[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befüllen eines mit einer Dosier- oder Zerstäuberpumpe
versehenen Behälters mit einem auszugebenden, insbesondere flüssigen, pastösen oder
gelartigen Füllmedium, bei dem der Behälter gefüllt und danach die Pumpe auf die Behälteröffnung
dicht aufgebracht wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Ferner
bezieht sich die Erfindung auf eine Dosierpumpe, die in besonderer Weise gefüllt ist.
[0002] Bei derartigen Dosierpumpen ist es, insbesondere bei Befüllung mit höher viskosen
Flüssigkeiten, pastösen oder gelartigen Medien oft schwierig, die Pumpe zur erstmaligen
Betätigung zu bringen, weil sie schwer ansaugt. Dies ist für den Benutzer störend
und kann dazu führen, daß die Pumpe für defekt gehalten wird. Bei pharmazeutischer
Anwendung kann es ferner wegen Ungeduld des Benutzers dann zu Fehlbenutzungen kommen.
[0003] Es ist üblich, Parfum-Zerstäuber nach ihrer Herstellung, jedoch vor der Aufbringung
auf die Behälter, durch Betätigung der Pumpe mit einer Prüfflüssigkeit (Alkohollösung)
zu prüfen. Diese Flüssigkeit wird jedoch aus der Pumpe wieder entfernt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dosier- oder Zerstäuberpumpe vor der Erstbenutzung
so vorzubereiten, daß sie schon nach einem oder wenigen Betätigungshüben ihre Funktion
erfüllt.
[0005] Nach der Erfindung wird nach dem Befüllen des Behälters und dem Aufbringen, beispielsweise
Aufschrauben, der Pumpe einerseits so betätigt, daß das Auslaßventil sich öffnet und
andererseits mit der Mündungsöffnung des Auslaßkanals an einen Unterdruck gegenüber
dem Behälterdruck, hier mit Vakuum bezeichnet, angelegt. Dadurch wird das Medium unter
selbsttätiger Öffnung des Einlaßventils der Pumpenkammer in diese hochgesaugt. Es
hat sich erstaunlicherweise gezeigt, daß eine so befüllte Pumpe auch noch nach sehr
langer Zeit die Befüllung in ihrer Pumpenkammer behält und schon beim ersten oder
zweiten Betätigungshub ihre Funktion aufnimmt.
[0006] Die Verwendung eines Vakuums anstelle des Ansaugens durch Betätigung der Pumpe ermöglicht
nicht nur eine wesentliche Zeitersparnis, sondern hat viele Vorteile. Vorzugsweise
erfolgt die Einsaugung nur bis zum Auslaßventil. Die Größe des Vakuums, seine Einwirkungszeit
und der Durchgangsquerschnitt des stromab des Auslaßventils liegenden Auslaßkanals
kann vorteilhaft so bemessen sein, daß beim
[0007] Einsaugen wenig oder kein Füllmedium in den Auslaßkanal dringt. Obwohl das Vakuum
ausreichend bemessen sein sollte, um eine schnelle Füllung der Pumpenkammer durch
das Einlaßventil hindurch zu erzeugen, sind der Durchgangswiderstand des Auslaßventils,
die Größe des Vakuums und seine Einwirkungszeit so aufeinander abgestimmt, daß das
Medium nicht über das Einlaßventil hinwegströmen kann. Die einzelnen Werte der Bezugsgrößen
sind von den baulichen Verhältnissen der Pumpe und der Viskosität des Füllmediums
abhängig.
[0008] Dadurch, daß der Ausgangskanal frei bleibt, wird erreicht, daß das Füllmedium nicht
durch Eintrocknen den Auslaßkanal und eine beispielsweise daran vorgesehene Zerstäubungsdüse
verstopfen kann. Ferner wird eine Kontaminierung von im Auslaßkanal verbleibendem
Medium verhindert.
