(19)
(11) EP 0 097 794 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.01.1984  Patentblatt  1984/02

(21) Anmeldenummer: 83104439.1

(22) Anmeldetag:  05.05.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B27L 5/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 06.05.1982 DE 3217063

(71) Anmelder: Blomberger Holzindustrie B. Hausmann GmbH & Co. KG
D-4933 Blomberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Schulte, Gerhard, Dipl.-Ing.
    D-4933 Blomberg (DE)

(74) Vertreter: Grünecker, Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser Anwaltssozietät 
Maximilianstrasse 58
80538 München
80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer Furnierbahn


    (57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Furnierbahn (16) aus einzelnen Furnierstreifen begrenzter Länge und Breite, die aus Schälfurnier (5) ausgeschnitten werden. Bei einem bekannten Verfahren werden die Streifen in unterschiedlichen Größen und in Abhängigkeit von der Mängelhäufigkeit bzw. von Qualitätsunterschieden aus dem Schälfurnier ausgeschnitten und dann mosaikartig zusammengesetzt. Aufgabe ist es, ein Verfahren anzugeben, bei dem Furnierbahnen praktisch beliebiger Breite und Länge wirtschaftlich und rasch unter optimaler Nutzung der mängelfreien und qualitativ befriedigenden Flächenbereiche des Schälfurnieres herstellbar sind. Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß das Schälfurnier (5) in Streifen (Sb) gleicher Breite zerteilt wird, daß danach die überhaupt nicht nutzbaren Streifen (Sc) ausgeschieden werden, daß von den nutzbare Längsabschnitte aufweisenden Streifen die nicht nutzbaren Teile abgeschnitten werden, daß die mängelfreien Streifen (Sa) und die mängelfreien Streifenabschnitte in Streifenlängsrichtung zu endlosen Bändern zusammengesetzt werden und daß schließlich aus diesen Bändern durch quer zur Längsrichtung erfolgendes Zusammenfügen eine Furnierbahn (16) beliebiger Länge und Breite geschaffen wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren der im Oberbegriff von Patentanspruch 1 angegebenen Art sowie eine Vorrichtung, die zum Durchführen des Verfahrens besonders geeignet ist.

    [0002] Aus der Praxis um aus "Flurniere, Lagenhölzer und Tischlerplatten", Verfasser Kollmann, herausgegeben 1962 vom Springer-Verlag, sind Terfahren bekannt, bei welchen mit aufwendigem Einsatz an menschlichen Arbeitskräften aus dem Ausgangsfumier die unbrauchbaren Flächenbereiche ausgeschnitten und qualitativ unterschiedliche Flächenbereiche ebenfalls in einzelne Furnierstreifen aufgeteilt werden. Dabei entstehen Streifen unterschiedlicher Breite ebenso wie Furnierteile mit festen Breiten, die zum Endprodukt in definierten Beziehungen stehen, z.B. volle Breiten, Halbbreiten, Drittelbreiten usw.. Ein Teil der Streifen unterschiedlicher Breite enthält unbrauchbare Flächenbereiche, die abgetrennt werden müssen. Die entstehenden Kürzungen müssen, da sie unterschiedlich breit und deshalb zunächst zum Zusammensetzen in Längsrichtung nicht geeignet sind, in Standardlängen geschnitten werden, was eine optimale Nutzung der angebotenen Furnierfläche ausschließt. Die aus den Kürzungen sich ergebenden Furnierstreifen gleicher Länge werden nach einem bekannten Verfahren zunächst quer zur Faserrichtung zusammengesetzt und dann in gleiche Breiten geschnitten. Erst jetzt sind sie zum Zusammensetzen in Längsrichtung nach einem bekannten Verfahren geeignet und können dann in die dem Endprodukt entsprechende Länge aufgeteilt werden. Diese Prozesse sind wegen der Ungleichförmigkeit der Furnierteile nur schwer automatisierbar. Die Ausbeute an brauchbarer Furnierfläche ist wegen der Notwendigkeit der Beschränkung auf wenige Standapdiängen bei den Kürzungen nicht optimal.

