[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage mit mindestens einer Mühle, vorzugsweise einer
Schlagmühle, insbesondere mit einem Sieb, die in einem Eintrittsbereich eine Zuführeinrichtung
für das Schüttgut und eine Aspirationsöffnung zum Hindurchführen von Luft durch die
Mühle mit Hilfe eines angeschlossenen Gebläses aufweist.
[0002] Derlei Anlagen sind in verschiedener Ausführung bekanntge--worden. Normalerweise
umfasst jede Anlage nur eine Mühle, durch die die Luft hindurchgezogen wird, um so
die Mühle vom Mahlgut zu reinigen und um als Kühlmittel zu wirken. Oft ist im Eintrittsbereich
auch ein Schwerteilausleser vorgesehen, für dessen Funktion die durchgeblasene Luft
gleich mitverwendet wird. Es ist aber auch bereits versucht worden, ähnlich wie bei
Walzenstühlen mehrere Mühlen der eingangs genannten Art zu einem einzigen pneumatischen
System zusammenzuschliessen, doch waren diese Versuche nicht sehr erfolgreich. Zwar
hat man für Walzenstühle Regelsysteme entwickelt, doch sind diese für Mühlen der eingangs
genannten Art nicht anwendbar, weil die Luft im Falle eines Walzenstuhles als Fördermittel
für das gemahlene Schüttgut dient und daher höhere Drücke bzw. Geschwindigkeiten auftreten.
Bei Mühlen, durch die die Luft hindurchgeführt wird, sind dagegen die Drücke und Geschwindigkeiten
wesentlich geringer, so dass gegenüber Walzenstühlen völlig andere Verhältnisse vorliegen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Regelanordnung für Mühlen der eingangs
genannten Art zu schaffen, und es hat sich gezeigt, dass sich sämtliche Schwierigkeiten
dadurch beherrschen lassen, dass im Eintrittsbereich der Mühle auch eine wenigstens
eine Messeinrichtung und mindestens ein Stellglied aufweisende Luftregeleinrichtung
vorgesehen ist. Wenn dann nämlich der Eintrittsbereich einen der Luftregeleinrichtung
nachgeschalteten Schwerteilausleser umfasst, so wird dieser in vorteilhafter Weise
ebenfalls mitgeregelt. Würde man - wie dies für Walzenstühle vorgeschlagen ist - die
Luftregeleinrichtung an einem anderen Ort vorsehen, so wäre unter Umständen eine einwandfreie
Funktion des Schwerteilauslesers nicht mehr gewährleistet.
[0004] Durch die erfindungsgemäss vorgesehene Anordnung der Luftregeleinrichtung ist es
aber auch möglich, dass wenigstens zwei jeweils in ihrem Eintrittsbereich mit Luftregeleinrichtungen
versehenen Mühlen ein gemeinsames Sammelsystem für den Abtransport der durch die Mühlen
hindurchgeführten Luft zugeordnet ist. Durch diese bevorzugte Ausführung ist nämlich
ein einwandfreies Funktionieren jeder einzelnen Mühle gesichert. In diesem Falle ist
es_vorteilhaft, wenn das Sammelsystem für die Hindurchführung der Luft durch die angeschlossenen
Mühlen ein diesen gemeinsames Gebläse aufweist.
[0005] Die Anordnung kann aber auch so getroffen sein, dass das Sammelsystem einen unterhalb
des Niveaus der angeschlossenen Mühlen angeordneten Behälterraum umfasst, in den das
von den Mühlen kommende Schüttgut mittels Fallförderung einführbar und über eine Austragvorrichtung
aus ihm wieder entfernbar ist, wogegen die mit Hilfe der jeweils im Eintrittsbereich
der angeschlossenen Mühle vorgesehenen Regeleinrichtungen geregelte Luft - im wesentlichen
durch das Eigengewicht des Schüttgutes von ihm getrennt - über das Sammelsystem abtransportierbar
ist. In diesem Falle ist die erfindungsgemässe Anordnung der Luftregeleinrichtung
im Eintrittsbereich der Mühle konstruktiv besonders günstig, weil die Mühlen in platzsparender
und auch kostengünstiger Weise unmittelbar und ohne dazwischenliegende Rohrsysteme
mit dem Behälterraum verbunden werden können.