[0009] Besonders geeignet ist die Erfindung für Dosier- und Zerstäuberpumpen, die einen
sehr hohen Druck von mehreren Bar erzeugen und diesen Druck in der Pumpenkammer aufbauen,
bevor das Auslaßventil öffnet. Bei diesen Pumpen ist der Ventilquerschnitt des Auslaßventils
so gering, daß die oben genannten Forderungen leicht zu erfüllen sind. Bei diesen
Pumpen reicht aber das Vakuum nicht aus, um das Auslaßventil zu öffnen. Deswegen ist
es bei diesen Pumpen erforderlich, das Auslaßventil zwangsweise durch äußere Betätigung
zu öffnen. Dies kann geschehen, indem der Pumpenkolben, der mittels eines elastischen
Abschnittes als ein Bauteil des Auslaßventils wirkt, gegen einen festen Anschlag gefahren
wird, so daß sich das Auslaßventil öffnet. Eine solche Pumpenkonstruktion ist beispielsweise
in der EP-A-0 025 224 beschrieben.
[0010] Das Verfahren ist einfach mittels der im folgenden beschriebenen Vorrichtung durchzuführen
und nimmt nur sehr kurze Zeit in Anspruch.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Dosierpumpe mit Behälter und einer Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch eine auf einen Behälter aufgesetzte Dosierpumpe
auf einen Teil einer bevorzugten Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung,
Fig. 3 einen Teilschnitt durch die Vorrichtung nach der Linie III-III in Fig. 2 und
Fig. 4 und 5 einen Schnitt durch Details einer Vorrichtung, die für bestimmte Füllmedien
oder Bedingungen bevorzugt ist.
[0012] In Fig. 1 ist ein Behälter 11 gezeigt, der mit einem Füllmedium 12 gefüllt ist. Es
handelt sich dabei um ein flüssiges, pastöses oder gelartiges Medium, insbesondere
für kosmetische oder pharmazeutische Verwendung, z.B ein in die Nase eines Patienten
zu spritzendes Gel. Die Erfindung ist besonders für derartige Gele, Pasten oder hochviskose
Flüssigkeiten geeignet.
[0013] Auf die Mündung 13 des Behälters ist eine Dosier- oder Zerstäuberpumpe 14 dicht aufgesetzt,
und zwar im dargestellten Beispiel durch Aufschnappen eines Pumpen-BasisTeils 15 unter
Zwischenschaltung einer Dichtung 16. Die Pumpe besteht mit nahezu allen ihren Einzelheiten
aus Kunststoff. Zum Zwecke der besseren Herstellung sind einzelne der hier zur Vereinfachung
einstückig dargestellten Teile, wie beispielsweise das Basisteil 15, aus mehreren
zusammengesetzten Einzelteilen hergestellt.
[0014] Die Pumpe besitzt einen Pumpenzylinder 17, an dessen unterem Ende ein Sitz 18 für
ein kugelförmiges Einlaßventil 19 angeformt ist. Der nach unten herausführende Einlaßkanal
ist an einen flexiblen Saugschlauch 20 angeschlossen, der in den Behälter hineinragt.
