[0001] Die Erfindung betrifft einen Verkokungsofen mit einer Mehrzahl von horizontalen Verkokungskammern
und einem vor den Verkokungskammern in Längsrichtung des Verkokungsofens verlaufenden
Meistergang, mit zwei in Längsrichtung des Verkokungsofens verlaufenden Fahrschienen,
mit einer auf den Fahrschienen an den Verkokungskammern entlang verfahrbaren Koksüberleitmaschine
mit einer Kokskuchenführung mit Hilfsaggregaten wie einer Türabhebevorrichtung, einer
Türreinigungsvorrichtung, einer Türrahmenreinigungsvorrichtung und mit einem auf weiteren
Fahrschienen parallel zu der Koksüberleitmaschine verfahrbaren Kokslöschwagen.
[0002] Bei Verkokungsöfen der in Rede stehenden Art ist auf der Koksseite ein sogenannter
Meistergang vorgesehen, der sich in Längsrichtung des Verkokungsofens an allen Verkokungskammern
vorbei erstreckt. Der Meistergang verläuft dabei zumeist etwas unterhalb der Unterkanten
der Türrahmen der Verkokungskammern und damit deutlich oberhalb der Fahrschienen des
Kokslöschwagens. Vom Meistergang aus können Prüf- und Wartungsarbeiten an den Verkokungskammern
des entsprechenden Verkokungsofens ausgeführt werden.
[0003] Bei dem bekannten Verkokungsofen, von dem die Erfindung ausgeht (vgl. die DE-AS 24
26 428), sind die Fahrschienen zum Verfahren der als Kokskuchenführungswagen mit Kokskuchenführung
und allen Hilfsaggregaten ausgeführten Koksüberleitmaschine auf dem Meistergang angeordnet.
Die Koksüberleitmaschine wird auf dem Meistergang verfahren, während parallel dazu
der Kokslöschwagen auf eigenen, weiter unterhalb angeordneten Fahrschienen verfahren
wird. Die Zuordnung der Koksüberleitmaschine und des Kokslöschwagens ist hier sehr
günstig, da die Koksüberleitmaschine ohne weiteres oberhalb des Kokslöschwagens angeordnet
ist und beim Koksdrücken der Kokskuchen ohne weiteres den Kokslöschwagen erreichen
kann.
[0004] So praktisch aus geometrischen Gründen die Anordnung und Verfahrbarkeit der Koksüberleitmaschine
auf dem Meistergang eines Verkokungsofens auch ist, so sind doch gewisse Schwierigkeiten
vorhanden. Zunächst besteht eine Schwierigkeit darin, daß der Meistergang durch die
Koksüberleitmaschine gewissermaßen räumlich "belastet", nämlich räumlich blockiert
wird. Die vom Meistergang auszuführenden Prüf- und Wartungsarbeiten können nur dort
ausgeführt werden, wo die Koksüberleitmaschine gerade nicht steht. Selbst dort aber,
wo die Koksüberleitmaschine gerade nicht steht, stören die auf dem Meistergang angeordneten
Fahrschienen und die zumeist neben diesen Fahrschienen noch angeordneten Versorgungsleitungen
für die Koksüberleitmaschine. Im übrigen ist der Meistergang auch gewichtsmäßig "belastet",
nämlich konstruktiv auf die ganz erhebliche Belastung durch die Koksüberleitmaschine
auszulegen, die Tragkonstruktion des Meisterganges muß also sehr kräftig dimensioniert
sein.
[0005] Im übrigen ist ein Verkokungsofen mit einem lediglich eine Kokskuchenführung, jedoch
keine weiteren Hilfsaggregate wie Türabhebevorrichtung, Türreinigungsvorrichtung,
Türrahmenreinigungsvorrichtung usw. aufweisenden Kokskuchenführungswagen bekannt (vgl.
die DE-OS 20 34 624), bei dem der Kokskuchenführungswagen als Portalkonstruktion ausgebildet
ist. Die den Verkokungskammern fernere Fahrschiene für den Kokskuchenführungswagen
ist auf der von den Verkokungskammern abgewandten Seite des Kokslöschwagens angeordnet,
während die den Verkokungskammern nähere Fahrschiene für den Kokskuchenführungswagen
an dem oder unmittelbar vor dem dem Kokslöschwagen zugewandten Rand des Meisterganges
angeordnet ist. Der Meistergang wird hier zwar gewichtsmäßig entlastet, ist jedoch
durch die Kokskuchenführung des Kokskuchenführungswagens unverändert räumlich "belastet".
