[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein metallbeschichtetes Papier, bei dem die Metallschicht
durch direktes Aufdampfen auf ein gußgestrichenes Papier aufgebracht ist und ein Verfahren
zu seiner Herstellung.
[0002] In US-PS 3 113 888 ist beschrieben, daß man ein Papier, auf das eine unpigmentierte
Beschichtung aus einem Polymerlatex, der bei Raumtemperatur nicht filmbildend ist,
jedoch bei erhöhter Temperatur einen Film ausbildet, mittels Gußstreichens aufgebracht
worden ist, direkt metallisieren kann. Das Polymere weist eine Glasumwandlungstemperatur
(T ) von 0-93°C auf und bei 88°C bis 99°C wird die Schicht unter leichtem Druck klebend
(Blocken).
[0003] Aus GB-PS 992 320 ist es bekannt, daß auf ein gußgestrichenes Papier ohne Vorlackierung
durch Bedampfen im Vakuum eine festhaftende Metallschicht aufgebracht werden kann,
wenn die pigmentierte Beschichtungsmasse für den Gußstrich einen pH-Wert < 7 aufweist
und in ihr als Bindemittel ein Polymer in einer Menge von mindestens 5 Gew.-% enthalten
ist, bei dessen Polymerisation mindestens 8 Gew.-% bezogen auf Gesamtmonomere als
Acrylsäure oder Methacrylsäure verwendet wurde.
[0004] Diese metallisierten Papiere, bei denen die Metallschicht direkt auf ein gußgestrichenes
Papier aufgebracht wurde, haben sich in der Praxis nicht durchgesetzt, weil trotz
der scheinbar glatten gußgestrichenen Oberfläche nach dem Bedampfen mit Metall der
geforderte Spiegelglanz der Oberfläche nicht erreicht werden konnte.
[0005] In US-PS 3 463 659 ist beschrieben, daß eine Vorlackierung eines scharf satinierten
gestrichenen Papieres vor dem Aufdampfen des Metalles erforderlich ist, um die trotz
Satinage des gestrichenen Papieres noch vorhandene Oberflächenrauhigkeit der Beschichtung
auszugleichen. Die Grundbeschichtung des Papiers enthält 52-88 Gew.-% anorganisches
Pigment, 2-20 Gew.-% thermoplastisches Pigment, 5-25 Gew.-% eines weichen Polymerlatex
mit einer Glasumwandlungstempertur 0 (T ) < 21 C und 5-25 Gew.-% eines natürlichen
wasserlöslichen Bindemittels.
[0006] O. Helgesson hat in seiner Veröffentlichung über metallisierte Papiere in Coating
13/10; Seite 258/59 (1980), die Direktmetallisierung und die Transfermetallisierung
verglichen und darauf hingewiesen, daß die, auch bei Verwendung hochwertiger gestrichener
Papiere erforderliche Lackierung wegen der Umweltbelastung durch die Lösungsmittel
ein erheblicher Nachteil ist.
[0007] Der Verfahrensschritt des Lackierens der Papieroberfläche vor dem Metallisieren stellt
aber nicht nur einen kostenaufwendigen zusätzlichen Schritt dar, sondern es ist in
der Vakuumanlage auch eine erhöhte Pumpleistung erforderlich, weil bei Evakuieren
aus dem gestrichenen und lackierten Papier stets noch Lösungsmittelreste ausgasen.
Außerdem sind besondere Vorkehrungen notwendig, um diese Lösungsmittel zu beseitigen,
denn die früher übliche Emission in die Atmosphäre ist durch die verschärften gesetzlichen
Bestimmungen untersagt.
[0008] Vorzugsweise sind 95-20 Gewichtsteile mineralisches Pigment und 5-80 Gewichtsteile
synthetisches Polymerpigment miteinander kombiniert. Als geeignet hat sich auch die-Kombination
von 93-75 Gewichtsteilen mineralisches Pigment mit 7-25 Gewichtsteilen synthetisches
Polymerpigment erwiesen.
[0009] Vorzugsweise ist der Gußstrich in einer Menge von 15-26 g/qm vorhanden, ganz besonders
bevorzugt ist ein Beschichtungsgewicht von 18-25 g/qm. Auch Beschichtungsmengen von
20-25 g/qm sind möglich.