In dem Pumpenzylinder 17 läuft ein aus flexiblem Material bestehender Kolben 21, der
insgesamt als eine manschettenartige Hülse ausgebildet ist, dessen untere Dichtlippen
22 an der Pumpenzylinderwand anliegen. Ein mittlerer, die innere öffnung des Kolbens
21 umgebender Abschnitt 23 des Kolbens bildet zusammen mit einem konischen Ventilsitzköper
24 das Auslaßventil 25 der .einfachwirkenden Kolbenpumpe. Der Ventilsitzköper 24 ist
in eine hohle Kolbenstange 26 eingepreßt und wird im übrigen von einem oberen schlauchartigen,
einen elastischen Hals 27 bildenden Abschnitt des Kolbens umgeben, dessen oberes Ende
an der Kolbenstange 26 dicht eingespannt ist. Die Montage des Kolbens erfolgt so,
daß der elastische Hals 27 im Ruhezustand unter Ausbauchung nach außen vorgespannt
ist und so eine Schließkraft auf das zwischen den Teilen 24 und 25 gebildete Auslaßventil
ausübt. Der Ventilsitzkörper 24 hat mehrere Nuten 28 am Außenumfang, die mit dem übrigen,
in der hohlen Kolbenstange ausgebildeten Auslaßkanal 29 in Verbindung stehen. Auf
den Ventilsitzkörper 24 wirkt eine Rückhol-Schraubenfeder 30 ein, die die einfachwirkende
Pumpe in ihre Ruhestellung zu drücken sucht und gleichzeitig das unkontrollierte Eindringen
des kugelförmigen Auslaßventils in die Pumpenkammer 31 verhindert.
[0015] Im Pumpenzylinder befindet sich am Ende der Zylinderlaufbahn eine Stufe 32, gegen
die die Dichtlippen 22 des Kolbens stoßen, wenn das Ende des Pumpenhubes erreicht
ist. Dieser Zustand ist in Fig. 1 dargestellt. Dabei wird unter weiterer Zusammendrückung
des elastischen Halses 27 der Teil 23 des Kolbens von dem Ventilsitzkörper 24 abgehoben
und somit das Auslaßventil 25 geöffnet.
[0016] In der in Fig. 1 nicht dargestellten Ruhestellung der Pumpe liegt ein äußerer Dichtkonus
34 des Kolbens an einer oberen Stufe 35 des Pumpenzylinders an und dichtet die Pumpenkammer
und insbesondere eine in Form eines Durchbruches in der Pumpenzylinderwand vorgesehene
Luftausgleichsöffnung 36 ab. Die Pumpe ist also im Ruhezustand nach außen völlig abgeschlossen,
während im betätigten Zustand eine dem ausgegebenen Volumen entsprechende Luftmenge
von außen her in den Behälter einströmen kann.
[0017] An die Kolbenstange 26 schließt sich ein den Auslaßkanal 29 enthaltender Betätigungsdrücker
an, der auch als ein auswechselbarer Adapter ausgebildet sein kann. Entsprechend seiner
Funktion kann er die unterschiedlichsten Gestaltungen haben und mit geraden Ausgangskanälen,
Sprühdüsen oder dgl. versehen sein. Im vorliegenden Falle handelt es sich um einen
abgebrochen dargestellten, langgestreckt kegelförmigen Adapter mit gerader Austrittsmündung
38, der an seinem pumpennahen Ende eine breite Stufe 39 zur Auflage der Finger beim
Niederdrücken des Betätigungsdrückers aufweist.
[0018] Der Behälter ist in einer Vorrichtung 41 aufgenommen und in seiner aufrechten Lage
gegenüber einem von oben in Richtung des Pfeiles 42 auf die Pumpe niederdrückbaren
Saugkopfes 40 positioniert. Die Vorrichtung ist in den Figuren 2 und 3 im einzelnen
dargestellt.
[0019] In Fig. 2 ist die Vorrichtung 41 in Draufsicht dargestellt. Sie bildet eine Maschine,
die in einen Fertigungsablauf zum Befüllen der Behälter 11 und Aufbringen der Pumpen
auf sie eingeschaltet ist. Die Füll- und Aufbringungsstationen sind hier nicht dargestellt.
[0020] In einem Förderkanal 43 kommen die befüllten und mit Pumpe versehenen Behälter 11
an und werden durch einen von einem Pneumatikzylinder 44 betätigten Schieber 45 jeweils
paarweise in zwei halbkreisförmige Ausnehmungen 46 am Außenumfang einer horizontal
angeordneten, schrittweise drehbaren Scheibe 47 geschoben. Die Scheibe ist in einigem
Abstand von einem kreisförmig angeordneten L-Profil 48 (Fig. 3) umgeben, das eine
Auflage und kreisförmige Führung für die Behälter 11 bildet. Dadurch werden die Behälter
jeweils paarweise mit der schrittweisen Drehung der Scheibe 47 im Kreis herumgefördert.
