(19)
(11) EP 0 098 552 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.01.1984  Patentblatt  1984/03

(21) Anmeldenummer: 83106446.4

(22) Anmeldetag:  01.07.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G08B 26/00, G08B 25/00, G08B 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 05.07.1982 DE 3225106

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Moser, Otto-Walter, Dipl.-Ing.
    D-8000 München 70 (DE)
  • Thilo, Peer, Dr.-Ing.
    D-8000 München 71 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Einrichtung zur automatischen Abfrage des Meldermesswerts und der Melderkennung in einer Gefahrenmeldeanlage


    (57) Verfahren und Einrichtung zur automatischen Abfrage des Meldermeßwerts und der Melderkennung in einer Gefahrenmeldeanlage mit einer Zentrale und mindestens einer Meldeleitung (ML), an die mehrere Melder (M) angeschlossen sind. Bei der zyklischen Abfrage wird jeweils in jedem Melder (M) ein vom Meldermeßwert und von einer Melderkennung beeinflußbares Zeitglied (T1) an die Meldeleitung (ML) angeschaltet. Dazu ist in jedem Melder (M) ein Signalumformer (SU) angeordnet, dessen Ausgangssignal die Summe aus dem Meßsignal eines Meßwandlers (MW) und einem Kennungssignal eines Kennungsgebers (KG) darstellt. Dies steuert die Laufzeit (T) des Zeitgliedes (T1). In der Zentrale wird aus der jeweiligen Schaltverzögerung sowohl der Meßwert als auch die Kennung des betreffenden Melders abgeleitet. Die unterschiedlichen Melderkennungen werden von einem Kennungssignal mit einem bestimmten Konstantwert und Vielfache davon gebildet. Die Melderkennung wird aus dem Quotienten aus der Schaltverzögerung (T) und dem Konstantwert ermittelt. Der verbleibende Rest entspricht dem Meldermeßwert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

    [0002] Gefahrenmeldeanlagen sind häufig mit unterschiedlichen Meldertypen ausgerüstet. Als Beispiel sei eine Brandmeldeanlage erwähnt, an die Rauch-, Wärme-, Flammen- und Druckknopfmelder angeschlossen sind. Die gemessene physikalische Brandkenngröße wird im Melder nach einem geeigneten Algorithmus ausgewertet. Zur Zentrale wird nur ein normiertes, im allgemeinen digitales Signal übertragen. Unterschiedliche Kenngrößen werden dabei im Melder oft nach unterschiedlichen Algorithmen ausgewertet. Es sind auch Meldeanlagen bekannt, die die Brandkenngröße nicht mehr im Melder auswerten, sondern in einem geeigneten' Übertragungsverfahren analog an die Meldezentrale übergeben, in der eine Auswerteeinrichtung, vorzugsweise ein Mikrorechner, die Meßwerte aller Melder bearbeitet. Derartige Meldeanlagen werden auch für den Intrusionsschutz angewandt. Eine solche Meldeanlage ist beispielsweise in der DE-PS 25 33 330 beschrieben. Dort wird bei der Abfrage jedes Melders einer Linie nach einer für ihn charakteristischen Vorlaufzeit der Melder zur Abgabe eines Stromimpulses mit einer seinem Meßwert proportionalen Impulsdauer veranlaßt. In der Zentrale wird mit einer Auswerteeinrichtung durch Messung der Vorlaufzeit jeweils die Adresse des einzelnen Melders und durch Messung der Impulsbreite dessen analoger Meldermeßwert ermittelt. Dieses Verfahren erlaubt bei der zyklischen Abfrage der einzelnen Melder lediglich den momentanen Meldermeßwert und die Melderadresse zu erkennen. Dabei wird aus der Vorlaufzeit bis zur Impulsabgabe seitens des Melders die Melderadresse (Identifizierung) ermittelt. Aus der Impulsdauer (Impulsbreite)wird der analoge Meldermeßwert abgeleitet. Eine dritte Kenngröße, z.B. Melderart (Rauch-, Flammen- oder Wärmemelder), des jeweiligen Meldersist bei diesem Übertragungsverfahen nicht vorgesehen und nicht ohne weiteres möglich. Ebenso ist die Übertragung einer dritten Kenngröße eines Melders in der DE-PS 25 33 382 nicht möglich. In der DE-PS 25 33 382 ist für derartige Meldeanlagen ein Verfahren beschrieben, das zu Beginn eines jeden Abfragezyklus alle Melder von der Meldelinie elektrisch abtrennt und dann die Melder in vorgegebener Reihenfolge in der Weise anschaltet, daß jeder Melder nach einer seinem Meßwert entsprechenden Zeitverzögerung den jeweils nachfolgenden Melder zusätzlich an die Linienspannung anschaltet. In der Zentrale befindet sich eine Auswerteeinrichtung, die die jeweilige Melderadresse aus der Zahl der vorhergehenden Erhöhungen des Linienstroms und den Meßwert aus der Länge der betreffenden Schaltverzögerungen ermittelt. Dort werden die analogen Meldermeßwerte zur Gewinnung differenzierter Störungs- bzw. Alarmmeldungen verknüpft.