[0006] Insbesondere im letztgenannten Falle ist es vorteilhaft, wenn das Sammelsystem einen
wenigstens zwei Mühlen gemeinsamen Abscheider aufweist, da das Schüttgut sowieso durch
Fallförderung ausgeschieden wird und daher die von den Mühlen abgesogene Luft nicht
einen derartigen Verschmutzungsgrad aufweist, dass mehrere Abscheider (z.B. Filterabscheider)
notwendig wären. Selbstverständlich bringt es aber auch eine konstruktive Vereinfachung
mit sich, wenn für mehrere Mühlen ein einziger Abscheider vorgesehen ist.
[0007] Im Rahmen der Erfindung ergibt sich ein besonderer Vorteil, wenn die Luftregeleinrichtung
in einem vom Produkt freien Abschnitt des Eintrittsbereiches der Mühle angeordnet
ist. Es ist dann nämlich die Verschmutzungsgefahr der Mess- und Regeleinrichtung geringer,
wodurch Fehlregelungen leichter vermieden werden. Um dabei auch die Beeinflussungen
der Messung durch Teile des Schwerteilauslesers oder auch durch eine der Aspirationsöffnung
zugeordnete Ueberwachungsklappe möglichst zu vermeiden, kann an die Aspirationsöffnung
ein Aspirationsrohr angeschlossen sein, in dem die Luftregeleinrichtung untergebracht
ist.
[0008] Für Walzenstühle sind schon verschiedene gegenseitige räumliche Zuordnungen von Stellglied
und Messeinrichtung vorgeschlagen worden. Gerade aber bei den besonderen, oben geschilderten
Verhältnissen bei Mühlen der eingangs genannten Art, ist es vorteilhaft, wenn die
Luftregeleinrichtung eine vor dem Stellglied gelegene Messeinrichtung aufweist.
[0009] Da nämlich, wie erwähnt, die Drücke und Strömungsgeschwindigkeiten gering sind, wären
die Messungen bei umgekehrter Anordnung nur erschwert durchführbar. Dazu kommt, dass
dadurch die Verschmutzungsgefahr für Luftschläuche der Messeinrichtung noch geringer
wird und ebenso die Beeinflussung der Messung durch verschiedenen Füllungsgrad des
Schwerteilauslesers vermieden wird. Hinzu tritt, dass die Lufteintrittsfläche für
die Messstelle stets konstant bleibt, wodurch der Arbeitspunkt der Messeinrichtung
ebenfall konstant ist.
[0010] Weitere Einzelheiten ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung von in der
Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Ausführungsform einer Anlage mit einer Mühle und
ein Beispiel für eine zugehörige Luftregeleinrichtung. Hierzu veranschaulicht Fig.
2 ein Diagramm für die Schaltcharakteristik.
Fig. 3 stellt eine weitere Ausführung mit zwei Mühlen, ein einen Behälterraum aufweisendes
Sammelsystem mit einem gemeinsamen Abscheider bzw. Gebläse dar. Anhand der
Fig. 4 bis 6 seien Ausführungsvarianten der Regeleinrichtung erläutert.
[0011] Eine Schlagmühle 1 weist in üblicher Weise eine mit Schlägern 2 besetzten und in
zwei verschiedenen Drehrichtungen antreibbaren Rotor 3 auf, die von einem Sieb 4 konzentrisch
umgeben ist. An der Oberseite der Mühle 1 befindet sich ihr Eintrittsbereich 5 in
einem gesonderten, am Mühlengehäuse 6 angeflanschten Gehäuse 7. In diesem Eintrittsbereich
5 ist am Gehäuse 7 ein Zuführstutzen 8 für die Zufuhr von Schüttgut vorgesehen, wobei
der freie Oeffnungsquerschnitt des Zuführstutzens 8 durch einen Dosierschieber 9 veränderbar
ist, der seinerseits mit Hilfe mit einer manuell oder pneumatisch justierbaren Verstelleinrichtung
10 einstellbar ist. Vom so durch den Zuführstutzen 8, am Dosierschieber 9 vorbei in
die Mühle eintretenden Schüttgut werden Eisenteile mit Hilfe eines Permanentmagneten
11 abgetrennt.
