[0001] Die Erfindung betrifft eine Turbinenpumpe, bestehend aus einem Turbinenteil, das
aus einem Fluidstrom hydraulische Energie aufnimmt und als Rotationsenergie abgibt
und einem hierzu invers arbeitenden Pumpenteil, das Rotationsenergie aufnimmt und
hydraulische Energie abgibt, wobei mindestens ein Laufrad vorgesehen ist.
[0002] Bei vielen chemisch/physikalischen Prozessen werden Gase oder Flüssigkeiten unter
Druck gesetzt, dem Verfahren unterworfen und danach wieder entspannt. Zum Druckabbau
werden hierfür gewöhnlich Drosselventile verwendet, die jedoch zum einen bei höherem
abzubauenden Druckgefälle schnell verschleißen, zum anderen die aufgebrachte pump-Energie
in nicht nutzbare Wärmeenergie umsetzen. Ähnliches tritt auch bei hydraulischen Anlagen,
wie z. B. in Schmierkreisläufen auf. Um nun wenigstens einen Teil der aufgebrachten
Energie zurückgewinnen zu können, wurde vorgeschlagen, Spiralgehäuse- oder Difusorpumpen
als Turbinen, also Rotationsenergie erzeugende Maschinen zu verwenden, um diesen notwendigen
Druckabbau eines fluiden Mediums vorzunehmen. Hierbei werden der Turbinenteil und
der Pumpenteil im allgemeinen synchron, das heißt also mit fest gekoppelten Wellen
betrieben.
[0003] Aus den DE-OS'en 28 31 133 und 29 47 778 sind Turbinenpumpen bekannt, die als Antriebssysteme
Pelton-Turbinen bzw. Spiralgehäusepumpen verwenden, wobei Pumpen- und Turbinenteil
auf einer gemeinsamen Welle angeordnet sind, wodurch sich eine äußerst gedrängte Bauweise
ergibt.
[0004] Aus der DE-OS 29 20 683 ist eine Turbinenpumpe bekannt, bei der ein Propeller-Laufrad
als Turbinen-Laufrad dient und das Förder-Laufrad über eine gemeinsame Welle direkt
antreibt.
[0005] Alle oben genannten, bekannten Systeme sind jedoch ausschließlich dann verwendbar,
wenn sehr große Volumenströme zur Verfügung stehen. Wenn hohe Drücke zu reduzieren
sind, so muß man vielstufige, komplizierte und wartungsunfreundliche Turbinensysteme
vorsehen, wobei diese Anlagen dann in die hohen und höchsten Leistungsbereiche fallen.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Turbinenpumpe aufzuzeigen, die einen
hohen Wirkungsgrad des Antriebsteils bei geringen Volumenströmen und hohem Druckgefälle
mit einfachen konstruktiven Merkmalen ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird von einer Turbinenpumpe nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches
gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Turbinenteil eine "rückwärts" laufende
Seitenkanalpumpe mit einem Laufrad und mit durch Schaufelstege getrennten Schaufelzellen
und gegenüberliegendem Strömungskanal aufweist.
[0008] Vorzugsweise sind hierbei die Schaufelstege schräg oder in Form einer logarithmischen
bzw. arithmetischen Spirale gekrümmt zur Radialrichtung des Laufrades angeordnet.
Die Turbinenpumpe wird hierbei zumindest während des Anlaufvorganges von einer externen
Energiequelle, z. B. einem Elektromotor, in Drehung versetzt, so daß sich durch das
entstehende Fliehkraftfeld eine Zirkulationsströmung ausbilden kann, wie sie für die
Energieübertragung durch Impulsaustausch zwischen Schaufelzellen und Volumenstrom
bekanntermaßen notwendig ist. Sobald sich dieser Zirkulationsstrom ausgebildet hat,
arbeitet die Seitenkanal-Turbine mit hohem Wirkungsgrad und kann bei geringen .Volumenströmen
sehr hohe Druckgefälle zwischen Ein- und Auslaß abbauen. Gegenüber herkömmlichen Turbinen
ist der mit einstufigen Seitenkanalpumpen erzielbare Druckgradient bei niedrigem Volumenstrom
absolut unerreichbar.