    [0003] Es ist aber nicht immer möglich oder sinnvoll, die Meßwerte von verschiedenen Meldertypen nach einem einheitlichen Verfahren auszuwerten und weiter zu verarbeiten. Beispielsweise ist für automatische Rauchmelder ein integrierendes Verhalten erwünscht, um kurzzeitige Störungsgrößen auszuschalten. Eine Alarmierung soll erst erfolgen, wenn das Signal eine definierte Zeit lang ansteht. Bei manuellen Meldern dagegen ist eine sofortige Meldungsgabe nach Betätigung eines Druckknopfmelders erforderlich.

    [0004] Andererseits dürfen Melder, die zu Prüfzwecken, wie Revision, ausgelöst werden, keinen Alarm verursachen. Sie sollen lediglich in der Zentrale das Ansprechen anzeigen. Für solche Fälle ist es notwendig, verschiedene Melderarten oder Betriebszustände zu kennzeichnen und der Zentrale mitzuteilen.

    [0005] Bei den obengenannten Meldeanlagen kann eine Melderkennung, nämlich die Melderart und/oder der Melderzustand, in der Zentrale für den betreffenden Melder im allgemeinen manuell eingegeben werden. Für jeden in der Anlage vorhandenen Melder können melderspezifische Kennzeichen (Melderart, Melder in Revision, Melder nicht angeschlossen usw.) in der Zentrale gespeichert werden. Diese im allgemeinen manuell durchgeführte Eingabe einer Melderkennung wird über Schalter oder über eine Tastatur entsprechend eingespeichert. Dabei müssen die eingegebenen Daten exakt mit dem Istzustand der Anlage übereinstimmen. Bei der Eingabe verursachte Fehler oder bei Austausch eines Melders entstehende Fehler können von der Anlage nicht mit Sicherheit erkannt werden und im Alarmfall schwerwiegende Folgen haben. Wird bei derartigen Anlagen eine Änderung vorgenommen, z.B. ein Meldertyp gegen einen anderen ausgetauscht, weil der Raum anderweitig genutzt wird, so ist dies auch in der Zentrale entsprechend einzugeben.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine manuelle Eingabe der Melderkennung in der Zentrale zu vermeiden und dafür ein Verfahren und eine EinrichtunG zur automatischen Abfrage und der 1elderaaresse von Melderkennung zusätzlich zum Meldermeßwert anzugeben. Dabei soll mit Hilfe eines bekannten Übertragungsverfahrens und bekannter Auswerteeinrichtungen ohne großen Mehraufwand es möglich sein, eine melderspezifische Kennzeichnung selbsttätig zu erfassen und in der Zentrale auszuwerten.

    [0007] Diese Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren nach den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

    [0008] Erfindungsgemäß wird das vom einzelnen Melder erzeugte und die Laufzeit des Zeitgliedes steuernde Signal von der Summe aus dem Signal für den Meldermeßwert und dem charakteristischen Signal für die Melderkennung gebildet. In der Zentrale wird aus der Laufzeit des betreffenden Zeitgliedes bzw. aus der Schaltverzögerung bis zum Anschalten des nächsten Melders der Meldermeßwert und die Melderkennung für den betreffenden Melder ermittelt.

