[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Richten von langgestrecktem Rundmaterial
durch Vorwärtsbewegen in Längsrichtung und gleichzeitiges Drehen um die Längsachse
und dabei kurzzeitiges Ablenken von der Geraden in einem Richtdüsen enthaltenden Richtbogen
unter Überschreitung der Fließgrenze.
[0002] Weiterhin betrifft die Erfindung eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
zum Richten von langgestrecktem Rundmaterial mit mindestens einer Antriebseinrichtung,
um das Rundmaterial axial und rotatorisch zu bewegen und mindestens einem Richtbogen,
jeweils mindestens bestehend aus einer Umlenkrichtdüse, einer Auslaufrichtdüse und
einer Einrichtung zum Einführen des Rundmaterials in die Umlenkrichtdüse, sowie mindestens
einer Übernahmeelemente aufweisenden Einrichtung zum Übernehmen des Rundmaterials
hinter einer Auslaufrichtung.
[0003] Verfahren zum Richten von langgestrecktem Rundmaterial der eingangs beschriebenen
Art sind beispielsweise bekannt geworden durch die DE - OS 29 37 635 oder durch die
DE - OS 30 20 536.
[0004] Aus den genannten Schriften sind ebenfalls Einrichtungen der eingangs beschriebenen
Art zur Durchführung solcher Verfahren bekannt geworden.
[0005] Die Technologie des Richtens von langgestrecktem Rundmaterial ist seit langem bekannt.
Letzte Verbesserungen des Richtergebnisses wurden mit den eingangs genannten Schriften
gelehrten Maßnahmen erreicht. Trotz der ansich gut bekannten Technologie des Richtens
ist es jedoch bisher nicht gelungen, Anfang und Ende einer zu richtenden Rundmaterialstange
befriedigend zu richten. Die bekannten Richtverfahren und Richt-einrichtungen erzeugen
an beiden Enden der zu richtenden Stange Bereiche unbefriedigender Geradheit, sodaß
der Verwender der gerichteten Stangen häufig gezwungen ist, die unbefriedigend gerichteten
Enden der Stange abzuschneiden. Abgesehen von dem hierzu notwendigen zusätzlichen
Arbeitsgang entsteht hierdurch auch ein relativ großer Materialverlust.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Richtverfahren vorzuschlagen,
mit welchem ein besseres Richtergebnis an den Enden,der zu richtenden Rundmaterialstangen
erzielt wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen
Art dadurch gelöst, daß etwa die im Richtbogen durch Ablenkung erzwungene Abweichung
von der Einlaufgeraden als Auslaufrichtung aus dem Richtbogen beibehalten wird. Überraschenderweise
hat diese Maßnahme in der praktischen Erprobung dazu geführt, daß an den Enden der
zu richtenden Rundmaterialstangen nur noch sehr geringe Richtfehler auftreten und
diese sich nur über einen wesentlich kürzeren Bereich erstrecken. Der immer noch vorhandene
Richtfehler ist hierbei so gering, daß er vielfach in der Weiterverarbeitung dieser
Stangen, beipielsweise durch spitzenloses Schleifen, nicht mehr hinderlich ist, sondern
durch die Schleifoperation eliminiert wird. In solchen Fällen entsteht sogar überhaupt
kein Abfallstück mehr an den zu richtenden Rundmaterialstangen.
[0008] Nach einer Ausgestaltung des Verfahrens wird vorgeschlagen, daß die Auslaufrichtung
eines vorangehenden Richtbogens Einlaufrichtung für einen nachfolgenden Richtbogen
ist. Bekanntermaßen können durch die Verwendung mehrerer unterschiedlicher Richtbögen
Geradheitsfehler unterschiedlicher Wellenlänge erfaßt und gerichtet werden. Hierbei
ist es zweckmäßig, einen nachfolgenden Richtbogen so anzuordnen, daß er das auslaufende
Rundmaterial in der Auslaufrichtung ohne Zwang übernehmen kann. Hierbei kann es vorteilhaft
sein, als nachfolgenden Richtbogen einen Richtbogen mit enger zusammenstehenden Richtdüsen
anzuordnen, damit im fortlaufenden Richtprozeß immer kürzere Welligkeiten erfaßt werden.
Sind dabei die aufeinander folgenden Richtbögen jeweils nach der Lehre der Erfindung
angeordnet., so kann hierdurch der Endfehler immer weiter verringert werden.
[0009] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung vorzuschlagen, mit welcher
das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann.
