[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff von Patentanspruch 1 angegebenen
Art sowie eine Vorrichtung, die zum Durchführen des Verfahrens besonders geeignet
ist.
[0002] Aus der Praxis um aus "Flurniere, Lagenhölzer und Tischlerplatten", Verfasser Kollmann,
herausgegeben 1962 vom Springer-Verlag, sind Terfahren bekannt, bei welchen mit aufwendigem
Einsatz an menschlichen Arbeitskräften aus dem Ausgangsfumier die unbrauchbaren Flächenbereiche
ausgeschnitten und qualitativ unterschiedliche Flächenbereiche ebenfalls in einzelne
Furnierstreifen aufgeteilt werden. Dabei entstehen Streifen unterschiedlicher Breite
ebenso wie Furnierteile mit festen Breiten, die zum Endprodukt in definierten Beziehungen
stehen, z.B. volle Breiten, Halbbreiten, Drittelbreiten usw.. Ein Teil der Streifen
unterschiedlicher Breite enthält unbrauchbare Flächenbereiche, die abgetrennt werden
müssen. Die entstehenden Kürzungen müssen, da sie unterschiedlich breit und deshalb
zunächst zum Zusammensetzen in Längsrichtung nicht geeignet sind, in Standardlängen
geschnitten werden, was eine optimale Nutzung der angebotenen Furnierfläche ausschließt.
Die aus den Kürzungen sich ergebenden Furnierstreifen gleicher Länge werden nach einem
bekannten Verfahren zunächst quer zur Faserrichtung zusammengesetzt und dann in gleiche
Breiten geschnitten. Erst jetzt sind sie zum Zusammensetzen in Längsrichtung nach
einem bekannten Verfahren geeignet und können dann in die dem Endprodukt entsprechende
Länge aufgeteilt werden. Diese Prozesse sind wegen der Ungleichförmigkeit der Furnierteile
nur schwer automatisierbar. Die Ausbeute an brauchbarer Furnierfläche ist wegen der
Notwendigkeit der Beschränkung auf wenige Standapdiängen bei den Kürzungen nicht optimal.
[0003] Ein weiteres qualitatives Problem stellen bei den bekannten Verfahren die obenerwähnten
festen Breiten dar. Diese enthalten wegen der ungleichmäßigen Holzstruktur in vielen
Stücken naturgemäß Flächenanteile höherer und niederer Qualität. Der Anteil niederer
Qualität in einem größeren Stück entwertet das ganze Stück und ordnet es dieser niederen
Qualität zu. Den qualitativ höherwertigen Anteil für diese höhere Qualität zu retten
würde bedeuten, daß das Stück in Streifen zerlegt werden müßte, was man wegen des
mit der Streifenverarbeitung nach bisherigen Verfahren verbundenen hohen Arbeitsaufwandes
möglichst vermeidet. Die Folge ist, daß die Betriebe fast ständig unter einem Mangel
an höherwertigen Qualitäten leiden, während mindere Qualitäten in großen Menden vorhanden
sind und die für andere Zwecke dringlicher gebrauchten Lagerräume belasten.
