[0001] Die Erfindung betrifft eine rauchbare. zusammenhängende Folie aus zerkleinerten pflanzlichen
Materialien und/oder Tabakabfällen, die übliche Bindemittel und sonstige Zusätze enthält
und die auf wenigstens einer ihrer Oberflächen eine durch übliche Vernetzung mittels
zweiwertiger und/oder dreiwertiger Metallionen gehärtete wasserunlösliche Oberflächenbeschichtung
auf Basis eines Pektins aufweist.
[0002] Weiter ist die Erfindung auch auf ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Folie
gerichtet, indem man eine teigartige Masse aus den pflanzlichen Materialien und/oder
Tabakabfällen, üblichen Bindemitteln, sonstigen Zusätzen, gegebenenfalls wasserlöslichen
Salzen zweiwertiger und/oder dreiwertiger Metalle, und Wasser, bei welcher der Anteil
an Wasser geringer ist als der Anteil der vorhandenen Trokkensubstanzen, zwischen
Verformungselementen unter Druck formt, die erhaltene, noch feuchte Folie bei einem
Feuchtigkeitsgehalt von 30 bis 50 % auf wenigstens einer ihrer Oberflächen mit einer
Lösung oder Suspension eines wasserlöslichen Pektins beschichtet, die gegebenenfalls
wasserlösliche Salze zweiwertiger und/oder dreiwertiger Metalle enthält, und die beschichtete
Folie zur Vernetzung und Härtung des wasserlöslichen Pektins unter Bildung einer Oberflächenbeschichtung
aus wasserunlöslichem . Pektin trocknet.
[0003] Die Herstellung von regenerierten, rauchbaren Produkten aus zerkleinertem, pflanzlichem
Material, vorzugsweise aus Tabak, geschieht heute hauptsächlich unter Anwendung der
folgenden drei Verfahren und Systeme:
(1) Papierverfahren
[0004] Der zerfaserte Tabak wird mit einer relativ großen Wassermenge ausgewaschen und die
Waschflüssigkeit teilweise rezirkuliert. Die verfilzten Tabakfasern mit einem relativ
hohen Anteil an Cellulosefasern werden auf ein Siebband gegossen. Für die Abtrocknung
auf die gewünschte Endfeuchte sind hierbei aufgrund des hohen Feuchtigkeitsgehaltes
erhebliche Energiemengen erforderlich.
(2) Slurryverfahren
[0005] Der gemahlene Tabak wird mit einer etwa 10- fachen Wassermenge und einem entsprechenden
Bindemittelanteil zu einem Brei vermischt und auf ein Stahlband gegossen. Auch bei
diesem Verfahren erfordert der große Feuchtigkeitsüberschuß eine relativ hohe Energiemenge
für die Trocknung.
(3) Extruderverfahren und/oder Walzensystem
[0006] Zum zerkleinerten Tabak werden Bindemittel, Wasser und/ oder Lösungsmittel, im allgemeinen
in einer geringeren Menge als der Trockensubstanzgehalt, gegeben, und die nach dem
Mischen erhaltene, pastöse Masse wird unter Anwendung von Druck durch Extrudierung
und/oder Verformung mittels Walzen und/oder Bändern zu Folien verformt und dann mit
einem relativ geringen Energiebedarf auf die gewünschte Endfeuchtigkeit getrocknet.
[0007] Beim Papierverfahren und beim Slurryverfahren wird bei der Verformung praktisch kein
Druck angewandt, und die so hergestellte Folie hat daher im geschnittenen Zustand
einen hohen Füllfähigkeitswert. Dies bedeutet eine Ersparnis an Rohtabakmaterial,
weil bei der Zigarettenherstellung nicht das Gewicht, sondern die Zigarettenhärte
bei gleichbleibendem Volumen maßgebend ist.
[0008] -Die mit dem Extruderverfahren und/oder Walzensystem, nämlich mit wenig Wasser und
unter Anwendung von Druck, hergestellte Folie weist im allgemeinen eine niedrigere
Füllfähigkeit auf, was die bei ihrer Herstellung vorhandenen energetischen Vorteile
gegenüber den vorerwähnten Systemen schmälert. Es wird angenommen, daß dies auf die
kompakte Beschaffenheit beziehungsweise auf die weniger poröse Struktur im Vergleich
zu der mit dem Papierverfahren oder Slurrysystem hergestellten Folie zurückzuführen
ist.
[0009] Bei Tabakfolien, die in der Zigarettenindustrie als Umblatt oder Deckblatt verwendet
werden, wird wiederum keine hohe Füllfähigkeit benötigt, dafür aber eine hohe Wasserbeständigkeit
beziehungsweise Speichelfestigkeit verlangt, da solche Folien mit den Zigarren direkt
in den Mund genommen werden.