    [0003] Ein weiteres qualitatives Problem stellen bei den bekannten Verfahren die obenerwähnten festen Breiten dar. Diese enthalten wegen der ungleichmäßigen Holzstruktur in vielen Stücken naturgemäß Flächenanteile höherer und niederer Qualität. Der Anteil niederer Qualität in einem größeren Stück entwertet das ganze Stück und ordnet es dieser niederen Qualität zu. Den qualitativ höherwertigen Anteil für diese höhere Qualität zu retten würde bedeuten, daß das Stück in Streifen zerlegt werden müßte, was man wegen des mit der Streifenverarbeitung nach bisherigen Verfahren verbundenen hohen Arbeitsaufwandes möglichst vermeidet. Die Folge ist, daß die Betriebe fast ständig unter einem Mangel an höherwertigen Qualitäten leiden, während mindere Qualitäten in großen Menden vorhanden sind und die für andere Zwecke dringlicher gebrauchten Lagerräume belasten.

    [0004] Bei einem weiteren in Heft 11/1980, S. 902-904, und 909 der Zeitschrift "Holz-und Kunststoffverarbeitung, beschriebenen Verfahren wird vorgeschlagen, die aus in Faserrichtung relativ kurzen Rohholzblöcken durch Fehlerausschnitt gewonnenen unterschiedlich breiten Furniere zunächst in Querrichtung endlos zusammenzusetzen, dann in Furnierblätter gleicher Breite zu zerteilen, diese Furnierblätter in Längsrichtung endlos zusammenzusetzen, anschließend in Längsrichtung auf gleiche Längen zu bringen und sie ggf. nochmals in Querrichtung endlos zusammenzusetzen. Abgesehen davon, daß das Problem der optimalen Holznutzung auch bei diesem Verfahren nur sehr unvollkommen gelöst ist, weil für Furniere mit kürzeren als der Schälblocklänge keine Verwendung angegeben wird, müssen hier erhebliche qualitative Bedenken geäußert werden, weil die Längszusammensetzung relativ großer Furnierbreiten naturgemäß zu einer Schwächung des Endproduktes über große Breitenanteile führt, was die Verwendbarkeit der Endprodukte einschränkt. Schließlich ist bei diesem Verfahren wegen der unterschiedlichen Ausgangsbreiten der Grad der Automatisierbarkeit erheblich eingeschränkt.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art sowie eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung anzugeben, mit denen Furnierbahnen unter größmöglicher Ausnutzung des Rohfurniers in beliebiger Länge und Breite rasch und wirtschaftlich herstellbar sind.

    [0006] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das im kennzeichnendenTeil des Hauptanspruches angegebene Verfahren gelöst.

    [0007] Infolge der stets gleichen Streifenbreite der zur Weiterverwertung bestimmten Streifen läßt sich das Verfahren einfach automatisch und mit geringstmöglichem Einsatz an Arbeitskraft durchführen. Andererseits ist die Möglichkeit gegeben, in Abhängigkeit von der Qualität und ausschließlich begrenzt durch die Abmessungen der für das Verfahren herangezogenen Vorrichtungen beliebige Furnierlängen bzw. Furnierbahnbreiten zu schaffen. Besonders vorteilhaft ist weiterhin, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren die als Ausgangsprodukte eingesetzten Furniere optimal ausgenutzt werden, d.h. daß tatsächlich nur diejenigen Flächenbereiche weggeworfen werden, die nicht für Furnierbahnen brauchbar sind. Der Grad der Ausnutzung der Fläche der Furnierbahnen läßt sich durch die Wahl der Breite der Streifen und auch die Festlegung der praktisch weiter benutzbaren Mindestlänge in einem weiten Bereich regulieren. Anspruch 2 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsvariante. Bei diesem Sortierschritt liegen nurmehr Streifen und Streifenabschnitte vor, die praktisch weiterverwertbar sind und sich ggf. nur hinsichtlich ihrer Qualität und anderer Charakteristika unterscheiden. Das Sortieren nach diesen Kennungen läßt sich wesentlich einfacher durchführen, als dies bisher der Fall war, da hier Materialeinheiten exakt gleicher Breite vorliegen, die einerseits die Qualitätserkennung vereinfachen und andererseits die einwandfreie Bewegung und automatische Steuerung der Materialbewegung erleichtern.