[0004] Bei einem weiteren in Heft 11/1980, S. 902-904, und 909 der Zeitschrift "Holz-und
Kunststoffverarbeitung, beschriebenen Verfahren wird vorgeschlagen, die aus in Faserrichtung
relativ kurzen Rohholzblöcken durch Fehlerausschnitt gewonnenen unterschiedlich breiten
Furniere zunächst in Querrichtung endlos zusammenzusetzen, dann in Furnierblätter
gleicher Breite zu zerteilen, diese Furnierblätter in Längsrichtung endlos zusammenzusetzen,
anschließend in Längsrichtung auf gleiche Längen zu bringen und sie ggf. nochmals
in Querrichtung endlos zusammenzusetzen. Abgesehen davon, daß das Problem der optimalen
Holznutzung auch bei diesem Verfahren nur sehr unvollkommen gelöst ist, weil für Furniere
mit kürzeren als der Schälblocklänge keine Verwendung angegeben wird, müssen hier
erhebliche qualitative Bedenken geäußert werden, weil die Längszusammensetzung relativ
großer Furnierbreiten naturgemäß zu einer Schwächung des Endproduktes über große Breitenanteile
führt, was die Verwendbarkeit der Endprodukte einschränkt. Schließlich ist bei diesem
Verfahren wegen der unterschiedlichen Ausgangsbreiten der Grad der Automatisierbarkeit
erheblich eingeschränkt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
sowie eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung anzugeben, mit denen
Furnierbahnen unter größmöglicher Ausnutzung des Rohfurniers in beliebiger Länge und
Breite rasch und wirtschaftlich herstellbar sind.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im kennzeichnendenTeil des Hauptanspruches
angegebene Verfahren gelöst.
[0007] Infolge der stets gleichen Streifenbreite der zur Weiterverwertung bestimmten Streifen
läßt sich das Verfahren einfach automatisch und mit geringstmöglichem Einsatz an Arbeitskraft
durchführen. Andererseits ist die Möglichkeit gegeben, in Abhängigkeit von der Qualität
und ausschließlich begrenzt durch die Abmessungen der für das Verfahren herangezogenen
Vorrichtungen beliebige Furnierlängen bzw. Furnierbahnbreiten zu schaffen. Besonders
vorteilhaft ist weiterhin, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die als Ausgangsprodukte
eingesetzten Furniere optimal ausgenutzt werden, d.h. daß tatsächlich nur diejenigen
Flächenbereiche weggeworfen werden, die nicht für Furnierbahnen brauchbar sind. Der
Grad der Ausnutzung der Fläche der Furnierbahnen läßt sich durch die Wahl der Breite
der Streifen und auch die Festlegung der praktisch weiter benutzbaren Mindestlänge
in einem weiten Bereich regulieren. Anspruch 2 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsvariante.
Bei diesem Sortierschritt liegen nurmehr Streifen und Streifenabschnitte vor, die
praktisch weiterverwertbar sind und sich ggf. nur hinsichtlich ihrer Qualität und
anderer Charakteristika unterscheiden. Das Sortieren nach diesen Kennungen läßt sich
wesentlich einfacher durchführen, als dies bisher der Fall war, da hier Materialeinheiten
exakt gleicher Breite vorliegen, die einerseits die Qualitätserkennung vereinfachen
und andererseits die einwandfreie Bewegung und automatische Steuerung der Materialbewegung
erleichtern.
[0008] Ein weiterer, wichtiger Gesichtspunkt, der in das erfindungsgemäße Verfahren Eingang
findet, geht aus Anspruch 3 hervor. Mit diesen Maßgaben kann nicht nur der Grad der
Ausnutzung des Rohholzes vorherbestimmt werden, sondern es ist eine individuelle Anpaßbarkeit
an den jeweiligen Holztyp gegeben, der erfindungsgemäß verarbeitet wird.
[0009] Eine alternative Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert Anspruch
4. Danach wird brauchbares und qualitativ über größere Flächenbereiche gleichwertiges
Furnier nicht erst in die Streifen zerteilt um dann wieder zusammengefügt zu werden.
Vielmehr können diese gleichwertigen größeren Furnierbahnteile gleich zu vollen oder
Teilbreiten geschnitten und mit den gleichbreiten Streifen zu einer Furnierbahn beliebiger
Breite zusammengesetzt werden, wobei letztere Streifen nach den im Hauptanspruch gekennzeichneten
Kriterien hergestellt wurden.
[0010] Ein weiterer, zweckmäßiger Gesichtspunkt geht aus Anspruch 5 hervor. Hier ist beispielsweise
daran gedacht, unterschiedlich lange Streifen, die aus der Lagerhaltung stammen können,
gleich breit sind und gleiche Qualitätseigenschaften aufweisen, zu der Furnierbahn
zusammenzufügen. Das Zusammenfügen bereitet hierbei kein Problem, da die Streifen
mit parallelen und geradlinig verlaufenden Randkanten versehen sind, die sich bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zwingend ergeben.
