) beaufschlagt und (auch) bei unbeladenem Druckluft-Speicherbehälter
(4) in Schließstellung gehalten ist.
2. Blasvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder (12)
koaxial zu der Eintrittsöffnung des Druckluft-Eintrittsstutzens (6) und dem Druckluft-Ausblasrohr
(5) in einer Führungskammer (13) für den Ventilschließkörper (10) zwischen dem Kammerboden
und dem Ventilschließkörper (10) angeordnet ist.