Im übrigen werden bei diesem bekannten Verkokungsofen die Hilfsaggregate wie sonst
auch auf einem auf dem Meistergang verfahrbaren Gerätewagen angeordnet (vgl. Seite
7, fünfter Absatz der DE-OS 20 34 624). Bei diesem bekannten Verkokungsofen ist im
übrigen eine Auffangeinrichtung zum Auffangen der beim Koksdrücken freigesetzten staubbeladenen
Abgase Teil des Kokskuchenführungswagens. Diese Auffangeinrichtung weist eine den
Kokskuchenführungswagen und den Kokslöschwagen übergreifende, fest auf dem Kokskuchenführungswagen
angeordnete Auffanghaube auf. Diese Auffanghaube reicht praktisch bis an die Verkokungskammern
des Verkokungsofens heran.
[0006] Schließlich ist ein weiterer Verkokungsofen bekannt (vgl. die DE-PS 7 36 120), bei
dem ebenfalls ein allein eine Kokskuchenführung aufweisender Kokskuchenführungswagen
vorhanden ist. Dieser Verkokungsofen ähnelt konstruktiv dem zuvor erläuterten bekannten
Verkokungsofen mit dem einzigen Unterschied, daß der Meistergang etwa über die halbe
Breite auch räumlich "entlastet" ist. Die Kokskuchenführung kann nämlich über den
verbleibenden Teil des Meisterganges hinweg an die entsprechende Verkokungskammer
des Verkokungsofens herangefahren werden. Auf dem bei diesem bekannten Verkokungsofen
vorhandenen Kokskuchenführungswagen ist ein einziges Hilfsaggregat, nämlich eine Türabhebevorrichtung,
angeordnet, deren Funktionsweise nicht näher erläutert ist.
[0007] Ausgehend von dem zuvor erläuterten Stand der Technik und unter Berücksichtigung
der bei diesem Stand der Technik gegebenen Schwierigkeiten im Bereich des Meisterganges
liegt der Erfindung nun die Aufgabe zugrunde, den bekannten, eingangs erläuterten
Verkokungsofen mit einer eine Kokskuchenführung und alle Hilfsaggregate aufweisenden
Koksüberleitmaschine so auszugestalten, daß der Meistergang im weitesten Sinne "entlastet"
ist.
[0008] Der erfindungsgemäße Verkokungsofen, bei dem die zuvor aufgezeigte Aufgabe gelöst
ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß die den Verkokungskammern fernere Fahrschiene
für die Koksüberleitmaschine auf der von den Verkokungskammern abgewandten Seite des
Kokslöschwagens und die den Verkokungskammern nähere Fahrschiene für die Koksüberleitmaschine
an dem oder unmittelbar vor dem dem Kokslöschwagen zugewandten Rand des Meisterganges
angeordnet ist, daß die Koksüberleitmaschine als den Kokslöschwagen übergreifende
Portalkonstruktion ausgeführt ist, daß die Koksüberleitmaschine den Meistergang im
wesentlichen frei läßt und daß die Kokskuchenführung und die Hilfsaggregate der Koksüberleitmaschine
jeweils wenn nötig über den Meistergang hinweg an die entsprechende Verkokungskammer
heranfahrbar sind.
[0009] Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß überraschenderweise eine Portalkonstruktion
auch für eine mit vielen Hilfsaggregaten versehene Koksüberleitmaschine technisch
möglich ist. Die Ausbildung der Koksüberleitmaschine mit allen Hilfsaggregaten in
Form einer Portalkonstruktion führt zur optimalen "Entlastung" des Meisterganges.
