[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verbindung von aus Knotenstäben und dazu
quer verlaufenden Trägern bestehende, zerlegbare Fachwerksbauten, wobei die Knotenstäbe
jeweils an einem Ende ein erstes, starres Knotenblech und am anderen Ende ein zweites,
lösbares Knotenblech aufweisen, die in ihren den Knotenstab seitlich überragenden
Bereichen Ausnehmungen haben, wobei ferner an den gegenüberliegenden Seiten der Träger
mindestens je zwei Haken angeordnet sind, welche einander entgegengerichtet die Ausnehmungen
der Knotenbleche durchgreifen, und wobei Verriegelungen vorgesehen sind, die eine
Einspannung der Träger zwischen den Knotenblechen bewirken.
[0002] Aus der deutschen Offenlegungsschrift 26 25 455 ist eine Verbindung für aus Säulen
und quer dazu verlaufenden Trägern bestehende, zerlegbare Fachwerksbauten bekannt,
wobei die Säulen aus stockwerkshohen Säulenteilen bestehen, die an ihren Enden über
den Querschnitt der Säule hinausragende, in horizontalen Ebenen liegende Knotenbleche
mit in ihrem überragenden Bereich vorgesehenen Aufnehmungen aufweisen, wobei an gegenüberliegenden
Seiten des Trägers hakenartige Vorsprünge vorgesehen sind, die die Ausnehmungen der
Knotenbleche durchgreifen und wobei keilartige Riegel vorgesehen sind, die einen Anzug
des Trägers in Richtung auf die Säule und das Knotenblech bewirken.
[0003] Ferner sind hierbei die hakenartigen Vorsprünge von den Trägern seitlich abstrebend
angeordnet und die Ausnehmungen in den Knotenblechen sind als in Richtung der angeschlossenen
Träger verlaufende Schlitze ausgebildet, in die die Trägerendteile eingesteckt sind,
welche Erweiterungen aufweisen, durch die die hakenartigen Vorsprünge hindurchgreifen
und sich mit schrägen Anzugsflächen an den der Säule abgewandten Kanten der Erweiterungen
anlegen.
[0004] Aus der betrieblichen Praxis ist es hierzu außerdem bekannt, anstelle von stockwerkshohen
Säulenteilen trägerhohe Knotenstäbe vorzusehen, die sich jeweils von den Untergurten
bis zu den Obergurten der Fachwerksträger erstrecken, um mehrere Träger in einem Knotenpunkt
freitragend miteinander zu verbinden.
[0005] Dabei ist es allerdings notwendig, jeden Träger am Knotenstab mittels zweier keilförmiger
Riegel festzulegen, so daß bei vier in einem Knotenpunkt zusammentreffenden Trägern,
also 8 Riegel zu setzen sind.
[0006] Diese hierbei erforderlichen Maßnahmen sind aber relativ umständlich und zeitraubend.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Vorrichtung der vorbeschriebenen Art derart
zu verbessern, daß unter Beibehaltung der beim Stand der Technik bereits erreichten
Vorteile darüber hinaus mit einfachen Mitteln eine erhebliche Vereinfachung der Verbindungsvorrichtung
selbst als auch der Montage erreichbar ist und eine einfachere und preiswertere Herstellung
ergibt.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens in einem der
die Ausnehmungen des ersten Knotenbleches durchgreifenden Trägerhaken ein Durchbruch
angeordnet ist, durch den ein keilförmiges, das erste Knotenblech an den Träger anspannendes
Montagewerkzeug hindurchgesteckt ist, und daß in der dem ersten Knotenblech abgewandten
Stirnseite des Knotenstabes eine axial gerichtete Gewindebohrung vorgesehen ist, in
die eine das zweite, mittig gelochte Knotenblech durchgreifende und mit einem Kopf
außenseitig des Knotenbleches sich abstützende Schraube unter axialer Vorspannung
eingeschraubt ist.
[0009] Jene Ausgestaltung erlaubt die Träger nunmehr wie folgt miteinander zu verbinden:
Zunächst wird am freien Ende eines bereits ortsfest gehalterten Trägers der Knotenstab
angeschlossen, wobei die untergurtseitigen Haken die Ausnehmungen des starren, ersten
Knotenbleches durchgreifen und wobei diese Steckverbindung mittels des keilförmigen
Montagewerkzeuges gesichert wird.
[0010] Alsdann können in die anderen Aussparungen des ersten Knotenbleches die weiteren
Träger eingehängt werden, wonach nur noch das zweite Knotenblech auf die obergurtseitigen
Haken aller Träger aufgesteckt und mit dem Knotenstab mittels der Schraube verbunden
werden muß. Danach kann das keilförmige Montagewerkzeug zur Wiederverwendung gelöst
werden.
[0011] Eine material- und gewichtssparende Ausgestaltung besteht hierzu darin, daß der Knotenstab
ein regelmäßiges, vieleckiges insbesondere quadratisches Hohlprofil aufweist, und
daß in den dem ersten Knotenblech abgewandten Endteil des Knotenstabes eine dem Innenquerschnitt
des Knotenstabes angepaßte Scheibe mit einer zum Knotenstab axial verlaufenden Gewindebohrung
fest eingefügt ist.