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Einrichtung der eingangs beschriebenen
Art dadurch gelöst, daß jede Einrichtung zum Übernehmen des Rundmaterials hinter einer
Auslaufrichtdüse mindestens mit ihren Übernahmeelementen so ausgerichtet oder so ausrichtbar
ist, daß das aus der Auslaufrichtdüse austretende Rundmaterial ohne nennenswerte Richtungsänderungen
übernommen wird. Bei einer solchen-Ausrichtung der Übernahmeelemente ist es problemlos
möglich, die im Richtbogen erzwungene Ablenkung von der Einlaufgeraden als Auslaufrichtung
aus dem Richtbogen beizubehalten.
[0011] Nach einer Ausgestaltung der Einrichtung wird vorgeschlagen, daß mindestens eine
Einrichtung zum Übernehmen des Rundmaterials von einem weiteren, Richtdüsen umfassenden
Richtbogen gebildet wird. Hierdurch gelingt es, bei einer Folge von Richtbögen die
Mittel für die Bildung des Richtbogens sowie die Mittel für die Bildung der Einrichtung
.zum Übernehmen des Rundmaterials miteinander zu kombinieren, wodurch der Gesamtbauaufwand
verringert werden kann.
[0012] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Einrichtung wird vorgeschlagen, daß in einer
Folge von mehreren Richtbögen jeweils eine Einlaufrichtdüse des nachfolgenden Richtbogens
das Übernahmeelement bildet. Hierdurch gelingt es, ein besonderes Übernahmeelement
vor den jeweiligen Richtbögen einzusparen.
[0013] Eine weitere Ausgestaltung der Einrichtung sieht vor, daß mindestens die dem ersten
Richtbogen folgende Einrichtung zum Übernehmen des Rundmaterials auf einem lageveränderlichen
Untersatz angeordnet ist. Hierdurch wird es möglich, die Einrichtung zum Übernehmen
des Rundmaterials unterschiedlichen Auslaufrichtungen problemlos anzupassen.
[0014] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Einrichtung ist noch vorgesehen, daß die Auslaufrichtdüse
des ersten Richtbogens auf dem gleichen lageveränderlichen Untersatz angeordnet ist.
Auf diese Art und Weise wird erreicht, daß sich die Einrichtung zum Übernehmen des
Rundmaterials automatisch einer Veränderung der Auslaufrichtung anpaßt.
[0015] Eine weitere Ausgestaltung der Einrichtung sieht vor, daß auch die Umlenkrichtdüse
des ersten Richtbogens auf dem gleichen lageveränderlichen Untersatz angeordnet ist.
Auf diese Art und Weise sind die wichtigsten Elemente zur Erzeugung des Richtbogens
und zur Übernahme des auslaufenden Rundmaterials in einer gemeinsamen Maschinenbaugruppe
zusammengefaßt.
[0016] Wiederum nach einer Ausgestaltung der Einrichtung ist vorgeschlagen, daß der Untersatz
um eine Achse senkrecht zu der Fläche, in der das im Richtbogen gekrümmte Rundmaterial
liegt, schwenkbar ist. Auf diese Art und Weise gelingt es, die Einrichtung durch Veränderung
der Krümmung des Richtbogens unterschiedlichen Anforderungen anzupassen. Gleichzeitig
bleiben hierbei alle für die Erfindung wesentlichen Bauelemente in der relativen Lage
zueinander, die erforderlich ist, um das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen.
[0017] Nach einer anderen Ausgestaltung der Einrichtung wiederum ist vorgesehen, daß eine
ausgerichtete oder ausrichtbare Einrichtung zum Übernehmen des Rundmaterials mindestens
der letzten Auslaufrichtdüse aller Richtbögen nachfolgend angeordnet ist. Hierdurch
wird es möglich, beispielsweise einen Richtvorgang herkömmlicher Art in mehreren,
in üblicher Weise hintereinander geschalteten oder überlagerten Richtbögen durchzuführen,
dem sich dann durch die entsprechende Einrichtung zum Übernehmen des Rundmaterials
in entsprechender Ausrichtung das Verfahren nach der Erfindung anschließt. Hierdurch
wird es möglich, bereits bestehende Richtmaschinen baulich so zu ergänzen, daß auch
mit diesen Maschinen das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann.