[0011] Ein weiterer, wichtiger Gedanke ist in Anspruch 6 enthalten. Hier wird die Möglichkeit
eröffnet, daß in Längsrichtung aus brauchbaren und qualitativ beurteilten Streifenabschnitten
zusammengesetzte Furnierstreifen mit an sich von vornherein brauchbaren und daher
nicht in Längsrichtung zusammengesetzten langen Streifen zu einer Furnierbahn beliebiger
Breite und der Ursprungslänge zusammengesetzt werden.
[0012] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Anzahl verschieden zusammengestellter
maschineller Konfigurationen denkbar, von denen die in Anspruch.7 beschriebenenden
Bedürfnissen der Praxis besonders güt entsprechen dürfte. Die einzelnen Verfahrensschritte
werden fortlaufend an dem Ausgangsprodukt und den Zwischenprodukten durchgeführt,
wodurch sich ein zwingender Materialfluß und eine große Verarbeitungsgeschwindigkeit
ergibt. Die einzelnen Vorrichtungskomponenten können nach Art einer Fertigungsstraße.hinter-
bzw. nebeneinander angeordnet sein, so daß der zur Verfügung stehende Platz optimal
ausgenützt wird.
[0013] Damit auch Furnierbahnen mit unterschiedlicher,aber gleichbleibender Qualität erzeugbar
sind, ist es zweckmäßig, die Vorrichtung gemäß Anspruch 7 durch eine Vorrichtung gemäß
Anspruch
8 zu ergänzen.
[0014] Nachstehend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand der Zeichnungen erläutert.
[0015] Es zeigen:
Fig.la bis 1c eine schematisch dargestellte Schälfurnierbahn, die in Andeutung der
weiteren Verarbeitung zeichnerisch nach Art eines Rasters so aufgeteilt ist, wie sie
bearbeitet werden soll,
Fig.2 einen nach dem Verfahren hengestellten Teil einer Furnierbahn,
Fig.3 einen Teil einer Furnierbahn, anhand dessen eine Ausführungsvariante erkennbar
ist,
Fig.4 einen Teil einer Furnierbahn, anhand dessen eine weitere Ausführungsvariante
erkennbar ist,
Fig.5 eine schematische-Darstellung einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten
Vorrichtung in einer Draufsicht.
[0016] In den Fig.1a bis 1c ist ein aus einem Rundholzblock durch Rundschälen gewonnenes
Schälfurnierbahn 5 erkennbar, die zeichnerisch in drei Abschnitte aufgeteilt ist,
obwohl die Schälfurnierbahn 5 fortlaufend anfällt.
[0017] Sie weist gedachte Seitenränder 1,2 auf. Mit annähernd in Faserrichtung verlaufende
Trennlinien 3 werden aus der Schälfurnierbahn 5 Streifen gleicher Breite ausgeschnitten.
Die quer zur Faserrichtung verlaufenden und in gleichen Abständen liegenden Linien
4 deuten eine Querraster-Tei lung an, innerhalb derer eine Furnierteilung quer zur
Faserrichtung möglich ist.
[0018] Der Schälprozeß liefert, in Fig.1a beginnend, zunächst einzelne unförmige Furnierstücke,
die, bei jeder Schälumdrehung größer werdend, allmählich in ein immer vollständiger
werdendes Furnierband übergehen. Gegen Ende des Schälprozesses, Fig.1c, nähert sich
die Furnierbahn 5 dem Kernbereich des Rundholzabschnittes, wo schwerwiegende Furnierfehler
6, z.B. breite Risse und große Astlöcher in zunehmendem Maß auftreten.