[0010] Die Erfindung umfaßt auch das Verfahren zum Herstellen eines metallisierten Papieres
mit spiegelglänzender Oberfläche, bei dem man auf ein Papier ggfs. zunächst eine pigmentierte
Beschichtung und auf diese einen mineralische Pigmente, Latexbindemittel und übliche
Zusatzstoffe enthaltenden Gußstrich aufbringt und dann im Vakuum eine Metallschicht
direkt aufdampft. Dieses Verfahren ist gekennzeichnet durch Aufbringen einer einen
pH-Wert > 7 aufweisenden wässrigen Beschichtungsmasse, die mindestens 5 Gew.Tl. der
enthaltenen Pigmente als synthetisches Polymerpigment und auf 100 Gewichtsteile Pigment
5-25 Gewichtsteile filmbildendes Bindemittel und übliche weitere Zusatzstoffe enthält
in einer solchen Menge, daß nach dem Trocknen 10-30 g/qm Gußstrich vorhanden sind,
Trocknen der Beschichtung auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 5% bis 15%, Anpressen
der beschichteten Papieroberfläche an eine Trommel mit hochglänzender Oberfläche bei
einer Temperatur von 1000c bis 160°C mittels einer Walze mit einem Liniendruck von>1.000
N/cm.
[0011] Besonders geeignet ist eine Verfahrensweise mit Trommeltemperaturen von 120 C - 140
C.
[0012] Der Ersatz von mineralischen Pigmenten durch sogenannte Plastikpigmente (synthetische
Polymere in Teilchenform) ist bekannt. So ist in DE-AS 19 26 853 eine Papierstreichmasse
beschrieben, die ein Pigment und ein Pigmentbindemittel in wässriger Dispersion enthält,
wobei wenigstens ein Teil des Pigments in Form diskreter kugelförmiger Teilchen aus
einem synthetischen organischen Polymeren vorliegt. Das Polymerpigment ist unter den
Bedingungen des Aufbringes der Beschichtung und des Fertigbearbeitens nicht filmbildend.
In US-PS 3 819 557 ist für ein Polymerpigment auf Styrolbasis ausdrücklich angegeben,
daß eine Verbesserung der Opazität, Weiße, Glanz und Bedruckbarkeit nur dann erreicht
werden kann, wenn das Glätten des Striches durch Satinage unterhalb der Erweichungstemperatur
des Polymerpigmentes erfolgt.
[0013] In DE-OS 26 03 155 ist ein Gußstreichverfahren beschrieben, bei dem zunächst ein
zäher poröser Strich erzeugt wird, der nach Rückfeuchten dann am heißen Chromzylinder
geglättet wird. Als Bindemittel werden deshalb mit Waser plastifizierbare synthetische
Polymere, die ein bestimmtes Verhältnis von Filmbildungstemperatur T
f zu Glasumwandlungstemperatur T aufweisen, verwendet. In der Beschreibung ist angegeben,
daß man die Eigenschaften der Beschichtung durch Mitverwendung harter Latices mit
einem T > 450C beeinflussen kann. Unter den Pigmenten sind Polymerpigmente erwähnt
und in einem Beispiel wird ein Teil des mineralischen Pigments durch ein Polystyrolpigment
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von 0,5 µm ersetzt, um das Volumen
der Beschichtung bei gegebenem Strichgewicht zu erhöhen. Plastikpigmente werden in
Form stabiler wässriger Dispersionen mit durchschnittlichen Teilchendurchmessern von
0,1-30 µm des Plastikpigments in bestimmten Abstufungen von der einschlägigen chemischen
Industrie angeboten. Besonders bewährt haben sich Plastikpigmente, deren durchschnittlicher
Teilchendurchmesser 0,1-1,5 µm beträgt, ganz besonders bevorzugt sind Teilchendurchmesser
von)0,5-1,0 yum. Bei den Polymerpigmenten handelt es sich um Polystyrol, Styrol-Acrylamid-Copolymere,
Pfropf-Copolymere aus Styrol und Acrylsäurederivaten, Terpolymere aus Styrol, Acrylnitril
und Acrylsäure oder -derivaten, Polyvinylchlorid, Polyvinylchlorid-Copolymeren, Polyvinylacetat,
Polyvinylacetat-Copolymere, Homopolymere von Olefinen wie Hthylen, Propylen, Copolymere
von zwei oder mehr Olefinen, Copolymere von Olefinen mit anderen Monomeren wie Styrol
oder ungesättigten Carbonsäuren wie Maleinsäure und dergl. Die Polymerpigmente können
auch in Mischungen verwendet werden. Neben den thermoplastischen Polymerpigmenten
sind auch Harnstoff-Formaldehydharze oder Melamin-Formaldehydharze geeignet.