Äußerstenfalls ist der Meistergang räumlich und gewichtsmäßig noch durch eine an dem
dem Kokslöschwagen zugewandten Rand des Meisterganges angeordnete Fahrschiene "belastet".
Auch diese "Belastung" kann dadurch beseitigt werden, daß auch diese Fahrschiene vor
dem dem Kokslöschwagen zugewandten Rand des Meisterganges am Boden oder auf eigenen
Ständern angeordnet ist. Im Ergebnis ist jedenfalls der Meistergang bei dem erfindungsgemäßen
Verkokungsofen frei für alle Prüf- und Wartungsarbeiten an den Verkokungskammern,
da weder für die Kokskuchenführung noch für irgendwelche Hilfsaggregate der Meistergang
blockiert bzw. "belastet" werden muß. Insbesondere kann also der Meistergang mit einem
Wartungsfahrzeug od. dgl. befahren werden, da irgendwelche Hindernisse nicht mehr
vorhanden sind.
[0010] Ungeachtet der völligen "Entlastung" des Meisterganges bei dem erfindungsgemäßen
Verkokungsofen sind die Kokskuchenführung und alle Hilfsaggregate der Koksüberleitmaschine
für die Verkokungskammern optimal verfügbar, da sie jeweils wenn nötig über den Meistergang
hinweg, gewissermaßen auslegerartig, an die entsprechende Verkokungskammer herangefahren
werden können.
[0011] Die Gewichtsbelastungen bei auslegerartigen Konstruktionen der zuvor erläuterten
Art sind nicht unerheblich und müssen über entsprechende Tragkonstruktionen abgefangen
werden. Das gilt insbesondere für das Gewicht des zu drückenden Kokskuchens in der
Kokskuchenführung. Dabei kann aber vorteilhafterweise von der Tatsache Gebrauch gemacht
werden, daß beim Koksdrücken zwischen dem Kokskuchen und der Kokskuchenführung ganz
erhebliche Reibungskräfte auftreten, die zur Koksüberleitmaschine hin gerichtet sind.
Die aus Normalkraft und Reibungskraft zusammengesetzte Resultierende ist schräg nach
unten gerichtet.
[0012] Nach einer weiteren Lehre der Erfindung, der besondere Bedeutung zukommt, ist der
erfindungsgemäße Verkokungsofen dadurch gekennzeichnet, daß, wie an sich bekannt,
eine verfahrbare Auffangeinrichtung zum Auffangen der beim Koksdrücken freigesetzten
staubbeladenen Abgase vorgesehen ist, daß die Auffangeinrichtung eine die Koksüberleitmaschine
und den Kokslöschwagen übergreifende, fest auf der Koksüberleitmaschine angeordnete
Auffanghaube aufweist und daß die Auffanghaube eine über den Meistergang hinweg an
die Verkokungskammern heranfahrbare Zusatzhaube aufweist. Hier empfiehlt sich als
weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung eine Konstruktion, bei der die Zusatzhaube
gemeinsam mit der Kokskuchenführung und/oder gemeinsam mit den Hilfsaggregaten verfahrbar
ist. Damit ist eine weitestgehende Emissionsfreiheit gewährleistet, da die Auffanghaube
der Auffangeinrichtung bzw. deren Zusatzhaube den entsprechenden Bereich des Meisterganges
und die Koksüberleitmaschine und damit auch den Kokslöschwagen vollständig übergreift.
[0013] Bei dem eingangs erläuterten, bekannten Verkokungsofen ist durch die nahe beieinander
angeordneten Fahrschienen der Koksüberleitmaschine auf dem Meistergang stets eine
gewisse Kippgefahr vorhanden. Dementsprechend kann oberhalb der Koksüberleitmaschine
eine weitere Führungsschiene mit daran zur Anlage kommenden, mit der Koksüberleitmaschine
verbundenen Führungsrollen vorgesehen sein, über die ein evtl. auftretendes Kippmoment
abgefangen werden konnte. Demgegenüber ist die Kippgefahr der Koksüberleitmaschine
bei dem erfindungsgemäßen Verkokungsofen erheblich geringer, da die Fahrschienen ja
in einem wesentlich größeren Abstand voneinander angeordnet sind. An sich ist die
Koksüberleitmaschine bei dem erfindungsgemäßen Verkokungsofen praktisch kippsicher.