[0019] Erfindungsgemäß wird nun die Furnierbahn 5 und auch ihre Einzelstücke in einzelne,
gleichbreite Streifen mit einer dem Zwischenabstand zwischen cen Trennlinien 3 entsprechenden
Breite durch etwa parallel zur Faserrichtung geführte Schnitte gebildet. Es entstehen
dabei drei Kategorien von Streifen, nämlich Streifen Sa mit in Faserrichtung voller
Länge, nicht vollflächige Streifen Sb, bei denen jedoch ein bestimmter Längsabschnitt
noch praktisch verwertbar ist, und Streifen Sc, die über ihre gesamte Länge keine
praktisch verwertbaren Längsabschnitte besitzen. In der gezeigten Rasterung wird nun
eine bestimmte Längeneinheit, beispielsweise repräsentiert durch den Abstand zwischen
fünf Linien 4, als diejenige Länge ausgewählt, die noch einen praktisch verwertbaren
Streifenlängsabschnitt Sd ergibt. Aus allen Streifen Sb werden dann Streifenabschnitte
Sd geschnitten, deren gemeinsames Merkmal rechteckige Flächen gleicher Breite und
mindestens der Länge Sd ist. Die Streifen Sc können ebenso wie die nicht verwertbaren
Reste der Streifen Sb im Querraster zerkleinert und ausgeschieden werden. Die Zerkleinerung
im Querraster kann alternativ jedoch auch unterbleiben, das Ausscheiden also in jeweils
anfallender Größe erfolgen.
[0020] Es verbleiben somit nur mehr Streifen Sa und Streifenabschnitte Sd, die sämtlich
praktisch weiterverwertbar sind,wobei gemäß den Fig.la bis 1c noch keine Unterscheidung
hinsichtlich der Qualität, der Färbung oder der Faserstruktur getroffen wird. In der
Praxis treten hier jedoch Unterschiede auf, die es erforderlich machen, eine Sortierung
vorzunehmen, so daß dann mehrere Gruppen unterschiedlicher Qualität aus den Streifen
Sa und den Streifenabschnitten Sd gebildet werden. In den Fig. 1a bis 1c sind die
Unterschiede der Streifen, ausgenommen die Qualitätsunterschiede, durch unterschiedliche
Schraffuren angedeutet. Freibleibende Flächen stellen nutzbares Furnier dar. Schräg-schraffierte
Flächen sind Streifenteile Sc, die überhaupt kein nutzbares Furnier enthalten, Quergeteilte
Flächenbereiche stellen Teile der Streifen Sb dar, die entweder keine vollen parallelen
Schnittkanten haben oder eine zu geringe und unterhalb der Länge der Streifenabschnitte
Sd liegende Länge ergäben.
[0021] Das vorerwähnte Verarbeitungsverfahren cer Schälfurnierbahn
5 wird nur anhand der in Fig.5 angedeuteten Vorrichtung, die eine von mehreren möglichen
. Anordnungen darstellt, im Detail erläutert.
[0022] In der Vorrichtung wird das vorzugsweise getrocknete und vorzugsweise in einem Rundschälprozeß
gewonnene Rohfurnier 5 einer Zerteilvorrichtung 25 zugeführt, die das Rohfurnier 5
etwa parallel zur Faserrichtung in Streifen Sa, Sb und Sc zerlegt. Das kann bei gleichmäßig
geringer Furniervorschubgeschwindigkeit durch eine ortsfest im Takt arbeitende oder
bei höherer Vorschubgeschwindigkeit durch eine während des Teilvorganges mitbewegte
Teilvorrichtung geschehen. Aber auch ein schrittweise exakt gesteuerter Furniervorschub
ist bei ortsfest arbeitender Teilvorrichtung möglich.