[0012] Eine die Montage weiterhin erhebliche Vereinfachung der Weiterbildung ist dadurch
gekennzeichnet, daß in dem dem ersten Knotenblech abgewandten Endteil des Knotenstabes
in allen Längsseiten je ein achsparallel verlaufender, stirnseitig ausmündender Schlitz
angeordnet ist und daß von den Stirnseiten der Träger je ein in den jeweils gegenüber
befindlichen Schlitz eingesteckter, mit dem Kopf innenseitig des Knotenstabes sich
abstützender Bolzen abstrebt.
[0013] Hierdurch sind die Träger bereits schon vor dem Anschluß des zweiten Knotenbleches
auch im Bereich ihrer Obergurte relativ zum gemeinsamen Knotenstab lagerichtig gehalten.
[0014] Dabei ist es zur Erzielung einer hohen Formfestigkeit des Knotenstabes im Bereich
der Schlitze vorteilhaft, wenn die Scheibe nahe der freien Knotenstabstirnseite und
im Bereich der Schlitze angeordnet ist und daß in der Scheibe den Knotenstabschlitzen
gegenüber Kopfbolzendurchstecköffnungen vorgesehen sind.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des vorbeschriebenen Gegenstandes besteht
darin, daß die Schraube eine gegenüber der Hakenlänge so größere Schaftlänge aufweist,
daß bei gelockerter, das zweite Knotenblech durchgreifender Schraube und bei vom Knotenstab
abgehobenem, zweiten Knotenblech die Träger an den Knotenstab ungehindert anhängbar
sind.
[0016] Hierdurch ist das zweite Knotenblech auch während der Montage der Träger mit dem
Knotenstab unverlierbar verbunden.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben.
[0018] Es zeigen
Fig. 1 eine Knotenverbindung von Fachwerkträgern während der Montage in der Vorderansicht,
teilweise aufgebrochen;
Fig. 2 desgleichen fertig montiert;
Fig. 3 desgleichen in Richtung der Linie III-III der Fig. 1 gesehen.
[0019] Hierbei ist an einem vertikal gerichteten Knotenstab 1 quadratischen Hohlprofiles
an deren unteren Stirnseite ein erstes Knotenblech 2 angeschweißt.
[0020] In den oberen freien Endteil des Knotenstabes 1 ist eine dem Innenquerschnitt des
Knotenstabes angepaßte Scheibe 3 eingefügt, die durch Schweißnähte mit dem Knotenstab
1 unlösbar verbunden ist.
[0021] Die Scheibe 3 besitzt eine axial gerichtete Gewindebohrung 4, die durch eine an der
Scheibe 3 angeschweißte Schraubenmutter 5 gebildet ist.
[0022] In die Gewindebohrung 4 ist eine Kopfschraube 6 eingeschraubt, deren Schaft ein mittig
entsprechend gelochtes, zweites Knotenblech 7 so durchgreift, daß sich der Kopf der
Schraube 6 außenseitig des Knotenbleches 7 abstützen kann.
[0023] Die Knotenbleche 2 und 7 sind deckungsgleich ausgebildet, haben eine achteckige Gestalt
und reichen allseitig über den Knotenstab 1 hinaus.
[0024] In den den Knotenstab seitlich überragenden Bereichen der Knotenblech 2 und 7 sind
schlitzartige, in Richtung der Fachwerksträger 8 bzw. 9 verlaufende schlitzartige
Ausnehmungen 10 vorgesehen.
[0025] Ferner sind an den Enden der Fachwerksträger 8 und 9, wie aus der deutschen Offenlegungsschrift
26 25 455 bekannt, sowohl untergurtseitig als auch obergurtseitig jeweils zwei einander
entgegengerichtete Haken 11 angeordnet, die die Ausnehmungen 10 durchgreifen.
[0026] Außerdem sind in den Knotenblechen 2 und 7 noch weitere, nicht dargestellte Ausnehmungen
zum Anschluß von ebenfalls nicht gezeigten, weiteren, zu den Fachwerksträgern 8 und
9 rechtwinklig gerichteten Fachwerksträgern vorgesehen.
[0027] In den Haken 11 sind Durchbrüche 12 angeordnet, deren Funktionen noch beschrieben
werden.
[0028] In dem dem Knotenblech 7 zugewandten Endteil des Knotenstabes 1 ist in jeder Knotenstablängsseite
den Fachwerksträgern jeweils gegenüber ein längsverlaufender, stirnseitig ausmündender
Schlitz 13 angeordnet.
[0029] Diesen Schlitzen 13 jeweils gegenüber sind an den Trägern 8 und 9 Kopfbolzen 14 vorgesehen,
deren Schäfte in die Schlitze eingesteckt werden können und deren Köpfe sich dann
an den innenseitigen Schlitzrändern abstützen.
[0030] Dabei ist die Länge der Bolzenschäfte nur geringfügig größer als die Dicke der Knotenstabwände.
[0031] Damit die Scheibe das Einstecken der Kopfbolzen 14 in die Schlitze 13 nicht behindert,
sind in der Scheibe 3 noch Kopfbolzendurchsteck- öffnungen 15 vorgesehen.