[0012] Gegenüber dem Permanentmagneten 11 liegt eine Aspirationsöffnung 12, durch die die
Luft über Leitbleche 13 zugeführt wird. Diese Luft wird mit Hilfe eines Gebläses 14
durch die Mühle 1 gesaugt und dient einerseits zur Kühlung, anderseits zur Reinigung
des Siebes 4 vom bereits zerkleinerten Material, das durch das Sieb 4 beispielsweise
in einen Trog 15 fällt. Zur Ueberwachung des Luftstromes dient eine im Bereich der
Aspirationsöffnung 12 angeordnete, mit einem nicht dargestellten Schalter verbunde
Ueberwachungsklappe 16, die sich bei fehlendem Luftstrom im Uhrzeigergegensinne dreht
und dabei für eine Abschaltung der Mühle zum Schutze gegen Ueberhitzung sorgt. Ferner
ist im Eintrittsbereich 5 ein Schwerteilausleser 17 vorgesehen. Durch die Aspirationsöffnung
12 hindurchgesogene Luft bewirkt nämlich, dass der Schüttgutstrom mit dem verhältnismässig
leichten Schüttgut bezogen auf Fig. 1 nach links ausweicht. Lediglich schwerere Bestandteile
wie Steine u. dgl., werden vom Luftstrom weniger abgelenkt und fallen auf eine Auffangrutsche
18, von wo sie dann in eine Lade 19 gelangen können, wenn diese die dargestellte strichlierte
Lage einnimmt. Normalerweise ist aber diese Lade 19 geschlossen, um den Luftstrom
nicht zu beeinflussen.
[0013] Die oben beschriebenen Teile der Mühle 1 sind herkömmlicher Natur und sind bei üblichen
Schlagmühlen vorgesehen. Abweichend von der bisherigen Bauweise ist jedoch an die
Aspirationsöffnung 12 ein Aspirationsrohr 20 angeschlossen, in dem eine Regeleinrichtung
21 untergebracht ist. Diese Regeleinrichtung 21 weist zwei in der strichliert angedeuteten
Weise miteinander verbundene Klappen 22 als Stellglieder auf, von denen die eine mit
einer Gabel 23 verbunden ist, die ihrerseits einen Stift 24 an einem Spindelstein
25 umfasst. Der Spindelstein 25 gleitet entlang einer Spindel 26, die von einem in
einer Antriebseinheit 27 enthaltenen Elektromotor in der einen oder anderen Richtung
antreibbar ist. Die Steuerung der Antriebseinheit 27 erfolgt über eine Messeinrichtung
28, die im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Differenzdruckschalter 29 aufweist,
die ihrerseits parallel an Messleitungen 30, 31 angeschlossen sind. Der nötige Messdruck
wird durch eine Blende 30 erzeugt, wogegen die andere Seite der Membrane 32 mit der
Umgebungsluft verbunden ist. Jeder Druckdifferenzschalter 29 weist einen mittig mit
der Druckmembrane 32 verbundenen Stössel 33 auf, der über eine Omega-Feder 34 mit
einer Schalterzunge 35 eines Schalters 36 bzw 37 verbunden ist. Während die Schalterzungen
35 gemeinsam an einen Stromleiter 38 angeschlossen sind, sind die jeweils anderen
Schalterzungen 39 bzw. 40 über Leitungen 41 bzw. 42 mit der Antriebseinheit 27 verbunden.
Darüberhinaus ist noch ein Null-Leiter 43 sowie eine Erdungsleitung 44 vorgesehen.
[0014] Die Schaltung ist nun so ausgelegt, dass die Druckdifferenzschalter 29 mit verhältnismässig
grosser Hysterese arbeiten, wie anhand der Fig 2 erläutert werden soll. Steigt die
Druckdifferenz zwischen der Ober- und der Unterseite der Membranen 32 (Fig. l) entsprechend
den aufsteigenden Kurvenästen 45 einer Kurve S so ergibt sich an der oberen Grenze
eines oberen Druckdifferenzbereiches a ein Schaltpunkt 46. Hat die Druckdifferenz
diesen Punkt 46 erreicht, so wird je nach Einstellung der eine oder andere Schalter
36 bzw. 37 geschlossen, wodurch die Klappen 22 im Sinne einer Verringerung des freien
Strömungsquerschnittes im Aspirationsrohr 20 verstellt werden. Damit beginnt der Differenzdruck
wiederum zu sinken und erreicht zunächst die Obergrenze des Druckdifferenzbereiches
a. Aufgrund der Schalthysterese bleibt aber die Antriebseinheit 27 weiterhin eingeschaltet.