[0010] Die US-A 2 797 689 beschreibt bereits ein Verfahren zur Erhöhung der Wasserfestigkeit
von rauchbaren Folien, indem man als Bindemittel Carboxymethylcellulose (freie Säure)
verwendet. Die Carboxymethylcellulose bewirkt jedoch eine außerordentliche Schärfe
im Rauch, was man durch Zusatz von entsprechenden Siliciumkatalysatoren zu reduzieren
versucht.
[0011] Es gibt noch weitere Verfahren zur Erhöhung der Wasserfestigkeit, beispielsweise
durch Anwendung sogenannter Quervernetzungsmittel, wie Glyoxal und dergleichen, wie
dies in der DE-C 2 653 377 beschrieben wird.
[0012] Weiter sind auch Verfahren bekannt, um der nach dem Slurryverfahren hergestellten
Folie eine bessere Speichelfestigkeit zu verleihen, so daß sie vor allem auch als
Zigarrendeckblatt verwendet werden kann.
[0013] Ein Verfahren dieser Art geht aus US-A 3 185 161 hervor, wonach ein in einem organischen
Lösungsmittel lösliches und nach dessen Entfernung unlösliches Cellulosepolymerisat,
beispielsweise alkohollösliche Ethylcellulose, als Beschichtungsmaterial auf die Oberfläche
einer rauchbaren Folie aufgebracht wird.
[0014] Bei dem aus US-A 3 016 907 bekannten Verfahren wird auf einen aus Bindemittel und
Tabak bestehenden Film Tabakstaub aufgestreut. Um den auf der Oberfläche befindlichen
Tabakstaub vor mechanischem Abrieb zu schützen, wird dieser zusätzlich mit verschiedenen
Bindemittellösungen besprüht und dann getrocknet. Das zur Verhinderung des Staubabriebs
verwendete Bindemittel kann aus Methylcellulose, Dextrinen, Pektinen, Alginaten, Stärken,
Guargummi, Johannisbrotkerngummi, Karoyagummi, Traganthgummi, Amylose, Carboxymethylcellulose,
Honig, Maissirup, Melassen oder Apfelsirup bestehen. Bei den Beispielen werden von
diesen polysacchariden nur Guargummi und Johannisbrotkerngummi erwendet. Nähere Angaben
über die genaue Art und Zusammensetzung dieser Bindemittel werden in dieser US-A-3
016 907 nicht gemacht, so daß darin auch keinerlei Hinweise über die Anwendung bestimmt
aufgebauter Pektine enthalten sind.
[0015] Alle obigen bekannten Methoden sind jedoch nicht auf die Verbesserung der Füllfähigkeit
ausgerichtet.
[0016] Bei den meisten genannten Verfahren wird die feuchte Folie vor dem Auftragen, vorzugsweise
Aufsprühen, des Beschichtungsmaterials getrocknet und nach dem Beschichten nochmals
auf die gewünschte Endfeuchtigkeit getrocknet. So wird beispielsweise gemäß US-A-3185161
und US-A-3 185 162 eine Tabakfolie mit einer dünnen, hydrophoben Beschichtung auf
mindestens einer Oberfläche dadurch hergestellt, daß man aus feinzerteiltem Tabak
und einem wasserlöslichen Bindemittel in wässriger Lösung eine Tabakfolie formt, die
Folie trocknet, die getrocknete Folie dann mit einer alkoholischen Lösung von Ethylcellulose
beschichtet und die Beschichtung schließlich trocknet. Dies erfordert also eine zweimalige
Trocknung und zudem ein langes Transportband, was unwirtschaftlich und platzaufwendig
ist.
[0017] Beim bereits erwähnten Papierverfahren wird zur Sicherung der Reißfestigkeit der
Folie ein relativ hoher Anteil an Cellulosefasern benötigt. Das Slurrysystem erfordert
für den gleichen Zweck einen relativ hohen Bindemittelanteil. All diese Stoffe beeinflussen
jedoch die Rauchqualität negativ. Beim Extruderverfahren und/oder Walzenverfahren,
bei dem weniger Wasser, Cellulosefasern und Bindemittel verwendet werden, ist zwar
die Rauchqualität entsprechend besser, die von der Wirtschaftlichkeit her heute allgemein
geforderte Füllfähigkeit dagegen schlechter.
