[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen mit einer Sprühvorrichtung ausgestatteten Meißelhalter,
insbesondere für Schrämköpfe, mit einer Aufnahmebohrung, in welcher der Schaft des
Meißels, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Büchse, axial begrenzt verschiebbar
und gegebenenfalls verdrehbar gelagert ist, wobei die Verschiebung des Meißelschaftes
in Richtung des Schnittdruckes durch Anschlag begrenzt ist und der Meißelschaft entgegen
dem Schnittdruck durch eine Rückstellkraft belastet ist und wobei im Meißelhalter
ein Ventil für die Zuführung von Wasser zum Meißel oder zur Ortsbrust während des
Schnittes angeordnet ist, welches durch die Axialverschiebung des Meißelschaftes unter
der Wirkung des Schnittdruckes geöffnet wird. Bei den bekannten Meißelhaltern dieser
Art, welche mit einem Ventil für die Zuführung des Wassers zur Sprühdüse ausgestattet
sind, wird die unter dem Schnittdruck erfolgende Verschiebung des Meißelschaftes über
eine Hebelanordnung auf das Ventil übertragen. Ein solcher Übertragungsmechanismus
ergibt einen komplizierten Aufbau. Die Aufnahmebohrung im Meißelhalter für den Meißelschaft
ist an der Hinterseite des Meißelschaftes offen, um die Übertragungsglieder, welche
die axiale Verschiebung des Meißelschaftes auf das Ventil übertragen, unterzubringen
und dadurch ergibt sich wieder eine Schwächung des Meißelhalters.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, die Übertragung der Bewegung des Meißelhalters auf
das Ventil zu vereinfachen und gleichzeitig eine Schwächung des Meißelhalters zu vermeiden.
Zur Erfüllung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß die
Aufnahmebohrung an dem der Meißelspitze abgewendeten Ende zumindest teilweise abgeschlossen
ist, daß das Gehäuse des Ventils in der Aufnahmebohrung im tiefsten Bereich derselben
koaxial mit dem Meißelschaft angeordnet ist, wobei das von der Meißelspitze abgewendete
Ende des Meißelschaftes auf das Betätigungsglied des Ventils wirkt, und daß der Mantel
der Aufnahmebohrung zwischen dem Sitz des Ventils und der Mündung der Aufnahmebohrung
in einem Axialabstand von der Mündung der Aufnahmebohrung, welcher größer als oder
gleich wie die axiale Tiefe ist, bis zu welcher der Meißelschaft bei Anlage am Anschlag
in die Aufnahmebohrung ragt, wenigstens eine Durchbrechung aufweist, welche an der
Außenseite des Meißelhalters mündet. Dadurch, daß die Aufnahmebohrung an dem der Meißelspitze
abgewendeten Ende zumindest teilweise abgeschlossen ist, wird eine Schwächung des
Meißelhalters vermieden. Dadurch, daß das Gehäuse des Ventils in der Aufnahmebohrung
koaxial mit dem Meißelschaft angeordnet ist, kann das hintere Ende des Meißelschaftes
unmittelbar auf das Betätigungsglied des Ventijs wirken und dadurch ergibt sich eine
Vereinfachung der Betätigung des Ventils. Überdies ermöglicht eine solche Ausbildung
eine einfachere Konstruktion des Meißelhalters, da hier nur mehr eine Bohrung vorgesehen
sein muß, welche gleichzeitig als Aufnahmebohrung für den Meißelschaft und als Aufnahmebohrung
für das Ventilgehäuse dient. Es kann daher auch der Meißelhalter kleiner dimensioniert
sein. Dadurch, daß zwischen dem Sitz des Ventils und der Mündung der Aufnahmebohrung,
und zwar in einem Axialabstand von der Mündung, welcher größer oder gleich als die
axiale Tiefe ist, bis zu welcher der Meißelschaft reicht, xxxxxxins Freie mündende
Durchbrechungen im Mantel der Aufnahmebohrung vorgesehen sind, wird vermieden, daß