Der jeweilige Schalter 36 oder 37 wird erst dann wiederum geöffnet, wenn die Kurve
S die untere Grenze des Druckdifferenzbereiches a im Punkte 47 erreicht hat. Da auch
der jeweils andere Schalter geöffnet ist, bleibt nun die Stromzufuhr zu der beispielsweise
einen Asynchronmotor mit einem Kondensator C enthaltenden Antriebseinheit 27 unterbrochen,
d.h. die Einstellung der Regelklappen 22 wird als gut angesehen.
[0015] Falls nun die Druckdifferenz weiterhin absinkt, durchläuft sie einen unteren Druckdifferenzbereich
b, innerhalb dessen beide Schalter 36, 37 geöffnet bleiben. Dieser, in Fig. 2 schraffierte
"Gut"-Bereich erstreckt sich bis zur Untergrenze des unteren Druckdifferenzbereiches
b, wobei sich ein Schaltpunkt 48 erst bei Unterschreiten dieser unteren Grenze ergibt.
Hat sich bei Ueberschreiten des Punktes 46 beispielsweise der Schalter 37 geschlossen,
so schliesst sich nun bei Unterschreiten des Punktes 48 der Schalters 36, so dass
die Antriebseinheit 27 die Schnecke 26 in der Gegenrichtung, d.h. im Sinne einer Freigabe
des Strömungsquerschnittes durch die Klappen 22 antreibt. Aufgrund der Hysterese bleibt
dabei der Antrieb solange eingeschaltet, bis die obere Grenze des unteren Differenzdruckbereiches
b im Punkte 49 wieder überschritten wird, worauf sich ein "Gut"-Bereich wiederum beispielsweise
bis zum Erreichen des nächsten Punktes 46 ergibt. Auf diese Weise funktioniert also
die Regelung nach Art eines Dreipunkt-Reglers mit den Regelbereichen "zu hoch", "gut"
und "zu nieder".
[0016] Diese Regelcharakteristik hat sich für eine Schlagmühle 1 als besonders vorteilhaft
erwiesen, wozu noch kommt, dass die Beanspruchung der Regeleinrichtung 21 angesichts
des verhältnismässig rauhen Mühlenbetriebes geringgehalten wird und überdies Schaltfehler
relativ gut vermieden werden. Um für den Fall des Auftretens von Schaltfehlern zu
verhindern, dass infolge des Schliessens beider Schalter 36, 37 ein Kurzschluss entsteht,
kann in wenigstens einer der beiden Leitungen 41, 42 eine Strombegrenzungseinrichtung,
z.B. ein Bi-Metallunterbrecher oder vorzugsweise einfach ein Begrenzerwiderstand R
vorgesehen sein.
[0017] Bei der Ausführung nach Fig. 3 sind zwei Mühlen la, lb auf einen gemeinsamen Trog
15a aufgesetzt, doch können gegebenenfalls auch mehr als zwei Mühlen vorgesehen sein.
Wie anhand der Mühle la veranschaulicht ist, ist hier in einem Aspirationsrohr 20
nur eine einzige Klappe 22 vorgesehen, die von der Regeleinrichtung 21 eingestellt
wird. Die Regel-einrichtung 21 kann prinzipiell gleichartig aufgebaut sein, wie dies
anhand der Fig. 1 beschrieben wurde, doch sind hier zwei Luftmessöffnungen 50, 51
vorgesehen., von denen die Luftmessöffnung 50 hinter einer Blende 52 angeordnet ist,
die gleichzeitig einen Anschlag für die Ueberwachungsklappe 16 bildet. Bei beiden
Mühlen la, lb ist wiederum ein Schwerteilausleser 17 vorgesehen. Wie sich schon aus
der Beschreibung der Fig. 1 ergibt, hat die Regelung des Luftstromes auch für den
Schwerteilausleser 17 den Vorteil, dass seine Funktion mit Sicherheit gewährleistet
ist, während bei ungeregeltem oder an einer hinter der Mühle gelegenen Regelung möglicherweise
im Eintrittsbereich 5 entweder ein zu geringer Luftstrom ergeben würde, so dass ausser
den Schwerteilen auch Schüttgut in die Lade 19 gelangte, oder - bei zu grossem Luftdruck
- es würden auch Steine der Trommel 3 zugeführt, wodurch es zu Beschädigungen derselben
bzw. des zugehörigen Siebes kommen könnte.