    [0008] Ein weiterer, wichtiger Gesichtspunkt, der in das erfindungsgemäße Verfahren Eingang findet, geht aus Anspruch 3 hervor. Mit diesen Maßgaben kann nicht nur der Grad der Ausnutzung des Rohholzes vorherbestimmt werden, sondern es ist eine individuelle Anpaßbarkeit an den jeweiligen Holztyp gegeben, der erfindungsgemäß verarbeitet wird.

    [0009] Eine alternative Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert Anspruch 4. Danach wird brauchbares und qualitativ über größere Flächenbereiche gleichwertiges Furnier nicht erst in die Streifen zerteilt um dann wieder zusammengefügt zu werden. Vielmehr können diese gleichwertigen größeren Furnierbahnteile gleich zu vollen oder Teilbreiten geschnitten und mit den gleichbreiten Streifen zu einer Furnierbahn beliebiger Breite zusammengesetzt werden, wobei letztere Streifen nach den im Hauptanspruch gekennzeichneten Kriterien hergestellt wurden.

    [0010] Ein weiterer, zweckmäßiger Gesichtspunkt geht aus Anspruch 5 hervor. Hier ist beispielsweise daran gedacht, unterschiedlich lange Streifen, die aus der Lagerhaltung stammen können, gleich breit sind und gleiche Qualitätseigenschaften aufweisen, zu der Furnierbahn zusammenzufügen. Das Zusammenfügen bereitet hierbei kein Problem, da die Streifen mit parallelen und geradlinig verlaufenden Randkanten versehen sind, die sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zwingend ergeben.

    [0011] Ein weiterer, wichtiger Gedanke ist in Anspruch 6 enthalten. Hier wird die Möglichkeit eröffnet, daß in Längsrichtung aus brauchbaren und qualitativ beurteilten Streifenabschnitten zusammengesetzte Furnierstreifen mit an sich von vornherein brauchbaren und daher nicht in Längsrichtung zusammengesetzten langen Streifen zu einer Furnierbahn beliebiger Breite und der Ursprungslänge zusammengesetzt werden.

    [0012] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Anzahl verschieden zusammengestellter maschineller Konfigurationen denkbar, von denen die in Anspruch.7 beschriebenenden Bedürfnissen der Praxis besonders güt entsprechen dürfte. Die einzelnen Verfahrensschritte werden fortlaufend an dem Ausgangsprodukt und den Zwischenprodukten durchgeführt, wodurch sich ein zwingender Materialfluß und eine große Verarbeitungsgeschwindigkeit ergibt. Die einzelnen Vorrichtungskomponenten können nach Art einer Fertigungsstraße.hinter- bzw. nebeneinander angeordnet sein, so daß der zur Verfügung stehende Platz optimal ausgenützt wird.

    [0013] Damit auch Furnierbahnen mit unterschiedlicher,aber gleichbleibender Qualität erzeugbar sind, ist es zweckmäßig, die Vorrichtung gemäß Anspruch 7 durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 8 zu ergänzen.

    [0014] Nachstehend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand der Zeichnungen erläutert.

    [0015] Es zeigen:

    Fig.la bis 1c eine schematisch dargestellte Schälfurnierbahn, die in Andeutung der weiteren Verarbeitung zeichnerisch nach Art eines Rasters so aufgeteilt ist, wie sie bearbeitet werden soll,

    Fig.2 einen nach dem Verfahren hengestellten Teil einer Furnierbahn,

    Fig.3 einen Teil einer Furnierbahn, anhand dessen eine Ausführungsvariante erkennbar ist,

    Fig.4 einen Teil einer Furnierbahn, anhand dessen eine weitere Ausführungsvariante erkennbar ist,

    Fig.5 eine schematische-Darstellung einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Vorrichtung in einer Draufsicht.



    [0016] In den Fig.1a bis 1c ist ein aus einem Rundholzblock durch Rundschälen gewonnenes Schälfurnierbahn 5 erkennbar, die zeichnerisch in drei Abschnitte aufgeteilt ist, obwohl die Schälfurnierbahn 5 fortlaufend anfällt.

