[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Zuführen von Blechtafeln zu einer
Biegemaschine, bestehend aus einem auf einem Gestell verfahrbaren, eine Spanneinrichtung
für die Blechtafeln tragenden Schlitten und aus einem Drehantrieb für die Blechtafeln,
der eine mit einer drehbar gelagerten Gegenbacke zusammenwirkende, um eine zur Einspannebene
der Blechtafeln senkrechte Drehachse antreibbare Klemmbacke aufweist.
[0002] Um an jeder der vier Umfangsseiten einer Blechtafel verschiedenartige Biegungen durchführen
zu können, muß die zu biegende Blechtafel nicht nur verschieden weit zur Biegemaschine
vorgefördert, sondern auch um eine zur Blechtafelebene senkrechte Achse gedreht werden,
damit die jeweils zu bearbeitende Blechtafelseite in die Biegemaschine eingeführt
werden kann. Zu diesem Zweck ist es bekannt (DE-OS 28 39 978), das Werkstück in einer
Spanneinrichtung auf einem Schlitten festzuspannen, der auf einem Gestell verfahrbar
gelagert ist. Die Spannbacken der Spanneinrichtung sind dabei um eine gemeinsame Achse
drehbar gelagert, wobei eine Spannbacke mit einem Drehantrieb verbunden ist, so daß
das zwischen den Spannbacken festgehaltene Werkstück über den Drehantrieb in die jeweils
gewünschte Arbeitslage verschwenkt werden kann. Nachteilig bei dieser bekannten Vorrichtung
ist, daß durch das Vorsehen des Drehantriebes auf dem Schlitten dessen Masse vergrößert
wird, was hinsichtlich der Schlittenbeschleunigung und damit hinsichtlich der Nebenzeiten
Schwierigkeiten mit sich bringt. Versucht man die Masse des Drehantriebes vergleichsweise
klein zu halten, so muß zwangsläufig der zur Ausrichtung des Werkstückes unbedingt
erforderliche Indexteller klein ausfallen, was die Genauigkeit der Handhabung stark
beeinträchtigt. Außerdem nimmt der koaxial zu den Spannbacken angeordnete Drehantrieb
im vorderen Schlittenteil Raum in Anspruch, der benötigt würde, um mit dem Schlitten
möglichst nahe an die Biegemaschine heranfahren zu können. Schließlich ist anzuführen,
daß durch die Klemmkräfte der Drehantrieb belastet wird, was wiederum die Genauigkeit
und die Geschwindigkeit der Werkstückhandhabung beeinträchtigt. Die bekannte Vorrichtung
ist somit nicht geeignet, schwere Werkstücke einer Biegemaschine schnell und genau
zuzuführen.
[0003] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und eine
Vorrichtung zum Zuführen von Blechtafeln zu einer Biegemaschine der eingangs geschilderten
Art so zu verbessern, daß trotz einer vergleichsweise geringen Schlittenmasse die
Werkstücke genau ausgerichtet werden können.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Drehantrieb am Gestell
gelagert ist und daß die Spanneinrichtung des Schlittens und die aus der Klemmbacke
des Drehantriebes und deren Gegenbacke bestehende Klemmeinrichtung abwechselnd betätigbar
sind.
[0005] Da zufolge dieser Maßnahmen der Schlitten lediglich die Spanneinrichtung, nicht aber
den Drehantrieb trägt, bleibt die Masse des Schlittens auch bei schweren Spanneinrichtungen
vergleichsweise gering, so daß der Schlitten mit wirtschaftlichen Mitteln rasch beschleunigt
werden kann. Die Verschwenkung der zu bearbeitenden Blechtafeln erfolgt über einen
am Gestell gelagerten Drehantrieb, wobei die Klemmbacke dieses Drehantriebes und die
mit ihr zusammenwirkende Gegenbacke das Werkstück nur so weit klemmen müssen, daß
eine schlupffreie Mitnahme gewährleistet ist. Die bei der Verschwenkung des Werkstückes
auftretenden Klemmkräfte können daher vergleichsweise klein gehalten werden, was eine
geringe Belastung der Vorrichtung durch diese Klemmkräfte zur Folge hat. Wesentlich
für das von der Spanneinrichtung getrennte Anordnen eines Drehantriebes ist allerdings,
daß die Spanneinrichtung einerseits die Verdrehung des Werkstückes nicht behindern
kann und daß anderseits das Werkstück lagerichtig von der Spanneinrichtung an den
Drehantrieb übergeben werden kann. Durch das abwechselnde Betätigen der Spanneinrichtung
des Schlittens und der aus der Klemmbacke des Drehantriebes und deren Gegenbacke bestehenden
Klemmeinrichtung kann dieser Forderung in einfacher Weise entsprochen werden. Das
abwechselnde Betätigen der Spanneinrichtung und der Klemmeinrichtung soll dabei naturgemäß
nicht ausschließen, daß die Spanneinrichtung erst gelöst wird, wenn die Klemmeinrichtung
betätigt wird, weil nur dadurch das Werkstück jederzeit klemmend festgehalten werden
kann.