[0018] Wiederum nach einer anderen Ausgestaltung der Einrichtung ist vorgesehen, daß die
Umlenkrichtdüse mindestens des ersten Richtbogens um ihre Hochachse unabhängig vom
Untersatz schwenkbar ist. Hierdurch wird es möglich, Feinregulierungen des Richtbogens
durch unabhängiges Schwenken der Umlenkrichtdüse und damit durch Verlagerung des Berührungspunktes
zwischen Richtdüse und Werkstoff zu erreichen. In engen Bereichen kann außerdem hierdurch
die Auslaufrichtung des Rundmaterials beeinflußt werden.
[0019] Nach einer anderen Ausgestaltung der Einrichtung wiederum ist vorgesehen, daß die
Auslaufrichtdüse mindestens des ersten Richtbogens um ihre Hochachse unabhängig vom
Untersatz schwenkbar ist. Auch dies gilt der Feinabstimmung des Richtbogens und der
Beeinflussung der Auslaufrichtung des Rundmaterials.
[0020] Eine weitere Ausgestaltung der Einrichtung sieht vor, daß die Einrichtung zum Einführen
des Rundmaterials mindestens des ersten Richtbogens auf einem unbeweglichen Untersatz
angeordnet ist. Hierdurch wird der Bauaufwand der beweglichen Teile minimiert und
eine klare Trennung der Funktionsgruppen erreicht.
[0021] Nach einer anderen Ausgestaltung der Einrichtung ist noch vorgesehen, daß die Einlaufrichtdüse
mindestens des ersten Richtbogens auf einem unbeweglichen Untersatz angeordnet ist.
Hierdurch wird eine weitere Bauvereinfachung erreicht, die dennoch alle Vorteile der
Erfindung aufweist.
[0022] Schließlich ist noch nach'einer weiteren Ausgestaltung der Einrichtung vorgesehen,
daß die Umlenkrichtdüse des ersten Richtbogens ebenfalls auf dem unbeweglichen Untersatz
angeordnet ist. Diese Kombination bietet die Möglichkeit, auf einfache Weise bereits
bestehende Richtmaschinen kostengünstig nachzurüsten, daß das erfindungsgemäße Verfahren
durchführbar ist.
[0023] Die Erfindung soll nun anhand der beigefügten Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel
zeigen, näher erläutert werden.
Es zeigen:
[0024]
Figur 1 Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Einrichtung in Draufsicht mit horizontalem
Schnitt durch die Richtdüsen
Figur 2 Darstellung nach Figur 1, jedoch mit Einlaufrichtbogen für kurzwellige Geradheitsabweichungen
[0025] Auf einem unbeweglichen Untersatz 13 ist in bei gattungsgemäßen Richtmaschinen üblicher
und bekannter Weise ein antriebbares Reibradpaar 16 angeordnet, welches für die axiale
und rotatorische Bewegung des zu richtenden Rundmaterials 20 sorgt. Das Rundmaterial
20 wird hierbei in Richtung des Pfeiles 21 vorwärts bewegt. Pfeil 21 gibt somit die
Transportrichtung des Rundmaterials 20 an.
[0026] Wenn das Rundmaterial 20 in Tranportrichtung das Reibradpaar 16 verläßt, wird es
von einer Richtdüse 18 (Figur 1) übernommen und in die Einlaufrichtdüse 15 eingefädelt.
Die Einlaufrichtdüse 15 ist fest auf dem unbeweglichen Untersatz 13 angeordnet. In
der beschriebenen Anordnung erfüllt die Richtdüse 18 die Aufgabe, das Rundmaterial
20 zuverlässig in die Einlaufrichtdüse 15 des Richtbogens 1 einzuführen. Es ist hierbei
durchaus möglich, die Richtdüse 18 als Auslaufrichtdüse eines Richtbogens 19 (Figur
2) anzuordnen. In diesem Richtbogen 19 sind dann die einzelnen Richtdüsen möglichst
eng nebeneinander angeordnet und weisen nur einen relativ geringen radialen Versatz
relativ zueinander auf. Der Richtbogen 19, welcher auf dem unbeweglichen Untersatz
13 angeordnet sein kann, dient nur dem Richten von kleinen, kurzwelligen Ungeradheiten.
