[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Elektronenröhre gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Ein solcher Flachbildschirm wird beispielsweise in der DE-PS 24 12 869 beschrieben.
[0002] Seit Jahren bemüht man sich, für die klassische Kathodenstrahlröhre im mittel- und
hochinformativen Bereich eine Alternative zu entwickeln, die weniger Bautiefe verlangt
und nach Möglichkeit auch noch über eine bessere Bildqualität verfügt. Die bisher
größten Fortschritte sind wohl mit einem Zwei-Kammer-Plasmapanel erzielt worden, das
folgendermaßen arbeitet: Ein flacher, gasgefüllter Raum wird durch eine Elektrodenmatrix
geteit. Im hinteren Teil brennt zwischen einer großflächigen Kathode auf der Rückseite
und jeweils einer der Matrixzeilen eine mehr oder weniger keilförmige Gasentladung.
Aus dieser Plasma- keil werden Elektronenströme, denen die Zeileninformaticn durch
entsprechende Ansteuerung der Matrixspalten aufgeprägt ist in den vorderen Teil geschleust.
Dort werden sie auf einige kV nachbeschleunigt und treffen schließauf einem Leuchtschirm
auf. Di 0 Beschl euni gungsstreklich auf einem Leuchtschirm auf. Die Beschleunigungsstrekke
ist - unter Beachtung des sogenannten Paschengesetzesso kurz gewählt, daß die Elektronen
trotz hoher Energien normalerweise nicht in der Lage sind, in der vorderen Kammer
eine Gasentladung auszulösen.
[0003] Dieses Flachdisplay ist heute bereits so weit entwickelt, daß es im Labor (Farb-)Fernsehbilder
mit durchaus akzeptablen optischen Qualitäten liefert. Wenn man noch nicht wesentlich
über das Laborstadium hinausgekommen ist so dasLabors tad ium hinausgekommen ist,
so liegt dies vor allem an einigen plasmabedingten Problemen, Les 1 Lk/24.5.1982
[0004] gegen die man noch kein einfaches und dabei sicher wirkendes Mittel gefunden hat.
[0005] Besonders unangenehme Folgen können sich aus der Tatsache ergeben, daß im Nachbeschleunigungsraum
gelegentlich Ionen entstehen. Diese Ladungsträger sputtern beim Auftreffen auf Gefäßteilen,
etwa der empfindlichen Elektrodenmatrix, Material los, das sich seinerseits auf Isolierstrecken
oder dem Leuchtschirm niederschlagen kann und dann die Hochspannungsfestigkeit bzw.
die Lichtausbeute verschlechtert. Außerdem muß man damit rechnen, daß die Ionen in
den Gasentladungsraum übertreten und dort den Plasmastrom so weit erhöhen, daß die
Röhre in diesem Bereich durchzündet. Eine weitere Störquelle sind schnelle Elektronen
aus dem Gasentladungsraum, die außerhalb der gerade gesteuerten Zeile die Elektrodenmatrix
durchsetzen somit den Bildhintergrund aufhellen. Ein. weiterer und somit den Bildhintergrund
aufhellen. Ein weiterer Beitrag zu der vom Betrachter wahrgenommenen Untergrundshelligkeit
stammt von dem im Plasma selbst erzeugten (UV-)Licht, das ungehindert durch die Matrixöffnungen
nach vorn treten kann.
