[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher, bestehend aus einem innenseitig emaillierten
Behälter und einer in den Behälter eingesteckten mit Hohlrippen versehenen Heizkerze,
die innenseitig mit einem Heiz- oder Kühlmedium beaufschlagt ist und außenseitig von
dem Behälterinhalt umgeben ist.
[0002] Bei chemischen Prozessen mit stark aggressiven Medien ist die Wahl der Werkstoffe
für die Apparate, in denen die Prozesse ablaufen, von großer Wichtigkeit, insbesondere
dann, wenn austenitische Stähle als Werkstoff aufgrund der Aggressivität der Medien
ausscheiden. Während beispielsweise bei Rührbehältern häufig Apparate mit einer Innenemaillierung
gewählt werden, ist dies - wie später detailliert geschildert - bei Wärmetauschern,
die in Chemieanlagen und ähnlichen Arbeitsgebieten überwiegend als Rohrbündelwärmeaustauscher
ausgeführt sind und Temperaturschwankungen unterliegen, nicht möglich.
[0003] Es ist bekannt, in solchen Fällen Rohrbündelwärmeaustauscher einzusetzen, bei denen
alle Bauteile, die in Berührung mit den aggressiven Medien gelangen, aus Werkstoffen
wie Titan oder Zirkonium gefertigt werden. Eine andere Ausführungsform von Wärmetauschern
besteht darin, eine Vielzahl von Doppelmantelrohren, bei denen die Innenrohre aus
Werkstoffen wie Titan, Zirkonium oder innenseitig emaillierten Stahlrohren bestehen,
hintereinander zu schalten. Bei beiden Arten von Wärmetauschern befinden sich die
aggressiven Medien in den Rohren und die Heiz--bzw. Kühlmedien um die Rohre. Beide
Ausführungsformen - Rohrbündelwärmeaustauscher und hintereinander geschaltete Doppelrohre
- sind aufgrund der oben erwähnten Werkstoffe extrem teuer. Daher wurde stets versucht
emaillierte Rohr-Go/P
bündelwärmeaustauscher, bei denen sich die aggressiven Medien ebenfalls in den Rohren
befinden, herzustellen. Dies ist jedoch fertigungstechnisch nicht möglich, da es bei
Temperaturschwankungen - die während der Emaillierung bzw. während des Prozeßablaufes
auftreten - stets zu Emaillebruch kommt. Dies erklärt sich daraus, daß die Biegung
der Rohrböden bei instationärem Aufheizen bzw. die Beulung der Rohrböden bei instationärem
Abkühlen große axiale Zug- bzw. Druckkräfte in den Rohren verursachen, deren Einleitung
in die Rohrböden bisher ohne Emaillebruch an den Einschweißungen der Rohre in die
Rohrböden nicht gelungen ist. Der Versuch, jeweils ein Rohrende der innenseitig emaillierten
Rohre in einem Rohrboden des Rohrbündelwärmeaustauschers axial verschiebbar einzubauen
und abzudichten, war im Dauerversuch wegen chemischer, mechanischer, thermischer und
sonstiger Einwirkungen stets erfolglos.
[0004] Es stellte sich daher die Aufgabe, Wärmetauscher zu konzipieren, bei denen einerseits
auf teure Werkstoffe - wie beispielsweise Titan oder Zirkonium - verzichtet werden
kann und andererseits emaillierte Wärmetauschflächen fertigungstechnisch herstellbar
sind und diese emaillierte Wärmetauschflächen im Dauerbetrieb sowohl durch Temperaturschwankungen
als auch durch extrem aggressive Medien nicht zerstört werden.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Außenseite der mit Hohlrippen
versehenen Heizkerze emailliert sind. Um die Wärmetauschfläche zu vergrößern, ist
es möglich zwei oder mehrere mit Hohlrippen versehene Heizkerzen zu einer Einheit
zusammenzufügen.
[0006] -Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 einen Schnitt durch den erfindungsgemäßen Wärmetauscher
Figur 2 einen Schnitt durch eine mit Hohlrippen versehene an der Außenseite emaillierten
Heizkerze, eingesteckt in einen Flansch üblicher Bauform am Boden des innenseitig
emaillierten Behälters.