[0018] Zur Verbesserung der verschiedenen physikalischen Eigenschaften der mit dem Extruderverfahren
und/oder Walzenverfahren hergestellten Folie wurde die Folienoberfläche mit verschiedenen,
sowohl wasserlöslichen als auch wasserunlöslichen Bindemitteln beschichtet, wozu beispielsweise
Lösungen oder Suspensionen von Natriumcarboxymethylcellulose, Guarkernmehl, Pectin,
Alginat oder Johannisbrotkernmehl verwendet wurden, die gegebenenfalls auch Quervernetzungsmittel
enthielten, wie Glyoxal oder andere Dialdehyde. Dadurch ließ sich zwar eine gewisse
Verbesserung der physikalischen Eigenschaften, wie der Reißfestigkeit, solcher Folien
erreichen, doch waren beim Verarbeiten solcher Folien in Zigaretten die Resultate
nicht zufriedenstellerid.
[0019] Obigen Ausführungen zufolge sind die aus zerkleinerten, pflanzlichen Materialien
und/oder Tabakabfällen hergestellten rauchbaren Folien bezüglich ihrer verschiedenen
Eigenschaften nicht voll befriedigend, und Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung
einer zusammenhängenden, rauchbaren Folie mit guter Rauchqualität, die die aus dem
Stand der Technik bekannten Nachteile überwindet, und die sich vor allem auch durch
eine gesteigerte Füllfähigkeit und hohe Feuchtigkeitsresistenz auszeichnet. Ferner
soll ein wirtschaftliches und einfaches Verfahren zur Herstellung einer solchen Folie
bereitgestellt werden.
[0020] Diese Aufgabe wird bei der rauchbaren, zusammenhängenden Folie der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß nun dadurch gelöst, daß die Oberflächenbeschichtung auf einem
vor der Härtung wasserlöslichen und dann wasserunlöslichen modifizierten Pektin aus
der Gruppe niedrig-verestertes Pektin mit einem Veresterungsgrad von unter 40 % und/oder
amidiertes niedrig-verestertes Pektin mit einem Aimidierungsgrad von über 15 % basiert.
Vorzugsweise basiert die Oberflächenbeschichtung auf einem niedrig- veresterten Pektin
mit einem Veresterungsgrad von unter 10 % in Form von Alkalimetallpektinat und/oder
Ammoniumpektinat. Weiter ist eine Oberflächenbeschichtung bevorzugt, die auf einem
niedrig-veresterten und amidierten Pektin mit einem Veresterungsgrad von 35 bis 20
% und einem Amidierungsgrad von 15 bis 30 % basiert. Die auf der jeweiligen rauchbaren,
zusammenhängenden Folie befindliche Oberflächenbeschichtung soll vorzugsweise mindestens
0,5 Gew.-%, und insbesondere 1,2 bis 1,5 Gew.-%, auf das Trockengewicht der fertigen
Folie bezogen betragen.
[0021] Die erfindungsgemäße rauchbare, zusammenhängende Folie wird zweckmäßigerweise unter
Anwendung des eingangs ebenfalls bereits genannten Verfahrens hergestellt, indem man
erfindungsgemäß zur Oberflächenbeschichtung eine wäßrige Lösung oder Suspension eines
wasserlöslichen modifizierten Pektins aus der Gruppe niedrig- verestertes Pektin mit
einem Veresterungsgrad von unter 40 % und/oder amidiertes niedrig- verestertes Pektin
mit einem Amidierungsgrad von über 15 % verwendet. Hierzu wird vorzugsweise ein niedrig-verestertes
Pektin mit einem Veresterungsgrad von unter 10 % in Form von Alkalimetallpektinat
und/oder Ammoniumpektinat angewandt oder vorzugsweise auch ein niedrig-verestertes
und amidiertes Pektin mit einem Veresterungsgrad von 35 bis 20 % und einem Amidierungsgrad
von 15 bis 30 % verwendet. Die angewandte Beschichtungslösung oder Beschichtungssuspension
weist vorzugsweise eine Pektinkonzentration von 2 bis 8 Gew.-% auf. Die Beschichtungslösung
oder Beschichtungssuspension soll vorzugsweise eine Viskosität bei Auftragstemperatur
von 5 000 mPA x s bis 60 000 mPa x s haben, wobei vorzugsweise eine Beschichtungs-lösung
oder Beschichtungssuspension verwendet wird, die 0,5 bis 20 Gew.-% an zweiwertigen
und/oderdreiwertigen Metallionen auf die Menge des modifizierten Pektins bezogen enthält,
und zur Bildung der hierzu erforderlichen zweiwertigen und/oder dreiwertigen Metallionen
werden vorzugsweise wasserlösliche Calciumsalze und/oder Magnesiumsalze und/oder Aluminiumsalze
verwendet.