[0006] Man hat sich schon relativ früh dieser Schwierigkeiten angenommen und versucht, durch
eine Kombination mehrerer Maßnahmen zum Ziel zu kommen. So wurde diskutiert, das Gas
hinsichtlich Druck und Beschaffenheit zu ändern, die Kathode aufzuteilen und vor allem
zusätzliche Elektrodensysteme in den Gasentladungsraum und/oder den Nachbeschleunigungsraum
einzubringen. Die besten Ergebnisse wurden bisher mit zwei weiteren Steuerebenen vor
der Elektrodenmatrix erzielt: Einem zweiten Zeilengitter,das bei richtiger Ansteuerung
die schnellen Elektronen vom Nachbeschleunigungsraum fernhält urd so vor allem den
Nebensprecheffekt in den Spalten reduziert, und davor eine auf einem Festpotential
liegende Elektrode, die das n '_' i im Nachbeschleunigungsraum nicht―linear auf-Potential
im Nachbeschleunigungsraum nicht-linear aufteilt und die Durchzündungsgefahr verringert
(vgl. hierzu die DE-OS 28 55 056 und die ältere Patentanmeldung P 32 07 685.1). Eine
derartige Pentode verlangt allerdings einen gewissen Fertigungs- und Justieraufwand,
der mit abnehmendem Bildpunktabstand immer kritischer wird, und hat zudem noch keinen
optimalen Kontrast, da nach wie vor Plasmastrahlung zur Anzeigenfläche gelangen kann.
[0007] Die geschilderten Schwierigkeiten werden umgangen, wenn man, wie dies in der DE-OS
26 56 621 vorgesehen ist, die beiden Kammern durch eine transparente Wand voneinander
trennt und das Glimmlicht der Gasentladung dazu benutzt,. eine Photokathode auf der
Frontseite der Trennwand zur Elektronenemission anzuregen. Dieses von der Theorie
her durchaus attraktive Konzept ist in der Praxis jedoch noch nicht zum Zuge gekommen,
und zwar vor allem deshalb, weil die derzeit verfügbaren Photokathodenwerkstoffe noch
nicht den erforderlichen Konversionswirkungsgrad erreichen.
[0008] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfin― dung die Aufgabe zugrunde,
ein Zwei-Kammer-Display der eingangs genannten Art so abzuwandeln, da-3 es durchschlagsfest
wird, kein störendes Untergrundsleuchten mehr aufweist und dabei rationell hergestellt
werder kann und zwar auch dann, wenn die Darstellung ein hohes Auflösungsvermögen
erhalten soll. Zur Lösung dieser Aufgaben wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, den
Flachbildschirm mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 auszubilden.
[0009] Eine erfindungsgemäB gestaltete Steuerplatte wirkt in der Draufsicht undurchsichtig,
da die Öffnungen auf f der einen Seite der Platte durch Stege auf der anderen Plattenseite
verdeckt sind; es ist dementsprechend klar, daß diese Scheibe an keiner Stelle ultraviolette
oder sichtbare Strahlung aus dem Plasma passieren läßt. Weniger einleuchtend ist zunächst
die Tatsache, daß die Steuerplatte mit ihren gekrümmten Durchtrittskanälan darüber
hinaus auch noch störende Ladungsträger abfängt, für Mutzelek-

dagegen durchlässig ist. Dieser Diskriminatoreffekt, der im Experiment bereits voll
bestätigt werden konnte, läßt sich folgendermaßen erklären: Die Nutzelektronen, also
die auf die gerade angesteuerte Zeile fokussierten Plasmaelektronen, sind relativ
langsam. Sie werden daher, wenn sie in den Steuerraum der Elektrodenmatrix eintreten,
von den dort herrschenden Ablenkfeldernder gegenüberliegende Steg liegt auf einem
ausreichend negativen Potential - zur Seite hin abgelenkt, und zwar größtenteils so
weit, daß sie in den Sog des durch die Spaltenöffnungen hindurchgreifenden Beschleunigungsfeldes
geraten und somit insgesamt auf einer gekrümmten Bahn in den Nachbeschleunigungsraum
gezogen werden. Die Potentialverhältnisse können dabei sc gewählt werden, daß nur
relativ wenige, durch das Zentrum der Eintrittsöffnung fliegende Nutzelektronen vom
Steg abgefangen werden. Dieses Schicksal erfährt dagegen der größte Teil der schnellen
Elektronen, deren Bahnen naturgemäß "steif" sind und durch die Ablenkfelder nur unwesentlich
gekrümmt werden können. Die Ionen, die in den Steuerraum eindringen, prallen, wenn
sie relativ viel Energie aufgenommen haben, auf die zeilenseitigen Stege, und werden
ansonsten zum weit überwiegenden Teil auf die Stege in der Spaltenebene gelenkt. Nur
vereinzelten Ionen gelingt es, in den Gas- entladungsraum überzutreten;Durchzündungen
kommen dadurch nichtzustande.