[0032] Die Schraube 6 hat eine gegenüber der Länge der Haken 11 so größere Schaftlänge,
daß, wie aus der Fig. 1 ersichtlich, bei gelockerter Schraube 6 und bei vom Knotenstab
1 abgehobenen Knotenblech 7 die Träger an dem Knotenstab 1 ungehindert angehängt werden.
[0033] Zuvor ist jedoch zunächst der Knotenstab 1 an den mit dem einen Ende bereits ortsfest
gehalterter Träger 8 angeschlossen worden, wobei die untergurtseitigen Haken 11 des
Trägers 8 die Ausnehmungen 10 des Knotenbleches 2 durchgreifen und wobei in den Durchbruch
12 der Haken 11 ein keilförmiges Montagewerkzeug 16 eingetrieben worden ist, der das
Knotenblech 12 fest an die Unterseite des Trägers 8 anpreßt.
[0034] Außerdem ist gleichzeitig der Kopfbolzen 14 des Trägers 8 in den ihm zugeordneten
Schlitz 13 des Knotenbleches 1 eingesteckt worden, so daß der Knotenstab 1 auch obergurtseitig
formschlüssig und lagerichtig mit dem Träger 8 verbunden ist.
[0035] Sind dann alle Träger in den gemeinsamen Knotenstab 1 eingehängt worden, wird das
Knotenblech 7 so aufgesteckt, daß die Haken 11 aller Träger die ihnen zugeordneten
Ausnehmungen 10 durchgreifen, wonach die Schraube 6 mittels eines Drehmomentschlüssels
angezogen wird.
[0036] Danach kann das keilförmige Montagegerät zur Wiederverwendung gelöst werden.
[0037] Um möglichst kleine Biegemomente im Bereich der Knotenbleche 2 und 7 zu erhalten,
stützen sich die Träger 8 und 9 mit relativ kleinen, erhabenen, mit Abstand von den
Haken 11 am Ende der Träger angeordneten Flächen 17 an den Knotenstäben 2 bzw. 7 ab.
1. Vorrichtung zur Verbindung von aus Knotenstäben und dazu quer verlaufenden Trägern
bestehende, zerlegbare Fachwerksbauten, wobei die Knotenstäbe jeweils an einem Ende
ein erstes, starres Knotenblech und am anderen Ende ein zweites, lösbares Knotenblech
aufweisen, die in ihren den Knotenstab seitlich überragenden Bereichen Ausnehmungen
haben, wobei ferner an den gegenüberliegenden Seiten der Träger mindestens je zwei
Haken angeordnet sind, welche einander entgegengerichtet die Ausnehmungen der Knotenbleche
durchgreifen, und wobei Verriegelungen. vorgesehen sind, die eine Einspannung der
Träger zwischen den Knotenblechen bewirken, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
in einem der die Ausnehmungen (10) des ersten Knotenbleches (2) durchgreifenden Trägerhaken
(11) ein Durchbruch (12) angeordnet ist, durch den ein keilförmiges, das erste Knotenblech
(2) an den Träger (8) anspannendes Montagewerkzeug (16) hindurchgesteckt ist, und
daß in der dem ersten Knotenblech (2) abgewandten Stirnseite des Knotenstabes (1)
eine axial gerichtete Gewindebohrung (4) vorgesehen ist, in die eine das zweite, mittig
gelochte Knotenblech (7) durchgreifende und mit einem Kopf außenseitig des Knotenbleches
(7) sich abstützende Schraube (6) unter axialer Vorspannung eingeschraubt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß der Knotenstab (1) ein
regelmäßiges, vieleckiges, insbesondere quadratisches Hohlprofil aufweist und daß
in den dem ersten Knotenblech (2) abgewandten Endteil des Knotenstabes (1) eine dem
Innenquerschnitt des Knotenstabes (1) angepaßte Scheibe (3) mit einer zum Knotenstab
(1) axial verlaufenden Gewindebohrung (4) fest eingefügt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem dem ersten Knotenblech
(2) abgewandten Endteil des Knotenstabes (1) in allen Längsseiten je ein achsparallel
verlaufender, stirnseitig ausmündender Schlitz (13) angeordnet ist und daß von den
Stirnseiten der Träger (8,9) je ein in den jeweils gegenüber befindlichen Schlitz
(13) eingesteckter, mit dem Kopf innenseitig des Knotenstabes (1) sich abstützender
Bolzen (14) abstrebt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (3) nahe der
freien Knotenstabstirnseite und im Bereich der Schlitze (13) angeordnet ist und daß
in der Scheibe (3) den Knotenstabschlitzen (13) gegenüber Kopfbolzendurchsteck- öffnungen
(15) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraube
(6) eine gegenüber der Hakenlänge so größere Schaftlänge aufweist, daß bei gelockerter,
das zweite Knotenblech (7) durchgreifender Schraube (6) und bei vom Knotenstab (1)
abgehobenem zweiten Knotenblech (7) die Träger (9) an den Knotenstab (1) ungehindert
anhängbar sind.