[0022] Unter Anwendung von Extruderverfahren und/oder Walzenverfahren entsteht danach eine
Tabakfolie mit hoher Füllfähigkeit und hoher Feuchtigkeitsresistenz. Der Energiebedarf
für die Herstellung solcher Folien liegt weit unter demjenigen von Slurryverfahren
beziehungsweise von Papierverfahren, wobei die hiernach erhältlichen Folien zudem
über eine wesentlich bessere Rauchqualität verfügen.
[0023] Es hat sich demnach überraschenderweise gezeigt, daß das Aufbringen einer viskosen
Beschichtungslösung oder Beschichtungssuspension der angegebenen Art auf eine Oberfläche
der noch nicht getrockneten, bereits verformten Folie mit einem bestimmten Feuchtigkeitsgehalt
nach anschließender Trocknung dann eine signifikante Erhöhung der Füllfähigkeit der
geschnittenen, rauchbaren Folie bewirkt, wenn die oben angegebenen erfindunqsgemäßen
Maßnahmen angewandt werden. Durch Zusammenbringen und Reaktion der erwähnten modifizierten
Pektine mit zweiwertigen und/oder dreiwertigen Metallionen der genannten Art und Trocknung
ergibt sich auf der Oberfläche der rauchbaren Folie ein wasserunlöslicher Film, dessen
Füllfähigkeitserhöhung auch nach der Verarbeitung der Folie zu Zigaretten erhalten
bleibt.
[0024] Der Veresterungsgrad der erfindungsgemäß geeigneten niedrigveresterten Pektine kann
zwar allgemein von 0,5 bis 40 % reichen, doch werden infolge ihrer besseren Wasserlöslichkeit
Pektine mit einem Veresterungsgrad von 10 bis 400/0 bevorzugt.
[0025] Statt lediglich niedrig-veresterten Pektinen lassen sich erfindungsgemäß auch amidierte,
niedrig-veresterte Pektine verwenden, nämlich Pektine, bei denen ein Teil der Estergruppen
(Methylestergruppen) durch Amidgruppen ersetzt ist oder bei denen ein Teil der noch
freien Carboxylgruppen in Amidgruppen überführt ist, wie dies bei den oben bereits
erwähnten niedrig- veresterten und amidierten Pektinen mit den angegebenen Amidierungsgraden
der Fall ist. Es können natürlich auch Kombination aus einem oder mehreren niedrig-veresterten
Pektinen und einem oder mehreren amidierten, niedrig- veresterten Pektinen angewandt
werden.
[0026] Erfindungsgemäß lassen sich, wie bereits angegeben, auch niedrig-veresterte Pektine
verwenden, deren Veresterungsgrad unter 10 % liegt, zumal solche Pektine bereits mit
relativ geringen Mengen an zweiwertigen und/oder dreiwertigen Metallionen wasserunlösliche
Filme von guter Stabilität ergeben. Wegen der geringen Wasserlöslichkeit solcher Pektine
werden für die Zubereitung der Beschichtungslösung oder Beschichtungssuspension mit
Vorteil jedoch ihre Alkalimetallsalze, wie Natriumpektinat, oder auch ihre Ammoniumsalze
angewandt. Der Veresterungsgrad solcher Pektinate liegt vorzugsweise zwischen 0,5
und 10 % und insbesondere zwischen 1 und 5 %.
[0027] - Überraschenderweise zeigt die mittels Drucksystemen hergestellte erfindungsgemäße
Folie durch Anwendung der obigen relativ einfachen und billigen Maßnahmen eine gleich
gute oder sogar bessere Füllfähigkeit als eine Folie, die nach dem wesentlich aufwendigeren
Papierverfahren oder Slurryverfahren hergestellt wurde, wobei die verbesserten Eigenschaften
solcher Folien insbesondere auch nach ihrer maschinellen Verarbeitung zu Zigaretten
erhalten bleiben. Die Füllfähigkeit der den erfindungsgemäßen wasserunlöslichen Film
aufweisenden geschnittenen Produkte liegt durchschnittlich um etwa 20 bis etwa 60
% höher als die Füllfähigkeit der auf gleiche Weise hergestellten und eine gleiche
Zusammensetzung aufweisenden, jedoch unbeschichteten Produkte, auch wenn die letzteren
über einen höheren Bindemittelanteil verfügt.