    [0009] Eine zweckmäßige Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin, daß das Kennungssignal mit einem vorgebbaren Konstantwert oder einem Vielfachen davon für die unterschiedliche Melderkennung erzeugt wird, um die Laufzeit des jeweiligen Zeitgliedes zu beeinflussen. In der Zentrale wird in einfacher Weise die Zeit bis zum Anschalten des nächsten Melders gemessen und aus dieser Gesamtzeit die Melderkennung und der Meldermeßwert ermittelt. Dies kann in vorteilhafter Weise dadurch geschehen, daß diese gemessene Gesamtzeit durch die Zeit, die dem Konstantwert entspricht, dividiert wird. Der Quotient ohne Rest ergibt dann die Melderkennung, der verbleibende Rest entspricht dem Meldermeßwert.

    [0010] Für eine einfache Ableitung des Meldermeßwerts und der Melderkennung aus der jeweiligen Schaltverzögerung ist es vorteilhaft, den Konstantwert größer als den maximalen Meldermeßwert einzustellen. Andernfalls ist eine aufwendige Meß- und kompliziertere Auswerteeinrichtung erforderlich.

    [0011] In einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung kann bei Meldern, die nach unterschiedlichen physikalischen Prinzipien in einem System arbeiten, wie z.B. Ionisations- und Wärmemelder, die an einer Meldeleitung angeschlossen sind, dadurch bewirkt werden, daß die unterschiedlichen Ruhewerte (Meldermeßwerte des sich in Ruhe befindlichen Melders) unterscheidbare Schaltverzögerungen für das betreffende Zeitglied aufweisen. Daraus wird die Melderkennung bzw. die Melderart des betreffenden Melders abgeleitet.

    [0012] Bezüglich der Einrichtung wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 5 gelöst. Das die Laufzeit des Zeitgliedes des jeweiligen Melders steuernde Signal gelangt vom Ausgang einen Signalumformers an das Zeitglied. Der Signalumformer ist in jedem Melder parallel an die Meldeleitung geschaltet und weist einen Meßwandler und in Reihe dazu einen Kennungsgeber auf. In der Zentrale ist eine Auswerteeinrichtung angeordnet, die aus der jeweiligen Schaltverzögerung, den Meßwert und die Kennung des betreffenden Melders ermittelt.

    [0013] Anhand der Zeichnung wird das erfindungsgemäße Verfahren und Einrichtungen hierfür an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt

    Fig. 1 ein Prinzipschaltbild eines Melders mit einem Signalumformer,

    Fig. 2 eine grundsätzliche Ausführungsform des Signalumformers,

    Fig. 3 den Signalumformer eines Ionisationsmelders,

    Fig. 4 den Signalumformer eines Wärmemelders und

    Fig. 5 und 6 Strom-Zeit-Diagramme für eine Meldeleitung.



    [0014] In Fig. 1 ist das Prinzipschaltbild eines Melders für das erfindungsgemäße Verfahren dargestellt. Der Melder M ist über die Meldeleitung ML mit der Zentrale verbunden. An die Meldeleitung ist eine Vielzahl von Meldern angeschlossen, die aber hier nicht dargestellt sind. Die Meldeleitung ML besteht aus den Leitern 1 und 2, an denen die Spannung U anliegt. Der Melder M enthält im wesentlichen ein Zeitglied T1, das bei der zyklischen Abfrage mit dem Anlegen der Spannung U in Gang gesetzt wird. Dabei wird die Laufzeit T des Zeitgliedes T1 durch das Ausgangssignal USU des Signalumformers SU beeinflußt. Die Größe des Ausgangssignals steuert die Laufzeit (T) des Zeitgliedes. Der Signalumformer SU enthält einerseits einen Meßwandler MW zur Umwandlung der physikalischen Brandgröße in ein elektrisches Signal, und andererseits einen Kennungsgeber KG zur Kennzeichnung der Melderart.

