[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein fahrbares Oberflächen-bearbeitungsgerät mit zwei
gegenläufig, motorisch angetriebenen Rotorkäfigen mit horizontaler Achse, auf dessen
Käfigstäben eine Vielzahl von Bearbeitungselementen aufgereiht ist, und dass vor und
hinter den Rotorkäfigen höhenverstellbare Räder angeordnet sind.
[0002] Derartige Geräte sind beispielsweise bekannt aus der US-Des.PS 252'880 und werden
sowohl als Handgeräte, wie als grössere, auf Rollen fahrbare Geräte ausgebildet. Bei
diesen Geräten kann der Antrieb des Rotors sowohl durch einen Elektromotor, wie durch
einen Verbrennungsmotor erfolgen. Als Antrieb kann auch ein Luftmotor dienen.
[0003] Die Geräte dienen der Oberflächenbearbeitung, wie dem Entrosten grösserer Flächen,
dem Entfernen alter Farbe, dem Reinigen von verschmutzten Betonböden usw.
[0004] Die Bearbeitung bleibt auf die Oberfläche beschränkt, die Bearbeitungstiefe ist zwar
einstellbar aber gering.
[0005] Die eigentliche Bearbeitung erfolgt durch die auf den Rotorkäfigstäben aufgereihten
Bearbeitungselemente, wie zum Beispiel Lamellen.
[0006] Die oben erwähnten, bekannten Geräte haben nur einen Rotorkäfig. Dies hat den Nachteil,
dass die Bearbeitungskraft sich als Reaktion auf die Vorschub-Bewegung auswirkt, so
dass das Gerät das Bestreben hat, sich in einer Richtung selbsttätig zu bewegen.
[0007] In der entgegengesetzten Richtung lässt es sich dagegen nur schwer verschieben.
[0008] Diese unerwünschte Reaktionskraft macht sich natürlich bei schwereren und grösseren
Geräten besonders ausgeprägt bemerkbar.
[0009] Aus der DE-PS 509'435 und der US-PS 2'588''707 sind ferner Flächenbearbeitungsmaschinen
mit zwei gegenläufig, motorisch getriebenen Rotoren bekannt, die zum Spänen, beziehungsweise
Schleifen von Holzböden geeignet sind. Die Rotoren liegen hierbei direkt auf der zu
bearbeitenden Fläche auf.
Aufgabe der Erfindung
[0010] Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, ein Oberflächen-bearbeitungsgerät der genannten
Art zu schaffen, bei dem die als Nachteil empfundene Reaktionskraft wünschenswert
genutzt werden kann.
Die erfindungsgemässe Lösung
[0011] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass die beiden Rotorkäfige drehbar
in einem Chassis gelagert sind, das mit Rädern versehen ist, die je am unteren Ende
eines zweiarmigen Schwenkhebels angeordnet sind, dass an den oberen Enden dieser Schwenkhebel
eine Verbindungsstange angelenkt ist, und dass die oberen Arme der zweiarmigen Schwenkhebel
zusammen mit der Verbindungsstange und der Verbindungslinie der Schwenkachsen ein
winkelverstellbares Parallelogramm bilden, wobei die Winkelverstellung eine Veränderung
der Relativlage des Chassis gegenüber der zu bearbeitenden Fläche bewirkt.
Die Zeichnung
[0012] Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes und zwar in
Figur 1 eine Seitenansicht eines fahrbaren Oberflächenbearbeitungsgerätes
Figur 2 die beiden Rotoren des Gerätes, mehr im Detail und in grösserem Masstab sowie
zwei weitere Lamellenformen für sich
Figur 3 den Mechanismus für die Höhenverstellung
Figur 3a den Antrieb der Rotoren
Beschreibung der Zeichnung
[0013] Das in Figur 1 dargestellte Gerät gleicht bei oberflächlicher Betrachtung einem Rasenmäher
mit Motorantrieb. Das Gerät ist mit einem Verbrennungsmotor M ausgerüstet. Dieser
ist oben auf dem Chassis, das generell mit 1 bezeichnet ist, befestigt.