[0014] Die Dispersionen haben in der Regel einen Feststoffgehalt von 40-60 Gew.% und sind
mittels geeigneter Emulgatoren stabilisiert. Die stabilisierenden Hilfsstoffe sollen
zwar mit den üblichen Zusammensetzungen von pigmentierten Beschichtungszusammensetzungen
verträglich sein, so daß ein Einarbeiten ohne besondere Schwierigkeiten möglich sein
soll.
[0015] Beschichtungszusammensetzungen für das Gußstreichen von Papier haben jedoch die Eigenschaft,
unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise erhöhter Temperatur oder pH-Wertverschiebung
ein Gel zu bilden und sich zu verfestigen. Die Gelierungsbedingungen der Papierbeschichtungsmasse
werden jedoch in erheblichem Maße durch die Stabilisierungsmittel der Plastikpigmentdispersionen
beeinflußt, so daß besondere Vorkehrungen erforderlich sind, um Plastikpigmente beim
Gußstreichen verwenden zu können.
[0016] Es wird eine durch Wärme gelierbare wässrige, mineralische und Plastikpigment, sowie
Latex- und ggfs. Proteinbindemittel enthaltende, Streichfarbe verwendet, die spontan
koaguliert oder geliert bei und oberhalb einer definierten Temperatur, ohne daß Wasser
substantiell entzogen werden muß, z.B. durch Verdampfung oder Penetration in das Basispapier.
[0017] Die maßvollen Anwendungen von Peptisations- und Dispergiermitteln in Form von Schutz-Hydrokolloiden,
die gleichzeitig Binderaufgaben erfüllen können, sowie in Form von Polyelektrolyten
bekannter Art (z.B. Polyacrylate Polyphosphate, Citrate, Tartrate), ggfs. synergistisch
unterstützt durch die Anwendung zwei- oder polyvalenter Metallkationen, in Kombination
mit der Anwendung eines ebenfalls synergistisch wirkenden geeigneten [OH]
--Ionenkonzentration können jeweils einzeln oder in Kombination miteinander zur Erzeugung
der Koagulationsbereitschaft der Beschichtungszusammensetzung genutzt werden.
[0018] Es wurde gefunden, daß sich bestimmte Plastikpigmente auch in zum Gußstreichen von
Papier bestimmten Beschichtungszusammensetzungen allein oder in Kombination mit mineralischen
Pigmenten verwenden lassen. Es ist ein geringer, aber auch ein hoher Anteil an Plastikpigment
möglich, obwohl unter den Bedingungen des Gußstreichens die Forderung nach Vermeidung
von Temperaturen, bei denen das Plastikpigment erweicht, nicht erfüllt sind. Im Gegenteil,
es hat sich als geeignet erwiesen, der Papierbeschichtungsmasse noch die Plastikpigmente
weichmachende Substanzen zuzusetzen, um die Filmbildungstemperatur der in der Beschichtung
enthaltenen Kombination Bindemittel und Plastikpigmente zu erniedrigen.
[0019] Als Weichmacher können in der Beschichtungsmasse übliche Weichmacher wie Dibutylphthalat,
Dioctylphthalat, Epoxyweichmacher und andere für das Weichmachen von synthetischen
Polymeren geeignete Stoffe eingesetzt werden.
