[0001] Die Erfindung betrifft einen, auch für den mobilen Einsatz geeigneten, vorzugsweise
mit Niederdruck arbeitenden Acetylengas-Reaktor, insbesondere zur Speisung eines Kraftfahrzeugmotors,
bestehend aus einem Calciumcarbid-Vorratsbehälter, einer unterhalb des Vorratsbehälters
angeordneten, der Acetylenentwicklung dienenden Reaktionskammer, einem am Boden des
Vorratsbehälters angeschlossenen, in die Reaktionskammer hineinragenden Siebkorb,
an dem von eine Sprühdüsenanordnung zur Zufuhr des zur Reaktion erforderlichen Wassers
angeordnet ist, und einem am Boden der Reaktionskammer angeschlossenen Auslaßstutzen
für den anfallenden Calciumhydroxidschlamm bzw. Kalkstaub.
[0002] Ein solcher Acetylengas-Reaktor ist Gegenstand der deutschen Patentanmeldung P 31
31 670.0 des Anmelders.
[0003] Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Weiterentwicklung und Verbesserung eines
solchen in interner Praxis bereits erprobten Reaktors im Hinblick auf eine praxisgerechtere
Ver- und Entsorgung in Verbindung mit einer Kühlung und Reinigung des unter relativ
hohen Temparaturen erzeugten Acetylengases.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß getrennt von der Reaktionskammer
ein gesonderter, mit dem Wasserüberschuß der Reaktionskammer gespeisten Gassammel-
und Wasservorrats-Behälter angeordnet ist, daß der untere, den Wasservorrat enthaltende
Teil dieses Behälters über eine Leitung mit der Sprühdüsenanordnung verbunden ist,
daß von dem das Acetylen aufnehmenden oberen Bereich der Reaktionskammer eine Gasleitung
zu einer Bodenöffnung des gesonderten Behälters führt und daß der zu den Verbrauchern
führende Acetylengas-Austrittsstutzen im oberen Bereich des gesonderten Behälters
vorgesehen ist.
[0005] Diese erfindungsgemäße Ausbildung führt dazu, daß das gesamte durch Reaktion entstandene
sehr heiße Acetylengas zunächst einmal das Reaktionswasser im gesonderten Behälter
durchströmen muß und hierdurch eine erhebliche Abkühlung erfährt, bevor es sich im
oberen Teil des gesonderten Behälters im Gasraum sammeln und zum Verbraucher weitergeleitet
werden kann. Hierdurch wird auch die Bildung von Kondenswasser verhindert, welches
sonst mit in die Leitungswege zum Verbraucher und in die angeschlossene Brennkraftmaschine
eingebracht werden könnte.
[0006] Von Vorteil ist auch, daß nunmehr der eigentliche Reaktor wesentlich kleiner ausgebildet
werden kann, da Gas und Wasser im gesonderten Behälter gespeichert werden kann. So
kann in einem Reaktor von bestimmten Abmessungen ein größerer Vorrat an Calciumcarbid
eingelagert werden. Bei der Verwendung in einem Kraftfahrzeug könnte der Calciumcarbid-Vorratsbehälter
des Reaktors beispielsweise ein Fassungsvermögen von 20 kg Carbid erhalten, was bei
einem Kraftfahrzeug der Mittelklasse einer Fahrleistung von 300 bis 400 km entspricht.
[0007] Ein weiteres Merkmal der Erfindung betrifft das Sammeln des anfallenden Calciumhydroxidschlammes
bzw. Kalkstaubes, der nun gemäß der Weiterbildung dieser Erfindung über eine Rohrleitung
- gegebenenfalls unter Zuschaltung einer Pumpe - in einen getrennt aufzustellenden
Sammelbehälter geleitet wird. Wenn gemäß dem Vorschlag der Erfindung :gleiche Behälter
mit gleichen Anschlußmaßen für die Calciumcarbid-Nachfüllung und das Sammeln des Calciumcarbidschlammes
vorgesehen werden, besteht die Möglichkeit, einen nach der Carbidbeschickung leer
gewordenen Carbidbehälter zur Aufnahme des Carbidschlammes zu verwenden.
[0008] Für den Einsatz bei Kraftfahrzeugen könnte also auf einer "Tank"-Stelle jeweils immer
ein gefüllter Schlammbehälter abgegeben und der neu empfangene Carbidbehälter nach
seiner Entleerung in den Vorratsbehälter als nächster Schlammbehälter angeschlossen
werden.