[0006] Es zeigt sich somit, daß durch die Anordnung eines Drehantriebes mit einer eigenen
Klemmeinrichtung die schnelle und genaue Handhabung der zu biegenden Blechtafeln gewährleistet
werden kann. Die Befreiung des Schlittens vom Drehantrieb läßt nämlich größere Schlittenbeschleunigungen
zu und erlaubt ein sehr nahes Heranfahren des Schlittens an die Biegemaschine. Der
Konstruktion des Drehantriebes sind auf Grund seiner Lagerung im Gestell kaum Beschränkungen
auferlegt, was das Vorsehen großer Indexteller ermöglicht, die Voraussetzungen für
eine genaue Handhabung schwerer Werkstücke bilden. Da außerdem auf die Masse des Drehantriebes
kein besonderer Wert gelegt werden muß und die Belastungen des Drehantriebes vergleichsweise
klein bleiben können, kann auch die Geschwindigkeit hinsichtlich der Drehverstellung
der Werkstücke gesteigert werden.
[0007] Um zu vermeiden, daß sich Blechdurchbiegungen od. dgl. bei der genauen Übernahme
des Werkstückes zwischen der Spanneinrichtung des Schlittens und der Klemmeinrichtung
des Drehantriebes störend auswirken können, können in weiterer Ausbildung der Erfindung
die-Klemmbacke des Drehantriebes und deren im Gestell gelagerte Gegenbacke in der
eingefahrenen Schlittenstellung in gegen die Klemmbacke bzw. die Gegenbacke offene
Ausnehmungen von Spannbacken der Spanneinrichtung des Schlittens eingreifen. Damit
können die Spanneinrichtung und die Klemmeinrichtung für den Drehantrieb unmittelbar
nebeneinander am Werkstück angreifen, so daß sich bei der Werkstückübernahme von einer
dieser Einrichtungen zur anderen keine Werkstückverschiebungen ergeben können. Außerdem
erlaubt der Eingriff der Klemmbacke bzw. der Gegenbacke in Ausnehmungen der Spannbacken
der Spanneinrichtungen eine koaxiale Anordnung dieser Backen und damit eine unversetzte
Übernahme des Werkstückes durch die Spanneinrichtung nach erfolgter Drehung.