[0018] Bei der in Fig. 3 dargestellten Anordnung der Lufteintrittsöffnungen 50, 51 hinter
der Klappe 22 bzw. der Ueberwachungsklappe 16 versteht es sich, dass die Verschmutzungsgefahr
der an die Oeffnungen 50, 51 angeschlossenen Luftschläuche verhältnismässig gross
ist, wobei die Ueberwachungsklappe 16 die Druckmessung sogar durch ruckartige Ausschläge
negativ zu beeinflussen vermag. Darüberhinaus hat sich gezeigt, dass selbst der Füllungsgrad
des Schwerteilauslesers 17 eine Beeinflussung des Messergebnisses zur Folge hat, weshalb
eine Anordnung der Messeinreichtung 28 mit ihren Messleitungen 30; 31 gemäss Fig.
l, nämlich vor den Klappen 22 vorzuziehen ist.
[0019] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, bringt die erfindungsgemäss vorgesehene Anordnung
der Regeleinrichtung 21 im Eintrittsbereich 5 der Mühlen la, lb den konstruktiven
Vorteil, dass im Anschluss an die Mühlen nicht etwa eine Verbindungsleitung zum Trog
15a vorgesehen sein braucht, um dort etwa die Regeleinrichtung 21 unterzubringen,
sondern dass vielmehr die bei den Mühlen la, lb unmittelbar auf den Trog 15a aufgesetzt
werden können. Dieser Trog 15a birgt in seinem Inneren einen freien Behälterraum 53,
an dessen Grund eine Förderschnecke 54 vorgesehen ist, auf die das von den Mühlen
la, lb angelieferte Material herunterfällt, und die dasselbe über eine Austragsöffnung
55 einem, lediglich schematisch angedeuteten Elevator 56 zuführt.
[0020] In den Behälterraum 53 gelangt aber nicht nur das gemahlene Schüttgut sondern auch
die durch die Mühlen la, lb strömende Luft, die in diesem Behälterraum 53 erstmals
zusammengeführt bzw. gesammelt wird. Der Behälterraum 53 ist somit Teil eines Sammelsystems
57, das am Ende das Gebläse 14a aufweist und dem zweckmässig ein beiden Mühlen la,
lb gemeinsamer Abscheider 58 in Form eines Schlauchfilters angefügt ist. Da das Schüttgut
von den Mühlen im wesentlichen direkt nach untern auf die Schnecke 54 fällt, enthält
die im oberen Teil des Behälterraumes 53 strömende Luft nur wenige feste Teile, so
dass ein einziger Abscheider 58 beiden Mühlen, gegebenenfalls aber auch drei, vier
oder sechs Mühlen gemeinsam sein kann. Dabei ist in jedem Falle durch die getrennte
Luftregelung der Mühlen gesichert, dass eine einwandfreie Kühlung und Reinigung derselben
erfolgt.
[0021] In Fig. 4 ist ein Schemabild einer Ausführungsvariante der Regeleinrichtung 21 dargestellt,
weshalb die mechanischen Teile der Mühle grösstenteils weggelassen sind. Vom Eintrittsbereich
ist lediglich die Aspirationsöffnung 12 mit den Führungslamellen 13 dargestellt, denen
vier untereinander in nicht dargestellter Weise verbundene Luftregelklappen 22 vorgeschaltet
sind. Hiervon wird die unterste Regelklappe 22 unmittelbar von einem Zylinder-Kolben-Aggregat
59 angetrieben, dessen Kolben 60 durch eine Druckfeder 61 belastet ist. An Lufteinlassöffnungen
50, 51 ist über Leitungsschläuche 30, 31 lediglich ein einziger Differenzdruckschalter
29 zur Betätigung eines als Umschalter ausgebildeten elektrischen Schalters 62 angeschlossen.
Dieser Umschalter 62 vereinigt die Funktion der beiden Schalter 36, 37 gemäss Fig.
1, indem seine Schaltzunge 35a je nach Druckdifferenz an einem von zwei Kontakten
36a, 37a anliegt oder zwischen beiden steht. Mit dem Kontakt 36a sind über eine Leitung
63 die Magnete 64, 65 zweier Mehrwegventile 66, 67 verbunden, wogegen an den Kontakt
37 nur der Magnet 65 angeschlossen ist.