[0009] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] In der nachfolgenden Beschreibung werden anhand der beigefügten Zeichnungen bevorzugte
Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Acetylengas-Reaktors näher erläutert.
[0011] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemäßen Niederdruck-Acetylengas-Reaktor
in Mehrkammer-Bauart,
Fig. 2 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines an den Reaktor anschließbaren Sammelbehälters
für den anfallenden Calciumhydroxidschlamm bzw. Kalkstaub und
Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform in schematischer Darstellung.
[0012] Wie die Fig. 1 zeigt, besteht der erfindungsgemäße Reaktor aus einem im wesentlichen
zylindrischen Gehäuse 1, einem gesonderten Gassammel - und Wasservorrats-Behälter
2 und einem abnehmbaren Sammelbehälter 3 (Fig. 3) für den anfallenden Calciumhydroxidschlamm
bzw. Kalkstaub. Das Gehäuse 1 umschließt den Calciumcarbid-Vorratsbehälter 4, der
durch einen trichterförmigen Boden 5 von der eigentlichen Reaktionskammer 6 getrennt.
ist. Die obere Stirnfläche 7 des Gehäuses 1 weist in der.Mitte eine Einfüllöffnung
8 auf, die mit einem Einfüllstutzen 9 in Verbindung steht, der sich mit einer Schraubkappe
10 verschliessen läßt. Um eine Geruchsbelästigung beim Nachfüllen des Calciumcarbids
zu vermeiden, kann vor der Einfüllöffnung 8 eine federnd in der Schließlage gehaltene
Verschlußklappe 11 vorgesehen sein.
[0013] In seiner Mitte ist der trichterförmige Boden 5 des Vorratsbehälters 4 mit einem
sich im wesentlichen senkrecht darunter erstreckenden zylindrischen Siebkorb 12 versehen,
in den das Calciumcarbid aus dem Vorratsbehälter 4 unter dem Einfluß der Schwerkraft
eintreten kann. Dieser Siebkorb besteht aus perforiertem Blech oder auch aus Drahtgeflecht.
Die Maschenweite des Geflechts ist an den Seitenwänden des Siebkorbes 12 relativ klein,
da das Carbidgranulat unter dem Einfluß der Reaktionshitze pulverisiert. Im Gegensatz
zu den Seitenwänden des Siebkorbes ist die Bodenfläche 12a des Siebes etwas grobmaschiger,
damit es dort nicht zu Verklebungen und Verkrustungen des pulverisierten Calciumcarbidgranulates
kommen kann und die Abfuhr des Calciumhydroxidschlammes bzw. Kalkstaubes nicht behindert
wird.
[0014] Der Siebkorb 12 ist von einer ringförmigen Sprühdüsenanordnung 13 umgeben, mit der
das zur Reaktion erforderliche Wasser gegen die Wandungen des Siebkorbes 12 und gegen
das im Siebkorb enthaltene Calciumcarbid gesprüht werden kann. Die Sprühdüsenanordnung
besteht aus einem Ringrohr 14, welches den Siebkorb 12 konzentrisch umgibt. An Stelle
eines in sich geschlossenen Ringrohres 14 kann auch, wie Fig. 2 zeigt, ein kreisringförmig,
sich nahezu über den gesamten Umfang erstreckendes Rohr dienen, das am freien Ende
verschlossen ist. Die Versorgung des Ringrohres 14 erfolgt über eine Leitung 15, welche
die Wandung des Gehäuses 1 durchquert und mit dem unteren Teil des gesonderten Behälters
2 in Verbindung steht, in welchem das zur Reaktion erforderliche Wasser auf Vorrat
gehalten wird. Die Wasserförderung vom gesonderten Behälter 2 zur Sprühdüsenanordnung
13 geschieht vorzugsweise über eine in die Leitung 15 eingeschaltete Pumpe 17, die
das Wasser am Bodenanschluß 18 des Behälters 2 absaugt.