    [0017] Sie weist gedachte Seitenränder 1,2 auf. Mit annähernd in Faserrichtung verlaufende Trennlinien 3 werden aus der Schälfurnierbahn 5 Streifen gleicher Breite ausgeschnitten. Die quer zur Faserrichtung verlaufenden und in gleichen Abständen liegenden Linien 4 deuten eine Querraster-Tei lung an, innerhalb derer eine Furnierteilung quer zur Faserrichtung möglich ist.

    [0018] Der Schälprozeß liefert, in Fig.1a beginnend, zunächst einzelne unförmige Furnierstücke, die, bei jeder Schälumdrehung größer werdend, allmählich in ein immer vollständiger werdendes Furnierband übergehen. Gegen Ende des Schälprozesses, Fig.1c, nähert sich die Furnierbahn 5 dem Kernbereich des Rundholzabschnittes, wo schwerwiegende Furnierfehler 6, z.B. breite Risse und große Astlöcher in zunehmendem Maß auftreten.

    [0019] Erfindungsgemäß wird nun die Furnierbahn 5 und auch ihre Einzelstücke in einzelne, gleichbreite Streifen mit einer dem Zwischenabstand zwischen cen Trennlinien 3 entsprechenden Breite durch etwa parallel zur Faserrichtung geführte Schnitte gebildet. Es entstehen dabei drei Kategorien von Streifen, nämlich Streifen Sa mit in Faserrichtung voller Länge, nicht vollflächige Streifen Sb, bei denen jedoch ein bestimmter Längsabschnitt noch praktisch verwertbar ist, und Streifen Sc, die über ihre gesamte Länge keine praktisch verwertbaren Längsabschnitte besitzen. In der gezeigten Rasterung wird nun eine bestimmte Längeneinheit, beispielsweise repräsentiert durch den Abstand zwischen fünf Linien 4, als diejenige Länge ausgewählt, die noch einen praktisch verwertbaren Streifenlängsabschnitt Sd ergibt. Aus allen Streifen Sb werden dann Streifenabschnitte Sd geschnitten, deren gemeinsames Merkmal rechteckige Flächen gleicher Breite und mindestens der Länge Sd ist. Die Streifen Sc können ebenso wie die nicht verwertbaren Reste der Streifen Sb im Querraster zerkleinert und ausgeschieden werden. Die Zerkleinerung im Querraster kann alternativ jedoch auch unterbleiben, das Ausscheiden also in jeweils anfallender Größe erfolgen.

    [0020] Es verbleiben somit nur mehr Streifen Sa und Streifenabschnitte Sd, die sämtlich praktisch weiterverwertbar sind,wobei gemäß den Fig.la bis 1c noch keine Unterscheidung hinsichtlich der Qualität, der Färbung oder der Faserstruktur getroffen wird. In der Praxis treten hier jedoch Unterschiede auf, die es erforderlich machen, eine Sortierung vorzunehmen, so daß dann mehrere Gruppen unterschiedlicher Qualität aus den Streifen Sa und den Streifenabschnitten Sd gebildet werden. In den Fig. 1a bis 1c sind die Unterschiede der Streifen, ausgenommen die Qualitätsunterschiede, durch unterschiedliche Schraffuren angedeutet. Freibleibende Flächen stellen nutzbares Furnier dar. Schräg-schraffierte Flächen sind Streifenteile Sc, die überhaupt kein nutzbares Furnier enthalten, Quergeteilte Flächenbereiche stellen Teile der Streifen Sb dar, die entweder keine vollen parallelen Schnittkanten haben oder eine zu geringe und unterhalb der Länge der Streifenabschnitte Sd liegende Länge ergäben.

    [0021] Das vorerwähnte Verarbeitungsverfahren cer Schälfurnierbahn 5 wird nur anhand der in Fig.5 angedeuteten Vorrichtung, die eine von mehreren möglichen . Anordnungen darstellt, im Detail erläutert.