[0022] Im dargestellten stromlosen Zustand der beiden Magnete 64, 65 befindet sich das Ventil
67 in einer Stellung, in der eine vom Zylinder-Kolben-Aggregat 59 kommende und letztlich
zu einer Druckmittelquelle 69 führende Leitung 68 unterbrochen ist. Der hinter dem
Ventil 67 zur Druckmittelquelle 69 gelegene Abschnitt 68' weist ein Drosselventil
70 auf und ist über das Ventil 66 mit der Aussenwelt, einem Auffangbehälter oder in
nicht dargestellter Weise mit der Druckmittelquelle 69 verbunden.
[0023] Kommt nun die Schaltzunge 35a mit dem Kontakt 36a in Berührung, so erhalten beide
Elektromagnete 64, 65 Strom, wobei das Ventil 67 die Leitung 68 freigibt und das Ventil
66 den Leitungsabschnitt 68' mit der Druckmittelquelle 69 verbindet. Dem Zylinder-Kolben-Aggregat
59 wird somit Druckmittel zugeführt, der Kolben 60 verschiebt sich mit Bezug auf die
Fig. 4 nach links, und die Klappen 22 schliessen sich. Erreicht dabei die Druckdifferenz
in der Messdose 29 einen mittleren Bereich, so hebt sich die Schaltzunge 35a vom Kontakt
36a wiederum ab, worauf die Elektromagnete 64, 65 stromlos werden und das Ventil 67
dadurch die Leitung 68 wiederum unterbricht. Dadurch bleibt die Stellung des Kolbens
60 und damit die Lage der Klappen 22 unverändert. Erst wenn die Schaltzunge 35a den
Kontakt 37a erreicht, wird der Elektromagnet 65 erregt, worauf das Ventil 67 die Leitung
68 freigibt. Da aber das Ventil 66 in seiner in Fig. 4 dargestellten Lage verbleibt,
wird unter dem Druck der Feder 61 lediglich Druckmedium aus dem Zylinder-Kolben-Aggregat
59 über die Leitung 68 unter dem Abschnitt 68' abgelassen.
[0024] Fig. 5 zeigt eine rein fluidische Steuerung mit einem Zylinder-Kolben-Aggregat 59a,
bei dem der Kolben 60a für die Rückführung statt von der Feder 61 (vgl.-Fig.4) ebenfalls
vom Fluid beaufschlagt wird. Demnach wirkt hier das Fluid auf zwei einandergegenüberliegende
Fläche des Kolbens 60a. Aus diesem Grunde ist auch die Anzahl der notwendigen Ventile
und Elektromagnete verdoppelt. Jeder Seite des Kolbens 60a ist ein ähnlich dem Ventil
66 in Fig. 4 ausgebildetes Mehrwegventil 66a, 66b zugeordnet, das von einem Elektromagneten
64a, bzw 64b gesteuert wird. Ferner sind zwei jeweils von Elektromagneten 65a, 65b
gesteuerte Ventile 67a, 67b vorgesehen. Statt des Umschalters 62 (Fig.4) können wiederum
zwei einzelne Schalter 36b, 37b in nicht dargestellter Weise von den Differenzdruckschaltern
29 in ähnlicher Weise, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist, betätigt sein. Als Fluid
aus der Druckmittelquelle 69 kann in äquivalenter Weise ein hydraulisches oder ein
pneumatisches Fluid dienen. Gegebenenfalls ist (au.ch für die Ausführung gemäss Fig.
4) ein pneumatisches Fluid vorzuziehen.
[0025] Die Darstellung in Fig. 5 entsprich dem stromlosen Zustand aller Elektromagneten
64a, 64b und 65a, 65b. Wird nun der Schalter 36b geschlossen, so wird der Magnet 64a
erregt und somit eine zum Zylinder-Kolben-Aggregat 59a führende Leitung 68a mit der
Druckmittelquelle 69 verbunden. Gleichzeitig wird aber auch der Elektromagnet 65b
unter Strom gesetzt, und das Fluid kann von der Rückseite des Kolbens 60a über die
Leitung 68b und das in der dargestellten Lage verbliebene Ventil 66b über das nunmehr
geöffnete Ventil 67b entweichen. Um diesen Vorgang nicht allzu schnell ablaufen zu
lassen, können gegebenenfalls Drosselventile 71 bzw. (für die andere Seite des Kolbens
60a) 72 vorgesehen sein. Für die Bewegung des Kolbens 60a nach links (bezogen auf
Fig. 5) ergibt sich nämlich der analoge Vorgang beim Schliessen des Schalters 37b.
