(19)
(11) EP 0 099 034 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.01.1984  Patentblatt  1984/04

(21) Anmeldenummer: 83106430.8

(22) Anmeldetag:  01.07.1983
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H05B 3/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB IT LU NL SE

(30) Priorität: 15.07.1982 DE 3226393

(71) Anmelder: FLACHGLAS AKTIENGESELLSCHAFT
D-45884 Gelsenkirchen (DE)

(72) Erfinder:
  • Bartelsen, Lutz, Dr.
    D-4236 Hamminkeln 4 (DE)
  • Neuendorf, Hans-Christoph, Dipl.-Ing.
    D-4230 Wesel (DE)

(74) Vertreter: Masch, Karl Gerhard, Dr. et al
Patentanwälte, Andrejewski, Honke & Partner, Postfach 10 02 54
D-45002 Essen
D-45002 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Beheizbare Fahrzeugscheibe


    (57) Bei einer beheizbaren Fahrzeugscheibe 1 mit mehreren parallelen, über endseitige Sammelleiter 5 mit einer Gleichstromquelle 4 verbindbaren Heizdrähten 2, 3 sind die Heizdrähte 2 in einem Teil der Scheibenhöhe in Teilgruppen mit jeweils parallelgeschalteten Heizdrähten 2 zusammengefaßt. Die übrigen Heizdrähte 3 sind zu einer Restgruppe parallelgeschaltet. Den Sammelleitern 5 und der Gleichstromquelle 4 ist eine Schalteranordnung 6 zwischengeschaltet. In einer ersten Schaltstellung sind nur die Heizdrähte 2 der parallel-geschalteten Teilgruppen stromdruchflossen. In einer zweiten Schaltstellung sind alle Heizdrähte 2, 3 bei hintereinandergeschalteten Teilgruppen stromdurchflossen. Etwa gleiche Belastung der Gleichstromquelle 4 in beiden Schaltstellungen erreicht man, indem die Restgruppe in der zweiten Schaltstellung der Hintereinanderschaltung der Teilgruppe parallelgeschaltet wird und die Heizdrähte 2, 3 den Teilgruppen bzw. der Restgruppe so zugeordnet werden, daß der Gesamtwiderstand in beiden Schaltstellungen im wesentlichen identisch ist.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine beheizbare Fahrzeugscheibe mit einer Vielzahl von in diese eingebetteten geraden Heizdrähten, die parallel zueinander sowie mit im wesentlichen gleichbleibendem Abstand voneinander nahezu über die gesamte Scheibenbreite verlaufen und nur an ihren Enden mit einer Gleichstromquelle verbindbare Sammelleiter aufweisen, wobei die in einem Teil der Scheibenhöhe verlaufenden benachbarten Heizdrähte in Teilgruppen mit jeweils parallelgeschalteten Heizdrähten zusammengefaßt sind und die übrigen Heizdrähte zu einer Restgruppe parallegeschaltet sind und wobei den Sammelleitern und der Gleichstromquelle eine Schalteranordnung mit einer ersten Schaltstellung, in der nur die Heizdrähte der Teilgruppen bei Parallelschaltung der Teilgruppen stromdruchflossen sind, und mit einer zweiten Schaltstellung, bei der alle Heizdrähte bei Hintereinanderschaltung der Teilgruppen stromdurchflossen sind, zwischengeschaltet ist.

    [0002] Bei der bekannten Fahrzeugscheibe dieser Art (DE-GM 80 04 971, Fig. 1/2) ist in der dem gleichmäßigen Beheizen der gesamten Fahrzeugscheibe dienenden zweiten Schaltstellung der Schalteranordnung die Restgruppe der Hintereinanderschaltung der Teilgruppen in Serie zugeschaltet, so daß der Gesamtwiderstand der Heizdrähte dann wesentlich größer ist als in der ersten Schaltstellung, die für schnelle Beheizung eines Teils der Fahrzeugscheibe eingesetzt wird. Folglich wird der Gleichstromquelle bei der Schnellbeheizung eine um Größenordnungen höhere Leistung als bei der Normalbeheizung abverlangt, was höchst unerwünscht ist, weil die Gleichstromquelle bei tiefen Temperaturen, bei denen regelmäßig die Schnellbeheizung eingeschaltet wird, eine verminderte Leistungsfähigkeit aufweist.