[0014] Das Chassis ist mit zwei rückseitigen Rädern 11 und einem vorderen Rad 12 versehen.
Hinten am Chassis ist eine Lenk-Stossvorrichtung 2 starr befestigt, die in einem Winkel
von etwa 45° nach oben ragt. Am oberen Ende der Vorrichtung 2 sind'zwei Lenkgriffe
21 befestigt, mit der das Gerät gelenkt wird. Mittels eines Hebels 22 lässt sich die
Höhe der Räder 11,12 bzw. die Höhe vom Chassis über der zu bearbeitenden Fläche F
einstellen. Mit Hilfe des Drehknopfes 23 lässt sich die Höheneinstellung des vorderen
Rades 12 bezüglich der beiden rückseitigen Räder 11 für sich verstellen.
[0015] Im Innern des Chassis 1 sind die beiden gegenläufig vom Motor M angetriebenen Rotoren
R
1, R
2 drehbar gelagert. An der in Figur 1 sichtbaren Seite sind die Lager an einer wegnehmbaren
Platte 13 angebracht. Wird die Platte, die mittels Schrauben.am Chassis 1 befestigt
ist, mitsamt den daran befestigten Lagern weggenommen, lassen sich die beiden Rotorkäfige
mitsamt ihren daran befestigten Lamellen herausnehmen und auswechseln oder revidieren.
Im Betrieb sind die Bearbeitungskörper einer gewissen Abnützung unterworfen und müssen
nach einer gewissen Betriebsdauer ersetzt oder neu bestückt werden.
[0016] In Figur 2 sind die beiden Rotoren R
1, R
2 für sich dargestellt. Rotor R
1 ist in Ansicht - Rotor R
2 im Schnitt dargestellt. Jeder Rotor hat einen Käfig, der zwei Seitenplatten 30, eine
hohle Sechskantwelle 31 und vier sich zwischen den Seitenplatten 30 erstreckende Käfigstäbe
32 umfasst. Eine der beiden Seitenwände 30 ist von den Käfigstäben lösbar, damit die
Bearbeitungskörper auf die Käfigstäbe 32 aufgebracht, beziehungsweise abgenommen und
ausgewechselt werden können. Die hohlen Sechskantwellen 31 können von entsprechenden,
an einer Chassis-Seite fest gelagerten Sechskant-Antriebswellen abgezogen beziehungsweise
aufgesetzt werden. Die Bearbeitungselemente L können je nach der zu bearbeitenden
Oberfläche unterschiedliche Formen aufweisen. Alle für ein Gerät bestimmten Elemente
haben denselben Aussen-Bearbeitungs-Durchmesser D und eine Bohrung mit demselben Durchmesser
d
1 der grösser ist als der Durchmesser d der Käfigstäbe 32 auf der sie aufgereiht werden.
[0017] Die Elemente L
1 haben die Form von fünfeckigen Lamellen, die mit Hartmetall bestückt sind. Die Bearbeitungselemente
L
2 dagegen sind dreieckige Lamellen, die lediglich gehärtete Spitzen haben. Rotor R
1 ist beispielsweise mit viereckigen Lamellen L
3 mit Hartmetalleinsätzen ausgerüstet und Rotor R
2 hat Bearbeitungselemente L
4 in Form von Hartmetall-bestückten Fräsern.
[0018] Figur 2 zeigt die Rotoren während des Betriebes, wobei die Bearbeitungselemente,
soweit wie es deren Bohrung zulässt, durch die Fliehkraft radial nach aussen gedrängt
werden. Die Pfeile 33 und.34.zeigen die Drehrichtung an. Diese wird mit Vorteil so
gewählt, dass sie an der Seite der zu bearbeitenden Oberfläche voneinander weg gerichtet
ist. Dadurch wird das von der Oberfläche entfernte Material, das heisst die Abfälle
oder Späne nach aussen geschleudert. Wäre die Drehrichtung der Rotoren an der Seite
der zu bearbeitenden Oberfläche gegeneinander gerichtet, würde das entfernte Material
sich zwischen den Rotoren anhäufen.