    [0015] Der Kennungsgeber KG ist in Reihe zum Meßwandler MW geschaltet. Zu Beginn eines Abfragezyklus wird die Linienspannung U kurzzeitig abgeschaltet. Damit der Meßwandler MW in dieser Zeit mit Spannung versorgt werden kann, ist ein Kondensator C1 vorgesehen, der für diese Zeit den Meßwandler versorgt. Die Diode D1 verhindert dabei eine Rückspeisung. Nach Anschalten der Linienspannung U wird das Zeitglied T1 in Gang gesetzt. Nach Ablauf der Zeit T, die vom Ausgangssignal USU des Signalumformers SU abhängt, wird der Transistor TR1 niederohmig und schaltet die Meldelinie zum nächsten Melder durch. Das Anschalten des nächsten Melders bewirkt eine Erhöhung des Linienstroms. Um dieses Anschalten des nächsten Melders in der-Zentrale genau erfassen zu können und um keine zu starke Stromerhöhung und damit einen zu starken Stromverbrauch auf der Linie zu erzielen, ist in jedem Melder ein weiteres Zeitglied (MF; RT, CT) vorgesehen, das mit dem Anschalten des nächsten Melders in bekannter Weise einen Lastwiderstand R2 zusätzlich an die Meldeleitung ML anschaltet, um einen zusätzlichen Stromimpuls auf der Leitung zu erzielen. Das zusätzliche Zeitglied ist dem Zeitglied T1 nachgeschaltet und besteht im vorliegenden Fall aus einem Monoflop MF, das gleichzeitig mit dem Durchsteuern des Transistors TR1 gestartet wird. Der Ausgang Q des Monoflops MF führt auf einen weiteren Transistor TR2, der ebenfalls leitend wird und über den Widerstand R2 über die Meldelinie ML einen zusätzlichen Strom zieht, der den bekannten Stromimpuls bewirkt. Dem Monoflop MF ist ein RC-Glied mit RT und CT zugeordnet, mit dem die Laufzeit des Monoflops eingestellt werden kann. Der Widerstand R2 bestimmt die Amplitude des zusätzlichen Stromimpulses.

    [0016] In Fig. 2 ist als grundsätzliche Schaltungsanordnung der Signalumformer SU dargestellt. Dabei ist dem Meßwandler MW eine Spannungsquelle UK in Reihe geschaltet.

    [0017] Das Ausgangssignal USU ist die Summe aus dem Meßsignal-UMW und dem Kennungssignal U . Der genaue Wert der Kennung wird von UK bestimmt. Zur Bildung unterschiedlicher Melderkennungen werden unterschiedliche Kennungssignale UK benötigt. Dabei ist es zweckmäßig, eine Konstantspannungsquelle UK für eine Melderkennung K1 zu verwenden und für weitere Melderkennungen K2 bis Kn das Vielfache (n.UK) von der Konstantspannungsquelle (UK). Ist die Konstantspannungsquelle UK = 0, so ist damit auch eine Meldekennung KO gegeben. In Fig. 5 wird später noch anhand des Strom-Zeit-Diagramms·der zeitliche Verlauf des Linienstroms (IL) erläutert.

    [0018] In Fig. 3 ist der Signalumformer SU für einen Ionisationsmelder IM dargestellt. Dabei stellt die Ionisationskammer IK den Meßwandler dar. Der Kennungsgeber bzw. die Konstantspannungsquelle ist von einem Meßwiderstand RIM gebildet, der in Reihe zur Ionisationskammer IK geschaltet ist. Befindet sich der Ionisationsmelder IM in Ruhe, so steht eine für ihn charakteristische Spannung UKI am Ausgang des Signalumformers SU an. Diese Spannung UKI kennzeichnet den Ionisationsmelder IM und ist im Ruhezustand relativ groß, so daß das Zeitglied T1 bei der Abfrage eine lange Zeitverzögerung TI bewirkt. Tritt Rauch in die Ionisationskammer ein, so verringert sich der Strom und damit die Spannung UKI am Ausgang des Signalumformers SU, so daß bei der Abfrage der Melder die Dauer der Schaltverzögerung des betreffenden Melders wesentlich kürzer wird als im Ruhezustand. Dieses wird in der Zentrale als Alarm erkannt und entsprechend ausgewertet. Eine Melderkennung ist aber für den betreffenden Melder dann nicht mehr möglich.