[0015] Am inneren Umfang des Ringrohres 14 befinden sich über den Umfang verteilt mehrere
Sprühdüsen 19, über die das am Ringrohr benötigte Wasser in Richtung auf den Siebkorb
12 zugeführt werden kann. Diese Sprühdüsen 19 sind so gerichtet, daß sie einen großen
Teil der Wandungen des Siebkorbes 12 und des in ihm enthaltenden Calciumcarbids bestrahlen
können. Vorzugsweise sind jedoch mindestens einzelne der Düsen 19 so gerichtet, daß
sie den Durchlauf der Calciumcarbidpartikel bzw. des Calciumcarbidpulvers in Richtung
zum Sammelbehälter 3 unterstützen. Bei Verwendung einer Pumpe 17, kann diese vorzugsweise
elektrisch aus der Bordbatterie angetrieben werden.
[0016] Wie in der vorerwähnten älteren Patentanmeldung P 31 31 670.0 des Anmelders beschrieben,
kann die Pumpe 17 auch mit einem Sensor 38 gesteuert weden, welcher den Gasdruck im
oberen Teil 27 des gesonderten Behälters 2 erfaßt, um die Pumpe 17 nur dann einzuschalten,
wenn ein voreingestellter minimaler Druck von beispielsweise 100 mb unterschritten
wird.
[0017] Ein unterhalb des Siebkorbes 12 angeordneter Trichter 21 sammelt den aus dem Siebkorb
nach unten herausfallenden Calciumhydroxidschlamm und leitet ihn in eine den Boden
des Gehäuses 1 durchquerende Leitung 22, von der aus der Calciumhydroxidschlamm unter
dem Einfluß der Schwerkraft, unterstützt durch den in der Reaktionskammer 6 herrschenden
Druck, zum Sammelbehälter 3 gelangen kann.
[0018] Je nach den Betriebsbedingungen kann auch in die Leitung 22 eine weitere elektrisch
aus der Bordbatterie angetriebene Förderpumpe 23 vorgesehen sein.
[0019] Zur einfacheren Entsordung des Reaktors vom anfallenden Calciumhydroxidschlamm ist
der Sammelbehälter 3 nicht fest mit dem Gehäuse 1 verbunden. Auch hier ist genauso
wie am Carbideinfüllstutzen 9 eine Schraubkappe 24 vorgesehen, über die sich der Sammelbehälter
3 anschliessen und bei Bedarf leicht entfernen läßt. Verständlicherweise sind der
Carbideinfüllstutzen und auch die Anschlußleitung zum Sammebehälter 3 mit entsprechenden
Dichtungen versehen, damit es nicht zu einem Entweichen des erzeugten Acetylengases
und auch nicht zu einer Geruchsbelästigung der Umweikt kommen kann,
[0020] Vorzugsweise sind gemäß der vorliegenden Erfindung die Schraubkappen 10 und 24 identisch
ausgebildet, so daß man entleerte auf den Carbideinfüllstutzen 9 aufsetzbare Carbid-Vorratsbehälter
nach ihrer Entleerung in den Vorratsbehälter 4 als Sammelbehälter verwenden kann.
So entfällt zum Auffüllen des Vorratsbehälters 4 eine Leerung des Sammelbehälters
3, der mit seiner Füllung abgegeben werden kann, um durch einen entleerten Darbid-Vorratsbehälter
ersetzt zu werden.
[0021] Das in der Reaktorkammer beim Besprühen des Siebkorbinhaltes entstehende Acetylengas
ist außerordentlich heiß, so daß es zu Kondensationserscheinungen kommen kann. Damit
keinesfalls Kondenswasser zu den Acetylengas-Verbrauchern weitergeleitet wird, erfolgt
bei dem erfindungsgemäßen Reaktor die Gasabfuhr aus der Reaktionskammer in deren obereich
Bereich über eine dort einmündende am Ende offene Gasleitung 25, die die Wand des
Gehäuses 1 durchquert und über die Bodenöffnung 26 in den unteren Teil 16 des gesonderten
Behälters 2 eintritt. Wenn das Acetylengas an der Bodenöffnung 26 eintritt, durchquert
es zunächst den im unteren Teil 16 des Behälters 2 vorhandenen Wasservorrat und sammelt
sich dann im oberen Teil 27 des Behälters 2. Von dort kann das gesammelte Acetylengas
über den Gasaustrittsstutzen 20 abgeführt werden. Dieser Stutzen 20 steht mit einem
Druckminderventil 28 in Verbindung, mit dem der Gebrauchsdruck des Gases eingestellt
werden kann. Vom Druckminderventil 28 führt eine Rohrleitung 29 zu einem.Impulser
30 bzw. einem Mischventil und von dort zum Verbraucher.
[0022] Zum Auffüllen des Vorratswassers ist in der oberen Stirnwand 31 des Behälters 2 ein
Wassereinfüllstutzen 32 vorgesehen, der selbstverständlich gasdichtverschließbar sein
muß. Eine weitere Wasserauffüllung erfolgt über eine Verbindungsbohrung 33 zwischen
der Reaktionskammer 6 und dem Behälter 2. Über diese Öffnung 33 wird kontinuierlich
das überschüssige Wasser aus der Reaktionskammer 6 zum Behälter 2 ab-. geführt, in
dem verständlicherweise der Wasserspiegel unterhalb des Niveaus der Öffnung 33 gehalten
wird.
[0023] Der erfindungsgemäße Gasreaktor arbeitet wie folgt:
[0024] Nach einer Befüllung des Calciumcarbid-Vorratsbehälters 4 aus einem Behälter 3 über
den Carbid-Einfüllstutzen 9 wird der entleerte Carbidbehälter am Schraubstopfen 24
angeschlossen, um dann anschließend als Sammelbehälter für den Calciumhydroxidschlamm
zu dienen. Über den Wassereinfüllstutzen 32 wird der Behälter 2 bis etwas unterhalb
der Öffnung 33 mit Wasser gefüllt. Aufgrund der Schwerkraft, im Fahrbetrieb noch durch
übliche Fahrzeugerschütterungen begünstigt, füllt das Calciumcarbid -den Siebkorb
12 an. Sobald jetzt unter Steuerung des Sensors 28 mittels der Pumpe 17 Wasser aus
dem Behälter 2 zur Sprühdüsenanordnung 13 gefördert wird, kommt es zur Reaktion in
der Reaktionskammer 6, d. h., zur Erzeugung von relativ heißem Acetylen, welches über
die Gasleitung 25 durch den Wasservorrat hindurch den oberen Teil 27 des Behälters
erreichen kann.
[0025] Durch die Besprühung des Calciumcarbids im Siebkorb 12 zerfallen die Carbidpartikel
und können dann, sofern sie kleiner als die Maschenöffnung des Siebkorbbodens (12a)
sind, nach unten herausfallen. Dieses Herausfallen wird durch die Wasserströmung begünstigt.
Über den Trichter 21 und die Leitung 22 gelangt dann der Calciumhydroxidschlamm in
den Sammelbehälter 3. Entsprechend der Abfuhr des Calciumhydroxidschlammes kann dann
aus dem Vorratsbehälter 4 weiteres Carbid in den Siebkorb 12 zur nachfolgenden Reaktion
eintreten. Die in die Leitung 22 eingeschaltete Pumpe 23 ist so ausgebildet, daß sie
lediglich den unter Druckeinwirkung komprimierten Schlamm aus dem Trichter 21 abführt
und dabei zugleich eine Sperre gegen ein unerwünschtes Entweichen des Acetylengases
aus der Reaktionskammer 6 bildet.
[0026] Dadurch, daß erfindungsgemäß der Reaktor nunmehr aus mehreren Kammern besteht, ergibt
sich einerseits ein größeres Einfüllvolumen für den Vorratsbehälter 4 und andererseits
eine niedrigere Bauart, die den Einbau des Reaktors in Kraftfahrzeuge erleichtert.
Von besonderem Vorteil ist auch, daß die Beschickung des Reaktors mit Wasser möglich
ist, ohne die eigentliche Reaktionskammer 6 nach außen zu öffnen. Hierdurch sind Geruchsbelästigungen
ausgeschlossen. Ebenfalls besonders günstig ist beim erfindungsgemäßen Reaktor, daß
der Sammelbehälter 3 getrennt vom Reaktorgehäuse 1 angeordnet ist und sich somit sehr
leicht vom Reaktor trennen läßt. Von ganz besonderer Bedeutung ist jedoch beim erfindungsgemäßen
Reaktor, daß das in der Reaktionskammer 6 entstehende sehr heiße Acetylengas in dem
gesonderten Behälter 2 gut gekühlt werden kann, so daß es nicht zu unerwünschten Kondensatzbildungen
in den Gasleitungen zum Verbraucher und im Verbraucher selbst kommen kann.
[0027] In Verbindung mit einem in der Praxis erprobten erfindungsgemäßen Acetylengas-Reaktor
sei noch erwähnt, daß besonders gute Ergebnisse zu erzielen waren, wenn der Siebkorb
an seinen Seitenwänden eine Maschenweite von ca. 20 Maschen/cm
2.
[0028] Bei der in Fig.4 dargestellten abgewandelten Ausführungsform der Erfindung besteht
der Acetylengas-Reaktor im wesentlichen aus drei Behältern 101, 102 und 140. Das eigentliche
Reaktorgefäß 101 deckt sich im wesentlichen mit dem Gefäß 1 der Fig. 1 bis 3. Unterschiedlich
ist jedoch,
'daß der Carbid-Vorratsraum 104 nach unten durch einen schräg abfallenden Boden begrenzt
wird, an den sich ein flach ausgebildeter Siebkorb 112 anschließt, der zum Inneren
des Behälters 101 gerichtet ist und sich über die Breite des Gefäßes 101 bis etwa
zur Mitte erstreckt. Über diesem Siebkorb 113 erstreckt sich in gleichen Längen-und
Breitenabmessungen eine flache Düsenanordnung 113, die über eine Leitung 115, eine
Wasserpumpe 117 und eine Leitung 118 aus der Wasserkammer 116 des kombinierten Gas-
und Wasserbehälters 102 gespeist wird. Das im Gasraum 106 des Behälters 101 entstehende
Acetylengas wird über eine Leitung 115, eine Pumpe 117 und eine Leitung 118 in den
mit Wasser gefüllten Raum 116 des Behälters 102 eingeleitet, so daß dort das Gas im
Wasser gekühlt werden kann, um anschließend in den Gasraum 127 aufzusteigen, wo es
über das Druckminderventil 128 und das Mischventil 130 den Acetylengas-Verbraucher
erreichen kann.
[0029] Auch hier ist an den Gasvorratsraum 127 ein die Wasserzufuhr zum Reaktor steuernder
Sensor 138 vorgesehen. Ein Überdruckventil 149 verhindert das Entstehen eines Überdruckes
im Gasraum 127.
[0030] Anders als bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 3 wird am Boden des Reaktorgehäuses
101 über die Leitung 122 der gesamte Schlamm abgezogen und mittels einer Pumpe 123
über eine Leitung 143 in den schon erwähnten dritten Behälter 140 gefördert. Durch
diese Maßnahme können der trichterförmige Ansatz 21 des Filterkorben und die Wasserüberleitungsöffnung
33 zum Fortfall kommen.
[0031] Wie Fig. 4 erkennen läßt, befindet sich innerhalb des mit einem Deckel 141 gasdichtverschließbaren
Behälters 140 auf Stützen 142 abgestützt ein nach oben offener Filterkorb, dessen
Wandungen und dessen Boden wasserdurchlässig ist, aber die festen'Teile des CarbidSchlammes
zurückhält. Das sich am Boden des Behälters 140 ansammelnde Wasser wird über eine
Pumpe 145 und eine Leitung 146 in das Wasserabteil 116 des Behälters 102 gefördert.
Nachdem der Filtereinsatz 103 mit den Feststoffen des Hydroxidschlammes gefüllt ist,
kann man nach Öffnen des Deckels 141 den an seiner offenen oberen Seite über die Leitung
144 zur füllenden Filterkorb 103 am Handgriff 143 aus dem Behälter 140 herausnehmen,
um dann einen neuen Filterkorb 103 einzusetzen.
[0032] Die in der Leitung 146 und 125 eingesetzten Rückschlagventile 147 und 148 dienen
der Sicherheit der Reaktoranlage uns dind allein in Richtung zum Wasservorratsraum
116 durchlässig und sperren in der entgegengesetzten Richtung.
1. Acetylengas-Reaktor, insbesondere zur Speisung eines Kraftfahrzeugmotors, bestehend
aus einem Calciumcarbid-Vorratsbehälter, einer unterhalb des Vorratsbehälters angeordneten,
der Acetylenentwicklung dienenden Reaktiönskammer, einem am Boden des Vorratsbehälters
angeschlossenen, in die Reaktionskammer hineinragenden Siebkorb, an dem eine Sprühdosenanordnung
zur Zufuhr des zur Reaktion erforderlichen Wassers angeordnet ist, und einem am Boden
der Reaktionskammer angeschlossenen Auslaßstutzen für den anfallenden Calciumhydroxidschlamm
bzw. Kalkstaub dadurch gekennzeichnet, daß getrennt von der eigentlichen Reaktionskammer
(6) ein gesonderter, mit dem Wasserüberschuß der Reaktionskammer (6) gespeisten Gassammel-
und Wasservorrats-Behälter (2) angeordnet ist, daß der untere, den Wasservorrat enthaltende
Teil (16) dieses Behälters (2) über eine-Leitung (15) mit der Sprühdüsenanordnung
(13) verbunden ist, daß von dem das Acetylen aufnehmenden oberen Bereich der Reaktionskammer
(6) eine Gasleitung (25) zu einer Bodenöffnung (26) des gesonderten Behälters (2)
führt und daß der zu den Verbrauchern führende Acetylengas-Austrittsstutzen (20) im
oberen Bereich des gesonderten Behälters (2) angeordnet ist.
2. Acetylengas-Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sammelbehälter
(3) für den anfällenden Hydroxidschlamm außerhalb des Reaktorgehäuses (1) und des
gesonderten Behälters (2) angeordnet ist und daß unter dem Siebkorb (12). eine Leitung
(22) aus dem Gehäuse (1) herausgeführt ist, die an ihrem freien Ende mit einer leicht
lösbaren Kupplung (24) zum Anschluß des Sammelbehälters (3) versehen ist.
3. Acetylengas-Reaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebkorb (112)
eine flache, kastenartige Form hat und sich unterhalb-einer flach ausgebildeten Sprühdüsenanordnung
(113) schräg nach unten gerichtet in die Reaktionskammer (106) hineinerstreckt,
4, Acetylengas-Reaktor nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(1) im oberen Bereich (7) eine Carbideinfüllöffung (8) aufweist, die mit einer leicht lösbaren Kupplung (10)
zum Anschluß eines Carbidauffüllbehälteps versehen ist.
5. Acetylengas-Reaktor nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die leicht
lösbaren Kupplungen (10, 24) zum Anschluß gleichartiger Sammel- und Carbidauffüll-Behälter
(3) identisch ausgebildet sind.
6. Acetylengas-Reaktor nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen
Bereich (27) des gesonderten Behälters (2) ein gasdichtabschließbarer Wassereinfüllstutzen
(32) vorgesehen ist.
7. Acetylengas-Reaktor nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an den nach
außen führenden Einfüllöffnungen (8, 32) von Reaktorgehäuse (1) und gesondertem Behälter
(2) zum Schutz der Umgebung gegen austretendes Gas Ventilkappen (11) angeordnet sind.
8. Acetylengas-Reaktor nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schlammabfuhrleitung
(22) unterhalb des Siebkorbes (12) eine Schlammförderpumpe (23) angeordnet ist.
9. Acetylengas-Reaktor nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmige
Sprühdosen-, anordnung (13) von einem kreisförmig gebogenen und am Ende verschlossenen
Teil der Wasserzuführleitung (15) gebildet ist.
10. Acetylengas-Reaktor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem gesonderten Behälter (140) ein herausnehmbarer Siebkorb(103) angeordnet
ist, welcher siebartig ausgebildete Seiten und Bodenwände hat und über eine Schlammförderpumpe
(123) aus dem unteren Bereich der Reaktionskammer (106) mit dem anfallenden Calciumhydroxidschlamm
an seiner offenen Oberseite gespeist wird.
11. Acetylengas-Reaktor nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebkorb
(103) zur Bildung eines Wassersammelraumes auf einer Bockanordnung (142) abgestützt
ist.
12. Acetylengas-Reaktor nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserraum
des Behälters (140) unterhalb des Siebkorbes (103) über eine Pumpe (145) mit dem Wasserraum
(116) des Behälters (102) in Verbindung steht.
13. Acetylengas-Reaktor nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die in
den Wasserraum (116) des Behälters (102) führenden Leitungen (125, 146) mit Rückschlagventilen
(147, 148) versehen sind, die lediglich einen Zustrom in Richtung Wasserraum (116)
ermöglichen.
14. Acetylengas-Reaktor nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasraum
(127) des Behälters (102) mit einem Uberdrucksicherheitsventil (149) versehen ist.