zwischen Meißelschaft und Aufnahmebohrung eingedrungene Verunreinigungen oder Flüssigkeiten
bis zum Ventilsitz gelangen. Dies ist deshalb von Wichtigkeit, weil durch die axiale
Verschiebebewegung des Meißelschaftes eine Pumpwirkung entsteht, welche eine Förderung
von Verunreinigungen bis zum hinteren Ende des Meißelschaftes begünstigt. Wenn Schmutz
bis zum Ventilsitz gelangen würde, so wird dadurch mit Sicherheit das Ventil undicht
werden. Diejenigen Verunreinigungen, welche bis zum Ende des Meißelschaftes durch
diese Pumpwirkung gefördert werden, treten durch die Durchbrechung oder Durchbrechungen
aus und können daher nicht bis in den Bereich des Ventilsitzes gelangen. Gemäß der
Erfindung kann an die Durchbrechung ein Kanal anschließen, welcher mit der Achse der
Aufnahmebohrung einen spitzen Winkel einschließt, dessen Spitze in Richtung zur Mündung
der Aufnahmebohrung weist. Durch die schräge Lage dieses Kanals oder mehrerer Kanäle
wird die Abförderung von Verunreinigungen begünstigt.
[0003] Das Ventil ist zweckmäßig ein Kegelventil und gemäß der Erfindung ist vorzugsweise
der Schaft des Ventilkegels, auf welchen der Meißelschaft wirkt, undicht im Ventilgehäuse
geführt. Auf diese Weise gelangt Wasser in die Aufnahmebohrung und dies hat den Vorteil,
daß der Schmutz durch die Durchbrechungen herausgespült wird. Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist hiebei der Schaft des Ventilkegels durch einen geschlitzten
Dichtungsring gegenüber dem Ventilgehäuse nur teilweise abgedichtet. Auf diese Weise
können Leckverluste und damit die in die Aufnahmebohrung eintretenden Wassermengen
durch die Größe des Spaltes genau bestimmt werden. Hiebei ist gemäß der Erfindung
zweckmäßig die Anordnung so getroffen, daß der von der Meißelspitze abgewendete Endteil
des Meißelschaftes den Schaft des Ventilkegels topfartig umgreift. Auf diese Weise
entsteht ein Ringspalt zwischen diesem topfförmigen Endteil des Meißelschaftes und
dem Schaft des Ventilkegels bzw. dem Ventilgehäuseteil, in welchem der Ventilschaft
geführt ist. Das Leckwasser tritt am Ende der Ventilführung aus und muß nun diesen
Ringspalt durchspülen. Es wird auf diese Weise verhindert, daß Verunreinigungen entgegen
dem Spülstrom durch den Ringspalt bis zum Ventilschaft gelangen können.
[0004] Gemäß der Erfindung ist zweckmäßig der mögliche Hub des Ventilkegels größer als der
axiale Weg des Meißelschaftes bis zum Anschlag. Dadurch wird sozusagen ein Reservehub
geschaffen, so daß auch bei einer Abnützung der Anschlagfläche des Ventilschaftes
am Meißelschaft noch die öffnung des Ventils mit Sicherheit gewährleistet wird.
[0005] Wenn in die Aufnahmebohrung eine Büchse eingepreßt ist, um die Verschleißfestigkeit
der den Meißelschaft führenden Aufnahmebohrung zu verbessern, können gemäß der Erfindung
die Durchbrechungen in wenigstens einer Querschnittsebene hinter dem inneren Ende
der Hülse angeordnet sein. Dies ist zweckmäßig, da in diesem Fall die Büchse nicht
durchbohrt werden muß.
[0006] Gemäß der Erfindung können in vorteilhafter Weise an der Innenseite der Aufnahmebohrung
bzw. der Büchse zwischen der Mündung der Aufnahmebohrung und der Durchbrechung Ringnuten
vorgesehen sein. Hiebei kann in wenigstens eine der Nuten ein Dichtungsring eingelegt
sein, während die restlichen Nuten als Schmutz-Eangnuten dienen. Dadurch wird die
Menge des an die tiefste Stelle der Aufnahmebohrung gelangenden Schmutzes und damit
die durch die Durchbrechungen abzufördernde Menge desselben verringert.