Figur 3 Schnitt durch zwei Profilquerschnitte einer
und 4 Heizkerze, ausgewählt aus der Vielzahl der Möglichkeiten von Profilquerschnitten
von Heizkerzen.
[0007] Gemäß Figur 1 ist in den Boden des innenseitig emaillierten Berhälters 1 eine mit
Hohlrippen 12 versehene außenseitig emaillierte Heizkerze 2 - bestehend aus einer
Einheit von zwei Einzelkerzen - eingesteckt, die innenseitig mit Sattdampf beaufschlagt
ist, und außenseitig von dem Behälterinhalt umgeben ist. Figur 2 zeigt im Detail eine
mit Hohlrippen 12 versehene außenseitig emaillierte Heizkerze 2 und den Einbau derselben
in den Boden des innenseitig emaillierten Berhälters 1. An einen Verdrängerkörper
3 üblicher Bauform ist die mit Hohlrippen versehene Heizkerze 2 mittels der Schweißnaht
4 angeschweißt. In Verdrängerkörper 3 und Heizkerze 2 ist ein Einsteckrohr 5 bis nahe
an den Deckel der Heizkerze 2 eingeführt, das auf übliche Art mit dem Verdrängerkörper
3 verbunden ist. Über dieses Einsteckrohr 5 strömt Sattdampf in die Heizkerze, über
den Stutzen 6 strömt das Kondensat ab. Verdrängerkörper 3 und Heizkerze 2 werden nach
dem Zusammenbau, d.h. nach dem Anlegen der Schweißnaht 4, nach dem Anschweißen des
Deckels 7 mittels der Schweißnaht 8 und nach dem Ein- "bau des Einsteckrohres 5 außenseitig
.emailliert. Der Einbau dieser zusammengefügten außenseitig emaillierten Einheit erfolgt
über den Bodenflansch 9 üblicher Bauart, mittels der Dichtung 10 und am Umfang des
Bodenflansches 9 verteilter Klammerschrauben 11. Beim Weglassen des Deckels 7 der
Heizkerze 2 kann eine zweite Heizkerze zur Vergrößerung der Wärmetauschfläche - wie
in Figur 1 dargestellt - angeschweißt werden. Die Hohlrippen 12 der einzelnen Heizkerzen
können zur Verbesserung des Wärmeübergangs auch gegeneinander versetzt angeordnet
werden. Figur 3 zeigt den Schnitt durch eine Heizkerze mit zylindrischem Querschnitt
und sternförmig angeordneten Hohlrippen 12. Figur 4 zeigt den Schnitt durch eine Heizkerze
mit parallel angeordneten Hohlrippen.
[0008] Die mit dem erfindungsgemäßen Wärmetauscher erzielten Vorteile liegen insbesondere
darin, Wärmetauschflächen für chemische Prozesse und ähnliche Anwendungsgebiete herzustellen,
bei denen beim Durchsatz von aggressiven Medien auf extrem teure Werkstoffe wie Titan
oder Zirkonium verzichtet werden kann. Diese erfindungsgemäßen Wärmetauscher sind
daher bei vergleichbaren Wärmetauschflächen - bezogen auf m
2 Wärmetauschfläche - deutlich kostengünstiger herzustellen als beispielsweise Röhrenbündelwärmeaustauscher
aus den oben erwähnten Materialien oder Wärmetauschern mit hintereinander geschalteten
Doppelmantelrohren, bei denen die Innenrohre aus Titan oder Zirkonium oder aus innenseitig
emaillierten Stahlrohren bestehen.
1. Wärmetauscher, bestehend aus einem innenseitig emaillierten Behälter und mindestens
einer in den Behälter eingesteckten mit Hohlrippen versehenen Heizkerze, die innenseitig
mit einem Heiz- oder Kühlmedium beaufschlagt ist und außenseitig von dem Behälterinhalt
umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseite der mit Hohlrippen (,12) versehenen
Heizkerze (2) emailliert ist.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere mit
Hohlrippen (12) versehene Heizkerzen (2) zu einer Einheit zusammengefügt sind.
Zeichn.