An der Scheibe sind zahlreiche, beispielsweise zwölf Paare von Ausnehmungen in gleichmäßigem
Abstand vorgesehen,und der Schrittantrieb schaltet jeweils um eine Teilung (eine Zwölftelumdrehung)
weiter.
[0021] An einer Saugstation 49 sind zwei Saugköpfe 40 angeordnet, um gleichzeitig das Behälterpaar
zu bearbeiten.
[0022] Wie aus Fig. 3 zu erkennen ist, ist an der Saugstation 49 eine Führungssäule 50 angeordnet,
auf der höheneinstellbar an einem Träger 51 die beiden Saugköpfe 40 nebeneinander
aufgenommen sind.
[0023] Jeder Saugkopf hat an seinem unteren Ende eine im dargestellten Beispiel kegelförmige
Aufnahme 52 für den Betätigungsdrücker im Mündungsbereich (s. Fig. 1). Diese Aufnahme
kann in beliebiger Weise entsprechend den Auslaßkanalmündungen 38 und der Betätigungsdrückergestalt
angeordnet sein. Sie sollte den Betätigungsdrücker niederdrücken und gleichzeitig
eine abgedichtete Verbindung zwischen dem Auslaßkanal 29 und dem Saugkopf herstellen
können.
[0024] Der Saugkanal 53 im Saugkopf 40 ist über eine Leitung 54 an eine Steuereinrichtung
55 angeschlossen, die als Dreiwegeventil dargestellt ist und, in Abhängigkeit von
der Gesamtsteuerung der Vorrichtung,wahlweise an eine Vakuumleitung 56 oder eine Druckluftleitung
57 anschließbar ist.
[0025] Ein pneumatischer Zylinder 58 wird von der Gesamsteuerung der Vorrichtung betätigt
und bewegt den Saugkopf 40 auf und ab.
[0026] Der Saugstation 49 gegenüber ist eine in die kreisförmige Führungsbahn 49 für die
Behälter eingreifende Schiene 60 vorgesehen, die die Behälter von dem Rad abnimmt
und auf eine Abtransportbahn 61 leitet, von wo aus die nunmehr fertiggestellten Behälter
zur Verpackung und zum Abtransport gefördert werden.
[0027] Im folgenden wird die Arbeitsweise der Vorrichtung und das Verfahren nach der Erfindung
beschrieben.
[0028] Die von dem Schieber 45 in die Ausnehmungen 46 der einen Rundtisch bildenden Scheibe
47 geschobenen, mit Medium gefüllten und mit einer Pumpe 14 versehenen Behälter 11
werden schrittweise zur Saugstation 49 gefördert. Es sei hier bemerkt, daß je nach
Bedarf auch eine andere Zahl von Behältern, beispielsweise jeweils drei oder vier,
parallel bearbeitet werden könnten und/oder am Rundtisch noch weitere Bearbeitungsvorgänge
durchgeführt werden könnten, beispielsweise das Aufkleben von Etiketten oder dgl..
[0029] Die Scheibe 47 plaziert die Behälter unter den jeweiligen Saugköpfen 40, und diese
werden durch den pneumatischen Zylinder 58 abwärts bewegt, so daß die gegebenenfalls
mit einer Dichtung versehene Aufnahme 52 auf dem Betätigungsdrücker aufliegt und diesen
soweit niederdrückt, bis die in Fig. 1 gezeigte Stellung erreicht ist, in der die
Dichtlippen 22, oder bei anderen Ausführungen ein anderes Teil des Kolbens,an der
Stufe 32 zur Anlage kommen und unter Oberwindung der Vorspannung des elastischen Halses
27 das Auslaßventil 25 öffnet. Gleichzeitig wird die Saugleitung 43 an die Vakuumleitung
56 gelegt, so daß über den Auslaßkanal 29, die Nuten 28 und das Auslaßventil 25 eine
Saugwirkung in der Pumpenkammer 31 entsteht, die dazu führt, daß das Füllmedium 12
über den Saugschlauch 20 und das Einlaßventil 18, 19 in die Pumpenkammer eingesaugt
wird. Wegen der relativ großen Querschnitte in dem Ansaugweg für das Füllmedium ist
die Befüllung der Pumpenkammer in sehr kurzer Zeit (ca. zweizehntel Sekunden) beendet.