[0007] In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles schematisch
erläutert.
[0008] Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch den Meißelhalter in der Achse der Aufnahmebohrung
nach Linie I - I der Fig. 2. Fig. 2 zeigt eine Ansicht des Meißelhalters in Richtung
des Pfeiles II nach Fig. 1. Fig. 3 zeigt einen Schnitt nach Linie III - III der Fig.
2.
[0009] In dem Meißelhalter 1 ist eine Aufnahmebohrung 2 für den Schaft 3 des Meißels 4 vorgesehen.
Der Schaft 3 des Meißels 4 ist drehbar und axial verschiebbar in der Aufnahmebohrung
gelagert. Der Meißelhalter 1 weist einen Anschlag 5 auf, mit welchem eine Anschlagschulter
6 des Meißels 4 zusammenwirkt, wodurch der Weg des Meißelschaftes 3 in Richtung des
Schnittdruckes begrenzt wird. Der Meißelhalter 1 ist bei 7 an einem Schrämkopf angeschweißt.
[0010] Die Aufnahmebohrung 2 ist nicht durchgehend, sondern als Sackbohrung ausgeführt.
In den hinteren Bereich 8 der Aufnahmebohrung 2 ist ein Ventilgehäuse 9 eines Ventils
10, 11 eingesetzt. Der Ventilkegel ist mit 10 und der Ventilsitz mit 11 bezeichnet.
Der Schaft 12 des Ventilkegels 10 liegt am hinteren Stirnende 13 des Meißelschaftes
an. Wenn der Meißelschaft in Richtung des Schnittdruckes während des Schnittes verschoben
wird, hebt er den Ventilkegel 10 vom Sitz 11 ab und gibt die Wasserzufuhr über eine
Ringnut 8 zu einer im Meißelhalter 1 untergebrachten Düse 14 frei, durch welche ein
Wasserstrahl gegen den Meißel 4 bzw. gegen die Ortsbrust gespritzt wird. Die Wasserzufuhr
zum Raum 25 vor dem Ventilsitz 11 erfolgt durch eine nicht gezeichnete Bohrung im
Meißelhalter 1.
[0011] Hinter dem rückwärtigen Endteil 15 des Meißelschaftes 3 sind in der Wandung der Aufnahmebohrung
2 Durchbrechungen 16 angeordnet, durch welche in die Aufnahmebohrung 2 eingedrungener
Schmutz nach außen gefördert wird. An diese Durchbrechungen schließen, wie Fig. 2
und 3 zeigen, Kanäle 17 an, welche seitlich des Meißelhalters 1 nach außen münden.
[0012] Der Ventilschaft 12 ist in einer Bohrung 18 des Ventilgehäuses geführt und durch
einen Dichtungsring 19 abgedichtet. Dieser Dichtungsring ist geschlitzt ausgebildet,
so daß eine gewisse Menge Leckwasser in den Raum 20 hinter dem Meißelschaft 3 hindurchtreten
kann. Durch dieses Leckwasser, dessen Menge durch den Schlitz im Dichtungsring 19
bestimmt ist, wird der sich im Raum hinter dem Meißelschaft 3 ansammelnde Schmutz
durch die Durchbrechungen 16 und die Kanäle 17 herausgespült. Dies wird dadurch begünstigt,
daß der rückwärtige Endteil 15 des Meißelschaftes 3 den Schaft 12 des Ventilkegels
topfartig umgreift. Auf diese Weise wird ein Ringspalt 24 gebildet, welcher vom Leckwasser
durchspült wird.