[0026] In diesem Falle wird der Elektromagnet 64b erregt, wodurch das Ventil 66b bezüglich
Fig. 5 nach rechts verschoben wird. Dadurch wird die rechte Seite des Kolbens 60a
mit der Druckmittelquelle 69 verbunden, wogegen der Leitungsabschnitt 68b' unterbrochen
wird. Gleichzeitig aber steht auch der Elektromagnet 65a unter Strom und verbindet
so die Leitung 68a über das in der in Fig. 5 gezeigten Lage verbliebene Ventil 66a
über das Ventil 67a mit der Aussenwelt bzw. einem entsprechenden Abfluss.
[0027] Die Steuerung über die Schalter 36b, 37b kann eine ebensolche Charakteristik, wie
in Fig. 2 gezeigt, aufweisen. Es ist daher zweckmässig,wiederum eine an sich bekannte
Strombegrenzungseinrichtung, im einfachsten Fall den schon beschriebenen Widerstand
R, innerhalb des Stromkreises zur Sicherung gegen Kurzschluss vorzusehen. Selbstverständlich
können aber auch andere bekannte Kurzschluss-Sicherungen vorhanden sein.
[0028] Anhand der Fig. 6 sei veranschaulicht, dass die Anzahl der Druckdifferenzschalter
keineswegs beschränkt ist und deshalb die Regeleinrichtung nicht unbedingt eine Dreipunkt-Regelung
sein muss. Vielmehr lassen sich mit mehreren Differenzdruckschaltern digital entsprechende
Abstufungen für die Regelung erzielen. Die so erhaltenen Digitalwerte können anschliessend
in Analogwerte umgewandelt werden, oder es ist die gesamte Regelung als Digital-Regelung
ausgelegt, indem auch der Antrieb für das jeweilige Stellglied von einem Schrittmotor
gebildet ist. Hierzu müssen allerdings die Digitalwerte in entsprechende Impulse umgewandelt
werden, etwa dadurch, dass von den Druckdifferenzschaltern entsprechende Start-Stop-Oszillatoren
getriggert werden oder dass die Frequenz eines eine vorbestimmte Zeit mit dem Motor
verbundenen Taktoszillators verändert wird.
[0029] Im vorliegenden Fall jedoch sind die von lediglich angedeuteten Druckdifferenzschaltern
29a, 29b, 29c gesteuerten Umschalter 62a, 62b, 62c in einer Wheatstone'schen Brücke
angeordnet, die beispielsweise von einer Gleichrichterbrücke 73 mit Strom versorgt
wird. Jeder Umschalter 62a, 62b, 62c ist mit einer seiner Kontakte mit einem Widerstand
Rl, R2, R3 verbunden, wobei dem Umschalter 62c ein weiterer Widerstand zugeordnet
ist, der über den anderen Kontakt des Umschalters 62c anschaltbar ist. Die Widerstände
Rl bis R4 sind jeweils abgestuft,_so dass beispielsweise der Widerstand R4 den grössten,
der Widerstand Rl den kleinsten Wert besitzt. Dementsprechend sind auch die Druckpunkte
der Differenzdruckschalter 29a bis 29c abgestuft, so dass etwa der Umschalter 62a
bei Ueberschreiten einer vorbestimmten Druckdifferenzgrenze vom Widerstand Rl auf
den nächsten Umschalter 62b umschaltet, der seinerseits entweder mit dem Widerstand
R2 verbunden ist oder bei Ueberschreiten einer vorbestimmten Druckdifferenzgrenze
(die beispielsweise höher liegt als die Grenze des Druckdifferenzschalters 29a) auf
den Umschalter 62c umschaltet. Dieser wiederum schaltet auf einen der Widerstände
R3 oder R4.
[0030] Die übrigen Widerstände der Brücke können als Justierwiderstände ausgebildet sein
bzw. ist es sogar möglich die Brücke durch zusätzliche Messwerte zu beeinflussen,
beispielsweise kann ein Widerstand als Thermo-Widerstand ausgebildet sein, wie dies
anhand des Widerstandes Rt gezeigt ist. Mit Hilfe dieses Wärmefühlers kann gegebenenfalls
eine Ueberhitzung der Mühle festgestellt werden. Am Ausgange der in Fig. 6 dargestellten
Widerstandbrücke ist zweckmässig ein Operationsverstärker 74 einem Gleichstrommotor
75 vorgeschaltet. Die Einzelheiten dieser Schaltung sind in der Messtechnik durchaus
üblich und geläufig, so dass eine ins Einzelne gehende Beschreibung entfallen kann.