[0020] Beim Gußstreichen wird die teilweise getrocknete Papierbeschichtung an einen heißen
Zylinder mit hochglänzender Oberfläche angelegt und mittels einer Walze angepreßt,
wobei unter den Temperatur-und Druckbedingungen eine Plastifizierung der Beschichtung
erfolgt, so daß die Oberfläche eine Abbildung der hochglanzpolierten Oberfläche des
Zylinders ist. Durch den Einsatz eines Polymerpigmentes in der Papierbeschichtung
und Anwendung von Temperaturen oberhalb des Erweichungspunktes der Polymerpigmente
und entsprechendem Druck läßt sich die gußgestrichene Papieroberfläche so stark verbessern,
daß ein direktes Bedampfen dieser Oberfläche möglich ist und ein metallisiertes Papier
resultiert, das eine spiegelglänzende Oberfläche mit metallischem Charakter aufweist.
Dieses Ergebnis ist völlig überraschend.
[0021] Ein Weichmacherzusatz ist an sich nicht erforderlich, jedoch läßt sich durch den
Einsatz von Weichmacher die Plastifizierbarkeit des Striches verbessern, so daß bei
vorgegebener Temperatur und vorgegebenem Liniendruck in Folge der höheren Plastizität
des Striches eine höhere Bahngeschwindigkeit am heißen Chromzylinder möglich ist.
Andererseits ermöglicht der Zusatz von Weichmachern auch, die Temperatur des Chromzylinders
niedriger zu wählen und/oder den von einer Walze ausgeübten Druck auf die Bahn zu
verringern. Durch die erfindungsgemäße Zusammensetzung der Gußstreichmasse ist es
also möglich, das eigentliche Gußstreichverfahren an die Gegebenheiten bestehender
Anlagen so anzupassen, daß die für die direkte Metallbedampfung erforderliche glatte
und geschlossene Oberfläche erreicht wird.
[0022] Als Metalle zum Metallisieren sind verschiedene Metalle geeignet, wie Aluminium,
Nickel, Chrom, Kupfer, aber auch edlere Metalle wie Gold oder Silber können durch
Aufdampfen im Vakuum aufgebracht werden. Aus Kostengründen werden vorzugsweise jedoch
Aluminium, Nickel oder Kupfer verwendet. Für die direkte Metallisierung werden die
bekannten, häufig beschriebenen Anlagen verwendet, bei denen man die Beschichtung
durch Niederschlagen von Metalldämpfen, die im Hochvakuum erzeugt werden, aufbringt.
Die Dicke des Niederschlages hängt von der Durchlaufgeschwindigkeit und Metallverdampfungskapazität
ab und ist außerordentlich gering. Normalerweise rechnet man mit Beschichtungsstärken
von 0,01-0,05 pm.
[0023] Die Metallschicht kann noch zusätzlich mit einer Schutz-, Farb- oder Funktionsschicht
abgedeckt werden. Das erfindungsgemäße Papier behält durch das Fehlen der Lackschicht
unter dem Metall den Papiercharakter und Eigenschaften wie Steifigkeit, Verhalten
bei Klimaänderung entsprechen denen von Papier. Die bei bekannten im Direktverfahren
bisher übliche Lackschicht verändert dagegen die Papiereigenschaften, insbesondere
das Planlageverhalten, wesentlich. Das erfindungsgemäße Papier läßt sich auch besser
bedrucken als vorlackierte Papiere, weil die sperrende Lackschicht die Farbtrocknung
nicht verzögert. Bei Verwendung als Etiketten für Flaschen ist die Wiederablösbarkeit
in Reinigungsanlagen besser als die von vorlackierten Papieren, weil das Papier leichter
und schneller durchfeuchtet.
Beispiel 1:
[0024] Auf eine Papierbahn eines Streichrohpapiers üblicher Zusammensetzung mit einem Flächengewicht
von 50 g/qm wird zunächst eine pigmentierte Vorbeschichtung aufgebracht und getrocknet.
Diese Grundbeschichtung mit einem Auftragsgewicht von 8 g/qm hat eine übliche Zusammensetzung
aus 80-90 Gewichtsteilen mineralischem Pigment und 10-20 Gewichtsteile übliche Bindemittel
wie Polymerlatices, Casein, Stärke, Polyvinylalkohol oder dergleichen. Als Pigmente
dienen Clay, Calciumcarbonat, Zinkoxyd, BaSO
4.