[0028] Die zur Bildung eines wasserunlöslichen Films notwendigen Calciumionen und/oder Magnesiumionen
und/oder Aluminiumionen können entweder der Beschichtungslösung oder Beschichtungssuspension
oder den zerkleinerten, pflanzlichen Materialien und/oder Tabakabfällen zugemischt
werden. Zur Vermeidung einer vorzeitigen Gelierung werden die Ionen der Beschichtungslösung
oder Beschichtungssuspension mit Vorteil in Form wasserunlöslicher Salze zugesetzt,
wie in Form von CaC0
3, Ca
3(PO
4)
2, AIP0
4 oder MgC0
3. Werden sie zu den zerkleinerten, pflanzlichen Materialien und/oder Tabakabfällen
gegeben, dann lassen sich auch lösliche Salze verwenden, wie beispielsweise Lactat
oder Sulfate. In beiden Fällen entsteht der wasserunlösliche Film durch Austausch
der zweiwertigen beziehungsweise dreiwertigen Metallionen mit Kationen der löslichen,
modifizierten Pectine während der Trocknung des beschichteten Gebildes. Die Konzentrationen
der obigen Ionen liegen, je nach Anwendungsart und Beschichtungsmaterial, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 20 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge des modifizierten Pectins,
wenn sie der Beschichtungslösung oder Beschichtungssuspension zugegeben werden, und
vorzugsweise zwischen 0,5 und 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Trockengewicht des
fertigen Endproduktes, wenn sie den zerkleinerten, pflanzlichen Materialien und/oder
Tabakabfällen zugesetzt werden. Diese Grenzen sind Richtwerte, so daß je nach Art
des modifizierten Pectins die notwendigen lonenmengen darunterliegen oder darüberliegen
können.
[0029] Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
[0030] Gemahlene Tabakabfälle, Bindemittel (NaCMC = Natriumcarboxymethylcellulose), Calciumcarbonat
und Wasser wurden gründlich zusammengemischt und auf einem Dreiwalzenstuhl zu einer
Folie ausgewalzt. Die Folie wurde auf der dritten Walze mit Hilfe einer Aufstreichvorrichtung
mit verschiedenen Beschichtungslösungen beschichtet, bevor sie auf ein perforiertes
Band abgenommen, vorgetrocknet und in einem Trommeltrockner auf eine Endfeuchte von
14 bis 16 % Wassergehalt gebracht wurde. Tabelle 1 zeigt die Zusammensetzungen der
einzelnen Folien.
[0031]

[0032] Von den Folienproben A bis F wurden in Walsenlaufrichtung sowie quer zur Walzenlaufrichtung
1 mm breite Streifen geschnitten, ihre Feuchtigkeit auf 14 % Wassergehalt eingestellt
und anschließend ihre Füllfähigkeit mittels eines Borgwaldt-Densimeters gemessen.
[0033] Tabelle 2 zeigt, daß die mit niedrig-verestertem Pectin (B) und amidiertem, niedrig-verestertem
Pectin (F) beschichteten Folien, trotz reduzierten Gesamtanteils an Bindemitteln ihre
gegenüber der unbeschichteten Folie (A) erhöhte Füllfähigkeit auch nach der Verarbeitung
zu Zigaretten beibehalten. Bei den Folien (C), (D) und (E) wird die anfänglich verbesserte
Füllfähigkeit nach der Verarbeitung zu Zigaretten wieder eingebüßt.

Beispiel 2
[0034] Es wurden Tabakfolien auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt und auf
einer Oberfläche mit unterschiedlichen Mengen an niedrig-verestertem (Veresterungsgrad
von etwa 20 bis 22 %) Pectin beschichtet. Die Beschichtungslösung enthielt dabei Calciumionen
in einer Menge von 2 %. bezogen auf das niedrig-veresterte Pectin.
[0035]

[0036] Aus Tabelle 3 ist ersichtlich, daß die Füllfähigkeit mit erhöhter Konzentration des
Beschichtungsmaterials auf der Folienoberfläche zunimmt. Oberhalb 1,5 % wird die Zuwachsrate
der Füllfähigkeitsverbesserung jedoch deutlich kleiner.
[0037] Das gleiche gilt auch für Folien, die aus sogenannten Tabakersatzmaterialen hergestellt
werden, nämlich gemahlenen Pflanzenteilen, beispielsweise Schalen von Kakaobohnen,
Schalen von Kaffeebohnen oder Holzcellulose.