Hierbei kann die relative Anordnung des Richtbogens 19 zum Reibradpaar 16 in herkömmlicher
Art sein, sodaß die Auslaufrichtung gleich oder mindestens parallel zur Einlaufrichtung
ist. Es ist aber auch möglich, die dem Richtbogen 19 nachfolgenden Bauelemente oder
Richtbögen so anzuordnen, daß die Auslaufrichtung aus der Richtdüse 18 des Richtbogens
19 beibehalten wird und von der nächsten Richtdüse, beispielsweise der Einlaufrichtdüse
15 des Richtbogens 1 zwanglos übernommen wird. Im Ausführungsbeispiel ist die relative
Anordnung von Richtbogen 19 und Reibradpaar 16 der Einfachheit halber in herkömmlicher
Weise vorgesehen, sodaß das aus der Richtdüse 18 des Richtbogens 19 austretende Rundmaterial
20 von der Einlaufrichtdüse 15 zunächst zurückgebogen wird in die Einlaufrichtung
des Pfeiles 21.
[0027] Wie jedoch das Ausführungsbeispiel nach Figur 1 zeigt, kann ein Vorrichten des Rundmaterials
20 im Richtbogen 19 im Prinzip völlig entfallen.
[0028] Die auf dem unbeweglichen Untersatz 13 angeordnete Baugruppe 14 bzw. 14a bildet in
ihrer Gesamtheit die Einrichtung zum Einführen des Rundmaterials 20 in die Einlaufrichtdüse
15 des Richtbogens 1. Im Ausführungsbeispiel ist hierbei die Einlaufrichtdüse 15 fest
auf dem unbeweglichen Untersatz 13 angeordnet. Der Richtbogen 1 ist der Hauptrichtbogen,
in welchem das Rundmaterial 20 mit der gewünschten Toleranz gerichtet wird. Hierzu
wird das Rundmaterial 20 aus der Einlaufrichtdüse 15 in Richtung des Pfeiles 21 weiter
bewegt und von der Umlenkrichtdüse 10, welche im Ausführungsbeispiel auf dem lageveränderlichen
Untersatz 9 angeordnet ist, übernommen und weiter in die Auslaufrichtdüse 6 geführt.
Die Auslaufrichtdüse 6 ist ebenfalls auf dem lageveränderlichen Untersatz 9 angeordnet.
Im Ausführungsbeispiel ist die Anordnung der Umlenkrichtdüse 10 und der Auslaufrichtdüse
6 auf dem lageveränderlichen Untersatz der Art, daß das zu richtende Rundmaterial
20 etwa tangential zum engsten Querschnitt der genannten Richtdüsen an diesen zur
Anlage kommt, so wie in den Figuren 1 und 2 erkennbar. Diese Art der Berührung zwischen
dem zu richtenden Rundmaterial 20 und den genannten Richtdüsen ist zwar besonders
vorteilhaft, aber nicht zwingend notwendig. Um den beschriebenen Vorteil zu erreichen,
muß die Umlenkrichtdüse 10 um ihre Hochachse unabhängig vom lageveränderlichen Untersatz
9 drehbar auf diesem angeordnet sein.
[0029] Da im Ausführungsbeispiel der lageveränderliche Untersatz 9, wie mit Pfeil 22 angegedeutet,
schwenkbar ist, genügt es, wenn die Auslaufrichtdüse 6 auf dem lageveränderlichen
Untersatz 9 starr angeordnet ist. Durch die Schwenkbarkeit des lageveränderlichen
Untersatzes 9 behält die Auslaufrichtdüse 6 immer die gewünschte Lage bei.
[0030] Wenn das zu richtende Rundmaterial 20 die Auslaufrichtdüse 6 verläßt, hat es eine
Ablenkung 3 von der Einlaufgeraden 2 erfahren und ist nunmehr zum gerichteten Rundmaterial-7
geworden. Damit die unangenehmen und eingangs beschriebenen Endenfehler nicht entstehen,
muß nun dafür gesorgt werden, daß das aus der Auslaufrichtdüse 6 austretende und nunmehr
gerichtete Rundmaterial 7 in Auslaufrichtung 4 weiterfließen kann und nicht etwa durch
nachfolgende Richtdüsen wieder zurück gebogen wird in die oder parallel zur Einlaufrichtung
nach dem Pfeil 21. Im Ausführungsbeispiel wird hierzu das gerichtete Rundmaterial
7 von der Einlaufrichtdüse 8 eines weiteren, auf dem lageberänderlichen Untersatz
9 angeordneten Richtbogens 5 zwanglos übernommen. hinter dem Richtbogen 5 ist wiederum
ein antreibbares Reibradpaar 17 in bekannter Weise zum Weitertransport des gerichteten
Rundmaterials 7 vorgesehen. Das gerichtete Rundmaterial 7 kann jedoch auch ohne Zwischenschaltung
eines weiteren Richtbogens 5 sofort hinter der Auslaufrichtdüse 6 von dem Reibradpaar
17 übernommen werden.