[0010] Die mit der verdeckten Steuerscheibe erzielte Entkopplung ist so gut, daß man bei
der Wahl der Gasmischung und des Gasdruckes wie auch bei der Gestaltung der Kathode
einen erheblichen Spielraum zurückgewonnen hat. Günstig ist auch der Umstand, daß
die in den Nachbeschleunigungsraum eintretenden Elektronenstrahlen bereits recht gut
gebün- delt sind, so daß es allenfalls einer einfachen Nachfokussierung bedarf, um
zusammengehörende Teilbündel wieder zu einem einzigen Strahl mit kleinem Querschnitt
zu vereinigen. Hinzukommt, daß man die Zeilenöffnungen vergrö- ßern und damit die
Elektronenausbeute erhöhen kann, ohne dabei gefährliche Spannungsdurchgriffe in Kauf
nehmen zu müssen. Im übrigen hat sich herausgestellt, daß die hier vorgeschlagene
Displayausführung eine Steuercharakteristik besitzt, die speziell dann, wenn man die
Graustufen durch eine Puls-Längen-Modulation erzeugen will, die Wahrung einer überall
gleichmäßigen Bildhelligkeit wesentlich erleichtert: Der Schirmstrom mündet mit zunehmender
Steuerspannung in ein über weite Spannungsbereiche praktisch konstantes Plateau ein.
[0011] Normalerweise sind die Elektroneneintritts- und Elektronenaustrittsöffnungen Löcher
in den Zeilen bzw. Spalten. Unter Umständen kann es zweckmäßiger sein, von dieser
Ausführung abzugehen und die Öffnungen auf der Zeilenseite oder der Spaltenseite in
die Räume zwischen benachbarten Leitern zu verlegen. Eine Steuerstruktur, bei der
lochfreie Zeilenleiter (Bänder, Drähte) mit Elektronen― eintrittsspalten etwagleicher
Breite alternieren, hat einen zusätzlichen Vorteil:Die aus dem Plasma gezogenen, links
und rechts an der getasteten Zeile vorbeifliegenden Elektronen werden - durch QuerfelderinderEintrittsspalten
- noch im Steuerraum zu einem zeilenparellelen Strahl zusammengefaBt.Entscheidetmansich
dafür,auf der Spaltenseite die Öffnungen zwischen die Leiter zu plazieren, so sollte
jedem Scaltenleiter eine elektronenoptische Zylinderlinse zugecerdnetsein. Eine solche
Linse, die zum einen die Nachfokussierung besorgt und zum anderen die einzelren Spaltenleitervoneinanderabschirmt
kann im Einzelfall durch ein oder zwei spaltenparallele Leiterbahnen pro Spaltenleiter
realisiert werden.
[0012] Bei dem vorgeschlagenen Bildschirm beobachtet man mitunter noch eine gewisse Resthelligkeisim
Bildhintergrund. Dieser Dunkelstrom rührt daher, daß die schnellen Elektronen beim
Aufplatzen auf die Spaltenstege Sekundärelektronen auslösen, die teilweise in die
spaltenseitigen Öffnungen gelangen und dann auf den Schirm gezogen werden. Um auch
diesen Effekt auszuschalten, bietet es sich an, die Spaltenstege breiter als die zugehörigen
Zeilenöffnungen zu machen, also vor allem die Spaltenöffnungen schmal zu halten. Schmale
Elektronenaustrittsöffnungen sollten übrigens auch schon deshalb stets angestrebt
werden, weil sie die Voraussetzung für einen kleinen Strahlquerschnitt am Leuchtschirm
und damit für einen kleinen Lichtfleck sind.