    [0019] Gerade umgekehrt verhält es sich bei einem Wärmemelder WM, wie in Fig. 4 für den Signalumformer SU dargestellt ist. Dort ist das wärmeempfindliche Element, der Heißleiter HL in Reihe mit dem Meßwiderstand RWM geschaltet. Im Ruhezustand steht am Ausgang des Signalumformers SU des Wärmemelders WM eine Spannung UKW, die verhältnismäßig klein ist. Dadurch wird bei der zyklischen Abfrage das Zeitglied T1 des betreffenden Melders nur für eine kurze Zeit TW in Gang gesetzt. Aus der kurzen Zeit der Schaltverzögerung kann in der Zentrale auf einen Wärmemelder erkannt werden, sofern sich dieser in Ruhe befindet. Eine Temperaturerhöhung bewirkt eine Vergrößerung der Spannung UKW am Meßwiderstand RWM und damit eine Verlängerung der Laufzeit des Zeitgliedes T1, was zur Alarmerkennung in der Zentrale führt.

    [0020] In Fig. 5 ist ein Stromdiagramm für beispielsweise eine Meldeleitung dargestellt. Dabei ist der Leitungsstrom IL über der Zeit t aufgetragen. Bei der zyklischen Abfrage .einer Meldeleitung wird mit dem Wiedereinschalten der Leitungsspannung U zum Zeitpunkt t1 der erste Melder M1 an die Meldeleitung ML angeschaltet. Dadurch fließt ein Strom in einer bestimmten Höhe auf der Meldeleitung für die Zeitdauer T1, bis aufgrund der Schaltverzögerung des Zeitgliedes T1 des Melders M1 der zweite Melder M2 zum Zeitpunkt t2 angeschaltet wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird mit dem Signalumformer (SU) die Laufzeit T des Zeitgliedes T1 in Abhängigkeit der Melderkennung K und des Meldermeßwerts entsprechend beeinflußt. Der Melder M1 hat beispielsweise eine Melderkennung K2, die durch ein Zweifaches (2.UK) der Konstantspannung UK (wie in Fig. 2 erläutert) gebildet ist. Die Laufzeit T1 des Zeitgliedes T1 setzt sich aus dem Kennungssignal mit dem Konstantwert 2.TK plus dem Meßsignal TMW1 zusammen. Aus der Laufzeit T1 des Zeitgliedes T1 ist also sowohl die Kennung K2≙2.TK als auch die Meßgröße (TMW1) des ersten Melders M1 ableitbar. Zum Zeitpunkt t2, also nach Ablauf der Schaltverzögerung T1 des Zeitgliedes (T1) des ersten Melders M1 wird, wie schon erläutert, über den Transistor TR1 der zweite Melder M2 mit einem Zusatzimpuls angeschaltet. In Fig. 5 ist die Laufzeit des Zeitgliedes des zweiten Melders M2 mit T2 bezeichnet. Diese entspricht dem Meldermeßwert TMW2, weil kein zusätzlicher Konstantwert (TK=0) als Kennungssignal gebildet ist, so daß der Melder M2 die Kennung KO hat.

    [0021] Nach Ablauf des Zeitgliedes des zweiten Melders, also zum Zeitpunkt t3, wird der dritte Melder M3 angeschaltet. Die Laufzeit T 3 dieses dritten Melders M3 setzt sich wiederum aus dem Kennungssignal und dem Meßsignal zusammen. Dabei ist die Kennung K3 gekennzeichnet durch das Dreifache (3,TK) des Konstantwertes TK. Die Meßgröße ist TMW3. Es sind noch die Anschaltpunkte weiterer Melder in Fig. 5 dargestellt. Zum Zeitpunkt t4 wird der vierte Melder M4 angeschaltet, dessen Zeitglied eine Laufzeit T4 aufweist. Diese Laufzeit beinhaltet den Meldermeßwert TMW4 plus die Melderkennung K1 bedingt durch den einfachen Konstantwert TK. Zum Zeitpunkt t5 wird der fünfte Melder in Gang gesetzt und so verläuft die Abfrage der Meldeleitung bis sämtliche Melder abgefragt sind.