[0025] Auf diese getrocknete Beschichtung wird mittels Gußstreichtechnik eine Streichmasse
folgender Zusammensetzung aufgebracht in einer Menge von 20 g/qm (nach dem Trocknen):
[0026]

Die mittels üblicher Aggregate aufgebrachte Beschichtungsmasse wird auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von 8% getrocknet und dann an einen Zylinder mit einer hochglanzverchromten Oberfläche
bei einer Temperatur 0 von 150 C und einem Liniendruck von 1.200 N/cm mittels einer
Walze angepresst. Die Bahngeschwindigkeit beträgt 150 m/min. Die vom Chromzylinder
ablaufende Bahn wird aufgewickelt und anschließend in einer Vakuummetallisierungsanlage
mit einer Aluminiumschicht versehen.
[0027] Der Feuchtigkeitsgehalt vor der Metallisierung des Papiers beträgt 2,5%. Nach dem
Metallisieren wird durch Konditionieren der Feuchtigkeitsgehalt auf 6-7% eingestellt.
[0028] Das erhaltene Papier weist eine spiegelglänzende metallische Oberfläche auf.
[0029] Als mineralische Pigmente können im Gußstrich an Stelle von Clay auch andere übliche
Pigmente wie Kaolin, CaCo
3, BaSO
4, ZnO, Satinweiß und dergl. 3 4 verwendet werden.
Beispiel 2:
[0030] Auf ein Streichrohpapier üblicher Zusammensetzung mit einem Flächengewicht von 55
g/qm wird mittels Gußstreichtechnik eine Streichmasse folgender Zusammensetzung in
einer Menge von 25 g/qm aufgebracht:
[0031]

Die mittels üblicher Aggregate aufgebrachte Beschichtungsmasse wird auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von 8% getrocknet und dann an einen Zylinder mit einer hochglanzverchromten Oberfläche
bei einer Temperatur von 150°C und einem Liniendruck von 1.200 N/cm mittels einer
Walze angepreßt. Die Bahngeschwindigkeit beträgt 150 m/min. Die vom Chromzylinder
ablaufende Bahn wird aufgewickelt und anschließend in einer Vakuummetallisierungsanlage
mit einer Aluminiumschicht versehen.
[0032] Der Feuchtigkeitsgehalt vor der Metallisierung des Papiers betrug 2,5%. Nach dem
Metallisieren wird durch Konditionieren der Feuchtigkeitsgehalt auf 6-7% eingestellt.
[0033] Das erhaltene Papier weist eine spiegelglänzende metallische Oberfläche auf.
1. Metallisiertes Papier, dessen Metallschicht durch Aufdampfen im Vakuum auf ein
gußgestrichenes Papier aufgebracht ist,
das Papier ggfs. eine pigmentierte Schicht unter dem mineralische Pigmente, Latexbindemittel
und übliche Zusatzstoffe enthaltenden Gußstrich aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gußstrich mit einer einen pH-Wert > 7 aufweisenden
Beschichtungsmasse hergestellt wurde, in einer Menge von 15-30 g/qm vorhanden ist,
mindestens 5 Gew.Tl. des im Gußstrich enthaltenen Pigments synthetisches Polymerpigment
sind und. auf 100 Gewichtsteile Pigment 5-25 Gewichtsteile filmbildendes Bindemittel
vorhanden sind.
2. Metallisiertes Papier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß 95-75 Gewichtsteile
mineralisches Pigment und 5-25 Gewichtsteile synthetisches Polymerpigment als Pigment
im Gußstrich enthalten sind.
3. Metallisiertes Papier nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß der Gußstrich in einer Menge von 18-26 g/qm vorhanden ist.
4. Metallisiertes Papier nach Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das synthetische Polymerpigment ein Polystyrolpigment, ein Propfcopolymer aus
Styrol und Acrylsäure oder Acrylsäurederivaten, ein Terpolymer aus Styrol, Acrylnitril
und Acrylsäure oder Acrylsäurederivaten, ein Polyolefin-Homo- oder Copolymer, oder
ein Harnstoff-Formaldehydharz mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von
0,1 - 30 µm ist.