[0013] In die Aufnahmebohrung 2 kann eine nicht dargestellte Büchse eingepreßt sein. An
der Innenseite der Aufnahmebohrung 2 sind Ringnuten 21, 22 und 23 vorgesehen. In die
Ringnut 22 kann eine Dichtung eingesetzt sein. Die Ringnuten 21 und 23 können als
Schmutzfangnuten wirken. Wenn in die Aufnahmebohrung 2 eine Büchse eingepreßt ist,
so können die Nuten 21, 22 und 23 an der Innenseite dieser Büchse vorgesehen sein.
1. Mit einer Sprühvorrichtung ausgestatteter Meißelhalter, insbesondere für Schrämköpfe,
mit einer Aufnahmebohrung (2), in welcher der Schaft (3) des Meißels (4), gegebenenfalls
unter Zwischenschaltung einer Büchse, axial begrenzt verschiebbar und gegebenenfalls
verdrehbar gelagert ist, wobei die Verschiebung des Meißelschaftes (3) in Richtung
des Schnittdruckes durch Anschlag (5) begrenzt ist und der Meißelschaft entgegen dem
Schnittdruck durch eine Rückstellkraft belastet ist und wobei im Meißelhalter (1)
ein Ventil (10, 11) für die Zuführung von Wasser zum Meißel oder zur Ortsbrust während
des Schnittes angeordnet ist, welches durch die Axialverschiebung des Meißelschaftes
(3) unter der Wirkung des Schnittdruckes geöffnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahmebohrung (2) an dem der Meißelspitze abgewendeten Ende zumindest teilweise
abgeschlossen ist, daß das Gehäuse (9) des Ventils (10, 11) in der Aufnahmebohrung
(2) im tiefsten Bereich derselben koaxial mit dem Meißelschaft (3) angeordnet ist,
wobei das von der Meißelspitze abgewendete Ende des Meißelschaftes (3) auf das Betätigungsglied
(12) des Ventils (10, 11) wirkt, und daß der Mantel der Aufnahmebohrung (2) zwischen
dem Sitz (11) des Ventils (10, 11) und der Mündung der Aufnahmebohrung (2) in einem
Axialabstand von der Mündung der Aufnahmebohrung, welcher größer als oder gleich wie
die axiale Tiefe ist, bis zu welcher der Meißelschaft (3) bei Anlage am Anschlag (5)
in die Aufnahmebohrung (2) ragt, wenigstens eine Durchbrechung (16) aufweist, welche
an der Außenseite des Meißelhalters (1) mündet.
2. Meißelhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an die Durchbrechung
(16) ein Kanal (17) anschließt, welcher mit der Achse der Aufnahmebohrung (2) einen
spitzen Winkel einschließt, dessen Spitze in Richtung zur Mündung der Aufnahmebohrung
(2) weist.
3. Meißelhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn-, zeichnet, daß der Schaft
(12) des Ventilkegels (10), auf welchen der Meißelschaft (3) wirkt, undicht im Ventilgehäuse
(9) geführt ist.
4. Meißelhalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (12) des Ventilkegels
(10) durch einen geschlitzten Dichtungsring (19) gegenüber dem Ventilgehäuse (9) nur
teilweise abgedichtet ist.
5. Meißelhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
von der Meißelspitze abgewendete Endteil (15) des Meißelschaftes den Schaft (12) des
Ventilkegels (10) topfartig umgreift.
6. Meißelhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
mögliche Hub des Ventilkegels (10) größer ist als der axiale Weg des Meißelschaftes
bis zum Anschlag (5).
7. Meißelhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Anordnung einer in der Aufnahmebohrung (2) eingesetzten Büchse die Durchbrechung (16)
in wenigstens einer Querschnittsebene hinter dem inneren Ende der Hülse angeordnet
ist.
8. Meißelhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Innenseite der Aufnahmebohrung (2) bzw. der Büchse zwischen der Mündung der Aufnahmebohrung
(2) und der Durchbrechung (16) Ringnuten (21, 22, 23) vorgesehen sind.
9. Meißelhalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens eine der
Ringnuten (21, 22, 23) ein Dichtungsring eingelegt ist, und die restlichen Ringnuten
als Schmutzfangnuten dienen.