    [0022] In der Zentrale wird aus der Laufzeit der jeweiligen Zeitglieder, die dort gemessen wird, die Meldermeßgröße und die Melderkennung abgeleitet. Dabei kann in der Zentrale die Erfassung der einzelnen Laufzeiten durch sogenannte Zeitfenster, die in der Zentrale gebildet werden, erfaßt werden. In der Fig. 5 ist oberhalb des Strom-Zeit-Diagramms eine Reihe von Zeitfenstern ZF eingezeichnet, die mit jedem erneuten Anschalten eines Melders neu gebildet werden. So ist beispielsweise zum Zeitpunkt t1, wenn das Zeitglied des ersten Melders M1 in Gang gesetzt wird, eine Reihe von Zeitfenstern ZF1 bis ZF3 gesetzt worden. Fällt, wie hier dargestellt in das dritte Zeitfenster ZF3 der Anschaltimpuls des zweiten Melders M2, so ist daraus abzuleiten, daß der erste Melder M1 die Melderkennung K2 hat. Mit dem Anschalten des zweiten Melders M2 wird in der Zentrale eine neue Reihe Zeitfenster ZF1, ... gesetzt. Fällt der nächste Melderanschaltimpuls in das erste Zeitfenster ZF1, wie in Fig. 5 dargestellt, so ist daraus abzuleiten, daß der zweite Melder M2 die Melderkennung KO hat. Dies ist auch für die weiteren Melder in der Fig. 5 noch veranschaulicht. Es kann aber auch in der Zentrale, wie eingangs schon erläutert, durch Bildung des Quotienten aus der gemessenen Schaltverzögerung (T) und dem bestimmten Konstantwert (TK) die Melderkennung (K) und aus dem verbleibenden Rest (TWM) der Meldermeßwert abgeleitet werden.

    [0023] In Fig. 6 ist ein weiteres Strom-Zeit-Diagramm dargestellt, das auf die unterschiedlichen Ruhewerte der verschiedenen Melderarten, wie sie in Fig. 3 und 4 dargestellt sind, Bezug nimmt. Der Leitungsstrom IL ist über der Zeit t aufgetragen. Bei der Leitungsabfrage wird das Zeitglied (T1) des ersten Melders M1 zum Zeitpunkt t1 in Gang gesetzt. Es sei angenommen, daß der erste Melder M1 vom Typ des Ionisationsmelders (M) ist und einen Ruhewert RWI aufweist, der am Ausgang des Signalumformers (SU) eine im Gegensatz zu einem anderen Meldertyp große Spannung (UKI) abgibt, so daß die Laufzeit TI des Zeitgliedes (T1) groß ist. Ist beispielsweise der zweite Melder M2 ein Wärmemelder WM, der gerade umgekehrt zum ersten Melder M1. eine kleine Ausgangsspannung (UKW) am Signalumformer (SU) abgibt, so wird das Zeitglied des Wärmemelders MW nur für kurze Zeit TW in Gang gesetzt. Auf diese Weise können aufgrund der unterschiedlichen Ruhewerte RWI bzw. RWw der verschiedenen Meldearten IM bzw. WM im gleichen System die Meldertypen erkannt werden. Ionisationsmelder IW haben demnach einen langen Ruhewert RWI, Wärmemelder WM dagegen einen kurzen Ruhewert RWW. Hier wurde dieses Verfahren beispielhaft für nur zwei unterschiedliche Meldertypen dargestellt. Es kann auch für mehrere unterschiedliche Meldertypen angewandt werden.