[0023] Zweckmäßig wird mit dem Teilprozeß sofort das Vereinzeln der Streifenelemente durch
Herstellen gleicher Abstände zwischen ihnen verbunden, so daß die Streifen auf der
anschließenden Transporteinrichtung 7 liegen. Die nachfolgende Erkennunpsvorrichtung
8 erkennt, welche Streifen der Kategorie Sa angehören und somit unbearbeitet weitergeleitet
werden können, welche als Kategorie Sb in welchem Bereich beschnitten werden müssen
und welche keine parallelen Kanten ausreichender Länge haben, so daß sie als Kategorie
Sc = Abfall,angesprochen werden. Die Erkennungsvorrichtung 8 trifft ihre Feststellungen
in an sich bekannter Weise, speichert sie und löst in der nachfolgenden Trenn- und
Zerkleinerungsanlage 9, die z.B. aus in engem Raster angeordneten, ein- und ausschwenkbaren
Sägen, Kreismessern o.ä., aber auch aus energiereichen Strahlen bestehen kann, entsprechende
Steuersignale aus. Es ist denkbar, daß sämtliche, nicht verwertbaren Teile in so kleine
Stücke zerlegt werden, wie die Rasterung es zuläßt. Dann dürfte es zweckmäßig sein,
den gesamten Abfall sofort in der Trenn- und Zerkleinerungsanlage 9 abzuführen, weil
der Weitertransport so kleiner Stücke nicht unproblematisch ist. Es ist aber auch
möglich, in der Trem-und Zerkleinenungsanlage 9 nur die zum Trennen zwischen verwertbaren
und nicht verwertbaren Furnierteilen erforderlichen Trennelemente anzusprechen, im
Fall von Sc-Teilen also überhaupt keines. Dann werden alle Teile zunächst aus der
Trenn-und Zerkleinenungsanglage 9 heraus und in eine Ausscheidevorrichtung 10 hineintransportiert,
deren Weichen von der Erkenngsvorrichtung 8 gesteuert werden können.
[0024] Nach dem Ausscheiden des Abfalls liegen nur mehr brauchbare Furnierteile gleicher
Breite in den Kategorien Sa und Sd vor. Nun würde in der überwiegenden Zahl der praktischen
Fälle eine qualitative Selektierung erfolgen, auf deren Darstellung in Fig-5 verzichtet
wurde, weil diese dadurch unnötig kompliziert würde. Die qualitative Selektrierung
kann sowohl manuell als auch mit Hilfe einer Reihe von bekannten automatischen Erkennungsmethoden
durchgeführt und gesteuert werden. Bei technisch hochwertiger Lösung läßt sie sich
mit der wiederum schematisch dargestellten Trennung der Kategorien Sa und Sd in den
Ausscheidevorrichtungen 11 für Sd und 12 für Sa verbinden.
[0025] Der praktische Betrieb wird nun in den meisten Fällen eine Zwischenmagazinierung
der Streifen Sa und Streifenabschnitte Sd getrennt nach Qualitäten erfordern. In Fig.5
wurde auf die Darstellung der Magazinierung ebenfalls verzichtet. Vielmehr wurde hier
eine unmittelbare Weiterverarbeitung zu einer erfindungsgemäßen Furnierbahn 16 dargestellt,
deren Faserlänge erheblich größer ist als die Faserlänge des Rohfurniers 5. Dabei
werden die qualitativ gesammelten Streifenabschnitte Sd und Streifen Sa jeweils Längszusammensetzeinrichtungen
13 zugeführt, in welchen sie in an sich bekannter Weise zunächst zu theoretisch endlosen
Furnierbändern gleicher Breite zusammengesetzt und anschließend in die dem Endprodukt
angepaßte neue Länge zerteilt werden. Dabei gibt es nach der Erfindung die Möglichkeiten,
entweder die Kategorien Sa und Sd je für sich oder untereinander gemischt nach Willkür
oder System zusammenzusetzen und weiterzuverarbeiten oder erneut zu magazinieren.