[0019] Die der Höheneinstellung dienenden Teile sind in Figur 3 dargestellt. Gleiche Teile
wie in Figur 1 sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Räder 11 und 12 sind
je am Ende eines zweiarmigen Hebels 14,15 befestigt, die um eine feste Achse 16 beziehungsweise
17 schwenkbar sind. Die anderen Enden der Hebel 14,15 sind durch eine Verbindungsstange-18
gelenkig miteinander verbunden, sodass sie ein gelenkiges Parallelogramm bilden.
[0020] Am Hebel 14 ist eine Stange 24 angelenkt, die zum Verstellhebel 22 führt. Dieser
ist um eine im Teil 2 angebrachte Achse 25 schwenkbar.
[0021] Eine Verstellung des Hebels 22 führt daher zu einer Winkelverstellung des Gelenk-Parallelogrammes
14,15,18 und damit zu einer Höhenverstellung des Chassis 1 bezüglich der Fläche F,
was eine Aenderung der Bearbeitungsintensität der lamellenbestückten Rotoren R
1, R
2 führt. Damit sich diese Höhenverstellung mittels des relativ kurzen Hebels 22 ausführen
lässt, ist eine, der Uebersicht halber nicht dargestellte Gewichts-Kompensationsfeder
angebracht, die als Zugfeder ausgebildet ist und sich von der Oese 19 am Chassis zur
Stange 24 erstreckt.
[0022] Die oben beschriebenen Teile gestatten eine gleiche und gleichzeitige Höhenverstellung
sämtlicher Räder 11,12. Eine gesonderte, geringe Aenderung der Höheneinstellung des
vorderen Rades 12 lässt sich durch eine Längenänderung der Verbindungsstange 18 erreichen.
Sie ist mittels Gelenken 40, 41 mit den oberen Enden der Hebel 14, 15 verbunden. Gelenk
40 ist als Büchse 42 mit seitlichen Zapfen ausgebildet.
[0023] In der Büchse 42 ist ein Gewindezapfen 43 drehbar aber axial fest gelagert, dessen
Gewindeteil in ein Muttergewinde in der Verbindungsstange 18 eingeschraubt ist.
[0024] Eine Drehung des Gewindezapfens in der einen oder der anderen Richtung hat daher
eine Vergrösserung oder Verkleinerung des Abstandes zwischen den Gelenken 40, 41 zur
Folge.
[0025] Die Drehung des Gewindezapfens erfolgt durch Drehung des Knopfes 23, dessen Bewegung
über die Stange 44 und das Kardangelenk 45 auf den Gewindezapfen 43 übertragen wird:
In Figur 3a ist schematisch angedeutet, wie der gegenläufige Antrieb vom Antriebsmotor
M her erfolgt. Auf den Antriebswellen der Rotoren R1, R2 und auf der Welle des Motors sind Zahnriemenscheiben 50, 51, 52 angebracht und neben
der Riemenscheibe 51 befindet sich eine frei drehbare Umlenkrolle 53. Mittels eines
beidseitig verzahnten Riemens lässt sich auf diese Weise ein gegenläufiger Antrieb
der Rotoren unter ausreichendem Umschlingungswinkel der Riemenscheiben bewerkstelligen.
Der Riemen ist mittels einer Haube 24 (Figur 1) abgedeckt.
Der Betrieb
[0026] Bei laufendem Motor M und Einstellung des Hebels 22 etwa in der Lage wie bei Figur
1 und 3 drehen sich die Rotoren R
1, R
2 gegenläufig, ohne dass dabei die Lamellen L die Fläche F berühren. Wird nun Hebel
22 um die Achse 25 nach vorne geschoben, senkt sich das Chassis l und die Lamellen
berühren die Bearbeitungsfläche F.
[0027] Wird der Hebel 22 weiter nach vorne geschwenkt, senkt sich das Chassis weiter und
wird die Bearbeitung intensiver. Die Bearbeitungsstärke lässt sich auf diese Weise
sehr fein und gefühlvoll von Null bis zum Maximum einstellen.