[0008] Um den Konstruktionsaufwand zu verringern, kann die Klemmbacke des Drehantriebes
in der eingefahrenen Schlittenstellung in eine gegen die Klemmbacke offene Ausnehmung
einer gegenüber einer Gegenspannbacke angeordneten Spannbacke oder zwischen zwei mit
einer gemeinsamen Gegenspannbacke zusammenwirkende Spannbacken der Spanneinrichtung
des Schlittens eingreifen, wobei die Gegenspannbacke um eine zur Einspannebene der
Blechtafeln senkrechte Achse drehbar im Schlitten gelagert ist und die Gegenbacke
für die Klemmbacke des Drehantriebes bildet. Mit dieser Maßnahme kann eine gesonderte
Gegenbacke für die Klemmbacke des Drehantriebes ohne Einbußen an Werkstückbewegungsmöglichkeiten
eingespart werden. Trotzdem bleibt die genaue Übernahme erhalten, weil wiederum die
Spannbacken erst gelöst zu werden brauchen, bis die Klemmbacke das Werkstück gegen
die ihr zugeordnete Gegenspannbacke drückt. Bei einer solchen Konstruktion können
sich jedoch durch die auftretenden Klemmkräfte Verspannungen zwischen dem Gestell
und dem Schlitten ergeben. Damit insbesondere die Schlittenführung von solchen Verspannungen
freibleibt, kann die Klemmbacke des Drehantriebes senkrecht zur Einspannebene verschiebbar
im Gestell gelagert und mit einem gegenüber dem Gestell in Hubrichtung verschiebbaren
Hubtrieb verbunden sein, der sich in der eingefahrenen Schlittenstellung am Schlitten
abstützt. Wird der Hubtrieb bei eingefahrenem Schlitten betätigt, so muß er sich zunächst
am Schlitten abstützen, bevor die Klemmbacke gegen die Gegenspannbacke gedrückt werden
kann. Diese Hubtriebabstützung am Schlitten bewirkt einen Kräfteschluß innerhalb des
Schlittens, so daß sich die auftretenden Klemmkräfte nicht nach außen störend bemerkbar
machen können.
[0009] Besonders vorteilhafte Konstruktionsverhältnisse werden erreicht, wenn die mit der
Klemmbacke des Drehantriebes zusammenwirkende Gegenbacke einen auf einem Tragkörper
parallel zur Einspannebene begrenzt verschiebbar gelagerten Drehteller mit einer Zentrierbohrung
aufweist, in die ein im Tragkörper verschiebbar geführter, federbelasteter Zentrierbolzen
eingreift, der einen aus der Zentrierbohrung vorragenden Betätigungsfinger mit einem
gegenüber der Zentrierbohrung kleineren Durchmesser trägt. Da sich der Drehteller
parallel zur Einspannebene verschieben läßt, können beim Klemmen auftretende Verformungen
im Bereich der Abstützung beim Verdrehen des Werkstückes nicht zu Verschiebungen zwischen
den das Werkstück klemmenden Backen und dem Werkstück führen, so daß auch dadurch
bedingte Lageungenauigkeiten ausgeschaltet werden. Die Zentrierung des Drehtellers
erfolgt beim Lösen der Klemmeinrichtung, die den Betätigungsfinger des Zentrierbolzens
freigibt, der auf Grund seiner Federbelastung in die Zentrierbohrung des Drehtellers
gedrückt wird. Beim Schließen der Klemmeinrichtung wird der Zentrierbolzen über den
Betätigungsfinger, der durch die Zentrierbohrung über den Drehteller vorragt, gegen
die Belastungsfeder eingeschoben, wobei der Zentrierbolzen aus der Zentrierbohrung
herausgedrückt wird. Der Durchmesserunterschied zwischen der Zentrierbohrung und dem
Betätigungsfinger stellt dabei das Bewegungsspiel für den Drehteller sicher. Übergreift
der Drehteller den Tragkörper von außen, so ist keine drehfeste Abstützung an der
Gegenbacke möglich. Dient die eine der Spanneinrichtung des Schlittens zugeordnete
Spannbacke zugleich als Gegenbacke für die Klemmeinrichtung des Drehantriebes, dann
kann für das Einspannen des Werkstückes in die Spanneinrichtung des Schlittens eine
drehfeste Abstützung auch im Bereich der den Drehteller aufweisenden Spannbacke erwünscht
sein. Zu diesem Zweck kann der Tragkörper den Drehteller außen umgreifen und eine
drehfeste Spannbacke bilden. Dabei muß jedoch der Tragkörper gegenüber der Klemmfläche
des Drehtellers geringfügig zurückversetzt sein, um die freie Drehbarkeit des Werkstückes
gewährleisten zu können. Diese Zurückversetzung bedeutet für die Spanneinrichtung
des Schlittens eine notwendige Verformung des Werkstückes, die im elastischen Bereich
liegen muß und einen besonders guten Halt für das Werkstück ermöglicht.
