[0001] Die Erfindung betrifft eine mehrteilige Wickelvorrichtung, bestehend aus wenigstens
einer Innen- und einer Außenform sowie gesteuert zuführbaren Stiften, zum Wickeln
von aus wenigstens einem Wicklungsstrang bestehenden SatteLspuLen für AbLenkeinheiten
von FarbbiLdröhren. Die SatteLspuLen einer AbLenkeinheit dienen zur Erzeugung der
MagnetfeLder, welche die AbLenkung der Elektronenstrahlen in FarbbiLdröhren bewirken.
[0002] SoLche SatteLspuLen erhielten den Namen von ihrer satteLförmigen GestaLt und sind
in ihrer Form so ausgestaltet, daß sie selbstkonvergent sind. SeLbstkonvergente SatteLspulen
benötigen keine Hilfsströme, um Konvergenz zu erzielen. Konvergenz ist erreicht, wenn
die beschleunigten ELektronen aller drei ELektronenstrahLen während ihrer AbLenkung
in vertikaler und horizontaler Richtung, durch die zeitliche Veränderung der MagnetfeLder,
an jeder SteLLe des BiLdschirms der FarbbiLdröhre genau zusammentreffen.
[0003] Die Wickelvorrichtung besteht aus wenigstens zwei zusammensetzbaren TeiLen, der Innenform
und der Außenform.
[0004] Die Innenform trägt die nach außen gewölbte negative Innenkontur und die Außenform
die nach innen gewölbte negative Außenkontur der zwischen Innenform und Außenform
zu wikkelnden SatteLspuLe.
[0005] Die Innenform einer solchen Wickelvorrichtung ist nur während des Wickelns der SpuLe
Wickelkörper. SoLange, wie sich die SatteLspuLe noch in der Wickelvorrichtung befindet,
wird die SatteLspuLe durch VerkLeben und/oder Verbacken seLbsttragend gemacht. Danach
wird sie aus den voneinander entfernten Innen- und Außenformen der Wickelvorrichtung
entnommen und zusammen mit weiteren SpuLen auf eine PLastikmanschette zu einer AbLenkeinheit
zusammengebaut.
[0006] Der UmLauf der einzelnen Wickeldrähte in der SpuLe bestimmt die Form und Stärke des
durch die SpuLe erzeugten MagnetfeLdes. Schon ein geringes Abweichen des Drahtver-Laufes
vom SoLLwert beeinflußt das MagnetfeLd und damit die AbLenkung der ELektronenstrahLen.
Dies macht sich als Konvergenzfehler auf dem BiLdschirm bemerkbar. Die Voraussetzung
für eine brauchbare Wickeltechnik ist also eine gute Reproduzierbarkeit der Lage der
einzelnen Drähte in der SatteLspuLe.
[0007] Unter den Bedingungen der Massenfertigung kann dies nicht ohne weiteres erreicht
werden. Beim Wickeln Legt sich der Draht je nach Beschaffenheit der Drahtisolation
unterschiedlich an die schon vorhandenen Windungen. Die mechanischen Eigenschaften
des Drahtes, wie z.B. GLeitfähigkeit, Härte des Drahtes oder OberfLächenbeschaffenheit
der WikkeLform sind nicht immer ausreichend konstant. Sie werden z.B. von der Temperatur
und der Luftfeuchtigkeit erhebLich beeinflußt.
[0008] Eine größere Reproduzierbarkeit der Lage und des VerLaufs der Drähte der Windungen
kann durch eine andere bekannte Technik erreicht werden, bei welcher die Drahtwindungen
direkt auf eine mit Nuten versehene Wickelmanschette gewickelt werden. Da dieser feste
"WickeLkörper" aus PLastik nicht entfernt wird, braucht die SpuLe anschließend nicht
verklebt oder verbacken zu werden. Die gute Reproduzierbarkeit wird durch das EinLegen
des Drahtes in die genau festgelegten Nuten der Wickelmanschette auf seiner gesamten
Länge gewährleistet.
[0009] Ein NachteiL dieser bekannten Technik sind die höheren Kosten, bestimmt durch die
präzise HersteLLung der Manschette, und die Langen Wickelzeiten.
[0010] Es ist die Aufgabe der Erfindung, bei der HersteLLung der SatteLspuLen den unterschiedlichen
VerLauf der Drähte in den Wickelungssträngen zu vermeiden und dies ohne die Verwendung
teurer Wickelkörper zu bewerksteLLigen.