Auch bei der Weiterverarbeitung bestehen, falls Streifen neuer Länge getrennt aus
den Kategorien Sa und Sd hergestellt wurden, die Möglichkeiten, die Furnierbahn 16
sowohl zunächst aus ursprünglich der Kategorie Sa und dann aus ursprünglich der Kategorie
Sd angehörenden Elementen oder umgekehrt zusammenzusetzen, als auch die Elemente nach
Willkür oder System gemischt zusammenzusetzen. Letzteres Prinzip wurde in Fig.5 dargestellt.
[0026] Die Vorrichtungen 14 enthalten hier je einen Vorrat an Streifen neuer Länge, die
jeweils aus den Kategorien Sa und Sd gewonnen wurden und die sie - hier in regelloser
Folge - an die darunterliegende Transporteinrichtung weitergeben. Diese führt die
Streifen neuer Länge - ggf. nach entsprechender Kantenvorbereitung, die auch schon
in den Längszusammensetzeinrichtungen 13 vorgenommen worden sein kann - der Querzusammensetzanlage
15 zu, wo die Elemente in bekannter Weise zu der Furnierbahn 16 zusammengesetzt und
dann entweder endlos aufgewickelt, endlos weiterverarbeitet oder aber - wie dargestellt
- mit Hilfe der Zerteileinrichtung 17 zu Furnierblättern in vom Endprodukt abhängiger
Breite aufgeteilt und als Furnierstapel 18 gesammelt werden können.
[0027] Die einzelnen Vorrichtungskomponenten werden von einer Steuervorrichtung 19 automatisch
gesteuert, die über Anschlußleitungen mit den einzelnen Komponenten verbunden ist.
[0028] Die Vorrichtung kann ohne weiteres auch so ausgelegt werden, daß der aus Fig.lb erkennbare
Bereich des Rohfurniers, in dem fast nur vollverwertbare Flächenbereiche vorliegen,
in einzelne breite Teile zerteilt wird, die ggf. schon der endgültigen Breite des
Endproduktes entsprechen.
[0029]
Fig.2 zeigt beispielsweise den auf Fertigbreite geschnittenen Teil einer Furnierbahn
mit einer bestimmten Länge und Breite, die bereichsweise aus je Kategorie Sa und Sd
getrennt hergestellten Streifen neuer Länge hergestellt ist, wobei diese neue Länge
wesentlich größer ist als die ursprüngliche Rohfurnierlänge Sa.
Fig.3 zeigt eine weitere Verfahrensvariante, wobei hier der auf Fertigbreite geschnittene
Teil einer Furnierbahn in Faserrichtung der ursprünglichen Rohfurnierlänge Sa entspricht.
Ergänzt wird das Furnier-' blatt durch in diesem Falle aus in Länge Sa zusammengesetzte
Teile der Kategorie Sd.
Fig.4 schließlich zeigt als ebenfalls erfindungsgemäße Variante einen auf Fertigbreite
geschnittenen Teil einer Furnierbahn, in dem eine große Teilbreite (hier Halbbreite)
mit Streifen Sa und aus Teilen Sd längszusammengesetzten Streifen kombiniert wurde.