[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargeSBllt. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Zuführen von Blechtafeln zu einer Biegemaschine
in einem vereinfachten Längsschnitt,
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in einer teilweise aufgerissenen Stirnansicht,
Fig. 3 eine Konstruktionsvariante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem vereinfachten
Längsschnitt,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3,
Fig. 5 eine einen Drehteller aufweisende Gegenbacke im Axialschnitt, Fig. 6 die Gegenbacke
nach Fig. 5 im Klemmeingriff mit einer Klemmbacke,
Fig. 7 eine Konstruktionsvariante einer mit einer Klemmbacke zusammenwirkenden Gegenbacke
und
Fig. 8 die Gegenbacke nach Fig. 7 im Klemmeingriff mit zwei Spannbacken der Spanneinrichtung
des Schlittens.
[0011] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, besteht die dargestellte Vorrichtung zum Zuführen von
Blechtafeln 1 zu einer strichpunktiert angedeuteten Biegemaschine 2 im wesentlichen
aus einem Gestell 3, das einen auf zwei Führungsstangen 4 verfahrbaren Schlitten 5
trägt, der mit Hilfe einer über einen Motor 6 antreibbaren Spindel 7 angetrieben wird,
die mit einer Mutter 8 zusammenwirkt.
[0012] Der Schlitten 5 bildet einen Rahmen 9, in dem eine SpanneinrichtungIO zum Festhalten
der zu biegenden Blechtafeln 1 gelagert ist. Diese Spanneinrichtung 10 weist im Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 und 2 zwei feststehende untere Spannbacken 11 auf, die mit einer gemeinsamen
oberen Spannbacke 12 zusammenwirken. Die obere, gemeinsame Spannbacke 12 ist an einem
Spannzylinder 13 befestigt, der am oberen Querholm des Rahmens 9 angeordnet ist. Die
Blechtafel 1 kann folglich im Schlitten 5 mit Hilfe der Spanneinrichtung 10 eingespannt
und biegegerecht der Biegemaschine 2 zugeführt werden.
[0013] Damit die Blechtafel 1 an jeder ihrer vier Seiten bearbeitet werden kann, muß sie
zusätzlich um eine zur Blechtafelebene senkrechte Achse verdreht werden können. Der
hiefür vorgesehene Drehantrieb 14 ist jedoch nicht am Schlitten 5, sondern an einem
gegen den Schlitten 5 vorragenden Ausleger 15 des Gestelles 3 angeordnet und besteht
im wesentlichen aus einem Motor 16, der über ein Zahnradgetriebe 17 eine Welle 18
antreibt, die eine Klemmbacke 19 trägt, die mit der Spannbacke 12als Gegenbacke zusammenwirkt.
Wird der Schlitten 5 in die in Fig.1 strichpunktiert angedeutete Stellung bewegt,
so greift die Klemmbacke 19 des Drehantriebes 14 zwischen die beiden unteren Spannbacken
11 ein, die zu diesem Zweck mit einem entsprechenden Abstand voneinander angeordnet
sind. Die Klemmbacke 19 kann somit die Blechtafel 1 gegen die obere Spannbacke 12
des Schlittens 5 andrücken, so daß die Blechtafel 1 mit der Klemmbacke 19 und der
ihr zugeordneten Spannbacke 12 angehoben und verdreht werden kann. Zur Anheben der
Klemmbacke 19 ist ein Hubtrieb 20 mit der Welle 18 verbunden, die verschiebbar im
Ausleger 15 geführt ist. Dieser zwei Kolben 21 aufweisende Hubtrieb 20 stützt sich
bei seiner Beaufschlagung jedoch nicht am Gestell 3, sondern am Rahmen 9 des eingefahrenen
Schlittens 5 ab, so daß sich die auftretenden Klemmkräfte über den Rahmen 9 des Schlittens
5 schließen und nicht nach außen auf die Schlittenführung u.dgl. wirken können. Zum
Verdrehen der Blechtafel 1, die mit Hilfe der Klemmbacke 19 gegen die Kraft des Spannzylinders
13 von den unteren Spannbacken 11 abgehoben wurde, muß die obere Spannbacke 12 um
eine zur Welle 18 koaxiale Achse drehbar sein. Diese Drehbarkeit wird gemäß den Fig.