[0013] Eine Steuerscheibe, bei der die spaltenseitigen und die zeilenseitigen Öffnungen
nicht miteinander fluchten, ist bereits aus der DE-OS 30 10 179 bekannt. Dieser Vorschlag,
der lediglich auf eine Fertigungserleichterung abzielt, basiert jedoch darauf, daß
sich die Löcher wenigstens teilweise überlappen, so daß die schädlichen Rückwirkungen
zwischen beiden Räumen im Grunde überhaupt nicht gedämpft werden.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
zusätzlicher Ansprüche.
[0015] Der Lösungsvorschlag soll nun anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert werden. In den Figuren sind einander
entsprechende Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
Fig. 1 das Ausführungsbeispiel in einer teilweise weggebrochenen Perspektivansichtund
Fig. 2 die Steuerscheibe der Fig. 1 im Schnitt II-II, wobei die Trägerstruktur für
die Elektrodenmatrix nur angedeutet ist.
[0016] Die Figuren sind der Übersicht halber sehr schematisch gehalten. Teile, die für ein
Verständnis der Erfindung nicht unbedingt erforderlich sind, beispielsweise Elektrodenzuleitungen
oder Abstandshalfer, sind ganz weggelassen.
[0017] Der Flachbildschirm der Fig. 1 enthält im einzelnen eine gasgefüllte Hülle 1 mit
einer Rückplatte 2 und einer Frontplatte 3 und einer Steuerplatte 4. Alle drei Platten
liegen in zueinander parallelen Ebenen, wobei die Steuerplatte das Hülleninnere in
zwei Räume, einen vorderen Nachbeschleunigungsraum 5 und einen hinteren Gasentladungsraum
6, unterteilt.
[0018] Die Rückplatte 2 ist auf ihrer Vorderseite mit einer Schar von zueinander parallelen,
relativ großflächigen Kathodenstreifen 7 versehen. Die Frontplatte 3 trägt auf ihrer
Rückseite ein regelmäßiges Raster von Phosphorpunkten 8, die durch Elektronen zur
Lichtemission angeregt werden können, und darüber eine Nachbeschleunigungsanode 9.
Die Steuerplatte 4 , die gegen die Frontplatte 3 durch einen Abstandsrahmen 10 abgestützt
ist, enthält auf ihrer Rückseite eine Schar aus zueinander parallelen Zeilenleitern11
und auf ihrer VorderseiteSpaltenlsitar 12. Die Zeilenleiter verlaufen parallel zu
den Kathodenstreifen 7, und die Spaltenleiter erstrecken sich senkrecht dazu. In jeden
der Leiter 11, 12 sind Öffnungen - Elektroneneintrittsöffnungen 13 in den Zeilenleitern
11 und Elektronenaustrittsöffnungen 1Lin den Spaltenleitern 12- eingebracht.Im Betrieb
des Displays liegen an den einzelnen Elektroden folgende Sparrungen: An den selektierten
und nichtselektierten Kathodenstreifen 7-200V bzw. 0V; an den getasteten und nichtgetasteten
Zeilenleitern 11 OV bzw. -50V; an den Spaltenleitern 12 zwischen -80V und -30V; und
an der Nachbeschleunigungsanode 9 ÷4kV. Die Elektrodenmatrix wird zeilensequentiell
adres- siert, und die Kathodenspannungen sind mit der Zeilenabtastspannung derart
synchronisiert, daß das Plasma jeweils zwischen dem ausgewählten Zeilenleiter und
dem gerade gegenüberliegenden Kathodenstreifen brennt. Weitere Einzelheiten dieses
Ansteuerprinzips gehen aus der DE-OS 26 43915 hervor. Im übrigen wird auf die bereits
zitierte DE-PS 24 12 869 verwiesen, die sich u.a. auch ausführlich mit Fragen des
konstruktiven Aufbaus befaßt.