Lediglich für besonders einseitige Belastungen, beispielsweise besonders extreme Belastungen
der Kokskuchenführunq, kann auch hier eine Kippsicherung vorgesehen sein. Dazu empfiehlt
es sich, oberhalb der einen auf der von den Verkokungskammern abgewandten Seite des
Kokslöschwagens angeordneten Fahrschiene eine weitere Fahrschiene zum Abfangen des
evtl. auftretenden Kippmomentes anzuordnen. Im übrigen kann auch auf entsprechende
Konstruktionen aus dem Bereich der Auffangeinrichtungen zurückgegriffen werden.
[0014] Für die konstruktive Ausgestaltung der erfindungsgemäß vorgesehenen Koksüberleitmaschine
in Form einer Portalkonstruktion mit Kokskuchenführung und allen Hilfsaggregaten empfiehlt
sich zunächst eine Version, die gewisse Konstruktionsmerkmale bekannter, auf dem Meistergang
verfahrbarer Koksüberleitmaschinen übernimmt und die dadurch gekennzeichnet ist, daß
die Koksüberleitmaschine eine im wesentlichen horizontal angeordnete Bühne aufweist
und auf oder an der Bühne in Verfahrrichtung der Koksüberleitmaschine verlaufende
Fahrschienen für ein Funktionsgestell angeordnet sind.
[0015] Vorteilhafter als die zuvor beschriebene Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verkokungsofens
ist jedoch eine solche, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die Koksüberleitmaschine
senkrecht zur Verfahrrichtung verlaufende Fahrschienen einerseits für die Türabhebevorrichtung
und andererseits für die Türrahmenreinigungsvorrichtung aufweist und die Türabhebevorrichtung
einerseits und die Türrahmenreinigungsvorrichtung andererseits jeweils einen um eine
senkrechte Achse schwenkbaren Ausleger und einen den Ausleger tragenden, auf den Fahrschienen
verfahrbaren Funktionsschlitten aufweisen. Bei dieser Ausführungsform wird der durch
die Entlastung des Meisterganges gegebene Abstand zwischen der Koksüberleitmaschine
und den Verkokungskammern des Verkokungsofens in besonders zweckmäßiger Weise dazu
genutzt, die Hilfsaggregate bogenförmig an die jeweils betroffene Verkokungskammer
heranzuschwenken. Das erlaubt es, die Kokskuchenführung vor der jeweils betroffenen
Verkokungskammer stehen zu lassen. Auf ein in Verfahrrichtung der Koksüberleitmaschine
verfahrbares Funktionsgestell kann also vollständig verzichtet werden.
[0016] Schließlich kann es sich bei dem erfindungsgemäßen Verkokungsofen noch empfehlen,
die Koksüberleitmaschine mit einem Koksverteiler zu versehen. Ein solcher Koksverteiler
ist besonders dann angebracht, wenn der Kokslöschwagen als Einpunkt-Kokslöschwagen
ausgeführt bzw. betrieben wird.