7 und 8 durch einen Drehteller 22 sichergestellt, der in einem ihn außen übergreifenden
Tragkörper 23 gelagert ist, und zwar mit Hilfe von in einem Plattenkäfig 24 gehaltenen
Kugeln 25. Da der Stützkörper 23 gegenüber der Klemmfläche des Drehtellers 22 geringfügig
zurückversetzt ist, was in der Zeichnung wegen des geringen Abstandes nicht dargestellt
ist, kann das zwischen der Klemmbacke 19 und der als Gegenbacke dienendenSpannbacke
12 eingespannte Werkstück über die Welle 18 unbehindert verdreht werden. Die Zentrierung
des Drehtellers 22 erfolgt dabei über einen Zentrierbolzen 26, der in eine Zentrierbohrung
27 des Drehtellers 22 eingreift. Dieser Zentrierbolzen 26 weist jedoch einen durch
die Zentrierbohrung 27 hindurchgreifenden Betätigungsfinger 28 auf, der einen kleineren
Durchmesser als die Zentrierbohrung 27 hat. Da der Zentrierbolzen 26 mit einer Feder
beaufschlagt ist, greift der Zentrierbolzen 26 nur dann in die Zentrierbohrung 27
ein, wenn der Betätigungsfinger 28 unbehindert durch die Zentrierbohrung 27 hindurchtreten
kann. Beim Anstellen der Spannbacke 12 an die Blechtafel 1 wird folglich der Zentrierbolzen
26 durch den über den Drehteller 22 gegen die Blechtafel 1 vorragenden Betätigungsfinger
28 aus der Zentrierbohrung 27 herausgedrückt, was.für den Drehteller 22 ein Bewegungsspiel
parallel zur Einspannebene im Ausmaß der Durchmesserdifferenz zwischen der Zentrierbohrung
27 und dem Betätigungsfinger 28 eröffnet. Die damit ermöglichte, begrenzte Verschiebbarkeit
des Drehtellers 22 gewährleistet einen Toleranzausgleich bezüglich der Drehachse des
Drehtellers 22 gegenüber der Welle 18 und verhindert eine Relativverschiebung der
Blechtafel 1 gegenüber der Klemmbacke 19, so daß nach der Drehverstellung der Blechtafel
1 diese genau ausgerichtet wieder der Spanneinrichtung 10 übergeben werden kann. Bei
dieser Übergabe wird die Klemmbacke 19 über den Hubtrieb 20 abgesenkt, wobei der unter
dem Beaufschlagungsdruck stehende Spannzylinder 13 die Blechtafel 1 gegen die unteren
Spannbacken 11 drückt. Wegen der Zurückversetzung des Stützkörpers 23, der die mit
den Spannbacken 11 zusammenwirkende Gegenspannbacke bildet, erfolgt eine elastische
Verformung der Blechtafel 1, die deshalb unverschiebbar zwischen den Spannbacken 11
und 12 auf dem Schlitten 5 festgehalten wird. Nach dem Biegen der Blechtafel 1 wird
die Spannbacke 12 über den Spannzylinder 13 angehoben und die Spanneinrichtung 10
gelöst, wobei der Zentrierbolzen 26 auf Grund seiner Federbelastung in die Zentrierbohrung
27 eingedrückt wird und den Drehteller 22 gegenüber dem Stützkörper 23 mittet.
[0014] Soll eine besonders schwere Spanneinrichtung 10 im Schlitten 5 vorgesehen werden,
so empfiehlt sich, die mit der Klemmbacke 19 zusammenwirkende Gegenbacke 29 ebenfalls
am Gestell 3 zu lagern, wie dies in den Fig. 3 und 4 angedeutet ist. Damit in einem
solchen Fall die Klemmung durch die Spanneinrichtung 10 des Schlittens 5 unmittelbar
neben der Klemmung zwischen der Klemmbacke 19 und der Gegenbacke 29 erfolgen kann,
weisen die Spannbacken 30 der Spanneinrichtung 10 des Schlittens 5 Ausnehmungen 31
auf, die gegen die Klemmbacke 19 bzw. die Gegenbacke 29 offen sind und diese Backen
aufnehmen. Für die Betätigung der Gegenbacke 29 ist ein gesonderter Klemmzylinder
32 vorzusehen. Da die Masse des Drehantriebes 14 keine Rolle für den Schlittenantrieb
spielt, kann dieser Antrieb auch den Anforderungen entsprechend dimensioniert werden.