    [0022] In der Vorrichtung wird das vorzugsweise getrocknete und vorzugsweise in einem Rundschälprozeß gewonnene Rohfurnier 5 einer Zerteilvorrichtung 25 zugeführt, die das Rohfurnier 5 etwa parallel zur Faserrichtung in Streifen Sa, Sb und Sc zerlegt. Das kann bei gleichmäßig geringer Furniervorschubgeschwindigkeit durch eine ortsfest im Takt arbeitende oder bei höherer Vorschubgeschwindigkeit durch eine während des Teilvorganges mitbewegte Teilvorrichtung geschehen. Aber auch ein schrittweise exakt gesteuerter Furniervorschub ist bei ortsfest arbeitender Teilvorrichtung möglich.

    [0023] Zweckmäßig wird mit dem Teilprozeß sofort das Vereinzeln der Streifenelemente durch Herstellen gleicher Abstände zwischen ihnen verbunden, so daß die Streifen auf der anschließenden Transporteinrichtung 7 liegen. Die nachfolgende Erkennunpsvorrichtung 8 erkennt, welche Streifen der Kategorie Sa angehören und somit unbearbeitet weitergeleitet werden können, welche als Kategorie Sb in welchem Bereich beschnitten werden müssen und welche keine parallelen Kanten ausreichender Länge haben, so daß sie als Kategorie Sc = Abfall,angesprochen werden. Die Erkennungsvorrichtung 8 trifft ihre Feststellungen in an sich bekannter Weise, speichert sie und löst in der nachfolgenden Trenn- und Zerkleinerungsanlage 9, die z.B. aus in engem Raster angeordneten, ein- und ausschwenkbaren Sägen, Kreismessern o.ä., aber auch aus energiereichen Strahlen bestehen kann, entsprechende Steuersignale aus. Es ist denkbar, daß sämtliche, nicht verwertbaren Teile in so kleine Stücke zerlegt werden, wie die Rasterung es zuläßt. Dann dürfte es zweckmäßig sein, den gesamten Abfall sofort in der Trenn- und Zerkleinerungsanlage 9 abzuführen, weil der Weitertransport so kleiner Stücke nicht unproblematisch ist. Es ist aber auch möglich, in der Trem-und Zerkleinenungsanlage 9 nur die zum Trennen zwischen verwertbaren und nicht verwertbaren Furnierteilen erforderlichen Trennelemente anzusprechen, im Fall von Sc-Teilen also überhaupt keines. Dann werden alle Teile zunächst aus der Trenn-und Zerkleinenungsanglage 9 heraus und in eine Ausscheidevorrichtung 10 hineintransportiert, deren Weichen von der Erkenngsvorrichtung 8 gesteuert werden können.

    [0024] Nach dem Ausscheiden des Abfalls liegen nur mehr brauchbare Furnierteile gleicher Breite in den Kategorien Sa und Sd vor. Nun würde in der überwiegenden Zahl der praktischen Fälle eine qualitative Selektierung erfolgen, auf deren Darstellung in Fig-5 verzichtet wurde, weil diese dadurch unnötig kompliziert würde. Die qualitative Selektrierung kann sowohl manuell als auch mit Hilfe einer Reihe von bekannten automatischen Erkennungsmethoden durchgeführt und gesteuert werden. Bei technisch hochwertiger Lösung läßt sie sich mit der wiederum schematisch dargestellten Trennung der Kategorien Sa und Sd in den Ausscheidevorrichtungen 11 für Sd und 12 für Sa verbinden.

    [0025] Der praktische Betrieb wird nun in den meisten Fällen eine Zwischenmagazinierung der Streifen Sa und Streifenabschnitte Sd getrennt nach Qualitäten erfordern. In Fig.5 wurde auf die Darstellung der Magazinierung ebenfalls verzichtet. Vielmehr wurde hier eine unmittelbare Weiterverarbeitung zu einer erfindungsgemäßen Furnierbahn 16 dargestellt, deren Faserlänge erheblich größer ist als die Faserlänge des Rohfurniers 5. Dabei werden die qualitativ gesammelten Streifenabschnitte Sd und Streifen Sa jeweils Längszusammensetzeinrichtungen 13 zugeführt, in welchen sie in an sich bekannter Weise zunächst zu theoretisch endlosen Furnierbändern gleicher Breite zusammengesetzt und anschließend in die dem Endprodukt angepaßte neue Länge zerteilt werden. Dabei gibt es nach der Erfindung die Möglichkeiten, entweder die Kategorien Sa und Sd je für sich oder untereinander gemischt nach Willkür oder System zusammenzusetzen und weiterzuverarbeiten oder erneut zu magazinieren. Auch bei der Weiterverarbeitung bestehen, falls Streifen neuer Länge getrennt aus den Kategorien Sa und Sd hergestellt wurden, die Möglichkeiten, die Furnierbahn 16 sowohl zunächst aus ursprünglich der Kategorie Sa und dann aus ursprünglich der Kategorie Sd angehörenden Elementen oder umgekehrt zusammenzusetzen, als auch die Elemente nach Willkür oder System gemischt zusammenzusetzen. Letzteres Prinzip wurde in Fig.5 dargestellt.