5. Metallisiertes Papier nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der durchschnittliche Teilchendurchmesser des Polymerpigments 0,3 - 1,5 µm beträgt.
6. Metallisiertes Papier nach Ansprüchen 1-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gußstrich bis zu 25 Gew.% bezogen auf synthetisches Polymerpigment Weichmacher
enthält.
7. Metallisiertes Papier nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gußstrich 0-15 Gew.% vorzugsweise 5-10 Gew.% bezogen auf synth. Polymerpigment
Weichmacher enthält.
8. Verfahren zum Herstellen eines metallisierten Papiers mit spiegelglänzender Oberfläche,
bei dem man auf ein Papier ggfs. zunächst eine pigmentierte Beschichtung und auf diese
einen mineralische Pigmente, Latexbindemittel und übliche weitere Zusatzstoffe enthaltenden
Gußstrich aufbringt und dann im Vakuum eine Metallschicht direkt aufdampft, gekennzeichnet
durch Aufbringen einer einen pH-Wert > 7 aufweisenden wässrigen Beschichtungsmasse,
die mindestens 5 Gew.Tl. der enthaltenen Pigmente als synthetisches Polymerpigment
und auf 100 Gewichtsteile Pigment 5-25 Gewichtsteile filmbildendes Bindemittel enthält
in einer solche Menge, daß nach dem Trocknen 10-30 g/qm Gußstrich vorhanden sind,
Trocknen der Beschichtung auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 5% bis 15%, Anpressen
der beschichteten Papieroberfläche an eine Trommel mit hochglänzender Oberfläche o
bei einer Temperatur von 100 C bis 160°C mittels einer Walze und einem Liniendruck
von>1.000 N/cm.
9. Verwendung eines gußgestrichenen Papiers, bei dem man auf ein Papier ggfs. zunächst
eine pigmentierte Beschichtung und auf diese einen mineralische Pigmente und mindestens
5 Gew.Tl synthetisches Polymerpigment der enthaltenen Pigmente und auf 100 Gew.Tl
Pigment 5-25 Gew.Tl filmbildendes Bindemittel und übliche weitere Zusatzstoffe enthaltende
wässrige Beschichtungsmasse mit einem pH-Wert) 7 in einer solchen Menge aufgebracht
hat, daß nach dem Trocknen 10-30 g/qm Gußstrich vorhanden sind, zum direkten Metallisieren
ohne Vorlackierung durch Aufdampfen im Vakuum. Aufgabe der Erfindung ist es, ein metallisiertes
Papier mit spiegelglänzender metallischer Oberfläche zu schaffen, für dessen Metallisierung
eine Vorlackierung der mit einer pigmentierten Beschichtung versehenen Papieroberfläche
nicht erforderlich ist und das auf den bei der Papierveredlung üblichen Anlagen ohne
Schwierigkeiten herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das Papier und das Verfahren gemäß den Patentansprüchen.
Völlig überraschend wurde gefunden, daß entgegen der in jüngsten Veröffentlichungen
immer wieder vertretenen Auffassung, daß bei der Direktmetallisierung von Papier eine
Vorlackierung der Papieroberfläche erforderlich ist, es möglich ist, eine Oberfläche
mit Spiegelglanz und metallischem Charakter zu schaffen, ohne eine Vorlackierung der
Papieroberfläche mit Lacken auf Basis organischer Lösungsmittel. Das erfindungsgemäße
metallisierte Papier, dessen Metallschicht durch Aufdampfen im Vakuum auf ein gußgestrichenes
Papier aufgebracht ist, weist ggfs. eine pigmentierte Schicht unter dem mineralischen
Pigmente, Latexbindemittel und übliche Zusatzstoffe enthaltenden Gußstrich auf. Es
ist dadurch gekennzeichnet, daß der Gußstrich mit einer einen pH-Wert > 7 aufweisenden
Beschichtungsmasse hergestellt wurde in einer Menge von 10-30 g/qm vorhanden ist,
mindestens 5 Gew.Tl. des im Gußstrich enthaltenen Pigments synthetisches Polymerpigment
sind und auf 100 Gewichtsteile Pigment 5-25 Gewichtsteile filmbildendes Bindemittel
vorhanden sind.