Die Welle 18 kann daher auch mit einem ausreichend großen Indexteller 33 versehen
werden, wobei dieser Vorteil selbstverständlich auch für die Ausführungsform nach
den Fig. 1 und 2 gilt.
[0015] Da die Gegenbacke 29 der Klemmbacke 19 keine mit der Spanneinrichtung 10 zusammenwirkende,drehfeste
Backe zu bilden braucht, kann der Drehteller 22 den Stützkörper 23 außen umfassen,
wie dies in den Fig. 5 und 6 dargestellt ist. Beim Schließen der aus der Klemmbacke
19 und der Gegenbacke 29 bestehenden Klemmeinrichtung wird der Betätigungsfinger 28
aus der in der Fig. 5 dargestellten Stellung in die Stellung nach Fig. 6 gedrückt,
was die begrenzte Verschiebbarkeit des Drehtellers 22 gegenüber dem Stützkörper 23
parallel zur Einspannebene erlaubt. Die Wirkung dieser Maßnahmen entspricht den im
Zusammenhang mit den Fig. 7 und 8 besprochenen Effekten.
1. Vorrichtung zum Zuführen von Blechtafeln (1) zu einer Biegemaschine (2), bestehend
aus einem auf einem Gestell (3) verfahrbaren, eine Spanneinrichtung (10) für die Blechtafeln
(1) tragenden Schlitten (5) und aus einem Drehantrieb (14) für die Blechtafeln (1),
der eine mit einer drehbar gelagerten Gegenbacke (12,29) zusammenwirkende, um eine
zur Einspannebene der Blechtafeln (1) senkrechte Drehachse antreibbare Klemmbacke
(19) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehantrieb (14) am Gestell (3) gelagert
ist und daß die Spanneinrichtung (10) des Schlittens (5) und die aus der Klemmbacke
(19) des Drehantriebes (14) und deren Gegenbacke (12, 29) bestehende Klemmeinrichtung
abwechselnd betätigbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacke (19) des
Drehantriebes (4) und deren im Gestell (3) gelagerte Gegenbacke (29) in der eingefahrenen
Schlittenstellung in gegen die Klemmbacke (19) bzw. die Gegenbacke (29) offene Ausnehmungen
(31) von Spannbacken (30) der Spanneinrichtung (10) des Schlittens (5) eingreifen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacke (19) des
Drehantriebes (14) in der eingefahrenen Schlittenstellung in eine gegen die Klemmbacke
(19) offene Ausnehmung einer gegenüber einer Gegenspannbacke angeordneten Spannbacke
oder zwischen zwei mit einer gemeinsamen Gegenspannbacke (12) zusammenwirkende Spannbacken
(11) der Spanneinrichtung (10) des Schlittens (5) eingreift, wobei die Gegenspannbacke
(12) um eine zur Einspannebene der Blechtafeln (1) senkrechte Achse drehbar im Schlitten
(5) gelagert ist und die Gegenbacke für die Klemmbacke (19) des Drehantriebes (14)
bildet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacke (19) des
Drehantriebes (14) senkrecht zur Einspannebene verschiebbar im Gestell (3) gelagert
und mit einem gegenüber dem Gestell (3) in Hubrichtung verschiebbaren Hubtrieb (20)
verbunden ist, der sich in der eingefahrenen Schlittenstellung am Schlitten (5) abstützt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit
der Klemmbacke (19) des Drehantriebes (14) zusammenwirkende Gegenbacke (12, 29) einen
auf einem Tragkörper (23) parallel zur Einspannebene begrenzt verschiebbar gelagerten
Drehteller (22) mit einer Zentrierbohrung (27) aufweist, in die ein im Tragkörper
(23) verschiebbar geführter, federbelasteter Zentrierbolzen (26) eingreift, der einen
aus der Zentrierbohrung (27) vorragenden Betätigungsfinger (28) mit einem gegenüber
der Zentrierbohrung (27) kleineren Durchmesser trägt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (23) den
Drehteller (22) außen umgreift und eine drehfeste Spannbacke bildet.