Eine Weitersaugung des Füllmediums durch das Auslaßventil in den Auslaßkanal findet
nicht statt, da das Vakuum in Abhängigkeit vom Auslaßventil-Querschnitt und der Viskosität
des Mediums so bemessen ist, daß eine Durchströmung des Auslaßventils eine wesentlich
längere Zeit in Anspruch nehmen würde.
[0030] Danach wird gleichzeitig der Saugkopf 40 durch Betätigung des pneumatischen Zylinders
wieder angehoben und durch Umschalten der Steuereinrichtung 55 ein sehr kurzer Druckluftstoß
auf den Saugkopf gegeben. Dadurch wird einerseits das Auslaßventil durch umgekehrte
Druckbeaufschlagung mit Sicherheit und sehr schnell geschlossen, vorher eventuell
durch das Auslaßventil gedrungenes Füllmedium wieder zurückgedrängt (was normalerweise
aber nicht eintritt) und schließlich mit Sicherheit dafür gesorgt, daß der Betätigungsdrücker
von dem Saugkopf 40 wieder freikommt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Vorrichtung
auch ohne den Druckluftstoß zufriedenstellend arbeitet.
[0031] Während des Aufwärtshubes der Pumpe unter Wirkung der Rückholfeder 33 wird die Pumpenkammer
nun endgültig gefüllt. Bei der Vakuumeinwirkung wurde ja, wie aus Fig.1 zu erkennen
ist, nur der Totraum der Pumpe gefüllt, während der eigentliche Hubraum erst bei der
nachfolgenden automatischen Aufwärtsbewegung gefüllt wird. Während dieser Phasen ist
der Luftausgleichskanal, der die üffnung 36 enthält, geöffnet. Er wird nach Beendigung
des Aufwärtshubes durch Anlage der Schräge 34 an der Stufe 35 wieder geschlossen.
[0032] Aufgrund der Tatsache, daß nur der Totraum der Pumpe durch Vakuumeinwirkung gefüllt
werden muß, ist auch die sehr kurze Arbeitszeit möglich. Einschließlich der Weiterschaltung
des Rundtisches, der Plazierung der Behälter und dem Saug- und Druckvorgang beträgt
die Taktzeit nur 0,3 Sekunden, so daß auf der Vorrichtung ca. 10.000 Behälter pro
Stunde bearbeitet werden können.
[0033] InFig. 4 ist ein Detail eines Saugkopfes 40 a dargestellt, der anschließend an die
dichtende Aufnahme 52 a einen Pumpenzylinder 70 mit einem einfachwirkenden Kolben
71 aufweist. Der als ganzes in der vorherbeschriebenen Art auf und abbewegbare Saugkopf
enthält einen zusätzlichen Pneumatikzylinder 72, der die Kolbenstange 73 des Kolbens
71 auf und abbewegt. Der Hub des Kolbens 71 ist einstellbar.