    [0026] Die Vorrichtungen 14 enthalten hier je einen Vorrat an Streifen neuer Länge, die jeweils aus den Kategorien Sa und Sd gewonnen wurden und die sie - hier in regelloser Folge - an die darunterliegende Transporteinrichtung weitergeben. Diese führt die Streifen neuer Länge - ggf. nach entsprechender Kantenvorbereitung, die auch schon in den Längszusammensetzeinrichtungen 13 vorgenommen worden sein kann - der Querzusammensetzanlage 15 zu, wo die Elemente in bekannter Weise zu der Furnierbahn 16 zusammengesetzt und dann entweder endlos aufgewickelt, endlos weiterverarbeitet oder aber - wie dargestellt - mit Hilfe der Zerteileinrichtung 17 zu Furnierblättern in vom Endprodukt abhängiger Breite aufgeteilt und als Furnierstapel 18 gesammelt werden können.

    [0027] Die einzelnen Vorrichtungskomponenten werden von einer Steuervorrichtung 19 automatisch gesteuert, die über Anschlußleitungen mit den einzelnen Komponenten verbunden ist.

    [0028] Die Vorrichtung kann ohne weiteres auch so ausgelegt werden, daß der aus Fig.lb erkennbare Bereich des Rohfurniers, in dem fast nur vollverwertbare Flächenbereiche vorliegen, in einzelne breite Teile zerteilt wird, die ggf. schon der endgültigen Breite des Endproduktes entsprechen.

    [0029] 

    Fig.2 zeigt beispielsweise den auf Fertigbreite geschnittenen Teil einer Furnierbahn mit einer bestimmten Länge und Breite, die bereichsweise aus je Kategorie Sa und Sd getrennt hergestellten Streifen neuer Länge hergestellt ist, wobei diese neue Länge wesentlich größer ist als die ursprüngliche Rohfurnierlänge Sa.

    Fig.3 zeigt eine weitere Verfahrensvariante, wobei hier der auf Fertigbreite geschnittene Teil einer Furnierbahn in Faserrichtung der ursprünglichen Rohfurnierlänge Sa entspricht. Ergänzt wird das Furnier-' blatt durch in diesem Falle aus in Länge Sa zusammengesetzte Teile der Kategorie Sd.

    Fig.4 schließlich zeigt als ebenfalls erfindungsgemäße Variante einen auf Fertigbreite geschnittenen Teil einer Furnierbahn, in dem eine große Teilbreite (hier Halbbreite) mit Streifen Sa und aus Teilen Sd längszusammengesetzten Streifen kombiniert wurde.




    Ansprüche

    1. Verfahren zum Herstellen einer Furnierbahn durch flächiges Zusammenfügen einzelner Furnierstreifen begrenzter Länge und Breite, die aus Furnier in Abhängigkeit von Fehlerstellen und Qualitätsunterschieden ausgeschnitten werden, gekennzeichnet durch folgende Schritte:

    a) Zerteilen des vorzugsweise getrockneten Rohfurniers etwa parallel zur Faserrichtung in Streifen exakt gleicher Breite,

    b) Abtrennen der nicht nutzbaren Längsabschnitte von denjenigen Streifen, die über ihre Längserstreckung teilweise unzulässige Mängel aufweisen, unter Schaffung von Streifenabschnitten mit praktisch nutzbarer Mindestlänge,