[0031] Die Nachschaltung eines weiteren Richtbogens 5 hat jedoch den Vorteil, daß hier noch
einmal kleine, kurzwellige Ungeradheiten nachgerichtet werden können. Hierbei kann
die Anordnung so sein, daß das Reibradpaar 17 leicht geschwenkt ist, sodaß es das
aus dem Richtbogen 5 auslaufende Rundmaterial 7 ohne neue Richtungsänderung übernimmt.
Dies wäre dann eine Anordnung nach der hier vorliegenden Erfindung. Da die im Richtbogen
5 noch zu richtenden Beträge in aller Regel kleiner sind als die geforderte Geradheitstoleranz
der gesamten,zu richtenden Rundmaterialstange, ist eine solche Anordnung nicht unbedingt
erforderlich. Es ist durchaus möglich, das Reibradpaar 17 so anzuordnen, daß das aus
dem Richtbogen auslaufende Rundmaterial wieder in dieselbe Richtung zurückgeholt wird
wie das in die Einlaufrichtdüse 8 des Richtbogens 5 einlaufende Rundmaterial 7. Die
sich hierdurch ergebende Endenabbiegung ist ihrer Größe nach so klein, daß sie hingenommen
werden kann. Dies liegt daran, daß die Hauptrichtarbeit im Richtbogen 1 vorgenommen
wurde und der Richtbogen 5 so gestaltet ist, daß nur sehr kleine, kurzwellige Geradheitsabweichungen
gerichtet werden. In einer Anordnung nach den dargestellten Ausführungsbeispielen
ist daher der Richtbogen 5 in Kombination mit dem Reibradpaar 17 in seiner Gesamtheit
als Einrichtung zum Übernehmen des Rundmaterials hinter dem Richtbogen 1 anzusehen.
[0032] Es soll besonders darauf hingewiesen werden, daß die schwenkbare Anordnung des lageveränderlichen
Untersatzes 9 nicht die einzig mögliche Gestaltung einer Richtmaschine zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Richtverfahrens ist. Es ist beispielsweise durchaus denkbar,
die gesamte Einrichtung 14 bzw. 14a und den Richtbogen 1 gemeinsam auf einem festen
Maschinengestell anzuordnen. Hierbei können dann die Richtdüsen 6, 10 und 15 des Richtbogens
1 in herkömmlicher Weise schwenkbar und radial versetzbar und ggf. noch zusätzlich
um die Hochachse drehbar sein. Es ist dann lediglich erforderlich, die dem Richtbogen
1 nachfolgenden Einrichtungen so auszurichten, daß sie das aus dem Richtbogen 1 austretende
Rundmaterial ohne Zwang übernehmen können. Hierbei können diese Übernahmeeinrichtungen
entweder für einen ganz bestimmten und bekannten Einsatzfall in der notwendigen Übernahmeposition
fixiert sein oder aber sie können auf ihrem oder mit ihrem Untersatz schwenkbar oder
radial verschiebbar oder beides sein zur Anpassung an die notwendige Auslaufrichtung.
Hierbei ist es unerheblich, ob die Einrichtungen, die dem Richtbogen 1 folgen,weitere
Richtbögen zum Richten von kleineren Ungeradheiten sind oder ob es sich um andere
Einrichtungen handelt.
[0033] Es ist jedoch auch denkbar, mehrere Richtbögen hintereinander in der erfindungsgemäßen
Anordnung vorzusehen, sodaß eine Art Sinusverlauf sämtlicher Richtdüsen aller hintereinander
geschalteter Richtbögen entsteht. Wichtig ist lediglich, daß nach Austritt aus einem
vorangehenden Richtbogen der Eintritt in den nachfolgenden Richtbogen zwanglos, d.h.
unter Beibehaltung der Austrittsrichtung erfolgt. Auch ist denkbar, solcherart hintereinander
geschaltete Richtbögen zu einem übergeordneten Richtbogen zusammen zu fassen, mit
dem dann besonders langwellige Ungeradheiten gerichtet werden können.
[0034] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglichen erstmals
eine deutliche Verbesserungen des Richtergebnisse an den jeweiligen Enden der zu richtenden
Stangen.