[0019] Aus Fig. 2 geht hervor, daß die Steuerplatte 4 in einer Blickrichtung senkrecht zur
Plattenerstreckung wie eine durchgehende Scheibe wirkt, da ihre Öffnungen auf der
einen Seite durch massive Blenden auf der anderen Seite verdeckt werden. (In der Fig.ist
im wesentlichen nur der Leiterteil der gesamten Platte 4 eingezeichnet; von der die
Leiter tragenden, aus isolierendem Material bestehenden Struktur sind lediglich Spaltenstützen
25, die die Lücken zwischen den Spaltenleitern verschließen, engedeutet. Eine solche
Verdskung kommt zustande, wenn man folgende Abmessungen wählt: die Zeilenleiter 11
sind 340µm breit und 60µm voneinander distanziert. Die Elektroneneintrittsöffnungen
13 sind Rechtecke mit einer Fläche von 220 x 200µm - die Schmalseiten verlaufen parallel
zur Zeilenleitererstreckung - und jeweils 200µm voneinander beabstandet. Die Spaltenleiter
sind 340µm breit, halten einen Abstand von ebenfalls 60µm voneinander und haben schlitzförmige
Elektronenaustrittscffnungen 14. Diese Schlitze, die parallel zur Spaltenleiterestreckung
verlaufen, sind 300µm lang, 80µm breit und jeweils hinter einem der Zeilenleiterstege
plaziert, die zwischen benachbarten Elektroneneintrittsöffnungen verbleiben.
[0020] Die Steuerplatte 4, die in der Fig. 1 der Einfachheit halber als ein unstrukturierter
Block eingezeichnet ist, ist in der Praxis so zu gestalten, daß sie einerseits als
ein stabiler Träger für die Zeilen- und Spaltenleiter füngieren kann und andererseits
Elektronendurchtrittskanäle enthält, die die einander zugeordneten Elektronenöffnungen
miteinander verbinden. Die Herstellung einer solchen Trägerstruktur macht in der Praxis
keine grundsätzlichen Schwierigkeiten, da man auf Techniken zurückgreifen kann, die
für Steuerscheiben mit geradlinigen Durchbrüchen bereits entwickelt worden sind. So
könnte man auf einer dünnen Glasfolie zunächst die Zeilen- und Spaltenleiter formen
und dann durch die Leiteröffnungen hindurch das Glas bis auf relativ kleinflächige
Verbindungsstellen zwischen den beiden Leiterscharen wegätzen. Eine zweite Möglichkeit
besteht darin, zunächst die Zeilen- und Spaltenleiter auf getrennten Stützsystemen
zu realisieren und anschließend diese Einheiten in richtiger Lage zueinander zusammenzusetzen.
In der Regel werden die Stützsysteme zueinander parallele Isolierstege enthalten,
die jeweils zwischen zwei nebeneinanderliegenden Leitern positioniert sind und ggf.
durch einige Querstreben zu einem selbsttragenden Gebilde vervollständigt werden.