    [0003] Denselben Nachteil weist auch eine bekannte beheizbare Fahrzeugscheibe anderer Art (DE-PS 692 313) auf, bei der in der zweiten Schaltstellung die Restgruppe der Parallelschaltung der Teilgruppen parallegeschaltet ist. In Verbindung mit weiteren beheizbaren Fahrzeugscheiben anderer Art ist auch schon das Ziel bekannt (DE-PS 721 765), die Heizdrähte so zusammenzuschalten, daß die Gleichstromqeulle in den beiden Schaltstellungen dieselbe Belastung erfährt; Hin- I weise auf entsprechende Lösungen sind in diesem Zusammenhang aber nicht offenbart.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer beheizbaren Fahrzeugscheibe der eingangs genannten Art in beiden Schaltstellungen der Schalteranordnung für etwa dieselbe Belastung der Gleichstromquelle zu sorgen, wobei gleichzeitig die Heizdrähte in der ersten Schaltstellung eine deutlich höhere Leistung pro Längeneinheit aufweisen als in der zweiten Schaltstellung.

    [0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in der zweiten Schaltstellung die Restgruppe der Hintereinanderschaltung der Teilgruppen parallelgeschaltet ist und daß die Zahl der Heizdrähte in der Restgruppe, die Zahl der Teilgruppen und die Zahl der Heizdrähte in den einzelnen Teilgruppen so aufeinander abgestimmt sind, daß der Gesamtwiderstand der Heizdrähte in der ersten und zweiten Schaltstellung im wesentlichen identisch ist.

    [0006] Die Erfindung geht hierbei von der Erkenntnis aus, daß man bei der genannten Schaltung der Heizdrähte durch entsprechende Variation der Zahl- und Gruppenzuordnung der Heizdrähte ohne weiteres in beiden Schaltstellungen etwa gleichbleibenden Gesamtwiderstand und damit konstante Belastung der Gleichstromquelle erreichen kann.

    [0007] Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten. So weisen die Teilgruppen vorzugsweise jeweils denselben Widerstand und/oder dieselbe Zahl von Heizdrähten auf. Da im allgemeinen weniger als die Hälfte der Scheibenhöhe für Schnellbeheizung genügt, empfiehlt es sich, die Zahl der Heizdrähte aller Teilgruppen kleiner als die Zahl der Heizdrähte in der Restgruppe zu 1 machen. Nach einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform, der! besondere Bedeutung zukommt, weil sie einen weiteren Variationsparameter hinzufügt, weisen die Heizdrähte zumindest gruppenweise einen unterschiedlichen Widerstand pro Längeneinheit auf. In diesem Zusammenhang empfiehlt sich insbesondere die Variante, bei der die Heizdrähte der Teilgruppen jeweils einen niedrigeren Widerstand pro Längeneinheit als die Heizdrähte der Restgruppe aufweisen. Eine praxisgerechte,! alle genannten Maßnahmen beinhaltende Ausführungsform ist gekennzeichnet durch neun Heizdrähte in der Restgruppe und insgesamt sechs, einen gegenüber den Heizdrähten der Restgruppe halbierten Widerstand pro Längeneinheit aufweisende Heizdrähte in zwei Teilgruppen.

    [0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert; es zeigen in schematischer Darstellung:

    Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer beheizbaren Fahrzeugscheibe und

    Fig. 2 eine zweite Ausführungsform einer beheizbaren Fahrzeugscheibe.