[0034] Der Kolben grenzt in dem Zylinder eine über einen Ansaugkanal 74 mit der Saugkopfmündung
74 in der Aufnahme 52 a verbundene Vakuumkammer 76 ab, die durch Betätigung des Pneumatikzylinders
72 nach dem Aufpressen des Saugkopfes auf die Mündung des Pumpen- Auslaßkanals in
ihrem Volumen einen Betrag vergrößert wird, der dem Betrag der nachzusaugenden Flüssigkeit
in etwa entspricht. Es wird also nur soviel Füllmedium in die Pumpe eingesaugt, daß
der gewünschte Füllstand, beispielsweise bis zum Auslaßventil der Pumpe, erreicht
wird. Die Volumenvergrößerung der Vakuumkammer kann etwas größer sein, um trotz auftretender
Strömungswiderstände und Volumenänderungen in Folge geodätischer Höhenunterschiede
den gewünschten Füllstand in der Pumpe zu erreichen. Beim Rückhub wird die angesaugte
Luft über den Kolben ausgeschoben. Durch diese Ausführungsform wird sichergestellt,
daß auch bei sehr dünnflüssigen Flüssigkeiten, die relativ leicht durch das Auslaßventil
der Pumpe hindurchströmen könnten, die Pumpe nur in dem gewünschten Maße gefüllt wird.
Dies gilt auch für andere Füllmedien bei entsprechend großem Auslaßventilquerschnitt.
[0035] In Fig. 5 ist eine Ausführung dargestellt, bei der Saugkopf 40 b ebenfalls einen
Zylinder 70 und eine durch einen Pneumatikzylinder 72 betätigbare Kolbenstange 73
aufweist. Der Kolben 71 b ist mit zwei Dichtlippen ausgerüstet, so daß er beim Aufwärts-
und Abwärtshub abdichtet. In den Absaugkanal 74 b ist ein Ventil 80 eingebaut, das
als Einlaßventil der durch Zylinder 70 und Kolben 71 b gebildeten Pumpe dient. Neben
dem Einlaßventil geht ein Ausströmkanal 81 ab, der über ein federbelastetes, in Auslaßrichtung
öffnendes Kugelventil 82 in eine Ableitung 83 übergeht.
[0036] Die Funktion ist so, daß auch hier die Absaugung über eine Aufwärtsbewegung des Kolbens
71 b vorgenommen wird, dessen Hub gegebenenfalls einstellbar ist. Wenn in diesem Falle
Füllmedien aus dem Pumpen-Auslaßkanal austritt und in den Vakuumraum 76 b über das
Ventil 74 b einströmt, so wird es beim Rückhub des Kolbens 71 b, der sich relativ
totraumfrei in den Zylinder einpaßt, über das Auslaßventil 82 und die Ableitung 83
abtransportiert. Auf diese Weise wird dafür gesorgt, daß selbst bei überschüssigem
hochgesaugtem Füllmedium dieses auf einem vorgeschriebenen Wege abgeleitet wird und
nicht die Behälter oder die Maschine verschmutzen kann.
[0037] Obwohl in den Ausführungen nach Fig. 4 und 5 Kolbenpumpen dargestellt sind, kann
jede andere Art von Vakuumkammern benutzt werden, die ihr Volumen gezielt ändern können,
beispielsweise Membranen etc. Die Betätigung kann auf jede beliebige Art, auch mechanisch
geschehen. Sie könnte auch an die Saugkopfbetätigung angeschlossen sein, indem nach
Durchführung des Saugkopfhubes zur Niederdrückung des Betätigungsdrückers der Pumpe
der Hub des Kolbens 71, 71 b angeschlossen wird. Dadurch würde ein Betätigungselement
eingespart werden. Die aus der Ableitung 83 austretende Flüssigkeit kann an die Füllstation
oder in einen Lagerbehälter zurückgeführt werden. Es wäre auch möglich, die in den
Figuren 4 und 5 dargestellte Ansaugpumpe, sofern sie mit Ein- und Auslaßventilen versehen
ist, in mehreren Hüben den Einsaugvorgang durchführen zu lassen. In diesem Falle könnte
durch die Zahl der Hübe die gewünschte Menge eingestellt werden. Normalerweise sind
aber die einzusaugenden Volumina so gering, daß dann die Pumpendimensionen zu gering
ausfallen würden.