[0009] Die schräg gestellten Schaufelstege der Förderzellen ergeben im Vergleich zu geraden,
nicht schräg gestellten Schaufelstegen eine wesentliche Verringerung der hydraulischen
Verluste der Zirkulationsströmung und erhöhen somit den Wirkungsgrad einer Energieübertragung,
und zwar sowohl im Turbinen- als auch im Pumpenbetrieb. Weiterhin wird durch die Schrägstellung
eine Art "Freilauf" der Turbine erreicht, wenn, z. B. während des Anlaufvorganges,
das in seinem Druck zu reduzierende Medium eine zur Laufradgeschwindigkeit zu geringe
Strömungsgeschwindigkeit aufweist. Bei gerade angestellten Schaufelstegen würde dann
die Turbine mit dem gleichen Wirkungsgrad als Pumpe arbeiten und dem Volumenstrom,
dem ja Energie entzogen werden soll, Energie zuführen. Durch die schräg angestellten
Schaufeln jedoch ist der Wirkungsgrad in "Turbinenrichtung" wesentlich höher als der
in "Pumpenrichtung", so daß die Rotationsenergie des Turbinenlaufrades nur zu einem
geringen Teil an den Volumenstrom abgegeben wird.
[0010] Bei Umkehrosmose-Anlagen werden hohe Drücke und geringe Volumenströme verwendet,
so daß die erfindungsgemäße Anordnung von Seitenkanalturbine und Seitenkanalpumpe
allen anderen bisher bekannten Lösungen zur Energierückgewinnung weit überlegen ist.
[0011] Sieht man als Pumpenteil ebenfalls eine Seitenkanalpumpe vor, so kann man in vorteilhafter
Weise Pumpen-und Turbinenteil in einem einzigen Laufrad vorsehen und die beiden Teile
jeweils gegebenenfalls zwei-oder mehr stufig ausführen, wodurch sich sehr hohe Druckziffern
bei gleichzeitig besonders kompakter Bauweise und höchstem Wirkungsgrad ergeben.
[0012] Weitere bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen und den
nachfolgenden Ausführungsbeispielen, die anhand von Abbildungen näher erläutert sind.
Hierbei zeigen
Figur 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete Turbinenpumpe,
Figur 2 einen Querschnitt in der Ebene I-I aus Figur 1,
Figur 3 eine Ansicht eines mehrstufigen Strömungsgehäuses mit strichpunktiert angedeutetem
mehrstufigem Laufrad,
Figur 4 einen Schnitt in der Ebene II-II aus Figur 3,
Figur 5 eine Ansicht eines mehrstufigen kombinierten Seitenkanal-Turbinen- und Förderlaufrades
mit geraden,schräg angestellten Schaufelstegen, von denen ein Teil gegenläufig angeordnet
ist,
Figur 6 einen Schnitt in der Ebene III-III durch die Figur 5 mit zum Teil einseitiger
Anordnung der Schaufelkränze und doppelseitiger Anordnung des im Durchmesser größten
Schaufelkranzes,
Figur 7 eine Ansicht eines mehrstufigen Seitenkanal Turbinen- und Förderlaufrades
mit spiralförmig gekrUmmten Schaufel Stegen in teilweise gegenläufiger Anordnung mit
strichpunktiert angedeuteten Strömungskanälen für den Turbinenbetrieb und strichliert
angedeuteten Strömungskanälen für den Förderbetrieb,
Figur 8 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete Turbinenpumpe mit
einem einstufigen Laufrad mit axial und radial offenen Schaufelzellen für den Turbinenbetrieb
und einem einstufigen Laufrad mit nur axial offenen Schaufelzellen für den gleichzeitigen
Förderbetrieb,
Figur 9 einen Querschnitt in der Ebene IV-IV aus Figur 8,
Figur 10 eine Ansicht eines Seitenkanalteiles, das dem Vorderlaufrad mit axial offenen