Liste der verwendeten Bezugszeichen
[0035]
1 Richtbogen
2 Einlaufgerade
3 Ablenkung
4 Auslaufrichtung
5 Richtbogen
6 Auslaufrichtdüse
7 Rundmaterial (gerichtet)
8 Einlaufrichtdüse
9 lageveränderlicher Untersatz
10 Umlenkrichtdüse
11 Hochachse
12 Fläche
13 unbeweglicher Untersatz
14 Einrichtung zum Einführen
14 a Einrichtung zum Einführen
15 Einlaufrichtdüse
16 Reibradpaar
17 Reibradpaar
18 Richtdüse
19 Richtbogen
20 Rundmaterial
21 Pfeil
22 Pfeil
1. Verfahren zum Richten von langgestrecktem.Rund -
material durch Vorbewegen in Längsrichtung und gleichzeitiges Drehen um die Längsachse
und dabei kurzzeitiges Ablenken von der Geraden in einem Richtdüsen enthaltenen Richtbogen
unter Überschreitung der Fließgrenze, dadurch gekennzeichnet, daß etwa die im Richtbogen
durch Ablenkung erzwungene Abweichung von der Einlaufgeraden (2) als Auslaufrichtung
(4) aus dem Richtbogen (1) beibehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß etwa die Auslaufrichtung
eines vorangehenden Richtbogens (1) Einlaufrichtung für einen nachfolgenden Richtbogen
(5) ist.
3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2 zum Richten
von langgestrecktem
Rundmaterial mit mindestens einer Antriebsvorrichtung, um das Rundmaterial axial und
rotatorisch zu bewegen und mindestens einem Richtbogen, jeweils mindestens bestehend
aus einer Umlenkrichtdüse, einer Auslaufrichtdüse und einer Einrich-` tung zum Einführen
des Rundmaterials in die Umlenkrichtdüse, sowie mindestens einer Übernahmeelemente
aufweisenden Einrichtung zum Übernehmen des Rundmaterials hinter einer Auslaufrichtdüse
dadurch gekennzeichnet, daß jede Einrichtung zum Übernehmen des Rundmaterials hinter
einer Auslaufrichtdüse (6) mindestens mit ihren Übernahmeelementen so ausgerichtet
oder so ausrichtbar ist, daß das aus der Auslaufrichtdüse (6) austretende Rundmaterial
(7) ohne nennenswerte Richtungsänderung übernommen wird.
4. Einrichtung nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Einrichtung
zum Übernehmen des Rundmaterials von einem weiteren, Richtdüsen umfassenden Richtbogen
(5) gebildet wird.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4 dadurch gekennzeichnet, daß in einer Folge
von mehreren Richtbögen (15) jeweils eine Einlaufrichtdüse (8) des nachfolgenden Richtbogens
(5) das Übernahmeelement bildet.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
die dem ersten Richtbogen (1) folgende Einrichtung zum Übernehmen des Rundmaterials
(7) auf einem lageveränderlichen Untersatz (9) angeordnet ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaufrichtdüse (6)
des ersten Richtbogens (1) auf dem gleichen lageveränderlichen Untersatz (9) angeordnet
ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, daß auch die Umlenkrichtdüse
(10) des ersten Richtbogens (1) auf dem gleichen lageveränderlichen Untersatz (9)
angeordnet ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß der Untersatz
um eine Achse (11) senkrecht zu der Fläche, in der das im Richtbogen (1) gekrümmte
Rundmaterial (7) liegt, schwenkbar ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß eine ausgerichtete oder
ausrichtbare Einrichtung zum Übernehmen des Rundmaterials (7) mindestens der letzten
Auslaufrichtdüse aller Richtbögen nachfolgend angeordnet ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10 dadurch gekennzeichnet, daß die
Umlenkrichtdüse (10) mindestens des ersten Richtbogens (1) unabhängig vom Untersatz
(9) schwenkbar ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10 dadurch gekennzeichnet, daß die
Auslaufrichtdüse (6) mindestens des ersten Richtbogens (1) um ihre Hochachse unabhängig
vom Untersatz (9) schwenkbar ist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10 dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung zum Einführen des Rundmaterials (7) mindestens des ersten Richtbogens
(1) auf einem unbeweglichen Untersatz (13) angeordnet ist.
14. Einrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufrichtdüse
(15) mindestens des ersten Richtbogens (1) auf einem unbeweglichen Untersatz (13)
angeordnet ist.
15. Einrichtung nach den Ansprüchen 3 bis 7 und 9 bis 14 dadurch gekennzeichnet, daß
die Umlenkrichtdüse (10) des ersten Richtbogens (1) ebenfalls auf dem unbeweglichen
Untersatz (13) angeordnet ist.