[0017] Die bei dem erfindungsgemäßen Verkokungsofen erreichten Vorteile sind zum Teil schon
im Zusammenhang mit der Erläuterung einzelner Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verkokungsofens erläutert worden. Folgende weiteren Vorteile werden mit dem erfindungsgemäßen
Verkokungsofen noch erreicht:
Die Koksüberleitmaschine gibt wegen ihrer Anordnung oberhalb des Kokslöschwagens die
Möglichkeit, eine Öffnungs- und Schließvorrichtung für die Deckel der Koksbehälter
des Kokslöschwagens vorzusehen, so daß auch der Transport des Kokses zum Löschturm
bzw. zur Trockenlöschstation emissionsfrei erfolgen kann. Hinsichtlich der Gefahr
von unerwünschten Emissionen ist die Integration der Auffangeinrichtung in die Portalkonstruktion
der Koksüberleitmaschine nahezu optimal. Konstruktionstechnisch sind damit gleichzeitig
erhebliche Vereinfachungen verbunden, da die Auffangeinrichtung keine gesonderten
Trag- und Fahrschienen mehr benötigt. Des weiteren ergibt sich ein besonderer Vorteil
dadurch, daß die Versorgungsleitungen für die Koksüberleitmaschine und die auf der
Koksüberleitmaschine angeordneten Hilfsaggregate in einem weitestgehend geschützten
Bereich weitab von den Verkokungskammern angeordnet werden können. Schließlich können
die Bedienungskabine, Plattformen, Treppen usw. an der Koksüberleitmaschine besonders
günstig untergebracht werden, insbesondere kann die Bedienungskabine so angeordnet
werden, daß eine weitgehend freie Sicht beim Verfahren der Koksüberleitmaschine gegeben
ist. Hier empfiehlt sich eine kanzelartige Anordnung der Bedienungskabine oberhalb
des Meisterganges.
[0018] Im folgenden wird nun die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verkokungsofens in vereinfachter
Darstellung im Querschnitt,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verkokungsofens in
Fig. 1 entsprechender Darstellung,
Fig. 3 den Verkokungsofen nach Fig. 1 in vereinfachter Darstellung in Draufsicht und
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verkokungsofens in
einer der Fig. 3 entsprechenden Darstellung.
[0019] Der in den Figuren nur ausschnittweise und schematisch dargestellte Verkokungsofen
besteht im wesentlichen aus einer Mehrzahl von in Längsrichtung des Verkokungsofens
hintereinander angeordneten horizontalen Verkokungskammern 1 und einem vor den Verkokungskammern
1 in Längsrichtung des Verkokungsofens verlaufenden Meistergang 2. Die Figuren zeigen
im übrigen nur die Koksseite des Verkokungsofens, nicht die Maschinenseite.
[0020] Auf der Koksseite der Verkokungskammern 1 sind zwei in Längsrichtung des Verkokungsofens
verlaufende Fahrschienen 3a, 3b angeordnet, auf denen an den Verkokungskammern 1 entlang
eine Koksüberleitmaschine 4 verfahrbar ist; die Koksüberleitmaschine 4 weist eine
Kokskuchenführung 5 auf. Auf weiteren Fahrschienen 6 ist parallel zur Koksüberleitmaschine
4 ein Kokslöschwagen 7 verfahrbar. Zum Auffangen der beim Koksdrücken freigesetzten
staubbeladenen Abgase ist eine Auffangeinrichtung 8 vorgesehen. Die Koksüberleitmaschine
4 ist als Einpunkt-Koksüberleitmaschine ausgeführt und weist neben der Kokskuchenführung
5 Hilfsaggregate auf, nämlich eine Türabhebevorrichtung 9, eine Türreinigungsvorrichtung
10 und eine Tührrahmenreinigungsvorrichtung 11.
[0021] Wie insbesondere die Fig. 1 und 2 zeigen, weist die Auffangeinrichtung 8 eine die
Koksüberleitmaschine 4 und den Kokslöschwagen 7 übergreifende Auffanghaube 12 auf.
Die beim Koksdrücken freigesetzten Abgase werden durch die Auffanghauben 12 aufgefangen
und durch ein Überleitrohr 13 in eine stationäre Gassammelleitung 14 eingeleitet,
durch die die Abgase zu einer nicht dargestellten stationären Gasreinigungseinrichtung
abgesaugt werden. Die Gassammelleitung 14 weist an ihrer Oberseite einen sich in Längsrichtung
erstreckenden Einlaßspalt 15 auf, durch den die Abgase mittels einer mit dem Überleitrohr
13 verbundenen Anschlußeinrichtung 16 eingeleitet werden. Der Einlaßspalt 15 ist durch
eine flexible Abdeckung abgedeckt, die im Bereich der Anschlußeinrichtung 16 vom Einlaßspalt
15 abgehoben wird. Die Anschlußeinrichtung 16 ist also gewissermaßen als öffnerwagen
ausgeführt.