Beispiel 3
[0038] Für die Herstellung der Folie A wurden 2300 g gemahlene Tabakabfälle mit 50 g Natriumcarboxymethylcellulose,
37,5 g Guarkernmehl, 25 g Magnesiumformiat und 50 g Aluminiumsulfat zuerst trocken
und anschließend mit 1000 g Wasser gründlich vermischt. Die feuchte, aber noch rieselfähige
Masse wurde auf einem Dreiwalzenstuhl zu einer Folie ausgewalzt. Auf der dritten Walze
wurde die noch feuchte Folie mit Hilfe einer Walze mit einer 5 %-igen Lösung von Natriumpectinat
(Veresterungsgrad des Pectins etwa 1 bis 4 %, Viskosität der Lösung etwa 40 000 mPa
s bei Raumtemperatur) so beschichtet, daß die fertige Folie 1,5 Gewichtsprozent Natriumpectinat
auf der Oberfläche enthielt. Die beschichtete Folie wurde anschließend auf einem Band
bis zu einer Feuchte von 14 % Wassergehalt getrocknet.
[0039] Die Folie B wurde aus gleichem Material und Additiven hergestellt wie die Folie A,
jedoch mit dem Unterschied, daß sie nicht beschichtet wurde, sondern stattdessen 1,5
Gewichtsprozent des gleichen Natriumpectinats in der Grundmasse enthielt.
[0040] Die Folie C wurde aus gleichem Material und Additiven hergestellt wie die Folien
A und B, jedoch mit dem Unterschied, daß die Herstellung nach dem Papierverfahren
erfolgte.
[0041] Alle drei Folientypen wurden mit Hilfe eines Aktenvernichters diagonal zur Laufrichtung
in 1 mm breite und gleich lange Streifen geschnitten, ihre Feuchte auf 14,0 % Wassergehalt
eingestellt und anschließend ihre Füllfähigkeit mit Hilfe eines Borgwaldt-Densimeters
gemessen. Parallel dazu wurden Zigaretten aus allen drei Folien hergestellt und von
einem Raucherpanel beurteilt. Die Resultate sind in Tabelle 4 zusammengefaßt.
[0042]

1. Rauchbare, zusammenhängende Folie aus zerkleinerten, pflanzlichen Materialien und/oder
Tabakabfällen, die übliche Bindemittel und sonstige Zusätze enthält und die auf wenigstens
einer ihrer Oberflächen eine durch übliche Vernetzung mittels zweiwertiger und/oder
dreiwertiger Metallionen gehärtete wasserunlösliche Oberflächenbeschichtung auf Basis
eines Pectins aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung auf
einem vor der Härtung wasserlöslichen und dann wasserunlöslichen modifizierten Pektin
aus der Gruppe niedrigverestertes Pektin mit einem Veresterungsgrad von unter 40%
und/oder amidiertes niedrig-verestertes Pektin mit einem Amidierungsgrad von über
15% basiert.
2. Rauchbare Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung
auf einem niedrig- veresterten Pektin mit einem Veresterungsgrad von unter 10% in
Form von Alkalimetallpektinat und/oder Ammoniumpektinat basiert.
3. Rauchbare Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenbesmhichtung
auf einem niedrig- veresterten und amidierten Pektin mit einem Veresterungsgrad von
35 bis 20% und einem Amidierungsgrad von 15 bis 30% basiert.
4. Rauchbare Folie nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung
mindestens 0,5 Gew.- % auf das Trockengewicht der fertigen Folie bezogen beträgt.
5. Rauchbare Folie nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenbeschichtung
1,2 bis 1,5 Gew.-% auf das Trockengewicht der fertigen Folie bezogen beträgt.
6. Verfahren zur Herstellung einer rauchbaren, zusammenhängenden Folie aus zerkleinerten
pflanzlichen Materialien und/oder Tabakabfällen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
indem man eine teigartige Masse aus den pflanzlichen Materialien und/oder Tabakabfällen,
üblichen Bindemitteln, sonstigen Zusätzen, gegebenenfalls wasserlöslichen Salzen zweiwertiger
und/oder dreiwertiger Metalle, und Wasser, bei welcher der Anteil an Wasser geringer
ist als der Anteilder vorhandenen Trockensubstanzen, zwischen Verformungselementen
unter Druck formt, die erhaltene, noch feuchte Folie bei einem Feuchtigkeitsgehalt
von 30 bis 50 % auf wenigstens einer ihrer Oberflächen mit einer Lösung oder Suspension
eines wasserlöslichen Pektins beschichtet, die gegebenenfalls wasserlösliche Salze
zweiwertiger und/oder dreiwertiger Metalle enthält, und die beschichtete Folie zur
Vernetzung und Härtung des wasserlöslichen Pektins unter Bildung einer Oberflächenbeschichtung
aus wasserunslöslichem Pektin trocknet, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Oberflächenbeschichtung
eine wäßrige Lösung oder Suspension eines wasserlöslichen modifizierten, Pektins aus
der Gruppe niedrig- verestertes Pektin mit einem Veresterungsgrad von unter 40% und/
oder amidiertes, niedrig- verestertes Pektin mit einem Amidierungsgrad von über 15%
verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, daß man ein niedrig-verestertes Pektin mit einem Veresterungsgrad.