[0021] Fig. 2 zeigt die Potentialverhältnisse im Bereich der Elektrodenmatrix, und zwar
für den Fall, daß der Zeilenleiter ausgewählt ist und die Spaltenleiter auf Durchlaßpotential
liegen. Wählt man die Zeilenleiterspannung als Bezugspotential, so liegen die Spaltenleiter
auf - 30V. Nimmt man noch die Einflüsse aus dem Gasentladungsraum einerseits und dem
Nachbeschleunigungsraum andererseits hinzu, so ergibt sich eine Potentialverteilung,
von der einige charakteristische Äquipotentialflächen in dem Dia- gramm eingezeichnet
und mit den zugehörigen Potentialwerten versehen sind. Man erkennt zwei Sattelpunkte
von -5V, einen etwa im Zentrum der Elektronenstrahleintrittsöffnung und einen weiteren
oberhalb der Elektronenstrahlaustrittsöffnung. Nach den elektronenoptischen Gesetzen
trittsöffnung. Nach den elektronenoptischen Gesetzen wirkt der zeilenleiterseitige
Sattelpunkt, der ein positiveres Potential als die ihn erzeugende Potentialfläche
hat, für Elektronen zerstreuend und für Ionen sammelnd, während der Sattelpunkt über
der Spaltenöffnung, der durch eine Potentialfläche mit positiverem Potential gebildet
wird, die Elektronen sammelt und die Ionen zerstreut. Diese beiden Linseneffekte verändern
die Bahnen der in den Steuerraum eintretenden Ladungsträger in charakteristischer
Weise. Um dies zu veranschaulichen, sind in der Figur repräsentative Trajektoren von
Elektronen (Kurven 15, 16 und 17) und von Ionen (Kurven 13 und 19) eingetragen. Die
Kurven 15 und 16 gehören zu langsamen Elektronen aus der Gasentladung, die Kurve 17
bezeichnet die Bahn eines schnellen Plasmaelektrons und die Kurven 18 und 19 beschreiben
die Wege eines schnellen bzw. abgebremsten Ions aus dem Nachbeschleunigungsraum. Man
erkennt, daß die niederenergetischen Elektronen auf einer gekrümmten Bahn durch den
Steuerraum gezogen werden und als ein relativ gut gebündelter Strahl in den Nachbeschleunigungsraum
eintreten. Die langsamen Ionen werden zunächst gestreut und dann - unter dem Einfluß
eines ständig zie- henden Feldes - auf die Innenseite der Spaltenleiter be- fördert.
Die schnellen Elektronen und Ionen werden durch die relativ schwachen Felder nur wenig
ausgelenkt; sie platzen auf die als Blenden wirkenden Teile der Steuer- struktur auf
und werden dabei weitgehend unschädlich gemacht.
[0022] Die Erfindung beschränkt sich selbstverständlich nicht nur auf das dargestellte Ausführungsbeispiel.
So hat man vor allem bei der Konstruktion der Steuerscheibe noch einen erheblichen
Gestaltungsspielraum, es im wesentli- chen nur darauf ankommt, die Öffnungen zu beiden
Seiten der Steuerscheibe "auf Lücke" zueinander zu setzen. Beispielsweise könnte man
die Öffnungen der geradzahligen Zeilenleiter versetzen und die Spaltenleiter entsprechend
zick-zack-förmig verlaufen lassen (vgl. hierzu auch die DE-PS 26 15 569). Davon abgesehen
wäre es auch möglich, die ggf. verwendeten Elemente zur Nachfokussierung gleichzeitig
auch noch zur Versteifung der Steuerstruktur her- anzuziehen; so empfiehlt es sich
etwain Faller, in denen jeder Spaltenleiter von einem oder zwei weiteren Lettern flankiert
wird, diese Zwischerelektroden als parallele Streifen auf der Vorderseite eines Isolierstabel
aufzubringen und den Stab auf seiner Rückseite mit jeweils zwei benachbarten Spaltenleitern
zu fixieren.