    [0024] 7 Patentansprüche 6 Figuren


    Ansprüche

    1. Verfahren zur automatischen Abfrage des Meldermeßwerts und der Melderkennung in einer Gefahrenmeldeanlage mit einer Zentrale und mindestens einer Meldeleitung (ML) an die mehrere Melder (M) angeschlossen sind, wobei bei zyklischer Abfrage in jedem Melder (M) ein vom Meldermeßwert über einen Meßwandler (MW) beeinflußbares Zeitglied (T1) an die Meldeleitung (ML) angeschaltet wird, und in der Zentrale aus der Zahl der dadurch bewirkten Erhöhungen des Leitungsstroms (IL) die Melderadresse und aus der Länge der jeweiligen Schaltverzögerung der Meldermeßwert abgeleitet wird, dadurch ge- kennzeichnet, daß in jedem Melder (M) mit einem in einem Signalumformer (SU) gebildetem Ausgangssignal (USU), das die Summe aus dem Meldermeßwert und einem Melderkennungssignal (UMW+UK) darstellt, die Laufzeit (T) des Zeitgliedes (T1) gesteuert und in der Zentrale neben der Melderadresse aus der jeweiligen Schaltverzögerung (T1 bis Ti) sowohl der Meldermeßwert als auch die Melderkennung (K) des betreffenden Melders abgeleitet wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-zeichnet, daß die unterschiedlichen Melderkennun- gen (Ko - Kn) von einem Kennungssignal (UK) mit einem bestimmten Konstantwert (TK) und Vielfachen (n·TK) davon im jeweiligen Melder gebildet werden und daß in der Zentrale aus der gemessenen Schaltverzögerung (T1 bis Ti) die Melderkennung (K) ermittelt wird, in dem der Quotient aus der Schaltverzögerung (T) und dem Konstantwert (TK) gebildet wird, wobei der verblebende Rest (TMW) dem Meldermeßwert entspricht.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Konstantwert (TK) größer als die durch den maximalen Meldermeßwert bedingte Schaltverzögerungszeit (TMW) ist (TK>TMW max.).
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-zeichnet , daß die vom Signalumformer (SU) abgegebene Ausgangsspannung vom Ruhewert (RW) des Melders (IK, WM) und vom Spannungsabfall (UK) an einem in Reihe zum Meßwertgeber (IK, HL) geschalteten Meßwiderstand (RM) gebildet wird, wobei bei unterschiedlichen Ruhewerten (RWI, RWW) verschiedenartiger Melder (IM, WM) die Laufzeit (TI' TW) des jeweiligen Zeitgliedes (T1) unterschiedlich gesteuert und in der Zentrale aus dem jeweils unterschiedlichen Schaltverzögerungen (TI, Tw) die Kennung des sich in Ruhe befindlichen Melders abgeleitet wird.
     
    5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Melder (M) einen parallel an die Meldeleitung (ML) angeschlossenen Signalumformer (SU) mit einem Meßwandler (MW) und einem Kennungsgeber (KG) aufweist, dessen Ausgang auf ein vom Ausgangssignal (USU) des Signalumformers (SU) beeinflußbares Zeitglied (T1) führt, und daß in der Zentrale eine Auswerteeinrichtung zur Ableitung des Meßwerts und der Kennung des jeweiligen Melders vorgesehen ist.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge- kennzeichnet, daß im Signalumformer (SU) zum Meßwandler (MW) in Reihe eine für die Melderkennung (K) charakteristische Spannungsauelle (UK) vorgesehen ist, wobei für die unterschiedlichen Melderkennungen (KO tis Kn) ein Konstantwert (TK) oder ein Vielfaches (n . TK) davon erzeugbar ist.
     
    7. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die einzelnen Signalumformer (SU) von verschiedenartigen Meldern (IM) (WM) mit unterschiedlichen Ruhewerten (RWI, RWW) aus jeweils einem Meßwertgeber (IK, HL) und in Reihe dazu geschaltetem Meßwiderstand (RIM, RMW) gebildet sind, wobei die unterschiedlichen Ruhewerte (RWI, RWW) unterscheidbare Schaltverzögerungen (TI, TW) bewirken.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht