[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
sowie eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Gefahrenmeldeanlagen sind häufig mit unterschiedlichen Meldertypen ausgerüstet. Als
Beispiel sei eine Brandmeldeanlage erwähnt, an die Rauch-, Wärme-, Flammen- und Druckknopfmelder
angeschlossen sind. Die gemessene physikalische Brandkenngröße wird im Melder nach
einem geeigneten Algorithmus ausgewertet. Zur Zentrale wird nur ein normiertes, im
allgemeinen digitales Signal übertragen. Unterschiedliche Kenngrößen werden dabei
im Melder oft nach unterschiedlichen Algorithmen ausgewertet. Es sind auch Meldeanlagen
bekannt, die die Brandkenngröße nicht mehr im Melder auswerten, sondern in einem geeigneten
' Übertragungsverfahren analog an die Meldezentrale übergeben, in der eine Auswerteeinrichtung,
vorzugsweise ein Mikrorechner, die Meßwerte aller Melder bearbeitet. Derartige Meldeanlagen
werden auch für den Intrusionsschutz angewandt. Eine solche Meldeanlage ist beispielsweise
in der DE-PS 25 33 330 beschrieben. Dort wird bei der Abfrage jedes Melders einer
Linie nach einer für ihn charakteristischen Vorlaufzeit der Melder zur Abgabe eines
Stromimpulses mit einer seinem Meßwert proportionalen Impulsdauer veranlaßt. In der
Zentrale wird mit einer Auswerteeinrichtung durch Messung der Vorlaufzeit jeweils
die Adresse des einzelnen Melders und durch Messung der Impulsbreite dessen analoger
Meldermeßwert ermittelt. Dieses Verfahren erlaubt bei der zyklischen Abfrage der einzelnen
Melder lediglich den momentanen Meldermeßwert und die Melderadresse zu erkennen. Dabei
wird aus der Vorlaufzeit bis zur Impulsabgabe seitens des Melders die Melderadresse
(Identifizierung) ermittelt. Aus der Impulsdauer (Impulsbreite)wird der analoge Meldermeßwert
abgeleitet. Eine dritte Kenngröße, z.B. Melderart (Rauch-, Flammen- oder Wärmemelder),
des jeweiligen Meldersist bei diesem Übertragungsverfahen nicht vorgesehen und nicht
ohne weiteres möglich. Ebenso ist die Übertragung einer dritten Kenngröße eines Melders
in der DE-PS 25 33 382 nicht möglich. In der DE-PS 25 33 382 ist für derartige Meldeanlagen
ein Verfahren beschrieben, das zu Beginn eines jeden Abfragezyklus alle Melder von
der Meldelinie elektrisch abtrennt und dann die Melder in vorgegebener Reihenfolge
in der Weise anschaltet, daß jeder Melder nach einer seinem Meßwert entsprechenden
Zeitverzögerung den jeweils nachfolgenden Melder zusätzlich an die Linienspannung
anschaltet. In der Zentrale befindet sich eine Auswerteeinrichtung, die die jeweilige
Melderadresse aus der Zahl der vorhergehenden Erhöhungen des Linienstroms und den
Meßwert aus der Länge der betreffenden Schaltverzögerungen ermittelt. Dort werden
die analogen Meldermeßwerte zur Gewinnung differenzierter Störungs- bzw. Alarmmeldungen
verknüpft.
[0003] Es ist aber nicht immer möglich oder sinnvoll, die Meßwerte von verschiedenen Meldertypen
nach einem einheitlichen Verfahren auszuwerten und weiter zu verarbeiten. Beispielsweise
ist für automatische Rauchmelder ein integrierendes Verhalten erwünscht, um kurzzeitige
Störungsgrößen auszuschalten. Eine Alarmierung soll erst erfolgen, wenn das Signal
eine definierte Zeit lang ansteht. Bei manuellen Meldern dagegen ist eine sofortige
Meldungsgabe nach Betätigung eines Druckknopfmelders erforderlich.
[0004] Andererseits dürfen Melder, die zu Prüfzwecken, wie Revision, ausgelöst werden, keinen
Alarm verursachen. Sie sollen lediglich in der Zentrale das Ansprechen anzeigen. Für
solche Fälle ist es notwendig, verschiedene Melderarten oder Betriebszustände zu kennzeichnen
und der Zentrale mitzuteilen.
[0005] Bei den obengenannten Meldeanlagen kann eine Melderkennung, nämlich die Melderart
und/oder der Melderzustand, in der Zentrale für den betreffenden Melder im allgemeinen
manuell eingegeben werden. Für jeden in der Anlage vorhandenen Melder können melderspezifische
Kennzeichen (Melderart, Melder in Revision, Melder nicht angeschlossen usw.) in der
Zentrale gespeichert werden. Diese im allgemeinen manuell durchgeführte Eingabe einer
Melderkennung wird über Schalter oder über eine Tastatur entsprechend eingespeichert.
Dabei müssen die eingegebenen Daten exakt mit dem Istzustand der Anlage übereinstimmen.
Bei der Eingabe verursachte Fehler oder bei Austausch eines Melders entstehende Fehler
können von der Anlage nicht mit Sicherheit erkannt werden und im Alarmfall schwerwiegende
Folgen haben. Wird bei derartigen Anlagen eine Änderung vorgenommen, z.B. ein Meldertyp
gegen einen anderen ausgetauscht, weil der Raum anderweitig genutzt wird, so ist dies
auch in der Zentrale entsprechend einzugeben.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine manuelle Eingabe der Melderkennung in der Zentrale
zu vermeiden und dafür ein Verfahren und eine EinrichtunG zur automatischen Abfrage
und der 1elderaaresse von Melderkennung zusätzlich zum Meldermeßwert anzugeben. Dabei
soll mit Hilfe eines bekannten Übertragungsverfahrens und bekannter Auswerteeinrichtungen
ohne großen Mehraufwand es möglich sein, eine melderspezifische Kennzeichnung selbsttätig
zu erfassen und in der Zentrale auszuwerten.
[0007] Diese Aufgabe wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren nach den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Erfindungsgemäß wird das vom einzelnen Melder erzeugte und die Laufzeit des Zeitgliedes
steuernde Signal von der Summe aus dem Signal für den Meldermeßwert und dem charakteristischen
Signal für die Melderkennung gebildet. In der Zentrale wird aus der Laufzeit des betreffenden
Zeitgliedes bzw. aus der Schaltverzögerung bis zum Anschalten des nächsten Melders
der Meldermeßwert und die Melderkennung für den betreffenden Melder ermittelt.
[0009] Eine zweckmäßige Ausgestaltung des Verfahrens besteht darin, daß das Kennungssignal
mit einem vorgebbaren Konstantwert oder einem Vielfachen davon für die unterschiedliche
Melderkennung erzeugt wird, um die Laufzeit des jeweiligen Zeitgliedes zu beeinflussen.
In der Zentrale wird in einfacher Weise die Zeit bis zum Anschalten des nächsten Melders
gemessen und aus dieser Gesamtzeit die Melderkennung und der Meldermeßwert ermittelt.
Dies kann in vorteilhafter Weise dadurch geschehen, daß diese gemessene Gesamtzeit
durch die Zeit, die dem Konstantwert entspricht, dividiert wird. Der Quotient ohne
Rest ergibt dann die Melderkennung, der verbleibende Rest entspricht dem Meldermeßwert.
[0010] Für eine einfache Ableitung des Meldermeßwerts und der Melderkennung aus der jeweiligen
Schaltverzögerung ist es vorteilhaft, den Konstantwert größer als den maximalen Meldermeßwert
einzustellen. Andernfalls ist eine aufwendige Meß- und kompliziertere Auswerteeinrichtung
erforderlich.
[0011] In einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung kann bei Meldern, die nach unterschiedlichen
physikalischen Prinzipien in einem System arbeiten, wie z.B. Ionisations- und Wärmemelder,
die an einer Meldeleitung angeschlossen sind, dadurch bewirkt werden, daß die unterschiedlichen
Ruhewerte (Meldermeßwerte des sich in Ruhe befindlichen Melders) unterscheidbare Schaltverzögerungen
für das betreffende Zeitglied aufweisen. Daraus wird die Melderkennung bzw. die Melderart
des betreffenden Melders abgeleitet.
[0012] Bezüglich der Einrichtung wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 5 gelöst. Das die Laufzeit des Zeitgliedes des jeweiligen Melders steuernde
Signal gelangt vom Ausgang einen Signalumformers an das Zeitglied. Der Signalumformer
ist in jedem Melder parallel an die Meldeleitung geschaltet und weist einen Meßwandler
und in Reihe dazu einen Kennungsgeber auf. In der Zentrale ist eine Auswerteeinrichtung
angeordnet, die aus der jeweiligen Schaltverzögerung, den Meßwert und die Kennung
des betreffenden Melders ermittelt.
[0013] Anhand der Zeichnung wird das erfindungsgemäße Verfahren und Einrichtungen hierfür
an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild eines Melders mit einem Signalumformer,
Fig. 2 eine grundsätzliche Ausführungsform des Signalumformers,
Fig. 3 den Signalumformer eines Ionisationsmelders,
Fig. 4 den Signalumformer eines Wärmemelders und
Fig. 5 und 6 Strom-Zeit-Diagramme für eine Meldeleitung.
[0014] In Fig. 1 ist das Prinzipschaltbild eines Melders für das erfindungsgemäße Verfahren
dargestellt. Der Melder M ist über die Meldeleitung ML mit der Zentrale verbunden.
An die Meldeleitung ist eine Vielzahl von Meldern angeschlossen, die aber hier nicht
dargestellt sind. Die Meldeleitung ML besteht aus den Leitern 1 und 2, an denen die
Spannung U anliegt. Der Melder M enthält im wesentlichen ein Zeitglied T1, das bei
der zyklischen Abfrage mit dem Anlegen der Spannung U in Gang gesetzt wird. Dabei
wird die Laufzeit T des Zeitgliedes T1 durch das Ausgangssignal U
SU des Signalumformers SU beeinflußt. Die Größe des Ausgangssignals steuert die Laufzeit
(T) des Zeitgliedes. Der Signalumformer SU enthält einerseits einen Meßwandler MW
zur Umwandlung der physikalischen Brandgröße in ein elektrisches Signal, und andererseits
einen Kennungsgeber KG zur Kennzeichnung der Melderart.
[0015] Der Kennungsgeber KG ist in Reihe zum Meßwandler MW geschaltet. Zu Beginn eines Abfragezyklus
wird die Linienspannung U kurzzeitig abgeschaltet. Damit der Meßwandler MW in dieser
Zeit mit Spannung versorgt werden kann, ist ein Kondensator C1 vorgesehen, der für
diese Zeit den Meßwandler versorgt. Die Diode D1 verhindert dabei eine Rückspeisung.
Nach Anschalten der Linienspannung U wird das Zeitglied T1 in Gang gesetzt. Nach Ablauf
der Zeit T, die vom Ausgangssignal U
SU des Signalumformers SU abhängt, wird der Transistor TR1 niederohmig und schaltet
die Meldelinie zum nächsten Melder durch. Das Anschalten des nächsten Melders bewirkt
eine Erhöhung des Linienstroms. Um dieses Anschalten des nächsten Melders in der-Zentrale
genau erfassen zu können und um keine zu starke Stromerhöhung und damit einen zu starken
Stromverbrauch auf der Linie zu erzielen, ist in jedem Melder ein weiteres Zeitglied
(MF; R
T, C
T) vorgesehen, das mit dem Anschalten des nächsten Melders in bekannter Weise einen
Lastwiderstand R2 zusätzlich an die Meldeleitung ML anschaltet, um einen zusätzlichen
Stromimpuls auf der Leitung zu erzielen. Das zusätzliche Zeitglied ist dem Zeitglied
T1 nachgeschaltet und besteht im vorliegenden Fall aus einem Monoflop MF, das gleichzeitig
mit dem Durchsteuern des Transistors TR1 gestartet wird. Der Ausgang Q des Monoflops
MF führt auf einen weiteren Transistor TR2, der ebenfalls leitend wird und über den
Widerstand R2 über die Meldelinie ML einen zusätzlichen Strom zieht, der den bekannten
Stromimpuls bewirkt. Dem Monoflop MF ist ein RC-Glied mit R
T und C
T zugeordnet, mit dem die Laufzeit des Monoflops eingestellt werden kann. Der Widerstand
R2 bestimmt die Amplitude des zusätzlichen Stromimpulses.
[0016] In Fig. 2 ist als grundsätzliche Schaltungsanordnung der Signalumformer SU dargestellt.
Dabei ist dem Meßwandler MW eine Spannungsquelle U
K in Reihe geschaltet.
[0017] Das Ausgangssignal U
SU ist die Summe aus dem Meßsignal-U
MW und dem Kennungssignal U . Der genaue Wert der Kennung wird von U
K bestimmt. Zur Bildung unterschiedlicher Melderkennungen werden unterschiedliche Kennungssignale
U
K benötigt. Dabei ist es zweckmäßig, eine Konstantspannungsquelle U
K für eine Melderkennung K
1 zu verwenden und für weitere Melderkennungen K
2 bis K
n das Vielfache (n.U
K) von der Konstantspannungsquelle (U
K). Ist die Konstantspannungsquelle U
K = 0, so ist damit auch eine Meldekennung K
O gegeben. In Fig. 5 wird später noch anhand des Strom-Zeit-Diagramms·der zeitliche
Verlauf des Linienstroms (IL) erläutert.
[0018] In Fig. 3 ist der Signalumformer SU für einen Ionisationsmelder IM dargestellt. Dabei
stellt die Ionisationskammer IK den Meßwandler dar. Der Kennungsgeber bzw. die Konstantspannungsquelle
ist von einem Meßwiderstand R
IM gebildet, der in Reihe zur Ionisationskammer IK geschaltet ist. Befindet sich der
Ionisationsmelder IM in Ruhe, so steht eine für ihn charakteristische Spannung U
KI am Ausgang des Signalumformers SU an. Diese Spannung U
KI kennzeichnet den Ionisationsmelder IM und ist im Ruhezustand relativ groß, so daß
das Zeitglied T1 bei der Abfrage eine lange Zeitverzögerung T
I bewirkt. Tritt Rauch in die Ionisationskammer ein, so verringert sich der Strom und
damit die Spannung U
KI am Ausgang des Signalumformers SU, so daß bei der Abfrage der Melder die Dauer der
Schaltverzögerung des betreffenden Melders wesentlich kürzer wird als im Ruhezustand.
Dieses wird in der Zentrale als Alarm erkannt und entsprechend ausgewertet. Eine Melderkennung
ist aber für den betreffenden Melder dann nicht mehr möglich.
[0019] Gerade umgekehrt verhält es sich bei einem Wärmemelder WM, wie in Fig. 4 für den
Signalumformer SU dargestellt ist. Dort ist das wärmeempfindliche Element, der Heißleiter
HL in Reihe mit dem Meßwiderstand R
WM geschaltet. Im Ruhezustand steht am Ausgang des Signalumformers SU des Wärmemelders
WM eine Spannung U
KW, die verhältnismäßig klein ist. Dadurch wird bei der zyklischen Abfrage das Zeitglied
T1 des betreffenden Melders nur für eine kurze Zeit T
W in Gang gesetzt. Aus der kurzen Zeit der Schaltverzögerung kann in der Zentrale auf
einen Wärmemelder erkannt werden, sofern sich dieser in Ruhe befindet. Eine Temperaturerhöhung
bewirkt eine Vergrößerung der Spannung U
KW am Meßwiderstand R
WM und damit eine Verlängerung der Laufzeit des Zeitgliedes T1, was zur Alarmerkennung
in der Zentrale führt.
[0020] In Fig. 5 ist ein Stromdiagramm für beispielsweise eine Meldeleitung dargestellt.
Dabei ist der Leitungsstrom IL über der Zeit t aufgetragen. Bei der zyklischen Abfrage
.einer Meldeleitung wird mit dem Wiedereinschalten der Leitungsspannung U zum Zeitpunkt
t
1 der erste Melder M1 an die Meldeleitung ML angeschaltet. Dadurch fließt ein Strom
in einer bestimmten Höhe auf der Meldeleitung für die Zeitdauer T
1, bis aufgrund der Schaltverzögerung des Zeitgliedes T1 des Melders M1 der zweite
Melder M2 zum Zeitpunkt t
2 angeschaltet wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird mit dem Signalumformer
(SU) die Laufzeit T des Zeitgliedes T1 in Abhängigkeit der Melderkennung K und des
Meldermeßwerts entsprechend beeinflußt. Der Melder M1 hat beispielsweise eine Melderkennung
K
2, die durch ein Zweifaches (2.U
K) der Konstantspannung U
K (wie in Fig. 2 erläutert) gebildet ist. Die Laufzeit T1 des Zeitgliedes T1 setzt
sich aus dem Kennungssignal mit dem Konstantwert 2.T
K plus dem Meßsignal T
MW1 zusammen. Aus der Laufzeit T
1 des Zeitgliedes T1 ist also sowohl die Kennung K
2≙2.T
K als auch die Meßgröße (T
MW1) des ersten Melders M1 ableitbar. Zum Zeitpunkt t2, also nach Ablauf der Schaltverzögerung
T
1 des Zeitgliedes (T1) des ersten Melders M1 wird, wie schon erläutert, über den Transistor
TR1 der zweite Melder M2 mit einem Zusatzimpuls angeschaltet. In Fig. 5 ist die Laufzeit
des Zeitgliedes des zweiten Melders M2 mit T
2 bezeichnet. Diese entspricht dem Meldermeßwert T
MW2, weil kein zusätzlicher Konstantwert (T
K=0) als Kennungssignal gebildet ist, so daß der Melder M2 die Kennung K
O hat.
[0021] Nach Ablauf des Zeitgliedes des zweiten Melders, also zum Zeitpunkt t3, wird der
dritte Melder M3 angeschaltet. Die Laufzeit T 3 dieses dritten Melders M3 setzt sich
wiederum aus dem Kennungssignal und dem Meßsignal zusammen. Dabei ist die Kennung
K
3 gekennzeichnet durch das Dreifache (3,T
K) des Konstantwertes T
K. Die Meßgröße ist T
MW3. Es sind noch die Anschaltpunkte weiterer Melder in Fig. 5 dargestellt. Zum Zeitpunkt
t4 wird der vierte Melder M4 angeschaltet, dessen Zeitglied eine Laufzeit T
4 aufweist. Diese Laufzeit beinhaltet den Meldermeßwert T
MW4 plus die Melderkennung K
1 bedingt durch den einfachen Konstantwert T
K. Zum Zeitpunkt t5 wird der fünfte Melder in Gang gesetzt und so verläuft die Abfrage
der Meldeleitung bis sämtliche Melder abgefragt sind.
[0022] In der Zentrale wird aus der Laufzeit der jeweiligen Zeitglieder, die dort gemessen
wird, die Meldermeßgröße und die Melderkennung abgeleitet. Dabei kann in der Zentrale
die Erfassung der einzelnen Laufzeiten durch sogenannte Zeitfenster, die in der Zentrale
gebildet werden, erfaßt werden. In der Fig. 5 ist oberhalb des Strom-Zeit-Diagramms
eine Reihe von Zeitfenstern ZF eingezeichnet, die mit jedem erneuten Anschalten eines
Melders neu gebildet werden. So ist beispielsweise zum Zeitpunkt t1, wenn das Zeitglied
des ersten Melders M1 in Gang gesetzt wird, eine Reihe von Zeitfenstern ZF1 bis ZF3
gesetzt worden. Fällt, wie hier dargestellt in das dritte Zeitfenster ZF3 der Anschaltimpuls
des zweiten Melders M2, so ist daraus abzuleiten, daß der erste Melder M1 die Melderkennung
K
2 hat. Mit dem Anschalten des zweiten Melders M2 wird in der Zentrale eine neue Reihe
Zeitfenster ZF1, ... gesetzt. Fällt der nächste Melderanschaltimpuls in das erste
Zeitfenster ZF1, wie in Fig. 5 dargestellt, so ist daraus abzuleiten, daß der zweite
Melder M2 die Melderkennung K
O hat. Dies ist auch für die weiteren Melder in der Fig. 5 noch veranschaulicht. Es
kann aber auch in der Zentrale, wie eingangs schon erläutert, durch Bildung des Quotienten
aus der gemessenen Schaltverzögerung (T) und dem bestimmten Konstantwert (T
K) die Melderkennung (K) und aus dem verbleibenden Rest (T
WM) der Meldermeßwert abgeleitet werden.
[0023] In Fig. 6 ist ein weiteres Strom-Zeit-Diagramm dargestellt, das auf die unterschiedlichen
Ruhewerte der verschiedenen Melderarten, wie sie in Fig. 3 und 4 dargestellt sind,
Bezug nimmt. Der Leitungsstrom IL ist über der Zeit t aufgetragen. Bei der Leitungsabfrage
wird das Zeitglied (T1) des ersten Melders M1 zum Zeitpunkt t1 in Gang gesetzt. Es
sei angenommen, daß der erste Melder M1 vom Typ des Ionisationsmelders (M) ist und
einen Ruhewert RW
I aufweist, der am Ausgang des Signalumformers (SU) eine im Gegensatz zu einem anderen
Meldertyp große Spannung (U
KI) abgibt, so daß die Laufzeit T
I des Zeitgliedes (T1) groß ist. Ist beispielsweise der zweite Melder M2 ein Wärmemelder
WM, der gerade umgekehrt zum ersten Melder M1. eine kleine Ausgangsspannung (UKW)
am Signalumformer (SU) abgibt, so wird das Zeitglied des Wärmemelders MW nur für kurze
Zeit T
W in Gang gesetzt. Auf diese Weise können aufgrund der unterschiedlichen Ruhewerte
RW
I bzw. RW
w der verschiedenen Meldearten IM bzw. WM im gleichen System die Meldertypen erkannt
werden. Ionisationsmelder IW haben demnach einen langen Ruhewert RW
I, Wärmemelder WM dagegen einen kurzen Ruhewert RW
W. Hier wurde dieses Verfahren beispielhaft für nur zwei unterschiedliche Meldertypen
dargestellt. Es kann auch für mehrere unterschiedliche Meldertypen angewandt werden.