[0022] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verkokungsofens
ist die den Verkokungskammern 1 fernere Fahrschiene 3a für die Koksüberleitmaschine
4 auf der von den Verkokungskammern 1 abgewandten Seite des Kokslöschwagens 7 angeordnet,
während die den Verkokungskammern 1 nähere Fahrschiene 3b für die Koksüberleitmaschine
4 an dem dem Kokslöschwagen 7 zugewandten Rand des Meisterganges 2 angeordnet ist.
Die Koksüberleitmaschine 4 ist dabei als den Kokslöschwagen 7 übergreifende Portalkonstruktion
ausgeführt.
[0023] Im einzelnen ist die den Verkokungskammern 1 fernere Fahrschiene 3a für die Koksüberleitmaschine
4 am Erdboden abgestützt, und zwar über eine Stützkonsole 17. Die Stützkonsole 17
weist einen Ausleger 18 auf, auf dem die Gassammelleitung 14 angeordnet ist. Die den
Verkokungskammern 1 nähere Fahrschiene 3b für die Koksüberleitmaschine 4 ist unmittelbar
auf dem Meistergang 2 angeordnet, wobei der Meistergang 2 selbst über Stützen 19 am
Erdboden abgestützt ist. Es ist gut erkennbar, daß die Fahrschiene 3b unmittelbar
über den Stützen 19 des Meisterganges 2 angeordnet ist.
[0024] In Fig. 1 ist schematisch angedeutet, daß die Kokskuchenführung 5 der Koksüberleitmaschine
4 zum Koksdrücken über den Meistergang 2 hinweg an die entsprechende Verkokungskammer
1 heranfahrbar ist; die Kokskuchenführung 5 ist also auslegerartig ausgebildet. Gleiches
gilt für die Hilfsaggregate.
[0025] Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verkokungsofens
unterscheidet sich von dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel nur dadurch,
daß die den Verkokungskammern 1 nähere Fahrschiene 3b für die Koksüberleitmaschine
4 nicht an dem dem Kokslöschwagen 7 zugewandten Rand des Meisterganges 2 angeordnet
ist, sondern unmittelbar vor diesem Rand am Erdboden abgestützt, nämlich auf einer
eigenen Stützkonsole 20 aufgelagert ist. Der Meistergang 2 ist also hier vollständig
von der Koksüberleitmaschine 4 und deren Fahrschienen 3a, 3b befreit.
[0026] Aus Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 3 wird deutlich, daß die Koksüberleitmaschine 4
ein in Längsrichtung verfahrbares Funktionsgestell 21 für die Kokskuchenführung 5
und die Hilfsaggregate aufweist. Dabei ist erkennbar, daß die Koksüberleitmaschine
4 eine im wesentlichen horizontal angeordnete Bühne 22 aufweist und an der Bühne 22
in Verfahrrichtung der Koksüberleitmaschine 4 verlaufende Fahrschienen 23 für das
Funktionsgestell 21 angeordnet sind. Die Fahrschienen 23 sind oberhalb der Kokskuchenführung
5 und der Hilfsaggregate angeordnet, so daß das Funktionsgestell 21 gewissermaßen
hängend geführt ist.
[0027] Bei der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verkokungsofens, die in Fig. 4 - schematisch
- dargestellt ist, weist die Koksüberleitmaschine 4 senkrecht zur Verfahrrichtung
der Koksüberleitmaschine 4 verlaufende Fahrschienen 23 einerseits für die Türabhebevorrichtung
9 und andererseits für die Türrahmenreinigungsvorrichtung 11 auf und weisen die Türabhebevorrichtung
9 einerseits und die Türrahmenreinigungsvorrichtung 11 andererseits jeweils einen
um eine senkrechte Achse schwenkbaren Ausleger 25 und einen den Ausleger 25 tragenden,
auf den Fahrschienen 23 verfahrbaren Funktionsschlitten 26 auf.