    c) Ausscheiden derjenigen Streifen, die keine praktisch nutzbaren Teile aufweisen, sowie derjenigen unbrauchbaren Streifenteile, die von den nutzbaren Streifenabschnitten abgetrennt wurden,

    d) Zusammenfügen der brauchbaren Streifenabschnitte und ggf. auch der brauchbaren Streifen voller Länge in Streifenlängsrichtung zu endlosen Bändern und Zerteilung derselben in beliebige Streifenlängen sowie

    e) Zusammenfügen der gewonnenen theoretisch beliebig langen Streifen quer zu ihrer Längsrichtung zu der Furnierbahn beliebiger Länge und Breite.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch . gekennzeichnet , daß aus den brauchbaren Streifen und den brauchbaren Streifenabschnitten getrennte Gruppen unterschiedlicher Qualität und/ oder Färbung und/oder Fehlerstruktur gebildet werden, und daß aus jeder Gruppe endlose Bänder unterschiedlicher Qualität und/oder Färbung und/oder Fehlerstruktur gebildet werden.
     
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Streifenbreite aller Streifen und die Mindestlänge der mängelfreien Streifenabschnitte in Abhängigkeit von der Holzart und/oder der arttypischen Mängelcharakteristik gewählt werden.
     
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die auf Länge geschnittenen Bänder quer zu ihrer Längsrichtung mit brauchbaren Furnieren dieser Länge, aber größerer Breite als derjenigen, die die Streifen gleicher Breite aufweisen, zu einer Furnierbahn beliebiger Breite zusammengefügt werden.
     
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß Furnierstreifen gleicher Breite und unterschiedlicher Länge, die nicht einem einheitlichen Rohholzblock entnommen wurden, zu Furnierstreifen gleicher Länge und dann zu einer Furnierbahn beliebiger Breite zusammengesetzt werden.
     
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß bei durch die Länge des Rohholzblocks gegebener voller Länge der brauchbaren Furnierstreifen diese mit gleichlangen Streifen aus in Längsrichtung aneinandergefügten Streifenabschnitten zu einer Furnierbahn beliebiger Breite zusammengefügt werden.
     
    7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß den Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet

    - durch eine Rohfurnier-Zerteilvorrichtung (26) für die Streifenkategorien (Sa, Sb, Sc) in exakt gleicher Breite,

    - durch eine Vereinzelungseinrichtung (7) zur Herstellung gleicher Abstände zwischen den gewonnenen Streifen,

    - durch eine Erkennungsvorrichtung (8) zum Feststellen der Kategorie (Sc) jedes Streifens,

    - durch eine Trenn- und Zerkleinerungsanlage (9) zum Abtrennen nicht verwertbarer Streifenteile von brauchbaren Streifenabschnitten (Sd) und zum Zerkleinern getrennter Streifenteile,

    - durch eine Ausscheidevorrichtung (10) für die zerkleinerten Teile und durch weitere Ausscheidevorrichtungen (11 und 12), in der die Streifen voller Länge (Sa) von den Streifenabschnitten (Sd) getrennt gesammelt werden,

    - durch eine oder mehrere Längszusammensetzeinrichtungen (13) , in welchen die Streifenabschnitte (Sd) sowie ggf. auch die Streifen (Sa) zunächst zu in Faserrichtung endlosen Furnierbändern zusammensetzbar und dann in beliebige, der Endverwendung angepaßte Einzellängen unterteilbar sind,

    - durch eine Querzusammensetzanlage (15), in der die neu gewonnenen Einzellängen quer zur Faserrichtung zunächst endlos zusammengesetzt und dann durch eine Zerteileinrichtung (17) in Furnierlagen beliebiger, der Endverwendung angepaßter Breite zerlegt werden.


     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet

    - durch eine weitere Erkennungsvorrichtung zum Feststellen qualitativer Unterschiede zwischen den Streifen (Sa) bzw. Streifenabschnitten (Sd), mit der entsprechende Steuersignale auslösbar und an weitere Ausscheide- und Sammelvorrichtungen übermittelbar sind, in denen Streifen und Streifenabschnitte gleicher Qualitätsstufe getrennt zusammenfassbar sind.


     




    Zeichnung













    Recherchenbericht