[0011] Dies wird wie im Kennzei.chenteiL des Anspruchs 1 beschrieben erreicht. Die Unteransprüche
geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0012] Die Erfindung ist nachstehend anhand von AbbiLdungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine SatteLspuLe mit gestuftem Querschnitt in perspektivischer DarsteLLung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die SatteLspuLe gemäß Fig. 1,
Fig. 3 einen Ausschnitt aus der Oberfläche des erfindungsgemäßen InnenteiLs der Wickelform
in räumLicher DarsteLLung,
Fig. 4 den gleichen Ausschnitt wie in Fig. 3, jedoch mit zusätzlich eingezeichneten
TeiLen der Wicklungsstränge,
Fig. 5 den Querschnitt CD durch die Wickelform gemäß Fig. 6,
Fig. 6 den Querschnitt AB durch die Wickelform gemäß Fig. 5,
Fig. 7 die Außenform perspektivisch,
Fig. 8 die Innenform ebenfaLLs perspektivisch.
[0013] In Fig. 1 ist eine mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gewickelte SatteLspuLe perspektivisch
dargesteLLt. Die Wicklungsstränge 2 der SatteLspuLe verLaufen entlang der Stufen der
- in Fig. 1 nicht gezeigten - Innenform der WickeLvorrichtung; die Wickelhöhe 11,
das ist R
a-R
i, der Wicklungsstränge nimmt infolge der Stufen 1 zu, wie dies aus Fig. 2 erkennbar
ist. Unter Verwendung des in Fig. 1 eingetragenen PoLarkoordinatensystems ist der
VerLauf der Stufen dergestalt, daß bei festem Azimut ϕ der Radius R mit wachsendem
Z kontinuierlich zunimmt und bei konstantem Z der Radius mit wachsendem ϕ zuerst stufenweise
zunimmt und für ϕ > 90
0 wieder stufenweise abnimmt.
[0014] Punktiert ist der in Fig. 2 gezeigte Querschnitt der SatteLspuLe auch in Fig. 1 angedeutet.
Weitere Querschnitte senkrecht zum VerLauf der Wicklungsstränge würden entsprechende
Stufungen erkennen Lassen. Die Stufung entlang des VerLaufes der WickLungsstränge
ist nicht überaLL gleich stark ausgebildet. Die Stufung kann an SteLLen verschwinden,
an welchen sich die Richtung des VerLaufs der WickLungsstränge stark ändert. Das ist
überwiegend dort der FaLL, wo sich der Wickeldraht um die beim Wickeln eingebrachten
Stifte Legt, die Lage des Drahtes also schon durch die Wickelstifte ausreichend genau
festgelegt ist. Damit die SatteLspuLe der Vorrichtung entnommen werden kann, ohne
daß die Stufen stören, wird die fertige Sattelspule in Z-Richtung von der Innenform
abgehoben. Die Z-Richtung ist die Richtung paraLLeL zur Hauptachse der FarbbiLdröhre.
[0015] Die in Fig. 3 in einem kleinen Ausschnitt in räumlicher DarsteLLung abgebildeten
Stufen 1 des InnenteiLs 5 der Vorrichtung haben abstufende FLächen 3 und abgestufte
FLächen 4, die annähernd senkrecht zu den benachbarten abstufenden FLächen 3 sind.
[0016] Wie in Fig. 4 ergänzend gezeigt ist, Legen sich die WickLungsstränge 2 beim WickeLn
formschlüssig an die Stufen an.
[0017] Die Figuren 5 und 6 zeigen zwei Querschnitte durch die Vorrichtung zum WickeLn von
SatteLspuLen, wobei die Fig. 5 den Schnitt CD aus Fig. 6 und die Fig. 6 den Schnitt
AB aus Fig. 5 wiedergibt. Der die SatteLspuLe bildende Draht wird in den WickeLraum
8 zwischen Innenform 5 und Außenform 6 hineingewickelt. über die BefestigungspLatte
9 werden mittels des Verbindungsstiftes 10 Innen- und Außenteil zusammengehalten.
Zur Entnahme der fertig gewickeLten, auch verbackenen und gegebenenfalls zusätzlich
verkLebten SatteLspuLe wird der DeckeL 7 entfernt und nach dem Lösen des Verbindungsstiftes
10 die SatteLspuLe gemeinsam mit der Innenform 5 aus der Außenform 6 entnommen. Dann
werden die SatteLspuLen und die gestufte Innenform 5 in Z-Richtung voneinander getrennt.