[0038] Zusätzlich zu der Ausführung nach Fig. 5 oder statt dieser könnte zwischen die Saugkopfmündung
und die Vakuumpumpe oder ein zugehöriges Ventil ein Abscheider für mitgerissenes Füllmedium
eingebaut werden, das eine Verschmutzung von Ventil oder Pumpe verhindert. Bei Fig.
4 und 5, aber auch bei den übrigen Ausführungen ist ein geringer Totraum zwischen
Saugkopfmündung und der Vakuumquelle vorteilhaft.
1. Verfahren zum Befüllen eines mit einer Dosier- oder Zerstäuberpumpe versehenen
Behälters mit einem auszugebenden, insbesondere flüssigen, pastösen oder gelartigen
Füllmedium, bei dem der Behälter gefüllt und danach die Pumpe auf die Behälteröffnung
dicht aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß anschließend an das Füllen das
Auslaßventil der Pumpe geöffnet und durch Ausübung eines Vakuums auf den Auslaßkanal
Füllmedium in die Pumpe eingesaugt und danach durch Schließen des Auslaßventils diese
Füllung aufrechterhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsaugung nur bis zum
Auslaßventil erfolgt, wobei vorzugsweise die Größe des Vakuums, seine Einwirkungszeit
und der Durchgangsquerschnitt des stromab des Auslaßventils liegenden Auslaßkanals
so bemessen sind, daß beim Einsaugen wenig oder kein Füllmedium in den Auslaßkanal
dringt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
nach der Beendigung der Vakuumeinwirkung kurzzeitig ein Druckmedium in den Auslaßkanal
geleitet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
vor der Vakuumeinwirkung die Pumpe bis zu ihrem Endanschlag betätigt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Erzeugung des Vakuums volumenmäßig im wesentlichen auf die eingesaugte Füllmediummenge
begrenzt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen Vakuumsaugkopf (40), der relativ zur Pumpe (14) bewegbar
angeordnet und zum abdichtenden Zusammenwirken mit der Mündung (38) des Pumpen-Auslaßkanals
(29) vorgesehen ist, wobei vorzugsweise der Saugkopf (40) zur Betätigung der Pumpe
(14) bis zu ihrem Endanschlag ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugkopf (40) zusätzlich
zu einem steuerbaren Vakuumanschluß (56) einen steuerbaren Druckluftanschluß (57)
aufweist und vorzugsweise der Saugkopf (40) durch einen Pneumatikzylinder (58) auf
die an ihm vorbeigeführten Behälter drückbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Rundtisch
mit Aufnahmen (46) für die Behälter (11) enthält, die diskontinuierlich an einem oder
mehreren Saugköpfen (40) vorbeibewegbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine
zum Einsaugen in ihrem Volumen änderbare Vakuumkammer (76, 76 b) vorgesehen ist, die
an die Saugkopfmündung (75) angeschlossen ist und insbesondere durch ein vorzugsweise
mit einstellbarem Hub betätigbaren Saugzylinder gebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an die Vakuumkammer (76
b) eine mit einem Auslaßventil (82) versehene Ableitung (83) für überschüssiges Füllmedium
angeschlossen ist und daß vorzugsweise zwischen Saugkopföffnung (75) und Vakuumkammer
(76 b) ein Einlaßventil (80) eingeschaltet ist.
11. Dosier- oder Zerstäuberpumpe, die auf einen mit einem auszugebenden Medium (12)
gefüllten Behälter (11) aufgebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpenkammer
(31) der Pumpe im ungebrauchten Zustand bis zu ihrem Auslaßventil (25) mit dem Medium
(12) gefüllt ist, und daß der dem Auslaßventil (25) in Strömungsrichtung nachgeschaltete
Auslaßkanal (29) im wesentlichen frei von Medium (12) ist.