Beispielsweise kann der Motor 75 über eine Transistorbrücke angesteuert werden.
1. Anlage mit mindestens einer Mühle, vorzugsweise einer Schlagmühle, insbesondere
mit einem Sieb, die in einem Eintrittsbereich eine Zuführeinrichtung für das Schüttgut
und eine Aspirationsöffnung veränderbaren Querschnittes zum Hindurchführen von Luft
durch die Mühle mit Hilfe eines angeschlossenen Gebläses aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass im Eintrittsbereich (5) der Mühle (l; la,lb) auch wenigstens eine Messeinrichtung
(28) und mindestens ein Stellglied (22) aufweisende Luftregeleinrichtung (21) vorgesehen
ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Eintrittsbereich (5) einen
der Luftregeleinrichtung (21) nachgeschalteten Schwerteilausleser (17) umfasst.
3. Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei jeweils
in ihrem Eintrittsbereich (5) mit Luftregeleinrichtungen (21) versehenen Mühle (la,lb)
ein gemeinsames Sammelsystem (57) für den Abtransport der durch die Mühlen (la,lb)
hindurchgeführten Luft zugeordnet ist,
dass vorzugsweise das Sammelsystem (57) für die Hindurchführung der Luft durch die
angeschlossenen Mühlen (la,lb) ein diesen gemeinsames Gebläse (14a) aufweist (Fig.
3),
dass ferner bevorzugt das Sammelsystem (57) einen unterhalb des Niveaus der angeschlossenen
Mühlen (la,lb) angeordneten Behälterraum (53) umfasst, in den das von den Mühlen (la,lb)
kommende Schüttgut mittels Fallförderung einführbar und über eine Austragsvorrichtung
(54) aus ihm wieder entfernbar ist, wogegen die mit Hilfe der jeweils im Eintrittsbereich
(5) der angeschlossenen Mühlen (la,lb) vorgesehenen Regeleinrichtungen (21) geregelte
Luft - im wesentlichen durch das Eigengewicht des Schüttgutes von ihm getrennt - über
das Sammelsystem (57) abtransportierbar ist,
und dass zweckmässig das Sammelsystem (57)einen wenigstens zwei Mühlen (la,lb) gemeinsamen
Abscheider (58) aufweist.
4. Anlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftregeleinrichtung
(21) in einem vom Produkt freien Abschnitt des Eintrittsbereiches (5) der Mühle (l;la,lb)
angeordnet ist,
und dass vorzugsweise an die Aspirationsöffnung (12) ein Aspirationsrohr (20) angeschlossen
ist, in dem die Luftregeleinrichtung (21) untergebracht ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftregeleinrichtung
(21) eine vor dem Stellglied (22) gelegene Messeinrichtung (28) aufweist.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftregeleinrichtung
(21) für eine digitale Verstellung des wenigstens einen Stellgliedes (22) in zumindest
zwei Stufen ausgebildet ist.
7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftregeleinrichtung (21)
als Dreipunktregler mit zwei Extrem- und einer Mittellage des Stellgliedes (22) ausgebildet
ist (Fig.l,4,5).
8. Anlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftregeleinrichtung
(21) zumindest einen zwischen zwei Stellungen schaltbaren Druckdifferenzschalter (29,36,37;62;36b,37b;20a-c,62a-c)
aufweist.
9. Anlage nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass für die Dreipunktregelung
zwei Druckdifferenzschalter (29,36,37;36b,37b) verhältnismässig grosser Hysterese
vorgesehen sind, die beide einen Stromkreis (41-44) für eine Antriebseinrichtung (27)
für das Stellglied (22) in einem mittleren Druckdifferenzbereich geöffnet halten,
wogegen bei Ueberschreiten einer ersten vorbestimmten Druckdifferenz(46) der Stromkreis
für einen Antrieb des Stellgliedes (22) in der einen Richtung, bei Unterschreiten
einer zweiten vorbestimmten Druckdifferenz (48) der Stromkreis für einen Antrieb des
Stellgliedes (22) in der anderen Richtung geschlossen ist (vgl. Fig.l,2).
10. Anlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Stromkreis der beiden
Druckdifferenzschalter (29,36, 37;36b,37b) zur Sicherung gegen Kurzschluss wenigstens
eine Strombegrenzungseinrichtung (R) vorgesehen ist (Fig.l,5).