1. Verfahren zum Herstellen einer Furnierbahn durch flächiges Zusammenfügen einzelner
Furnierstreifen begrenzter Länge und Breite, die aus Furnier in Abhängigkeit von Fehlerstellen
und Qualitätsunterschieden ausgeschnitten werden, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Zerteilen des vorzugsweise getrockneten Rohfurniers etwa parallel zur Faserrichtung
in Streifen exakt gleicher Breite,
b) Abtrennen der nicht nutzbaren Längsabschnitte von denjenigen Streifen, die über
ihre Längserstreckung teilweise unzulässige Mängel aufweisen, unter Schaffung von
Streifenabschnitten mit praktisch nutzbarer Mindestlänge,
c) Ausscheiden derjenigen Streifen, die keine praktisch nutzbaren Teile aufweisen,
sowie derjenigen unbrauchbaren Streifenteile, die von den nutzbaren Streifenabschnitten
abgetrennt wurden,
d) Zusammenfügen der brauchbaren Streifenabschnitte und ggf. auch der brauchbaren
Streifen voller Länge in Streifenlängsrichtung zu endlosen Bändern und Zerteilung
derselben in beliebige Streifenlängen sowie
e) Zusammenfügen der gewonnenen theoretisch beliebig langen Streifen quer zu ihrer
Längsrichtung zu der Furnierbahn beliebiger Länge und Breite.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch . gekennzeichnet , daß aus den brauchbaren Streifen
und den brauchbaren Streifenabschnitten getrennte Gruppen unterschiedlicher Qualität
und/ oder Färbung und/oder Fehlerstruktur gebildet werden, und daß aus jeder Gruppe
endlose Bänder unterschiedlicher Qualität und/oder Färbung und/oder Fehlerstruktur
gebildet werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Streifenbreite aller Streifen und die Mindestlänge der mängelfreien
Streifenabschnitte in Abhängigkeit von der Holzart und/oder der arttypischen Mängelcharakteristik
gewählt werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die auf Länge
geschnittenen Bänder quer zu ihrer Längsrichtung mit brauchbaren Furnieren dieser
Länge, aber größerer Breite als derjenigen, die die Streifen gleicher Breite aufweisen,
zu einer Furnierbahn beliebiger Breite zusammengefügt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß Furnierstreifen
gleicher Breite und unterschiedlicher Länge, die nicht einem einheitlichen Rohholzblock
entnommen wurden, zu Furnierstreifen gleicher Länge und dann zu einer Furnierbahn
beliebiger Breite zusammengesetzt werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß bei durch die
Länge des Rohholzblocks gegebener voller Länge der brauchbaren Furnierstreifen diese
mit gleichlangen Streifen aus in Längsrichtung aneinandergefügten Streifenabschnitten
zu einer Furnierbahn beliebiger Breite zusammengefügt werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet
- durch eine Rohfurnier-Zerteilvorrichtung (26) für die Streifenkategorien (Sa, Sb,
Sc) in exakt gleicher Breite,
- durch eine Vereinzelungseinrichtung (7) zur Herstellung gleicher Abstände zwischen
den gewonnenen Streifen,
- durch eine Erkennungsvorrichtung (8) zum Feststellen der Kategorie (Sc) jedes Streifens,
- durch eine Trenn- und Zerkleinerungsanlage (9) zum Abtrennen nicht verwertbarer
Streifenteile von brauchbaren Streifenabschnitten (Sd) und zum Zerkleinern getrennter
Streifenteile,
- durch eine Ausscheidevorrichtung (10) für die zerkleinerten Teile und durch weitere
Ausscheidevorrichtungen (11 und 12), in der die Streifen voller Länge (Sa) von den
Streifenabschnitten (Sd) getrennt gesammelt werden,
- durch eine oder mehrere Längszusammensetzeinrichtungen (13) , in welchen die Streifenabschnitte
(Sd) sowie ggf. auch die Streifen (Sa) zunächst zu in Faserrichtung endlosen Furnierbändern
zusammensetzbar und dann in beliebige, der Endverwendung angepaßte Einzellängen unterteilbar
sind,
- durch eine Querzusammensetzanlage (15), in der die neu gewonnenen Einzellängen quer
zur Faserrichtung zunächst endlos zusammengesetzt und dann durch eine Zerteileinrichtung
(17) in Furnierlagen beliebiger, der Endverwendung angepaßter Breite zerlegt werden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet
- durch eine weitere Erkennungsvorrichtung zum Feststellen qualitativer Unterschiede
zwischen den Streifen (Sa) bzw. Streifenabschnitten (Sd), mit der entsprechende Steuersignale
auslösbar und an weitere Ausscheide- und Sammelvorrichtungen übermittelbar sind, in
denen Streifen und Streifenabschnitte gleicher Qualitätsstufe getrennt zusammenfassbar
sind.