von unter 10% in Form von Alkalimetallpektinat und/oder Ammoniumpektinat verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man ein niedrig-verestertes
und amidiertes Pektin mit einem Veresterungsgrad von 35 bis 20% und einem Amidierungsgrad
von 15 bis 30% verwendet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
Beschichtungslösung oder Beschichtungssuspension mit einer Pektinkonzentration von
2 bis 8 Gew.-% verwendet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
Beschichtungslösung oder Beschichtungssuspension mit einer Viskosität bei Auftragungstemperatur
von 5 000 mPa x s bis 60 000 mPa x s verwendet.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man eine
Beschichtungslösung oder Beschichtungssuspension verwendet, die 0,5 bis 20 Gew.-%
an zweiwertigen und/oder dreiwertigen Metallionen auf die Menge des modifizierten
Pektins bezogen enthält.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Beschichtungslösung
oder Beschichtungssuspension verwendet, die wasserlösliche Calciumsalze und/oder Magnesiumsalze
und/oder Aluminiumsalze zur Bildung der erforderlichen zweiwertigen und/oder dreiwertigen
Metallionen enthält.
1. A smokable, coherent sheet of disintegrated vegetable material and/or tobacco waste,
comprising conventional binding agents and other additives and containing on at least
one of its surfaces a water insoluble surface coating on the basis of a pectin cured
by conventional crosslinking with the aid of bivalent and/or trivalent metal ions,
characterized in that the surface coating is based on a prior to curing water soluble
and then water insoluble modified pectin from the group of lowesterified pectin with
an esterification degree of below 40 % and/or amidified, low-esterified pectin with
an amidation degree of over 15 %.
2. A smokable sheet according to claim 1, characterized in that the surface coating
is based on a low-esterified pectin with an esterification degree of below 10 % in
the form of alkali metal pectinate and/or ammonium pectinate.
3. A smokable sheet according to claim 1, characterized in that the surface coating
is based on a low-esterified and amidated pectin with an esterification degree of
from 35 to 20 % and an amidation degree of from 15 to 30 %.
4. A smokable sheet according to claims 1, 2 or 3, characterized in that the surface
coating is at least 0.5 per cent by weight based on the dry weight of the finished
sheet.
5. A smokable sheet according to claim 4, characterized in that the surface coating
is 1.2 to 1.5 per cent by weight based on the dry weight of the finished sheet.
6. A method for manufacturing a smokable, coherent sheet of disintegrated vegetable
material and/or tobacco waste according to one of claims 1 to 5, comprising pressure
forming a pasty mass of the vegetable materials and/or tobacco waste, conventional
binding agents, other additives, optionally water soluble salts of bivalent and/or
trivalent metal ions, and water, wherein the share of water is lower than the share
of the present dry substances, between forming elements, coating the obtained and
still moist sheet at a moisture content of 30 to 50 % on at least one of its surfaces
with a solution or suspension of a water soluble pectin, which optinally contains
water soluble salts of bivalent and/or trivalent metals, and drying the coated sheet
in order to cross-link and cure the water soluble pectin under formation of a surface
coating of water insoluble pectin, characterized in that for the surface coating an
aqueous solution or suspension of a water soluble, modified pectin from the group
of low-esterified pectin with an esterification degree of below 40 % and/or amidified,
low-esterified pectin with an amidation degree of over 15 % is used.
7. A method of claim 6, characterized in that a low-esterified pectin with an esterification
degree of below 10 % in form of alkali metal pectinate and/or ammonium pectinate is
used.
8. A method of claim 6, characterized in that a low-esterified and amidated pectin
with an esterification degree of from 35 to 20 % and an amidation degree of from 15
to 30 % is used.
9. A method according to one of claims 6 to 8, characterized in that a coating solution
or coating suspension having a pectin concentration of from 2 to 8 per cent by weight
is used.
10. A method according to one of claims 6 to-9, characterized in that a coating solution
or coating suspension having a viscosity at coating temperature of from 5 000 mPa
x s to 60 000 mPa x s is used.
11. A method according to one of claims 6 to 10, characterized in that a coating solution
or coating suspension is used, which contains 0.5 to 20 per cent by weight of bivalent
and/or trivalent metal ions based on the amount of the modified pectin.