    [0009] In den beiden beheizbaren Fahrzeugscheiben 1 sind jeweils fünfzehn gerade Heizdrähte 2, 3 eingebettet, die parallel zueinander sowie mit im wesentlichen gleichbleibendem Abstand voneinander nahezu über die gesamte Scheibenbreite verlaufen und nur an ihren Enden mit einer Gleichstromquelle 4 verbindbare Sammelleiter 5 aufweisen. Die insgesamt sechs, in einem Teil der Scheibenhöhe verlaufenden benachbarten Heizdrähte 2 sind in zwei Teilgruppen zusammengefaßt, deren jeweils drei Heizdrähte 2 parallelgeschaltet sind. Die beiden Teilgruppen liegen bei der Ausführungsform nach Fig. 1 im unteren und bei der Ausführungsform nach Fig. 2 im mittleren Bereich der Fahrzeugscheibe 1. Die restlichen, insgesamt neun Heizdrähte 3 sind zu einer einzigen Restgruppe parallelgeschaltet. Den Sammelleitern 5 und der Gleichstromquelle 4 ist eine Schalteranordnung 6 aus zwei miteinander gekoppelten Schaltern in entsprechenden Ver- ; bindungsleitungen zwischengeschaltet. Die Schalteranordnung 6i ist zwischen zwei Schaltstellungen verstellbar. In der ; ersten Schaltstellung (in den Giguren 1 und 2 gepunktet dargestellt) sind nur die Heizdrähte 2 der Teilgruppen bei Parallelschaltung der Teilgruppen stromdurchflossen. In der zweiten Schaltstellung (in den Figuren 1 und 2 ausgezogen dargestellt) sind alle Heizdrähte 2, 3 stromdurchflossen, wobei die beiden Teilgruppen hintereinandergeschaltet sind und die Restgruppe der Hintereinanderschaltung der beiden Teilgruppen parallelgeschaltet ist. Durch unterschiedliche Strichstärke ist in den Figuren 1 und 2 angedeutet, daß die Heizdrähte 2 der Teilgruppen infolge Querschnittsverdoppelung einen halb so hohen Widerstand pro Längeneinheit wie die Heizdrähte 3 der Restgruppe aufweisen. Anhand des Ohmschen Gesetzes und der Kurchhoffschen Gesetze ist durch einfache Rechnung überprüfbar, daß der Gesamtwiderstand der Heizdrähte 2, 3 in den beiden Schaltstellungen der Schalteranordnung 6 praktisch identisch ist.


    Ansprüche

    1. Beheizbare Fahrzeugscheibe mit einer Vielzahl von in diesel eingebetteten geraden Heizdrähten, die parallel zueinander sowie über die gesamte Scheibenbreite verlaufen und nur an ihren Enden mit einer Gleichstromquelle verbindbare Sammelleiter aufweisen, wobei die in einem Teil der Scheibenhöhe verlaufenden benachbarten Heizdrähte in Teilgruppen mit jeweils parallelgeschalteten Heizdrähten zusammengefaßt sind und die übrigen Heizdrähte zu einer Restgruppe parallelgeschaltet sind und wobei den Sammelleitern und der Gleichstromquelle eine Schalteranordnung mit einer ersten Schaltstellung, in der nur die Heizdrähte der Teilgruppen bei Parallelschaltung der Teilgruppen stromdurchflossen sind, und mit einer zweiten Schaltstellung, bei der alle Heizdrähte bei Hintereinanderschaltung der Teilgruppen stromdurchflossen sind, zwischengeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet , daß in der zweiten Schaltstellung die Restgruppe der Hintereinanderschaltung der Teilgruppen parallelgeschaltet ist und daß die Zahl der Heizdrähte (3) in der Restgruppe, die Zahl der Teilgruppen und die Zahl der Heizdrähte (2= in den einzelnen Teilgruppen so aufeinander abgestimmt sind, daß der Gesamtwiderstand der Heizdrähte (2, 3) in der ersten und zweiten Schaltstellung im wesentlichen identisch ist. '
     
    2. Fahrzeugscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilgruppen jeweils denselben Widerstand aufweisen.
     
    3. Fahrzeugscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilgruppen jeweils dieselbe Zahl von Heizdrähten (2) aufweisen.
     
    4. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der Heizdrähte (2) aller Teilgruppen kleiner als die Zahl der Heizdrähte (3) der Restgruppe ist.
     
    5. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizdrähte (2, 3) zumindest gruppenweise einen unterschiedlichen Widerstand pro Längeneinheit aufweisen.
     
    6. Fahrzeugscheibe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizdrähte (2) der Teilgruppen jeweils einen niedrigeren Widerstand pro Längeneinheit als die Heizdrähte (3) der Restgruppe aufweisen.
     
    7. Fahrzeugscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch neun Heizdrähte (3) in der Restgruppe und insgesamt sechs, einen gegenüber den Heizdrähten (3) der Restgruppe halbierten Widerstand pro Längeneinheit aufweisende Heizdrähte (2) in zwei Teilgruppen.
     




    Zeichnung