[0024] 7 Patentansprüche 6 Figuren
1. Verfahren zur automatischen Abfrage des Meldermeßwerts und der Melderkennung in
einer Gefahrenmeldeanlage mit einer Zentrale und mindestens einer Meldeleitung (ML)
an die mehrere Melder (M) angeschlossen sind, wobei bei zyklischer Abfrage in jedem
Melder (M) ein vom Meldermeßwert über einen Meßwandler (MW) beeinflußbares Zeitglied
(T1) an die Meldeleitung (ML) angeschaltet wird, und in der Zentrale aus der Zahl
der dadurch bewirkten Erhöhungen des Leitungsstroms (IL) die Melderadresse und aus
der Länge der jeweiligen Schaltverzögerung der Meldermeßwert abgeleitet wird, dadurch
ge- kennzeichnet, daß in jedem Melder (M) mit einem in einem Signalumformer (SU) gebildetem
Ausgangssignal (USU), das die Summe aus dem Meldermeßwert und einem Melderkennungssignal (UMW+UK) darstellt, die Laufzeit (T) des Zeitgliedes (T1) gesteuert und in der Zentrale neben
der Melderadresse aus der jeweiligen Schaltverzögerung (T1 bis Ti) sowohl der Meldermeßwert als auch die Melderkennung (K) des betreffenden Melders
abgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-zeichnet, daß die unterschiedlichen Melderkennun-
gen (Ko - Kn) von einem Kennungssignal (UK) mit einem bestimmten Konstantwert (TK) und Vielfachen (n·TK) davon im jeweiligen Melder gebildet werden und daß in der Zentrale aus der gemessenen
Schaltverzögerung (T1 bis Ti) die Melderkennung (K) ermittelt wird, in dem der Quotient aus der Schaltverzögerung
(T) und dem Konstantwert (TK) gebildet wird, wobei der verblebende Rest (TMW) dem Meldermeßwert entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Konstantwert (TK) größer als die durch den maximalen Meldermeßwert bedingte Schaltverzögerungszeit
(TMW) ist (TK>TMW max.).
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn-zeichnet , daß die vom Signalumformer
(SU) abgegebene Ausgangsspannung vom Ruhewert (RW) des Melders (IK, WM) und vom Spannungsabfall
(UK) an einem in Reihe zum Meßwertgeber (IK, HL) geschalteten Meßwiderstand (RM) gebildet wird, wobei bei unterschiedlichen Ruhewerten (RWI, RWW) verschiedenartiger Melder (IM, WM) die Laufzeit (TI' TW) des jeweiligen Zeitgliedes (T1) unterschiedlich gesteuert und in der Zentrale aus
dem jeweils unterschiedlichen Schaltverzögerungen (TI, Tw) die Kennung des sich in Ruhe befindlichen Melders abgeleitet wird.
5. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Melder (M) einen parallel an die Meldeleitung (ML) angeschlossenen
Signalumformer (SU) mit einem Meßwandler (MW) und einem Kennungsgeber (KG) aufweist,
dessen Ausgang auf ein vom Ausgangssignal (USU) des Signalumformers (SU) beeinflußbares Zeitglied (T1) führt, und daß in der Zentrale
eine Auswerteeinrichtung zur Ableitung des Meßwerts und der Kennung des jeweiligen
Melders vorgesehen ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge- kennzeichnet, daß im Signalumformer (SU)
zum Meßwandler (MW) in Reihe eine für die Melderkennung (K) charakteristische Spannungsauelle
(UK) vorgesehen ist, wobei für die unterschiedlichen Melderkennungen (KO tis Kn) ein Konstantwert (TK) oder ein Vielfaches (n . TK) davon erzeugbar ist.
7. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet
, daß die einzelnen Signalumformer (SU) von verschiedenartigen Meldern (IM) (WM) mit
unterschiedlichen Ruhewerten (RWI, RWW) aus jeweils einem Meßwertgeber (IK, HL) und in Reihe dazu geschaltetem Meßwiderstand
(RIM, RMW) gebildet sind, wobei die unterschiedlichen Ruhewerte (RWI, RWW) unterscheidbare Schaltverzögerungen (TI, TW) bewirken.