Schaufelzellen gegenüberliegend in Figur 8 angeordnet ist,
Figur 11 einen Schnitt in der Ebene V-V aus Figur 10,
Figur 12 eine Ansicht der einstufigen Förderlaufrades mit axial offenen Schaufelzellen
der Figur 8,
Figur 13 einen Schnitt in der Ebene VI-VI aus Figur 12,
Figur 14 einen Schnitt in der Ebene VII-VII aus Figur 15,
Figur 15 eine Ansicht eines Seitenkanalteiles, das dem Turbinenlaufrad mit axial und
radial offenen Schaufelzellen gegenüberliegend in Figur 8 angeordnet ist,
Figur 16 eine Ansicht des einstufigen Turbinenlaufrades mit axial und radial offenen
Schaufelzellen aus Figur 8,
Figur 17 einen Schnitt in der Ebene VIII-VIII der Figur 16,
Figur 18 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete Turbinenpumpe
mit einem mehrstufigen Seitenkanal-Turbinenlaufrad und, als Förderteil, einer mehrstufigen,
in Gliederbauweise angeordneten Seitenkanalpumpe mit Flügel- oder Sternrädern.
[0013] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Turbinenpumpe ist mehrstufig und doppelströmig
ausgebildet und besteht aus einem Gehäuse 10 und zwei Laufrädern 27 und 27'. Das Gehäuse
10 setzt sich zusammen aus einem Gehäusering 11 mit Eintrittsöffnungen 12 und 13 und
Austrittsöffnungen 14 und 15, einem Gehäusedeckel 16 mit Seitenkanal 17, einem doppelseitigen
Strömungskanalgehäuse 18 mit den Seitenkanälen 17' und 20', und einem Strömungskanalgehäuse
19 mit Seitenkanl 20. Ein Lagerdeckel 21 und ein Gehäusedeckel 16 sind mit Gehäuseschrauben
22 am Gehäusering 11 befestigt und durch Runddichtringe 23 abgedichtet.
[0014] Im Lagerdeckel 21 des Gehäuses 10 ist eine über Packungsringe 24 nach außen abgedichtete
Welle 25 gelagert angeordnet, die durch einen nicht dargestellten Antriebsmotor, beispielsweise
einen Elektromotor, in Pfeilrichtung in Drehung versetzt wird. Auf dem freien Ende
der Welle 25 sind mittels Paßfedern 26 die Laufräder 27 und 27'- befestigt und durch
Gleitringdichtungen 28 und 29 voneinander auf der Welle 25 und im doppelseitigen Strömungskanalgehäuse
18 abgedichtet. Zur axialen Sicherung der Laufräder 27 und 27' dient ein Sicherungsring
30 mit Distanzscheibe 31.
[0015] Die als Stufenscheiben ausgebildeten Laufräder 27 und 27' sind mit Schaufelkranzzellen
32 und 33 versehen, die durch spiralförmig gekrümmte Schaufelstege 35 und 36 voneinander
getrennt sind. Den Schaufelkränzen gegenüberliegend sind in die Strömungskanalgehäuse
18 und 19 und in den Gehäusedeckel 16 Seitenkanäle 17, 17' bzw. 20 und 20' eingearbeitet.
[0016] Der durch die Eintrittsöffnung 13 in das Gehäuse 10 eintretende Volumenstrom geringeren
Energiezustandes erfährt eine Energieübertragung durch Impulsaustausch zwischen der
sich aus den Schaufelzellen 32' und 33' durch die Fliehkraft ausbildenden Zirkulationsströmung
und dem Volumenstrom in den Seitenkanälen 20 und 20'. Das Medium durchströmt den Förderteil
der Turbinenpumpe ausgehend von einer Ansaugöffnung 34 zuerst über den im Durchmesser
kleinsten Schaufelkranz 32' des Förderlaufrades 27', fließt über den Dberleitungskanal
37 in den nächst größeren Schaufelkranz 33' und verläßt dann durch die Austrittsöffnung
14 das Gehäuse 10 der Turbinenpumpe in einem erhöhten Energiezustand.
[0017] Auf der Turbinenseite tritt gleichzeitig ein getrennter Volumenstrom höheren Energiezustandes
in die Eintrittsöffnung 12 im Gehäuse 10 ein und erfährt durch das mit der Schaufelstegkrümmung
gegenläufige Laufrad 27 mit Schaufel kränzen 32 und 33 mit gegenüberliegenden Seitenkanälen
17 und 17' eine Energiereduzierung und tritt durch die Austrittsöffnung 15 im Gehäuse
10 aus der Turbinenpumpe mit geringerem Energiezustand aus.
[0018] Der mit höherem Energiezustand in die Eintrittsöffnung 12 des Gehäuses 10 eintretende
Volumenstrom gelangt durch die Eintrittsöffnung 38 in den äußeren, doppelseitigen
Schaufelkranz 33 des umlaufenden Turbinenrades 27, wobei die Seitenkanäle 17 und 17'
in ihren Querschnitten so bemessen sind, daß die Strömungsgeschwindigkeit des Volumenstromes
in den Seitenkanälen wesentlich höher ist als die Umlaufgeschwindigkeit der Schaufelkränze
32 und 33 des Turbinenlaufrades 27. Durch die Fliehkräfte in den Schaufelzellen 33
des zwangsläufig mitlaufenden Turbinenlaufrades 27 bildet sich eine Verdrängerströmung
aus, die wechselseitig von den Schaufelzellen der Schaufelkränze in den schneller
fließenden Volumenstrom in den Seitenkanälen eintritt und dadurch die Energie durch
Impulsaustausch vom Volumenstrom höheren Energiezustandes auf die Schaufelstege 35
und 36 des Turbinenlaufrades 27 als Rotationsenergie überträgt. Nach Durchströmen
der äußeren Stufe gelangt der dadurch verlangsamte, etwas gedrosselte Volumenstrom
über den Oberleitungskanal 39 in die auf einem kleineren Kreis verteilten kleineren,
doppelseitigen Schaufelkränze 32 mit gegenüberliegenden Seitenkanälen 17 und 17',
wo in gleicher Weise wie in der vorhergehenden Stufe eine weitere Energiereduzierung
bzw.-Drosselung erfolgt. Der in zwei Stufen gedrosselte Volumenstrom verringerten
Energiezustandes verläßt die Turbinenpumpe durch die doppelseitigen Seitenkanalaustrittsöffnungen
40 und die Austrittsöffnung 15 im Gehäuse 10.
[0019] In den Figuren 3 und 4 ist ein mehrstufiges Strömungskanalgehäuse mit Seitenkanälen
und Seitenkanaleintritts- öffnungen 34 und Austrittsöffnungen 38 dargestellt. Durch
die Strömungskanalunterbrecher 41 und 42 wird jeweils das überströmen des Fördermediums
auf die Gegenseite verhindert. Der Oberleitungskanal 37 verbindet die Strömungskanäle
der beiden Stufen. Wie mit den Richtungspfeilen A und B dargestellt ist, kann dieses
Laufrad, je nach Strömungsrichtung als Turbine bzw. als Pumpe betrieben werden. Die
Eintrittsöffnungen 34 werden im Umkehrbetrieb natürlich dann zu Austrittsöffnungen,
die Austrittsöffnungen 38 zu Eintrittsöffnungen.
[0020] Die Figuren 5 und 6 zeigen ein Laufrad mit zwei einseitigen, einflutigen Schaufel
kränzen 46 und 47, die gerade, schräg angestellte Schaufelstege 43 und 44 haben und
einen äußeren, doppelseitigen, doppelflutigen Schaufelkranz 48 mit ebenfalls geraden,
schräg angestellten Schaufelstegen 45, die jedoch zu den einseitigen Schaufel kränzen
46 und 47 eine gegenläufige Schrägstellung der Schaufelstege zeigen. Die Anwendung
dieses kombinierten Turbinen- und Pumpenlaufrades ist anhand von Figur 7 (dort mit
spiralig gekrümmten Schaufelstegen) näher erläutert:
Im Turbinenbetrieb tritt ein Volumenstrom hohen Energiezustandes durch die Eintrittsöffnung
51 in den äußeren Strömungskanal 57 ein und erfährt beim Durchströmen der Schaufelzellen
50 (mit gekrümmten Schaufelstegen 45) und des strichpunktiert angedeuteten Strömungskanals
57 eine Energiereduzierung, wobei er um fast 3201 bis zum Strömungskanalunterbrecher 55 den Seitenkanal 57 durchläuft, worauf der Volumenstrom
durch die Austrittsöffnung 52 mit reduziertem Energieinhalt die Turbinenstufe verläßt.
Im Förderbetrieb (gegenläufige Anordnung der Schaufelkrümmung) tritt ein Volumenstrom
niedrigen Energiezustandes durch die Eintrittsöffnung 53 und die öffnung 46 in die
innere Förderstufe mit Schaufelkranz 48 und Schaufelstegen 43 und durchläuft den strichliert
angedeuteten Strömungskanal 58 bis zum Strömungskanalunterbrecher 56 und erfährt hier
eine erste Energiezufuhr. Vom ersten Strömungskanal 58 strömt der Volumenstrom über
den Oberströmkanal 47 in die zweite Förderstufe, die einen Schaufelkranz 49 mit ebenfalls
spiralförmig gekrümmten Schaufelstegen 44 und einem strichliert angedeuteten Strömungskanal
59 aufweist. In dieser zweiten Stufe wird der Energiezustand des Volumenstroms weiter
erhöht bis das Medium vor dem Strömungskanalunterbrecher 60 die Turbinenpumpe über
die Austrittsöffnung 54 mit wesentlich erhöhtem Energiezustand verläßt.
[0021] Aus den Figuren 8 und 9 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform ersichtlich,
bei der einstufige Laufräder verwendet werden. Das Turbinenlaufrad 67 hat hierbei
axial und radial offene Schaufelzellen mit gegenüberliegend angeordneten Seitenkanälen
69 und 69', während das Förderlaufrad 63 lediglich axial offene Schaufelzellen mit
gegenüberliegend angeordneten Seitenkanälen 62 und 62' aufweist. Das Strömungskanalgehäuse
61 aus Figur 8 ist in den Figuren 10 und 11 genauer dargestellt. Das Fördermedium
tritt hierbei durch die Seitenkanaleintrittsöffnung 65 ein und durchströmt den Seitenkanl
62 bis zur Austrittsöffnung 64, wobei es immer wieder in die Förderzellen des Laufrades
eintritt, das auf diese Weise seine Rotationsenergie auf das Fördermedium überträgt.
Der Seitenkanal ist zwischen den Ein- und Austrittsöffnungen durch die Unterbrecherstelle
66 unterbrochen, wodurch ein überströmen des Fördermediums vom Aus- zum Einlaß, also
ein "Kurzschiuß" verhindert wird.
[0022] Das einstufige Förderlaufrad 63 zum Strömungskanalgehäuse 61 aus Figur8ist in den
Figuren 12 und 13 gezeigt. Hierbei sind die axialen Förderzellen durch spiralförmig
gekrümmte Schaufelstege getrennt. Der Gehäusedeckel 68 aus Figur 8 ist in den Figuren
14 und 15 näher gezeigt und weist einen eingearbeiteten Seitenkanal 69 auf, der sich
von der Eintrittsöffnung 72 bis zur Austrittsöffnung 71 mit dazwischenliegendem Seitenkanalunterbrecher
70 erstreckt. Der bei 72 eintretende Volumenstrom höheren Energiezustandes erfährt
beim Durchströmen dieser Turbinenstufe eine Energiereduzierung dadurch, daß der schneller
fließende Volumenstrom immer wieder in die Schaufelzellen eintritt und diesen ein
Drehmoment mitteilt. Der so gedrosselte Volumenstrom verläßt dann die Turbinenstufe
mit geringerem Energiezustand durch die Austrittsöffnung 71.
[0023] Das Turbinenlaufrad 67 aus Figur 8 ist in den Figuren 16 und 17 dargestellt und weist
Schaufelzellen auf, die radial und axial offen und durch ebenfalls spiralförmig gekrümmte
Schaufelstege voneinander getrennt sind. Die in Figur 16 angedeuteten Bohrungen im
Inneren des Laufrades 67, die auch in der Figur 8 geschnitten dargestellt sind, verhindern
einen Differenzdruck zwischen den beiden Seiten der Laufräder.
[0024] Zu allen bisher gezeigten Ausführungsformen ist zu bemerken, daß Turbinen- und Pumpenteil
jeweils umkehrbar verwendet werden können, wobei sich jedoch die Laufrichtung der
Laufräder ebenfalls umkehrt.
[0025] Bei der in Figur 18 gezeigten bevorzugten AusfUhrungsform handelt es sich um eine
Turbinenpumpe, bei der eine mehrstufige Seitenkanalpumpe mit Flügel oder Sternlaufrädern
ir Gliederbauweise durch ein doppelflutiges Turbinenrad rit mehreren radialen voneinander
getrennten Stufen unterstützt oder angetrieben wird.
[0026] Bei dieser Ausführungsform besteht die Turbinenpumpe aus einem Turbinengehäuse 79
mit Strömungskanalgehäusen 77 und 78 und einem Turbinenlaufrad 75, sowie einem Lagerdeckel
80 mit einer darin über Packungsringe 74 abgedichteten gemeinsamen Welle 73. An das
Turbinengehäuse 79 schließen sich die Stufengehäuse 84 mit den Seitenkanalgehäusen
85 und den Laufrädern 86 an. Die gemeinsame Welle 73 ist am Ende der Seitenkanal-Gliederstufen
mit ihrer Verlängerung in einem Gleitlager 89 im Fußgehäuse 91 zusätzlich gelagert.
Die einzelnen Gehäuseglieder werden durch Gehäuseschrauben 87 und Muttern 88 zusammengehalten.
[0027] Der zur EnergierUckgewinnung bestimmte Volumenstrom höheren Energiezustandes tritt
durch die Eintrittsöffnung 81 im Turbinengehäuse 79 ein und durchströmt von der äußeren,
im Durchmesser größeren Schaufelkranzstufe auf dem Turbinenlaufrad 75 über deren gegenüberliegend
angeordnete Seitenkanäle die Turbine bis zur inneren, im Durchmesser kleinsten Schaufelkranzstufe,
wobei der Volumenstrom eine erhebliche Energiereduzierung erfährt. Diese von den Laufradschaufelstegen
der Schaufelzellen aufgenommene Energie wird unmittelbar auf die mehrstufige Seitenkanal-Förderpumpe
übertragen, die auf der gleichen Wellen mit gleicher Drehrichtung und Drehzahl mitläuft.
Die Seitenkanalpumpe ist vom Turbinenteil durch die Wellendichtringe 76 abgedichtet.
Der gepumpte Förderstrom tritt durch die Gehäuseöffnung 83 ein und durchströmt die
einzelnen Seitenkanalförderstufen bis zur Austrittsöffnung 90 im Fußgehäuse 91. Von
Stufe zu Stufe wird an den Förderstrom durch Impulsaustausch Energie überiragen, wodurch
vom Eintritt in die erste Stufe bis zum Austritt aus der letzten Stufe eine erhebliche
Drucksteigerung erreicht wird. Zumindest während des Anlaufens eines Prozesses, währenddessen
noch kein unter Druck stehendes Medium in den Turbinenteil gelangt und aufgrund der
niederen Drehzahl des Turbinenlaufrades auch noch kein Impulsaustausch zwischen Volumenstrom
und Laufrad stattfinden kann, wird die Anordnung über einen hier nicht dargestellten
Elektromotor angetrieben, der mit der Welle 73 gekoppelt ist. Sobald jedoch der in
den Turbinenteil eintretende Volumenstrom die entsprechende Geschwindigkeit bzw. den
entsprechenden Druck aufweist, also einen hohen Energiezustand besitzt, und sobald
gleichzeitig das Turbinenlaufrad eine solche Drehzahl erreicht hat, daß sich ein genügend
großes Fliehkraftfeld ausbildet, um die Zirkulationsströmung zwischen Schaufelradzellen
und Volumenstrom im Seitenkanal auszubilden,wird das vom hoch energetischen Volumenstrom
an das Turbinenrad abgegebene Drehmoment über die gemeinsame Welle auf den Pumpenteil
übertragen und vermindert somit die benötigte Antriebsleistung ganz erheblich, so
daß die angestrebte Energierückgewinnung ein erhebliches Maß aufweist.
1. Turbinenpumpe, bestehend aus einem Ratationsenergie abgebenden und hydraulische
Energie aufnehmenden Turbinenteil und einem hierzu invers arbeitenden Pumpenteil,
mit mindestens einem Laufrad, dadurch gekennzeichnet daß der Turbinenteil eine "rückwärts"
laufende Seitenkanalpumpe mit Laufrad (27) mit durch Schaufelstege (35, 36) getrennten
Schaufelzellen (32, 33) und gegenüberliegendem Strömungskanal (17, 20) aufweist.
2. Turbinenpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufelstege (35,
36) schräg, vorzugsweise spiralig gekrümmt, zur Radialrichtung des Laufrades (27)
angeordnet sind.
3. Turbinenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die axial und/oder radial offenen Schaufelzellen (32, 33) in mehreren Schaufelkränzen,
gegebenenfalls verschiedener Durchmesser, in einem Laufrad (27) angebracht und ihnen
separate Strömungskanäle (17, 20) zugeordnet sind.
4. Turbinenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Laufrad (27) über eine Welle (25) mit einem Laufrad (27') verbunden ist, das
den Läufer einer Seitenkanalpumpe mit Schaufelzellen (32', 33') bildet und dessen
Schaufelstege (35', 36') gegebenenfalls schräg oder spiralig und zwar gegensinnig
zur Turbinenstegkrümmung zur Radialrichtung des Laufrades (27') angeordnet sind.
5. Turbinenpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Schaufelzellen (32, 33, 32', 33') zugeordneten Strömungskanäle (17, 20,
17', 20') Querschnitte aufweisen, die sich in Umfangsrichtung ändern und/oder daß
die Schaufelzellen in (32, 33, 32', 33') in Radialrichtung zunehmende Querschnitte
aufweisen.
6. Turbinenpumpe nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaufelzellen (32', 33') der Seitenkanalpumpe auf dem Laufrad (27) des Turbinenteils
ausgebildet sind.
7. Turbinenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pumpenteil als ein- oder mehrstufige Seitenkanalpumpe mit Flügel-oder Sternlaufrädern,
in Gliederbauweise ausgebildet ist.
8. Turbinenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pumpenteil als axiale, halbaxiale oder radiale ein- oder mehrstufige Kreiselpumpe
in Gliederbauweise ausgebildet ist.
9. Turbinenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pumpenteil als Flügelzellen- oder Drehflügelpumpe, Zahnradpumpe, Schrauberispindelpumpe,
Kreiskolbenpumpe, Schraubenrad-Kreiselpumpe, Seitenkanalverdichter, Seitenkanalgebläse
oder als Axial- oder Radiallüfter ausgebildet ist.
10. Turbinenpumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Förderseite der Turbinenpumpe als Flüssigkeitsring-Vakuumpumpe ausgebildet ist.