1. Flache Elektronenstrahlröhre mit folgenden Merkmalen:
1) eine gasgefüllte Hülle enthält zwei in Betrachtungsrichtung hintereinanderliegende,
zueinander parallele Platten (Frontplatte, Rückplatte);
2) das Hülleninnere ist durch eine parallel zu den Plattenebenen erstreckte Steuerscheibe
in eine vordere Kammer, den Nachbeschleunigungsraum, und eine hintere Kammer, den
Gasentladungsraum, unterteilt;
3) die Rückplatte trägt auf ihrer Innenseite mindestens eine Kathode, die Gasentladungskathode;
4) die Frontplatte trägt auf ihrer Innenseite eine durch Elektronen anregbare Lumineszenzschicht
und eine Anode, die Nachbeschleunigungsanode;
5) die Steuerscheibe trägt auf ihrer dem Gasentladungsraum zugewandten Seite eine
erste Schar aus zueinander parallelen, streifenförmigen Leitem, den Zeilerleitern,
sowie eine erste Anzahl von regelmäßig angeordneten Öffnungen, den Elektroneneinstrittsöffnungen,
und auf ihrer dem Nachbeschleuni gungsraum zugewandten Seite eine zweite Schar aus
zueinander parellelen, streifenförmigen Leitern, den Spaltenleitern, sowie eine zweite
Anzahl von regelmäβig angeordneten Öffnungen, den Elektronenaustrittsöffnungen, wobei
die Spaltenleiter zu den Zeilenleitern gekreuzt sind und die Elektronenaustrittsöffnungen
jeweils mittels Durchbrechungen in der Stzeurscheibe bestimmten Elektroneneintrittsöffnungen
zugeordnet sind;
6) die Zeilenleiter werden nacheinander angesteuert, das heiβt, auf ein in Bezug auf
das Potential der Gasentladungskathode (n) derart positivenes Potential gelegt, daß
zwischen der gegenüberliegenden Gasentladungskathode und dem angesteuerten Zeilenleiter
eine Elektronen liefernde Gasentladung brennt;
7) die Spaltenleiter erhalten während der Zeit, in der ein bestimmer Zeilenleiter
angesteuert ist, die zugehörigen Signalspannungen ;
8) die Nachbeschleunigungsanode liegt auf einem derart hohen positiven Potential,
daß die Elektronen, die aus der Gasentladung in den Nachbeschleunigungsraum gelangen,
auf einige kV beschleunigt werden und schließlich auf den Lumineszenzschirm treffen;
dadurch gekennzeichnet, daß,
9) sich einander zugeordnete Elektroneneintrittsörfnungen (13) und Elektronenaustrittsöffnungen
(14), gesehen in einer Richtung senkrecht zur Plattenebene, nicht überlappen und
10) die Spaltenleiter (12) stets auf einer negativeren Potential liegen als der gerade
angesteuerte Zeilen- leiter (11).
2. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1, dadu r c h. gekennzeichnet, daβ die Elektroneneintrittsöffnungen
(13) durch Locher _n den Zeilenleitern (11) und die Elektronenaustrittsöffnungen (14) durch Löcher in
den Spaltenleitern (12) gebildet werden und daß die Elektronenaustrittsöffnungen (l4)
gegenüber den ElekTroneneintrittsöffnungen (13), denen sie jeweils zugeordnet sind,
in Richtung der Zeilenleitererstreckung versetzt liegen.
3. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronenaustrittsöffnungen
(14) die Form von Schlitzen haben, die sich senkrecht zur Versetzungsrichtung erstrecken.
4. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroneneintrittsöffnungen
(13) durch Längsschlitze zwischen benachbarten Zeilenleitern (11) gebildet werden
und daß die Elektronen- austrittsöffnungen (14) gegenüber den Ilektroneneintritts-
öffnungen (13), denen sie jeweils zugeordnet sind, in Richtung der Spaltenleitererstreckung
versetzt liegen.
5. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronenaustrittsöffnungen
(14) durch Längsschlitze zwischen benachbarten Spaltenleitern (12) gebildet werden
und daß die Elektroneneintrittsöffnungen (13) gegenüber den Elektronenaustrittsöffnungen
(14), denen sie jeweils zugeordnet sind, in Richtung der Zeilenleitererstreckung versetzt
liegen.
6. Elektronenstrahlröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der dem Nachbeschleunigungsraum (5) zugewandten Seite der Steuerscheibe
(4) ein System aus Elektroden (Fokussierelektroden) angeordnet ist, die auf einem
gegenüber dem Potential des jeweils zugehörigen Spaltenleiters (12) negativem Potential
liegen und nach Art einer elek- tronenoptischen Zylinderlinse die in den Nachbeschleunigungsraum
(5) eintretenden Elektronen bündeln.
7. Elektronenstrahlröhre nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Spaltenleiter
(12) eine oder zwei ebenfalls streifenförmige, zu ihm parallel verlaufende Fokussierelektroden
zugeordnet sind.