[0028] Schließlich ist aus Fig. 1 noch erkennbar, daß die Auffanghaube 12 der Auffangeinrichtung
8 fest auf der Koksüberleitmaschine 4 angeordnet ist und eine über den Meistergang
2 hinweg an die Verkokungskammern 1 heranfahrbare Zusatzhaube 24 aufweist; die Zusatzhaube
24 ist gemeinsam mit der Kokskuchenführung 5 verfahrbar.
1. Verkokungsofen mit einer Mehrzahl von horizontalen Verkokungskammern und einem
vor den Verkokungskammern in Längsrichtung des Verkokungsofens verlaufenden Meistergang,
mit zwei in Längsrichtung des Verkokungsofens verlaufenden Fahrschienen, mit einer
auf den Fahrschienen an den Verkokungskammern entlang verfahrbaren Koksüberleitmaschine
mit einer Kokskuchenführung und Hilfsaggregaten wie einer Türabhebevorrichtung, einer
Türreinigungsvorrichtung, einer Türrahmenreiniguhgsvorrichtung und mit einem auf weiteren
Fahrschienen parallel zu der Koksüberleitmcschine verfahrbaren Kokslöschwagen, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Verkokungskammern (1) fernere Fahrschiene (3a) für die
Koksüberleitmaschine (4) auf der von den Verkokungskammern (1) abgewandten Seite des
Kokslöschwagens (7) und die den Verkokungskammern (1) nähere Fahrschiene (3b) für
die Koksüberleitmaschine (4) an dem oder unmittelbar vor dem dem Kokslöschwagen (7)
zugewandten Rand des Meisterganges (2) angeordnet ist, daß die Koksüberleitmaschine
(4) als den Kokslöschwagen (7) übergreifende Portalkonstruktion ausgeführt ist, daß
die Koksüberleitmaschine (4) den Meistergang (2) im wesentlichen frei läßt und daß
die Kokskuchenführung (5) und die Hilfsaggregate der Koksüberleitmaschine (4) jeweils
wenn nötig über den Meistergang (2) hinweg an die entsprechende Verkokungskammer (1)
heranfahrbar sind.
2. Verkokungsofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine verfahrbare Auffangeinrichtung
(8) zum Auffangen der beim Koksdrücken freigesetzten staubbeladenen Abgase vorgesehen
ist, daß die Auffangeinrichtung (8) eine die Koksüberleitmaschine (4) und den Kokslöschwagen
(7) übergreifende, fest auf der Koksüberleitmaschine (4) angeordnete Auffanghaube
(12) aufweist und daß die Auffanghaube (12) eine über den Meistergang (2) hinweg an
die Verkokungskammern (1) heranfahrbare-Zusatzhaube (24) aufweist.
3. Verkokungsofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzhaube (24)
gemeinsam mit der Kokskuchenführung (5) und/oder gemeinsam mit den Hilfsaggregaten
verfahrbar ist.
4. Verkokungsofen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb
der einen, auf der von den Verkokungskammern abgewandten Seite des Kokslöschwagens
angeordneten Fahrschiene für die Koksüberleitmaschine eine weitere Fahrschiene zum
Abfangen eines evtl. auftretenden Kippmomentes angeordnet ist.
5. Verkokungsofen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Koksüberleitmaschine (4) eine im wesentlichen horizontal angeordnete Bühne (22) aufweist
und auf oder an der Bühne (22) in Verfahrrichtung der Koksüberleitmaschine (4) verlaufende
Fahrschienen (23) für ein Funktionsgestell (21) angeordnet sind.
6. Verkokungsofen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Koksüberleitmaschine (4) senkrecht zur Verfahrrichtung verlaufende Fahrschienen (23)
einerseits für die Türabhebevorrichtung (9) und andererseits für die Türrahmenreinigungsvorrichtung
(11) aufweist und die Türabhebevorrichtung (9) einerseits und die Türrahmenreinigungsvorrichtung
(11) andererseits jeweils einen um eine senkrechte Achse schwenkbaren Ausleger (25)
und einen den Ausleger (25) tragenden, auf den Fahrschienen (23) verfahrbaren Funktionsschlitten
(26) aufweisen.