[0028] Das Gerät verhält sich dabei neutral und kann mit Hilfe der beiden Lenker 21 nach
vorne oder rückwärts über die zu bearbeitende Fläche gefahren werden. Bei grösseren
zu bearbeitenden'Flächen kann man das vordere Rad 12 so verstellen, dass das Gerät
die Neigung hat, selbsttätig vorwärts oder rückwärts zu fahren. Soll das Gerät vorwärts
fahren, hebt man das vordere Rad 12 ein wenig bezüglich des rückseitigen Radpaares
11 an. Dadurch wird die Wirkung des vorderen Rotors R
2 geringer, als diejenige des Rotors R , so dass dessen Reaktionskraft überwiegt und
das Gerät nach vorne schiebt. Wird eine Rückwärtsfahrt gewünscht, geht man umgekehrt
vor und senkt das Rad 12 ein wenig ab. Das Heben oder Senken des Rades 12 lässt sich
durch Drehen am Knopf 23 bewerkstelligen.
[0029] Statt einem Verbrennungsmotor M kann man auch einen Elektromotor oder einen Druckluftmotor
verwenden.
[0030] Bei Verwendung eines Druckluftmotors kann man die Abluft desselben zum Wegblasen
des Abriebs oder der Späne benützen. Statt eines doppelseitig verzahnten Riemens zum
Antrieb der Rotoren könnte man auch eine Kette verwenden.
1. Fahrbares Oberflächen-Bearbeitungsgerät mit zwei gegenläufig, motorisch angetriebenen
Rotorkäfigen mit horizontalen Achsen, auf dessen Käfigstäben eine Vielzahl von Bearbeitungselementen
aufgereiht ist, und dass vor und hinter den Rotorkäfigen höhenverstellbare Räder angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Rotorkäfige (Rl, R2) drehbar in einem Chassis (1) gelagert sind, das mit Rädern (11,12) versehen ist,
die je am unteren Ende eines zweiarmigen Schwenkhebels (14,15) angeordnet sind, dass
an den oberen Enden dieser Schwenkhebel (14,15) eine Verbindungsstange (18) angelenkt
ist, und dass die oberen Arme der zweiarmigen Schwenkhebel (14,15) zusammen mit der
Verbindungsstange (18) und der Verbindungslinie der Schwenkachsen (16,17) ein winkelverstellbares
Parallelogramm bilden, wobei die Winkelverstel- .lung eine Veränderung der Relativlage
des Chassis (1) gegenüber der zu bearbeitenden Fläche (F) bewirkt.
2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rückseitige Anlenkstelle
(40) der Verbindungsstange (18) als Büchse (42) ausgebildet ist, in der ein Schraubzapfen
(43) axial fest aber drehbar gelagert ist, dessen Gewindeteil in die mit einem Muttergewinde
versehene Verbindungsstange (18) eingeschraubt ist, so dass durch Drehung des Schraubzapfens
(43) der Abstand zwischen den Anlenkstellen (40, 41) vergrössert oder verkleinert
wird und sich'die Höhe des Chassis von der zu bearbeitenden Fläche vorne unabhängig
von der Höhe auf der Rückseite verstellen lässt.
3. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am rückseitigen Schwenkhebel
(14) eine Betätigungsstange (24) angelenkt ist, die zu einem Verstellhebel (22, 25,
26) führt, mit dessen Hilfe die beiden Schwenkhebel gleichzeitig und damit die Höhe
des Chassis (1) über der zu bearbeitenden Fläche (F) einstellbar ist.
4. Gerät nach Ansprr h 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schraubzapfen (43) mittels
eines Kardangelenkes (45) und einer Welle (44) in den Bereich der Betätigungsorgane
(21,22) am oberen Ende der Lenk-Stossvorrichtung geführt und mit einem Betätigungsknopf
(23) versehen r ist.
5. Gerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Chassis (1) eine Gewichts-Ausgleichsfeder
angehängt ist, die von einer Oese (19) am Chassis zur Betätigungsstange (24) führt.
6. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehrichtung der Rotorkäfige
(R1, R2) an der Seite der zu bearbeitenden Oberfläche (F) voneinander weg gerichtet ist.