[0018] Die perspektivischen Ansichten der Außenform in Fig. 7 und der Innenform in Fig.
8 dienen in Ergänzung der Figuren 5 und 6 der Verbesserung der AnschauLichkeit.
[0019] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung sollen SatteLspuLen in Backtechnik mit hoher
Genauigkeit, guter Reproduzierbarkeit und geringem Ausschuß gewickelt werden.
[0020] Dazu ist die Innenform der Wickelvorrichtung im Gegensatz zu den bekannten Innenformen
abgestuft. Damit wird eine Präzisierung der Lage der Drähte erreicht und die Reproduzierbarkeit
in der Fertigung erhöht.
[0021] Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung wird der Draht in eine als
Wickelform dienende Vorrichtung gewickelt und anschließend verbacken. Die Kontur der
Wickelform verläuft nicht mehr kontinuierlich, sondern sie ist abgestuft. Sie besteht
aus einem rotationssymmetrischen AußenteiL, an- dem der Draht gut gleiten kann und
einer stufigen Innenform, von welcher der Draht in den jeweils von den Stufen definierten
Positionen gehalten wird. Durch diese erfindungsgemäße GestaLtung der abgestuften
Innenform wird der Draht in definierten Bereichen festgehalten. Es entsteht eine gut
reproduzierbare, selbstkonvergente, selbsttragende SatteLspuLe mit rotationssymmetrischer
Außen- und stufiger Innenkontur. Das abgestufte InnenteiL wird nach den Erfordernissen
der optimalen Konvergenz und maximalen Reproduzierbarkeit ausgelegt.
[0022] Die HauptvorteiLe der Erfindung sind also
a) geringere HersteLLungskosten als bei der bekannten Technik mit WickeLkörper
b) bessere Reproduzierbarkeit der SatteLspuLen als bei Verwendung der herkömmlichen
stufenlosen Innenform.
Bezugszeichen
[0023]
1 Stufen
2 Wicklungsstränge
3 abstufende FLäche
4 abgestufte FLäche
5 Innenform
6 Außenform
7 DeckeL
8 Wickelraum
9 BefestigungspLatte
10 Verbindungsstift
11 Wickelhöhe
12 Ausgleichsplatte für Außenform
Bezeichnungen
[0024] im ZyLinderkoordinaten-Bezugssystem der Figur 1
R. Innenradius
R Außenradius
a
ϕ Azimutwinkel
Z Hauptachse
1. MehrteiLige Wickelvorrichtung, bestehend aus wenigstens einer Innen- und einer
Außenform sowie gesteuert zuführbaren Stiften, zum Wickeln von aus wenigstens einem
Wicklungsstrang bestehenden SatteLspuLen für AbLenkeinheiten von FarbbiLdröhren, dadurch
gekennzeichnet , daß die Innenform an der die GestaLt der SatteLspule bestimmenden
OberfLäche Stufen (1) aufweist und die Außenform an der die GestaLt der SpuLe bestimmenden
Oberfläche glatt ist.
2. Wickelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufen (1) der
Innenform einen dem Sollver-Lauf der Wicklungsstränge (2) entsprechenden VerLauf aufweisen,
dergestalt, daß bei festem Azimut ϕ der Innenradius Ri mit zunehmendem Z kontinuierlich größer wird und bei festem Z der Innenradius R.
mit zunehmendem ϕ stufenweise größer wird und bei weiterer Zunahme von ϕ über 90°
hinaus wieder stufenweise kleiner wird, wobei Z in Richtung der Hauptachse der FarbbiLdröhre
zählt.
3. Wickelvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine abstufende
FLäche (3) der Stufen (1) annähernd senkrecht zur abgestuften FLäche (4) steht.
4. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die abstufenden FLächen (3) in Ebenen Liegen, welche annähernd parallel zur Hauptachse
(Z) der Elektronenstrahlerzeugersysteme der FarbbiLdröhre sind.
5. Wickelvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Radius R a der glatten und rotationssymmetrischen Außenform mit wachsendem Z kontinuierlich
zunimmt und stets größer oder gleich dem zu gleichem ϕ und Z gehörigen Radius Ri der Innenform ist und bei konstantem Z mit zunehmendem ϕ konstant ist.