12. A method according to claim 11, characterized in that a coating solution or coating
suspension is used, which contains water soluble calcium salts and/or magnesium salts
and/or aluminum salts for the formation of the required bivalent and/or trivalent
metal ions.
1. Une feuille cohérente à fumer, en matières végétales et/ou déchets de tabac fractionnés,
laquelle contient des agents liants usuels et d'autres adjuvants et présente sur l'une
au moins de ses surfaces une enduction de surface à base d'une pectine, insoluble
dans l'eau et durcie par une réticulation habituelle à l'aide d'ions métalliques diva
lents et/ou trivalents, caractérisée en ce que l'enduction de surface est à base d'une
pectine modifiée hydrosoluble avant le durcissement puis insoluble dans l'eau, appartenant
au groupe d'une pectine faiblement estérifiée ayant un taux d'estérification inférieur
à 40 % et/ou d'une pectine faiblement estérifiée et amidée ayant un taux d'amidation
supérieur à 15 %.
2. Une feuille à fumer selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'enduction
de la surface est à base d'une pectine faiblement estérifiée ayant un taux d'estérification
inférieur à 10% sous la forme d'un pectinate de métal alcalin et/ou de pectinate d'ammonium.
3. Une feuille à fumer selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'enduction
de la surface est à base d'une pectine faiblement estérifiée et amidée ayant un taux
d'estérification de 35 à 20 % et un taux d'amidation de 15 à 30 %.
4. Une feuille à fumer selon la revendication 1,2 ou 3, caractérisée en ce que l'enduction
de la surface s'élève à au moins 0,5 % en poids par rapport au poids sec de la feuille
finie.
5. Une feuille à fumer selon la revendication 4, caractérisée en ce que l'enduction
de la surface est de 1,2 à 1,5 % en poids par rapport au poids sec de la feuille finie.
6. Un procédé pour la fabrication d'une feuille cohérente à fumer, en matières végétales
et/ou déchets de tabac fractionnés selon l'une des revendications 1 à 5, selon lequel
on façonne entre des éléments de formage sous pression une masse pâteuse de matières
végétales et/ou de déchets de tabac, agents liants habituels et autres adjuvants,
éventuellement de sels hydrosolubles de métaux divalents et/ou trivalents et d'eau,
la quantité étant inférieure à celle des matières sèches présentes, on enduit la feuille
résultante encore humide d'une teneur en humidité comprise entre 30 et 50%, sur l'une
au moins de ses surfaces avec une solution ou une suspension d'une pectine soluble
dans l'eau, et contenant éventuellement des sels de métaux divalents et/ou trivalents
solubles dans l'eau puis on sèche la feuille enduite pour réticuler et durcir la pectine
soluble dans l'eau avec formation sur la surface d'une couche de pectine insoluble
dans l'eau, procédé caractérisé en ce qu'on utilise pour l'enduction de la surface
une solution ou suspension aqueuse d'une pectine modifiée hydrosoluble du groupe d'une
pectine faiblement estérifiée ayant un taux d'estérification inférieur à 40 % et/ou
d'une pectine faiblement estérifiée et amidée ayant un taux d'amidation supérieur
à 15%.
7. Un procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce qu'on utilise une pectine
faiblement estérifiée ayant un taux d'estérification inférieur à 10 % sous la forme
d'un pectinate de métal alcalin et/ou de pectinate d'ammonium.
8. Un procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce qu'on utilise une pectine
faiblement estérifiée et amidée ayant un taux d'estérification de 35 à 20 % et un
taux d'amidation de 15 à 30 %.
9. Un procédé selon l'une des revendications 6 à 8, caractérisé en ce qu'on utilise
une solution d'enduction ou une suspension d'enduction ayant une concentration de
pectine comprise entre 2 et 8 % en poids.
10. Un procédé selon l'une des revendications 6 à 9, caractérisé en ce qu'on utilise
une solution d'enduction ou une suspension d'enduction ayant une viscosité à la température
d'application comprise entre 5000 mPa x s et 60 000 mPa x s.
11. Un procédé selon l'une des revendications 6 à 10, caractérisé en ce qu'on utilise
une solution d'enduction ou une suspension d'enduction contenant de 0,5 à 20 % en
poids d'ions métalliques divalents et/ou trivalents par rapport à la quantité de pectine
modifiée.
12. Un procédé selon la revendication 11, caractérisé en ce qu on utilise und solution
d'enduction ou une suspension d'enduction contenant des sels de calcium et/ou des
sels de magnésium et/ou des sels d'aluminium solubles dans l'eau pour former les ions
métalliques divalents et/ou trivalents nécessaires.